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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines Temperatursensors
einer Brennkraftmaschine und eine Brennkraftmaschine mit einer Steuervorrichtung,
welche derart ausgebildet ist, dass sie das Verfahren zur Funktionsüberprüfung ausführen kann.
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Moderne
Brennkraftmaschinen verfügen
in der Regel über
eine Steuervorrichtung zur Steuerung der in der Brennkraftmaschine
ablaufenden Prozesse. Dazu sind in der Steuervorrichtung meist kennfeldbasierte
Steuerungsfunktionen abgelegt. Zur Erfassung des aktuellen Betriebszustandes
der Brennkraftmaschine verfügt
diese über
Sensoren, mittels denen verschiedene Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine
gemessen und der Steuervorrichtung zugeleitet werden. So verfügt die Brennkraftmaschine in
der Regel über
zumindest einen Temperatursensor zur Erfassung der Temperatur im
Ansaugtrakt. Daneben können
Temperaturen an anderen Positionen innerhalb des Ansaugtrakts basierend
auf einem physikalischen Temperaturmodell modelliert werden. Zur Gewährleistung
einer exakten Steuerung der Brennkraftmaschine ist es jedoch notwendig,
die Funktionsfähigkeit
und Genauigkeit der Temperatursensoren von Zeit zu Zeit überprüfen.
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Aus
DE 10 2005 009 103
A1 ist ein Verfahren zur Diagnose eines in einem Ansaugtrakt
einer Brennkraftmaschine angeordneten Temperatursensors bekannt
geworden, bei dem die Diagnose durch einen Vergleich zwischen einem
errechneten Schätzwert
für eine
Temperaturänderung
im Ansaugtrakt und der von dem Temperatursensor gemessenen Temperaturänderung
erfolgt.
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Bei
aufgeladenen Brennkraftmaschinen ergeben sich aufgrund der speziellen
Systemkonfiguration neue Randbedingungen, wel che sich auch auf die
Funktionsüberprüfung eines
im Ansaugtrakt angeordneten Temperatursensors auswirken.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
für eine
aufgeladene Brennkraftmaschine sowie eine entsprechende Brennkraftmaschine
bereitzustellen, mittels denen die Funktionsüberprüfung eines Temperatursensors
im Ansaugtrakt einfach und zuverlässig durchführbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren und die Brennkraftmaschine gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Das
Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines
Temperatursensors bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine mit einem
Ansaugtrakt, einem Verdichter, welcher innerhalb des Ansaugtrakts
angeordnet ist, und mittels dem die Brennkraftmaschine sowohl in
einem Ladebetrieb als auch in einem Nichtladebetrieb betrieben werden
kann. Der Temperatursensor ist innerhalb des Ansaugtrakts angeordnet. Gemäß dem Verfahren
wird die Temperatur an der Position des Temperatursensors gemessen
und eine Referenztemperatur an einer Referenzposition innerhalb
des Ansaugtrakts ermittelt. Ferner wird ermittelt, ob sich die Brennkraftmaschine
im Ladebetrieb oder im Nichtladebetrieb befindet. Die Funktionsüberprüfung des
Temperatursensors wird basierend auf einem Vergleich des Messwerts
des Temperatursensors und der Referenztemperatur in Abhängigkeit von
dem Ladebetrieb oder dem Nichtladebetrieb durchgeführt.
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Gegenüber dem
aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die speziellen Bedingungen, welche sich bei aufgeladenen Brennkraftmaschinen
ergeben, bei der Funktionsüberprüfung des
Temperatursensors berücksichtigt.
Da die Temperaturbedingungen an verschiedenen Positionen innerhalb
des Ansaugtrakts erheblich davon abhängen, ob die Brennkraftmaschine
im Ladebetrieb oder im Nichtladebetrieb betrieben wird, gelten bei
Ladebetrieb andere Kriterien für
die Funktionsüberprüfung als
im Nichtladebe trieb. Durch die Unterscheidung des Ladebetriebs und
des Nichtladebetriebs bei der Funktionsüberprüfung des Temperatursensors
kann eine Aussage über
die Funktionstüchtigkeit
des Temperatursensors mit höherer
Genauigkeit getroffen werden. Ferner kann die Funktionsüberprüfung sowohl im
Ladebetrieb als auch im Nichtladebetrieb und dadurch mit größerer Häufigkeit
durchgeführt
werden.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 2 ist der Temperatursensor
stromabwärts des
Verdichters angeordnet. In diesem Fall befindet sich die Referenzposition
stromaufwärts
des Verdichters. Der Temperatursensor gilt dann als funktionstüchtig, falls
sich die Brennkraftmaschine im Nichtladebetrieb befindet und der
Messwert des Temperatursensors um weniger als einen vorgegebenen
ersten Grenzbetrag von der Referenztemperatur abweicht.
