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Die
Erfindung betrifft eine Hybridanlage zur Bereitstellung von elektrischer
Energie aus regenerativen Energiequellen.
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Derartige
Hybridanlagen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie zeichnen
sich dadurch aus, daß unterschiedliche regenerative Energiequellen zur
Bereitstellung elektrischer Energie verwendet werden, um unabhängig
von der Verfügbarkeit einer bestimmten Energiequelle elektrische
Energie zur Verfügung stellen zu können.
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Ein
Beispiel ist aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2004 046 701 A1 bekannt.
Die bekannte Hybridanlage wird als regeneratives Energiesystem bezeichnet
und kombiniert eine Windenergieanlage, die elektrische Energie erzeugt
und in ein Versorgungsnetz einspeist, mit einem Verbrennungsmotor,
der mit einem aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnenen Brennstoff,
beispielsweise Rapsöl, betrieben wird. Der Verbrennungsmotor
treibt einen Generator an und erzeugt so elektrische Energie, die ebenfalls
in das Versorgungsnetz eingespeist wird. Im Wesentlichen ist die
bekannte Hybridanlage für eine Versorgung von Inselnetzen
gedacht. Dabei ersetzt der mit Rapsöl angetriebene Verbrennungsmotor
einen herkömmlich eingesetzten Dieselgenerator und kann
dadurch die Umweltverträglichkeit verbessern.
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Ein
anderer Ansatz ist aus der deutschen Patentanmeldung
DE 197 20 700 A1 bekannt
geworden, die ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Speichern elektrischer
Energie betrifft. In dieser Patentanmeldung ist in einem Ausführungsbeispiel
vorgesehen, einen Windpark mit einem Pumpspeicherwerk zu kombineren.
Das Pumpspeicherwerk nutzt ein stillgelegtes Bergwerk als tiefliegendes
Wasserreservoir. Wasser aus einem höher liegenden Reservoir,
beispielsweise einem Fluss, wird in das Bergwerk eingeleitet, wobei
es eine Turbine antreibt. Die Turbine erzeugt mit Hilfe eines Generators
elektrische Energie, die in ein Netz eingespeist werden kann. Mit
Hilfe von gesonderten Pumpen ist vorgesehen, daß Wasser
aus dem Bergwerk wieder in das höher gelegene Wasserreservoir
zurück zu pumpen.
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Davon
ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Hybridanlage zur
Bereitstellung elektrischer Energie aus regenerativen Energiequellen
zur Verfügung zu stellen, die einfach und robust aufgebaut
ist, nur ein Minimum an Wartungsarbeiten und Sachverstand zum Betrieb
erfordert, und die auch in kleinem Maßstab wirtschaftlich
und als zuverlässiger Lieferant elektrischer Energie verwendet
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Hybridanlage zur Bereitstellung
elektrischer Energie aus regenerativen Energiequellen hat
- – mindestens einen ersten Energiewandler
zur Bereitstellung elektrischer Energie, dessen abrufbare Leistung
von externen Einflussfaktoren, insbesondere dem Windangebot oder
der Sonneneinstrahlung, abhängig ist,
- – ein Wasserrad, das mit Wasser aus einem ersten Wasserreservoir
betreibbar ist,
- – einen elektrischen Generator, der von dem Wasserrad
angetrieben wird, und
- – eine elektrische Wasserpumpe, deren Saugseite mit
einem zweiten Wasserreservoir und deren Druckseite mit dem ersten
Wasserreservoir verbunden ist, wobei das erste Wasserreservoir oberhalb
des zweiten Wasserreservoirs angeordnet ist, und der mindestens
eine erste Energiewandler und der elektrische Generator mit einem elektrischen
Versorgungsnetz verbunden sind.
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Diese
Hybridanlage erlaubt das Bereitstellen elektrischer Energie auch
dann, wenn der mindestens eine erste Energiewandler aufgrund ungünstiger externer
Einflussfaktoren gar keine elektrische Energie oder nur eine geringe
Menge zur Verfügung stellen kann. In diesem Fall kann die
potentielle Energie des gegenüber dem zweiten Wasserreservoir
erhöhten Wassers in dem ersten Wasserreservoir mit Hilfe des
Wasserrads und des elektrischen Generators in elektrische Energie
umgewandelt werden, um einen Bedarf zu decken. Wasserrad und elektrischer
Generator bilden ein Kleinstwasserkraftwerk. Bei günstigen
externen Einflussfaktoren und/oder bei geringer Nachfrage nach elektrischer
Energie kann die von dem mindestens einen ersten Energiewandler
bereitgestellte elektrische Energie zum Betreiben der elektrischen
Wasserpumpe eingesetzt werden, um Wasser in das erste Wasserreservoir
zu pumpen. Dadurch wird die überschüssige elektrische
Energie als potentielle Energie in dem ersten Wasserreservoir gespeichert.
