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Die
Erfindung betrifft ein Cabriolet-Fahrzeug mit von einem durchgehenden
Bezug, der für
eine Heckscheibe und/oder ein Sonnen- oder Schiebedach unterbrochen
sein kann, übergriffenen
Dach und mit von einer seitlichen Fensterbrüstungslinie der Fahrzeugkarosserie
aufragenden Hauptsäulen nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es
ist bekannt, bei solchen Cabriolet-Dächern, die auch als Softtops
bezeichnet werden, beim Dachöffnen
eine von dem Bezug eingefasste Heckscheibe mit ihrer oberen Kante
nach vorne und abwärts
zu verschwenken, so dass sie beim abgelegten Dach zuunterst liegt.
Die seitlichen Hauptsäulen schwenken
gegensinnig hierzu mit ihren oberen Enden nach hinten abwärts und
legen sich so bei der Dachöffnung
gegensinnig zur Heckscheibe ab. Dadurch ergibt sich ein relativ
hohes Dachpaket, das zu seiner Ablage eine große Eintrittsöffnung in
die Karosserie benötigt.
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Weiter
sind Lösungen
bekannt, bei denen die Heckscheibe mitsamt der Hauptsäule um eine
Fahrzeugquerachse über
Kopf abwärts
verschwenkt wird. Die Heckscheibe liegt dann aber mit ihrer Auswölbung nach
unten zeigend in der Karosserie, wodurch sich eine erhebliche Einschränkung des
verbleibenden Kofferraums ergibt. Zudem ist auch hier ein sehr große Eintrittsöffnung des
Daches in die Karosserie erforderlich. Der Erfindung liegt das Problem
zugrunde, ein Cabriolet-Fahrzeug
mit Softtop zu schaffen, das eine raumsparende Ablagebewegung ermöglicht.
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Die
Erfindung löst
dieses Problem durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis
13 angegeben.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung kann
die den von Bezug überdeckten
C-Säulenbereich
zu den Seitenscheiben abgrenzende Hauptsäule platzsparend in die Karosserie
eingefädelt
werden, ohne dass sie über
Kopf gewendet werden müsste. Vielmehr
kann die Hauptsäule
in ähnlicher
oder gleicher Orientierung wie im geschlossenen Zustand auch im
offenen Dachzustand in der Karosserie abgelegt sein.
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Wenn
die Hauptsäule
bei der Dachöffnung im
wesentlichen parallel abwärts
und heckwärts
verlagerbar ist, kann die Durchtrittsöffnung der Karosserie besonders
gering erstreckt sein, insbesondere die Tiefe in Fahrzeuglängsrichtung
kann sehr klein ausfallen.
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Eine
leichte Schwenkbarkeit des unteren Endes der Hauptsäule um eine
gedachte, die Hauptsäule
durchdringende und mit dieser mitbewegbaren Fahrzeugquerachse aufwärts oder
um maximal 10° abwärts erlaubt
eine gute Anpassung der Ablagebewegung an Raumverhältnisse
der Karosserie. So kann durch die leichte Schwenkbarkeit ein Hindernis während der
Ablage über-
oder unterlaufen werden.
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Insbesondere
umfasst das Dach eine gleichsinnig zur Hauptsäule ablegbare Heckscheibe.
Damit kann sich ein besonders flaches abgelegtes Dachpaket ergeben.
Insbesondere kann hierfür
die Heckscheibe zumindest nahezu horizontal und mit ihrer bei geschlossenem
Zustand dem Insassenraum zugewandten Seite nach unten zeigend ablegbar
sein. Zudem ergibt sich durch die gleichsinnige Ablage von Heckscheibe
und Hauptsäule
eine besonders einfache Ablagekinematik mit einer nur kleinen erforderlichen
Durchtrittsöffnung.
Die C-Säule kann
optisch vorteilhaft und für
eine gute Sicht nach schräg
hinten sehr schmal und coupeartig ausgebildet sein.
