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Die
Erfindung betrifft ein Spektrometer zum spektralen Vermessen eines
Lichtstrahls gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Demnach umfasst das Spektrometer eine Abbildungseinheit
mit einem Strahleingang und einem Strahlausgang. Ein in die Abbildungseinheit
eintretender Lichtstrahl wird am Strahlausgang spektral räumlich aufgelöst ausgegeben.
Typischerweise sind solche Abbildungseinheiten derart ausgeführt, dass
bei einem polychromatischen Lichtstrahl die einzelnen Komponenten
in Abhängigkeit
ihrer Frequenz in einem unterschiedlichen Winkel ausgegeben werden.
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Das
Spektrometer umfasst ferner einen Detektor mit einem räumlich ausgedehnten
Detektionsbereich, der in einzelne Messfelder unterteilt ist, wobei
für die
einzelnen Messfelder jeweils ein Messsignal ermittelt werden kann.
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Ein
in den Strahleingang der Abbildungseinheit eintretender Lichtstrahl
wird spektral räumlich aufgelöst auf den
Detektionsbereich des Detektors abgebildet, so dass ein in das Spektrometer
eintretender polychromatischer Lichtstrahl in seine monochromatischen
Bestandteile zerlegt wird, wobei diese räumlich getrennt auf den Detektionsbereich
des Detektors abgebildet werden. Durch die Aufteilung des Detektionsbereichs
in Messfelder kann mittels Vermessung der einzelnen Messfelder das
Spektrogramm des zu vermessenden Lichtstrahls bestimmt werden, mittels
dessen auf die Wellenlängen
der monochromatischen Komponenten des zu vermessenden Lichtstrahls
rückgeschlossen
werden kann.
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Das
Spektrometer bildet somit ein Spektrogramm des zu vermessenden Lichtstrahls
auf den Detektionsbereich ab und über die einzelnen Messfelder
wird dieses Spektrogramm abgetastet, so dass aus den Messsignalen
der einzelnen Messfelder die spektrale Zusammensetzung des zu vermessenden Lichtstrahls
bestimmt werden kann. Diese wellenlängenabhängige Intensitätsverteilung über dem
Detektionsbereich (das Spektrogramm) kann wiederum durch eine Fouriertransformation
in Ortsfrequenzen zerlegt werden.
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Bei
dieser Messmethode, bei der kontinuierliche Parameter (die Intensitäten der
im Spektrum vorhandenen Wellenlängen
des zu vermessenden Lichtstrahls) mittels diskreter Abtastpunkte
(die einzelnen Messfelder bzw. deren Messsignale) vermessen werden,
kann es zu Aliasing-Effekten kommen, welche zu einer Verfälschung
des Messergebnisses führen.
Es ist bekannt, dass solche Aliasing-Effekte vermieden werden können, wenn
die so genannte Ny- quist-Bedingung des Nyquist-Shannon Sampling Theorems
erfüllt
ist. Im vorliegenden Fall bedeutet dies, dass ein monochromatischer
in das Spektrometer eintretender Lichtstrahl mindestens auf zwei Messfelder
abgebildet werden muss. Doch auch bei Beachtung dieser Bedingung
können
sich Probleme ergeben, wenn im genannten Beispiel der monochromatische
Lichtstrahl derart auf den Detektionsbereich des Detektors abgebildet
wird, dass er im Wesentlichen bündig
mit dem Rand eines Messfeldes abschließt. Denn eine leichte Veränderung,
beispielsweise durch eine Dejustierung der Optik des Spektrometers,
eine Verschiebung durch Erschütterung
oder Erwärmung
des Spektrometers oder eine leichte Dejustierung, beispielsweise
durch Austausch des Detektors können
dazu führen,
dass die Abbildung die Grenze des einen Messfeldes überschreitet und
auch ein daneben liegendes Messfeld Signale abgibt. Hierdurch kann
es zu Messfehlern kommen.
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Zur
Vermeidung dieser Probleme ist bekannt, den Detektor mechanisch
zu verschieben, so dass die einzelnen Messfelder leicht aus ihren
Standardpositionen verschoben und wieder zurückgeführt werden. Durch Beobachtung
der Messsignale in Abhängigkeit
der Verschiebung können
solche Grenzfälle,
bei denen eine Abbildung nahe einer Grenze eines Messfelds stattfindet,
erkannt und entsprechend behandelt werden.