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Im
Nichtladebetrieb der Brennkraftmaschine wird diese praktisch als
Saugmotor betrieben. Eine Erwärmung
der Ansaugluft im Ansaugtrakt ist im Wesentlichen ausschließlich durch
die Verbrennungswärme
bedingt. Das Maß der
Erwärmung
hängt daher
hauptsächlich
von der Nähe
zu den Brennräumen ab.
Der Temperaturunterschied an Positionen stromaufwärts des
Verdichters und stromabwärts
des Verdichters ist daher gering. Daher kann in dem Fall, dass die
Brennkraftmaschine im Nichtladebetrieb betrieben wird, der Temperatursensor
als funktionstüchtig
angesehen werden, wenn sich die Temperatur an der Referenzposition
und der Messwert des Temperatursensors um maximal den ersten Grenzbetrag unterscheiden,
d. h., wenn der Messwert des Temperatursensors innerhalb eines durch
den ersten Grenzbetrag festgelegten Toleranzbandes um die Referenztemperatur
liegt.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 3 befinden sich der Temperatursensor
stromabwärts
des Verdichters und die Referenzposition stromaufwärts des
Verdichters. Der Temperatursensor wird als funktionstüchtig beurteilt,
falls sich die Brennkraftmaschine im Ladebetrieb befindet und der Messwert
des Temperatursensors um mehr als einen vorgegebenen zweiten Grenzbetrag
größer ist
als die Referenztemperatur.
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Beim
Ladebetrieb der Brennkraftmaschine wird die Ansaugluft durch den
Verdichter komprimiert, wodurch es zu einer Erwärmung der Luft kommt. Ferner
weist der Verdichter eine mechanische Verlustleistung auf, welche
von der Ansaugluft beim Durchströmen
des Verdichters zumindest teilweise aufgenommen wird. Insofern ist
ein Temperaturanstieg der Ansaugluft über den Verdichter zu erwarten.
Dieser Temperaturanstieg eignet sich als Kriterium zur Beurteilung
der Funktionstüchtigkeit
des Temperatursensors im Ladebetrieb.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 4 weist die Brennkraftmaschine
einen Ladeluftkühler
auf, welcher in dem Ansaugtrakt stromabwärts des Verdichters angeordnet
ist. Der Temperatursensor befindet sich stromabwärts des Ladeluftkühlers und
die Referenzposition zwischen dem Verdichter und dem Ladeluftkühler. Bei
dieser Konfiguration wird der Temperatursensor dann als funktionstüchtig beurteilt,
falls sich die Brennkraftmaschine im Nichtladebetrieb befindet und
der Messwert des Temperatursensors um weniger als einen vorgegebenen
dritten Grenzbetrag von der Referenztemperatur abweicht.
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Wie
in den Ausführungen
zu Anspruch 2 schon erwähnt
wurde, kommt es im Nichtladebetrieb der Brennkraftmaschine zu keiner
nennenswerten Erwärmung
der Ansaugluft beim Durchströmen
des Verdichters. Daher ist der Kühleffekt
des Ladeluftkühlers
eher gering.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 5 weist auch hier
die Brennkraftmaschine einen Ladeluftkühler auf, welcher in dem Ansaugtrakt stromabwärts des
Verdichters angeordnet ist. Der Temperatursensor befindet sich stromabwärts des Ladeluftkühlers und
die Referenzposition zwischen dem Verdichter und dem Ladeluftkühler. Der
Temperatursensor wird in diesem Fall als funktionstüchtig beurteilt,
falls sich die Brennkraftmaschine im Ladebetrieb befindet und der
Messwert des Temperatursensors um mehr als einen vorgegebenen vierten Grenzbetrag
geringer ist als die Referenztemperatur.
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Wie
in den Ausführungen
zu Anspruch 3 schon erwähnt
wurde, findet im Ladebetrieb der Brennkraftmaschine eine Erwärmung der
Ansaugluft über
den Verdichter statt. Bei aktivem Ladeluftkühler wird die Ansaugluft zum
Zwecke der Leistungssteigerung der Brennkraftmaschine jedoch wieder
abgekühlt.
