DE102007017933B4 - Verfahren und Anlage zur ökologisch verträglichen Entsorgung von gasförmigen CO2 - Google Patents

Verfahren und Anlage zur ökologisch verträglichen Entsorgung von gasförmigen CO2 Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anlage zur Entsorgung von gasförmigem CO2, gemäß Oberbegriff der Ansprüche 1 und 12. Um hierbei die aktive Aufnahme und stoffwechselmäßige biologische Umwandlung von CO2 bei entsprechend effektiven Pflanzen im Hinblick auf ein Verfahren sowie eine Anlage der gattungsgemäßen Art so zu optimieren, dass ein effektiver Beitrag zur CO2-Reduktion in der Atmosphäre erreicht wird, ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass CO2 oder CO2-haltiges Abgas über ein poröses oder zumindest gasdurchlässiges, im Erdreich oberflächennah verlegtes Rohrsystem geleitet wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anlage zur Entsorgung von gasförmigem CO2, und anderen Abgasbestandteilen, gemäß Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 11.
  • Die Thematik nachwachsender Rohstoffe aus Biomasse ist bekannt. Verschärft wird diese durch aktuelle Diskussionen und Maßnahmen zum Klimawandel. Dabei steht das Problem, dass bei Verbrennung von bspw fossilen Brennstoffen, aber auch bei Verbrennung von Biomasse CO2 und anderen klimaschädlichen Abgasbestandteilen entstehen, im Vordergrund.
  • Dabei liegt jedoch mit Blick auf fossile Brennstoffe eine Probelmatik zugrunde, dass der Aufwuchs der Grundlage für die fossilen Brennstoffe vor Jahrmillionen erfolgte und somit heute keinen kompensierenden CO2-Beitrag mehr zur CO2-Bilanz liefern kann. So erzeugen fossile Brennstoffe CO2 als Treibhausgas ohne durch ein zeitsynchrones oder zeitnahes Nachwachsen von CO2-kompensierenden Pflanzen oder Biomasse aufgenommen zu werden. Bei dem Einsatz von fossilen Brennstoffen hat man somit seit ihrer Nutzung lediglich zusätzliches CO2 erzeugt.
  • Aus der DE 38 29 560 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, bei welchem bzw bei welcher Gas, d. h. CO2 aus einer Gasflasche entnommen wird und in eine Anbaufläche über ein Rohrleitungssystem eingespeist wird. Dies ist nicht nur Aufwändig, sondern auch teuer. Zudem wird hierfür ZUSÄTZLICHES CO2 hergestellt. Anstatt vorhandenes CO2 zu verwenden bzw so zu neutralisieren. Dies ist erheblich klimaschädlich.
  • Aus der WO 90/07265 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei welchem einmal pro Wachstumsperiode CO2 über Wasser einem Anbaufeld mit Pflanzen zugeführt wird. Hierbei wird die Tatsache genutzt, dass die Pflanzen hierüber wuchsbeschleunigt werden. Aber auch hierzu wird das CO2 aus einem Behältnis zugeführt. Im Weiteren gilt das oben Gesagte hierfür ebenso.
  • Bei der Nutzung nachwachsender Rohstoffe ist dies anders. Hier findet eine aktive Aufnahme und Verstoffwechselung von CO2 statt, so dass die aus Biomassenutzung freiwerdende CO2-Menge wieder zumindest teilweise kompensiert wird.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die aktive Aufnahme und stoffwechselmäßige biologische Umwandlung von CO2 bei entsprechend effektiven Pflanzen im Hinblick auf ein Verfahren sowie eine Anlage der gattungsgemäßen Art so zu optimieren, dass ein effektiver Beitrag zur CO2-Reduktion in der Atmosphäre erreicht wird.
  • Die gestellte Aufgabe ist bei einem Verfahren der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 11 angegeben.
  • Hinsichtlich einer Abgasanlage ist die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 12 gelöst.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den übrigen abhängigen Ansprüche angegeben.
