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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Es
sind Geschirrspülmaschinen
bekannt, deren Spülbehälter vollständig aus
Edelstahl besteht. Die Herstellungskosten für so einen Spülbehälter aus Edelstahl
sind jedoch sehr hoch, da zum einen die Materialkosten hoch sind,
zum anderen aber auch die Verarbeitung des Edelstahls aufwändig ist.
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Um
die Herstellkosten zu reduzieren wurden auch bereits Spülbehälter verwendet,
die vollständig aus
Kunststoff gefertigt wurden. Geschirrspülmaschinen mit solchen aus
Kunststoff hergestellten Spülbehältern stießen jedoch
nur auf eine begrenzte Kundenakzeptanz, so dass trotz der höheren Herstellkosten
nach wie vor Geschirrspülmaschinen
mit einem Spülbehälter aus
Edelstahl überwiegen.
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Ein
Kompromiss besteht darin, einen Spülbehälter bis auf sein Bodenteil
aus Kunststoff zu fertigen. Wenn auf ein Bodenteil aus Edelstahl
verzichtet werden kann, wird ein Spülbehälteroberteil ohne Boden auf
einen Kunststoffsockel aufgesetzt und mit diesem dicht verbunden.
Es hat sich gezeigt, dass Geschirrspülmaschinen mit so gestalteten
Spülbehältern auf
eine gesteigerte Kundenakzeptanz treffen, wobei sich gegenüber Geschirrspülmaschinen mit
einem vollständig
aus Edelstahl aufgebauten Spülbehälter enorme
Herstellungskosten eingespart werden können.
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Es
hat sich jedoch herausgestellt, dass beim Verbinden des Oberteils
mit dem Sockel Probleme auftauchen können. Da bei so hergestellten
Geschirrspülmaschinen
kein in sich geschlossener Spülbehälter eingesetzt
wird, sondern der Spülbehälter erst
durch das Verbinden von Oberteil und Sockel entsteht, müssen besondere
Maßnahmen
getroffen werden, um Undichtigkeiten an den Verbindungsstellen zwischen
dem Oberteil und dem Sockel vermeiden zu können. Hierzu wird eine Dichtung
an einer geeigneten Position zwischen Oberteil und Sockel eingesetzt.
Um die Dichtung an ihrer Position zu halten wird in einem weiteren
Arbeitsschritt Klebstoff bzw. Silikonmasse aufgebracht, die so positioniert wird,
dass die Dichtung ihre gewünschte
Position nicht verlassen kann. Dies ist jedoch ein aufwändiger Fertigungsschritt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Spülbehälter für eine Geschirrspülmaschine
so zu gestalten, dass die Fertigung vereinfacht ist.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung eines Spülbehälters, insbesondere für Geschirrspülmaschinen,
bei dem ein Oberteil, das wenigstens eine oder zwei Seitenwände und/oder eine
Rückwand
umfasst, auf einen den Boden des Spülbehälter bildenden Sockel aufgesetzt
wird, anschließend
das Oberteil und der Sockel miteinander verbunden werden, und abschließend zwischen
dem Oberteil und dem Sockel eine Dichtung eingebracht wird. Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufsetzten des Oberteils
auf den Sockel und dem Verbinden des Oberteils und dem Sockel sowie
vor dem Einsetzen der Dichtung wenigsten ein die später eingesetzte
Dichtung an ihrem Platz sichernder Vorsprung gebildet wird. Durch
den wenigstens einen Vorsprung müssen
keine zusätzlichen,
insbesondere separaten Teile zur Sicherung der Dichtung eingesetzt
werden. Es sind weder geschraubte Halter oder Clips notwendig. Auch
muss die Dichtung nicht extra verklebt werden. Ferner können die
Vorsprünge
vor der Aufsetzen des Oberteils auf den Sockel, aber nach der Fertigung des
Oberteils oder des Sockels gebildet werden, was die Fertigung des
Oberteils und/oder des Sockels vereinfacht, wenn diese bspw. mittels
Kunststoffspritztechnik gefertigt werden, da hierfür dann keine speziellen
Werkzeuge erforderlich sind.
