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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug.
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Aus
der
US 6285778 ist ein
Kraftfahrzeugumgebungsdetektor bekannt, bei dem ein zweidimensionales
Matrixmuster, insbesondere eine Punkt-Matrix, in einen zu beobachtenden
Bereich projiziert wird, und das entsprechende Lichtmuster fotografiert
wird. Ein Vergleich zwischen fotografiertem Lichtmuster und abgespeichertem
Referenzmuster, das dem Lichtmuster auf einer flachen Straße
entspricht, bildet die Basis für die Erkennung von Hindernissen.
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Diese
Lösung hat folgende Nachteile: Um ein zweidimensionales
Lichtmuster zu generieren, das zur Detektion der Hindernisse in
einem bestimmten Bereich dient, muss es auf die gesamte zu sensierende
Fläche abgestrahlt werden. Hierfür ist eine relativ hohe
Lichtleistung erforderlich. Zwischen den Punkten des Lichtmusters
können kleine Hindernisse unerkannt bleiben. Bei größeren
Hindernissen ist die Zuordnung der erfassten Position der Punkte
zu den Sollpositionen problematisch. Der Vergleich zwischen fotografiertem
flächendeckendem zweidimensionalem Lichtmuster und abgespeichertem
zweidimensionalem Referenzmuster zur Erfassung von Hindernissen
ist außerdem rechenintensiv. Eine eindeutige Zuordnung
der einzelnen Punkte im fotografierten Lichtmuster zu ihren entsprechenden
Sollpositionen ist nicht immer möglich. Bei der Überschneidung
der Muster zweier benachbarter Fahrzeuge mit dem gleichen System
können die Lichtmuster eines Fahrzeuges die des anderen
Fahrzeuges beeinflussen. Es ist keine sinnvolle Möglichkeit
angegeben, die Vorrichtung in das Kraftfahrzeug zu integrieren.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine technische Lehre
zum Erkennen von Hindernissen in einer Fahrzeugumgebung anzugeben,
die ökonomisch realisierbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Ein
erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug weist auf:
- – eine Abbildungseinrichtung zum Erzeugen
eines Abbildes eines Strahlungsmusters in der Umgebung des Kraftfahrzeuges,
- – eine Erfassungseinrichtung zum mehrfachen zeitlich
aufeinander folgenden Erfassen von durch die Umgebung beeinflussten
Abbildern des Strahlungsmusters, und
- – eine Prozessoreinrichtung, die derart eingerichtet
ist, dass basierend auf dem Unterschied zwischen zeitlich unmittelbar
oder mittelbar aufeinander folgend erfassten Abbildern des Strahlungsmusters
ein Hindernis oder eine Fahrbahnkrümmung in der Umgebung
detektiert wird.
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Dadurch,
dass die Hindernis-Erkennung auf einer Differenz zwischen nacheinander
erfassten Abbildern des Strahlungsmusters basiert, ist die Hindernis-Erkennung
einfach in die Praxis umsetzbar. Ein vorab bei der Herstellung abgespeichertes
Referenzmuster ist nicht unbedingt erforderlich, kann aber für weitere
Zwecke dennoch vorgesehen sein. Dadurch kann die Erfindung ökonomisch
in die Praxis umgesetzt werden. Auch die Zuverlässigkeit
einer Hinderniserfassung kann dadurch verbessert werden.
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Die
Abbildungseinrichtung kann dabei eine elektromagnetische Strahlungsquelle,
wie einen Laser, für insbesondere sichtbare Strahlung oder
Infrarotstrahlung und/oder eine geeignete Abbildungsoptik, beispielsweise
mit einer zylindrischen Linse zur Erzeugung einer durchgezogenen
Linie als Strahlungsmuster, umfassen.
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Das
Strahlungsmuster ist vorzugsweise im Wesentlichen streifenförmig,
beispielsweise als eine gekrümmte Linie oder als eine aus
mehreren Segmenten bestehende Abgrenzung, ausgestaltet. Nach einer
bevorzugten Ausgestaltung ist die Abbildungseinrichtung derart eingerichtet,
dass das Abbild des Strahlungsmusters einen im Wesentlichen geschlossenen
Ring um das Kraftfahrzeug bildet. Alternativ dazu umgibt das Strahlungsmuster
das Kraftfahrzeug teilweise.
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Dadurch
ist ein Abbild des Strahlungsmusters mit geringem Hardwareaufwand
und geringem Energieaufwand zuverlässig wiederholt erzeugbar. Die
Erfassung von Abbildern des Strahlungsmusters, von Differenzen zwischen
Abbildern und damit von Hindernissen ist mit geringem Rechenaufwand
zuverlässig möglich.