Beide Effekte können
dazu genutzt werden, um den Temperatursensor unter diesen Bedingungen auf
dessen Funktionstüchtigkeit
zu überprüfen. Unter der
Voraussetzung, dass der Ladeluftkühler voll funktionsfähig ist,
kann der Temperatursensor dann als funktionstüchtig angesehen werden, falls
im Ladebetrieb die Temperatur der Ansaugluft nach dem Ladeluftkühler geringer
ist als die Referenztemperatur zwischen dem Verdichter und dem Ladeluftkühler.
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Eine
Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 6 bezieht sich auf eine
Brennkraftmaschine mit einem Ladeluftkühler, welcher in einem Ansaugtrakt
stromabwärts
des Verdichters angeordnet ist und wahlweise in einem Kühlbetrieb
und in einem Nichtkühlbetrieb
betrieben werden kann. Der Temperatursensor ist stromabwärts des
Ladeluftkühlers
angeordnet, wogegen sich die Referenzposition zwischen dem Verdichter
und dem Ladeluftkühler
befindet. Gemäß dem Verfahren
werden die Brennkraftmaschine im Ladebetrieb und der Ladeluftkühler im Nichtkühlbetrieb
betrieben. Der Temperatursensor wird dann als funktionstüchtig beurteilt,
falls der Messwert des Temperatursensors um mehr als einen vorgegebenen
fünften
Grenzbetrag größer ist
als die Referenztemperatur. Anschließend wird der Ladeluftkühler in
den Kühlbetrieb
versetzt und eine Funktionsüberprüfung des
Ladeluftkühlers
durchgeführt. Dabei
wird der Ladeluftkühler
dann als funktionstüchtig
beurteilt, falls der Temperatursensor als funktionstüchtig beurteilt
wurde und der Messwert des Temperatursensors aufgrund des Kühlbetriebs
des Ladeluftkühlers
absinkt.
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Diese
Ausgestaltung des Verfahrens vereint die Funktionsüberprüfung des
Temperatursensors mit einer Funktionsüberprüfung des Ladeluftkühlers. Wie
schon in den Ausführungen
zu Anspruch 3 erläutert
wurde, kommt es beim Ladebetrieb der Brennkraftmaschine zu einer
Erwärmung
der Ansaugtemperatur über
den Verdichter. Im Nichtkühlbetrieb
des Ladeluftkühlers
findet keine Abkühlung
der Ansaugluft im Ladeluftkühler
statt. Unter diesen Bedingungen kann daher der Temperatursensor
dann als funktionstüchtig
angesehen werden, wenn sein Messwert um weniger als den vorgegebenen
fünften
Grenzbetrag von der Referenztemperatur abweicht. Wird anschließend der
Ladeluftkühler
in den Kühlbetrieb
geschaltet, so muss es bei einem funktionstüchtigen Ladeluftkühler zu
einer messbaren Abkühlung
der Ansaugluft über
den Ladeluftkühler
kommen. Sinkt daher der Messwert des Temperatursensors nach dem Umschalten
des Ladeluftkühlers
in den Kühlbetrieb ab,
so kann der Ladeluftkühler
als funktionstüchtig beurteilt
werden.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 7 wird der Ladeluftkühler dann
als funktionstüchtig
beurteilt, falls der Messwert des Temperatursensors aufgrund des
Kühlbetriebs
des Ladeluftkühlers
um mehr als einen vorgegebenen sechsten Grenzbetrag absinkt.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 8 wird der Ladeluftkühler nur
dann als funktionstüchtig
beurteilt, falls der Messwert des Temperatursensors innerhalb einer
vorgegebenen Zeitspanne ab Beginn des Kühlbetriebs des Ladeluftkühlers um
den sechsten Grenzbetrag absinkt.
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Die
Ausgestaltungen gemäß der Ansprüche 7 und
8 erlauben neben der Beurteilung der grundsätzlichen Funktionsfähigkeit
auch noch eine Beurteilung der Leistung des Ladeluftkühlers, insbesondere,
wenn es sich beispielsweise um einen wassergekühlten Ladeluftkühler handelt.
Sinkt die Temperatur der Ansaugluft nach Einschalten des Ladeluftkühlers um
den sechsten Grenzbetrag ab oder geschieht es nicht innerhalb einer
bestimmten vorgegebenen Zeitspanne, so weist sich der Ladeküh ler eine
verminderte Leistung auf und wird als defekt deklariert.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 9 sind die jeweiligen
Grenzbeträge
in Abhängigkeit
von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine kalibrierbar.
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Dies
ermöglicht
eine bessere, individuelle Abstimmung der Grenzbetrage auf unterschiedliche Lastbereiche
der Brennkraftmaschine.
