-
Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft ein fluiddynamisches Lagersystem, wie es im Oberbegriff
des unabhängigen Anspruchs beschrieben ist.
-
Generell
betrifft die Erfindung ein fluiddynamisches Lagersystem, wie es
z. B. zur Drehlagerung von Spindelmotoren zum Antrieb der Speicherplatten eines
Festplattenlaufwerks oder für Farbräder, Scanner
oder DLP's eingesetzt wird.
-
Beschreibung des Standes der
Technik
-
Bei
einem fluiddynamischen Lager, wie es z. B. in Spindelmotoren eingesetzt
wird, ist der Lagerspalt mit einem Lagerfluid, wie z. B. Öl,
gefüllt. Aufgrund von Verdampfung verringert sich das Volumen an
Lagerfluid. Daher muss ein gewisser Vorrat an Lagerfluid vorgesehen
werden, damit über die spezifizierte Lebensdauer des Lagers
ausreichend Lagerfluid zur Verfügung steht.
-
In
der
DE 102 00 089
A1 ist ein fluiddynamisches Lagersystem beschrieben, das
eine Lagerbuchse und eine Welle umfasst, die in einer axialen Bohrung
der Lagerbuchse angeordnet ist. Die Welle rotiert frei in der Lagerbuchse
und die Teile bilden zusammen ein Radiallager. Als Lagerfluid zwischen den
Lagerflächen wird vorzugsweise eine Flüssigkeit verwendet,
welche sich in einem Lagerspalt befindet, der die beiden Lagerflächen
der relativ zueinander bewegten Teile beabstandet. Im Betrieb bildet
das Lagerfluid, vorzugsweise Öl, einen tragfähigen Schmierfilm
zwischen den Lagerflächen aus. Am offenen Ende des Lagerspalts
ist ein Fluidresevoir in Form einer konischen Dichtung vorgesehen.
Insbesondere bei dieser Bauart ist der zur Verfügung stehende
Platz zur Anordnung eines ausreichend großen Fluidreservoirs
sehr gering.
-
Die
DE 20 2004 012 407
U1 offenbart eine fluiddynamische Lageranordnung für
einen Spindelmotor zum Antrieb der Speicherplatten von Festplattenlaufwerken.
Die Lageranordnung umfasst eine Welle und eine Lagerbuchse, die,
unterstützt durch ein zwischen ihren Laufflächen
zirkulierendes Lagerfluid, relativ zueinander drehbar sind. Es ist
ein Deckel vorgesehen, welcher eine Stirnseite und an diese Stirnseite
angrenzende Bereiche des Außenumfangs der Lagerbuchse abdeckt.
Zwischen der Lagerbuchse und dem Deckel ist ein mit dem Lagerspalt
verbundener und zumindest teilweise mit Lagerfluid gefüllter
Freiraum als Fluidreservoir vorgesehen.
-
Es
sind auch Spindelmotoren mit fluiddynamischem Lagersystem bekannt,
bei denen ein Axiallager zwischen einer Stirnfläche der
Lagerbuchse und einer gegenüberliegenden Fläche
der Nabe des Motors gebildet wird. Diese Lager werden auch als „Top
Thrust" Lager bezeichnet. Ein solches Lager ist beispielsweise in
US 7,118,278 B2 offenbart.
Der mit Lagerfluid gefüllte Lagerspalt verläuft
dabei zu großen Teilen zwischen der Außenfläche
der Lagerbuchse und der die Lagerbuchse überdeckenden Nabe.
Ein Fluidresevoir ist hier ebenfalls am Außendurchmesser
des Lagerspalts vorgesehen.
-
Bei
hohen Umgebungstemperaturen oder bei großer Eigenerwärmung
des Lagers verdampft das Lagerfluid sehr schnell. Die Lebensdauer
von Lagern mit einem kleinen Fluidreservoir ist daher begrenzt.
