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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Prüfsystem zur zerstörungsfreien
Prüfung
von Fügestellen auf
Werkstücken,
insbesondere von Widerstandspressschweißverbindungen zwischen Strukturbauteilen
im Karosserie-Rohbau.
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Widerstandspressschweißverbindungen,
insbesondere Punktschweißverbindungen,
sind im Fahrzeugbau weit verbreitet. Sie werden beispielsweise im
Karosserie-Rohbau zum Fügen
von sicherheitsrelevanten Bauteilen/Baugruppen verwendet und dürfen dann
eine bestimmte vorgegebene Festigkeit nicht unterschreiten. Ein
verlässlicher
Schweißprozess
setzt voraus, dass alle Schweißpunkte
prozesssicher eine gleich bleibende hohe Qualität haben. – Allerdings können beim
Punktschweißen
von Blechbauteilen verschiedene Störungen auftreten, die eine
Reduktion der Festigkeit der Fügeverbindung
zur Folge haben: So können – bei vorgegebener
Presskraft und vorgegebenem Schweißstrom – Schwankungen in der Materialdicke
und Beschichtung der zu verschweißenden Bleche (z.B. aufgrund
eines Material-/Lieferantenmixes) zu Schweißfehlern führen. Weiterhin unterliegen
Schweißelektroden
Verschleiß,
und es können
Schwankungen der Zangenkräfte
an Schweißelektroden
auftreten. Außerdem
können
bei toleranz behafteten Bauteilen, Passungsprobleme und – insbesondere
bei kurz dimensionierten Flanschen – Nebenschlüsse auftreten. Zudem können – wenn die
Bleche zur Festigkeitserhöhung
im Verbindungsbereich mit Klebstoff versehen sind – beim Punktschweißen Fehlschweißungen auftreten,
insbesondere dann, wenn zu viel Klebstoff im Schweißbereich
vorliegt. Wegen der Sicherheitsrelevanz der Punktschweißverbindungen
besteht ein großes
Interesse an einer produktionsnahen Erkennung und Klassifizierung
solcher Schweißfehler,
um Fehlerquellen im Serienbetrieb schnell und zuverlässig erkennen
und beseitigen zu können.
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Herkömmlicherweise
wird zur zerstörungsfreien
Qualitätskontrolle
von Widerstandspressschweißverbindungen
eine Ultraschallprüfung
eingesetzt, bei der die mechanischen Eigenschaften der Schweißverbindung
durch Laufzeitmessungen von Schallwellen ermittelt werden. Eine
solche Messung versagt jedoch, wenn Schweißverbindungen beschichteter
Bleche, beispielsweise Punktschweißverbindungen hochfester Stahlbleche
mit zink- oder aluminiumbasierten Beschichtungen, überprüft werden
sollen. Beim Verschweißen
dieser Bleche bildet sich nämlich
neben (bzw. eventuell auch anstelle) der Schweißverbindung der Stahlbleche
eine Lötverbindung
zwischen den Beschichtungswerkstoffen; eine solche Lötverbindung
kann durch eine Ultraschall-Untersuchung nicht prozesssicher von
einer Schweißverbindung
unterschieden werden. Da eine Lötverbindung
jedoch eine wesentlich geringere Festigkeit aufweist als die Schweißverbindung,
besteht dann die Gefahr, eine Lötung
für eine
Schweißung
zu halten und somit die Festigkeit der Verbindung zu überschätzen. Weiterhin
liefert die Ultraschallprüfung
unzuverlässige
Ergebnisse, wenn die Bleche vor dem Verschweißen im Fügebereich mit Klebstoff versehen
wurden.
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Eine
Alternative zur Ultraschallprüfung
stellt die Infrarotthermographie dar, die beispielsweise in der WO
01/50116 A1 beschrieben ist. Dabei wird mit Hilfe einer Anregungsquelle
der Bereich der Schweißung kurzzeitig
erwärmt;
die infolge dieser Erwärmung
vom Fügebereich
abgestrahlte Wärmeintensität wird von
einer ortsauflösenden
elektronischen Thermographie-Kamera
mit einer hohen Bildwiederholrate gemessen, deren Messwerte in einem
Computer ausgewertet werden. Wie in der WO 01/50116 A1 vorgeschlagen,
können aus
dem Zeitverlauf der abgestrahlten Wärmeintensität, der von den Kamerapixeln
aufgenommenen wird, unterschiedliche Histogramme ermittelt werden,
die ein Maß für den Wärmefluss
durch die Schweißzone
sein sollen.
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Eine
andere Vorgehensweise bei der Qualitätskontrolle von Schweißverbindungen
durch Auswertung thermographischer Daten ist in der
DE 101 50 633 A1 beschrieben.
Auch hier wird die Schweißstelle
mit einem kurzzeitigen Energiepuls beaufschlagt, insbesondere mit
einer Blitzlampe beleuchtet; die vom Schweißpunkt abgestrahlte Wärmeintensität wird bildgebend
erfasst und in einem Datenverarbeitungssystem ausgewertet. Dabei
wird der Zeitpunkt der maximalen Temperaturerhöhung berechnet und für jeden
Bildpunkt als sogenanntes „Laufzeit"-Bild dargestellt. Die Auswertung erfolgt
durch Quotientenbildung des Imaginärteils und des Realteils einer
Fast-Fourier-Transformation
der Zeitserie und eine Qualifizierung des untersuchten Schweißpunkts
gemäß des Laufzeit-/Phasenbildes
hinsichtlich des Linsendurchmessers, der Homogenität der Schweißverbindung
und der Dicke der Schweißlinse.
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Sowohl
die WO 01/50116 A1 als auch die
DE 101 50 633 A1 gehen bei der Auswertung
des gemessenen Intensitätsverlaufs
als Funktion der Zeit davon aus, dass die von den Kamerapixeln empfangene
Wärmeintensität innerhalb
des Beobachtungs zeitraums ein Maximum durchläuft. Dies ist jedoch nicht
immer der Fall. An den Stellen, die einen Schweißkleber oder eine Verlötung darstellen,
und bei Schweißpunkten
mit geringem Eindruck wird erfahrungsgemäß innerhalb des Beobachtungszeitraums
das Intensitätsmaximum
nicht erreicht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur zerstörungsfreien Prüfung von
Fügebereichen
weiterzuentwickeln. Insbesondere liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und ein Prüfsystem bereitzustellen, mit
deren Hilfe eine zerstörungsfreie,
automatisierbare Qualitätskontrolle
von Widerstandspressschweißverbindungen
von Mehrblechverbindungen, z.B. von Dreiblechverbindungen, durchgeführt werden
kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Merkmale der Ansprüche
1 und 6 gelöst.
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Danach
umfasst das Prüfsystem
eine Anregungsquelle zur impulsartigen Erhitzung des Fügebereichs der
verbundenen Bleche, eine Thermographie-Kamera zur Aufnahme einer
zeitlichen Folge von Intensitätsbildern
des Fügebereichs
und eine Auswerteeinheit zur Auswertung und Speicherung der zeitlichen
Folge der Intensitätsbilder.