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Gemäß einer
Ausgestaltung nach Anspruch 10 wird die Referenztemperatur durch
einen an der Referenzposition angeordneten weiteren Temperatursensor
gemessen oder mittels eines Temperaturmodells berechnet.
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Eine
Brennkraftmaschine gemäß dem Anspruch
11 umfasst einen Ansaugtrakt, einen Temperatursensor, welcher innerhalb
des Ansaugtrakts angeordnet ist, sowie einen Verdichter, welcher
innerhalb des Ansaugtrakts angeordnet ist und mittels dem die Brennkraftmaschine
in einen Ladebetrieb oder in einen Nichtladebetrieb betrieben werden kann.
Die Brennkraftmaschine weist ferner eine Steuervorrichtung auf,
welche derart ausgebildet ist, dass sie die Temperatur an der Position
des Temperatursensors erfasst, die Temperatur an einer Referenzposition
innerhalb des Ansaugtrakts ermittelt, ferner ermittelt, ob sich
die Brennkraftmaschine im Ladebetrieb oder im Nichtladebetrieb befindet,
und eine Funktionsüberprüfung des
Temperatursensors basierend auf einen Vergleich des Messwerts des Temperatursensors
und der Referenztemperatur in Abhängigkeit von dem Ladebetrieb
und dem Nichtladebetrieb durchführt.
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Bezüglich der
Vorteile dieser Brennkraftmaschine wird auf die Ausführungen
zum Anspruch 1 verwiesen, welche analog gelten.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf
die beigefügten
Figuren näher
erläutert.
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In
den Figuren sind:
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1A und 1B schematische
Darstellungen einer Brennkraftmaschine;
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2 bis 4 Ausführungsbeispiele
eines Verfahrens in Form von Ablaufdiagrammen.
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In 1A ist
eine aufgeladene Brennkraftmaschine 1 schematisch dargestellt.
Die Brennkraftmaschine 1 verfügt über vier Brennkammern 2,
denen über
einen Ansaugtrakt 3 Verbrennungsluft zugeführt wird.
In dem Ansaugtrakt 3 sind stromabwärts einer Ansaugöffnung 4 ein
Luftmassensensor 5, eine steuerbare Drosselklappe 6 zur
Steuerung des Luftmassendurchsatzes im Ansaugtrakt 3 und
ein Verdichter 7 angeordnet. Bei dem Verdichter 7 kann
es sich sowohl um einen mechanischen oder elektrischen Kompressor
oder um einen Verdichter 7 eines Abgasturboladers handeln.
Die Ansaugluft wird den einzelnen Brennkammern 2 über einen
schematisch dargestellten Ansaugkrümmer 8 zugeführt. Die
Verbrennungsabgase werden aus den Brennkammern 2 über einen
Abgastrakt 9 abgeführt.
Innerhalb des Abgastrakts 9 kann sich ein Abgaskatalysator 10 befinden.
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Mittels
des Verdichters
7 kann die Brennkraftmaschine
1 in
einem Ladebetrieb oder einem Nichtladebetrieb betrieben werden.
Unter dem Nichtladebetrieb ist ein Betriebszustand zu verstehen,
bei dem das Druckverhältnis
PQ über
den Verdichter
7 kleiner oder ungefähr gleich Eins ist:
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Dabei
ist P2 der Druck stromabwärts des
Verdichters 7 und P1 der Druck
stromaufwärts
des Verdichters 7.
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Dagegen
ist unter dem Ladebetrieb der Brennkraftmaschine
1 der
Betriebszustand zu verstehen, bei dem das Druckverhältnis PQ über den
Verdichter
7 größer 1 ist:
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Je
nach Ausgestaltung des Verdichters 7 kann das Druckverhältnis PQ
und damit der Ladebetrieb oder der Nichtladebetrieb auf verschiedene
Art und Weise eingestellt werden. Bei einem mechanischen Kompressor,
wie hier im Ausführungsbeispiel dargestellt,
ist die bezüglich
des Verdichters 7 stromabwärtige Seite des Ansaugtrakts 3 mit
der stromaufwärtigen
Seite des Ansaugtrakts 3 über eine Schubumluftleitung 11 pneumatisch
verbunden. In der Schubumluftleitung 11 befindet sich ein
steuerbares Schubumluftventil 12, mittels dem die Durchflussmenge
durch die Schubumluftleitung 11 einstellbar ist. Je nach Öffnungsgrad
des Schubumluftventils kann das Druckverhältnis PQ über dem Verdichter 7 eingestellt
und somit der Aufladezustand der Brennkraftmaschine 1 beeinflusst
werden.