Außenliegende Reservoirs sind generell anfällig
gegen eindringenden Schmutz und bergen die Gefahr eines Austritts
von Fluid aus dem Lager.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein fluiddynamisches Lagersystem
anzugeben, das eine einfache Möglichkeit zur Realisierung
eines großen und betriebssicheren Fluidreservoirs bietet.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
-
Das
fluiddynamische Lagersystem zeichnet sich dadurch aus, dass in der
Welle ein Hohlraum vorgesehen ist, der zumindest teilweise mit Lagerfluid
gefüllt und mit dem Lagerspalt verbunden ist.
-
Dieser
Hohlraum wird erfindungsgemäß als Fluidreservoir
genutzt.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Hohlraum als
durchgängige, axiale Bohrung der Welle ausgebildet. Die
Bohrung ist auf einer Seite mit dem Lagerspalt verbunden und auf der
anderen Seite mittels eines Stopfens oder ähnlichem nicht-luftdicht
verschlossen. Damit besitzt der Hohlraum einen notwendigen Zugang
zur Umgebungsluft, der für einen Druckausgleich sorgt.
-
Die
Bohrung des in der Nabe befestigten Wellenendes kann eine Schraube
zur Befestigung einer Klammer zur Halterung der mindestens einen Magnetspeicherplatte
aufnehmen. Dabei kann der Zugang zur Umgebungs-Atmosphäre
etwa über das Schraubgewinde in der axialen Bohrung der
Welle oder über eine Nut erfolgen.
-
Um
die Form bzw. das Volumen des Hohlraums festlegen zu können,
kann im Hohlraum ein Körper angeordnet werden, der beispielsweise
mit dem Deckel des Lagers bzw. der Welle verbunden ist. Dieser Körper
kann derart ausgestaltet sein, dass sich innerhalb der Welle ein
ringförmiger oder kanalförmiger Hohlraum bildet.
Je nach Ausgestaltung des Körpers, beispielsweise als Kegel
oder kegelstumpfförmiger Körper bzw. als Zylinder
mit axialen Nuten am Außenumfang kann der Hohlraum teilweise schräge
Wandflächen aufweisen, die als Kapillardichtung wirken.
-
Das
freie Ende der Welle ist mit einer Nabe verbunden, wobei der Lagerspalt
einen axialen Abschnitt zwischen einander gegenüberliegenden Oberflächen
der Welle und der Lagerbuchse sowie einen radialen Abschnitt zwischen
einander gegenüberliegenden Oberflächen der Lagerbuchse
und der Nabe aufweist. Das mindestens eine Axiallager befindet sich
in einer ersten Ausgestaltung der Erfindung innerhalb des radialen
Abschnitts des Lagerspaltes zwischen einander zugeordneten Lagerflächen
der Lagerbuchse und der Nabe.
-
An
diesem radialen Abschnitt des Lagerspaltes kann sich ferner ein
Dichtungsbereich anschließen, der zwischen einander gegenüberliegenden Oberflächen
der Lagerbuchse und der Nabe und/oder einem Stopperring gebildet
wird, wobei der Stopperring mit der Nabe verbunden ist. Der Dichtungsbereich
ist als Kapillardichtung ausgebildet und kann ferner eine ringförmige
Nut als zusätzliches Dichtungsmittel aufweisen.
-
In
einer anderen Ausgestaltung des Lagersystems ist an einem Ende der
Welle eine Druckplatte angeordnet und in einer Aussparung der Lagerbuchse
aufgenommen. Das Axiallager wird in dieser Ausgestaltung durch einander
zugeordnete Lagerflächen der Druckplatte, der Lagerbuchse
und/oder einer Abdeckplatte gebildet.
-
In
dieser Ausgestaltung des Lagers kann der Hohlraum mit einem weiteren,
spaltförmigen oder kanalförmigen Hohlraum verbunden
sein, der durch die Welle und/oder die mit der Welle verbundene
Nabe gebildet wird. Dieser weitere Hohlraum kann zusätzlich
einen Dichtungsspalt zur Abdichtung des Lagers ausbilden. Er kann
aber auch als Erweiterung des Fluidreservoirs dienen. Das erfindungsgemäße
Lagersystem kann vorzugsweise in einem Spindelmotor zum Antrieb
eines Festplattenlaufwerkes eingesetzt werden.