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Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass die Erfassungseinrichtung, welche die Abbildung
der beispielsweise Linien in der Umgebung des Fahrzeuges erfasst,
mit der entsprechenden Strahlungsquelle synchronisiert wird. Hierdurch
wird ein energiesparender gepulster Betrieb ermöglicht.
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Bei
der Erfassungseinrichtung kann es sich beispielsweise um eine auf
die Wellenlänge der Abbildungseinrichtung, insbesondere
deren Strahlungsquelle, angepasste digitale Kamera handeln. Zwischen
unmittelbar aufeinander folgenden Erfassungen des Abbildes des Strahlungsmusters
können beispielsweise zwischen 10 Millisekunden und 3 Sekunden
liegen. Die Zeit dazwischen kann von der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit
abhängen, beispielsweise, derart dass jeweils mit einer
Bewegung des Kraftfahrzeuges um 0,1 Meter automatisch die Erfassung
eines Abbildes des Strahlungsmusters ausgelöst wird.
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Vorzugsweise
wird bei der Erkennung des Strahlungsmusters durch die Prozessoreinrichtung die
Segmentierung im Sinne der Bildverarbeitung anhand der speziellen
Eigenschaften des Strahlungsmusters, beispielsweise der Leuchtstärke,
Wellenlänge, und/oder Linienbreite durchgeführt.
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Vorteilhafterweise
wird anhand der gewonnenen Informationen eine elektronische Hinderniskarte
erstellt. Diese kann in eine vom Fahrer eines Fahrzeuges leicht
interpretierbare Form gebracht und beispielsweise am Fahrzeugbildschirm
oder einem Head-Up-Display dargestellt werden. Basierend auf der
Detektion eines Hindernisses kann ein optisches oder akustisches
Warnsignal ausgegeben werden.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass auf der Basis der Krümmung des Strahlungsmusters
an den Hindernissen nicht nur deren Entfernung und die Richtung
relativ zum Koordinatensystem des Kraftfahrzeuges festgestellt werden,
sondern anhand des Vergleichs mehrerer aufeinander folgender Erfassungen auch
ihre Relativgeschwindigkeiten zu den Fahrzeugkoordinaten errechnet
werden.
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Vorteilhafterweise
kann aus der Relativgeschwindigkeit der Hindernisse in den Koordinaten des
Fahrzeuges und der Kenntnis der Fahrzeuggeschwindigkeit relativ
zur Fahrbahn die Geschwindigkeit der Hindernisse relativ zur Fahrbahn
errechnet werden. Auf diese Weise kann ein Kraftfahrzeug statische
Hindernisse, beispielsweise Fahrbahnbegrenzungen, von den beweglichen
Hindernissen, beispielsweise ein Fußgänger, der
die Fahrbahn vor dem Fahrzeug überqueren möchte,
unterscheiden. Diese Unterscheidung hat eine essentielle Bedeutung
bei der Gestaltung von Algorithmen beispielsweise für Kollisionsvermeidung,
Fußgängerschutz und/oder für Pre-Crash-Algorithmen.
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Vorzugsweise
kann die Fahrzeugdynamik des Fahrzeuges anhand von gewonnenen Informationen über
die Umgebung des Kraftfahrzeuges beein flusst werden. Dies kann als
automatisches Bremsen vor Hindernissen, falls sich diese in der
vorausberechneten Trajektorie des Fahrzeuges befinden und/oder als
Ausweichen hinsichtlich erkannter Hindernisse ausgestaltet sein.
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Besonders
bevorzugt umfasst die Abbildungseinrichtung einen Infrarot-Laserstrahler,
der mit einer speziellen Optik ausgestaltet ist, die den Laserstrahl
optisch derart transformiert, dass dieser aus seiner Einbauposition
im Kraftfahrzeug auf eine hindernisfreie gerade Fahrbahn gerichtet
eine gerade oder gekrümmte Linie erzeugt. Als Optik kann
beispielsweise eine gekrümmte zylindrische Linse eingesetzt
werden.
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Alternativ
dazu kann ein Laserstrahl mittels eines rotierenden Spiegels oder
beispielsweise mittels eines durch einen Piezowandler bewegten optischen
Elements in eine schnelle Bewegung versetzt werden, so dass der
eindimensionale Laserstrahl eine zweidimensionale Figur in der Umgebung
eines Kraftfahrzeuges erzeugt.