Anregungsquelle und Thermographie-Kamera sind vorteilhafterweise
an Manipulatoren, insbesondere an Industrierobotern, befestigt,
um sie gegenüber
dem zu untersuchenden Prüfobjekt,
z.B. einer Rohkarosserie oder einer Baugruppe zu positionieren.
Zur Visualisierung der ausgewerteten Daten ist zweckmäßigerweise
ein Monitor vorgesehen.
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Die
Thermographie-Kamera liefert eine zeitliche Folge bildhafter Intensitätsdaten
der Fügestelle,
die ein Maß für die zeitliche
Abhängigkeit
der Wärmeverteilung
der Fügestelle
sind.
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Zur
Auswertung dieser bildhaften Daten wird für definierte Bereiche, sogenannte „Regions
of Interest" (ROI)
der zeitliche Verlauf der Intensität gemessen und ausgewertet.
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Dieses
Prüfsystem
bzw. Verfahren ermöglicht
eine zerstörungsfreie
automatisierbare Bewertung der Qualität von Widerstandpressschweißpunkten
an Automobil-Rohbaukarosserien oder Untergruppen mittels Wärmeflussthermographie.
Mit dem Prüfsystem
können
die schematisch in 2b–2g dargestellten Schweißpunktfehler
verlässlich
erkannt und klassifiziert werden. Insbesondere liefert das Prüfsystem
Messergebnisse, die mit den Schweißpunktdurchmessern einer zerstörenden Prüfung nach
DIN EN ISO 14273 korrelieren.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines Fügebereichs zweier Bleche während des
Widerstandsschweißens;
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2 Schnittdarstellungen (2a–2e)
und Aufsichten (2f–2g) von
ordnungsgemäßen Widerstandsschweißungen (2a)
und Schweißfehlern
(2b–2g);
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3 eine
schematische Darstellung des Messprinzips bei der Transmissions-Infrarotthermographie einer
Fügestelle;
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4 eine
schematische Darstellung eines Gesamtssystems zur Qualitätskontrolle
von Widerstandsschweißverbindungen
im Fahrzeug-Rohbau;
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5a ein
von einer Thermographie-Kamera aufgenommenes Intensitätsbild eines
Fügebereichs
mit (als Kästchen angedeuteten)
Regions of Interest (ROI), in denen die Auswertung erfolgt;
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5b eine
Schnittansicht des Fügebereichs
der 5a gemäß der Schnittlinie
Vb-Vb in 5a.
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6 die
von einer Thermographie-Kamera gemessenen Intensitäten als
Funktion der Zeit für
die ROI in 5a;
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7 die
von einer Thermographie-Kamera gemessenen Intensitäten als
Funktion der Zeit für
ROI in einem Fügebereich
ohne Anbindung der Fügepartner;
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8 die
von einer Thermographie-Kamera gemessenen Intensitäten als
Funktion der Zeit für
ROI in einem Fügebereich
mit Lötung
oder Klebung;
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9 eine
schematische Darstellung der Ermittlung unterschiedlicher Parameter
aus einem Intensitätsverlauf;
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10 einen
charakteristischen Kurvenverlauf für einen offenen Spalt (siehe 2b);
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11 einen
charakteristischen Kurvenverlauf für einen Fügebereich mit Lötung oder
Klebung (siehe 2c und 2d);
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12 einen
charakteristischen Kurvenverlauf für einen nicht ausreichend angebundenen
Fügebereich;
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13–15 charakteristische
Kurvenverläufe
für Schweißlinsen
mit unterschiedlicher Eindrucktiefe und Lage des Schweißpunktes;
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16 eine
schematische Darstellung zweier sich schneidender Temperaturkurven;
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1 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung zweier Bauteile 1, 1', die in einem
Fügebereich 2 mit Hilfe
eines Widerstandspressschweißverfahrens,
insbesondere des Punktschweißens,
verbunden werden. Die Bauteile 1, 1' bestehen aus hochfestem Stahlblech,
das ein- oder beidseitig mit einer Korrosionsschutzschicht 3, 3' (beispielsweise
aus Zink oder einer intermetallischen Aluminium-Eisen-Verbindung)
versehen sein kann; alternativ können
die Bleche auch aus (beschichtetem oder unbeschichtetem) Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung bestehen. Mindestens eines der Bauteile 1, 1' kann im Fügebereich 2 mit
Klebstoff 4 beschichtet sein, wodurch nach dem Verbinden
der Bauteile 1, 1' eine
Festigkeitserhöhung
im Fügebereich 2 erreicht
werden kann. Anstelle von zwei Bauteilen 1, 1' können im
Fügebereich 2 auch
drei oder mehr Blechschichten vorliegen, die miteinander verschweißt werden;
wenn im folgenden von Verbindungen zweier Bleche bzw. Bauteile die
Rede ist, so soll sich dies auch auf Drei- und Mehrblechverbindungen
beziehen.
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Zur
Verschweißung
der beiden Bauteile 1, 1' wird eine bekannte Punktschweißzange 5 mit
zwei Elektroden 6, 6' eingesetzt, die eine Elektrodenkraft 7 auf
die beiden Bauteile 1, 1' im Fügebereich 2 ausüben und die
Bauteile 1, 1' dadurch
aufeinanderdrücken.
Durch einen zwischen den Elektroden 6, 6' fließenden Schweißstrom werden
die zusammengepressten Bauteile 1, 1' dann lokal
verschweißt.
Dabei werden die Bauteile 1, 1' an der Berührungsstelle auf Schmelztemperatur
erhitzt; als Folge davon entsteht zwischen den Bauteilen 1, 1' eine Schweißlinse 8 mit
Durchmesser 9',
die – wenn
die Schweißung
ordnungsgemäß durchgeführt wurde – einen
vorgegebene Minimaldurchmesser 9 nicht unterschreitet (2a).
Das Vorhandensein und die Größe dieser
Schweißlinse 9' ist von entscheidender
Bedeutung für
die Festigkeit der erzeugten Verbindung des Schweißpunkts 18.
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Beim
Punktschweißen
beschichteter Bauteile 1, 1' können unterschiedliche Fehler
auftreten, die in den 2b–2g schematisch
dargestellt sind.
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Ist
die Elektrodenkraft 7 zu gering, oder sind die Bauteile 1, 1' zu stark toleranzbehaftet,
so können
die Bauteile 1, 1' nicht
stark genug angenähert
bzw. aufeinandergepresst werden, um eine Anbindung zu erreichen.
