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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Filters zur
Entfernung von Partikeln aus einem Gasstrom, wobei der Filter aus
einem keramischen Material gefertigt wird, in welchem Mikrorisse
enthalten sind. Die Erfindung geht weiterhin von einem Filter zur
Entfernung von Partikeln aus einem Gasstrom gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 13 aus.
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Derartige
Filter werden zum Beispiel bei der Abgasnachbehandlung selbstzündender
Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere in dieselbetriebenen Kraftfahrzeugen,
eingesetzt. Üblicherweise sind solche Filter zur Entfernung
von Partikeln, so genannte Partikelfilter aus den keramischen Materialien Siliciumcarbit,
Aluminiumtitanat und/oder Cordierit gefertigt. Die Partikelfilter
sind im Allgemeinen in Form einer wabenförmigen Keramik
mit wechselseitig verschlossenen Kanälen ausgebildet. Derartige Partikelfilter
besitzen einen Filtrationswirkungsgrad von mehr als 80% bis regelmäßig > 90%. Die Schwierigkeit
besteht jedoch nicht alleine in der Filtration der Rußpartikel
sondern auch in der Regeneration des Filters. Hierzu werden Kraftstoff
oder seine Zersetzungsprodukte in einer Abgasnachbehandlung, die den
Partikel umfasst, katalytisch oxidiert, um die zur Zündung
des Rußes notwendigen Temperaturen zu erzeugen. Während
der heißeren Regenerationsphasen werden höchste
Anforderungen an die thermische Stabilität des Filters
gestellt.
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Thermochemische
Reaktionen des Filtermaterials mit Abgaskomponenten und sich während
des Betriebs über die Lebensdauer des Kraftfahrzeugs auf
dem Filter ansammelnde Aschen, zum Beispiel aus Öl, Kraftstoff,
Kraftstoffadditiven oder Motorenabrieb, vermindern die mechanische
und thermochemische Festigkeit keramischer Filter. Durch thermochemische
Reaktion gealterte Filter, insbesondere wenn diese aus den Werkstoffen
Cordierit und Aluminiumtitanat gefertigt sind, weisen eine höhere
Ausfallwahrscheinlichkeit auf als nicht gealterte Filter. Mit hoher
thermischer Belastung nimmt die Ausfallwahrscheinlichkeit zu.
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Aufgrund
des Herstellungsprozesses weisen insbesondere Cordierit und andere
keramische Materialien eine Reihe von Mikrorissen im Gefüge
auf. Diese Mikrorisse sind teilweise erwünscht, und leisten
einen wesentlichen Beitrag beispielsweise zur Filterwirkung oder
Katalysatorwirkung der Funktionselemente. Die Mikrorisse führen
zwar zu einer geringeren Festigkeit des keramischen Materials, jedoch gleichzeitig
auch zu einem niedrigeren Elastizitätsmodul und einem geringeren
Wärmeausdehnungskoeffizienten und tragen dazu bei, dass
thermische Spannungen in der Keramik abgebaut werden und die thermische
Belastbarkeit erhöht wird. Ein niedriger Wärmeausdehnungskoeffizient
und ein niedriges Elastizitätsmodul gewährleisten
geringe induzierte Spannungen bei thermischer Belastung des Substrats.
Dies ist insbesondere darauf zurück zu führen, dass
die Mikrorisse im keramischen Trägermaterial sich nach
und nach bei Temperaturerhöhung schließen und
so einen Puffer für die thermische Ausdehnung bilden.
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Auf
dem keramischen Träger wird üblicherweise eine
katalytische Beschichtung aufgebracht. Diese Beschichtung wird häufig
auch als „Washcoat" bezeichnet. Für diese Beschichtung
werden im Allgemeinen keramische Materialien, zum Beispiel poröses
Aluminiumoxid (A2O3)
auf eine gewünschte Partikelgröße gemahlen,
anschließend eine Suspension mit einer gewissen Teilchengrößenverteilung
erzeugt, und diese Suspension, die auch slorry genannt wird, auf
den keramischen Träger aufgebracht.