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Vorzugsweise
ist die Abbildungseinrichtung derart eingerichtet, dass das Abbild
des Strahlungsmusters bei Annahme einer sich nicht ändernden Umgebung
relativ zum Kraftfahrzeug im Koordinatensystem des Kraftfahrzeuges
ruht oder mit dem Kraftfahrzeug mitbewegt wird. Im Gegensatz zur
bekannten LIDAR-Technologie ist somit für die Hinderniserkennung
keine präzise kontrollierte Ablenkung des Strahls in zwei
Richtungen erforderlich. Das Strahlungsmuster bewegt sich zusammen
mit dem Fahrzeug. Die Zeitpunkte zur Erfassung des aktuellen Abbildes
des Strahlungsmusters können aus der Bewegung des Fahrzeuges,
die beispielsweise mittels Radsensoren erfasst wird, automatisch
errechnet werden. Dadurch ist es auch nicht zwingend notwendig,
die Fahrzeugumgebung flächendeckend mit einer Punkte-Matrix
zu bestrahlen und zu sensieren. Die erforderlichen Informationen über
die Position, Größe und ggf. Eigengeschwindigkeit
des Fahrzeuges können mit Hilfe der Eigengeschwindigkeit
des Fahrzeugen bzw. einer Drehung der Tür beim Öffnen gewonnen
werden, sobald diese vom Strahlungsmuster getroffen werden.
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Vorzugsweise
basiert die Erkennung eines Hindernisses auf dem Vergleich der Verschiebung des
Abbildes des Strahlungsmusters und der Verschiebung sonstiger Texturen
und/oder Kanten in dem durch die Erfassungseinrichtung erfassten
Bild der Umgebung. Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass, falls an
bestimmten Stellen des erfassten Bildes eine deutlich abweichende
Verschiebung oder Krümmung der Abbildung des Strahlungsmusters
relativ zu den aus dem erfassten Bild der Umgebung extrahierten
Kanten stattfindet, vom Vorhandensein von Hindernissen ausgegangen
werden kann.
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Vorteilhafterweise
sind die Abbildungseinrichtung und die Erfassungseinrichtung beabstandet voneinander
angeordnet. Erst dadurch wird die Veränderung der Form
des Abbilds des Strahlungsmusters an Hindernissen erfassbar. Insbesondere
sind die Abbildungseinrichtung und die Erfassungseinrichtung übereinander
angeordnet und in vertikaler Richtung beispielsweise 10 cm entfernt
voneinander angeordnet.
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Vorzugsweise
wird bei einem abgesperrten Kraftfahrzeug basierend auf dem Unterschied
zwischen zeitlich mittelbar oder unmittelbar aufeinander folgend
erfassten Abbildern des Strahlungsmusters eine Diebstahlgefahr oder
Vandalismusgefahr angenommen und ein entsprechendes Warnsignal generiert,
das beispielsweise optisch und/oder akustisch direkt am Kraftfahrzeug
ausgegeben werden kann oder nach einer Nachrichtenübertragung
vom Fahrzeug zu einer entfernten Einheit, beispielsweise über ein
Mobilfunksystem, an der entfernten Einheit ausgegeben wird.
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Durch
einen relativ geringen Stromverbrauch der Einrichtung gegenüber
den Systemen, die eine deutlich stärkere Ausleuchtung der
Umgebung erfordern, kann das System insbesondere in einem gepulsten
Betrieb als Ersatz oder Unterstützung einer Diebstahl-Warn-Anlage
wirken.
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Anhand
der erfassten Veränderung des Abbildes des Strahlungsmusters,
beispielsweise einer Linie, von einem Pulstakt auf den anderen wird
vorzugsweise nicht nur die Verletzung einer Sicherheitszone, sondern
auch eine Objektklassifikation durchgeführt. Beispielsweise
kann die Annäherung eines Fußgängers
von der Annäherung eines anderen Kraftfahrzeuges automatisch
unterschieden werden, da diese zu unterschiedlichen Krümmungen
des Sicherheitsrings führen. Eine solche Ausgestaltung bietet
einen Vorteil gegenüber einer konventionellen Diebstahl-Warn-Anlage,
die keine Klassifikation der Objekte durchführen kann.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung sieht vor, dass ein dem Kraftfahrzeug zugeordnetes
oder ein von dem Kraftfahrzeug bzw. der zugehörigen Abbildungseinrichtung
stammendes Strahlungsmuster dadurch erkannt wird oder von dem Strahlungsmuster eines
anderen Kraftfahrzeuges dadurch separierbar ist, dass das erfasste
Abbild hinsichtlich seiner Gestalt, insbesondere hinsichtlich seiner
Krümmung (konvex oder konkav), dem erzeugten Abbild entspricht.