Zwischen den Bauteilen 1, 1' verbleibt dann der in 2b dargestellte
offene Spalt 10. Bei beschichteten Blechen 1, 1' kann auch der
in 2c gezeigte Schweißfehler auftreten: Hier sind
die Bauteile 1, 1' im
Fügebereich 2 zwar
verbunden, aber es hat keine Verschweißung, sondern nur eine Verlötung 11 des
Beschichtungsmaterials 3, 3' stattgefunden. Sind die Bauteile 1, 1' mit Klebstoff 4 versehen,
so kann eine schwache Anbindung entstehen, wenn eine ausschließlich oberflächennahe
Verschweißung
stattfindet (siehe 2d); auch eine solche Schweißverbindung
ist fehlerhaft. Weiterhin kann die Schweißlinse 8 sehr klein
sein (siehe 2e); eine solche Schweißung wird
als Fehler klassifiziert, wenn der Linsendurchmesser 9'' kleiner als ein vorgegebener Minimalwert 9 (z.B.
kleiner als das Vierfache der Wurzel der Blechdicke 12 in
mm) ist, da in einem solchen Fall die geforderte Festigkeit der
Schweißverbindung
nicht mehr gegeben ist.
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Schließlich können im
Falle von Bauteiltoleranzen, Ungenauigkeiten in der Positionierung
oder Fehler bei der Programmierung der Schweißroboter die in 2f und 2g in
einer Aufsicht auf die Fügestelle 2 gezeigten
Fehler auftreten: dass nämlich
an der vorgesehenen Stelle 17 überhaupt kein Schweißpunkt 18 vorhanden
ist, oder dass der Schweißpunkt 18 um
mehr als einen Toleranzbetrag 19 gegenüber der vorgesehenen Position 17 verschoben
ist.
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Zur
Online-Erkennung und Klassifikation solcher Schweißfehler
beim Punktschweißen
an Rohbaukarosserien in der Produktion wird ein Prüfsystem 20 eingesetzt,
das schematisch in 3 dargestellt ist. Das Prüfsystem 20 umfasst
eine Anregungs quelle 21 (im folgenden auch Wärmequelle
genannt) zur impulsförmigen
Erwärmung
der Fügestelle 2 (d.h.
des Schweißpunktes 18 und
seiner unmittelbaren Umgebung), eine Thermographie-Kamera 22 zur
zeit- und ortsaufgelösten
Messung der von der Fügestelle 2 ausgesandten Wärmestrahlung
und eine Auswerteeinheit 23 zur Weiterverarbeitung der
Messwerte und Klassifikation/Visualisierung des Schweißergebnisses.
Die Prüfung
erfolgt zu einem beliebigen Zeitpunkt nach Fertigstellung der Punktschweißung, vorzugsweise
in einer im Produktionsablauf auf die Schweißstation folgenden (weiteren) Arbeitsstation.
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Vorzugsweise
erfolgt die thermografische Messung – wie in 3 dargestellt – in Transmission;
das bedeutet, dass die Anregungsquelle 21 die eine Seite 24 der
verbundenen Bauteile 1, 1' bestrahlt, während die Thermographie-Kamera 22 auf
der anderen, der Anregungsquelle 21 abgewandten Seite 24' der verbundenen
Bauteile 1, 1' angeordnet
ist. – Alternativ
zur Transmissions-Messung kann die thermografische Messung auch
in Auflicht erfolgen, was bedeutet, dass Anregungsquelle 21 und
Thermographie-Kamera 22 auf derselben Seite 24' der verbundenen
Bauteile 1, 1' angeordnet
sind. Die hierbei gewonnenen Messwerte enthalten zwar prinzipiell ähnliche
Informationen wie die in Transmission gewonnenen, zeigen jedoch
andere Charakteristika. Die im folgenden beschriebenen Auswerte-
und Klassifikationsverfahren beziehen sich auf Messdaten, die in
Transmission gewonnen wurden.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung eines Gesamtaufbaus zur produktionsbegleitenden
Serienprüfung
von Punktschweißungen
im Fahrzeug-Rohbau. Um die an unterschiedlichen Stellen auf der
Rohbaukarosserie 25 (bzw. einer zu fügenden Baugruppe) befindlichen
Fügestellen 2 erreichen
zu können,
sind die Anregungsquelle 21 und die Thermographie-Kamera 22 zweckmäßigerweise
an Manipulatoren 26, insbesondere Industrierobotern, befestigt,
die sie gegenüber
der Fügestelle 2 positionieren.
Anstelle der Verwendung separater Manipulatoren 26 für Anregungsquelle 21 und
Thermographie-Kamera 22 können auch – wie schematisch in 4 gezeigt – beide
gemeinsam an der Hand 27 eines einzigen Manipulators 26 befestigt sein,
falls die Zugänglichkeit
der zu beurteilenden Fügestellen 2 dies
gestattet. Die Schweißpunkte 18 der
zu prüfenden
Karosserie 25 bzw. Baugruppe werden durch den Manipulator 26 nacheinander
automatisch nach einem vorher festgelegten Prüfplan angefahren, so dass sich
die Schweißpunkte 18 jeweils
zwischen Thermographie-Kamera 22 und Anregungsquelle 21 befinden.
Die Kamera 22 liefert eine zeitliche Folge von Bilddaten der
Fügestelle 2.
Diese Daten werden in der Auswerteeinheit 23 automatisch
weiterverarbeitet und ausgewertet, um Prüfaussagen über die Qualität der Schweißverbindung 18 zu
erhalten. Die Prüfergebnisse
werden auf einem Monitor 28 des Prüfsystems 20 visualisiert
und zur Dokumentation einer Datenbank 29 zugeführt. Zur Steuerung
des Gesamtsystems ist eine Steuereinheit 30 vorgesehen,
welche Steuerbefehle und/oder Mess- bzw. Prüfdaten mit einem Produktionssteuersystem 31 austauscht.
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Die
Anregungsquelle 21 ist eine wassergekühlte Blitzlampe mit einer räumlich homogenen
optischen Leistung von > 1
J/cm2 an der Fügestelle 2. Vorzugsweise
wird eine marktübliche
Xe-Blitzlampe verwendet, die
ein geringes Gewicht hat und sehr kompakt ist. Eine solche Xe-Blitzlampe
kann problemlos mit Hilfe eines Manipulators 26, insbesondere
eines Industrieroboters, bewegt und positioniert werden und kann
auch in räumlich
beengte Bereiche eingeführt
werden. Sie eignet sich also insbesondere zum Einsatz für Prüfaufgaben im
Fahrzeugrohbau, wo kritische Punktschweißverbindungen an der gesamten
Rohbau-Karosserie 25 – auch in
schwer zugänglichen
Bereichen – überprüft werden
müssen. – Alternativ
kann die Lichtenergie von einer luftgekühlten Blitzlampe mit einem
faseroptischen Aufsatz bereitgestellt werden; in diesem Fall führt eine
Faseroptik die Lichtenergie vom Ort der Blitzlampe an die Fügestelle 2.