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Solch
ein Vorgehen erfordert jedoch einen apparativ aufwändigen mechanischen
Verschiebemechanismus und entsprechende zeitaufwändige Mess- und Auswertezyklen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Spektrometer
zum spektralen Vermessen eines Lichtstrahls hinsichtlich der Anfälligkeit
für Messfehler
und insbesondere dahingehend zu verbessern, dass die oben genannten
Effekte und daraus resultierende Messfehler vermieden werden können und
gleichzeitig das Spektrometer sich durch einen robusten und kostengünstigen
Aufbau auszeichnet und dass Verschiebevorgänge des Detektors vermieden
werden können.
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Gelöst ist diese
Aufgabe durch ein Spektrometer mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Patentansprüchen 2 bis
18.
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Die
Erfindung unterscheidet sich vom bisherigen Stand der Technik also
grundlegend dadurch, dass das Spektrometer ein optisches Anti-Aliasing-Element
aufweist, welches einen durch das optische Anti-Aliasing-Element
hindurchtretenden Lichtstrahl in folgender Weise verändert:
Vergleicht
man die Intensität
des Lichtstrahls entlang einer im Wesentlichen senkrecht zu dem
Lichtstrahl stehenden Integrationslinie vor und nach Durchtritt durch
das Anti-Aliasing-Element, so verändert das Anti-Aliasing-Element
die entlang einer Integrationslinie aufgetragene Intensität gemäß einer
vorgegebenen Transmissionskurve. Die Intensität entlang der Integrationslinie
wird dabei derart bestimmt, dass für jeden Punkt der Integrationslinie
senkrecht zur Integrationslinie und senkrecht zum Lichtstrahl (d.h.
zur optischen Achse des Lichtstrahls) die Intensität des Lichtstrahls
aufintegriert wird.
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Die
Transmissionskurve weist mindestens zwei unterschiedliche Transmissionswerte
auf, welche mindestens zwei unterschiedlich starken Intensitätsänderungen
entsprechen. Das optische Anti-Aliasing-Element besitzt gemäß der vorgegebenen Transmissionskurve
somit mindestens zwei Bereiche, in denen ein hindurchtretender Lichtstrahl
eine unterschiedliche Intensitätsänderung
er fährt.
Die beiden Transmissionswerte sind als positive Transmission, d.h.
nicht als vollständige
Abschattung oder Absorption zu verstehen. Das optische Anti-Aliasing-Element
weist somit mindestens zwei Bereiche mit unterschiedlicher Intensitätsänderung
auf, in denen jedoch ein Lichtstrahl lediglich in seiner Intensität abgeschwächt, nicht
jedoch völlig
absorbiert wird.
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Ferner
ist das Anti-Aliasing-Element derart am Strahleingang der Abbildungseinheit
angeordnet, dass ein aus dem Anti-Aliasing-Element austretender Lichtstrahl
in den Strahleingang der Abbildungseinheit eintritt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Spektrometer wird
ein eintretender Lichtstrahl somit gemäß einer vorgegebenen Transmissionskurve
in seiner Intensität
verändert.
Je geringer der Transmissionswert an einer Position, desto höher ist
die Verringerung der Intensität
(Abschwächung)
des an dieser Position hindurchtretenden Lichtstrahles. Dies hat
zur Folge, dass auch das mittels der Abbildungseinheit auf den Detektionsbereich
des Detektors abgebildete Spektrogramm eine entsprechende Intensitätsänderung der
monochromatischen Komponenten aufweist. Durch die unterschiedlichen
Bereiche mit einer jeweils unterschiedlichen Transmission der Intensität kann somit
ein Intensitätsverlauf
des auf den Detektionsbereich des Detektors abgebildeten Spektrogramms
mittels der Transmissionskurve vorgegeben werden. Dies ermöglicht eine
definierte Intensitätsverteilung,
so dass bei einer überlappenden
Abbildung auf mehrere Messfelder die Intensität gemäß der vorgegebenen Transmissionskurve
abfällt
und dies entsprechend bei der Auswertung der Messsignale der einzelnen
Messfelder berücksichtigt
werden kann.
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Hieraus
ergibt sich der Vorteil, dass durch die Transmissionskurve vorgegeben
werden kann, wie die Intensität
eines monochromatischen Bestandteils des zu vermessenden Lichtstrahls
räumlich
auf dem Detektor verläuft.
