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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein öffnungsfähiges Fahrzeugdach nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein
derartiges Fahrzeugdach ist beispielsweise aus der
DE 697 01 686 T2 bekannt.
Das bekannte, für
ein Kraftfahrzeug vorgesehene Fahrzeugdach umfasst ein starres Dachteil,
welches in einer Schließstellung
einen Fahrzeuginnenraum überdeckt und
durch eine Verschwenkung um eine nahe des hinteren Endes des Dachteils
vorgesehene Querachse in eine Öffnungsstellung
bringbar ist, in welcher das Dachteil auf einem Kofferraumdeckel
aufliegt.
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Bei
dem bekannten Fahrzeugdach ist das Dachteil bei geschlossenem Fahrzeugdach
von oben betrachtet konvex. Der Kofferraumdeckel weist an seiner
Oberseite eine zentrale Vertiefung auf, welche einen konkaven Sitz
bildet, in dem das in Öffnungsstellung
gebrachte Dachteil untergebracht wird.
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Nachteilig
ist bei dem bekannten Fahrzeugdach, dass das ästhetische Erscheinungsbild
des Fahrzeugs an der Oberseite seines Heckbereichs durch die (umgedrehte)
Form des starren Dachteils bestimmt wird. Bei einer im geschlossenen
Zustand von oben betrachtet üblicherweise
konvexen Krümmung
des Dachteils ergibt sich demnach z. B. zwingend eine von oben betrachtet
konkave Krümmung der
Oberseite des Fahrzeugheckbereiches im geöffneten Dachzustand.
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Ein ähnliches
Fahrzeugdach ist aus der
US 7,172,236
B1 bekannt und umfasst ein starres Dachpaneel, welches
durch eine Verschwenkung in eine Öffnungsstellung bringbar ist.
Hierfür
ist das Dachpaneel über
wenigstens einen Schwenkarm mit einer Stützkonstruktion verbunden, an
welcher der Schwenkarm angelenkt ist. Bei zurückverschwenktem Dachpaneel
ist das ästhetische
Erscheinungsbild des Fahrzeugs wieder durch die umgedrehte Form
dieses Dachteils geprägt.
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Aus
der
US 4,750,778 ist
ein weiteres Fahrzeugdach nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt.
Es handelt sich um ein öffnungsfähiges Dach eines
Kleinlasters mit offener Ladefläche
("pickup truck"). Das ästhetische
Erscheinungs bild des zurückverschwenkten
Dachteils spielt hierbei eine untergeordnete Rolle, da es auf den
Boden des Laderaumes abgesenkt ist, der ringsherum von Seitenwänden umgeben
ist. Eine Besonderheit besteht darin, dass das zurückverschwenkte
Dachteil auf der Ladefläche
eine Sitzbank für
zusätzliche
Passagiere ausbildet. Falls gewünscht,
kann die von dem umgedrehten Dachteil gebildete Sitzfläche mit
einem Schaumstoffkissen zwecks Erhöhung des Sitzkomforts versehen
werden.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einem Fahrzeugdach
der eingangs genannten Art die gestalterische Freiheit hinsichtlich des ästhetischen
Erscheinungsbilds in Öffnungsstellung
des Fahrzeugdaches zu erhöhen.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
dadurch gelöst,
dass an der Innenseite des Dachteils ein verformbarer Dachhimmel
vorgesehen ist, dessen Form beim Öffnen und Schließen des
Fahrzeugdaches reversibel verändert
wird.
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Der
Begriff "Dachhimmel" bezeichnet hierbei in üblicher
Weise einen an der Unterseite des Dachteils flächig ausgedehnten Abdeckungskörper, der
in Schließstellung
des Dachteils ein für
den oder die Fahrzeuginsassen sichtbares Teil bildet.
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Die
gemäß der Erfindung
vorgesehene Besonderheit, dass die Form des Dachhimmels beim Öffnen des
Fahrzeugdaches verändert
wird, erlaubt vorteilhaft eine von der Form des Dachhimmels in Schließstellung
unabhängige
Form des Dachhimmels in Öffnungsstellung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass sowohl das Dachteil als auch der Dachhimmel
bei geschlossenem Fahrzeugdach von oben betrachtet eine konvexe
Krümmung
in Längsrichtung
und/oder Querrichtung besitzen. Eine derartige Konvexität ist bei
nahezu allen Fahrzeugdächem funktional
und ästhetisch
vorteilhaft. Würde
man bei einem solchen Fahrzeugdach das Dachteil zusammen mit dem
Dachhimmel wie bei dem gattungsgemäßen Fahrzeugdach (vgl.