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Eine
klare Unterscheidbarkeit der Abbildung des Strahlungsmusters des
eigenen Fahrzeugs aus der Perspektive seiner Erfassungseinrichtung
von der Abbildung des Strahlungsmusters eines anderen Fahrzeuges
mit dem gleichen System bietet einen bedeutenden Vorteil gegenüber
dem bekannten Stand der Technik.
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Vorteilhafterweise
kann die Abbildungseinrichtung, insbesondere für die seitlich
zum Fahrzeug liegenden Umgebungsabschnitte, kostengünstig
und funktionell in einem Türgriff, beispielsweise zusammen
mit der Vorfeldbeleuchtung des Fahrzeuges, verbaut werden. Vorzugsweise
kann die Erfassungseinrichtung, insbesondere für die seitlich
zum Fahrzeug liegenden Umgebungsabschnitte, in einem Seitenspiegel
des Kraftfahrzeuges verbaut werden. Zur Erfassung und Weiterverarbeitung
der Abbildung des Strahlungsmusters kann ein bestehendes Top-View-Kamerasystem
benutzt werden oder mit diesem zusammen verbaut werden. Bei der Top-View-Kamera
handelt es sich vorzugsweise um ein System zur Darstellung eines
geometrisch transformierten Kamerabildes von seitlich zum Fahrzeug liegenden
Umgebungsabschnitten für den Fahrer. Die Abbildungseinrichtung
für den vorderen Bereich des Fahrzeuges wird vorzugsweise
kostengünstig und funktionell in einem Zierelement, beispielsweise einem
Markenemblem, verbaut. Das Strahlungsmuster kann dabei mittels eines,
insbesondere aufklappbaren, Spiegels und/oder Prismas umgelenkt
werden.
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Die
Umlenkung des Strahlungsmusters in einem Spiegel ist sehr vorteilhaft
insbesondere hinsichtlich der besseren Erfüllung von Sicherheitsstandards
zum Einsatz der Lasertechnik im Kraftfahrzeug. Dadurch kann die
Austrittsoptik des Lasers von außen unzugänglich,
innerhalb des Fahrzeugs verbaut werden. Somit ist es nicht möglich,
direkt in diese zu Blicken, was bei einer relativ hohen Abgestrahlten
Leistung zu möglichen Netzhautschäden führen könnte.
Die in einem Umlenkspiegel reflektierte Strahlung, die erfindungsgemäß bspw.
als eine Linie in die Umgebung des Fahrzeuges ausgestrahlt wird, ist
sogar bei einem unmittelbaren Blick in den Spiegel weitgehend ungefährlich
da der Strahlungsfluss in einem bestimmten Abstand von der Linsenoptik
bereits relativ weit gefächert ist und eine sehr viel kleinere Lichtleistung
pro Flächeneinheit beispielsweise auf der Netzhaut erzeugen
kann.
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Vorteilhafterweise
kann als Erfassungseinrichtung für einen vor dem Fahrzeug
liegenden Bereich kostengünstig und funktionell eine Weiterbildung
eines nach vorne ausgerichteten Kamerasystems des Fahrzeuges, wie
beispielsweise eines Lane-Departure-Warning Systems, benutzt werden. Vorzugsweise
wird die Erfassungseinrichtung für hinter dem Fahrzeug
liegende Bereiche kostengünstig und funktionell als eine
Weiterbildung einer Rückfahrkamera ausgestaltet. Da die
genannten Kamerasysteme bereits über leistungsvolle Bildverarbeitungseinheiten
verfügen, kann die Erfindung oder ihre Ausgestaltungen
dadurch mit geringem Aufwand realisiert werden.
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Insbesondere
bei einer Integration der Abbildungseinrichtung und/oder der Erfassungseinrichtung
in einen Seitenspiegel des Kraftfahrzeuges ist vorzugsweise vorgesehen,
basierend auf dem Unterschied zwischen zeitlich aufeinander folgend
erfassten Abbildern des Strahlungsmusters ein dem Öffnen einer
Fahrzeugtüre entgegenstehendes Hindernis zu detektieren.