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Eine
solche coupeartige Optik ist insbesondere dann ermöglicht,
wenn die Hauptsäulen
zumindest nahezu parallel zu seitlichen aufragenden Kanten der Heckscheibe
stehen und dadurch der Bezugbereich hier nach vorne und hinten von
parallelen und nach vorne ansteigenden Kanten begrenzt ist.
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Für die Ablage
des die Heckscheibe umfassenden Bereichs ist vorteilhaft die Heckscheibe
mit einem sie untergreifenden Spannbügel für den Bezug zu einer in sich
starren Bewegungseinheit verbunden, wodurch die Ablagebewegung vereinfacht ist.
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Insbesondere
kann bei einer festen Beziehung der begrenzenden Kanten des Bezugs 8 die Hauptsäule Bestandteil
dieser in sich starren Bewegungseinheit aus Heckscheibe und Spannbügel sein. Der
gesamte hintere Dachabschnitt ist dann wie bei einem sog. Retractable
Hardtop aus in sich starren Dachteilen als eine gemeinsame Bewegungseinheit ablegbar.
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Auch
weitere, sich an diese Bewegungseinheit nach vorne anschließende seitliche
Rahmenteile von weiter vorne gelegenen Dachbereichen können an
dieser Bewegungseinheit beweglich gehalten und bei Beginn der Dachöffnung zunächst vorwärts und aufwärts über diese
und nachfolgend mit diesen gemeinsam heckwärts und abwärts verlagerbar sein, so dass
die vorderen Dachbereiche dann parallel zu den abgelegten Hauptsäulen stehen.
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Alternativ
können
die nach vorne anschließenden
seitlichen Rahmenteile auch selbst an einem Parallelogramm gegenüber der
Karosserie des Fahrzeugs gehalten und so in gleichsinniger Orientierung heckwärts und
abwärts
verlagerbar sein. Dann ist die hintere Bewegungseinheit an die vorderen
Rahmenteile beweglich angebunden.
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Auch
hier ergibt sich eine gleichsinnige Orientierung der abgelegten
Teile.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus einem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine
schematische und nach vorne abgebrochene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs bei geschlossenem
Dach – ohne
Bezug gezeichnet -,
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2 eine
Seitenansicht des Daches und hinteren Deckelteils des Fahrzeugs
nach 1 bei noch geschlossenem Dach und schon zur Freigabe einer
Durchtrittsöffnung
für das
Dach aufgeschwenktem Deckelteil,
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3 eine ähnliche
Ansicht wie 2 bei beginnender Dachöffnung mit
Parallelverlagerung vorgeordneter seitlicher Rahmenteile unter die Hauptsäule nach
deren Aufwärtsverlagerung über Bewegung
ihrer Parallelogrammanbindung an der Karosserie,
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4 eine ähnliche
Ansicht wie 3 bei weiter fortschreitender
Dachöffnung
mit Heckwärts- und
Abwärtsverlagerung
der Hauptsäule,
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5 eine ähnliche
Ansicht wie 4 bei weiter fortschreitender
Dachöffnung
während
des Eintritts des Daches in die Karosserie,
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6 eine ähnliche
Ansicht wie 5 bei vollständig abgelegtem Dach,
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7 eine Übersichtsskizze
des vollständig geschlossenen
und vollständig
geöffneten
Daches bei jeweils geschlossenem Heckdeckel.
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Das
in 1 schematisch gezeigte erfindungsgemäße Cabriolet-Fahrzeug 1 weist
ein insgesamt bewegliches Dach 2 auf, das von einem durchgehenden
Bezug 3 (7) überdeckt ist. Häufig wird ein
solches Dach 2 auch als Softtop bezeichnet. Es erstreckt
sich hier von einer vorderen, mit einem Windschutzscheibenrahmen
verbundenen Dachspitze 4 bis zu einem eine Heckscheibe 5 untergreifenden
Spannbügel 6.
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In
Abgrenzung zu seitlichen Scheiben 7 sind an jeder Querseite
des Bezugs 3 von einer Fensterbrüstungslinie 8 der
Karosserie 9 aufragende Hauptsäulen 10 vorgesehen,
deren vordere Längsseiten 11 bei
geschlossenem Dach 2 (1) den seitlichen Fensterbereichen 7 zugewandt
sind. Die Hauptsäulen 10 ragen
von der Fensterbrüstungslinie
insbesondere schräg
nach vorne, können
jedoch auch ungefähr
senkrecht stehen.