DE 697 01 686 T2 )
zum Öffnen
nach hinten verschwenken, so ergäbe
sich bei geöffnetem
Dach von oben betrachtet eine Konkavität des nunmehr die Oberseite
des Fahrzeugheckbereiches bildenden Dachhimmels. Eine derartige
Konkavität
kann durch die erfindungsgemäß vorgesehene
Verformung des Dachhimmels beim Dachöffnungsvorgang vermieden werden.
Gemäß der Erfindung
kann während
des Dachöffnungsvorganges die
Krümmung
des Dachhimmels in Längsrichtung und/oder
Querrichtung verändert
werden. So kann beispielsweise eine Konvexität des Dachhimmels während des
Dachöffnungsvorganges
verringert oder ganz beseitigt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Dachhimmel bei geöffnetem Dach von oben betrachtet
eine konvexe Krümmung in
Längsrichtung
und/oder Querrichtung besitzt. Wenn der Dachhimmel bei geschlossenem
Fahrzeugdach in der oder den entsprechenden Richtungen konvex gekrümmt war,
bedeutet dies unter Umständen
eine "Umkehr der
Krümmung" während des Dachöffnungsvorganges.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass sowohl das Dachteil als auch der Dachhimmel
bei geschlossenem Fahrzeugdach von oben betrachtet eine konvexe
Krümmung
in Längsrichtung
und Querrichtung besitzen und dass der Dachhimmel bei geöffnetem
Dach von oben betrachtet eine konvexe Krümmung in Längsrichtung und Querrichtung
besitzt.
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Die
Erfindung betrifft in erster Linie die Anordnung und besondere Gestaltung
eines Dachhimmels bei einem Fahrzeugdach der gattungsgemäßen Art.
Die Gestaltung der übrigen
Fahrzeugdachkomponenten, insbesondere des mit dem Dachhimmel verkleideten
Dachteils, ist von nachrangiger Bedeutung. Vorteilhaft kann diesbezüglich auf
an sich bekannte Konstruktionen zurückgegriffen werden.
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So
kann das Dachteil z. B. als ein starres Dachteil (Dachpaneel) ausgebildet
sein, welches in Schließstellung
beispielsweise im Wesentlichen den gesamten Fahrzeuginsassenraum überdeckt.
In an sich bekannter Weise kann vorgesehen sein, dass ein vorderes
Ende des Dachteils in Schließstellung an
einen oberen Abschnitt eines Windschutzscheibenrahmens angrenzt.
Der zum Öffnen
und Schließen
des Fahrzeugdaches vorgesehene Verschwenkungswinkel liegt bevorzugt
in einem Bereich von etwa 140° bis
220°, beispielsweise
etwa 180°.
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Das
Dachteil kann ein in Schließstellung
im Wesentlichen horizontal sich erstreckendes Vorderteil aufweisen,
an welches sich im hinteren Bereich ein nach unten erstreckendes
Hinterteil anschließt, welches
bei transparenter Ausbildung die Funktion einer Heckscheibe besitzt.
Ein solches in Schließstellung
im Wesentlichen vertikal sich erstreckendes Hinterteil des Dachteils
kann bei geöffnetem
Fahrzeugdach die Funktion eines so genannten Windschotts übernehmen.
Hierfür
ist es bevorzugt, dass die zum Öffnen
und Schließen
des Fahrzeugdaches vorgesehene Verschwenkungsquerachse fahrzeugfest
und in Vertikalrichtung betrachtet wenigstens annähernd auf
halber Höhe
der vertikalen Erstreckung des Hinterteils in Schließstellung
angeordnet ist.
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Der
Fahrzeugheckbereich, auf welchen das Dachteil am Ende eines Dachöffnungsvorganges
abgelegt wird, erstreckt sich bevorzugt im Wesentlichen horizontal
und wird weiter bevorzugt von einem Kofferraumdeckel oder Motorraumdeckel
gebildet.
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Der
Fahrzeugheckbereich bzw. dessen Oberseite besitzt bevorzugt eine
Krümmung,
die an die äußere Krümmung des
Dachteils in Öffnungsstellung
angepasst ist, bildet also z. B. eine Aufnahmemulde für ein insgesamt
konvexes, starres Dachteil.