So können
große
Steigungen hinsichtlich der Intensität im Spektrogramm, d.h. starke Intensitätsänderungen
auf kleinem Raum in dem auf dem Detektor abgebildeten Spektrogramm
durch entsprechende Transmissionskurven vermieden werden. Das ist
von Vorteil, wenn der tatsächliche
Intensitätsverlauf
des Lichtspektrums aus den in den Messfeldern registrierten Werten
ermittelt werden soll:
Die Messfelder bilden Abtastpunkte des
zu messenden Signals, dem Intensitätsverlauf. Für die Rekonstruktion
des ursprünglichen
Signals aus den Abtastwerten dürfen
in diesem keine höheren
Ortsfrequenzen auftreten als es der Abstand der Messfelder und das
Nyquist-Shannon-Abtasttheorem zulassen. Diese Bedingungen können durch
entsprechende Vorgabe einer Transmissionskurve eingehalten werden.
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Durch
die Transmissionskurve kann also ein Tiefpassfilter bezüglich der
im Intensitätsverlauf
enthaltenen Ortsfrequenzen vorgegeben werden.
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Vorteilhafterweise
ist die Transmissionskurve derart gewählt, dass sie zu den Seiten
hin abnimmt, das heißt,
dass entlang der Integrationslinie ein mittlerer Bereich mit einer
höheren
Transmission von zwei Bereichen mit einer geringeren Transmission
eingerahmt ist. Ein mit einer derartigen Transmissionskurve modifizierter
Lichtstrahl mit homogener Intensität besitzt somit bei der Abbildung
auf den Detektionsbereich des Detektors einen mittleren Bereich
mit höherer
Intensität,
welche zu den Seiten hin abgeschwächt ist. Hierbei ist es insbesondere
vorteilhaft, wenn die Transmissionskurve zu den Seiten hin kontinuierlich
abnimmt, zum Beispiel entlang der Integrationslinie einen mittleren
Bereich mit hoher Transmission aufweist und von diesem ausgehend zu
beiden Seiten hin eine linear abfallende Transmission besitzt. Dadurch
ergibt sich auch bei überlappender
Abbildung auf mehrere Messfelder eine linear abnehmende Intensität, so dass
sich auch bei einer leichten Verschiebung der Grenzen der Messfelder keine
abrupte Änderung
in der auf die einzelnen Messfelder entfallenden Intensität und damit
bei einer leichten Verschiebung der Messfelder z.B. durch Erschütterungen,
thermische Ausdehnung des Detektorgehäuses oder einen Austausch des
Detektors sich auch keine abrupte Änderung der Messsignale der
einzelnen Messfelder ergibt.
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Die
Transmissionskurve ist vorteilhafterweise derart ausgeführt, dass
sie eine Tiefpasscharakteristik mit einer vorgegebenen Grenzfrequenz
fG und einem vorgegebenen Unterdrückungsfaktor
FU aufweist. Die Tiefpasscharakteristik
ergibt sich beispielsweise aus der Fouriertransformation der Transmissionskurve.
Die Grenzfrequenz fG ist somit eine Ortsfrequenz
und kann beispielsweise in der Einheit Linien/mm angegeben werden,
wie sie bei Angaben des Auflösungsvermögens optischer
Apparaturen bekannt ist.
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Der
Unterdrückungsfaktor
FU gibt dabei die mindestens erreichte Unterdrückung von
hohen Frequenzen oberhalb des 1.5-fachen der Grenzfrequenz fG verglichen mit einer Rechteck-Transmissionskurve an.
Eine Rechteck-Transmissionskurve
wird beispielsweise durch eine an Stelle des Anti-Aliasing-Elementes angebrachte
Rechteckblende realisiert. Die durch diese Blende realisierte Rechteck-Transmissionskurve
weist lediglich einen Bereich mit einer konstanten Transmission
auf.
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Die
Wahl der Grenzfrequenz fG hängt von
der Dichte der Messfelder auf dem Detektionsbereich des Detektors
ab. Bei einem typischen Detektor, der 256 nebeneinander angeordnete
Messfelder gleicher Breite mit einer Gesamtbreite des Messbereiches von
etwa 12 mm aufweist, ist eine vorgegebene Grenzfrequenz von etwa
fG = 20 Linien/mm (d.h. 10 Linienpaare/mm)
sinnvoll.