  • Kern der verfahrensgemäßen Erfindung ist es, dass CO2 oder CO2-haltiges Abgas über ein poröses oder zumindest gasdurchlässiges, im Erdreich oberflächennah verlegtes Rohrsystem geleitet wird. Damit wird nun das bei einer Verbrennung anfallende Abgas, welches CO2 enthält, durch eine Vielzahl von Rohren geleitet, derart dass sich der Durchsatz so verteilt, dass jeweils nur noch kleine Volumendurchsätze erzielt werden. So wird das im Abgas enthaltene CO2-Gas oberflächennah in das Erdreich gebracht, durch welches es nachfolgend stark verlangsamt in Richtung aktive Biomassenpflanze, die darüber angebaut ist, diffundiert. Die Biomassepflanzen haben aufgrund kurzer und erheblich starker Wachstumsgeschwindigkeiten einen naturgemäß hohen CO2-Umsatz bzw -Absorptionsgrad. Innerhalb der Biomassepflanze wird das absorbierte CO2 in feste Kohlenstoff-Verbindungen umgebaut und Sauerstoff in gasform freigesetzt. Dabei ist vorteilhaft, dass durch die Verteilung der Abgase in einer Vielzahl von Rohren sowie einer nachfolgenden Eingasung ins Erdreich gasdynamisch extrem beruhigt wird, soweit dass CO2-Abgase anschließend nur noch aus dem Boden in Richtung Pflanze diffundieren. So erfolgt eine effektive biologische Absorption von CO2-Gas. Damit wird das klimaschädliche CO2 auf einfache aber effektive Weise und vor allem ortsnah am Entstehungsort des CO2 absorbiert.
  • Hinzu kommt, dass die Abgase nicht nur aus CO2 bestehen, sondern andere Gaskomponenten vorliegen, die ebfalls klimaschädlich sind. Hierzu gehören alle NxOy-Verbindungen In den Boden eingedüst werden Stickstoff und Stickstoffverbingen ebenso von Pflanzen aufgenommen. Stickstoffverbindungen bilden dabei sogar einen wuchsbeschleunigenden Eintrag von Stickstoff in den Boden auf dem die Biomassepflanze steht. Damit wird das Wachsen der Biomassepflanzen beschleunigt und die Stickoxide werden somit ebenso, zumindest zum Teil absorbiert und verstoffwechselt.
  • Weitere Abgasbestandteilen können in noch näher spezifizierter Ausgestaltung entweder vorher schon in Abgaswaschanlagen oder durch eine bestimmte Semipermeabilität der im Erdreich verlegten Rohre als Kondensat getrennt werden, so dass zum Beispiel Schwefel- oder schwefelige Verbindungen nicht in den Boden gelangen.
  • In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass das Rohrsystem im Erdreich einer Anbaufläche für Biomassepflanzen angelegt wird. Dies erfolgt in der oben bereits ausgeführten Weise und mit der ausgeführten Wirkung. Die Anbauflächen können dabei in direkter Umgebung eines solchen Verbrennungskraftwerkes angelegt sein. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass das CO2-haltige Gas in Behältnissen gesammelt und an einem anderen Ort und/oder zu einer anderen Zeit in ein entsprechendes Rohrsystem quasi entsorgt wird.
  • In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass das Erdreich der Biomasse-Anbaufläche in paralllen Reihen jeweils aufgehäufelt und durch die aufgehäufelten Reihen jeweils die Rohrleitungen im Erdreich verlegt sind. Damit wird eine reproduzierbare oberflächennahe Ausdüsung von Abgas, d. h. CO2-haltigem Abgas ermöglicht. Die reihenweise Anhäufelung ist deshalb reproduzierbarbar, weil hierzu bestimmte Maschinen im Ackerbau bekannt sind, und für diesen Zweck genutzt werden können. So brauchen die Rohre nicht kompliziert eingegraben werden, sondern sie werden auf dem Feld verlegt und sodann mit einer entsprechenden Ackerbaumaschine reihenweise zugehäufelt.