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Zur
Realisierung der Formveränderbarkeit des
Dachhimmels gibt es in der Praxis verschiedene Möglichkeiten.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, dass der Dachhimmel einen reversibel verformbaren Plattenkörper umfasst,
dessen Rand an der Innenseite des Dachteilrands gelagert ist, sei
es vollständig umlaufend
oder nur an mehreren einzelnen Lagerstellen wie z. B. in den Ecken
eines insgesamt etwa rechteckigen Plattenkörpers.
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Der
Plattenkörper,
der als solcher oder zusammen mit anderen Komponenten (z. B. einem
textilen Bezug auf der Innenseite) den Dachhimmel bilden kann, kann
eine Steifigkeit bzw. Formstabilität derart besitzen, dass die
bei geöffnetem
Fahrzeugdach vorgesehene Dachhimmelform nicht durch Windlastkräfte während der
Fahrt nennenswert verändert
wird. Falls der Dachhimmel bei geöffnetem Fahrzeugdach von oben
betrachtet eine konvexe Krümmung
besitzt, so ist die Formstabilität
des Dachhimmels oftmals relativ unkritisch, nämlich wenn während der
Fahrt auf den Dachhimmel ausgeübte Windlastkräfte nach
oben wirken.
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In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der reversibel verformbare Plattenkörper wenigstens
einen mechanisch stabilen Zustand besitzt, in welchem der Plattenkörper in
Längsrichtung und/oder
Querrichtung gekrümmt
ist und dieser stabile Krümmungszustand
die Dachhimmelform bei geöffnetem
Dach oder geschlossenem Dach definiert. In einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Plattenkörper zwei mechanisch stabile
Zustände
mit einander entgegengesetzten Krümmungsorientierungen besitzt,
welche zwei einander entgegengesetzte Krümmungsorientierungen (für die Schließstellung
und die Öffnungsstellung)
des Fahrzeugdaches definieren. In diesem Fall ist möglich nur
dann eine Kraft bzw. mechanische Belastung aufzubringen, wenn die
Dachhimmelform beim Öffnen
oder beim Schließen
des Fahrzeugdaches zu verändern ist.
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Auch
könnte
ein Plattenkörper
verwendet werden, der einen mechanisch stabilen Zustand mit einer
bestimmten Krümmungsorientierung
und einen metastabilen Zustand mit entgegengesetzter Krümmungsorientierung
besitzt. Als Beispiel hierzu stelle man sich z. B. eine mit der
erstgenannten Krümmungsorientierung
gefertigte Federstahlplatte vor. Eine solche Platte kann durch Krafteinwirkung
aus dem stabilen Zustand in einen metastabilen Zustand mit entgegengesetzter
Krümmungsorentierung
gebracht werden, zu dessen Aufrechterhaltung z. B. eine minimale
Haltekraft ausreichen kann. Auf diesem Prinzip beruht beispielsweise
die Funktion eines Kinderspielzeugs, dem so genannten "Knackfrosch".
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In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass eine Formstabilität des Dachhimmels durch an oder
in dem Dachhimmel verlaufende Streben (Spriegel) bewirkt oder gefördert wird.
Derartige Streben können
z. B. in Längsrichtung
und/oder Querrichtung verlaufen. Auch ein schräger, insbesondere diagonaler
Verlauf bei einem insgesamt im Wesentlichen rechteckigen Dachhimmel
ist möglich.
In jeder solchen Richtung können
eine oder mehrere Streben verlaufen. Falls mehrere Streben vorgesehen
sind, so können
diese unmittelbar und/oder durch formstabile Verbindungsteile miteinander
verbunden sein.
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Hinsichtlich
der mechanischen Eigenschaften einer Strebenanordnung können Besonderheiten wie
oben für
einen verformbaren Plattenkörper
erläutert
vorgesehen sein (z. B. wenigstens ein stabiler oder metastabiler
gekrümmter
Zustand).
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Für die Gestaltung
von "Formänderungsmitteln" zum zwangsweisen
Verändern
der Form des Dachhimmels beim Öffnen
und Schließen
des Fahrzeugdaches gibt es verschiedene Möglichkeiten.
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In
einer Ausführungsform
ist beispielsweise vorgesehen, dass die beim Dachöffnungsvorgang und
Dachschließvorgang
ohnehin vorhandene Relativbewegung (Verschwenkung) des Dachteils
bezüglich
eines Fahrzeugkorpus über
eine mechanische Getriebeverbindung zum Aufbringen einer geeigneten
Verformungsbelastung auf den Dachhimmel ausgenutzt wird.