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Eine
erfindungsgemäße Transmissionskurve mit
Unterdrückungsfaktor
FU = 5 bei einer Grenzfrequenz von fG = 20 Linien/mm ist somit derart ausgeführt, dass
in der Tiefpasscharakteristik Ortsfrequenzen über 30 Linien/mm mindestens
um einen Faktor 5 stärker
unterdrückt
werden, als bei Verwendung einer Rechteck-Transmissionskurve mit
einer breite von zwei Messfeldern, d.h. die auf zwei Messfelder des
Detektors abgebildet wird.
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Vorteilhafterweise
ist die erfindungsgemäße Transmissionskurve
derart ausgeführt,
dass der Unterdrückungsfaktor
FU mindestens den Wert 5 beträgt. Besonders
vorteilhafte Tiefpasscharakteristiken ergeben sich aufgrund von
Untersuchungen der Anmelderin bei einem Unterdrückungsfaktor FU von mindestens
10.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn die Transmissionskurve im Wesentlichen
symmetrisch ist, das heißt
ausgehend von einem mittleren Bereich entlang der Integrationslinie
zu beiden Seiten hin den identischen oder zumindest im Wesentlichen
identischen Verlauf aufweist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Transmissionskurve
im Wesentlichen den Verlauf einer Gaußkurve auf (f(x) = Aexp(–(Bx)2/w2)), so dass die
resultierende Intensität
des aus dem Anti-Aliasing-Element austretenden Lichtstrahls entlang der
Integrationslinie im Wesentlichen einer Gaußkurve entspricht.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Transmissionskurve
im Wesentlichen den Verlauf einer Hammingkurve (f(x) = 1 + acos(bx))
auf, so dass die resultierende Intensität des aus dem Anti-Aliasing-Element
austretenden Lichtstrahls entlang der Integrationslinie im Wesentlichen
einer Hammingkurve entspricht.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Transmissionskurve
im Wesentlichen eine Sinus-Cardinalis-Form auf (sinc(x) = sin(x)/x)
auf, so dass die resultierende Intensität des aus dem Anti-Aliasing-Element
austretenden Lichtstrahls entlang der Integrationslinie im Wesentlichen
einer Sinus-Cardinalis-Form
entspricht. Ebenso ist es vorteilhaft, als Transmissionskurve eine
mit einer Hammingkurve multiplizierte Sinus-Cardinalis-Form zu verwenden.
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Die
oben genannten Formeln dienen lediglich zur Klärung des qualitativen Verlaufes
der aufgeführten
Kurven. Der Variable x stellt dabei die Ortsvariable dar, d.h. sie
gibt den Ort auf der Integrationslinie B wieder. Die quantitative
Ausgestaltung kann durch Hinzufügung
von Streckungsparametern in x- oder y-Richtung (wie z.B. die Skalierungsparameter A
und B bei der Gaußkurve)
und Wahl der aufgeführten
Parameter a, b und w entsprechend der gewünschten quantitativen Ausgestaltung
angepasst (d.h. gestreckt oder gestaucht) werden.
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Sofern
die Transmissionskurve durch eine sich asymptotisch dem Wert 0 annähernde Kurve, wie
beispielsweise eine Gaußkurve,
realisiert ist, besitzt die Kurve somit entlang der Integrationslinie
B eine unendliche Breite. Das erfindungsgemäße optische Anti-Aliasing-Element
realisiert typischerweise jedoch nur eine endliche Breite einer
Transmissionskurve, die durch den einfallenden zu vermessenden Lichtstrahl überdeckt
wird. Vorteilhafterweise wird das opti sche Anti-Aliasing-Element
bei solchen Transmissionskurven daher derart gewählt, dass ausgehend von dem
Maximalwert die Transmissionskurve bis zu einer Breite durch den
einfallenden Lichtstrahl überdeckt
wird, welche dem auf 1/FU abgefallenen Wert
der Transmissionskurve entspricht.
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Ein
optisches Anti-Aliasing-Element, welches beispielsweise eine Gaußkurve als
Transmissionskurve mit einem vorgegebenen Unterdrückungsfaktor
von beispielsweise FU = 10 realisiert muss
in diesem Fall derart ausgeführt
sein, dass ausgehend von dem Maximum der Gaußkurve mindestens ein Bereich
der Gaußkurve
von dem einfallenden Lichtstrahl überdeckt ist, in dem die Gaußkurve auf
1/FU = 1/10 des maximalen Wertes abgefallen
ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spektrometers
besitzen die Messfelder des Detektionsbereiches des Detektors im
Wesentlichen eine einheitliche Breite und sind in einer Reihe angeordnet.