  • In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass die Biomasse auf der Anbaufläch immer nur teilweise geerntet wird, derart dass auf der Anbaufläche permanent nach der jeweiligen Biomasseernte nach CO2-inkorporationsaktive Biomasse auf der Anbaufläche verbleibt. Damit bleiben immer aktive Biomassepflanzen stehen. Erreicht wird dies durch zeitversetzen Wuchs der Pflanzen. Die geerntete Biomassepflanzen können ihrerseits wieder als Rohstoff, d. h. sogar als Verbrennungsmasse für die besagte Verbrennungsanlage, oder Kraftwerk dienen.
  • D. h. dass die geerntete Biomasse direkt demjenigen Kraftwerk als Primärbrennstoff zugeführt wird, welches seine CO2-beladenen Abgase gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 behandelt.
  • In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist ausgeführt, dass die Kapillarität so eingestellt wird, dass Feuchtigkeit oder flüssige Kondensate im Rohrleitungssystem verbleiben.
  • In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass Schwefel oder schwefelige Verbindungen durch eine im Innenrohr eingestellte kondensierte Feuchte im Rohr verbleiben und über dasselbe Rohrsystem in ein gechlossenes System geleitet wird. Auf diese Weise können lösliche Gasbestandlteile wie Schwefel oder schwefelige Verbindungen gebunden werden, und verbleiben innerhalb des Rohrsystems und können dort abgezogen werden.
  • Alternativ dazu oder kummulativ können die CO2-haltigen Abgase vor Einleitung in das besagte Rohrleitungssystem gewaschen, ggfs in Laugen gewaschen werden, zum Abzug von Sx Verbindungen in H2O.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist, dass die Abgase in das Rohrleitungssystem so eingesteuert werden, dass nach Einfahren der Anlage eine über die im Erdreich befindliche Länge der Rohrleitungen eine möglichst an allen Stellen der Anbaufäche eine bezüglicher der Umgebungstemperatur erhöhte Bodentemperatur eingestellt wird.
  • Die Steuerung der Einströmungsgeschwindigkeiten der Abgase kann dabei auch in Abhängigkeit der Temperatur erfolgen, so dass bei langem Betrieb eine gut verteilte Quasi-Beheizung der Anbaufläche im Nebeneffekt angesteuert wird, um den Biomassepflanzenertrag weiter zu steigern, was ja letztendlich wieder die wirksame CO2-Absorption erhöht.
  • Im Hinblick auf eine Abgasanlage besteht der Kern der Erfindung darin, dass die Abgasanlage eine Rohrleitung oder ein Rohrleitungsnetzsystem enthält, welches oberflächennah im Erdreich einer Biomasse-Anbauflächen angelegt ist. Das Netzwerk verteilt sich dabei unterhalb der gesamten Anbaufläche.
  • In vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass das Rohrleitungssystem an die Abgassysteme eines Verbennungskraftwerkes oder einer Produktionsfabrik angeschlossen ist. Dadurch werden ortsnah zum Erzeugungsort der CO2-haltigen Abgase diese durch Biomassepflanzen wieder absorbiert, aber in der Form, dass das CO2 und auch andere Abgasbestandteile in der Pflanze sicher gebunden sind. Dies ist bei weitem sicherer, als das CO2 nach bekannten Methoden und Plänen ins Erdreich zu pumpen, wo Erdwärmeeffekte, Plattentektonik etc die Einlagerung in bekannter Form erheblich risikoreich machen.
  • In vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass die Rohrleitungen zumindest über einen Teil ihrer Oberfläche semipermeable ausgestaltet sind, derart, dass lediglich Gas aus dem Inneren nach außen ins Erdreich entweicht, aber Flüssigkeit weder von außen noch von innen durch die Rohrleitungswandung durchdringen kann. Auf diese Weise wird eine Art Trennkaskade verwirklicht, die flüssige Kondensate, wie schwefelige Säuren von den gasförmigen Bestandteilen wie CO2 trennt. Auf diese Weise wird verhindert, dass das Erdreich der Anbaufläche sauer wird. Lediglich die gasförmigen Bestandteile wie CO2 diffundieren durch das Rohr und das Erdreich und erreichen die Biomassepflanzen.