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Das
Prüfsystem 20 misst
die durch die Fügestelle 2 hindurchgeleitete
Wärmemenge
als Funktion des Ortes und der Zeit. Eine solche zeitaufgelöste Messung
der von der Fügestelle 2 ausgehenden
Infrarotstrahlung setzt zunächst
voraus, dass die Anregungsquelle 21 einen zeitlich definierten,
kurzen Lichtpuls (insbesondere Infrarotlichtimpuls) abgibt, der
den Startpunkt der Messung kennzeichnet. Je dünner die zu untersuchenden
Bleche 1, 1' sind,
desto kürzer
und prägnanter
muss der Blitzimpuls sein. Im vorliegenden Prüfsystem wird die Lichtenergie
dem Prüfobjekt 1, 1' über eine
Zeitraum von < 20
ms zugeführt.
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Das
Prüfsystem 20 wird
insbesondere zur Kontrolle von Dreiblechverbindungen an Rohbaukarosserien 25 eingesetzt,
wobei die zu untersuchenden Strukturbauteile 1, 1' in der Regel
beschichtete hochfeste Stahlbleche sind. Der mittels Punktschweißen zu verbindende
Blechverbund hat hier typischerweise eine vergleichsweise große Gesamtdicke 12 von
2 mm bis 5 mm. Die Anforderungen, die in diesem Fall an die Länge der
von der Anregungsquelle 21 ausgesandten Pulse bzw. an die
Geschwindigkeit der Thermographie-Kamera 22 gestellt werden,
sind daher niedriger als in Fällen
geringerer Blechdicke. Im Fall dicker Bleche reicht beispielsweise
eine Kamerafrequenz von 20–50
Hz aus, um verlässliche
Aussagen über
die Qualität
der Schweißverbindung
zu treffen. Bei dünneren
Blechen 1, 1' sollte
die Bildwiederholrate bei mindestens 50 Hz liegen. Mögliche Detektortypen
für die
Thermographie-Kamera 22 sind
CMT (HgCdTe), InSb und Mikrobolometer.
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Das
zur Auswertung der Daten der Thermographie-Kamera 22 genutzte
Verfahren beruht auf einer Analyse des zeitlichen Verlaufs der von
einem Kamerabereich 32 empfangenen (Infrarot-)Lichtintensität (siehe 3).
Diese Lichtintensität
ist ein Maß für die Temperatur
des auf diesen Kamerabereich 32 abgebildeten Bereichs 33 der
Fügestelle 2,
wird jedoch auch durch andere Bauteil- und Umgebungsparameter, insbesondere
die Emissivität
der betrachteten Bleche 1, 1', beeinflusst.
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Um
eine verlässliche
Aussage über
die Qualität
der Schweißung
im Schweißpunkt 18 bzw. über die Art
des dabei aufgetretenen Fehlers treffen zu können, reicht es nicht aus,
nur einen einzigen Bereich 33 der Fügestelle 2 zu betrachten;
vielmehr ist es notwendig, den Zeitverlauf der Intensität in einer
Vielzahl von Bereichen 33, sogenannten „Regions of Interest" (ROI) zu beobachten,
die in ausgewählter
Weise über
die Fügestelle 2 verteilt
sind.
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Als
Beispiel hierfür
zeigt 5a eine von der Thermographie-Kamera 22 aufgenommene
Momentaufnahme einer Fügestelle 2 mit
einem Schweißpunkt 18;
die unterschiedlichen lokalen Temperaturen im Bereich der Fügestelle 2 sind
durch unterschiedliche Graustufen gekennzeichnet. In 5a ist
eine lineare Kette 14 von näherungsweise quadratischen
ROI 33a–33t angedeutet,
in denen eine Auswertung der Zeitverläufe der lokalen Temperatur
erfolgt. Diese Kette 14 von ROI überspannt den Schweißpunkt 18 in
einer solchen Weise, dass einige der ROI (33a–33d und 33s–33t)
außerhalb
der eigentlichen Schweißlinse 8 liegen,
während
die restlichen ROI (33e–33r) über die
Schweißlinse 8 hinweg verteilt
sind. 5b zeigt die Fügestelle 2 der 5a und
die darüber
verteilten ROI 33a–33t in
einer Schnittdarstellung.
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Die
ROI 33a–33t werden
in der Kamera 22 auf Kamerabereiche 32a–32t abgebildet;
der auf einen Blitzimpuls der Anregungsquelle 21 folgende
zeitliche Verlauf der in diesen Kamerabereichen 32a–32t gemessenen
Intensität
bildet die Basis für
die Qualitätsaussage über den
Schweißpunkt 18. 6 zeigt
gemessene Zeit-/Intensitäts-Verläufe 34a–34t für die (auf
die ROI 33a–33t gerichteten)
Kamerabereiche 32a–32t;
die unterschiedlichen Kurven 34a–34t entsprechen somit
Temperaturverläufen
an verschiedenen Stellen 33a–33t der Fügestelle 18;
dabei ist für
die einzelnen ROI 33a–33t die
mittlere Temperaturänderung
relativ zum ersten Ergebnisbild, gemessen in Kelvin, als Funktion
der Zeit aufgetragen. Um das Rauschen zu reduzieren, sind die ROI 33a –33t in
einer solchen Weise bemessen, dass die zugehörigen Kamerabereiche 32a–32t mehrere Kamerapixel
enthalten.
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Der
Blitzimpuls 35 der Anregungsquelle 21 erfolgt
bei einer Zeit t = 50 ms. Vor dem Blitzimpuls 35 werden
mit der Kamera 22 mehrere Bilder aufgenommen, um eine verlässliche
Nulllinie der Intensität
zu bestimmen. Ausgehend von dem Blitzimpuls 35 braucht
die von der Anregungsquelle 21 ausgesandte Wärmeenergie,
die auf der der Anregungsquelle 21 zugewandten ersten Seite 24 der
Bleche 1, 1' eingestrahlt
wird, einige Millisekunden, bevor sie durch die Fügestelle 2 hindurch
die gegenüberliegenden
Seite 24' der
Bleche 1, 1' erreicht
und von dort aus in Richtung Thermographie-Kamera 22 abgestrahlt
wird. Dann folgt ein mehr oder weniger steiler Anstieg der von der
Kamera registrierten Wärmeenergie;
dieser Anstieg ist – mehr
oder weniger stark ausgeprägt – in allen
Kurven 34a–34t der 6 zu
beobachten.
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Das
Beispiel der 5 und 6 zeigt
die Verhältnisse
am Beispiel zweier mit Klebstoff 4 versehener Bleche 1, 1', die durch
eine qualitativ hochwertige Schweißung 18 verbunden
sind. Bei einem solchen „guten" Schweißpunkt 18 nimmt
die Qualität
der Anbindung von innen nach außen
hin kontinuierlich ab, bis keinerlei Anbindung mehr vorhanden ist.
