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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Laser-Mikrodissektion.
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Laser-Mikrodissektionssysteme
werden häufig zur Bearbeitung, Separierung und/oder Gewinnung
von biologischen Objekten, insbesondere mikroskopisch kleinen biologischen
Objekten, eingesetzt.
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In
der
WO 97/29355 A1 der
Anmelderin ist ein Laser-Mikrodissektionssystem beschrieben, mit dessen
Hilfe einzelne biologische Objekte, welche auf einem Träger
angeordnet sind, rechnergestützt selektiert und mit einem
Laserstrahl bearbeitet werden können. Dabei kann ein zuvor
selektiertes biologisches Objekt von dem umgebenden biologischen Material
mit Hilfe des Laserstrahls rechnergestützt abgetrennt und
durch einen laserinduzierten Transportprozess mit Hilfe eines einzelnen
Laserschusses von dem Träger zu einer Auffangvorrichtung
befördert werden. Als Träger kann beispielsweise
sowohl ein Glasobjektträger als auch eine Polymermembran verwendet
werden.
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Das
zuvor beschriebene Verfahren ermöglicht die Separierung,
Sortierung und Gewinnung von einzelnen biologischen Objekten, wobei
im Rahmen der vorliegenden Patentanmeldung unter dem Begriff „biologische
Objekte" vor allem lebende oder fixierte biologische Zellen oder
Zellbestandteile verstanden werden, welche Bestandteil eines flüssigen
oder festen biologischen Materials, wie beispielsweise eines Zellgewebes,
eines Abstrichs oder einer Zellkultur etc. sind, ohne dass jedoch
die Erfindung darauf beschränkt ist. Mit Hilfe des zuvor
beschriebenen Verfahrens können die jeweils selektierten
biologischen Objekte gezielt mit einer ausgewählten Substanz durch
berührungslose Laser-Mikroinjektion beladen und anschließend
die erfolgreich injizierten biologischen Objekte aussortiert werden.
Die biologischen Objekte können nebeneinander auf einem
Träger aufgebracht sein, wobei der Vorgang des Absonderns
innerhalb kurzer Zeit und berührungslos durchgeführt
werden kann. Gleichzeitig bleibt die Überlebensfähigkeit
bzw. Morphologie der biologischen Objekte gewähr leistet,
d. h. die biologischen Objekte werden durch den Mikroinjektionsvorgang
und durch den Abtrenn- und Transportprozess nicht geschädigt bzw.
beeinträchtigt.
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Da
das zuvor beschriebene Verfahren manuell nur relativ aufwändig
mit der gewünschten Präzision durchgeführt
werden kann, ist das in der Druckschrift
WO 97/29355 A1 beschriebene
Laser-Mikrodissektionssystem rechnergestützt ausgestaltet,
d. h. das Ausschneiden und/oder Befördern eines selektierten
biologischen Objekts durch einen laserinduzierten Transportprozess
erfolgt rechnergestützt, so dass die Laserlichtquelle,
welche den zum Schneiden und/oder Transportieren dienenden Laserstrahl erzeugt,
automatisch angesteuert und die erforderliche Relativbewegung zwischen
dem Laserstrahl und dem die biologischen Objekte aufweisenden Träger automatisch
herbeigeführt wird.
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In
der Druckschrift
WO
01/73398 A1 der Anmelderin ist in diesem Zusammenhang ein
voll automatisiertes rechnergestütztes Laser-Mikrodissektionssystem
beschrieben, wobei eine rechnergestützte Selektion bzw.
Markierung der auf dem Träger befindlichen gewünschten
Objekte möglich ist, so dass diese nachfolgend automatisch
mit dem Laser-Mikrodissektionssystem bearbeitet werden können.
Das Laser-Mikrodissektionssystem umfasst hierzu einen Bildschirm
bzw. Monitor, auf dem ein von einer digitalen Kamera aufgenommenes
Videobild des auf dem Träger befindlichen Materials dargestellt
wird. Der Benutzer kann auf dem Bildschirm bzw. dem Videobild mit
Hilfe entsprechender Graphiktools eine gewünschte Schnittkurve
zeichnen, welche anschließend rechnergestützt
automatisch mit dem Laserstrahl nachgefahren wird, um das zuvor
selektierte biologische Objekt aus dem umgebenden biologischen Material
auszuschneiden. Auf ähnliche Art und Weise kann auf dem
Bildschirm bzw. auf dem Videobild auch ein gewünschtes
Objekt für den laserinduzierten Transport zu einer Auffangvorrichtung
markiert werden, wobei anschließend automatisch ein separater
Laserimpuls bzw. Laserschuss an der gewünschten Stelle
gesetzt wird, um das damit bestrahlte Objekt von dem Träger
zu der Auffangvorrichtung zu katapultieren bzw. zu befördern.