-
Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Dabei ergeben sich aus den Zeichnungen und
ihre Beschreibung weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt
eine erste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Lagersystems ohne Druckplatte.
-
2 zeigt
eine gegenüber 1 abgewandelte Ausgestaltung
eines erfindungsgemäßen Lagersystems.
-
3 zeigt
eine erste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Lagersystems mit Druckplatte.
-
4 zeigt
eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Lagersystems mit Druckplatte.
-
5 zeigt
eine dritte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Lagersystems mit Druckplatte.
-
6 zeigt
eine vierte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Lagersystems mit Druckplatte.
-
7 zeigt
eine fünfte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Lagersystems mit Druckplatte.
-
8 zeigt
eine sechste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Lagersystems mit Druckplatte.
-
Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen der Erfindung
-
1 zeigt
einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen fluiddynamischen
Lagersystems als Teil eines Spindelmotors. Das Lagersystem umfasst eine
Lagerbuchse 10 mit einer zylindrischen Bohrung zur Aufnahme
einer Welle 12. Am Außenumfang der Lagerbuchse 10 ist
ein Bund 14 vorgesehen, so dass sich an der Lagerbuchse 12 eine
Stufe 16 ausbildet. Die Lagerbuchse weist an der Stirnseite
des Bundes 14 eine obere, plane Fläche auf.
-
Ein
Ende der Welle 12 ragt über die Lagerbuchse 10 hinaus
und trägt eine Nabe 18 als Teil des Spindelmotors.
Wie es im Beispiel dargestellt ist, kann die Welle 12 ein
integrierter Bestandteil der Nabe 18 sein. Die Nabe 18 ist
entlang der Stirnseite der Lagerbuchse 10 eben und planparallel
zur Stirnseite des Bundes 14 der Lagerbuchse 10 ausgebildet.
An ihrem Außenumfang weist die Nabe 18 einen becherförmigen
Rand auf der sich konzentrisch zur Rotationsachse 20 des
Lagers, etwa über einen Großteil der Länge
der Lagerbuchse 10, erstreckt.
-
Am
Innenumfang des Randes der Nabe 18 ist eine Stufe vorgesehen,
an der ein Stopperring 22 angeordnet ist. Der Stopperring 22 dient
als Ausfallsicherung für die Naben-Wellen-Kombination,
indem der Stoppering 22 an der Stufe 16 der Lagerbuchse 10 anschlägt,
wenn sich Welle 12 und Nabe 18 zu weit in axialer
Richtung aus der Bohrung der Lagerbuchse 10 herausbewegen.
Alternativ kann ein Stopperring am der Nabe entgegengesetzten Wellenende angeordnet
werden.
-
Am
unteren, offenen Ende ist die Lagerbuchse 10 durch einen
Deckel 24 luftdicht verschlossen. Der Deckel 24 ist
in eine Aussparung der Lagerbuchse 10 eingelegt und mit
dieser beispielsweise verschweißt und/oder verklebt und/oder
verpresst.
-
Das
fluiddynamische Lager wird gebildet durch entsprechende Lagerflächen
der Lagerbuchse 10 und der Welle 12 sowie der
Stirnseite der Lagerbuchse 10 und der Unterseite der Nabe 18.
Die Lagerflächen sind durch einen mit einem Lagerfluid,
z. B. Öl, gefüllten Lagerspalt 26 voneinander
getrennt. Der Lagerspalt 26 weist einen axialen Abschnitt
auf, in welchem sich Radiallager befinden sowie einen radialverlaufenden
Abschnitt, in welchem ein Axiallager angeordnet ist. Die Radiallager
werden durch entsprechende Oberflächenstrukturen auf den
Lagerflächen der Welle bzw. der Lagerbuchse definiert.