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Das
Problem dieses bekannten Verfahrens besteht jedoch darin, dass die
Suspensionen auch kleinste Partikel enthalten, die in die Mikrorisse
des keramischen Trägers eindringen können. Dies
bewirkt, dass sich diese Mikrorisse bei einer Erwärmung
des keramischen Trägers nicht in dem oben beschriebenen
Maße schließen können. Hierdurch erhöht
sich der Wärmeausdehnungskoeffizient des keramischen Trägers
und es treten unerwünschte, erhöhte thermische
Spannungen auf.
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Neben
den Partikeln des Washcoats können während des
Betriebs des Filters auch die sich ansammelnden Aschen in die Mikrorisse
eindringen, was den vorstehend beschriebenen Effekt weiter verstärkt.
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Um
zu vermeiden, dass bei dem Auftrag der katalytischen Beschichtung
keine Partikel in die Mikrorisse eindringen können, ist
es zum Beispiel aus
US-A
2005/0037147 bekannt, die Mikrorisse zunächst
durch organische Polymere zu verschließen. Hierzu wird
das Filtersubstrat zunächst mit einer Lösung,
die darin dispergierte oder gelöste organische Polymere
enthält, getränkt. Die Lösung dringt
in die Mikrorisse ein, in denen sich organische Polymere abscheiden
und so die Mikrorisse verschließen. Anschließend
wird der Washcoat aufgetragen. Bei einer anschließenden
thermischen Behandlung verdampfen die organischen Polymere vollständig
und geben so die Mikrorisse wieder frei.
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Nachteil
hierbei ist es jedoch, dass nach der Entfernung der organischen
Polymere ein Ascheeintrag oder eine nachträgliche teilweise
Füllung der Mikrorisse mit Washcoatpartikeln erfolgen kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
Filters zur Entfernung von Partikeln aus einem Gasstrom, wobei der
Filter aus einem keramischen Material gefertigt wird, in welchem
Mikrorisse enthalten sind, umfasst folgende Schritte:
- (a) Benetzen eines Filtersubstrates aus dem keramischen Material
mit einer Silane, Silanole und/oder Siloxane enthaltenden Lösung,
- (b) Starten einer Reaktion zur Bildung von Silikonen aus den
Silanen, Silanolen und/oder Siloxanen.
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Die
Silane, Silanole und/oder Siloxane enthaltende Lösung dringt
in die Mikrorisse des keramischen Materials ein. Durch die Reaktion
zur Bildung von Silikonen werden die Mikrorisse mit den Silikonen
gefüllt. Hierdurch wird vermieden, dass Partikel in die
Mikrorisse eindringen können. Sobald auf das keramische
Material eine erhöhte Temperatur aufgebracht wird, verbrennen
die organischen Reste der Silikone, so dass in den Mikrorissen temperaturstabile,
vernetzte Agglomerate aus Siliciumoxid-Einheiten enthalten. Wenn
diese Agglomerate nicht zu groß geworden sind, können
sich die Risse immer noch ausreichend schließen, um eine
hinreichende Temperaturstabilität zu erzielen. Durch die
Füllung mit den Agglomeraten wird jedoch vermieden, dass
zum Beispiel Aschen während des Betriebes in die Mikrorisse eindringen
können.
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Das
keramische Material wird vorzugsweise ausgewählt aus Cordierit,
Aluminiumtitanat, Siliciumcarbit und Sintermetall. Besonders bevorzugt
ist das keramische Material Cordierit, da dieses das preislich günstigste
ist. Hierdurch wird es ermöglicht, günstige Filter
herzustellen.