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Es
ist möglich,
die Vorsprünge
durch Aufbringen von Material zu bilden, bspw. eines geeigneten Kunststoffmaterials.
Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass der wenigstens eine Vorsprung
aus dem Material des Oberteils oder des Sockels gebildet wird, d.
h., die Vorsprünge
werden einstückig
ausgebildet.
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Vorzugsweise
ist dabei vorgesehen, dass das Bilden des wenigstens einen Vorsprungs
durch Kaltverformung erfolgt. Bei der Kaltverformung handelt es
sich um ein für
die Verformung von Metallen und Kunststoffen bekanntes, besonders
kostengünstiges
Umformungsverfahren, das keine aufwändigen Werkzeuge erfordert.
Die Kaltverformung kann direkt an der Montagelinie durchgeführt werden.
Der oder die Vorsprünge
müssen
daher nicht bereits bei der Produktion des Sockels berücksichtigt
werden. Anstelle einer Kaltverformung können Vorsprünge auch durch Aufbringen von
Material gebildet werden oder eine andere geeignete Umformtechnik
Verwendung finden.
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Es
ferner vorzugsweise vorgesehen, dass beim Einsetzen der Dichtung
die Vorsprünge
ausgelenkt werden. Dies erlaubt es, die Dichtung in einem abschließenden Fertigungsschritt
an der gewünschte Stelle
zu positionieren.
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Dabei
ist bevorzugt vorgesehen, dass die Dichtung in einem zwischen dem
Oberteil und dem Sockel gebildeten Spalt eingesetzt wird, der nach dem
Aufsetzen und Verbinden des Oberteils mit dem Sockel von dem wenigstens
einem Vorsprung wenigstens teilweise und/oder wenigstens abschnittsweise
verschlossen ist. Hier wird durch die Dichtung verhindert, dass
während
des Spülvorganges
Spülwasser
durch die Verbindungsstellen zwischen dem Oberteil und dem Sockel
aus dem Spülbehälter austreten
kann. Dabei bewirken die Vorsprünge,
dass die Dichtung sicher an ihrem Platz gehalten wird und zuverlässig verhindert
ist, dass die Dichtung sich während
des Betriebs der Geschirrspülmaschine
an eine Stelle bewegt, an der sie ihre Dichtfunktion nicht mehr
wahrnehmen kann.
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Ferner
ist vorzugsweise vorgesehen, dass der wenigstens eine Vorsprung
am Sockel gebildet wird. Dabei kann der Sockel grundsätzlich aus
verschiedenen Materialien, also auch aus Edelstahl gefertigt werden.
Vorzugsweise wird der Sockel jedoch aus Kunststoff gefertigt. Die
Erfindung kommt bei einem Kunststoffsockel besonders vorteilhaft
zur Geltung. Müsste
der Vorsprung bereits während
der Herstellung des Kunststoffsockels als Spritzteil mit berücksichtigt
werden, so wäre
für diesen
Hinterschnitt eine komplexe Form mit Schiebern notwendig, die den
Spritzgussvorgang unnötig
komplizieren. Dadurch, dass der Vorsprung erst nach dem Entformen des
Spritzgussteils durch eine Kaltverformung entsteht, kann das Spritzgusswerkzeug
wesentlich einfacher gehalten werden. Jedoch kann der wenigstens
eine Vorsprung auch am Bodenteil angeordnet sein.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass der Sockel eine durch zwei Schenkel gebildete
Nut aufweist, wobei der wenigstens eine Vorsprung am längeren Schenkel
gebildet wird. Der kürzere
der beiden Schenkel bildet dabei einen Teil des Spülbehälters, während der
län gere
Schenkel an der Außenseite des
Spülbehälters vorgesehen
ist und zur Abstützung
des Oberteils sowie der Fixierung der Dichtung dient. An dem unteren
Rand des Oberteils kann ferner ein U-förmig nach außen abstehender
Fortsatz angeordnet sein. Dieser U-förmige Fortsatz ist so dimensioniert,
dass er in die U-förmige
Nut des Sockels eingesetzt werden kann. Die Dichtung zur Abdichtung
der Verbindungsstellen zwischen Sockel und Oberteil ist zwischen
dem längeren
Schenkel der U-förmigen
Nut des Sockels und dem Oberteil eingebracht. Das Außenmaß der Dichtung
ist etwas größer als
der Abstand zwischen dem längeren
Schenkel der U-förmigen
Nut des Sockels und dem Oberteil, so dass die Dichtung leicht zusammengedrückt wird
und flächig
sowohl an der Innenseite des längeren Schenkels
der U-förmigen
Nut des Sockels als auch an der Außenseite des Oberteils anliegt.