Das Axiallager ist durch entsprechende beispielsweise spiralförmige
oder herringbone-(fischgrät)-förmige Oberflächenstrukturen
auf der Lageroberfläche der Lagerbuchse 10 bzw.
der Nabe 18 definiert. An den radialen Bereich des Lagerspaltes 26 zwischen
Lagerbuchse 10 und Nabe 18 schließt sich
ein axialer Dichtungsbereich mit einer Kapillardichtung an. Der axiale
Dichtungsbereich 28 erstreckt sich zwischen einer äußeren
Oberfläche des Bundes 14 der Lagerbuchse 10 und
einer inneren Oberfläche der Nabe 18 und ist durch
entsprechende Oberflächen der Stufe 16 der Lagerbuchse 10 und
des Stopperringes 22 begrenzt. Am Außenumfang
des Bundes 14 der Lagerbuchse 10 kann eine Nut 30 angeordnet
sein, die Teil der Kapillardichtung ist. Es ist auch möglich,
dass der Dichtungsbereich 28 nach außen hin eine
konische Öffnung mit einem geringen Öffnungswinkel
von einigen Winkelgraden aufweist.
-
Erfindungsgemäß weist
die Welle 12 eine durchgehende axiale Bohung auf, so dass
sich ein Hohlraum 32 ergibt, der im Bereich des Deckels 24 mit
dem Lagerspalt 26 verbunden ist. Der Hohlraum 32 ist
anteilig mit Lagerfluid gefüllt und wird als als ein Fluidreservoir
genutzt. Das offene Ende des Hohlraums 32 ist beispielsweise
durch einen Stopfen 34 verschlossen. Der für einen
Druckausgleich notwendige Zugang zur Umgebungsluft kann durch mindestens
eine kleine Öffnung im Stopfen 34 realisiert werden,
durch die ein Luftaustausch stattfinden aber kein Lagerfluid nach
Außen dringen kann. Der anteilig mit Lagerfluid gefüllte
Hohlraum 32 sichert zum einen den ausreichenden Vorrat
an Lagerfluid über die Lebensdauer des Lagers und zum anderen
dient er als Ausgleichsvolumen für das Lagerfluid bei Temperaturschwankungen.
-
Im
Hohlraum 32 kann ein beipielsweise kegelförmiger
Körper 36 angeordnet werden, der am Deckel 24 befestigt
ist. Der Körper 36 reduziert den Hohlraum 32 auf
einen ringförmigen Hohlraum mit schrägen Innenflächen.
Sofern der Hohlraum 32 nicht bis zum oberen Ende des Körpers 36 mit
Lagerfluid gefüllt wird, ergibt sich eine konische Kapillardichtung.
-
2 zeigt
eine abgewandelte Ausgestaltung des Lagersystems von 1,
wobei gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
-
Im
Unterschied zu 1 ist beim Lager gemäß 2 im
Hohlraum ein kegelstumpfförmiger Körper 38 angeordnet,
dessen Durchmesser im zylindrischen Bereich dem Innendurchmesser
des Hohlraums 32 in der Welle 12 entspricht. Der
Körper 38 ist beispielsweise in die Hohlraumbohrung
der Welle 12 eingepresst. Am äußeren
Umfang umfasst der Körper 38 einen oder mehrere
Längsnuten 40, so dass sich zwischen dem Innenumfang
der Welle 12 und dem Außenumfang des Körpers 38 Kanäle 40 bilden,
die als Fluidreservoir dienen. Durch die abgeschrägte Seite
des Körpers 38 ergeben sich auch hier im oberen
Bereich der Kanäle konische Dichtungsabschnitte, die als
Kapillardichtung dienen.
-
3 zeigt
eine fluiddynamische Lageranordnung mit Druckplatte. Hierbei wird
davon ausgegangen, dass eine die Nabe 118 tragende Welle 112 in
einer feststehenden Lagerbuchse 110 um eine Rotationsachse 120 frei
drehbar angeordnet ist. Die Erfindung umfasst jedoch auch die Bauform
von Spindelmotoren, bei der eine mit einem Rotor verbundene Lagerbuchse
drehbar auf einer feststehenden Welle gelagert ist.