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Beispielsweise
kann im Zwischenraum zwischen dem Dachteil und dem Dachhimmel ein
Aktor untergebracht sein, der an einer oder mehreren Stellen eine
Formveränderungskraft
auf den Dachhimmel ausübt
und über
einen ebenfalls in diesem Zwischenraum verlaufenden Mechanismus
angesteuert wird. Der Mechanismus kann z. B. ein Gestänge, drucksteife
Antriebskabel etc. umfassen, um die Verschwenkungsbewegung des Dachteils
in eine entsprechende Aktorbewegung umzuwandeln.
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Alternativ
kann ein im Zwischenraum zwischen dem Dachteil und dem Dachhimmel
angeordneter Aktor auch elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch
ansteuerbar vorgesehen sein. Falls eine automatische Verstellbarkeit
des Fahrzeugdaches mit einer hydraulischen Antriebseinrichtung vorgesehen ist,
so kann ohne großen
Aufwand z. B. ein hydraulischer Aktor auch für die reversible Formänderung des
Dachhimmels beim Öffnen
und Schließen
des Fahrzeugdaches verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass mit einer Dachverstellmechanik gekoppelte Formänderungsmittel
zum zwangsweisen Verformen des Dachhimmels vorgesehen sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug
auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es stellen dar:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Fahrzeugdachbereiches bei geschlossenem Fahrzeugdach,
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2 das
Fahrzeugdach von 1 während des Öffnens,
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3 das
Fahrzeugdach von 1 im geöffneten Zustand,
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Fahrzeugs von der Seite, mit einem
Fahrzeugdach gemäß eines
Ausführungsbeispiels
der Erfindung, dargestellt für
die Schließstellung,
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5 eine
schematische Seitenansicht eines Dachteils mit Dachhimmel für das Fahrzeugdach von 4,
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6 eine
perspektivische Ansicht des Fahrzeugs von 4, dargestellt
für die Öffnungsstellung
des Fahrzeugdaches,
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7 eine
schematische Seitenansicht des Dachteils mit Dachhimmel, dargestellt
für die Öffnungsstellung
gemäß 6,
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8 eine
perspektivische Ansicht des Fahrzeugs von 4, von hinten
betrachtet,
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9 eine
schematische Ansicht von hinten des Dachteils samt Dachhimmel für die in 8 dargestellte
Schließstellung,
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10 eine
perspektivische Ansicht des Fahrzeugs entsprechend 8,
jedoch dargestellt für
die Öffnungsstellung,
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11 eine
schematische Ansicht von hinten des Dachteils samt Dachhimmel für die in 10 dargestellte Öffnungsstellung,
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12 eine
schematische Darstellung zur Veranschaulichung einer Verformbarkeit
eines Dachhimmels,
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13 eine
der 12 entsprechende Darstellung gemäß einer
modifizierten Ausführungsform,
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14 eine
der 12 entsprechende Darstellung gemäß einer
modifizierten Ausführungsform,
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15 eine
der 12 entsprechende Darstellung gemäß einer
modifizierten Ausführungsform,
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16 eine
schematische Darstellung eines Fahrzeugdaches gemäß einer
modifizierten Ausführungsform,
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17 eine
schematische Darstellung des Fahrzeugdachs von 16 aus
einer anderen Perspektive, und
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18 eine
schematische Schnittansicht zur Veranschaulichung einer Lagerung
eines Dachhimmelrands an der Innenseite eines Dachteilrands.
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Die 1 bis 3 veranschaulichen
an einem Beispiel den technischen Ausgangspunkt der vorliegenden
Erfindung.
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1 zeigt
ein öffnungsfähiges Fahrzeugdach 10 im
geschlossenem Zustand. Ein Dachpaneel 12 überdeckt
in der dargestellten Schließstellung
den Fahrzeuginsassenraum 14 des hier als zweisitziges Cabriolet
ausgebildeten Fahrzeugs.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
umfasst das Dachpaneel 12 bei geschlossenem Fahrzeugdach
ein im Wesentlichen horizontal sich erstreckendes Vorderteil 16 und
ein im hinteren Bereich des Dachpaneels 12 sich daran anschließendes,
sich im Wesentlichen vertikal erstreckendes Hinterteil 18, welches
auch als Heckscheibe dient und hierfür transparent ausgebildet ist.