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Damit
sich die Silikone, die sich in Schritt (b) bilden, bevorzugt in
den Mikrorissen abscheiden, wird die Oberflächenspannung
der die Silane, Silanole und/oder Siloxane enthal tenden Lösung
vorzugsweise in einem Bereich von 10 bis 80 N/m eingestellt, bevorzugt
von 30 bis 60 N/m. Die Einstellung der Oberflächenspannung
erfolgt zum Beispiel durch Zugabe oberflächenaktiver Substanzen,
zum Beispiel durch Zugabe von Tensiden. Hierbei können
alle Tenside eingesetzt werden, die die Bildung der Silikone aus
den Silanene, Silanolen und/oder Siloxanen nicht behindern.
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Das
Siloxan ist im Allgemeinen ein Siloxan der allgemeinen Formel (I),
wobei R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6 unabhängig voneinander für
Wasserstoff, eine Hydroxyl-Gruppe oder einen organischen Rest stehen.
Weiterhin ist es auch möglich, dass mindestens einer der
Reste R
1 bis R
3 und/oder
einer der Reste R
4 bis R
6 ein
Siloxy-Rest der allgemeinen Formel (II)
ist, wobei R
7 bis
R
9 für einen Rest steht, wie vorstehend
für R
1 bis R
6 beschrieben.
Hierbei ist es möglich, dass sich die Sauerstoff und Silizium
enthaltenden Reste zu einem Ring, vorzugsweise einem Cyclotetrasiloxan,
schließen.
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Geeignete
organische Reste sind zum Beispiel ein C1-
bis C5-Alkyl, ein aliphatischer Alkohol
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder Phenyl. Bevorzugt ist das C1- bis C5-Alkyl Methyl.
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Bevorzugt
ist mindestens einer der Reste R1 bis R6 eine Hydroxyl-Gruppe.
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Das
Silanol ist vorzugsweise ein Silanol der allgemeinen Formel (III),
wobei R
1,
R
2 und R
3 unabhängig
voneinander einen Wasserstoff, eine Hydroxyl-Gruppe oder einen organischen
Rest bedeuten. Bevorzugt ist mindestens einer der Reste R
1 bis R
3 eine Hydroxyl-Gruppe.
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Geeignete
organische Reste sind die gleichen wie für die Siloxane
vorstehend angegeben.
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Das
Silan ist vorzugsweise ein Silan der allgemeinen Formel (IV)
wobei R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander Wasserstoff,
eine Hydroxyl-Gruppe oder einen organischen Rest bedeuten, wobei
mindestens einer der Reste R
1 bis R
4 ein Sauerstoffatom, vozugsweise in einer
OH-Gruppe, enthält. Bevorzugt ist mindestens einer der
Reste R
1 bis R
4 ausgewählt
aus Hydroxy-methyl, 1-Hydroxy-ethyl, 2-Hydroxy-ethyl, 1-Hydroxy-propyl,
2-Hydroxy-propyl, 3-Hydroxypropyl, 2-Hydroxy-1-methylethyl, 1-Hydroxy-1-methylethyl.
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Geeignete
organische Reste sind die gleichen wie für die Siloxane
vorstehend angegeben.
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Besonders
bevorzugt ist das Siloxan oder Silanol ausgewählt aus 1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan, Octamethylcyclotetrasiloxan,
Methyltriethoxysilan, Propyltriethoxysilan, Tetra-n-propoxysilan
oder Tetraethoxysilan.
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Als
Silane eignen sich zum Beispiel Hydroxymethyltrimethylsilan, 3-Trimethylsilyl-1-Propanol.
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Um
gegebenenfalls eine katalytische Beschichtung auf dem Filtersubstrat
abscheiden zu können, ist es bevorzugt, wenn mindestens
einer der Reste R1 bis R6 bei
einem Siloxan, mindestens einer der Reste R1 bis
R3 bei einem Silanol und mindestens einer
der Reste R1 bis R4 bei
einem Silan hydrophil ist. Durch den hydrophilen Rest wird eine
bessere Benetzung mit der die katalytisch aktiven Partikel enthaltenden
Lösung erzielt, so dass eine Beschichtung ermöglicht
wird. Geeignete hydrophile Reste sind zum Beispiel Amino-Gruppen,
Ammonium-Gruppen und Sulfonsäure-Gruppen.