  • In besonderer Ausgestaltung ist angegeben, dass die Semipermeabilität durch eine entsprechend implementierte Kapillarität im porösen Werkstoff der entsprechenden Rohrleitungsoberflächen oder Rohrleitungsoberflächenpartien eingebracht ist.
  • In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass im Rohrleitungssystem zumindest abschnittweise Kondensationsfallen angeordnet sind, die mit einem Flüssigkeitsabzug oder zumindest einer Flüssigkeitsabzugsöffnung versehen sind. Auf diese Weise können die sauren Kondensate schadlos abgezogen werden.
  • Alternatv dazu oder auch zusätzlich kann die Abgasanlage mit einem Abgaswäscher versehen sein, der zwischen Abgaserzeugung oder Abgassammlung und Rohreinleitungstelle angeordnet ist.
  • In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass das Erdreich der Anbaufläche in parallen Reihen jeweils derart angehäufelt ist, dass in den angehäufelten Reihen jeweils eine Rohrleitung verlegt und die Fläche darüber mit Biomasse-Pflanzen bepflanzt ist.
  • Weiterhin ist vorteilhaft, wenn zwischen den Reihen der Anbaufläche ein Schienensystem angeordnet ist, über welche eine Biomassen-Erntemaschine fahrbar ist.
  • Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend noch näher beschrieben.
  • Es zeigt:
  • 1: Anbaufläche mit Reihen
  • 2: Anbaufläche in Draufsicht
  • 3: Rohr mit semipermeablen Fenstern
  • 4: Rohrsystem mit separaten Kühl-/Kondesationsfallen
  • 1 zeigt einen Ausschnitt über die in Reihen 2 gehäufelte Anbaufläche 1. Die Darstellung zeigt die aus Erdreich bestehenden aufgehäufelten Reihen im Querschnitt. Auf den aufgehäufelten Reihen sind die Biomasse-Pflanzen 10 angeordnet bzw gepflanzt. Es spricht aber auch nichts dagegen in die „Talbereiche” der Reihen zu pflanzen. Auf alle Fälle sind die Rohre 3 des Abgasrohrsystemes in die aufgehäuftelten Reihen verlegt, also ins Erdreich und vor allem in gleicher Richtung also parallel zu der Reihung. Die Rohre sind damit von Erdreich vollkommen zugedeckt. Zumindest an einer Seite werden die Abgase eingeleitet. Die Rohre selbst sind entweder teilweise, oder abschnittsweise, oder zonenweise oder insgesamt aus einem semipermeablen Werkstoff. Dieser bewirkt, dass Gasbestandteile durch die Wandung hindurch diffundieren können, aber Flüssigkeiten werden von Innen nach Außen noch von Außen nach Innen treten können. Damit wird verhindert, dass andere Gasbestandteile wie Schwefelverbindungen, die mit der Kondensation von Feuchtigkeit als schwefelige Säure den Boden säuern könnten, zurückgehalten werden können. Diese flüssigen Kondensate können dann gesondert abgezogen werden. Das ausdiffundierende CO2 zum Beispiel oder gasförmige Stickstoffverbindungen gelangen nun in den Wuchsbreich der stoffwechselmäßig hochaktiven Biomassenpflanzen und werden dort an Ort und Stelle verstoffwechselt. CO2 wird von der Pflanze in gasförmiger Form aufgenommen und verstoffwechselt zu fest gebundenen Kohlenstoffverbindungen und Sauerstoff. Das CO2 was auf diese Weise eingeleitet wird, wird zumindest teilweise sinnvoll entsorgt. Damit ist der Prozess CO2 aufzehrend und damit letztendlich klimaverbessernd.
  • CO2 aber auch andere Bestandteile wie Stickstoffverbindungen wirken aber bereits schon im Erdreich wachstumsfördernd auf die Wurzeln und Rhizomen der Biomasse-Pflanzen und düngen somit. Insgesamt wirkt die so ausgestaltete Anbaufläche wie ein Absorptionsfilter für CO2 und andere Abgasbestandteile.