Ganz grob kann man drei verschiedene Bereiche unterscheiden: Den
Innenbereich 13 der eigentlichen Schweißlinse 8, den ringförmigen Kleberbereich 14 und
den Außenbereich 15 ohne
Anbindung zwischen den beiden Blechen 1, 1'. Dementsprechend
unterscheiden sich – wie
in der 6 beispielhaft anhand der Kurve 34k angedeutet – die Zeitverläufe 34a–34t der 6 durch
- – eine
unterschiedliche Steigung 37k und Krümmung am Beginn des Anstiegs 36;
- – die
Existenz bzw. Nicht-Existenz eines Kurvenmaximums 38k;
- – den
Zeitpunkt 39k, an dem das Kurvenmaximum 38k erreicht
wird;
- – den
Intensitäts-
bzw. Temperaturwert 40k des Kurvenmaximums 38k;
- – den
Kurvenabfall 41k nach Erreichen des Kurvenmaximums 38k bzw.
das Fehlen eines solchen Kurvenabfalls.
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7 zeigt
die den Kamerabereichen 32a–32t entsprechenden
Kurvenverläufe 44a–44t bei
einer Messung in einem Fügebereich,
in dem keine Anbindung der Bleche 1, 1' erfolgt ist
(entsprechend der in 2b und 2f dargestellten
Schweißfehler).
In diesem Fall verbleibt die von der Thermographie-Kamera 22 gemessene
Intensität
für alle
ROI fast konstant auf der Nulllinie.
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8 zeigt
die den Kamerabereichen 32a–32t entsprechenden
Kurvenverläufe 45a–45t bei
einer Messung in einem Fügebereich,
in dem nur eine geringe Anbindung der Bleche 1, 1' stattgefunden
hat, da die Bleche 1, 1' in diesem Bereich verklebt sind
(siehe 2d) oder – bei beschichteten Blechen 1, 1' – in diesem Bereich
eine Lötung
stattgefunden hat (siehe 2c).
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Ausgewählte oder
alle Merkmale 37, 38, 39, 40, 41 der
in den Beispielen der 6 bis 8 gezeigten
Kurvenverläufe 34a–34t bzw. 44a–44t bzw. 45a–45t können für eine systematische
Auswertung herangezogen werden, um aus den Zeitverläufen Aussagen über die
Qualität
der Anbindung am Ort des ROI 33a–33t bzw. über die
Art des aufgetretenen Fehlers zu treffen. 9 zeigt
zwei Parameter, denen bei der Analyse eines solchen Kurvenverlaufs 34 eine
besondere Bedeutung zukommt, nämlich
die Steigung 55 im Bereich des Kurvenanstiegs 56 und
die Steigung 55' am
Ende 56' des
Messbereichs. Im Kurvenverlauf 34 der 9 wurden
diese beiden Parameter 55, 55' durch Regressionsgeraden über die
Bereiche 36 bzw. 53 ermittelt.
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Aus
einem systematischen Vergleich der gemessenen Kurvenverläufe mit
den Ergebnissen der zerstörenden
Prüfung
können
den in 6 bis 8 dargestellten verschiedenen
Kurvenverläufen
und den aus diesen Kurven ermittelbaren Parametern unterschiedliche
Anbindungsqualitäten
zugeordnet werden. Die dabei als Unterscheidungskriterien verwendeten
Parameter (Anfangssteigung, Sättigungswert)
sind stark von dem Werkstoff, der Dicke und der Oberflächenbeschaffenheit
der Bleche 1, 1' sowie
von einer Vielzahl anderer Randbedingungen abhängig. Die im Folgenden exemplarisch
genannten Parameterwerte wurden an Blechverbindungen aus Stahlblechen 1, 1' mit Einzelblechdicken
von 0,7–1,5
mm und mit einer Gesamtdicke 12 des Verbindungsbereichs
von 1,9–3,6
mm ermittelt. Sie dienen daher ausschließlich der Veranschaulichung
und müssen
für jede
neue Blechkombination empirisch ermittelt werden.
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Im
Interesse einer klaren Darstellung sind im Folgenden die einzelnen
Kurventypen schematisch in den 10 bis 15 dargestellt;
der gesamte Beobachtungszeitraum überspannt dabei etwa 1,2 sec:
- 1. Zeitverläufe,
bei denen die Intensität
(fast) konstant auf der Nulllinie verbleibt (Kurventyp 60 der 10 bzw.
Kurvenverläufe 44a–44t der 7),
sind charakteristisch für
ROI, in denen keine Verbindung der Bleche 1, 1' vorliegt (siehe 2b, 2f).
Zwischen den Blechen 1, 1' liegt also ein isolierender Luftspalt 10, der
eine Fortpflanzung der in die Bleche 1, 1' eingestrahlten
Wärmeenergie
verhindert.
- 2. Zeitverläufe
(Kurventyp 61 in 11), die
kontinuierlich ansteigen, deren Steigung 71' am Ende 81' des Beobachtungszeitraums größer als
0,2 K/sec ist und deren Sättigungskennwert
(d.h. der Quotient aus der Steigung 71 am Beginn des Kurvenanstiegs 81 und
der Steigung 71' am
Ende 81' des
Beobachtungszeitraums) < 35
ist, sind charakteristisch für
ROI, in denen nur eine geringe Anbindung der beiden Bleche 1, 1' stattgefunden
hat. Diese geringe Anbindung kann einerseits daran liegen, dass
die Bleche in diesen ROI nur verklebt und nicht verschweißt sind
(siehe 2d); andererseits kann dies
aber auch – bei
beschichteten Blechen 1, 1' – daran liegen, dass eine Lötung stattgefunden
hat (siehe 2c). In der Regel sind die innerhalb
des vorgegebenen Beobachtungszeitraums erreichten Temperaturwerte
bei diesen ROI geringer als bei ROI mit guter Anbindung. Eine solche
geringe Anbindung ist in den Intensitätsverläufen 45a–45t in 8 zu
beobachten. Auch die Zeitverläufe 34a–34f und 34q–34t in 6 zeigen
ein solches Verhalten, was darauf hindeutet, dass in den entsprechenden
ROI 33a–33f und 33q–33t keine
Verschweißung,
sondern eine Lötung
bzw. eine Klebung vorliegt.
- 3. Zeitverläufe
(Kurventyp 62 in 12), die über den
gesamten Beobachtungszeitraum hinweg eine vergleichsweise geringe
Intensität
aufweisen, deuten ebenfalls auf eine schlechte Anbindung z.B. Klebung
wie 2d oder Verlötung
wie in 2c) hin. Um solche Zeitverläufe zu identifizieren,
wird bei einem guten Schweißpunkt
(siehe 6) diejenige ROI 33k bestimmt, die am
Kurvenmaximum 38k den höchsten
Intensitätswert 40k aufweist;
dieser Intensitätswert 40k wird
für die
vorgegebene Blechkombination 1, 1' als „typischer" Maximalwert MaxIntens gespeichert.
Liegt bei der Messung eines anderen Schweißpunkts auf dieser Blechkombination 1, 1' (bei gleicher
vorgegebener Blitzintensität
und Blitzposition) der gesamte Intensitätsverlauf unterhalb von 60%
dieses „typischen" Maximalwerts MaxIntens
(Linie 92 in 12), so wird das als Indiz für eine schlechte
Anbindung genommen.
