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Die Erfindung betrifft einen rotierend angetriebener Drehkörper einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Durch die
EP 06 93 374 A1 ist ein Antriebsystem einer Druckmaschine mit direkt angetriebenen Zylindern bekannt, wobei dem Antriebsmotor ein Winkellagegeber zugeordnet ist.
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Die
DE 103 27 218 A1 offenbart einen Direktantrieb für einen Zylinder einer Druckmaschine mit einem Messsystem zur Drehwinkellageerfassung, wobei ein Messring auf dem Zapfen des Zylinders und ein Sensor an einer Verlängerung eines Legergehäuses angeordnet ist.
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In der
DE 10 2005 042 932 A1 ist eine drehangetriebene Komponente einer Druckmaschine mit einem magnetischen Drehgeber ausgeführt, wobei ein Teilungsring mit einer Antriebswelle drehfest und ein Abtastkopf mit einem feststehenden Lagerelement verbunden ist.
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Die
DE 10 2005 047 661 A1 zeigt in einem Ausführungsbeispiel einen koaxial zum Zylinder auf einer dem Zylinder abgewandten Seite des Seitengestells angeordneten Antriebsmotor, dessen Winkellagegeber an der zylinderfernen Seite des Antriebsmotors angeordnet ist. Ein Zylinder eines anderen Ausführungsbeispiels, welcher einen Winkellage detektierenden Sensor in einem zylindernahen Ende eines Motorgehäuses aufweist, kann an einer Buchse entsprechend des erstgenannten Beispiels gelagert werden.
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Die
DE 197 55 487 A1 offenbart ein Maßsystem zur exakten Messung der Winkellage eines Druckträgerkörpers, wobei in einer Ausführung eine Teilungsstruktur auf dem Umfang eines trommelförmigen Teilungsträgers durch alternierende Bereiche unterschiedlicher Magnetisierung erzeugt wird bzw. ist.
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Durch die
EP 1 129 847 A1 ist ein Antrieb für einen Zylinder einer Druckmaschine offenbart, wobei der Zylinder drehbar in einem nicht dargestellten Seitengestell gelagert ist und durch einen Linearmotor aus scheibenförmigem Rotor und segmentartigem Stator angetrieben ist. Der Rotor trägt einen Kranz von Markierungen, welche zusammen mit einem optischen oder kapazitiven Sensor einen Winkelinkrementalgeber bilden.
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In der
GB 2 205 406 A ist ein Encoder zur Messung von Relativbewegungen zwischen einem Element und einem Detektor offenbart. Zur Messung von Drehbewegungen wird in einem Beispiel eine Scheibe stirnseitig mit einer oder mehreren Reihen von magnetischen Zonen ausgebildet. Hierzu können die stirnseitigen Flächen mit einem magnetischen Film versehen sein. In einer anderen Ausführung ist eine Trommel auf seiner Umfangsfläche äquidistant mit beabstandeten magnetischen Zonen ausgebildet. In einer dritten Ausführung sind die magnetischen Zonen auf einem planen zu bewegenden Gegenstand ausgebracht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen rotierend angetriebenen Drehkörper einer Druckmaschine zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein drehsteifes und dennoch einfach zu wartendes bzw. handhabendes System aus Drehkörper, Antriebsmotor und Drehgeber geschaffen wird.
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In einer vorteilhaften Ausbildung ist der Sensor des Drehgebers derart angeordnet, dass er von einer Außenseite, d. h. einer vom Drehkörper abgewandten Seite, eines den Drehkörper stützenden Seitengestells zugänglich ist. Die mit dem Sensor zusammen wirkende Maßverkörperung ist vorteilhaft in axialer Richtung des Drehkörpers betrachtet auf einer Welle zwischen einem den Drehkörper drehbar lagernden Radiallager und dem Antriebsmotor angeordnet. Dies Vermindert die Gefahr von Torsionsfehlern, wie sie bei Anordnung des Sensors am drehkörperfernen Ende des Motors entstehen könnten.
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Vorteilhafter Weise – insbesondere im Hinblick auf Biegeschwingungen – ist das den Drehkörper stützende Radiallager möglichst nahe am Drehkörper angeordnet. Hiefür ist das Radiallager (bzw. zumindest ein Lagerpunkt zwischen einem Drehkörperzapfen und Lager) vorzugsweise an der Innenseite des Seitengestells derart angeordnet, dass es in Richtung zum Drehkörper hin aus der Flucht des Seitengestells herausragt. Die hierdurch verminderte Schwingung vermindert Messfehler, welche durch ansonsten variierende Abstände zwischen Maßverkörperung und Sensor entstehen können.