  • 2 zeigt eine schematische und stark vereinfachte Draufsicht auf ein Rohrsystem bestehend aus einzelnen Rohren in der Weise, wie die in 1 verlegten Rohre 3. An einer Einleitungsstelle 4 wird das Abgas aus einer Verbrennungsofen, einem Kraftwerk oder einer Fabrikanlage, oder sogar aus einem Abgassammeltank eingespeist. Dort verteilt es sich in eine Vielzahl von Rohren. Bei einer Feldbreite von bspw einem Kilometer können dass leicht 1000 parallele und auch paralelle durchströmte Rohre sein. Daraus ergibt sich, dass die Auströmungsgeschwindigkeit bspw aus einem Abgassystem eines Kraftwerkes somit erheblich verlangsamt wird. Dadurch erfolgt letzlich eine langsame Diffusion von bspw CO2 aus dem zumindest teil- oder abschnittsweise semipermeablen Rohr. Die Diffusion erfolgt dabei gemäß 1 in Richtung der Biomassepflanzen selbst sowie auch deren Wurzeln.
  • Gleichzeitig erfolgt eine Abkühlung des eingeleiteten Abgases und damit eine Kondensation von Feuchtigkeit, wodurch Schwefelverbindungen flüssig gebunden werden, die aber nicht durch das Rohr hindurch diffundieren können. Am anderen Ende werden die Rohre 3 wieder zusammengefasst in einer Ausleitung 5, die ggfs auch mit einer Saugpumpe versehen werden kann.
  • 3 zeigt ein Ausgestaltungsbeispiel für ein Rohr 3. Das Abgas wird eingeleitet und kondensiert die Feuchte aus, wodurch sich ggfs ein Flüssigkeitsspiegel 6 bildet, der aber nicht durch die Rohrwandung hinausdiffundieren kann. Darin werden Schwefel- und ggfs andere lösliche Gasbestandteile gelöst und damit gebunden.
  • Das Rohr ist dabei zumindest über einen Teilbereich 7, semipermeabel oder zumindest gasdurchlässig, so dass CO2 und anderen Gasbestandteile hindurchtreten können. Das Rohr kann aber auch insgesamt aus einem semipermeablen Material bestehen, bspw einem mikroperforierten Werkstoff, der aufgrund der Mikrokapillarität diese Wirkung hat.
  • 4 zeigt ein Ausgestaltungsbeispiel, bei welchem das verlegte Rohr 3 in seitlicher Ansicht gezeigt wird. Eine Möglichkeit zum Abfangen des Kondensates ist durch eine integrierte Rohrverdickung 8 gegeben, so dass sich dort Flüssigkeit unten absetzen kann, und durch einen nach oben geführten Anschlussdeckel, der öffenbar ist, regelmäßig entsorgt werden kann.
  • Insgesamt wird eine effektive Filterung von CO2 und anderen auch klimaschädlichen Bestandteilen aus dem Abgas bewirkt. Das Verfahren sowie die Anlage wirkt wie ein großer Filter. Insbesondere CO2 wird gegenüber bekannten CO2-Sammelverfahren hierbei so entsorgt, dass CO2 verstoffwechselt und in der Biomasse-Pflanze sicher entsorgt ist.
  • Die Biomassepflanze kann dabei wieder als Brennstoff dienen, oder aber durch Verkokung kompaktiert und auf Halden oder in Bergwerken als Energievorrat eingelagert werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Anbaufläche
    2
    Erdreich (zu parallelen Reihen aufgehäufelt)
    3
    Rohr/Rohrleitung
    4
    Rohreinleitungsstelle
    5
    Ausleitung
    6
    Flüssigkeitsspiegel
    7
    Semipermeabler Teil eines Rohres
    8
    Kondensationsfalle
    9
    Flüssigkeitsabzug
    10
    Biomasse-Pflanzen

Claims (18)

  1. Verfahren zur ökologisch verträglichen Entsorgung von gasförmigem CO2, und anderen Abgasbestandteilen bei welchem CO2 oder CO2-haltiges Abgas, welches aus dem Verbrennungsprozess eines Kraftwerkes, oder aus dem Abgas einer Produktionsanlage entnommen ist, über ein poröses oder zumindest gasdurchlässiges, im Erdreich oberflächennah verlegtes Rohrsystem geleitet wird, welches im Erdreich einer Anbaufläche für Biomassepflanzen angelegt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass CO2-haltiges Gas aus einem aktuellen Verbrennungsprozess bspw eines Kraftwerkes eingeleitet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass CO2-haltiges Gas aus einem Gastank eingeleitet wird.