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Bei
einem mechanischen Kompressor, welcher über eine trennbare Kupplung
mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine 1 (nicht dargestellt) wahlweise
verbunden oder von dieser getrennt werden kann, könnte der
Ladebetrieb und der Nichtladebetrieb durch entsprechende Betätigung der
Kupplung eingestellt werden.
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Bei
einem elektrisch angetriebenen Verdichter 7 bzw. Kompressor
würde dies
durch entsprechende Ansteuerung des Elektroantriebs geschehen.
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Bei
einem Abgasturbolader kann das Druckverhältnis PQ über den Verdichter 7 anhand
eines steuerbaren Bypasses an der Turbine im Abgasstrang (Wastegate)
verändert
werden.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 1A sind ein erster Drucksensor 13 zwischen
der Drosselklappe 6 und dem Verdichter 7 und ein
zweiter Drucksensor 14 stromabwärts des Verdichters 7 im
Ansaugtrakt 3 angeordnet. Ferner ist ein Temperatursensor 15 stromabwärts des
Verdichters 7 und ein weiterer Temperatursensor 16 stromaufwärts des
Verdichters 7 im Ansaugtrakt 3 angeordnet.
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Der
Brennkraftmaschine 1 ist eine Steuervorrichtung 17 zugeordnet,
in welcher kennfeldbasierte Steuerungsfunktionen in Form von Software implementiert
sind. Die Steuervorrichtung 17 ist mit allen Aktuatoren
und Sensoren der Brennkraftmaschine 1 über Signal- und Datenleitungen
verbunden. Insbesondere ist die Steuervorrichtung 17 mit
den Luftmassensensor 5, der steuerbaren Drosselklappe 6,
den Schubumluftventil 12, den Drucksensoren 13, 14 und
den Temperatursensoren 15, 16 verbunden.
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In 1B ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Brennkraftmaschine 1 dargestellt. Die Brennkraftmaschine 1 ist ähnlich aufgebaut,
wie die im Ausführungsbeispiel
der 1A Im Folgenden werden nur die Unterschiede beschrieben.
Der restliche Aufbau ist identisch.
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Im
Unterschied zu dem in 1A dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Brennkraftmaschine 1 der 1B einen
Ladeluftkühler 18 auf,
welcher im Ansaugtrakt 3 stromabwärts des Verdichters 7 angeordnet
ist. Bei dem Ladeluftkühler 18 kann
es sich um einen luft- oder wassergekühlten Ladeluftkühler 18 handeln.
Im Falle eines wassergekühlten
Ladeluftkühlers 18 umfasst
dieser einen Kühlwasserkreislauf
mit einer darin angeordneten Pumpe (nicht dargestellt). Die Pumpe
ist in diesem Fall mit der Steuervorrichtung 17 verbunden
und kann von dieser ein- und ausgeschaltet werden, sowie bezüglich ihrer Pumpleistung
gesteuert werden. Im Falle eines luftgekühlten Ladeluftkühlers 18 kann
dieser derart ausgestaltet sein, dass die Ansaugluft entweder permanent
gekühlt
wird oder die Kühlluftzufuhr
mittels eines geeigneten steuerbaren Mechanismus einstellbar ist.
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Ein
weiterer Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel
der 1A besteht in der Anordnung der Temperatursensoren.
Hier ist der Temperatursensor 15 stromabwärts des
Ladeluftkühlers 18 und
der weitere Temperatursensor 16 im Ansaugtrakt 3 zwischen
dem Verdichter 7 und dem Ladeluftkühler 18 angeordnet.
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Im
Folgenden werden anhand der 2 bis 4 Ausführungsbeispiele
für ein
Verfahren zur Überprüfung des
Temperatursensors erläutert.
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Das
Ausführungsbeispiel
für das
Verfahren gemäß der 2 bezieht
sich auf eine Brennkraftmaschine 1 mit einem Aufbau, wie
er schematisch in 1A dargestellt ist. Der zu überprüfende Temperatursensor 15 ist
dabei derjenige, welcher stromabwärts des Verdichters 7 angeordnet
ist. Der weitere Temperatursensor 16, welcher zwischen
der Drosselklappe 6 und dem Verdichter 7, im Folgenden
als Referenzposition bezeichnet, angeordnet ist, dient der Messung
einer Referenztemperatur TREF, welche für die Funktionsüberprüfung verwendet
wird. Die Drucksensoren 13, 14, welche stromaufwärts und stromabwärts des
Verdichters 7 angeordnet sind, dienen insbesondere der
Ermittlung, ob sich die Brennkraftmaschine 1 im Ladebetrieb
oder im Nichtladebetrieb befindet.