-
Die
Lageranordnung umfasst eine frei drehbar in einer Lagerbuchse 110 angeordnete
Welle 112. Die Lagerbuchse 110 und die Welle 112 sind durch
einen mit einem Lagerfluid gefüllten Lagerspalt 126 voneinander
getrennt. Jeweils eine der einander zugewandten Oberflächen
von Welle 112 und/oder Lagerbuchse 110 weist zylindrische
Zonen mit eingearbeiteten Lagerstukturen auf. Durch die Lagerstrukturen
werden fluiddynamische Radiallager 115, 115' definiert.
-
Die
Lagerbuchse 110 ist an ihrem unteren Ende mit einer ringförmigen
Aussparung zur Aufnahme einer Druckplatte 140 versehen.
Ebenso wie die Welle 112 in der Lagerbuchse 110 rotiert
die mit der Welle 112 fest verbundene Druckplatte 140 in
der Aussparung der Lagerbuchse 110. Die untere Öffnung
der Lagerbuchse 110 ist durch einen Deckel 124 hermetisch
verschlossen, der das Eindringen von Luft und Schmutzpartikeln in
die Lageranordnung verhindert.
-
Zwischen
den ringförmigen Stirnflächen der Druckplatte 140 und
den angrenzenden Oberflächen der Lagerbuchse 110 und
des Deckels 124 sind jeweils Axiallager 114, 114' vorgesehen.
Wird ein magnetisches Gegenlager verwendet, so genügt lediglich ein
einziges fluiddynamisches Axiallager. Das Lagerfluid zirkuliert
im Lagerspalt 126 zwischen der Lagerbuchse 110 und
der Welle 112 und zirkuliert ebenfalls im Lagerspalt zwischen
der Lagerbuchse 110, dem Deckel 124 und der Druckplatte 140 um
die Druckplatte herum.
-
Eine
Seite des Lagerspalts 126 endet in einer Kapillardichtung 128,
die als sogenanntes „tapered seal" (konische Kapillardichtung)
ausgebildet ist und sich am offenen Ende des Lagerspalts 126 konisch
aufweitet.
-
Die
Welle 112 ist als Hohlwelle mit einer durchgehenden axialen
Bohung ausgebildet. Es ergibt sich ein Hohlraum 132, der
im Bereich des Deckels 124 mit dem Lagerspalt 126 verbunden
ist. Im Hohlraum 132 ist ein beispielsweise kegelstumpfförmiger
Körper 136 angeordnet, der mit dem Deckel 124 verbunden
ist. Der Körper 136 kann auch mit der Welle 112 verbunden
sein. Der Körper 136 reduziert den Hohlraum 132 auf
einen ringförmigen Hohlraum, der am freien Ende schräge
Innenflächen aufweist, die eine weitere konische Kapillardichtung 128' ausbilden.
Der ringförmige Hohlraum 132 ist anteilig mit Lagerfluid
gefüllt und wird als als Fluidreservoir genutzt. Das offene
Ende des Hohlraums 132 ist beispielsweise durch einen Stopfen 134 verschlossen. Der
für einen Druckausgleich notwendige Zugang zur Umgebungsluft
kann durch eine kleine Öffnung im Stopfen 134 realisiert
werden, durch die ein Luftaustausch stattfinden aber kein Lagerfluid
nach außen dringen kann.
-
Durch
eine Bohrung 117 ist eine Verbindung zwischen dem ringförmigen
Hohlraum 132 auf der Innenseite der Welle 112 und
dem Lagerspalt 126 auf der Außenseite der Hohlwelle
angeordnet, wodurch das Fluid zirkulieren kann. Weiterhin kann ein
Pumplager 116 axial unterhalb der konischen Kapillardichtung 128 im
oberen Bereich des Lagerspaltes 126 angeordnet sein, um
somit eine einseitige dynamische Dichtung des beidseitig offenen
Lagers zu bilden.
-
4 zeigt
ein ähnliches Lagersystem wie 3 mit einer
Lagerbuchse 210, in der eine Welle 212 drehbar
gelagert ist. Die Lagerbuchse 210 und die Welle 212 sind
durch einen mit Lagerfluid gefüllten Lagerspalt 226 voneinander
getrennt. Die Lagerbuchse 210 ist an ihrem unteren Ende
mit einer ringförmigen Aussparung zur Aufnahme einer Druckplatte 240 versehen.