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Gemäß der Erfindung
sind bei der Dachöffnung
(Ablauf von 2 zu 6) die Hauptsäulen 10 ohne
eine Über-Kopf-Wendung um eine Fahrzeugquerachse
derart nach hinten und unten verlagerbar, dass in Endstellung bei
geöffnetem
Dach 2 die Längsseite 11 wiederum
zumindest schräg
nach unten weist, d. h., dass ein Lot L auf der bei geschlossenem
Dach dem Fensterbereich 7 zugewandten Längsseite 11 bei offenem
Dach 2 ebenfalls eine nach unten weisende Komponente aufweist.
Die bei geschlossenem Dach 2 unteren und hinteren Enden 12 der
Hauptsäulen 10 bilden
auch bei geöffnetem Dach
deren hintere Enden aus.
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In
dem in den 1 bis 7 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Hauptsäule 10 über ein als
Parallelogramm ausgebil detes Viergelenk 13 am karosseriefesten
Hauptlager 14 angebunden.
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Darüber kann
die Hauptsäule 10 bei
der Dachöffnung
im wesentlichen parallel abwärts
und heckwärts
verlagerbar sein, ohne ein nennenswertes Verkippen um eine Fahrzeugquerachse
durchführen zu
müssen.
Die Orientierung der Hauptsäule 10 kann dann
bei geschlossenem und offenem Dach 2 in etwa gleich sein
(7), zum Beispiel kann das untere Ende 12 der
Hauptsäule 10 bei
der Dachöffnung
um eine gedachte, die Hauptsäule 10 durchdringende und
mit dieser mitbewegbare Fahrzeugquerachse aufwärts oder um maximal 10° abwärts schwenken.
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Ebenfalls
in 7 ist erkennbar, dass die im Dach 2 eingebettete
Heckscheibe 5 gleichsinnig zur Hauptsäule 10 ablegbar ist,
nämlich
zumindest nahezu horizontal und mit ihrer bei geschlossenem Zustand
dem Insassenraum zugewandten Seite nach unten zeigend. Das Paket
aus abgelegten Dachteilen kann dadurch besonders flach gehalten
werden. Die bei einem Softtop übliche
gegensinnige Faltung von Heckscheibe und Hauptsäule entfällt.
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Die
Hauptsäulen 10 stehen
bei geschlossenem Dach optisch vorteilhaft zumindest nahezu parallel
zu seitlichen aufragenden Kanten 15 der Heckscheibe 5,
wodurch sich eine C-Säulenoptik
ergibt, die einem Coupe oder einem Retractable Hardtop (RHT) entspricht.
Damit muss die C-Säule
nicht mehr wie bei einem Softtop-Fahrzeug üblich nach unten erweitern,
sondern kann wie bei den genannten Fahrzeugtypen schmal und durchgehend
parallel verlaufend ausgebildet sein. Die optische Kontur eines Coupe-Daches
kann damit vollständig
nachgebildet werden, was insbesondere auch für Fahrzeuge vorteilhaft ist,
von denen es mehrere unterschiedliche Dach formen gibt. Diese können dann
alle die gleiche seitliche Linienführung aufweisen.
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Weiter
ist in der Zeichnung die Heckscheibe 5 mit einem sie untergreifenden
Spannbügel 6 für den Bezug 3 zu
einer in sich starren Bewegungseinheit ohne die Möglichkeit
einer Relativbewegung zwischen Heckscheibe 5 und Spannbügel 6 verbunden. Damit
ergibt sich ein bezüglich
seiner Steuerung und Kinematik einfacher Bewegungsablauf.