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Besonders
bevorzugt ist vorgesehen, dass die Zeit zwischen dem aufeinander
folgenden Erzeugen von Abbildern des Strahlungsmusters und/oder aufeinander
folgenden Erfassen von durch die Umgebung beeinflussten Abbildern
des Strahlungsmusters von der Fahrzeugbewegung abhängt,
beispielsweise derart, dass wiederholt nach einer Bewegung des Fahrzeuges
um eine vorgegebene Strecke von beispielsweise 10 bis 50 Zentimeter
ein Erzeugen eines Abbildes und/oder ein Erfassen eines Abbildes ausgelöst
wird. Die Vermessung der vorgegebenen Strecke kann beispielsweise
mittels im Fahrzeug vorhandener Radsensoren durchgeführt
werden. Zusätzlich kann die Strecke zwischen zwei benachbarten
Erfassungen der Umgebung vom aktuellen Geschwindigkeitsbereich des
Fahrzeuges abhängig gemacht werden. Dadurch kann ein Einparken
und Rangieren mit hohen Anforderungen an die Genauigkeit der Hinderniserfassung
und eine Umfelderfassung, beispielsweise für Pre-Crash-Anwendungen für
den höheren Geschwindig keitsbereich mit höheren
Anforderungen an die Realzeitfähigkeit unterstützt
werden.
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Vorzugsweise
werden basierend auf zeitlich aufeinander folgend erfassten Abbildern
des Strahlungsmusters, der Zeit zwischen dem aufeinander folgenden
Erfassen der Abbilder und der Fahrzeuggeschwindigkeit Informationen über
die Fahrzeugumgebung, insbesondere über Vorhandensein,
Größe, Form und Relativgeschwindigkeit der Hindernisse
in der Umgebung des Fahrzeuges gewonnen, welche als Grundlage für
die Auslösung automatischer Warnfunktionen und/oder den
Eingriff in die Dynamik eines Fahrzeuges weiterverarbeitet werden
können.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen unter Bezugnahme
auf die folgenden Figuren näher erläutert:
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1 zeigt
eine prinzipielle Darstellung eines Kraftfahrzeuges samt Sicherheitsring
ohne Hindernis;
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2 zeigt
eine Prinzipdarstellung der Hinderniserkennung
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3 zeigt
eine prinzipielle Darstellung eines Kraftfahrzeuges samt Sicherheitsring
mit Hindernis;
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4 zeigt
eine vereinfachte Schnittdarstellung eines Teils eines Kraftfahrzeuges
samt eines Seitenspiegels mit darin integrierter Abbildungseinrichtung
und Erfassungseinrichtung;
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5 zeigt
sich überlagernde Strahlungsmuster.
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1 zeigt
von oben schematisch ein Kraftfahrzeug 1 mit einer Prozessoreinrichtung 2 und
einer damit gekoppelten Abbildungseinrichtung 3 (kann aus
mehreren Teileinrichtungen bestehen) und einer damit gekoppelten
Erfassungseinrichtung 4 (kann aus mehreren Teileinrichtungen
bestehen).
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Die
Abbildungseinrichtung 3 erzeugt als Abbild eines Strahlungsmusters
eine Linie 5 um das Kraftfahrzeug herum.
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Durch
die Erfassungseinrichtung 4 werden zeitlich nacheinander
mehrere durch die Fahrzeugumgebung beeinflusste Abbilder 5 oder
Teil-Abbilder (bei Einsatz mehrerer Erfassungsteileinrichtungen) des
Strahlungsmusters erfasst (gegebenenfalls unter Verwendung einer
Bildfusion bei Einsatz mehrerer Erfassungsteileinrichtungen).
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Die
Prozessoreinrichtung 2, die eine Bildverarbeitungsvorrichtung
enthalten kann, ist derart ausgestaltet, dass basierend auf dem
Unterschied zwischen zeitlich aufeinander folgend erfassten Abbildern
des Strahlungsmusters ein Hindernis in dem Gelände detektiert
wird.
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2 zeigt
das Prinzip der Hinderniserkennung. Die Abbildungseinrichtung 21 projiziert
in die Umgebung des Kraftfahrzeuges eine Linie AB aus dem Punkt
C. Die Linie trifft auf das Hindernis 22. Die Erfassungseinrichtung 23 registriert
die Krümmung aus der Perspektive C' dadurch, dass sich
der Teilabschnitt der erfassten Linien DF im Vergleich zu der vorherigen
Aufnahme zu den Punkten D'F' hin verschoben hat.
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Überschreitet
der Unterschied, beispielsweise der maximale Versatz, zwischen zeitlich
(mittelbar oder unmittelbar) nacheinander erfassten Abbildern im
Koordinatensystem des Kraftfahrzeuges eine vorgegebene Schwelle,
so wird ein Hindernis angenommen.