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Das
Verfahren gemäß der 2 wird
mit Schritt 200 gestartet, beispielsweise beim Anlassen der
Brennkraftmaschine 1. Im Schritt 201 wird die
Referenztemperatur TREF an der Referenzposition
durch den weiteren Temperatursensor 16 ermittelt. Vorzugsweise
wird dies erst nach Erreichen der Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine 1 durchgeführt. Anschließend oder
gleichzeitig wird im Schritt 202 der Messwert TMess des Temperatursensors stromabwärts des
Verdichters 7 erfasst.
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Im
Schritt 203 wird von der Steuervorrichtung 17 geprüft, ob.
sich die Brennkraftmaschine 1 im Ladebetrieb oder im Nichtladebetrieb
befindet. Wie weiter oben schon erläutert wurde, geschieht dies
durch Auswertung des Druckverhältnisses
PQ über
dem Verdichter 7. Dazu werden die Messwerte der stromaufwärts und
stromabwärts
des Verdichters 7 angeordneten Druck sensoren 13, 14 miteinander
verglichen. Ist das Druckverhältnis
PQ größer als
Eins, so befindet sich die Brennkraftmaschine 1 im Ladebetrieb.
Ist dieses Druckverhältnis
PQ jedoch kleiner oder gleich Eins, so befindet sich die Brennkraftmaschine 1 im
Nichtladebetrieb.
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Wird
im Schritt 203 festgestellt, dass sich die Brennkraftmaschine 1 im
Nichtladebetrieb befindet, so wird in Schritt 204 ermittelt,
ob der Messwert TMess des Temperatursensors 15 um
weniger als einen vorgegebenen ersten Grenzbetrag GW1 von der Referenztemperatur
TRef abweicht, bzw. ob der Messwert TMess des Temperatursensors 15 innerhalb
eines durch den ersten Grenzbetrag GW1 festgelegten Toleranzbandes
um die Referenztemperatur TRef liegt. Ist
dies der Fall, so wird der Temperatursensor 15 im Schritt 205 als
funktionstüchtig
beurteilt. Dies ist dadurch zu begründen, dass es im Nichtladebetrieb
zu keiner Verdichtung der Ansaugluft im Verdichter 7 und
dadurch auch zu keiner nennenswerten Erwärmung der Luft kommt. Jedoch
ist eine geringfügige Erwärmung der
Ansaugluft beim Durchströmen
des erwärmten
Verdichters 7 aufgrund der Wärmeübertragung von den mechanischen
Bauteilen des Verdichters 7 auf die Ansaugluft möglich. Dies
wird durch geeignete Wahl des ersten Grenzbetrages GW1 berücksichtigt.
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Wird
im Schritt 203 festgestellt, dass sich die Brennkraftmaschine 1 im
Ladebetrieb befindet, so wird im Schritt 206 ermittelt,
ob der Messwert TMess des Temperatursensors 15 größer ist
als die Summe aus der Referenztemperatur TRef und
einem vorgegebenen zweiten Grenzbetrag GW2. Ist dies der Fall, so wird
der Temperatursensor 15 im Schritt 207 als funktionstüchtig beurteilt.
Dies ist dadurch zu begründen, dass
es aufgrund des Verdichtungsvorgangs und der Aufheizung des Verdichters 7 durch
die mechanische Verlustleistung zu einer deutlichen Erwärmung der Ansaugluft
kommt.
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Wird
im Schritt 204 festgestellt, dass die Differenz zwischen
der Referenztemperatur TRef und des Messwerts
TMess des Temperatursensors größer oder
gleich dem vorgegebenen ersten Grenzbetrag GW1 ist, so wird der
Temperatursensor 15 im Schritt 208 als defekt
beurteilt. Gleiches gilt, falls die Differenz des Messwerts TMess des Temperatursensors und der Referenztemperatur
TRef kleiner oder gleich dem vorgegebenen
zweiten Grenzbetrag GW2 ist.
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Nach
der Beurteilung der Funktionsfähigkeit des
Temperatursensors gemäß den Schritten 205, 207 oder 208 kann
das Verfahren wieder mit Schritt 200 von neuem begonnen
werden.