Neben den oben beschriebenen Kurvenverläufen 60, 61, 62,
die auf eine nichtexistente oder eine schlechte Anbindung der Bleche 1, 1' im Bereich
der zugehörigen
ROI hindeuten, treten auch im Bereich der Schweißlinse 8, also bei
guter Anbindung der Bleche, unterschiedliche Kurventypen auf. Ein
Vergleich gemessener Temperaturkurven mit Ergebnissen der zerstörenden Prüfung zeigt,
dass prinzipiell können
im Bereich der Schweißlinse 8 folgende
Kurventypen auftreten können:
- 4. Zeitverläufe,
die kein Maximum, jedoch eine Sättigung erreichen
(siehe den in 13 schematisch dargestellten
Kurventyp 63): Der Temperaturverlauf 63 steigt
kontinuierlich bis zum Ende des Beobachtungszeitraums an. Dabei
ist die Steigung 73' am
Ende 83' des
Beobachtungszeitraums kleiner als 0,2 K/sec während der Sättigungskennwert (d.h. der
Quotient aus der Steigung 73 am Beginn des Kurvenanstiegs 83 und
der Steigung 73' am
Ende 83' des
Beobachtungszeitraums) ≥ 35
ist.
- 5. Zeitverläufe,
die ein Maximum 94 (Steigung = 0) erreichen und bis zum
Ende 84' des
Beobachtungszeitraums eben weiterverlaufen (siehe den in 14 schematisch
dargestellten Kurventyp 64).
- 6. Zeitverläufe,
die ein Maximum 95 (Steigung = 0) erreichen und danach
bis zum Ende 85' des
Beobachtungszeitraums abfallen (siehe den in 15 schematisch
dargestellten Kurventyp 65).
-
Jeder
in einer ROI in einem Fügebereich 2 gewonnene
Temperaturverlauf als Funktion der Zeit kann – sofern der Fügebereich 2 in
einer randfernen Zone der Bleche 1, 1' liegt – einem
der oben beschriebenen Kurventypen 60–65 zugeordnet werden.
Zur Berechnung der Größe einer
konkreten Schweißlinse 8,
die ein Maß für die Qualität der Schweißung ist,
müssen
die zur Schweißlinse 8 gehörigen ROI
bestimmt werden. Dazu werden aus der Gesamtmenge der ROI in einem
im Folgenden beschriebenen Aussonderungsverfahren diejenigen ROI
ausgeschlossen, die aufgrund spezieller Eigenschaften ihrer Zeitverläufe nicht
zur Schweißlinse 8 gehören können. Diejenigen
ROI, die bei diesem Verfahren nicht ausgesondert werden, beschreiben
dann die geometrische Gestalt und Größe der Schweißlinse 8.
Grundsätzlich
ist bei der Bestimmung der zur Schweißlinse 8 gehörigen ROI
(33g–33p in 5a)
davon auszugehen, dass Bereiche innerhalb eines homogenen Materials ähnliche
Temperaturverläufe
haben.
-
Das
Verfahren zur Aussonderung der nicht zur Schweißlinse 8 gehörigen ROI
umfasst die folgenden vier Schritte:
- 1. Schritt:
Ausschluss von ROI mit schlechter Anbindung:
ROI, deren Temperaturverlauf
dem Kurventyp 60 (10) entspricht,
gehören
zum offenen Bereich des Fügebereichs 2 und
werden ausgeschlossen. Weiterhin werden ROI, deren Temperaturverlauf
dem Kurventyp 61 oder 62 entsprechen, ausgeschlossen,
da sie das Charakteristikum einer Klebe- bzw. Lötverbindung aufweisen.
- 2. Schritt: Charakterisierung der Art des Fügebereichs:
Im Unterschied
zu den im 1. Schritt ausgesonderten ROI besteht bei solchen ROI,
deren Kurve einen der Kurventypen 63–65 besitzen, grundsätzlich die
Möglichkeit,
dass sie zu Schweißlinse 8 gehören. Ob
in den ROI eines konkreten Schweißpunkts Temperaturverläufe der
Typen 63, 64 und/oder 65 auftreten, hängt unmittelbar
von der Eindrucktiefe 43 ab, den die Punktschweißzange im
Bereich dieses Schweißpunkts
auf den Blechen 1, 1' hinterlassen hat (siehe 5b).
Ist diese Eindrucktiefe 43 groß, so weisen die zum Schweißpunkt 8 gehörigen ROI
Intensitätsverläufe auf,
die durch eine stark negative Steigung 75' am Ende des Beobachtungszeitraums 85' gekennzeichnet
sind (d.h. sind Kurven des Typs 65, 15); die
Kurven 34j–34n in 6 zeigen
diese Charakteristik. Je tiefer der Zangeneindruck 43 ist,
desto steiler fallen zu den ROI im Eindrucksbereich gehörenden Kurven
am Ende des Beobachtungszeitraums ab. Ist hingegen die Eindrucktiefe 43 der
Punktschweißzange
klein, so haben die zum Schweißpunkt 8 gehörigen ROI
Intensitätsverläufe, die
am Ende 84' des
Beobachtungszeitraums flach verlaufen (d.h. sind Kurven des Typs 64, 14 sind);
bei einer sehr geringen Eindrucktiefe 43 kann die kleinste
Steigung am Ende des Beobachtungszeitraums sogar leicht positiv
sein (Kurven des Typs 63, 13). Das
zentrale Unterscheidungskriterium dieser Kurventypen 63, 64 und 65 ist
somit die Steigung 73', 74', 75' am Ende des
Beobachtungszeitraums 83', 84', 85'.
Unter
der Grundprämisse,
dass ROI in einem homogenen Bereich ähnliche Kurvenverläufe aufweisen,
können
nicht alle Kurventypen 63, 64, 65 nebeneinander
im Linsenbereich 8 auftreten. Das bedeutet, dass die Existenz
eines bestimmten Kurventyps die gleichzeitige Existenz eines anderen
Kurventyps ausschließt, weil
eben die Ähnlichkeit
nicht in ausreichendem Maße
gegeben ist. Um festzustellen, ob in dem betrachteten Fügebereich
eine Schweißung
mit geringer, mittlerer oder großer Eindrucktiefe 43 vorliegt,
wird daher zunächst
die Kurvenschar 34a–34t der
ROI 33a–33t auf
diejenige Kurve hin analysiert, die am Ende des Beobachtungszeitraums
die geringste Steigung hat.
- – Wenn
es (mindestens) eine ROI mit negativer Steigung 75' (d.h. Zugehörigkeit
zum Kurventyp 65) gibt, kommen nur diejenigen ROI in die
engere Auswahl für
den Linsenbereich 8, die ebenfalls den Kurventyp 65 aufweisen.
- – Wenn
es keine ROI mit Kurventyp 65 gibt, jedoch ROI mit Kurventyp 64 (d.h.
einem flachen Bereich mit Steigung = 0) auftreten, so kommen nur
diese ROI in die engere Auswahl für den Linsenbereich 8,
deren minimale Steigungen ebenfalls (näherungsweise) Null sind.