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Durch
die Information über die Bewegung des Kraftfahrzeuges und
der Veränderung der Krümmung zwischen zwei oder
mehreren Bilderfassungen kann die Höhe der Hindernisse
oder ggf. die Tiefe von Schlaglöchern errechnet werden.
Außerdem kann der Bewegungsvektor eines beispielsweise quer
zum Fahrzeug beweglichen Objekts gemessen werden, falls seine Schnittmenge
mit dem Sicherheitsring sich quer zur Fahrtrichtung verschiebt.
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Im
Falle eines Objekts, welches sich quer zur vorausberechneten Fahrbahn
des Fahrzeuges bewegt, und bei einer Krümmung der Linien,
die in etwa der Krümmung, die auf die Form und Bewegungseigenschaften
menschlicher Beine hindeuten, kann das System automatisch einen
Fußgänger erkennen, der beispielsweise die vorausberechnete
Trajektorie des Fahrzeuges kreuzt. In diesem Fall kann das erfindungsgemäße
System eine Warnung an den Kraftfahrer ausgeben und/oder einen automatischen
oder teilautomatischen Bremsvorgang oder ein automatisches oder
teilautomatisches Ausweichmanöver einleiten.
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Neben
der beschriebenen automatischen Erfassung und Verarbeitung eines
Abbildes des Strahlungsmusters kann das erfasste Abbild auch auf
einem Display des Fahrzeuges dargestellt werden und/oder, falls
das Strahlungsmuster auf sichtbaren Strahlen basiert, durch einen
Fahrzeugnutzer im Spiegel oder Kamerabild unmittelbar beobachtet werden.
Somit kann er auch bei einer nicht ausgeleuchteten Seite des Fahrzeuges
die Annäherung an ein dunkles Hindernis beim Rangieren
durch die Veränderung der Form des Strahlenmusters bemerken. Die
Einrichtung kann beispielsweise auch zur präzisen Positionierung
des Kraftfahrzeuges, beispielsweise parallel und in einem vorgegebenen
Abstand neben einer Bordsteinkante oder einem anderen Fahrzeug,
benutzt werden.
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Eine
nicht dargestellte Ausführungsvariante sieht verschiedene
Sicherheitszonen vor, die jeweils verschiedene Bereiche um das Kraftfahrzeug
abdecken. So kann beispielsweise zwischen einem „gefährlichen
Nahbereich" (ein Meter breiter Bereich unmittelbar um das Fahrzeug
herum) und einem „mittelgefährlichen Nahbereich
"(zwei Meter breiter Bereich unmittelbar um das Fahrzeug) unterschieden
werden, wobei die Strahlungsmuster der beiden Bereiche hinsichtlich
Farbe/Wellenlänge und/oder Form des Strahlungsmusters (beispielsweise
Linie, Doppellinie oder Strichpunktlinie) zur besseren Unterscheidbarkeit
verschieden sein können.
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3 zeigt
das Kraftfahrzeug 1 samt Sicherheitsring 5 aus 1 bei
der Annäherung an ein Hindernis 6. Das Abbild 5 des
Strahlungsmusters ändert sich aufgrund des Hindernisses 6.
Das Abbild 8 des Strahlungsmusters ohne Hindernis ist an
dieser Stelle noch einmal gestrichelt dargestellt, um den Unterschied 7 zwischen
zeitlich aufeinander folgend erfassten Abbildern des Strahlungsmusters
zu veranschaulichen.
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Ein
Hindernis in einer Sicherheitszone um das Fahrzeug herum kann also
dadurch erkannt werden, dass sich der Abstand zwischen beispielsweise vier
in der Umgebung des Fahrzeuges gezeichneten Linien (oder Breite
eines beispielsweise staffierten Rechtecks) nach einer bestimmten
Gesetzmäßigkeit verändert.
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Die 4 zeigt
eine Abbildungseinrichtung 43 in Form eines Lasers, die
im Türgriff 42 eines Fahrzeuges zusammen mit einer
Vorfeldbeleuchtung verbaut ist. Die Abbildungseinrichtung 43 verfügt über
eine spezielle Optik, die den Laserstrahl in einer oder zwei Dimensionen
streut und so eine leicht gekrümmte Linie 45 auf
die Fahrbahn 44 abbildet.
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Als
Erfassungseinrichtung wird die im Außenspiegel 46 eingebaute
Top-View-Kamera 47 und deren Bildverarbeitungseinheit benutzt.
Der Erfassungswinkel der Kamera ist so dimensioniert, dass diese
die Abbildung der Strahlen auf der Fahrbahn auch dann erfassen kann,
wenn diese sich beim Auftreffen auf ein Hindernis oder ein Schlagloch
verformen.