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In 3 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel des
Verfahrens dargestellt, wobei dieses Verfahren auf eine aufgeladene
Brennkraftmaschine 1 mit Ladeluftkühler 18 anzuwenden
ist, wie sie beispielhaft in 1B dargestellt
ist. Der Ladeluftkühler 18 ist
in diesem Fall derart ausgestaltet, dass er nicht abschaltbar ist,
sondern bei laufender Brennkraftmaschine 1 permanent Kühlleistung
an die Ansaugluft abgibt. Beispielsweise kann es sich um einen luftgekühlten ladeluftkühler oder
um einen wassergekühlten
Ladeluftkühler 18 handeln,
bei dem die Wasserpumpe bei laufender Brennkraftmaschine 1 permanent
in Betrieb ist.
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Im
Unterschied zu der Brennkraftmaschine 1 gemäß der 1A befindet
sich der zu überprüfende Temperatursensor 15 beim
Ausführungsbeispiel
gemäß der 1B im
Ansaugtrakt 3 stromabwärts
des Ladeluftkühlers 18.
Der weitere Temperatursensor 16 welcher die Referenztemperatur
TRef zum Zwecke der Überprüfung des Temperatursensors
liefert, befindet sich zwischen dem Verdichter 7 und dem
Ladeluftkühler 18.
Die Anordnung der Drucksensoren 13, 14 im Ansaugtrakt 3 ist
identisch mit dem Ausführungsbeispiel
der 1A.
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Die
Verfahrensschritte 300 bis 303 stimmen mit den
Verfahrensschritten 200 bis 203 des Ausführungsbeispiels
der 2 überein.
Für nähere Erläuterungen
wird deshalb auf die Ausführungen
zu den Schritten 200 bis 203 verwiesen.
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Wird
im Schritt 303 festgestellt, dass sich die Brennkraftmaschine 1 im
Nichtladebetrieb befindet, so wird im Schritt 304 überprüft, ob der
Messwert TMess des Temperatursensors 15 um
weniger als einen vorgegebenen dritten Grenzbetrag GW3 von der Referenztemperatur
TRef abweicht, bzw. ob der Messwert TMess des Temperatursensors 15 innerhalb
eines durch den dritten Grenzbetrag GW3 festgelegten Toleranzbandes
um die Referenztemperatur TRef liegt. Ist
dies der Fall, so wird der Temperatursensor 15 im Schritt 305 als
funktionstüchtig
beurteilt. Dies ist deshalb gerechtfertigt, da es im Nichtladebetrieb
zu keiner nennenswerten Erwärmung
der Ansaugluft beim Durchströmen
des Verdichters 7 kommt und somit nur eine sehr geringe
oder gar keine Kühlwirkung
am Ladeluftkühler
auftritt. In diesem Fall ist daher der Temperaturunterschied an
der Referenzposition und der Position des Temperatursensors sehr
gering oder Null. Dies kann daher als Kriterium für die Beurteilung des
Temperatursensors herangezogen werden.
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Wird
im Schritt 303 festegestellt, dass die Brennkraftmaschine 1 im
Ladebetrieb ist, wird im Schritt 306 überprüft, ob der Messwert TMess des Temperatursensors 15 geringer
ist als die Differenz aus der Referenztemperatur TREF und
einem vorgegebenen vierten Grenzbetrag GW4. Ist dies der Fall, so wird
der Temperatursensor 15 im Schritt 307 als funktionstüchtig beurteilt.
Im Ladebetrieb kommt es, wie weiter oben schon näher erläutert, durch die Verdichtung
und durch die Verlustleistung des Verdichters 7 zu einer
erheblichen Erwärmung
der Ansaugluft. Diese erhöhte
Temperatur der Ansaugluft wird durch den weiteren Temperatursensor 16 gemessen.
Jedoch erfährt
die Ansaugluft beim Durchströmen
des Ladeluftkühlers 18 wieder
eine deutliche Abkühlung,
wodurch der Messwert TMESS des Temperatursensors 15 deutlich
geringer sein muss als die Referenztemperatur. Wird dies durch den
Vergleich der beiden Temperaturen bestätigt, so kann der Temperatursensor 15 als
funktionstüchtig
eingestuft werden.
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In
dem Fall, dass die Bedingungen den Schritten 304 oder 306 nicht
erfüllt
sind, wird der Temperatursensor 15 im Schritt 308 als
defekt deklariert.
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Nach
der Beurteilung des Temperatursensors in den Schritten 305, 307 oder 308 kann
das Verfahren mit Schritt 300 von neuem begonnen werden.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des Verfahrens gemäß der 4 bezieht sich ebenfalls auf eine Brennkraftmaschine 1 gemäß der 1B.