- – Wenn
es keine ROI mit Kurventypen 64 oder 65 gibt,
jedoch ROI des Kurventyps 63 (d.h. einer minimalen positiven
Steigung 73' kleiner
als 0,2 K/sec) auftreten, so kommen diejenigen ROI in die engere
Auswahl für
den Linsenbereich 8, deren Steigungen 73' ebenfalls kleiner
als 0,2 K/sec sind.
Diese Art der Auswahl ist in der folgenden
Tabelle dargestellt, die für
alle möglichen
Kombinationen der in den ROI eines Fügebereichs 2 auftretenden
Kurvenverläufe
angibt, welche ROI bei der Zugehörigkeitsprüfung zu
einer Schweißlinse 8 die
engere Auswahl aufgenommen werden: Alle
ROI, die nicht zur engeren Auswahl für den Linsenbereich 8 gehören, werden
ausgeschlossen.
- 3. Schritt: Charakterisierung nach der Güte der Schweißung:
Enthält der Fügebereich
ROI mit Kurventyp 64 oder 65 (d.h. Kurventypen,
die ein Maximum 94, 95 durchlaufen bzw. erreichen),
so werden von den in Schritt 2 nicht ausgeschlossenen ROI
zusätzlich
alle diejenigen ROI ausgeschlossen, deren Zeitverläufe ihr
Kurvenmaximum nach 0,9 sec noch nicht erreicht haben.
Der Zeitpunkt
des Kurvenmaximums charakterisiert generell die Güte der Schweißung: Je
später
die Kurven 64, 65 ihr Kurvenmaximum 94, 95 erreichen,
desto weniger ragt die Schweißlinse 8 in
die Bleche 1, 1' hinein.
Wenn alle Kurven ihr Maximum spät
erreichen, deutet das darauf hin, dass sich der Schweißpunkt 18 am
Rande zum Kleber (siehe 2c und 2d)
befindet. Erreichen einige Kurven ihr Kurvenmaximum 94, 95 früh, andere
aber spät,
so bedeutet das, dass die Ränder 42 der
Schweißlinse 8 nicht
senkrecht, sondern – wie
in 5b dargestellt – elliptisch nach unten abfallen.
- 4. Schritt: Ausschluss derjenigen ROI, deren Zeitverläufe nach
Erreichen eines Maximums zu flach abfallen:
Sind im Fügebereich
ROI mit Kurven vom Typ 65 vorhanden, so gehören, ausgehend
von der ROI mit dem steilsten Kurvenabfall 75' MIN,
nur diejenigen ROI zur Schweißlinse 8,
die eine ähnliche
Steilheit des Kurvenabfalls aufweisen, d.h. deren Steigungen beim
Kurvenabfall sich nur zu einem bestimmten Prozentsatz (z.B. 30%)
von der am steilsten abfallenden Kurve unterscheiden. Zur Auswahl
der zur Schweißlinse 8 gehörigen, relevanten
ROI bestimmt man für
jede ROI die Steigung 75' am
Ende 85' des
Beobachtungszeitraums und vergleicht diese mit der Steigung 75' MIN der
am steilsten abfallenden Kurve. Alle ROI, deren Endsteigungen 75' sich stärker als
der vorgegebene Prozentsatz von der Steigung 75' MIN der
am steilsten abfallenden Kurve unterschieden, werden als nicht zur
Schweißlinse 8 gehörig ausgeschlossen.
- 5. Schritt: Ausschluss derjenigen ROI, deren Temperaturkurven
sich in unzulässiger
Weise schneiden:
Sind im Fügebereich
ROI mit Kurven vom Typ 65 vorhanden, müssen außerdem die Zeitverläufe der
einzelnen ROI auf unzulässigen
Schnitt untersucht werden und die betreffenden ROI ausgeschlossen
werden. Ein unzulässiger Schnitt
zweier Temperaturkurven liegt dann vor, wenn im Schnittpunkt die
eine Kurve 101 ansteigt, während die andere Kurve 100 abfällt oder
im Kurvenmaximum eben verläuft
(siehe 16).
Mathematisch/geometrisch
lässt sich
ein unzulässiger
Schnitt wie folgt beschreiben:
- – Die
Kurve 101 erreicht ihr Maximum 105 zu einem späteren Zeitpunkt 103 als
die Kurve 100, die ihr Maximum 104 bereits zum
Zeitpunkt 102 erreicht.
- – Der
Wert 106 der Temperaturkurve 101 zum Zeitpunkt 102 (bei
dem die Kurve 100 ihr Maximum erreicht) ist kleiner als
der Maximalwert 104 der Temperaturkurve 100 zu
diesem Zeitpunkt.
- – Der
Wert 105 der Temperaturkurve 101 zum Zeitpunkt 103 (Maximalwert
der Kurve 101) ist größer als
der Wert der Temperaturkurve 100 zum Zeitpunkt 103.
In
einem solchen Fall werden alle ROI mit Kurvenverläufen 101,
die aufgrund eines zu einem späteren
Zeitpunkt 103 erreichten Maximums die Kurvenverläufe 100 der „schnelleren" ROI schneiden, als
nicht zur Schweißlinse
gehörig
ausgeschlossen.
-
Alle
diejenigen ROI, die in den oben beschriebenen fünf Schritten nicht ausgesondert
wurden, gelten als zur Schweißlinse 8 gehörig. Aus
der Zahl und relativen Lage der zur Schweißlinse gehörigen ROI lässt sich die Anbindungsstärke der
beiden Bleche 1, 1' ermitteln;
die Anbindungsstärke
entspricht der Fläche
zwischen den beiden Blechen 1, 1', auf der eine stoffschlüssige Verbindung
der Bleche 1, 1' erreicht
wird. Als Maß wird der
Durchmesser 9' der
Schweißlinse 8 angegeben.
-
Zur
Berechnung der Anbindungsstärke
werden – wie
in 5a gezeigt – über den
Fügebereich 2 hinweg
mehrere gleich große
ROI 33a–33t definiert.
Gemäß den obigen
Regeln werden diejenigen ROI 33g–33p bestimmt, die
zur Schweißlinse 8 gehören. Diejenigen
ROI (33f und 33q), die sich im Randbereich der Schweißlinse 8 befinden,
können
ebenfalls Linsenanteile enthalten, deren Temperaturverlauf 34f, 34q durch den
Einfluss des beginnenden Kleberbereichs 14 überlagert
wird. Um aus den Messdaten die genaue Größe der Schweißlinse 8 zu
ermitteln, können
diese im Randbereich befindlichen ROI 33f, 33q sukzessive
verkleinert werden, um das Vorhandensein von Anteilen der Schweißlinse zu
prüfen.
Aus den ROI, die als zur Schweißlinse 8 gehörig identifiziert
wurden und deren (durch Kamerakalibration ermittelbaren) Größe kann
der Linsendurchmesser 9' bestimmt
werden.