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Der Drehgeber ist nicht als einteiliger, Rotor und Stator in einem gemeinsamen Gehäuse aufweisender Drehgeber ausgebildet, sondern weist mindestens eine mit dem Drehkörper drehfest verbundene Maßverkörperung und einen Sensor auf, welcher – ggf. bis auf mögliche gemeinsame Stellbewegungen mit dem Drehkörper – im Wesentlichen gestellfest angeordnet ist. Rotor und Stator des Drehgebers, d. h. Maßverkörperung und Sensor, sind nicht unmittelbar gegeneinander gelagert.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist der Drehkörper, z. B. als Druckwerkszylinder, zwecks Abstandsveränderbarkeit zu einem anderen Drehkörper in einer radialen Richtung bewegbar gelagert. Ein das Radiallager aufnehmender Lagerblock kann dann der verschwenkbare Teil eines Exzenterlagers oder aber vorzugsweise ein linear in einem Linearlager bewegbarer Lagerblock sein.
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Für den Fall des bewegbaren bzw. verschwenkbaren Lagerblockes ist der Sensor vorzugsweise mittelbar oder unmittelbar starr mit dem Lagerblock verbunden und gemeinsam mit diesem bewegbar. Somit folgt der Sensor radialen Bewegungen des Drehkörpers und der mit diesem verbundenen Maßverkörperung.
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Für einen möglichst exakten Antrieb mit einem möglichst kurzen und direkten Antriebsstrang ist ein Direktantrieb, d. h. eine Motorwelle des Antriebsmotors im Wesentlichen koaxial zur Rotationsachse des Drehkörpers angeordnet und mit letzterem zumindest drehsteif, insbesondere starr aber ggf. lösbar, verbunden. In einer vorteilhaften Weiterbildung des Antriebsmotors ist der Rotor zwar drehfest, jedoch in axialer Richtung – z. B. je nach Wechselwirkung der magnetischen Kräfte zwischen Rotor und Stator – gegenüber der Motorwelle in gewissen Grenzen bewegbar gelagert.
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Der Drehgeber kann grundsätzlich als optisches System, d. h. einer durch einen optischen Sensor, z. B. einen Fotodetektor, erkennbaren Maßverkörperung, oder vorteilhaft als auf magnetischer Wechselwirkung zwischen einer magnetischen oder zumindest magnetisch wechselwirkenden Maßverkörperung und einem magnetfeldsensitiven Sensor beruhendes System ausgebildet sein. Das auf magnetischer Wechselwirkung beruhende System kann hierbei entweder – wie z. B. im Prospekt DS21-2442(08.06) zum „MiniCoder GEL 2442” der Fa. Lenord + Bauer beschrieben – mit einem als Maßverkörperung wirksames Präzisionsmesszahnrad ausgebildet sein, welches durch ein magnetoresistives Sensorelement abgetastet wird, oder aber – wie z. B. im Prospekt KAT-PM-D-04 auf Seite 14 bis 19 der Fa. ASM GmbH beschrieben – vorzugsweise mit einer als Ring oder Band aus in definierten Abständen magnetisiertem oder magnetisierbarem Material ausgebildeten Maßverkörperung, welche durch einen magnetfeldsensitiven Sensor abgetastet wird.
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Der in einer speziellen vorteilhaften Ausführung eines als Formzylinder ausgebildete Drehkörper, ist – in gewissen Grenzen wie z. B. mindestens um einen Betrag Δ von ±1 mm – in axialer Richtung relativ zum Seitengestell bewegbar gelagert. Der Drehgeber – aus Maßverkörperung und Sensor – ist in diesem Fall derart ausgebildet, dass sich Maßverkörperung und Sensor in axialer Richtung im gesamten erlaubten Stellbereich des Formzylinders ausreichend überlappen. D. h. entweder die Maßverkörperung oder der Sensor weisen z. B. eine um mindestens den Betrag Δ größere wirksame Länge in axialer Richtung auf.