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Die
Abbildungsvorrichtung 47 kann auch auf einem einfachen
Laserstrahler basieren, der mittels eines elektromagnetisch oder
piezoelektrisch angetriebenen optischen Körpers oder mittels
eines Spiegelelements in eine schnelle Bewegung versetzt wird, so
dass der Laserstrahl als eine gerade oder nach Vorgaben gekrümmte
Linie beispielsweise entlang einer Fahrzeugseite dargestellt wird.
Ein hinreichend schnell beweglicher Laserpunkt wird dabei sowohl
für das menschliche Auge als auch bei der Erfassung mittels
einer Kamera als durchgehende Linie bzw. eine andere vorgegebene
zweidimensionale Figur erscheinen.
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Bei
der Erfassung eines solchen Abbilds ergeben sich Vorteile gegenüber
einer klassischen Objekterkennung mittels einer Kamera. In der Regel muss
das zu erkennbare Objekt für eine erfolgreiche automatische
Objekterkennung hinreichend ausgeleuchtet sein, Kanten oder Texturen
enthalten, oder bestimmte deutlich von der Umgebung abweichende Eigenschaften
besitzen. Dagegen ist die automatische Erkennung einer im infraroten
Spektralbereich leuchtenden Linie auf der Fahrbahn oder auf Hindernissen
gemäß der Erfindung einfacher zu realisieren als
die Erkennung bzw. Vermessung von willkürlich geformten
nicht A-priori bekannten und willkürlich gefärbten
Gegenständen. Die Abbildung der Linien kann hingegen sehr
einfach ausgeführt sein. Die Abbilder der Strahlungsmuster
können automatisch von übrigen Bildelementen auch
bei verschiedenen Beleuchtungsszenarien mittels Segmentierung unterschieden
werden. Die Durchführung der Segmentierung ist bei einer
geometrisch zusammenhängenden Figur deutlich einfacher
als beispielsweise im Falle von einzelnen Punkten. Insbesondere
die Zuverlässig keit der automatischen Erkennung einer zusammenhängenden
geometrischen Figur ist deutlich höher als bei Einzelpunkten,
da die erkannte Position benachbarter Teile der Figur mittels Interpolationsverfahren
gegenseitig plausibilisiert werden kann.
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Da
die Linie (Abbildungsmuster) beim Auftreffen auf die Hindernisse
aus der Perspektive der erfassenden Einrichtung bestimmten lokalen
Krümmungen oder Versetzungen unterzogen wird, ist das Maß dieser
Krümmung mit einem einfachen Algorithmus messbar. Die Form,
Stärke und Position der durch die Erfassungseinrichtung
zu einem oder mehreren Zeitpunkten erfassten Krümmung (und
gegebenenfalls der Versatz) erlaubt den Rückschluss auf das
Verhalten und die relative Geschwindigkeit der Hindernisse einschl.
Quergeschwindigkeit relativ zu dem Fahrzeug.
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Darüber
hinaus kann das erfindungsgemäße System zur automatischen
Orientierung des Fahrzeuges gegenüber A-priori bekannten
Objekten eingesetzt werden. Wird beispielsweise die Garageneinfahrt,
eine enge Durchfahrt oder ein Stammparkplatz des Fahrers mit einem
speziellen eindeutig zu erkennenden Muster versehen, kann dieses
durch das erfindungsgemäße System eindeutig erkannt
werden. Das Muster kann beispielsweise als ein Relief beispielsweise
vor einer Garage, einer engen Einfahrt, etc. ausgestaltet sein,
welches eine leicht zu erkennende Kombination aus Krümmungen
beispielsweise einer Linie bewirkt. Dieses Muster kann beispielsweise
beim erstmaligen Befahren der Engstelle auf die Betätigung
eines Bedienelements hin in einer Speichereinrichtung des Kraftfahrzeuges
abgespeichert werden. Die gewonnenen Daten über die Position des
Fahrzeuges relativ zu dem Muster können als Einhaltspunkt
für automatische Orientierung und/oder zur Ausführung
automatisierter Aktionen, beispielsweise zu einer automatischen
Einfahrt in die Garage bzw. eine Durchfahrt durch Engstellen, eingesetzt
werden.
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Ein
erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug kann auch zum
Scannen der vorgegebenen Informationen nach dem Prinzip der Strichkodierung
eingesetzt werden. Die Strichkodierung kann beispielsweise vor der
Einfahrt in eine Tankstelle, eine Tiefgarage oder eine ökologisch
geschützte Zone beispielsweise am Boden als ein Relief
angeordnet sein und Informationen mit beispielsweise vorgegebenen
Einstellungen für das Fahrzeug oder eine Information für
den Fahrer wie beispielsweise ein Geschwindigkeitslimit enthalten.