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In
den Figuren sind eine Längsrichtung,
eine Querrichtung und eine Hochrichtung des Fahrzeugs eingezeichnet
und in üblicher
Weise mit x, y und z bezeichnet.
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Ausgehend
von der in 1 dargestellten Schließstellung
des Dachpaneels 12 kann dieses durch eine Verschwenkung,
wie durch den Pfeil in 2 symbolisiert, nach hinten
in eine Öffnungsstellung
gebracht werden, die in 3 dargestellt ist.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
erfolgt diese Verschwenkung um eine fahrzeugfeste, nahe des hinteren
Endes des Dachpaneels 12 vorgesehene Querachse.
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In
der Öffnungsstellung
gemäß 3 liegt das
Dachpaneel 12 wie dargestellt an einem Fahrzeugheckbereich 20 auf.
In diesem geöffneten
Zustand des Fahrzeugdaches 10 fungiert das Hinterteil 18 als
Windschott.
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In
der Schließstellung
gemäß 1 besitzt das
Dachpaneel 12 von oben betrachet eine konvexe Krümmung sowohl
in Längsrichtung
x als auch in Querrichtung y. Dementsprechend besitzt die bei geöffnetem
Dach gemäß 3 von
oben sichtbare Innenseite des Dachpaneels 12 eine konkave
Krümmung.
Diese Konkavität
an der Oberseite des Heckbereichs 20 bei geöffnetem
Fahrzeugdach ist oftmals unter ästhetischen
und/oder funktionalen (z. B. aerodynamischen) Gesichtspunkten nachteilig.
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Nachfolgend
wird mit Bezug auf die 4 bis 11 ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben, bei welchem dieser Nachteil beseitigt
ist.
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Bei
der nachfolgenden Beschreibung von weiteren Ausführungsbeispielen werden für gleichwirkende
Komponenten die gleichen Bezugszahlen verwendet, jeweils ergänzt durch
einen kleinen Buchstaben zur Unterscheidung der Ausführungsform. Dabei
wird im Wesentlichen nur auf die Unterschiede zu dem bzw. den bereits
beschriebenen Ausführungsbeispielen
eingegangen und im Übrigen
hiermit ausdrücklich
auf die Beschreibung vorangegangener Ausführungsbeispiele verwiesen.
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4 zeigt
ein Fahrzeug 1a mit einem öffnungsfähigen Fahrzeugdach 10a im
geschlossenen Zustand. Das Fahrzeugdach 10a besitzt im
Wesentlichen dieselbe Gestaltung wie das oben mit Bezug auf die 1 bis 3 bereits
beschriebene Fahrzeugdach 10.
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Abweichend
von dem oben beschriebenen Beispiel ist jedoch an der Innenseite
eines Dachpaneels 12a ein Dachhimmel 30a vorgesehen.
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5 zeigt
schematisch die Anordnung des Dachhimmels 30a unter dem
Vorderteil 16a des Dachpaneels 12a bei geschlossenem
Fahrzeugdach 10a (4). Wie
das Dachpaneel 12a besitzt auch der Dachhimmel 30a von
oben betrachtet eine konvexe Krümmung
in Längsrichtung
x.
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6 zeigt
das Fahrzeug 1a bei geöffnetem Fahrzeugdach 10a.
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7 zeigt
in einer der 5 entsprechenden schematischen
Darstellung das Dachpaneel 12a mit dem in dieser Öffnungsstellung
nunmehr überhalb
davon angeordneten Dachhimmel 30a.
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Wie
es aus 7 ersichtlich ist, wurde die Form des Dachhimmels 30a beim Öffnen des
Fahrzeugdaches 10a durch (nicht dargestellte) Formänderungsmittel
zwangsweise derart verändert,
dass bei geöffnetem
Fahrzeugdach von oben betrachtet nunmehr eine konvexe Krümmung des
Dachhimmels 30a in Längsrichtung
x vorliegt. Eine nachteilige Wanne bzw. Mulde im Bereich der Oberseite
des Fahrzeugheckbereiches 20a ist somit vermieden.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist
vorgesehen, dass beim Dachöffnungsvorgang auch
die in Querrichtung vorhandene Krümmung des Dachhimmels 30a verändert wird.