Das Spektrometer ist derart ausgeführt, dass ein aus dem Anti-Aliasing-Element austretender
Lichtstrahl derart mittels der Abbildungseinheit auf den Detektor
abgebildet wird, dass die Integrationslinie, entlang derer die Transmissionskurve
definiert ist, im Wesentlichen parallel zu der Reihe der Detektionsreihe
liegt. Der durch die Transmissionskurve definierte Verlauf der Intensität des auf
den Detektionsbereich abgebildeten Lichtstrahls verläuft somit
parallel zu den in Reihe angeordneten Messfeldern.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Transmissionskurve
derart gestaltet, dass ein monochromatischer Lichtstrahl, der in
das erfindungsgemäße Spektrometer
eintritt, mindestens auf zwei Messfelder des Detektors abgebildet
wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Anti-Aliasing-Element als optisches
formgebendes Element ausgeführt
ist. Ein durch das optische formgebende Element hindurchtretender
Lichtstrahl wird hierbei auf eine im Wesentlichen vorgegebene Querschnittsform
gebracht, das heißt
eine im Wesentlichen vorgegebene geometrische Form senkrecht zur Strahlrichtung.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist das optische formgebende Element als Blende ausgeführt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das optische
formgebende Element als Querschnittswandler ausgeführt. Hierbei
ist ein Querschnittswandler denkbar, welcher lichtleitende Fasern
aufweist sowie einen Strahleingang, an dem der Lichtstrahl in die
lichtleitenden Fasern eintritt und einen Strahlausgang, an dem aufgrund
einer veränderten
Anordnung der Fasern der Lichtstrahl nach Austritt aus den Fasern
eine vorgegebenen Querschnittsform aufweist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das optische Anti-Aliasing-Element
als Intensitätsfilter
ausgeführt.
Hierbei ist beispielsweise eine Blende mit unterschiedlichen Graubereichen
mit unterschiedlichem Transmissionsgrad hinsichtlich der Intensität eines
durch sie hindurchtretenden Lichtstrahls denkbar.
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Die
Abbildungseinheit des erfindungsgemäßen Spektrometers ist vorteilhafterweise
als Gitterspektroskop ausgeführt,
das heißt
die spektralräumliche
Auflösung
des Lichtstrahls wird mittels eines optischen Gitters erreicht.
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Ebenso
ist es jedoch auch denkbar, die Abbildungseinheit als Prismenspektroskop
auszuführen,
das heißt
die spektral räumliche
Auflösung
des Lichtstrahls mittels eines optischen Prismas zu erreichen.
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Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Dabei zeigen:
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1 einen
schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Spektrometers, wobei die
Abbildungseinheit als Gitterspektroskop ausgeführt ist;
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2 in 2b eine als Transmissionsfunktion γ(B) vorgegebene
Transmissionskurve, welche durch die in 2a dargestellte
optische Blende realisiert werden kann und bei hinsichtlich der
Intensi tät homogener
Beleuchtung der Blende zu einem in 2c dargestellten
Intensitätsverlauf
I(B) führt;
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3 eine
in 3d dargestellte Transmissionsfunktion γ'(B) mit linear ansteigendem
Verlauf, welche durch eine in 3a dargestellte
optische Blende realisiert werden kann und bei hinsichtlich der Intensität homogener
Beleuchtung der Blende zu einem in 3c dargestellten
Intensitätsverlauf
I'(B) führt;
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4 einen
schematischen Aufbau eines weiteren erfindungsgemäßen Spektrometers,
bei dem mehrere Reihen von Messfeldern übereinander in dem Detektionsbereich
angeordnet sind;
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5 einen
Detailausschnitt einer in 4a) dargestellten
Reihenblende und
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6 eine
schematische Darstellung einer mittels der in 4a dargestellten
Reihenblende auf die Messfelder des Detektionsbereiches abgebildeten
monochromatischen Lichtstrahls.
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1 zeigt
den schematischen Aufbau eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Spektrometers.
Eine Abbildungseinheit des erfindungsgemäßen Spektrometers umfasst einen
Strahleingang 1, eine Kollimatorlinse 3, einen
Ordnungsfilter 4, ein optisches Gitter 5, sowie
eine Abbildungslinse 6.
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Durch
den Strahleingang 1 tritt ein zu vermessender Lichtstrahl
mit Strahlachse A in die Abbildungseinheit ein und wird mittels
der Kollimationslinse 3 auf das optische Gitter 5 abgebildet.
