DE102007020090B4

DE102007020090B4 - Verfahren zur gleichzeitigen Entschlüsselung mehrerer Programme

Info

Publication number: DE102007020090B4
Application number: DE200710020090
Authority: DE
Inventors: Stephan Enderlein
Original assignee: Technisat Digital GmbH
Current assignee: Technisat Digital GmbH
Priority date: 2007-04-26
Filing date: 2007-04-26
Publication date: 2013-06-27
Anticipated expiration: 2027-04-27
Also published as: DE102007020090A1

Abstract

Verfahren zur Programmierung einer Programmzusammenstellung für einen Broadcast-Receiver, welcher an einem Ausgang gleichzeitig mehrere entschlüsselte Programme, die in einem Transportstrom enthalten sind, für Empfänger zur Verfügung stellt, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist: – Übertragen des Transportstroms von einem Broadcast-Receiver an ein Common Interface-Modul (CI-Modul) – Entschlüsseln mehrerer in diesem Transportstrom (TS) enthaltenen Programme durch das Common Interface-Modul – Übertragen des TS mit den mehreren entschlüsselten Programmen an den Broadcast-Receiver zum Dekodieren – ein Modulator moduliert einen kompletten am Ausgang des Broadcast-Receivers anliegenden Transportstrom – Übertragen mindestens eines dieser entschlüsselten Programme vom Receiver an mindestens einen Empfänger – Speichern der Programmzusammenstellung mit einer Auswahl der zu entschlüsselnden Programme in einem nichtflüchtigen Speicher des Common Interface-Moduls, so dass die Programmierung der Programmzusammenstellung für die erstmalige Programmierung des Broadcast-Receivers an einem anderen Receiver stattfinden kann, der nicht notwendigerweise ein Broadcast-Receiver sein muss.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Programmierung einer Programmzusammenstellung für einen Broadcast-Receiver, welcher an einem Ausgang gleichzeitig mehrere entschlüsselte Programme aus einem Transportstrom für Empfänger zur Verfügung stellt. Die Programme können beispielsweise Hörrundfunk- und/oder Fernsehprogramme sein und auch Teletext, Untertitel, und weitere programmbegleitende Daten aufweisen.
Im Stand der Technik sind Receiver bekannt, die einen von ihnen empfangenen Transportstrom (TS), der verschlüsselte Programme beinhaltet, zur Entschlüsselung an ihr Common Interface (CI) übertragen. An dieses CI ist ein entsprechendes CI-Conditional Access Modul (CI-CAM) angeschlossen, das ein- oder mehrere Programme dieses TS entschlüsselt und den TS mit den entschlüsselten Programmen wieder an den Receiver überträgt.
Die Druckschrift DE 600 02 921 T2 beschreibt ein Interface-Modul für einen Decoder für digitales Fernsehen, welches die einem Zugangsbedingungssystem unterworfene Verarbeitung von vom Decoder stammenden Informationen gestattet, welches Zugangsbedingungssystem Berechtigungsmittel enthält, mittels derer der Benutzer seine Zugangsrechte nachweist.
Zum Vermeiden einer Vervielfachung der Module, der Chipkartenleser oder sogar der Decoder, ermöglicht die bekannte Lösung, in einem einzigen Modul mehrere Zugangsbedingungssysteme zu verwenden. Dieses erfordert ein spezielles Common Interface-Modul, welches anders als konventionelle Interface-Module für eine dauerhafte Programmdatenaufnahme einen nichtflüchtigen Speicher aufweist.
Das bekannte Common Interface-Modul wählt zu jedem ausgewählten Programm aus verschiedenen im Modul gespeicherten Zugangsrechten jeweils das entsprechende Zugangsrecht aus und weist dieses Recht komfortable nach. Das Common Interface-Modul unterstützt jedoch nicht das Auswählen und gleichzeitige Entschlüsseln mehrerer Programme mit einem einzigen, im Modul gespeicherten Zugangsrecht und die ausgangsseitige Weitergabe an mehrere Empfänger.
Weiterhin sind sogenannte „Broadcast-Receiver” bekannt, die sich dadurch auszeichnen, dass sie an ihrem Ausgang mehrere Programme zur Verfügung stellen. Diese Programme können zur Auswahl an mehrere dafür vorgesehene Empfänger übertragen werden. Dazu kann beispielsweise ein kompletter, am Ausgang eines solchen Broadcast-Receivers anliegender TS von einem Modulator moduliert und über die Hausverkabelung eines Hotels oder eines Krankenhauses an einzelne dafür vorgesehene Empfänger übertragen werden.
Dabei wird in einem solchen Broadcast-Receiver eine Auswahl der zu entschlüsselnden Programme festgelegt. Der Broadcast-Receiver leitet einen TS über sein CI und die zu entschlüsselnden Programme werden im daran angeschlossenen CI-CAM entschlüsselt.
Da sich ein solcher Broadcast-Receiver im dafür vorgesehenen Einsatz in der Regel in einem speziellen Geräteraum befindet, wo meist keine dazugehörige Anzeigeeinrichtung vorhanden ist, gestaltet sich die Programmierung der zu entschlüsselnden Programme entsprechend aufwendig.
Einige dieser Broadcast-Receiver speichern die Programmzusammenstellung auch nur in einem flüchtigen Speicher, so dass die Programmzusammenstellung nach einem eventuellen Stromausfall erneut programmiert werden muss.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu entwickeln, das den Aufwand der Programmierung einer Programmzusammenstellung verringert und den stromausfallbedingten Verlust der Programmzusammenstellung bei denjenigen Broadcast-Receivern, die ihre Programmzusammenstellung lediglich in einem flüchtigen Speicher ablegen, verhindert.
Zum Lösen der Aufgabe geht die Erfindung von einem Verfahren zur Programmierung einer Programmzusammenstellung für einen Broadcast-Receiver aus, welcher an einem Ausgang gleichzeitig mehrere entschlüsselte Programme, die in einem Transportstrom enthalten sind, für Empfänger zur Verfügung stellt.
Gemäß der Erfindung realisiert das Verfahren folgende Schritte:

– Übertragen des Transportstroms von einem Broadcast-Receiver an ein Common Interface-Modul
– Entschlüsseln mehrerer in diesem Transportstrom TS enthaltenen Programme durch das Common Interface-Modul
– Übertragen des TS mit den mehreren entschlüsselten Programmen an den Broadcast-Receiver zum Dekodieren
– ein Modulator moduliert einen kompletten am Ausgang des Broadcast-Receivers anliegenden Transportstrom
– Übertragen mindestens eines dieser entschlüsselten Programme vom Receiver an mindestens einen Empfänger
– Speichern der Programmzusammenstellung mit einer Auswahl der zu entschlüsselnden Programme in einem nichtflüchtigen Speicher des Common Interface-Moduls (CI-Modul), so dass die Programmierung der Programmzusammenstellung für die erstmalige Programmierung des Broadcast-Receivers an einem anderen Receiver stattfinden kann, der nicht notwendigerweise ein Broadcast-Receiver sein muss.

Nach einem eventuellen Stromausfall nimmt das CI-Modul somit den vor dem Stromausfall vorhandenen Betrieb wieder auf.
Diese Erfindung hat Vorteile gegenüber dem Stand der Technik, die im Folgenden erläutert werden.
Die Programmierung der Programmzusammenstellung wird durch die vorliegende Erfindung erleichtert, denn die erstmalige Programmierung der Programmzusammenstellung im CI-Modul kann an einem anderen Receiver stattfinden, der nicht notwendigerweise ein Broadcast-Receiver sein muss. Vielmehr bietet sich dafür ein Receiver an, der bereits an ein Fernsehgerät angeschlossen ist, über welches die Darstellung des Menüs erfolgen kann. Dabei ist es lediglich notwendig, darauf zu achten, dass dieser Receiver dem CI-Modul denselben TS zuführt, wie der Broadcast-Receiver, für den das CI-Modul vorgesehen ist.
Ist der TS vorgegeben, so braucht kein Servicetechniker die zu entschlüsselnden Programme am Broadcast-Receiver zu programmieren. Statt dessen genügt es, dem Benutzer ein entsprechendes CI-Modul zuzusenden.
Die Programmzusammenstellung bleibt im Falle eines Stromausfalls auch bei Broadcast-Receivern, die ihre Programmzusammenstellung nur in einem flüchtigen Speicher ablegen, erhalten.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass vom CI-Modul über einen daran angeschlossenen Receiver auf einer Anzeigevorrichtung Informationen über die zu entschlüsselnden Programme angezeigt werden.
So kann beispielsweise die Zahl der zu entschlüsselnden Paketierten Elementardatenströme (PES) ermittelt und angezeigt werden, damit der Benutzer, der die Programmzusammenstellung programmiert, erfährt, wie stark das CI-Modul bereits ausgelastet ist. Auch können dabei die sogenannten „Streamtypes” (Audio/Video/Teletext/Untertitel) der aktuell zu entschlüsselnden PES dargestellt werden. Nicht benötigte PES können dann gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vom Benutzer eliminiert werden, wodurch die Entschlüsselungskapazität des CI-Moduls besser ausgenutzt werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausführung besteht darin, dass der Benutzer eine Zusammenstellung nur derjenigen PES programmiert, die er für notwendig hält. Beispielsweise kann auf die Wiedergabe bestimmter Sprachen verzichtet werden. Dadurch können weitere Entschlüsselungskapazitäten des CI-Moduls eingespart werden.
Im folgenden soll ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel die Erfindung erläutern.