  4. Verfahren nach einm der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Erdreich der Biomasse-Anbaufläche in paralllen Reihen jeweils aufgehäufelt und durch die aufgehäufelten Reihen jeweils die Rohrleitungen im Erdreich verlegt sind.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Biomasse auf der Anbaufläch immer nur teilweise geerntet wird, derart dass auf der Anbaufläche permanent nach der jeweiligen Biomasseernte nach CO2-inkorporationsaktive Biomasse auf der Anbaufläche verbleibt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die geerntete Biomasse direkt demjenigen Kraftwerk als Primärbrennstoff zugeführt wird, welches seine CO2-beladenen Abgase gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 behandelt.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapillarität so eingestellt wird, dass Feuchtigkeit oder flüssige Kondensate im Rohrleitungssystem verbleiben.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Schwefel oder schwefelige Verbindungen durch eine im Innenrohr eingestellte kondensierte Feuchte im Rohr verbleiben und über dasselbe Rohrsystem in ein gechlossenes System geleitet wird.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die CO2-haltigen Abgase vor Einleitung in das besagte Rohrleitungssystem gewaschen, ggfs in Laugen gewaschen werden, zum Abzug von Sx Verbindungen in H2O.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgase in das Rohrleitungssystem so eingesteuert werden, dass nach Einfahren der Anlage eine über die im Erdreich befindliche Länge der Rohrleitungen eine möglichst an allen Stellen der Anbaufäche eine bezüglicher der Luft- und/oder der übrigen Bodentemperatur erhöhte Bodentemperatur eingestellt wird.
  11. Abgasanlage mit Biomasse-Anbaufläche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasanlage eines Kraftwerkes oder einer Produktionsanlage eine Rohrleitung (3) oder ein Rohrleitungsnetzsystem enthält, welches oberflächennah im Erdreich (2) einer Biomasse-Anbauflächen (1) angelegt ist.
  12. Abgasanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrleitungssystem (3) an die Abgassysteme eines Verbennungskraftwerkes oder einer Produktionsfabrik angeschlossen ist.
  13. Abgasanlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitungen (3) zumindest über einen Teil (7) ihrer Oberfläche semipermeabel ausgestaltet sind, derart, dass lediglich Gas aus dem Inneren nach außen ins Erdreich (1, 2) entweicht, aber Flüssigkeit weder von außen noch von innen durch die Rohrleitungswandung durchdringen kann.
  14. Abgasanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Semipermeabilität durch eine entsprechend implementierte Kapillarität im porösen Werkstoff der entsprechenden Rohrleitungsoberflächen oder Rohrleitungsoberflächenpartien eingebracht ist.
  15. Abgasanlage nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass im Rohrleitungssystem (3) zumindest abschnittweise Kondensationsfallen (8) angeordnet sind, die mit einem Flüssigkeitsabzug (9) oder zumindest einer Flüssigkeitsabzugsöffnung versehen sind.
  16. Abgasanlage nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasanlage mit einem Abgaswäscher versehen ist, der zwischen Abgaserzeugung oder Abgassammlung und Rohreinleitungstelle (4) angeordnet ist.
  17. Abgasanlage nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Erdreich der Anbaufläche (1) in parallen Reihen (2) jeweils derart angehäufelt ist, dass in den angehäufelten Reihen jeweils eine Rohrleitung (3) verlegt und die Fläche darüber mit Biomasse-Pflanzen (10) bepflanzt ist.
  18. Abgasanlage nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Reihen (2) der Anbaufläche (1) ein Schienensystem angeordnet ist, über welche eine Biomassen-Erntemaschine fahrbar ist.
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