Mittels des optischen Gitters 5 wird der zu vermessende
Lichtstrahl spektral räumlich
aufgelöst
und über
die Abbildungslinse 6 auf einen Detektor 7 abgebildet.
Die Abbildungslinse 6 stellt somit den Strahlausgang der Abbildungseinheit
dar.
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Der
Detektor 7 ist als Zeilendetektor ausgeführt, das
heißt
er weist einen Detektionsbereich auf, der in reihenartig nebeneinander
angeordnete Messfelder unterteilt ist. In der in 1 gewählten schematischen
Darstellung liegt die Reihe der Messfelder in der Bildebene; zur
Verdeutlichung sind die Begrenzungen zweier Messfelder 7a und 7b beispielhaft
eingezeichnet.
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Der
spektral räumlich
aufgelöste
Lichtstrahl wird somit durch die Abbildungslinse auf den Detektionsbereich
abgebildet. Jede Wellenlängenkomponente
beaufschlagt dort einen oder mehrere Messfelder des Detektionsbereiches
des Detektors 7. Mittels einer (nicht dargestellten) Auswerteeinheit
werden die Messsignale der einzelnen Messfelder ausgelesen und es
erfolgt eine rechnerische Rekonstruktion des auf den Detektionsbereich
abgebildeten Spektrogramms des zu vermessenden Lichtstrahls.
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Der
Ordnungsfilter 4 unterdrückt Wellenlängen, die in höherer Beugungsordnung
auf gleiche Detektorpositionen fallen würden, als eine Wellenlänge aus
dem gewünschten,
zu vermessenden Wellenlängenbereich.
Der Ordnungsfilter 4 kann als an sich bekannter Langpassfilter
oder als Bandpassfilter ausgeführt
sein.
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Wesentlich
ist nun, dass das erfindungsgemäße Spektrometer
ein optisches Anti-Aliasing-Element 2 aufweist, welches
am Strahleingang der Abbildungseinheit angeordnet ist. Ein zu vermessender Lichtstrahl
durchläuft
zunächst
das optische Anti-Aliasing-Element 2 und tritt nachfolgend
in den Strahleingang 1 der Abbildungseinheit ein.
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Das
Anti-Aliasing-Element 2 ist derart ausgeführt, dass
die Intensität
des hindurchtretenden Lichtstrahls mit Strahlachse A entlang einer
im Wesentlichen senkrecht zu dem aus dem Anti-Aliasing-Element 2 austretenden
Lichtstrahl stehenden Integrationslinie B im Wesentlichen gemäß einer
vorgegebenen Transmissionskurve verändert wird.
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Durch
die vorgegebene Transmissionskurve und die entsprechende Ausgestaltung
des Anti-Aliasing-Elementes 2 kann somit die Transmission
(und damit die Abschwächung)
der Intensität
des in das erfindungsgemäße Spektrometer
eintretenden Lichtstrahls entlang der Integrationslinie B vorgegeben werden.
Sofern das Anti-Aliasing-Element mit homogener Intensität durch
den zu vermessenden Lichtstrahl ausgeleuchtet wird, kann durch die
Transmissionskurve der relative Intensitätsverlauf des in die Abbildungseinheit
eintretenden Lichtstrahls entlang der Integrationslinie B vorgegeben
werden. Sollte das Anti-Aliasing-Element 2 mit
räumlich
inhomogener Intensität
beleuchtet sein, so wird durch die Transmissionskurve immerhin eine
relative Änderung
der Intensität
festgelegt.
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Der
vorgegebene durch die Transmissionskurve bestimmte Intensitätsverlauf
(bzw. Verlauf der Intensitätsänderung)
wird durch die Abbildungseinheit entsprechend auf den Detektor 7 übertragen,
so dass auch das Abbild auf dem Detektor den durch die Transmissionskurve
vorgegebenen Intensitätsverlauf zeigt.
Durch das erfindungsgemäße Spektrometer
ist es somit möglich,
einen gewünschten
Intensitätsverlauf
auf dem Detektor zu erreichen, insbesondere parallel zu den reihenartig
angeordneten Messfeldern des Detektionsbereiches 7, das
heißt
in der schematischen Darstellung in 1 in der
Bildebene liegend.