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In einer vorteilhaften Verfahrensweise zur Herstellung eines rotierend angetriebenen Drehkörpers einer Druckmaschine wird der Drehkörper selbst, d. h. sein Ballen auf der Mantelfläche oder die Stirnseite oder die Mantelfläche seines Zapfens, oder aber drehfest mit dem Drehkörper verbundene Bauteile des Antriebsstranges, d. h. eine Übertragungswelle oder eine Motorwelle oder der Rotor des Motors, zunächst mit einem o. g. magnetisierbaren Material (z. B. als Band oder als Ring) bestückt, und erst nach Bestückung durch eine Magnetisierungsvorrichtung die Magnetisierung in definierten Abständen in Umfangsrichtung an diesem rotierbaren, das Material tragenden Bauteil vorgenommen. Die Magnetisierung kann an dem Bestückten Einzelbauteil, einer bereits vormontierten Bauteilgruppe oder vorteilhaft gar im bereits in der Maschine montierten, fertig gestellten Zustand vorgenommen werden. Im letztgenannten Fall werden bei Aufbringen der Maßverkörperung sämtliche Einflüsse und Fehler in den Rundlaufeigenschaften mitberücksichtigt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines rotierend angetriebenen Drehkörpers;
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines rotierend angetriebenen Drehkörpers;
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3 eine schematische Darstellung einer Maßverkörperung mit einer magnetisierbaren Schicht a) auf einem bandförmigen Träger b) auf einem kreisringförmigen Bauteil.
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1 zeigt einen Drehkörper 01 einer Rotationsdruckmaschine, insbesondere einer Rollenrotationsdruckmaschine, bei dessen Rotation zumindest dessen Winkelgeschwindigkeit, insbesondere jedoch dessen Winkellage, eine erhebliche Rolle spielt und daher möglichst genau bekannt sein muss. Ein derartiger Drehkörper 01 kann prinzipiell jedes rotierende Bauteil der Druckmaschine sein, welches bzgl. seiner Umfangsgeschwindigkeit und/oder Drehwinkellage synchron (oder in definierter Weise hiervon abweichend) mit einem oder mehreren anderen, durch mechanisch voneinander unabhängige Antriebsmotoren drehangetriebenen Bauteilen angetrieben werden soll. Der Drehkörper 01 kann z. B. ein Zylinder eines nicht dargestellten Falzapparates, eine den Bedruckstoff fördernde Walze, eine Walze oder ein Zylinder eines Farbwerkes, oder vorzugsweise ein Druckwerkszylinder 01, z. B. ein eine Druckform tragender Formzylinder oder ein Übertragungszylinder, eines Druckwerks sein.
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Der in den Figuren beispielhaft als Druckwerkszylinder 01 ausgebildete Drehkörper 01 ist an beiden Stirnseiten mit seinen Zapfen 02 über Radiallager 03 an Seitengestellen 04 rotierbar gelagert.
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Der gestellfeste Teil des Radiallagers 03 kann hierbei fest mit dem Seitengestell 04 verbunden sein, oder aber, wie dargestellt, in einem Lagerblock 07 einer Lagereinheit 06 integriert sein, welcher eine Bewegung des Radiallagers 03 und damit des Drehkörpers 01 in radialer Richtung ermöglicht. Im vorliegenden vorteilhaften Beispiel weist die Lagereinheit 06 Linearlager 08 auf, zwischen welchen der das Radiallager 03 aufweisende Lageblock 07 (und mit diesem auch der Drehkörper 01) entlang eines linearen Stellweges bewegbar ist. In nicht dargestellter Ausführung kann der Lagerblock 07 Teil eines Exzenterlagers sein, welcher durch Verschwenken eines Lagerrings in radialer Richtung bewegbar ist.
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In vorteilhafter Ausführung ist die Lagerung des Drehkörpers 01 bzw. dessen Zapfen 02 derart am Seitengestell 04 angeordnet, dass das Radiallager 03 in Richtung zum Drehkörper hin aus der Flucht des Seitengestells 04 herausragt, d. h. dass ein zum Drehkörper 01 nächster Lagerpunkt des Zapfens 02 im Radiallager 03 im lichten Raum zwischen der Innenwand des Seitengestells 04 und der Stirnfläche des Drehkörpers 01, und damit nahe am Drehkörper 01, angeordnet ist. Hierdurch werden die Auswirkungen von Biegeschwingungen im Antriebsstrang vermindert. Im Ausführungsbeispiel ist die das Radiallager 02 aufnehmende Lagereinheit 06 daher an der Innenseite des Seitengestells 04 befestigt.