Um eine sichere Verbindung zwischen dem Sockel und dem Oberteil
gewährleisten
zu können
wird das Oberteil mit seinem U-förmig
nach außen
abstehenden Fortsatz in die U-förmige
Nut des Sockels eingeklebt. Eine solche Klebeverbindung ist mit
geringeren Kosten herzustellen als beispielsweise eine Schraub- oder
Nietverbindung an dieser Stelle. Es können jedoch auch andere, geeignete
Verbindungstechniken, wie z. B. Schrauben oder Nieten Verwendung
finden. Der kaltverformte Vorsprung befindet sich in dem längeren Schenkel
der U-förmigen
Nut des Sockels. Der Vorsprung ist nach innen gerichtet und befindet
sich oberhalb der Dichtung. Dadurch wird die Dichtung sicher an
ihrem Platz gehalten und kann auch während des Betriebs der Geschirrspülmaschine
nicht aus der Öffnung
des Spalts zwischen dem längeren
Schenkel der U-förmigen
Nut des Sockels und der Außenseite des
Oberteils herausgedrückt
werden
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass der wenigstens eine Vorsprung die Form eines
Kugelsegments aufweisend gebildet wird. Dadurch lassen sich kleine
Vorsprünge
realisieren, die lediglich eine geringe Schwächung des Materials bewirken.
In Folge der Kugelform tritt eine in etwa gleichförmige Reduzierung
der Wandstärke
bei jedem Vorsprung ein.
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Die
Vorteile der Erfindung kommen auch zur Geltung wenn das Oberteil
und der Sockel gleichermaßen
aus Kunststoff gefertigt sind. Um die Wertigkeit für den Kunden
zu erhöhen
besteht das Oberteil des Spülbehälters vorteilhaft
jedoch aus Edelstahl. Die Seitenwände und der Deckel des Oberteils
werden dabei aus einem Stück
geformt. Mit diesem Gebilde wird die Rückwand über eine Schweißung verbunden,
so dass eine Box entsteht, die nur an ihrer Vorderseite und an ihrer
Unterseite Öffnungen
aufweist. Mit der offenen Unterseite wird das Oberteil dann auf
den Sockel aufgesetzt, so dass auch diese Öffnung verschlossen wird. Es
entsteht ein zur Vorderseite offener Spülbehälter, der an vier Seiten von Edelstahlwänden und
am Boden von einem Kunststoffsockel begrenzt ist. Eine so aufgebaute
Geschirrspülmaschine
ist günstig
herzustellen und erfüllt
trotzdem die Anforderungen europäischer
Kunden.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen im
Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das anhand
der Zeichnung eingehend erläutert
wird.
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Es
zeigt:
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1 einen
Schnitts durch ein Detail einer erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine
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Dargestellt
ist ein Spülbehälter 1,
der durch ein Oberteil 2, einen Sockel 3 und eine
hier nicht dargestellt Tür
begrenzt wird. Das Oberteil 2 wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel
durch zwei Seitenwände 4 sowie
einem hier nicht dargestellten Deckel und einer ebenfalls nicht
dargestellten Rückwand
gebildet. Die Seitenwände 4 und
der Deckel werden aus einem Stück
Blech aus Edelstahl geformt. Dieses Element wird an seiner Rückseite
mit der Rückwand, die
ebenfalls aus einem Stück
Blech aus Edelstahl besteht, verbunden, indem die Rückwand mit
den Seitenwänden 4 und
dem Deckel verschweißt
wird. Der untere Rand jeder Seitenwand 4 ist als U-förmiger,
nach außen
abstehender Fortsatz 6 ausgebildet. Der Fortsatz 6 ist
so gestaltet, dass er einen sich parallel zur Seitenwand 4 erstreckenden
Schenkel 7 aufweist.