An das elektrische Versorgungsnetz können Verbraucher angeschlossen
werden.
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Die
erfindungsgemäße Hybridanlage zeichnet sich durch
einen außerordentlich einfachen und robusten Aufbau aus.
Sie kann weitgehend wartungsfrei betrieben werden. Insbesondere
bedarf es keiner besonderen Fachkenntnisse, um die einzelnen Bestandteile
der Hybridanlage zu verstehen und zu betreiben. Gegebenenfalls sind
auch einfachere Reparaturen ohne spezielle Fachkenntnisse möglich. Dies
ermöglicht den Betrieb der Hybridanlage als zuverlässige
und robuste Energiequelle auch in abgelegenen Regionen und ohne
hoch qualifiziertes Fachpersonal. Die Dimensionierung der Hybridanlage
ist flexibel und kann sich den geografischen Gegebenheiten anpassen.
Beispielsweise können die Möglichkeiten zum Anlegen
geeigneter Wasserreservoirs oder zur Nutzung bereits natürlich
vorhandener Wasserreservoirs durch Auswahl eines geeigneten Wasserrads
und einer geeigneten Durchflussmenge flexibel ausgenutzt werden.
Je nach verfügbarerem Gefalle, d. h. je nach Höhendifferenz
zwischen den Wasserspiegeln der beiden Wasserreservoirs, kann die Art
des Wasserrads festgelegt werden, beispielsweise als ober-, unter-
oder mittelschlächtiges Wasserrad. Der Durchmesser des
Wasserrads liegt je nach Bauart in der Regel im Bereich zwischen
2 m und 12 m. Bei einem Wasserrad entsprechend kleinen Durchmessers
oder einem unterschlächtigen Wasserrad sind bereits sehr
geringe Höhendifferenzen nutzbar. Legen die lokalen Gegebenheiten
hingegen eine größere Höhendifferenz
zwischen den beiden Wasserreservoirs nahe, kann auch diese durch
Anpassung des Wasserrads, beispielsweise durch Einsatz eines oberschlächtigen
Wasserrads entsprechend großen Durchmessers, optimal genutzt
werden. Die Leistung eines Wasserrads ergibt sich aus dem Produkt
der Fallhöhe und der Wassermenge (Schluckvolumen), wobei
steigenden Wassermengen durch ein Wasserrad entsprechend großer
Breite Rechnung getragen werden kann.
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Ein
weiterer Vorteil ist, daß ein Wasserrad bei entsprechender
Auslegung schon bei geringen Fallhöhen von beispielsweise
1 m und bei geringen Schluckvolumina seine maximale Leistung erreicht. Im
Gegensatz dazu sind Wasserturbinen erst bei größeren
Fallhöhen und in der Regel bei größeren Schluckvolumina
wirtschaftlich nutzbar. Ein Wasserrad ist für den vorgesehenen
Einsatzbereich auch deshalb einer Wasserturbine überlegen,
weil es keiner aufwendigen Drehzahlregelung bedarf und weil es weniger
anfällig gegenüber schwankenden Wassermengen und
mit Laubdrift oder Schwebstoffen verunreinigtem Wasser ist. Letzteres
stellt bei Wasserturbinen wegen der hohen Drehzahlen eine erhebliche
Gefahr dar, die eine aufwendige Rechenanlage zur Reinigung des Wassers
erforderlich macht.
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Grundsätzlich
kann das Versorgungsnetz ein beliebiges Versorgungsnetz sein, beispielsweise
das Versorgungsnetz eines lokalen Energieversorgungsunternehmens.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Versorgungsnetz jedoch um ein
Inselnetz. Die erfindungsgemäße Hybridanlage ist
für den Inselbetrieb besonders geeignet, weil sie völlig
unabhängig von einer weiteren Quelle elektrischer Energie
betrieben werden kann. Insbesondere ist ein Wiederanfahren der Hybridanlage
selbst nach einer längeren Betriebspause ohne weiteres
möglich. Die Hybridanlage kann daher auch in entlegenen
Regionen aufgebaut und ohne jegliche weitere Energieversorgung in
Betrieb genommen werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist das Versorgungsnetz ein Niederspannungsnetz. In
diesem Fall können elektrische Verbraucher besonders einfach an
das Versorgungsnetz angeschlossen werden. Eine Umspannvorrichtung
oder ein separates Hoch- oder Mittelspannungsnetz ist nicht erforderlich.