Die Druckplatte 240 ist fest mit der Welle verbunden und
rotiert mit dieser innerhalb der Lagerbuchse 210. Das untere
Ende des Lagers ist im Bereich der Druckplatte durch einen Deckel 224 verschlossen.
Der Lagerspalt endet in einer konischen Dichtung 228. Das
freie Ende der Welle 212 trägt eine Nabe 218.
-
Erfindungsgemäß umfasst
die Welle 212 eine durchgehende axiale Bohrung, die einen
zylindrischen Hohlraum 232 innerhalb der Welle ausbildet. Dieser
Hohlraum 232 ist mit dem Lagerspalt 226 verbunden.
Am oberen Ende des Hohlraumes 232, zwischen dem Außenumfang
der Welle 212 und einem Innenumfang der Nabe 218,
befindet sich ein mit dem Hohlraum verbundener Kanal 234,
der in einen ringförmigen Hohlraum 236 mündet,
der innerhalb der Nabe ausgebildet ist. Hierzu kann die Nabe zweiteilig ausgeführt
sein, so dass sich beim Zusammenbau der Nabe dieser ringförmige
und mit dem Kanal 234 verbundene Hohlraum 236 ergibt.
-
Erfindungsgemäß ist
nun der Hohlraum 232 der Welle 212 sowie der Kanal 234 vollständig
mit Lagerfluid gefüllt. Der ringförmige Hohlraum 236 ist
anteilig mit Lagerfluid gefüllt und endet in konischen
Abschnitten, die eine konische Kapillardichtung für den Hohlraum 236 darstellen.
Es ergibt sich in diesem Beispiel also ein sehr großes
Reservoir für das Lagerfluid, gebildet durch die Hohlräume 226, 232 und 236 sowie
den Verbindungsspalt 234. Dieses Fluidreservoir beherbergt
ein Vielfaches der Menge an Lagerfluid des Lagerspaltes 226.
Dabei nimmt sowohl der Innendurchmesser der Nabe 218, als
auch der Außendurchmesser des Bauteils 219 im
axialen Verlauf von der Lageroberseite zur Unterseite hin ab. Die Abnahme
des Außendurchmessers des Bauteils 219 ist dabei
größer als die Abnahme des Innendurchmessers der
Nabe 218, so dass der Dichtungsspalt 236 im Verlauf
vom oberen zum unteren Wellenende sich konisch erweitert. Da sich
das Lagerfluid infolge einer Temperaturzunahme ausdehnt, sind in
der Zeichnung zwei Fluid-Meniskus Positionen bei einer minimalen
und bei einer maximalen Betriebstemperatur dargestellt.
-
5 zeigt
ein gegenüber 4 abgewandeltes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Fluidlagers, wobei gleiche
Bauteile bzw. gleichwirkende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind.
-
Im
Unterschied zu 4 ist die Nabe 218 aus
Vollmaterial ausgebildet und umfasst keinen Hohlraum in ihrem Inneren.
Allerdings ist zwischen dem Außendurchmesser der Welle 212 und
einem Innendurchmesser der Nabe 218 mindestestens ein Kanal 242 vorgesehen,
der an einem Ende mit dem Hohlraum 232 im Inneren der Welle 212 verbunden ist.
Das andere Ende des Kanals 242 ist mit der Umgebungsatmosphäre
verbunden und mündet in einem Bereich zwischen der Stirnseite
der Lagerbuchse 210 und der Unterseite der Nabe 218.
In diesem Ausführungsbeispiel ist der Hohlraum 232 anteilig
mit Lagerfluid gefüllt und dient als Fluidreservoir. Beispielsweise
ist der Hohlraum etwa zur Hälfte mit Lagerfluid gefüllt
und ermöglicht außerdem eine Ausdehnung des Lagerfluids
bei Temperaturschwankungen. Der Kanal 242 dient hierbei
lediglich als Entlüftungskanal für den Hohlraum 232.