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Die
Reaktion zur Bildung von Silikonen aus den Silanen, Silanonen und/oder
Siloxanen wird vorzugsweise durch Zugabe einer basischen oder sauren
Komponente gestartet. Geeignete basische oder saure Komponenten
zum Starten der Reaktion sind zum Beispiel Brönstedsäuren
oder -basen beziehungsweise Lewissäuren oder -basen. Besonders bevorzugt
zum Starten der Reaktion werden zum Beispiel HNO3,
NH3, HCl oder NaOH zugegeben.
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Das
Benetzen des Filtersubstrates aus dem keramischen Material mit der
Silane, Silanole und/oder Siloxane enthaltenden Lösung
erfolgt zum Beispiel durch Besprühen, Tauchen, Tränken
oder ähnliche Beschichtungsprozesse. Bevorzugt wird das
Filtersubstrat aus keramischem Material in die Silane, Silanole
und/oder Siloxane enthaltende Lösung eingetaucht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird auf das Filtersubstrat
in einen weiteren Schritt nach der Bildung der Silikone eine Oberflächenbeschichtung
aufgebracht. Die Oberflächenbeschichtung ist zum Beispiel
eine katalytisch aktive Beschichtung, wie sie dem Fachmann bekannt
ist.
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Als
Beschichtungsmaterial für die Oberflächenbeschichtung
eignen sich zum Beispiel Aluminiumoxid, Aluminiumoxidhydrate, Zirkondioxid,
Siliziumdioxid oder Titandioxid. Diese Substanzen sind im Allgemeinen
mit einem Oxid eines Metalls der dritten bis fünften Nebengruppe,
einem Oxid eines Lanthanoiden, einschl. des Lanthan oder einer Mischung
eines oder mehrerer dieser Oxide dotiert. Besonders bevorzugt ist
ein Oxid des Cer, Praseodym oder Neodym.
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Die
Oberflächenbeschichtung wird zum Beispiel in Form von Partikeln
als Schlicker oder als Sol durch Besprühen, Tauchen, Tränken
oder ähnliche Beschichtungsprozesse auf das keramische
Filtersubstrat aufgebracht. Weiterhin sind auch auf Vakuum basierende
Beschichtungsprozesse geeignet.
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Geeignete
Deckschichten werden zum Beispiel durch Kombination von Nanopartikeln,
das heißt Partikel mit einem mittleren Durchmesser < 1 μm,
und Mikropartikeln, das heißt Partikel mit einem mittleren
Durchmesser > 1 μm,
mitunter mit bi- oder polymodaler Partikelgrößenverteilung,
erzielt.
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Durch
die in den Mikrorissen enthaltenen Silikone können keine
Partikel während des Beschichtungsprozesses zur Herstellung
der Oberflächenbeschichtung in die Mikrorisse eindringen.
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Da
Silikone im Allgemeinen hydrophob sind und sich daher der partikelhaltige
Schlicker zur Erzeugung der Oberflächenbeschichtung nur
schlecht auf dem Filtersubstrat abscheidet, ist es bevorzugt, die
Oberflächenspannung des partikeihaltigen Schlickers oder
des Sols durch Zugabe von Tensiden zu senken. Hierzu können
sowohl nichtionische, anionische, kationische als auch amphothere
Tenside eingesetzt werden. Bei der Auswahl der Tenside ist lediglich
darauf zu achten, dass diese keine chemische Wechselwirkung mit
den Beschichtungsmaterial eingehen.
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Wenn
wie vorstehend beschrieben einer der Reste R1 bis
R6 bei einem Siloxan, einer der Reste R1 bis R4 bei einem
Silan bzw. einer der Reste R1 bis R3 bei einem Silanol hydrophil ist, ist es
nicht erforderlich, die Oberflächenspannung des partikeihaltigen Schlickers
oder des Sols durch Zugabe von Tensiden zu senken, da aufgrund der
hydrophilen Reste eine Abscheidung der Partikel für die
Oberflächenbeschichtung auf dem keramischen Material möglich ist.