Ein erfindungsgemäßes CI-Modul, das ein Entschlüsselungssystem beinhaltet und das dafür vorgesehen ist, mit einem Broadcast-Receiver betrieben zu werden, wird zunächst an das CI eines gewöhnlichen Receivers angeschlossen. Über diesen Receiver stellt das CI-Modul gemäß der CI-Spezifikation das Menü des CI-Moduls auf einem an den Receiver angeschlossenen Fernsehgerät dar. Mit der Fernbedienung des Receivers können in diesem Menü Eingaben vorgenommen werden.
Zunächst wählt der Benutzer das erste zu entschlüsselnde (und demzufolge in der Liste zu speichernde) Programm, in diesem Fall ein Hörrundfunkprogramm, aus.
Demzufolge wird vom Receiver an das CI-Modul die Conditional Access – Program Map Table (CA-PMT) dieses Programms übertragen. Das CI-Modul beginnt sofort mit der Entschlüsselung, da sich das CI-Modul noch im herkömmlichen Entschlüsselungsmodus befindet.
Nun wählt der Benutzer aus dem Menü einen Eintrag aus, der festlegt, ob das CI-Modul erfindungsgemäß eine Liste erzeugen und speichern soll.
Dazu wählt der Benutzer im Menü den Eintrag „Save and use new CA-PMT” aus.
Das CI-Modul speichert daraufhin die CA-PMT dieses Programms in der Liste und entnimmt der CA-PMT Informationen über die Zahl und Art („Streamtypes”) der darin enthaltenen PES.
Über den Menüeintrag „Stream Information” erhält der Benutzer folgende Informationen:
Videoströme: 0
Audioströme: 1
Andere Ströme: 0
Ströme/maximal mögliche: 1/24
Nun wählt der Benutzer ein zweites Hörrundfunkprogramm an.
Demzufolge wird vom Receiver an das CI-Modul auch die CA-PMT dieses zweiten Programms übertragen.
Nun wählt der Benutzer den Menüeintrag „Service hinzufügen”.
Das CI-Modul speichert auch die CA-PMT dieses zweiten Programms in dieser Liste, entnimmt der CA-PMT Informationen über die Zahl und Art („Streamtypes”) der darin enthaltenen PES und errechnet daraus die Gesamtzahl der PES sowie die Gesamtzahl der einzelnen Streamtypes.
Über den Menüeintrag „Stream Information” ist nun folgende Information zu sehen:
Videoströme: 0
Audioströme: 2
Andere Ströme: 0
Ströme/maximal mögliche: 2/24
Um weitere Programm hinzuzufügen, wird dieser Vorgang für andere zu entschlüsselnde Programme wiederholt; mit anderen Worten wird immer wieder ein zu entschlüsselndes Programm im Receiver angewählt und der Menüeintrag „Service hinzufügen” aus dem Menü des CA-Moduls angewählt.
Dieses Verfahren kann solange fortgesetzt werden, bis die Kapazität des CI-Moduls erschöpft ist, gemäß dieser Anzeige können insgesamt 24 PES entschlüsselt werden.
Beim Versuch ein weiteres Programm hinzuzufügen, dessen Entschlüsselung die Entschlüsselungskapazität des Moduls überschreiten würde, erscheint die Fehlermeldung:
„Too many streams – not added”
Sobald die Programmierung des Moduls abgeschlossen ist, wird das CI-Modul an das CI eines Broadcast-Receivers angeschlossen, über den das CI-Modul denselben TS erhält. Dementsprechend entschlüsselt das CI-Modul die in der Liste gespeicherten Programme.
Alternativ dazu könnte das CI-Modul ebenso an einem Broadcast-Receiver, der eine entsprechende Anzeigevorrichtung aufweist oder daran angeschlossen ist, programmiert werden, indem im Broadcast-Receiver die zu entschlüsselnden Programme angewählt und die dazugehörigen CA-PMT in der Liste des CI-Moduls gespeichert werden.
Nach einem vorübergehenden Stromausfall ist das CI-Modul sofort wieder bereit, dieselben Programme aus demselben TS zu entschlüsseln, wie vor dem Stromausfall.