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Am Zapfen 02 greift über eine drehfeste Verbindung 09, beispielsweise einen Klemmsitz wie z. B. einen Spannring, in zum Drehkörper 01 koaxialer Anordnung eine Welle 11, z. B. ein zylindernahes Ende einer aus dem Antriebsmotor 12 heraus ragenden Motorwelle 11 an. Der Antriebsmotor 12 ist vorzugsweise koaxial zum Drehkörper 01 angeordnet. Zwischen Zapfen 02 und Motorwelle 11 kann auch ein weiteres Wellenstück drehfest zwischengeschaltet sein. Der Antriebsmotor 12 ist vorzugsweise lediglich dem einen Drehkörper 01, insbesondere Druckwerkszylinder 01, zugeordnet und weist keine mechanische Verbindung zu einem anderen anzutreibenden Drehkörper, insbesondere anderem Druckwerkszylinder oder Farbwerk, auf.
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Die Motorwelle 11 ist zumindest auf einem Teilstück von einem Rotor 13 umgeben, welcher drehfest mit der Motorwelle 11 verbunden ist. Motorwelle 11 und Rotor 13 können in einer Ausführung sowohl in Umfangsrichtung als auch in axialer Richtung fest miteinander verbunden sein oder gar als ein Bauteil ausgeführt sein. In einer anderen Ausführung des Antriebsmotors 12 ist die drehfeste Verbindung zwischen Motorwelle 11 und Rotor 13 in axialer Richtung „weich” ausgeführt, d. h. Motorwelle 11 und Rotor 13 sind in axialer Richtung zumindest geringfügig gegeneinander bewegbar ausgebildet. Dies kann vorteilhaft durch den Einsatz einer drehfesten, jedoch in axialer Richtung nachgiebigen Kupplung 14 oder in einfacherer Ausführung durch in Umfangsrichtung wirksame, in axialer Richtung jedoch in gewissem Rahmen freie Anschläge erzielt werden. Im Ausführungsbeispiel nach 1 wird die axiale Beweglichkeit durch eine als Lamellenkupplung 14 ausgebildete Kupplung 14 gewährleistet, welche eine drehfeste, jedoch in axialer Richtung elastische Verbindung zwischen Motorwelle 11 und Rotor 13 darstellt. In 2 wird die axiale Relativbeweglichkeit zwischen Motorwelle 11 und Rotor 13 durch eine verformbare z. B. kreisringsegmentartige Stege oder Kreisringe geringer Materialstärke aufweisende Kupplung 14 erzielt.
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In einer vorteilhaften Ausführung des Antriebsmotors 12 ist dieser als permanentmagneterregter Motor, insbesondere Synchronmotor ausgebildet und weist auf seinem Rotor 13 Permanentmagnete 16 auf.
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Beispielsweise für den Fall einer gestellfesten, in radialer Richtung nicht beweglichen Lagerung des Drehkörpers 01 kann ein den Rotor 13 umgebender Stator 17 gestellfest angeordnet, d. h. am Seitengestell 04 befestigt sein. Ist der Drehkörper 01 jedoch in einer radialen Richtung stellbar, so ist der Stator 17 vorzugsweise am bewegbaren Lagerblock 07 befestigt und somit bei Bewegung des Drehkörpers 01 mit diesem mitgeführt. Ist der Lagerblock 07 bzw. die Lagereinheit 06 auf der Gestellinnenseite und der Antriebsmotor 12 auf der Gestellaußenseite angeordnet, so kann der Stator 17 an einer eine Öffnung des Seitengestells 04 durchgreifenden Halterung 18, z. B. einer Buchse, insbesondere Kragenbuchse, befestigt sein, welche mit ihrem anderen Ende am Lagerblock 07 befestigt ist.
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Ein die Winkellage detektierender Drehgeber 19, insbesondere Absolutwert-Drehgeber, ist vorzugsweise mehrteilig ausgebildet. D. h., eine Maßverkörperung 21 oder ein eine Maßverkörperung 21 tragendes Bauteil 22 und der die Maßverkörperung 21 abtastende Sensor 23 sind nicht in einem vorgefertigten, für sich abgeschlossenen Bauteil integriert, sondern einzeln für sich montierbar ausgebildet. Das die Maßverkörperung 21 tragende Bauteil 22 kann beispielsweise als bandförmiger Materialstreifen oder als Ring ausgebildet sein. In beiden Fällen ist bzw. wird dies mit einem drehkörperfesten Bauteil, d. h. mit dem Drehkörper 01 selbst, seinem Zapfen 02, oder einem rotierbaren Bauteil (z. B. Welle oder Motorwelle 11) des Antriebsstranges drehfest verbunden. Vorzugsweise ist der Drehgeber 19 bzw. die Maßverkörperung 21 im Bereich des Antriebsstranges (02, 09, 11) zwischen dem Radiallager 03 und dem Antriebsmotor 12 auf dem Zapfen 02, einer zum Zapfen koaxial angeordneten Welle oder Motorwelle 11 angeordnet. Insbesondere vorteilhaft ist die Anordnung des Drehgebers 19 bzw. der Maßverkörperung 21 im Bereich des Antriebsstranges in einem von der Gestellaußenseite zugänglichen Bereich, z. B. zwischen dem Seitengestell 04 und dem Antriebsmotor 12 (Hierbei wird z. B. als drehkörpernahes Ende des Antriebsmotors 19 in etwa das drehkörpernahe Ende des Rotors 13 oder eines den Rotor 13 und Stator 17 umgebenden Gehäuses betrachtet).