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Zur
Fixierung der Oberflächenbeschichtung wird das Filtersubstrat
nach dem Auftragen des partikeihaltigen Schlickers oder des Sols
vorzugsweise in einem weiteren Schritt getrocknet und/oder kalziniert.
Das Trocknen erfolgt dabei vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich
von 60 bis 150°C, das Kalzinieren bei Temperaturen im Bereich
von 300 bis 700°C.
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Beim
Kalzinieren verbrennt der organische Rest der Silikone. Es verbleiben
Agglomerate aus Siliciumoxid-Einheiten in den Mikrorissen. Durch
das Verbrennen der organischen Reste sind die Mikrorisse nicht vollständig
mit den Agglomeraten der Siliciumoxid-Einheiten gefüllt.
Die Mikrorisse können sich somit noch ausreichend schließen,
wenn eine thermische Belastung aufgebracht wird. Aufgrund der Agglomerate
aus Siliciumoxid-Einheiten in den Mikrorissen können sich
auch im laufenden Betrieb weniger Aschekomponenten, die das Filtersubstrat
schädigen können, in den Mikrorissen ablagern.
Durch die Art der organischen Reste lässt sich die Größe
des freien Raumes zwischen den Agglomeraten aus Siliciumoxid-Einheiten
einstellen. Je längerkettiger die organischen Reste sind,
desto mehr freier Platz ist nach dem Verbrennen der organischen
Rest in den Mikrorissen enthalten.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Verbrennungskraftmaschine mit einer
erfindungsgemäßen Abgasnachbehandlungseinrichtung,
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2 ein
erfindungsgemäßes Filtersubstrat im Längsschnitt,
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3 eine
schematische Darstellung des beschichteten Filtersubstrats,
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4 einen
Ausschnitt aus einem keramischen Partikel mit Mikroriss und darin
enthaltener Silan-, Silanol- bzw. Siloxan-Lösung,
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5 einen
Ausschnitt aus einem keramischen Partikel mit Mikroriss mit darin
enthaltenen Siliciumoxid-Einheiten.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Verbrennungskraftmaschine mit
einer erfindungsgemäßen Abgasnachbehandlungseinrichtung.
Die Abgasnachbehandlungseinrichtung ist ein Filter, in welchem Rußpartikel
aus dem Abgasstrom entfernt werden.
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Ein
Verbrennungskraftmaschine 10 ist über Abgasrohr 12 verbunden,
in dem eine Filtereinrichtung 14 angeordnet ist. Mit der
Filtereinrichtung 14 werden Rußpartikel aus dem
im Abgasrohr 12 strömenden Abgas herausgefiltert.
Dies ist insbesondere bei Dieselkraftmaschinen erforderlich, um
gesetzliche Bestimmungen einzuhalten.
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Die
Filtereinrichtung 14 umfasst ein zylindrisches Gehäuse 16,
in dem ein im vorliegenden Ausführungsbeispiel rotationssymmetrisches,
insgesamt ebenfalls zylindrisches Filtersubstrat 18 angeordnet ist.
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2 zeigt
ein erfindungsgemäßes Filtersubstrat im Längsschnitt.
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Das
Filtersubstrat 18 ist zum Beispiel als extrudierter Formkörper
aus einem keramischen Material, z. B. Magnesium-Aluminium-Silikat,
bevorzugt Cordierit, hergestellt. Das Filtersubstrat 18 wird
in Richtung der Pfeile 20 von Abgas durchströmt.
Das Abgas tritt über eine Eintrittsfläche 22 in
das Filtersubstrat 18 ein und verlässt dieses über
eine Austrittsfläche 24.
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Parallel
zu einer Längsachse 26 des Filtersubstrats 18 verlaufen
mehrere Eintrittskanäle 28 im Wechsel mit Austrittskanälen 30.
Die Eintrittskanäle 28 sind an der Austrittsfläche 24 verschlossen.
In der hier dargestellten Ausführungsform sind hierzu Verschlussstopfen 36 vorgesehen.