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In
einer Ausgestaltung weist der mindestens eine erste Energiewandler
eine Photovoltaikanlage auf. Eine Photovoltaikanlage erzeugt elektrische
Energie unmittelbar aus Sonnenlicht. Sie kann nahezu wartungsfrei
und ohne eine aufwendige Steuerung betrieben werden. Ebenfalls bevorzugt
ist die Verwendung einer Windenergieanlage, welche ebenfalls robust
und einfach aufgebaut sein kann.
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Bevorzugt
sind mehrere erste Energiewandler vorhanden, die unterschiedliche
regenerative Energiequellen nutzen. Beispielsweise kann eine Windenergieanlage
mit einer Photovoltaikanlage kombiniert werden. Auf diese Weise
wird eine Abhängigkeit der ersten Energiewandler von einem
einzigen externen Einflussfaktor vermieden. Die Verfügbarkeit
der elektrischen Energie des mindestens einen ersten Energiewandlers
kann dadurch stark erhöht werden. Im Beispiel kann die
Windenergieanlage in Zeiten ohne ausreichende Sonneneinstrahlung,
beispielsweise nachts, betrieben werden, während die Photovoltaikanlage
bei ausreichender Sonneneinstrahlung auch dann elektrische Energie
bereitstellt, wenn die Windenergieanlage in Folge einer Flaute abgeschaltet
werden muß.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist das erste Wasserreservoir gegenüber
dem zweiten Wasserreservoir um 1 bis 10 m erhöht. Höhendifferenzen
in dieser Größenordnung sind für den
Betrieb eines Wasserrads völlig ausreichend. Im Gegensatz
dazu geht die aus dem Stand der Technik bekannte Hybridanlage unter
Nutzung eines stillgelegten Bergwerks und einer Turbine von einer
Höhendifferenz von z. B. 1000 m aus. Dies veranschaulicht
den vergleichsweise minimalen baulichen Aufwand, der für die
Errichtung geeigneter Wasserreservoirs bei der erfindungsgemäßen
Hybridanlage erforderlich ist.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist das zweite Wasserreservoir von einem natürlichen
Fluss, einem See oder Meer gebildet. Grundsätzlich kann
das zweite, tiefer gelegene Wasserreservoir auch von einem Tank
oder einer künstlichen Wasseranlage gebildet sein. Beispielsweise
kann ein künstlich angelegtes Betonbecken verwendet werden.
Durch Ausnutzung der natürlichen Gegebenheiten können
Aufwand und Kosten für die Errichtung der erfindungsgemäßen
Hybridanlage jedoch deutlich reduziert werden. In Betracht kommt
zum Beispiel die Ausnutzung von Felssenken oder sonstigen Senken
im Boden. Bei geeignetem Untergrund, beispielsweise Lehmboden, kann
eine derartige Bodensenke unmittelbar als Wasserreservoir nutzbar
sein. Möglich ist auch eine Abdichtung mit Hilfe einer
Folie, ähnlich wie bei künstlich angelegten Teichen.
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In
Einzelfällen kann auch das erste Wasserreservoir aufgrund
günstiger Umstände bereits in der Natur vorhanden
sein. In der Regel wird es jedoch erforderlich sein, das erste Wasserreservoir
künstlich anzulegen. Beispielsweise kann auf einer leichten Anhöhe
ein Teich oder ein Becken angelegt werden. Dies ist mit vergleichsweise
einfachen Maßnahmen möglich.
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Bevorzugt
ist das erste Wasserreservoir ein Fischteich. Auf diese Weise ist
eine sinnvolle Zweitnutzung des Wasserreservoirs möglich.
Dies ist insbesondere deshalb möglich, weil die Verwendung
eines Wasserrads nur äußerst geringe Ansprüche
an die Sauberkeit des verwendeten Wassers stellt. Selbst größere
Verunreinigungen stellen kein Problem dar. Selbst bei einer parallelen
Nutzung des ersten Wasserreservoirs als Fischteich sind somit keine oder
nur sehr einfache Maßnahmen zur Reinigung des Wassers bei
dessen Entnahme aus dem Wasserreservoir notwendig.