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Der
Sockel 3 ist ein einstückiges
Kunststoffspritzteil und besteht aus einer einteilig ausgebildeten
Wanne 8, auf deren linken und rechten oberen Rand eine
U-förmige
Nut 9 gebildet ist. Die Nut 9 wird durch einen
Innenschenkel 10, einen Außenschenkel 11 und
eine Schenkelverbindung 12 gebildet. Der näher zum
Spülbehälter 1 angeordnete
Innenschenkel 10 ist kürzer
als der Außenschenkel 11 ausgeführt.
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Zur
Montage des Oberteils 2 mit dem Sockel 3 wird
der Fortsatz 6 der Seitenwand 4 von oben gerade
soweit in die Nut 9 geschoben, dass der untere Rand des
Fortsatzes 6 nicht die Schenkelverbindung 12 der
Nut 9 berührt.
Dieser Abstand sollte aus Toleranzgründen eingehalten werden. In
diesem Zustand werden die Seitenwände 4 mit der Nut 9 verklebt.
Anschließend
wird in den sich zwischen der Seitenwand 4 und dem Außenschenkel 11 ergebenden
Spalt 13 ein Dichtschlauch 14 eingeführt, der
eine Abdichtung zwischen dem Oberteil 2 und dem Sockel 3 gewährleistet.
Damit der Dichtschlauch 14 nicht aus dem Spalt 13 rutschen
kann, sind Vorsprüngen 15 vorgesehen,
die in der Nähe
des oberen Randes des Außenschenkels 11 angeordnet
sind und sich in Richtung der Seitenwand 4 erstrecken.
Diese Vorsprünge 15 sind
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Kugelsegmente ausgeformt, sie können jedoch auch andere, geeignete
Formen aufweisen. Die Vorsprünge 15 werden
vor dem Zusammenführen
des Oberteils 2 mit den Sockel 3 mittels eines
geeigneten Werkzeugs durch Kaltverformung in den Werkstoff des Oberteils 2 eingebracht.
Abschließend
wird der Dichtschlauch 14 eingesetzt, der innen hohl ausgebildet
ist und es erlaubt, zu Montagezwecken zusammengedrückt zu werden.
Hierzu werden die Außenschenkel 11 soweit
nach außen
gebogen, bis der Dichtschlauch 14 in der Spalt 13 eingeführt werden kann.
Nach Abschluss der Montage bildet der Sockel 3 den Boden 5 des
Spülbehälters 1.
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Da
die Vorsprünge 15 erst
nach der Fertigstellung des Sockels 3 in die Außenschenkel 11 eingeformt
werden, können
die Außenschenkel 11 im Kunststoffspritzwerkzeug
glatt ausgeführt
werden. Müssten
die Vorsprünge 15 bereits
in das Kunststoffspritzwerkzeug integriert werden, bräuchte man,
da es sich hierbei um Hinterschnitte handelt, Schieber, die das
Werkzeug extrem verteuern würden.
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Durch
den kaltverformten Vorsprung 15 müssen keine zusätzlichen
Teile zur Sicherung der Dichtung 14 eingesetzt werden.
Es sind weder geschraubte Halter oder Clips notwendig. Auch muss die
Dichtung 14 nicht extra verklebt werden. Es wurde folglich
eine dichte Verbindung zwischen Oberteil 2 und Sockel 3 realisiert,
die sehr geringe Herstellkosten erfordert.
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- 1
- Spülbehälter
- 2
- Oberteil
- 3
- Sockel
- 4
- Seitenwand
- 5
- Boden
- 6
- Fortsatz
- 7
- Schenkel
- 8
- Wanne
- 9
- Nut
- 10
- Innenschenkel
- 11
- Außenschenkel
- 12
- Schenkelverbindung
- 13
- Spalt
- 14
- Dichtung
- 15
- Vorsprung