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Grundsätzlich kann die Maßverkörperung 21 auch als optisches System, d. h. einer durch einen optischen Sensor 23, z. B. einen Fotodetektor, erkennbare Maßverkörperung gebildet sein. Vorteilhaft ist jedoch eine auf magnetischen Feldern beruhende Messmethode.
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Im in 1 und 2 dargestellten Beispiel wird die Maßverkörperung 21 durch die beabstandeten Zähne eines kreisringförmigen, als Präzisionszahnrad ausgestalteten Bauteils 22 gebildet. Dieses kreisringförmige, die Maßverkörperung tragende Bauteil 22, z. B. Kreisring 22, sitzt z. B. passgenau auf einem Abschnitt der Welle oder Motorwelle 11 (z. B. in einem o. g. vorteilhaften Bereich des Antriebsstranges) und ist dort vorzugsweise formschlüssig, z. B. mittels Schrauben, drehfest mit der Welle oder Motorwelle 11 verbunden. Der Sensor 23 ist in diesem Fall als magnetfeldsensitiver Sensor 23 ausgebildet.
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In anderer, lediglich als Ausschnitt in 3 dargestellter Ausführung trägt das kreisringförmige, die Maßverkörperung tragende Bauteil 22 auf seinem Umfang z. B. eine Schicht 24 aus magnetisierbarem Material, z. B. beinhaltend Ferrit, welches in definierten Abständen magnetisiert bzw. magnetisierbar ist und durch dieses eingeprägte „magnetische Muster”, insbesondere eine definierte magnetische Teilung in Umfangsrichtung die Maßverkörperung 21 bildet. Die Polbreite der einzelnen Teilungsabschnitte ist in Umfangsrichtung vorteilhaft ≤ 6 mm, insbesondere ≤ 3 mm. Eine gegenüber dieser Breite weit höhere Auflösung kommt beispielsweise durch die Anwendung geeigneter Interpolationsverfahren zustande. In dieser Ausführung kann die Oberfläche der Maßverkörperung im Gegensatz zum Zahnrad ohne nennenswerte Textur, d. h. mit im Wesentlichen glatter Oberfläche (z. B. Rautiefe Rz ≤ 50 μm, insbesondere Rz ≤ 20 μm) ausgebildet sein, was wiederum Vorteile hinsichtlich geringer Verschmutzungsanfälligkeit und einfacher Wartung birgt.
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Der Sensor ist – z. B. in einer Ausnehmung der Halterung 18 oder zwischen der Halterung 18 und dem Stator 17 – in axialer Richtung betrachtet „auf Höhe” des die Maßverkörperung 21 tragenden Kreisrings 22 derart angeordnet, dass sein Messkopf die Maßverkörperung abtasten kann. Die Ausnehmung ist vorzugsweise derart gestaltet, dass der Sensor 23 in zum Antriebsstrang radialer Richtung entnehmbar und/oder justierbar ist. Im Fall eines axial bewegbaren, z. B. als Formzylinder 01 ausgebildeten, Drehkörpers 01, kann dieser z. B. mindestens um einen Betrag Δ von ±1 mm in axialer Richtung relativ zum Seitengestell bewegbar gelagert sein. Der Drehgeber ist in diesem Fall derart ausgebildet, dass sich Maßverkörperung 21 und Sensor 23 in axialer Richtung im gesamten erlaubten Stellbereich des Formzylinders derart ausreichend überlappen, dass keine Funktionseinschränkung aufgrund der axialen Relativbewegung resultiert. D. h. entweder die Maßverkörperung 21 weist z. B. eine um mindestens den Betrag Δ größere wirksamer Länge in axialer Richtung als der Sensor 23 auf oder umgekehrt. Der Sensor kann in der Ausnehmung vorteilhaft auch in zur Rotationsachse hin radialer Richtung im Abstand zur Maßverkörperung 21 justierbar angeordnet sein.