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In
einer Ausgestaltung beträgt die maximale Leistung des elektrischen
Generators weniger als 50 kW. In diesem relativ geringen Leistungsbereich kann
ein Wasserrad bereits sehr effizient eingesetzt werden. Dies gilt
sogar für eine maximale Leistung des elektrischen Generators
von beispielsweise nur wenigen kW oder weniger als 1 kW.
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In
einer Ausgestaltung ist die maximale elektrische Leistung des mindestens
einen ersten Energiewandlers größer als die maximale
Leistung des elektrischen Generators. Zweckmäßigerweise
ist die gesamte Hybridanlage dabei so ausgelegt, daß die Nachfrage
nach elektrischer Energie in dem Versorgungsnetz nötigenfalls
von dem elektrischen Generator des Wasserrads temporär
allein bereitgestellt werden kann. Die genannte Dimensionierung
des mindestens einen ersten Energiewandlers stellt dann sicher,
daß immer dann, wenn der mindestens eine erste Energiewandler
mit seiner maximalen Leistung betrieben wird, die höchste
zu erwartende Nachfrage des Versorgungsnetzes gedeckt werden und
gleichzeitig die Wasserpumpe zum Auffüllen des ersten Wasserreservoirs
betrieben werden kann. Es wird dadurch eine hohe Verfügbarkeit
der elektrischen Energie bei einer weitgehenden Unabhängigkeit
von der momentan abrufbaren Leistung des mindestens einen ersten
Energiewandlers erreicht.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist eine Steuerung vorgesehen, die die bereitgestellte
Leistung der Hybridanlage durch Steuerung des Wasserflusses zum
Wasserrad und/oder des mindestens einen ersten Energiewandlers und/oder
der Wasserpumpe steuert. Durch die gesteuerte Versorgung des Wasserrads
kann die Menge der von dem elektrischen Generator bereit gestellten
elektrischen Energie gezielt beeinflusst werden.
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In
einer Ausgestaltung speist die Hybridanlage eine einem vorgebbaren
Sollwert entsprechende Leistung in das Versorgungsnetz ein. Bevorzugt
erfolgt die Sollwertvorgabe in Abhängigkeit der Nachfrage
nach elektrischer Energie in dem Versorgungsnetz. Es kann eine Regelung
auf diesen Sollwert vorgesehen sein.
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In
einer Ausgestaltung ist ein Fernüberwachungssystem vorgesehen,
das den Betrieb der Hybridanlage überwacht und im Fall
einer Störung eine Meldung absetzt. Durch das Fernüberwachungssystem
kann eine Störung der Hybridanlage zuverlässig erkannt
werden, ohne daß hierzu qualifiziertes Fachpersonal vor
Ort sein müsste. Infolge der von dem Fernüberwachungssystem
abgesetzten Meldung kann ein qualifizierter Service-Techniker eine
Reparatur der Anlage vornehmen. Gegebenenfalls ist er durch die
Meldung bereits über die Art der Störung informiert,
so daß er benötigte Ersatzteile mitbringen und
die Anlage in der Regel bei seinem ersten Besuch vor Ort wieder
in Stand setzen kann.
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In
einer Ausgestaltung ist das Wasserrad ein Segmentkranz-Wasserrad.
Derartige Wasserräder bestehen aus gleichartigen Segmenten,
durch deren Anzahl und Anordnung der Durchmesser und die Breite
des Wasserrads angepasst werden können. Dadurch können
unterschiedliche, den jeweiligen Gegebenheiten angepasste Hybridanlagen
auf Grundlage gleicher Bauteile errichtet werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung sind das erste Wasserreservoir und/oder
das zweite Wasserreservoir als aufblasbare Kunststoffbecken ausgeführt. Die
Kunststoffbecken können aus einer Kunststoffolie bestehen
und aufblasbare Elemente, die die Seitenwände des Beckens
bilden, sowie einen Boden aufweisen. Das Becken kann durch eine
weitere Folie abgedeckt sein, um das Wasser vor Verdunstung zu schützen.