-
6 zeigt
eine ähnliche Ausgestaltung eines Lagersystems wie 5.
Hierbei sind gleiche oder gleichwirkende Bauteile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen, wie in den 4 und 5.
-
Im
Unterschied zur Ausgestaltung der 5 ist bei 6 in
der Welle 212 ein Hohlraum 232 vorgesehen, der
nach oben dicht verschlossen ist, indem eine Nabe 218 luftdicht
mit der Welle 212 verbunden ist. Als Entlüftung
des Hohlraums 232 der Welle 212 ist im Zwischenraum
zwischen der Stirnseite der Lagerbuchse 210 und der Unterseite
der Nabe 218 eine Bohrung 244 vorgesehen. In diesem Fall
ist der Hohlraum 232 anteilig mit Lagerfluid gefüllt
und dient als Fluidreservoir, wobei sichergestellt werden muss,
dass in keinem Falle die Füllhöhe des Lagerfluids
im Hohlraum 232 die Bohrung 244 erreicht, da ansonsten
Lagerfluid aus dem Lager austreten könnte.
-
In
der Ausgestaltung gemäß 7 ist eine Nabe 218 vorgesehen,
die in Verlängerung der Welle 212 oben offen ist.
Der Hohlraum 232 in der Welle 212 ist nach oben
durch einen Stopfen 246 verschlossen, der so ausgestaltet
ist, dass er zwar luftdurchlässig aber nicht durchlässig
für Lagerfluid ist. Durch diesen Stopfen 246 wird
also der Hohlraum 232 in der Welle 212 entlüftet.
-
8 zeigt
ein Ausführungsbeispiel eines Lagers, ähnlich
wie die 4 bis 7, bei dem
der Hohlraum 232 in der Welle 212 einseitig mit
dem Lagerspalt 226 verbunden ist und auf der anderen Seite durch
die Nabe 218 abgedichtet ist. Der Hohlraum hat über
die Bohrung 244 also einen Zugang zur Außenatmosphäre.
Ferner kann das Volumen des Hohlraums 232 durch das Einsetzen
eines Körpers 248 begrenzt werden, welcher Körper
etwa zylindrisch ausgebildet ist und eine zentrale Bohrung aufweist. Der
Hohlraum in Form dieser verkleinerten Bohrung ist anteilig mit Lagerfluid
gefüllt und dient ebenfalls als Fluidreservoir. Selbstverständlich
kann die Welle 212 sowie der Körper 248 auch
einteilig ausgebildet sein.
-
- 10
- Lagerbuchse
- 12
- Welle
- 14
- Bund
- 16
- Stufe
- 18
- Nabe
- 20
- Rotationsachse
- 22
- Stopperring
- 24
- Deckel
- 26
- Lagerspalt
- 28
- Dichtungsbereich
- 30
- Nut
- 32
- Hohlraum
- 34
- Stopfen
- 36
- Körper
- 38
- Körper
- 40
- Kanal
- 110
- Lagerbuchse
- 112
- Welle
- 114
- Axiallager 114'
- 115
- Radiallager 115'
- 116
- Pumplager
- 117
- Rezirkulationskanal 117'
- 118
- Nabe
- 120
- Rotationsachse
- 124
- Deckel
- 126
- Lagerspalt
- 128
- Kapillardichtung 128'
- 132
- Hohlraum
- 134
- Stopfen
- 136
- Körper
- 140
- Druckplatte
- 210
- Lagerbuchse
- 212
- Welle
- 218
- Nabe
- 220
- Rotationsachse
- 224
- Deckel
- 226
- Lagerspalt
- 228
- Kapillardichtung
- 232
- Hohlraum
- 234
- Kanal
- 236
- Hohlraum
(ringförmig)
- 240
- Druckplatte
- 242
- Kanal
- 244
- Bohrung
- 246
- Stopfen
- 248
- Körper
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10200089
A1 [0004]
- - DE 202004012407 U1 [0005]
- - US 7118278 B2 [0006]