Auch in Querrichtung wird hier beim Dachöffnungsvorgang die Krümmungsorientierung
umgekehrt. Dies veranschaulichen die Darstellungen der 8 bis 11,
welche das Fahrzeug 1a (8 und 10)
bzw. die Anordnungsgeometrie des Dachpaneels 12a samt Dachhimmel 30a in
Schließstellung
(9) und Öffnungsstellung
(11) zeigen.
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Zusammenfassend
ist bei dem Fahrzeugdach 10a eine wölbungsumkehrende Dachhimmelschale 30a vorgesehen,
deren Bombierung beim Dachöffnungsvorgang
verändert
wird (und beim Dachschließvorgang
wieder entsprechend zurück
in die Ausgangsbombierung verändert
wird). Trotz der um etwa 180° gedrehten
Ablage des Dachpaneels 12a bei geöffnetem Fahrzeugdach ist die
Innenseite des Dachpaneels 12a nicht form- und funktionsbestimmend
für den
Fahrzeugheckbereich 20a. Zuverlässig ist bei geöffnetem
Fahrzeugdach 10a z. B. auch vermieden, dass Wasser in diesem
Bereich stehen bleibt.
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Für die konkrete
Gestaltung des Dachhimmels sowie der Realisierung einer Verformung
des Dachhimmels durch geeignete Antriebs- bzw. Formänderungsmittel
gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Nachfolgend werden einige diesbezügliche grundsätzliche
Konstruktionsprinzipien anhand der 12 bis 18 kurz
erläutert.
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12 veranschaulicht
in einer schematischen Draufsicht von oben einen Dachhimmel 30b von
insgesamt rechteckiger Kontur, der als verformbare Kunststoffplatte
ausgebildet ist, die an ihren vier Eckbereichen ortsfest bezüglich des
(nicht dargestellten) Dachteils bzw. Dachpaneels gelagert ist und durch
Aufbringung einer geeigneten Formänderungskraft (orthogonal zur
Zeichenebene) verformbar ist. Die Platte kann z. B. zwei stabile
Krümmungszustände besitzen,
einerseits aus der Zeichenebene herausgewölbt und andererseits in die
Zeichenebene hineingewölbt,
wobei der Übergang
zwischen diesen beiden Formen durch Einleitung einer entsprechenden
Zug- bzw. Druckkraft an einer Krafteinleitungsstelle 32b erfolgen
kann. Diese Stelle 32b kann z. B. als Angriffspunkt für ein zwischen
dem Dachhimmel 30b und dem Dachteil angeordnetes Verstellorgan einer
Verstellmechanik oder für
einen in diesem Bereich angeordneten Aktor (z. B. hydraulischer
Aktor) vorgesehen sein. Eine seitliche, bezüglich des Dachteils ortsfeste
Lagerung des Plattenrands nicht ringsherum sondern nur an einigen
Stellen, z. B. wie dargestellt an den vier Ecken, kann die Verstellbarkeit bzw.
Verformbarkeit der Platte vereinfachen und/oder eine Geräuschentwicklung
("Knackfroscheffekt") reduzieren.
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13 zeigt
eine Modifikation, bei welcher an der Oberseite einer Kunststoffplatte
mit dieser verbunden zwei jeweils in Querrichtung y verlaufende Streben 34c angeordnet
sind. Die dargestellte Anordnung eignet sich insbesondere zur Erzielung
von zwei Durchbiegungszuständen
der Platte, zum einen aus der Zeichenebene herausgewölbt und
zum anderen in die Zeichenebene hineingewölbt. Bei dieser Ausführung kann
vorgesehen sein, dass die Formstabilität des Dachhimmels 30c im
Wesentlichen bereits allein durch die Formstabilität der Streben 34c bewirkt
wird. Im dargestellten Beispiel ist vorgesehen, dass jede Strebe
an beiden Enden ortsfest bezüglich
des (nicht dargestellten) Dachteils gelagert ist. Dies ist jedoch
keineswegs zwingend. Außerdem könnte die
Anzahl und/oder Verlaufsrichtung der Streben 34c auch anders
als dargestellt gewählt
werden.
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14 zeigt
eine Ausführungsform
einer verformbaren Dachhimmelplatte 30d ähnlich dem Beispiel
gemäß 13,
wobei jedoch die beiden Streben 34d in ihrem mittleren
Bereich durch eine formstabile Verbindungsstrebe 36d miteinander
verbunden sind. Dies besitzt z. B. den Vorteil, dass durch eine
zentrale Krafteinleitung an einer Krafteinleitungsstelle 32d an
der Verbindungsstrebe 36d beide Streben 34d simultan
kraftbeaufschlagt werden können,
wenn der Dachhimmel 30d in seiner Krümmung verändert werden soll.