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In 2 ist
in 2a ein erfindungsgemäßes Anti-Aliasing-Element
dargestellt, welches als Stufenblende 2' ausgeführt ist. Die dazugehörige vorgegebene
Transmissionsfunktion γ(B)
ist in 2b dargestellt. Die Transmissionsfunktion
weist zwei unterschiedliche Transmissionswerte auf: einen mittleren
Bereich 2 mit hoher Transmission und daran anliegend zwei Randbereiche
1 und 3 mit geringerer Transmission. Sofern die in 2a dargestellte Stufenblende 2' hinsichtlich
der Intensität
homogen durch den zu vermessenden Lichtstrahl ausgeleuchtet wird,
ergibt sich die in 2c qualitativ dargestellte
Intensitätsverteilung
I(B) des Lichtstrahls nach Durchlaufen der Stufenblende; die Intensität wurde dabei
derart ermittelt, dass entlang der in 2a eingezeichneten
Integrationslinie B jeweils senkrecht zur Integrationslinie B, das
heißt
parallel zur Linie C die Intensität des Lichtstrahls aufintegriert
wurde.
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Die
Stufenblende 2' kann
als drei nebeneinander angeordnete, jeweils einem der Bereiche 1,
2 und 3 zugeordnete Rechteckblenden angesehen werden.
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In 3 ist
ein weiteres erfindungsgemäßes Anti-Aliasing-Element
dargestellt, welches als in 3a dargestellte
Rautenblende 2'' ausgeführt ist. Die
Rautenblende 2'' realisiert
die in 3b dargestellte Transmissionsfunktion γ'(B), welche einen
umgekehrt V-förmigen
Verlauf aufweist: In einem mittleren Bereich 2 findet eine hohe
Transmission statt, wobei ausgehend von einem Maximum nach rechts und
links linear abfallend die Transmission abnimmt, so dass in den
Randbereichen 1 und 3 eine geringere Transmission (und damit höhere Abschwächung der Intensität) stattfindet.
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Bei
hinsichtlich der Intensität
homogen ausgeleuchteter Rautenblende 2'' ergibt
sich die in 3c qualitativ dargestellte
Intensitätsverteilung I'(B) entlang der Integrationslinie
B.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das in 1 schematisch dargestellte Spektrometer derart
ausgeführt,
dass die durch das Anti-Aliasing-Element 2 vorgegebene
Breite (in der Bildebene, das heißt parallel zur Integrationslinie
B) des Lichtstrahls derart gewählt
ist, dass nach Abbildung auf den Detektor 7 mindestens
zwei Messfelder durch die Abbildung mit einem Lichtsignal beaufschlagt
werden. Hierdurch können
Aliasing-Effekte bei der Abtastung des Spektrogramms durch den Detektor 7 vermieden
werden.
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Die
in den 2b) und 3b)
dargestellten erfindungsgemäßen Transmissionskurven
weisen drei Bereiche mit zwei unterschiedlichen Transmissionswerten
und damit zwei unterschiedliche Intensitätsänderungen gemäß Anspruch
1 auf. Die in Anspruch 2 beschriebene Tiefpasscharakteristik gegenüber einer
Rechteck-Transmissionskurve mit einem Unterdrückungsfaktor FU von
mindestens 5 für
Frequenzen oberhalb des 1.5-fachen einer Grenzfrequenz fG ist mit diesen Funktionen jedoch nicht
realisierbar. Hierfür
muss eine Transmissionsfunktion beispielsweise gemäß der vorausgehend
erwähnten
Gauß-
oder Hammingfunktion gewählt
werden.
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Durch
das erfindungsgemäße Spektrometer können somit
erstmalig definierte Intensitätsverläufe des
auf den Detektor abgebildeten Spektrogramms des zu vermessenden
Lichtstrahls, insbesondere auch ein gaußförmiger Verlauf (das heißt einer Gauß-Glocke
entsprechend) der Intensität
entlang der Integrationslinie B beispielsweise, durch eine entsprechend
gaußförmig ausgestanzte
optische Blende erreicht werden. Die Ausstanzung ist hierbei auf einen
Teil der an sich unendlich breiten Gaußkurve beschränkt. Vorteilhafterweise
wird die breite der Ausstanzung derart gewählt, dass die Gaußkurve mindestens
auf ein Fünftel,
insbesondere auf ein Zehntel ihrer Mittenhöhe abgefallen ist.