Diese Informationen können vom erfindungsgemäßen
Fahrzeug automatisch übernommen und weiterverarbeitet und/oder
angezeigt werden.
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Der
Vorteil gegenüber dem bekannten Prinzip der Strichkodierung
liegt in einer weitgehend freien Wahl des Musters und der Zuordnung
der gewünschten Einstellungen beispielsweise durch den Fahrzeugbenutzer.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Systems können, wie in 5 gezeigt,
zwei Strahlungsmuster aus leicht versetzten Verbaupositionen 51 und 52 als
ineinander greifende Gitter G1, G2 in die Umgebung des Fahrzeuges
abgestrahlt werden. Anhand des Abbildes des resultierenden Musters
in der Umgebung eines Fahrzeuges beispielsweise auf einem Hindernis
kann der Abstand zu den betreffenden Teilen der Umgebung errechnet
werden.
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Bei
dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems
können die Strahlungsmuster mittels LEDs erzeugt werden,
die mit einer speziellen Maske, beispielsweise einer Gitterstruktur,
versehen werden.
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Bei
dieser Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung
können ineinander greifende Gitter bevorzugt aus Farbstreifen
erzeugt werden, wobei die Farbe bzw. Wellenlänge eines
Gitters sich von der Wellenlänge des anderen Gitters unterscheidet. Somit
können diese beispielsweise mittels eines Ka merasystems
leicht unterschieden werden. Das Abbild dieser beiden Gitter auf
einem Hindernis enthält die Information über den
Abstand zu diesem.
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Eines
oder beide oben beschriebene Gitter können auch „negativ"
ausgeführt sein. Das bedeutet die Bildung beispielsweise
linienförmiger Schatten in einem im Wesentlichen ausgeleuchteten
Umfeld. Beleuchtete und nicht beleuchtete Bereiche des Umfeldes
können mittels eines sehr einfachen Segmentierungsalgorithmus
unterschieden werden. Ein Schattenmuster wird beim Auftreffen auf
die Hindernisse denselben geometrischen Krümmungen unterzogen, wie
ein Lichtmuster. Die Erfassung dieser Verformungen lässt
sich zur Ortung und Klassifikation der Hindernisse benutzen.
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Insbesondere
bei der automatischen Erkennung von gefärbten Gegenständen
und Flächen mit ungleichmäßigen Reflexionseigenschaften,
kann es dazu kommen, dass eine der Farben (Wellenlängen) nur
stark geschwächt von dem Objekt reflektiert wird. Um dem
vorzubeugen, können beide Abbildungsvorrichtungen ihre
Wellenlängen z. B. zyklisch umschalten, was die Erfassungseinrichtung
wiederum zur Kompensation der störenden Reflektionseigenschaften
benutzen kann. Dies kann beispielsweise durch mehrfarbige LEDs realisiert
werden.
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Vorteilhafterweise
kann durch die Bildung eines langzeitigen Durchschnittwertes des
Abstandes zwischen den Fahrzeugteilen, welche die Abbildungseinrichtung
und die erfassende Einrichtung beinhalten, und der Fahrbahn die
Lage des Fahrzeuges relativ zur Fahrbahn errechnet werden. Durch
die Bildung eines Mittelwertes des Abstandes zur Fahrbahn bspw.
auf einer Strecke von einigen Kilometer, werden die kurzzeitigen
Einflüsse der Hindernisse, die in dieser Zeit detektiert
werden, lediglich einen vernachlässigbar kleinen Einfluss
auf den Mittelwert haben. Größere zeitlich beschränkte
Abweichungen können aus der Mittelwertbildung ausgeschlossen werden.
Weicht der Mittelwert von dem Sollwert (welcher bspw. mittels Referenzdaten
ge speichert werden kann) ab, kann eine veränderte Lage
des Fahrzeuges relativ zur Fahrbahnebene angenommen werden. Eine
veränderte Lage des Fahrzeuges kann aufgrund von bspw.
einem zu niedrigen Reifendruck, oder sonstiger Defekte im Fahrzeug
entstehen. Die Information über einen bspw. zu niedrigen
oder ungleichmäßigen Reifendruck kann dem Fahrer
des Kraftfahrzeuges angezeigt werden oder in den Algorithmen zur
Regelung des Fahrwerks berücksichtigt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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