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In
dem hier gezeichneten Ausführungsbeispiel
ist auch die Hauptsäule 10 Bestandteil
dieser in sich starren Bewegungseinheit. Der gesamte hintere Dachteil
ist damit wie bei einem Retractable Hardtop (RHT) als in sich starre
Bewegungseinheit nach hinten ablegbar. Die Parallelität der Hauptsäule 10 zur Heckscheibe 5 mit
den geschilderten Vorteilen bleibt auch während der Dachöffnung und
im abgelegten Zustand (7) erhalten. Auch die Größe und Gestalt
des Dachablageraums in der Karosserie 9 können dann
unveränderte
dem eines RHT entsprechen.
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Ebenso
kann die gesamte Bewegungseinheit wie bei einem RHT an einem Parallelogramm 13 gegenüber der
Karosserie 9 gehalten und so in gleichsinniger Orientierung
heckwärts
und abwärts verlagerbar
sein, wie dem Ablauf nach 2 bis 6 zu
entnehmen ist.
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Damit
das Dach 2 eine hinreichende Länge zur Überdeckung eines Insassenraums
aufweist, schließen
sich an die in sich starre Bewegungseinheit bei geschlossenem Dach 2 fluchtend
zu den Hauptsäulen 10 nach
vorne seitliche Rahmenteile 16 von weiter vorne gelegenen
Dachbereichen 17 an. Diese können in sich geteilt oder – wie hier – ungeteilt
sein und sind hier über
ein weiteres Parallelogramm 18 (3) an der
hinteren Bewegungseinheit – hier
an Schwenkgelenken an den Hauptsäulen 10 – beweglich
gehalten. Sie haben daher keine direkte Karosserieanbindung und
werden bei Beginn der Dachöffnung
(3, 4) heckwärts und abwärts unter die Hauptsäulen 10 verlagert.
Dabei kann bereits die Bewegung der Hauptsäulen 10 nach hinten über das erste
Parallelogramm 13 einsetzen, wodurch die Dachöffnungszeit
beschleunigt ist. Zeitgleich kann auch die Dachspitze 4 zur
Dachverkürzung
und Entspannung des Bezugs 3 nach hinten verlagert werden.
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In
einer Alternativversion (hier nicht dargestellt) könnte auch
die in sich starre hintere Bewegungseinheit des Daches 2 an
nach vorne anschließenden
seitlichen Rahmenteilen 16 von weiter vorne gelegenen Dachbereichen 17 beweglich
gehalten sein. Dann wären
diese vorderen Dachbereiche zum Beispiel über ein erstes Parallelogramm
an der Karosserie 9 gehalten und die hintere Bewegungseinheit über ein
zweites Parallelogramm an diesen Rahmenteilen 16 beweglich
gelagert. Bei Beginn der Dachöffnung
kann dann die hintere Bewegungseinheit mit den Hauptsäulen 10,
der Heckscheibe 5 und dem Spannbügel 6 zunächst vorwärts und
aufwärts über den
vorderen Dachbereich gehoben werden und teilweise zeitgleich oder
vollständig
nachfolgend mit diesem heckwärts
und abwärts
verlagert werden. Die nach vorne anschließenden seitlichen Rahmenteile 16 sind
dabei durch das Parallelogramm gegenüber der Karosserie 9 wiederum
in gleichsinniger Orientierung heckwärts und abwärts verlagerbar sind. Die Endstellung
der Teile würde
daher wiederum ungefähr
der in 6 gezeigten Lage entsprechen.
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In
allen Ausführungsbeispielen
können
bei geöffnetem
Dach die Hauptsäulen 10 weiter
hinten als ein wesentlicher Teil der bei geschlossenem Dach nach
vorne anschließende
seitliche Rahmenteile 16 liegen, wie zum Beispiel in 6 sichtbar
ist. Auch hierdurch ergibt sich eine flache und an ein RHT angepasste
Dachablage.
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Wie
in der Zeichnung weiter dargestellt ist, kann das Cabriolet-Fahrzeug 1 wie
bei einem RHT einen starren Verdeckkastendeckel 19 aufweisen, der
zur Abdeckung eines Verdeckaufnahmeraums und eines Kofferraums vorgesehen
und in zwei gegensinnigen Bewegungen öffnungsfähig sein kann.