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Beispielsweise für den Fall einer gestellfesten, in radialer Richtung nicht beweglichen Lagerung des Drehkörpers 01 kann der Sensor 23 gestellfest angeordnet, d. h. mittelbar oder unmittelbar am Seitengestell 04 befestigt sein. Ist der Drehkörper jedoch in einer radialen Richtung stellbar, so ist der Sensor 23 vorzugsweise mittelbar oder unmittelbar fest mit dem bewegbaren Lagerblock 07 verbunden und somit bei Bewegung des Drehkörpers 01 mit diesem mitgeführt.
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Im Hinblick auf die vorteilhafte Ausbildung der Maßverkörperung 21 als „magnetisches Muster” einer Schicht 24 aus magnetisierbarem Material, kann diese Schicht 24 auch auf einem bandförmigen Träger 26 aufgebracht sein, welcher direkt auf der Welle oder Motorwelle 11 oder auf dem kreisscheibenförmigen Bauteil 22 befestigt, z. B. aufgeklebt, ist (3).
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Die Schicht 24 aus magnetisiertem bzw. magnetisierbarem Material kann über den Umfang – ggf. bis auf eine oder mehrere Nahtstellen – durchgehend in der Weise homogen aufgebildet sein, dass der über den gesamten Umfang reichende Abschnitt oder über Teile des Umfangs reichende Abschnitte jeweils mehrere Teilungen, d. h. z. B. mehrere Polabschnitte nebeneinander tragen. In einer anderen Ausführung ist die Schicht 24 aus eine Vielzahl von in Umfangsrichtung nebeneinander angeordneten Einzelmagneten (z. B. Poolpaaren) bzw. einzeln magnetisierbaren Abschnitten gebildet, welche z. B. auf dem Bauteil 22 oder dem Träger 26 aufgebracht sind.
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In Abweichung zum o. g. vorteilhaften Bereich zur Anordnung des Drehgebers 19, kann die auf der magnetisierbaren Schicht 24 als „magnetisches Muster” ausgebildete Maßverkörperung 21 in anderer Ausführung auch direkt oder auf einem bandförmigen Träger 26 auf dem Ballen des Drehkörpers 01 oder auf dem Zapfen 02 aufgebracht sein.
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Im Zusammenhang mit der Ausführung der Maßverkörperung 21 als magnetisches Muster einer magnetisierbaren Schicht 24 kann es von Vorteil sein, dass zunächst der Drehkörper 01 selbst, d. h. sein Ballen auf der Mantelfläche oder die Stirnseite oder die Mantelfläche seines Zapfens 02, oder aber ein drehfest mit dem Drehkörper verbundenes Bauteil des Antriebsstranges, d. h. die Welle oder Motorwelle 11 oder gar der Rotor 13 des Motors 12, mit dieser Schicht 24 aus dem o. g. magnetisierbaren Material bestückt wird, und erst nach Bestückung dieses Material mittels einer Magnetisierungsvorrichtung die Magnetisierung in definierten Abständen in Umfangsrichtung vorgenommen wird. Die Magnetisierung kann an dem Bestückten Einzelbauteil (z. B. dem Drehkörper 01 oder der Welle bzw. Motorwelle 11), einer bereits vormontierten Bauteilgruppe (z. B. Rotor 13 mit Motorwelle 11 oder Rotor 13 mit Stator 17 und Motorwelle 11), oder vorteilhaft gar im bereits in der Maschine montierten fertig gestellten Zustand (bereits in der Maschine verbundene Anordnung aus Drehkörper, Welle und/oder Motorwelle 11 und Motor 12 aus Rotor 13 und Stator 17) vorgenommen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Drehkörper, Druckwerkszylinder
- 02
- Zapfen
- 03
- Radiallager
- 04
- Seitengestell
- 05
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- 06
- Lagereinheit
- 07
- Lagerblock
- 08
- Linearlager
- 09
- drehfeste Verbindung
- 10
-
- 11
- Welle, Motorwelle
- 12
- Antriebsmotor
- 13
- Rotor
- 14
- Kupplung, Lamellenkupplung
- 15
-
- 16
- Permanentmagnet
- 17
- Stator
- 18
- Halterung
- 19
- Drehgeber
- 20
-
- 21
- Maßverkörperung
- 22
- Bauteil
- 23
- Sensor
- 24
- Schicht
- 25
-
- 26
- Träger