-
Für die bisher
beschriebenen Auswertungen wird die Absolutintensität der von
der Thermographie-Kamera 22 registrierten Wärmestrahlung
verwendet. Diese Wärmeintensität, die von
den Kamerapixeln 32 pro Zeiteinheit registriert wird, ist
ein Maß für die Temperatur
der Fügestelle 2,
hängt jedoch
auch von weiteren Parametern wie zum Beispiel der Emissivität der betrachteten
Bleche 1, 1',
der eingestellten Blitzintensität
und dem Abstand des Blitzes zum Prüfling ab.
-
Die
Emissivität
der Bleche 1, 1' wird
maßgeblich
durch eine (bzw. die Art der) Beschichtung 3, 3' beeinflusst;
so zeigen beispielsweise Stahlbleche mit einer intermetallischen
Alu-Eisen-Schicht
eine höhere Emissivität und somit – bei gleicher
Geometrie und Qualität
der Schweißung – durchweg
höhere
gemessene Intensitätswerte
als verzinkte Stahlbleche. Weiterhin kann es im Zuge des Widerstandsschweißens – je nach Auftreffen
der Schweißelektroden 6, 6', Qualität der Schweißung etc. – zu einer
lokalen Oxidierung der Bauteile 1, 1' kommen, was
die lokale Emissivität
der Bauteile 1, 1' beeinflusst:
so weisen intensiv verschweißte
Bleche 1, 1' im
Bereich des Schweißpunkts 18 eine
höhere
Emissivität
auf als weniger stark verschweißte.
-
Dementsprechend
muss vor der Prüfung
eines Schweißpunktes
im Rahmen der Parametrierung festgelegt werden, welche Temperaturen
bei einer ordnungsgemäßen Schweißung bei
gegebener Materialkombination, Blechstärke, eingestellter Blitzintensität und Blitzabstand
erwartet werden.
-
Im
Folgenden wird beispielhaft die Klassifizierungsmethode beschrieben:
Eine
zu prüfende
Fügestelle 2 auf
einer Rohbaukarosserie 25 wird für eine definierte Kameraposition
in mehrere gleich große
ROI 33a–33t unterteilt.
Anschließend
erzeugt man bei gegebener Blitzintensität und Blitzposition für eine ordnungsgemäße Schweißung an
dieser Fügestelle 2 die
Temperaturkurven 34a–34t und
bestimmt das größte Kurvenmaximum 38k (=Imax) (siehe 6).
-
Bei
einer nachfolgenden Prüfung
eines Schweißpunktes
an dieser Stelle werden folgende Fälle unterschieden:
- – Gruppe
A, entsprechend einem offenen Punkt (2b) oder
einem fehlenden Schweißpunkt
(2f): Wenn die Temperaturverläufe 34 aller ROI 33 über den
gesamten berücksichtigten
Zeitbereich hinweg unterhalb eines vorgegebenen Schwellwerts SA liegen, liegt keine Stoffverbindung der
beiden Bleche vor; die Schweißung
ist nicht in Ordnung oder fehlt ganz.
- – Gruppe
B, entsprechend einer Klebung (2d) oder
einer Verlötung
(2c): Wenn die Temperaturverläufe 34 aller ROI 33 oberhalb
von SA, aber unterhalb eines vorgegebenen
Schwellwerts SB = x·Imax,
0 < x < 1, liegen, sind
die beiden Bleche 1, 1' nicht in ausreichendem Maße miteinander
verbunden. X wurde empirisch als zwischen 0,5 und 0,7 liegend ermittelt.
- – Gruppe
C entsprechend einer Klebung (2d) oder
einer Verlötung
(2c): Wenn die Temperaturverläufe einiger ROI 33 ab
einem gewissen Zeitpunkt oberhalb von SB liegen,
aber keine der Kurven innerhalb des berücksichtigten Zeitbereichs ein
Maximum erreicht, die Steigung 56 am Ende 53 des Beobachtungszeitraums
(19) größer als 0,2 K/sec und deren
Sättigungskennwert
(d.h. der Quotient aus der Steigung 55 am Beginn des Kurvenanstiegs 36 und
der Steigung 56 am Ende 53 des Beobachtungszeitraums) < 35 ist, sind die
beiden Bleche 1, 1' durch
eine Klebung oder Verlötung
miteinander verbunden.
- – Gruppe
D entsprechend einer Schweißlinse
(2a, 2e und 2g):
Wenn die Temperaturverläufe einiger
ROI 33 ab einem gewissen Zeitpunkt oberhalb von SB liegen und die zugehörigen ROI weiterhin nicht in
einem der oben beschriebenen fünf
Schritt ausgeschlossen werden, so sind diese ROI Teil der Schweißlinse 8.
Aus der Zahl der ROI, die einen solchen Temperaturverlauf aufweisen,
kann die Größe der Schweißlinse 8 bestimmt
werden.
-
Im
Ausführungsbeispiel
der 5 bis 8 ist die
Erfindung anhand einer Gruppe von rechteckigen ROI 33a–33t dargestellt,
die in Form einer Kette 14 linear aneinandergereiht sind
und den Bereich des Schweißpunkts 18 überspannen.
Ganz allgemein können
die ROI 33 jede beliebige Form und Größe haben und in beliebiger
Weise über
den Bereich der Fügestelle 2 hinweg
angeordnet sein; insbesondere können
die ROI genau ein Pixel umfassen und in Form einer Matrix über das
gesamte Ergebnisbild angeordnet sein. Das Rauschen wird dann durch Anwendung
eines geeigneten Filters auf die Messdaten unterdrückt.
-
Die
oben beispielhaft aufgeführte
Klassifizierungsmethode ermöglicht
eine schnelle, verlässliche
Bewertung der Art der Verbindung der Bauteile 1, 1'. Die resultierenden
Bewertungen der ROI 33 bzw. der Kamerabereiche 32 können beispielsweise,
wie in 4 schematisch angedeutet, Online auf einem Monitor 28 dargestellt
werden und ermöglichen
dann eine schnelle Visualisierung der Schweißstelle: Zur Visualisierung der
Messergebnisse im Fügebereich 2 können die
einzelnen ROI entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu einer der oben aufgeführten Klassen
farbcodiert auf dem Monitor 28 wiedergegeben werden. Ein
Beobachter kann aus der Betrachtung der Monitorbilder unmittelbare
Rückschlüsse auf
die Qualität
der Verschweißungen
bzw. die Funktionsweise des Schweißsystems ziehen. Weiterhin
eignen sich die auf diese Weise ausgewerteten Intensitätsdaten
auch für
eine automatische Qualitätskontrolle.
-
Neben
der zerstörungsfreien
Qualitätsprüfung bzw.
-kontrolle von Widerstandsschweißverbindungen eignet sich die
Erfindung auch zur Untersuchung von Fügestellen, die mit Hilfe anderer
Schweißverfahren
hergestellt wurden, sowie zur Prüfung
von Lötverbindungen.