Anstelle der Verschlussstopfen 36 ist es jedoch auch möglich,
dass Eintrittskanäle 28 sich zur Austrittsfläche 24 hin
verjüngen, bis sich die Wandungen des Eintrittskanals 28 berühren
und der Eintrittskanal 28 so verschlossen wird. In diesem
Fall weist der Eintrittskanal 28 in Richtung parallel zur
Längsachse 26 einen dreieckförmigen Querschnitt
auf.
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Entsprechend
sind die Austrittskanäle 30 an der Austrittsfläche 24 offen
und im Bereich der Eintrittsfläche 22 verschlossen.
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Der
Strömungsweg des ungereinigten Abgases führt somit
in einen der Eintrittskanäle 28 und von dort durch
eine Filterwand 38 in einen der Austrittskanäle 30.
Exemplarisch ist dies durch die Pfeile 32 dargestellt.
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In 3 ist
eine schematische Darstellung des beschichteten Filtersubstrats
dargestellt. Eine Filterwand 38 ist aus einem keramischen
Filtersubstrat gefertigt. Das keramische Filtersubstrat besteht aus
einzelnen Kristalliten 40, die im Allgemeinen durch Sintern
miteinander verbunden sind. Das keramische Filtersubstrat ist vorzugsweise
Silicumcarbit, Aluminiumtitanat oder Cordierit. Auch sind Mischungen
dieser Materialien möglich. Zwischen den einzelnen Kristalliten 40 des
keramischen Filtersubstrats befinden sich Poren 42, welche
von dem zu reinigenden Gasstrom durchströmt werden. Die
Partikel, die im Gasstrom enthalten sind, werden vom keramischen
Filtersubstrat der Filterwand 38 zurückgehalten.
Die Partikel, die aus dem Gasstrom entfernt werden, setzen sich
auch in den Poren 42 ab. Hierdurch verringert sich der
freie Querschnitt in der Filterwand 38 und der Druckverlust über
die Filterwand 38 steigt an. Aus diesem Grund ist es erforderlich,
in regelmäßigen Abständen die Partikel
aus den Poren zu entfernen. Dies geschieht im Allgemeinen durch
thermische Regeneration, indem der Filter auf eine Temperatur von
mehr als 600°C aufgeheizt wird. Bei dieser Temperatur verbrennen
die in der Regel organischen Partikel zu Kohlendioxid und Wasser
und werden gasförmig aus dem Partikelfilter ausgetragen.
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Die
Kristallite 40 des keramischen Filtersubstrates sind im
Allgemeinen mit einer Oberflächenbeschichtung 44 beschichtet.
Die Oberflächenbeschichtung ist üblicherweise
katalytisch aktiv, um zum Beispiel im Abgas enthaltenes CO zu CO2 und im Abgas enthaltene Kohlenwasserstoffe
zu CO2 und H2O zu
oxidieren sowie Stickstoffoxide zu Stickstoff und Sauerstoff zu
reduzieren. Üblicherweise enthält die Oberflächenbeschichtung 44 Partikel,
die ein katalytisch aktives Material enthalten. Die Partikel werden üblicherweise
zu einer keramischen Beschichtung gesintert. Die Herstellung derartiger
Oberflächenbeschichtungen 44 ist dem Fachmann
bekannt.
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In
den einzelnen Kristalliten 40 sind im Allgemeinen Mikrorisse 46 enthalten.
Bei hohen Temperaturen kann sich das Material ausdehnen, indem die Mikrorisse 46 geschlossen
werden. Hierdurch werden Spannungen im Gefüge aus den Kristalliten 40 abgebaut.
Sind die Mikrorisse 46 durch Komponenten, die aus dem Beschichtungsprozess
stammen, oder durch Asche vollständig oder teilweise verstopft, kann
das Filtersubstrat sich nicht in genügendem Maße
ausdehnen. Hierdurch können sich lokal sehr hohe Spannungen
aufbauen, die insbesondere bei hohen Temperaturen unter hydrothermalen
Bedingungen zur reversiblen Rissbildung führen können. Das
Filtersubstrat 18 reißt auf.