Derartige Wasserreservoirs sind einfach zu transportieren und können
nach Bedarf an unterschiedlichen Orten eingesetzt werden. Alternativ
können allseitig geschlossene Kunststoffbehälter als
Wasserreservoirs genutzt werden. Diese können mit einem
Ablauf, einem Zulauf und einer Entlüftungsöffnung
versehen sein. Sie können aus einer flexiblen Kunststoffolie
gefertigt sein und beispielsweise quaderförmig sein. Bei
Verwendung eines allseitig geschlossenen, flexiblen Kunststoffbehälters ähnlich
eines großen Kunststoffbeutels ist eine ausreichende Stabilität
einfacher zu erreichen als bei einer aufblasbaren Konstruktion.
Außerdem ist ein Überlaufen infolge einer Verformung
einer Beckenwand ausgeschlossen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung weist die Hybridanlage einen Container
auf, in dem eine Steuerung angeordnet ist und der eine Befestigungseinrichtung
für mindestens einen der ersten Energiewandler und/oder
das Wasserrad aufweist. Der Container kann bevorzugt ein 20-Fuß-
oder ein 40-Fuß-Standardcontainer sein. Die Befestigungseinrichtung
kann beispielsweise eine Aufnahme für den Turm einer Windenergieanlage
oder für eine Photovoltaikanlage sein. Dadurch ist die
Hybridanlage einfach zu transportieren und kann nach Bedarf an unterschiedlichen
Standorten eingesetzt werden. Gleichzeitig ist die Steuerung in
dem Container sicher und vor Witterungseinflüssen geschützt
untergebracht.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die elektrische Wasserpumpe in dem Container angeordnet.
In diesem Fall kann der Container Anschlüsse für
Leitungen zum ersten und zweiten Wasserreservoir aufweisen, die
mit der Druck- bzw. Saugseite der Pumpe verbindbar sind. Dadurch
kann neben der Steuerung auch die Wasserpumpe geschützt
in dem Container installiert werden, und das Auf- und Abbauen der
Anlage vereinfacht sich.
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In
einer Ausgestaltung können das Wasserrad und mindestens
eins der Wasserreservoirs zum Transport in dem Container verstaut
werden. Dies vereinfacht den Transport der Hybridanlage. Besonders
geeignet für diese Ausgestaltung ist die Verwendung der
aufblasbaren Kunststoffbecken oder sonstigen Kunststoffbehälter
als Wasserreservoirs, weil diese im entleerten Zustand geeignete
Packmaße aufweisen können. Bevorzugt finden auch
die ersten Energiewandler in dem Container Platz oder sind auf dessen
Oberseite platzsparend, beispielsweise klappbar, befestigt. Dadurch
kann die gesamte Hybridanlage als kompakte Einheit transportiert
werden, gegebenenfalls auch über weite Strecken per Schiff, Bahn
oder Lkw.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Hybridanlage in einer vereinfachten,
schematischen Darstellung;
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2 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Hybridanlage mit
einem Container in einer vereinfachten, schematischen Darstellung.
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Die
Hybridanlage aus 1 verfügt über zwei
erste Energiewandler in Form einer Windenergieanlage 8 und
einer Photovoltaikanlage 9. Beide sind über eine
gemeinsame elektrische Leitung 10 und geeignete Netzanschlussmittel 11 mit
einem bei 1 angedeuteten lokalen Versorgungsnetz verbunden. Die
Netzanschlussmittel 11 können z. B. einen Transformator
oder einen Wechselrichter umfassen.
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Über
eine weitere elektrische Leitung 12 gelangt die elektrische
Energie der Windenergieanlage 8 und der Photovoltaikanlage 9 zu
einer elektrischen Wasserpumpe 7, die von einem Elektromotor
angetrieben wird. Bei der Wasserpumpe 7 handelt es sich um
eine robuste, handelsübliche Wasserpumpe. Die Wasserpumpe 7 fördert
Wasser aus einem zweiten Wasserreservoir 3 über
eine Rohrleitung 13 in ein erstes Wasserreservoir 4.
Das erste Wasserreservoir 4 ist gegenüber dem
zweiten Wasserreservoir um einige Meter erhöht angeordnet.