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Ebenso
ist es denkbar, das Anti-Aliasing-Element als Graufilter mit mehreren
Bereichen unterschiedlicher Graustufen, das heißt unterschiedlicher Transmission
auszubilden oder hierfür
an sich bekannte optische Querschnittswandler zu verwenden.
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Bei
den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen
wurde ein zu vermessender Lichtstrahl auf in einer Reihe nebeneinanderliegende
Messfelder, d.h. in Figur in der Bildebene nebeneinander liegende
Messfelder (7a, 7b) abgebildet.
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Ebenso
liegen Ausführungsbeispiele
im Rahmen der Erfindung, bei denen mehre Reihen von Messfeldern übereinander
angeordnet sind. Solch ein Ausführungsbeispiel
ist in 4 schematisch dargestellt.
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Das
erfindungsgemäße Spektrometer
umfasst die bereits in der Beschreibung zu 1 erläuterten
Elemente 3 bis 6 in gleicher Anordnung. Der in 1 dargestellte
Detektor 7 ist in 4 durch
einen Matrixdetektor 7' ersetzt.
Dieser weist nicht nur eine in der Bildebene in 4 liegende
Reihe von nebeneinander angeordneten Messfeldern auf, sondern auch
mehrere senkrecht zur Bildebene übereinander liegende
Reihen von Messfeldern. Die Messfelder ergeben somit eine in 6 dargestellte
Matrix, wobei beispielhaft zwei Messfelder 7'a1 und 7'b1 der ersten Reihe und ein Messfeld 7'a2 der zweiten
Reihe gekennzeichnet sind.
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Das
in 4 dargestellte optische Anti-Aliasing-Element
ist als Reihenblende 2''' ausgeführt. Die Reihenblende 2''' weist,
wie in 4a) dargestellt, mehrere übereinander
liegende optische Spalte auf, die jeweils in drei Bereiche mit unterschiedlichen
Intensitätsabschwächung unterteilt
werden können.
Vorteilhafterweise sind alle optische Spalte im Wesentlichen gleich
ausgeführt,
so dass sie dieselbe Transmissionskurve realisieren. Die einzelnen Spalte
können
dabei voneinander getrennt ausgeführt sein oder wie in 4a) dargestellt einen gemeinsamen, durchgängigen inneren
Bereich aufweisen.
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In 5 sind
die untersten vier optischen Spalte (i-iv) der Reihenblende 2''' dargestellt.
Für Spalt
i ist die Integrationslinie B, entlang derer wie vorhergehend beschrieben
die Intensität
in Richtung C aufintegriert wird. Allerdings findet die Integration nur
in dem zu Spalt i gehörenden,
durch Anfang und Ende der Linie C begrenzten Bereich statt. Auf
diese Weise können
jedem optischen Spalt jeweils drei Bereiche 1, 2 und 3 mit unterschiedlicher
Intensitätsabschwächung wie
vorhergehend beschrieben zugeordnet werden.
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Der
in das erfindungsgemäße Spektrometer über die
Reihenblende 2''' eintretende zu vermessende Lichtstrahl
kann aus einer in 4 schematisch dargestellten
optischen Messapparatur 10 stammen. Die optische Messapparatur 10 kann
beispielsweise als Mikroskop ausgebildet sein. Die Messapparatur 10 erzeugt
einen spaltförmigen
zu vermessenden Strahl, welcher derart auf die Reihenblende 2''' abgebildet
wird, dass die Öffnung
der Reihenblende 2''' im wesentlichen von dem zu vermessenden
Lichtstrahl überdeckt
wird.
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In 6 ist
durch den dick umrandeten Bereich 11 beispielhaft dargestellt,
wie ein monochromatischer, zu vermessender spaltförmiger Strahl
auf den Messbereich des Detektors 7' abgebildet wird. Der Detektor 7' weist in X-Richtung reihenförmig angeordnete
X-Reihen von Messfeldern auf. Jeder Spalt der Reihenblende 2''' wird
jeweils auf eine X-Reihe abgebildet.
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Die
verschiedenen in X-Richtung nebeneinander liegenden Messfelder erlauben
für jeden
Spalt der Reihenblende 2''' eine Auswertung hinsichtlich der
Frequenz. In Y-Richtung wird der Strahl in mehrere Partitionen unterteilt,
so dass beispielsweise wie in 6 dargestellt 13 übereinander
liegende, räumlich getrennte
Bereiche des zu vermessenden Lichtstrahls jeweils spektrometrisch
vermessen werden können.