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Um
ein Verschließen der Mikroporen 46 mit Partikeln
des Beschichtungsmaterials zu verhindern und ein Eindringen von
Asche beim laufenden Betrieb zu vermeiden, werden die Mikrorisse 46 mit
einem Silikon gefüllt.
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In 4 ist
ein Ausschnitt aus einem Kristallit 40 mit einem Mikroriss 46 dargestellt,
wobei der Mikroriss 46 mit einer Silan-, Silanol- bzw.
Silixan-haltigen Lösung 48 gefüllt ist.
Das Eindringen der Lösung 48 in die Mikroporen 46 erfolgt
zum Beispiel durch Besprühen, Tauchen, Tränken
oder ähnliche Beschichtungsprozesse. Die Oberflächenspannung
der Lösung 48 wird so eingestellt, dass diese
in die Mikroporen 46 eindringt. Hierzu ist die Oberflächenspannung
der Lösung 48 vorzugsweise möglichst niedrig.
Vorzugsweise liegt die Oberflächenspannung im Bereich von
10 bis 80 N/m, insbesondere im Bereich von 30 bis 60 N/m.
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Nach
dem Benetzen des Filtersubstrats, bei dem die Lösung 48 in
die Mikrorisse 46 eindringt, wird eine Reaktion gestartet,
bei der die in die Lösung enthaltenen Silane, Silanole
bzw. Siloxane zu Silikonen reagieren. Hierbei handelt es sich im
Allgemeinen um eine Kondensationsreaktion. Diese kann zum Beispiel
durch Zugabe von basischen oder sauren Komponenten gestartet werden.
Als basische oder saure Komponente werden vorzugsweise HNO3, HCl, NH3 oder
NaOH zugegeben.
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Nach
Beendigung der Reaktion ist es möglich, auf das Filtersubstrat
eine Oberflächenbeschichtung aufzubringen. Das Beschichtungsmaterial
wird im Allgemeinen auf das gesinterte keramische Filtersubstrat
in Form von Partikeln als Schlicker oder als Sol aufgebracht und
anschließend durch Trocknen, Kalzinieren oder Sintern fixiert.
Hierdurch werden die Oberflächen der Kristallite 40 des
Filtersubstrates der Filterwand 38 einschließlich
der Wandungen der Poren 42 beschichtet. Durch das Auffüllen
der Mikrorisse 46 mit dem Silikon kann kein Beschichtungsmaterial
in die Mikrorisse 46 eindringen. Es ist jedoch auch möglich,
auf eine Beschichtung zu verzichten.
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Wenn
auf eine Beschichtung verzichtet wird, wird das Filtermaterial trotzdem
nach dem Aushärten der Silane, Siloxane bzw. Silanole einer
thermischen Behandlung unterzogen. Durch die thermische Behandlung
bzw. durch das Kalzinieren verbrennen die organischen Reste des
entstandenen Silikons. Es bilden sich Siliciumoxid-Einheiten, die
frei von organischen Bestandteilen sind. Dies ist in 5 schematisch
dargestellt. In dem Mikroriss 46 sind Siliciumoxid-Einheiten 50 enthalten,
die diesen auffüllen. Die Siliciumoxid-Einheiten 50 füllen
den Mikroriss 46 jedoch nicht vollständig, sondern
es sind noch freie Plätze enthalten. Hierdurch ist es möglich,
dass bei einer thermischen Ausdehnung des Filtermaterials der Mikroriss 46 geschlossen
werden kann, um Spannungen abzubauen.
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Durch
die in den Mikrorissen 46 enthaltenen Siliciumoxid-Einheiten
wird auch im laufenden Betrieb des Filtersubstrates 18 ein
Ablagerung von Aschekomponenten in den Rissen vermieden bzw. verringert.
Die Lebensdauer des Filters wird vergrößert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2005/0037147
A [0008]