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15 zeigt
eine Ausführungsform
eines Dachhimmels 30e, bei welchem sowohl eine in Längsrichtung
x als auch eine in Querrichtung y verlaufende Strebe vorgesehen
sind, die sich in einem zentralen Bereich des Dachhimmels 30e kreuzen. Auch
hier könnte
die Anzahl und Anordnung der Streben weiter modifiziert werden.
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Die
obigen Beispiele der 12 bis 15 sollen
lediglich beispielhaft veranschaulichen, dass ein im Rahmen der
vorliegenden Erfindung geeigneter Dachhimmel einen verformbaren
Plattenkörper umfassen
kann, der in verschiedener Weise am Dachteil angelagert sein kann
und in verschiedener Weise durch eine oder mehrere verformbare Streben und/oder
biegesteife Verbindungsstreben stabilisiert werden kann.
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Eine
weitere Realisierungsmöglichkeit
für einen
Dachhimmel veranschaulichen die 16 und 17.
Bei diesem Beispiel wird ein Dachhimmel 30f aus einer biegsamen Struktur
oder einer Textilbespannungsstruktur gebildet, an welcher mehrere Streben
bzw. Formlineale 34f angebracht sind. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, dass die Streben 34f formstabil sind und
sich bei der Dachverstellung (Dachöffnungs- oder Dachschließvorgang)
um eine Achse drehen (vgl. Pfeile in den 16 und 17),
um den Dachhimmel 30f in die gewünschte Orientierung zu wölben und
damit die Formänderung
zu bewirken.
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Der
Drehantrieb der Streben 34f kann z. B. mechanisch mit einer
Hauptmechanik des Fahrzeugdaches gekoppelt sein.
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Bei
dem dargestellten Beispiel ist der z. B. aus Kunststoff gebildete
Dachhimmel 30f in beiden Wölbungszuständen jeweils in zwei Querrichtungen (x
und y) gewölbt.
Das Ausmaß und
das relative Verhältnis
dieser Wölbungen
kann in einfacher Weise durch geeignete Formgestaltung und Anordnung
der drehbaren Streben 34f auch modifiziert werden.
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Bei
allen oben beschriebenen Ausführungsformen
kann vorgesehen sein, dass während
der Formänderung
des Dachhimmels ein entsprechender Längenausgleich im Bereich einer
Lagerung des Dachhimmelrands während
des Verstellvorganges zugelassen ist, insbesondere z. B. zur Vermeidung eines
Verstellgeräusches.
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18 veranschaulicht
eine Realisierung eines solchen Längenausgleichs in einem seitlichen Randbereich
eines Dachhimmels 30g. 18 zeigt diesen
Dachhimmel 30g im Schließzustand des betreffenden Fahrzeugdaches 10g.
Am seitlichen Rand eines Dachpaneels 12g ist eine Scheibendichtung 38g zur
Abdichtung des Paneels 12g gegenüber einer Seitenscheibe 40g des
Fahrzeugs angebracht.
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Diese
Dichtung 38g wird vorteilhaft des weiteren zur Lagerung
eines seitlichen Rands des Dachhimmels 30g verwendet. Wie
dargestellt ragt der seitliche Rand des Dachhimmels 30g in
eine entsprechende Lagerungsaufnahme, an welcher die Dichtung 38g angeformt
ist. Die Tiefe der Lagerungsaufnahme ist hierbei so bemessen, dass
bei der Dachverstellung und der damit einhergehenden Verformung
(Umwölbung)
des Dachhimmels 30g ein entsprechender Längenausgleich
ermöglicht
ist.
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Ganz
allgemein ist ein solcher Längenausgleich
in Horizontalrichtung bevorzugt über
einen Großteil
des Umfangs des Dachhimmels vorgesehen.
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- 1
- Fahrzeug
- 10
- Fahrzeugdach
- 12
- Dachpaneel
- 14
- Fahrzeuginsassenraum
- 16
- Vorderteil
- 18
- Hinterteil
- 20
- Heckbereich
- 30
- Dachhimmel
- 32
- Krafteinleitungsstelle
- 34
- Strebe
- 36
- Verbindungsstrebe
- 38
- Dichtung
- 40
- Seitenscheibe