Claims

Verfahren zur Programmierung einer Programmzusammenstellung für einen Broadcast-Receiver, welcher an einem Ausgang gleichzeitig mehrere entschlüsselte Programme, die in einem Transportstrom enthalten sind, für Empfänger zur Verfügung stellt, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist: – Übertragen des Transportstroms von einem Broadcast-Receiver an ein Common Interface-Modul (CI-Modul) – Entschlüsseln mehrerer in diesem Transportstrom (TS) enthaltenen Programme durch das Common Interface-Modul – Übertragen des TS mit den mehreren entschlüsselten Programmen an den Broadcast-Receiver zum Dekodieren – ein Modulator moduliert einen kompletten am Ausgang des Broadcast-Receivers anliegenden Transportstrom – Übertragen mindestens eines dieser entschlüsselten Programme vom Receiver an mindestens einen Empfänger – Speichern der Programmzusammenstellung mit einer Auswahl der zu entschlüsselnden Programme in einem nichtflüchtigen Speicher des Common Interface-Moduls, so dass die Programmierung der Programmzusammenstellung für die erstmalige Programmierung des Broadcast-Receivers an einem anderen Receiver stattfinden kann, der nicht notwendigerweise ein Broadcast-Receiver sein muss.
Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem die Programmzusammenstellung mit der Auswahl der zu entschlüsselnden Programme, von einem Benutzer editiert wird, indem – der Benutzer in einem an das Common Interface-Modul (CI-Modul) angeschlossenen Receiver ein zu entschlüsselndes Programm auswählt, – der Receiver daraufhin Informationen über dieses Programm an das CI-Modul überträgt, – der Benutzer das CI-Modul anweist, dieses Programm in eine oder mehrere Listen der zu entschlüsselnden Programme aufzunehmen, – das CI-Modul daraufhin Informationen über dieses Programm einer oder mehreren Listen zufügt, – dieser Vorgang solange wiederholt wird, bis Informationen über alle zu entschlüsselnden Programme in der einen oder den mehreren Listen enthalten sind und – die Informationen in eine oder mehreren Listen im nichtflüchtigen Speicher des CI-Moduls gespeichert werden.
Verfahren gemäß Anspruch 2, bei dem die Informationen Paket-Identifizierer (PIDs) der zu entschlüsselnden paketierten Elementardatenströme (PES) umfassen.
Verfahren gemäß Anspruch 2, bei dem die Informationen sogenannte „Streamtypes”, wie Audio- oder Videodaten oder Teletext oder Untertitel, der zu entschlüsselnden PES umfassen.
Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem das CI-Modul aus den in seinem nichtflüchtigen Speicher abgelegten Informationen „zusätzliche Informationen” erzeugt.
Verfahren gemäß Anspruch 5, bei dem diese zusätzlichen Informationen die gesamte Anzahl aller gleichzeitig zu entschlüsselnden PES umfassen.
Verfahren gemäß Anspruch 1 bzw. 5, bei dem das CI-Modul über eine Anzeigevorrichtung Informationen bzw. zusätzliche Informationen über die zu entschlüsselnden Programme anzeigt.
Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem – der Benutzer das CI-Modul anweist, bestimmte PES nicht zu entschlüsseln; – das CI-Modul diese PES nicht entschlüsselt, auch wenn sie zu den zu entschlüsselnden Programmen gehören; – das Modul alle anderen PES, die zu den zu entschlüsselnden Programmen gehören, entschlüsselt.
Verfahren nach Anspruch 1; bei dem die Programmzusammenstellung mit der Informationen über die Auswahl der zu entschlüsselnden paketierten Elementardatenströme im nichtflüchtigen Speicher des Common Interface-Modul gespeichert werden.
Verfahren gemäß Anspruch 9, bei dem die besagten Informationen über die Auswahl der zu entschlüsselnden PES von einem Benutzer editiert werden, indem alle im Transportstrom vorkommenden PES mit dazugehörigen Informationen über einen an das CI-Modul angeschlossenen Receiver auf einer Anzeigevorrichtung dargestellt werden und der Benutzer aus diesen PES diejenigen auswählt, die entschlüsselt werden sollen.