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Aus
dem ersten Wasserreservoir gelangt das Wasser über eine
weitere Rohrleitung 14, die mit einem regelbaren Absperrventil 15 versehen
ist, zu einem unterschlächtigen Wasserrad 5, welches
einen Generator 6 antreibt. Stromabwärts des Wasserrads wird
das Wasser in das zweite Wasserreservoir 3 geleitet. Der
von dem Wasserrad 5 angetriebene elektrische Generator 6 erzeugt elektrische
Energie, die direkt oder ggf. über weitere geeignete Netzanschlussmittel
in das lokale Versorgungsnetz 1 eingespeist wird.
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Zur
Steuerung der Hybridanlage dient eine Steuerung 2, welche
als Eingangsgröße 16 die von den ersten
Energiewandlern bereitgestellte elektrische Leistung, die von dem
Generator 6 bereitgestellte elektrische Leistung und einen
vorgebbaren Sollwert 17 für die im lokalen Versorgungsnetz 1 nachgefragte
elektrische Leistung erhält. Die Steuerung 2 erzeugt
nach Maßgabe des Sollwerts 17 und der aktuell
bereitgestellten elektrischen Leistungen der Hybridanlage ein Steuersignal 18 für
das regelbare Steuerventil 15 zur bedarfsgerechten Steuerung des
Wasserrads 5.
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Die
Hybridanlage nach 1 ist für den Inselbetrieb
vorgesehen und kann mit dem Generator 6 eine elektrische
Leistung von 5 kW zur Verfügung stellen. Bei einer Fallhöhe
von ca. 3,5 m ist dazu eine Wassermenge von ungefähr 200
1/s erforderlich. Um eine Nachfrage nach einer elektrischen Leistung
von 5 kW für einen Zeitraum von 4 h unabhängig
von der Leistung der Windenergieanlage 8 und der Photovoltaikanlage 9 decken
zu können, sind ca. 2900 m3 Wasser
in dem ersten Wasserreservoir 3 vorzuhalten. Ein geeignetes
Becken kann beispielsweise eine Grundfläche von 40 m × 40
m und eine Höhe von 1,8 m aufweisen.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Hybridanlage ist in 2 gezeigt.
Gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen wie in der 1 versehen. Bei
der gezeigten Ausführung sind die Steuerung 2 und
die elektrische Wasserpumpe 7 in einem 20-Fuß-Standardcontainer 20 untergebracht.
Es kann auch ein 40-Fuß-Standardcontainer verwendet werden.
Der Container weist Anschlüsse auf, über die die
Druckseite der Wasserpumpe 7 mittels geeigneter Leitungen
mit dem ersten Wasserreservoir 4, die Saugseite der Wasserpumpe 7 mit
dem zweiten Wasserreservoir 3 verbunden ist.
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Das
erste Wasserreservoir 4 ist oberhalb des Containers 20 eingezeichnet,
was dessen um einen oder mehrere Meter gegenüber dem zweiten
Wasserreservoir 3 erhöhte Position veranschaulichen soll.
Das Wasserrad 5, das den elektrischen Generator 6 antreibt,
ist mit einem Gestell an dem Container befestigt. Alternativ kann
das Wasserrad 5 mit Hilfe eines separaten, sich auf dem
Boden abstützenden Gestell aufgestellt werden. Wie im Ausführungsbeispiel
der 1 wird das Wasserrad 5 mit Wasser aus dem
ersten Wasserreservoir 4 angetrieben und führt das
Wasser anschließend in das zweite Wasserreservoir 3 ab.
Beide Wasserreservoire 3, 4 sind in Form von aufblasbaren
Kunststoffbecken ausgeführt und können zu Transportzwecken
zusammengelegt und im Container 20 verstaut werden.
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Die
Windenergieanlage 8 hat einen Turm, der klappbar an einer
Befestigungseinrichtung auf dem Dach des Containers 20 befestigt
ist. Somit dient der Container 20 als Fundament, das für
Windenergieanlagen der vorgesehenen Größe eine
ausreichende Tragfähigkeit aufweist. Die Photovoltaikanlage 9 ist
ebenfalls als klappbares Modul an einer Befestigungseinrichtung
auf dem Dach des Containers 20 befestigt. Die von Windenergieanlage 8,
Photovoltaikanlage 9 und Generator 6 bereitgestellte elektrische
Energie wird nach Maßgabe der Steuerung 2 in ein
Inselnetz 1 eingespeist. Die Steuerung 2 übernimmt
dabei insbesondere die Regelung der das Wasserrad 5 antreibenden
Wassermenge und steuert die elektrische Wasserpumpe 7.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004046701
A1 [0003]
- - DE 19720700 A1 [0004]