Im Unterscheid zum Ausführungsbeispiel
der 3 ist die Kühlleistung
des Ladeluftkühlers 18 hier
einstellbar, sodass der Ladeluftkühler 18 wahlweise
in einem Kühlbetrieb
oder einem Nichtkühlbetrieb
betrieben werden kann. Bei einem luftgekühlten Ladeluftkühler 18 kann
dies beispielsweise durch Regulierung der Kühlluft und bei einem wassergekühlten Ladeluftkühler 18 durch
Einstellung der Leistung der Kühlpumpe realisiert
werden.
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Das
Verfahren wird mit Schritt 400 gestartet, beispielsweise
beim Anlassen der Brennkraftmaschine 1. Im Schritt 401 wird
der Ladeluftkühler 18 in
den Nichtkühlbetrieb
versetzt. Bei einem luftgekühlten Ladeluftkühler 18 kann
dies beispielsweise derart realisiert werden, dass die Luftzufuhr
in den Wärmetauscher
unterbrochen wird. Bei einem flüssigkeitsgekühlten Ladeluftkühler 18 ist
dies durch Abschalten der Kühlmittelpumpe
möglich.
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Im
Schritt 402 wird überprüft, ob sich
die Brennkraftmaschine 1 im Ladebetrieb befindet. Ist dies
nicht der Fall, wird die Abfrage wiederholt. Befindet sich die Brennkraftmaschine 1 jedoch
im Ladebetrieb so wird im Schritt 403 die Referenztemperatur TRef ermittelt. Weiterhin wird im Schritt 404 ein
erster Messwert TMess1 des Temperatursensors 15 erfasst.
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Im
Schritt 405 wird überprüft, ob der
Messwert TMess des Temperatursensors 15 um
weniger als einen vorgegebenen fünften
Grenzbetrag GW5 von der Referenztemperatur TRef abweicht,
bzw. ob der Messwert TMess des Temperatursensors 15 innerhalb eines
durch den fünften
Grenzbetrag GW5 festgelegten Toleranzbandes um die Referenztemperatur
TRef liegt. Ist dies nicht der Fall, so
wird der Temperatursensor 15 im Schritt 406 als
defekt deklariert. Bei einem positiven Ergebnis der Abfrage wird
der Temperatursensor 15 im Schritt 407 als funktionstüchtig beurteilt.
Diese Beurteilung der Funktionsfähigkeit
des Temperatursensors beruht wiederum auf der Idee, dass in dem
Fall, dass sich die Brennkraftmaschine 1 im Ladebetrieb
befindet, der Ladeluftkühler 18 jedoch im
Nichtkühlbetrieb
betrieben werden, die Ansaugluft bei Durchströmen des Ladeluftkühlers 18 keine
oder nur eine geringe Temperaturänderung
erfährt.
Dies wird durch den vorgegebenen fünften Grenzbetrag GW5 berücksichtigt.
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Im
Schritt 408 wird der Ladeluftkühler 18 nun in den
Kühlbetrieb
versetzt. Bei einem luftgekühlten Ladeluftkühler 18 wird
die Luftzufuhr in den Wärmetauscher
ermöglicht
und bei einem flüssigkeitsgekühlten Ladeluftkühler 18 die
Kühlmittelpumpe
aktiviert.
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Im
Schritt 409 wird ein Timer gestartet und im Schritt 410 solange
abgewartet, bis der Wert t des Timers eine vorgegebene Zeitspanne
t1 überschritten hat.
Ist dies der Fall so wird in Schritt 411 ein zweiter Messwert
TMess2 des Temperatursensors erfasst.
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In
Schritt 412 wird nun überprüft, ob aufgrund der
Zuschaltung bzw. Aktivierung des Ladeluftkühlers 18 eine Kühlwirkung
auf die Ansaugluft erkennbar ist. Dazu wird geprüft, ob der erste Messwert TMess1 größer ist
als die Summe aus dem zweiten Messwert TMess2 und
einem vorgegebenen sechsten Grenzbetrag GW6. Ist dies der Fall,
so wird der Ladeluftkühler 18 im
Schritt 413 als funktionstüchtig deklariert. Ist dies
jedoch nicht der Fall, so wird der Ladeluftkühler 18 im Schritt 414 als
defekt erkannt, da keine ausreichende Kühlwirkung durch Zuschalten
des Ladeluftkühlers 18 erfolgt
ist. Das Verfahren wird mit Schritt 415 beendet.
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Es
ist anzumerken, dass in den Ausführungsbeispielen
die Referenztemperatur TREF durch den weiteren
Temperatursensor 16 gemessen wird. Jedoch kann die Referenztemperatur
TREF alternativ auch durch ein geeignetes
Temperaturmodell modelliert werden.