Abhängig von der Ausgestaltung der Präparats und
des Trägers sowie abhängig von den eingestellten
Laserparametern können dabei auch einzelne biologische Objekte
unmittelbar aus dem Präparat mit Hilfe eines einzelnen
Laserschusses zu der Auffangvorrichtung befördert werden,
ohne dass diese zuvor mit Hilfe eines Schneidevorgangs ausgeschnitten
und freipräpariert worden sind.
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In
der Druckschrift
WO
03/036266 A1 der Anmelderin ist ein weiter verbessertes
voll automatisiertes rechnergestütztes Laser-Mikrodissektionssystem
beschrieben, bei dem die Benutzerfreundlichkeit und Funktionsvielfalt
weiter verbessert ist und insbesondere die Verarbeitung einer Vielzahl
biologischer Objekte, welche auch unterschiedlicher Art sein können,
auf einfache Art und Weise durchgeführt werden kann. Dabei
wird in dieser Druckschrift vorgeschlagen, die zuvor selektierten
biologischen Objekte in Objektgruppen zusammenzufassen, wobei jeder
Objektgruppe eine individuelle Art der Bearbeitung mit dem Laserstrahl
zugewiesen werden kann. Die einzelnen Objektgruppen können
rechnergestützt ausgewählt werden, wobei die Computersteuerung
des Laser-Mikrodissektionssystem derart ausgestaltet ist, dass sie
nach einer Auswahl einer Objektgruppe automatisch die Bearbeitung
der der ausgewählten Objektgruppe zugeordneten biologischen
Objekte gruppenspezifisch mit dem Laserstrahl veranlasst. Alle einer
ausgewählten Objektgruppe zugehörigen Objekte
werden somit automatisch, d. h. rechnergestützt, nacheinander
angefahren und mit Hilfe des Laserstrahls beispielsweise ausgeschnitten
und/oder durch den zuvor beschriebenen laserinduzierten Transportprozess
von dem Träger zu einer Auffangvorrichtung befördert.
Dies ermöglicht, dass beispielsweise sämtliche
Objekte einer ersten Objektgruppe in einem ersten Auffangbehälter
und sämtliche Objekte einer zweiten Objektgruppe in einem
zweiten Auffangbehälter gesammelt werden können,
wobei es sich beispielsweise bei den Objekten der ersten Gruppe
um Tumorzellen und bei den Objekten der zweiten Gruppe um gesunde
Zellen handeln kann. Die Separierung der gewünschten biologischen
Objekte wird auf diese Weise für den Benutzer deutlicher
vereinfacht und beschleunigt, wobei darüber hinaus für
jede Objektgruppe eine unterschiedliche Art der Laserbearbeitung
ausgewählt und eingestellt werden kann.
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Um
mit Hilfe der zuvor beschriebenen Laser-Mikrodissektionssysteme
optimal arbeiten zu können, muss der Benutzer für
jede unterschiedliche Probe die Laserparameter, wie beispielsweise
die Laserenergie und den Laserfokus, an die Probe anpassen. Dies
ist sowohl für den Schneideprozess als auch für
den Transportprozess des jeweiligen Dissektats von großer
Bedeutung, damit die Laser-Mikrodissektion mit der erforderlichen
Präzision und Zuverlässigkeit durchgeführt
werden kann.
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Dies
wird in der Regel dadurch erzielt, dass der Benutzer einen Probe-Schnitt
auf der zu bearbeitenden Probe ausführt, um durch Begutachten
dieses Probe-Schnitts feststellen zu können, ob tatsächlich
der Laserfokus oder die Laserenergie auf die für die jeweilige
Probe optimalen Werte eingestellt sind.
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Diese
Vorgehensweise ist jedoch derzeit sehr zeitaufwändig und
benötigt darüber hinaus entsprechende Erfahrung
im Umgang mit dem jeweiligen Laser-Mikrodissektionssystem. Insbesondere bei
der Einstellung des optimalen Laserfokuswertes kann es bei mangelnder
Erfahrung leicht zu Fehleinschätzungen kommen, so dass
das Schneiden und auch der Transportprozess nicht optimal durchgeführt
werden können.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Laser-Mikrodissektionsverfahren und eine verbesserte Laser-Mikrodissektionsvorrichtung
bereitzustellen, womit diese Probleme beseitigt werden können
und auf einfache Art und Weise ein Laser-Mikrodissektionsvorgang zuverlässig
durchgeführt werden kann, um insgesamt die Benutzerfreundlichkeit
und Zuverlässigkeit bei der Durchführung eines
Laser-Mikrodissektionsprozesses sowie den Durchsatz bezüglich
der pro Zeiteinheit durchführbaren Laser-Mikrodissektionsvorgänge
zu erhöhen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Laser-Mikrodissektionsverfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. eine Laser-Mikrodissektionsvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Die abhängigen
Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere das Problem der Einstellung
möglichst optimaler Laserparameter zur Durchführung
eines Laser-Mikrodissektionsvorgangs.
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Dabei
wird im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, mit Hilfe eines Laser-Mikrodissektionssystems
einen Probe-Schnitt des biologischen Präparats mit Hilfe
zuvor festgelegter Laserparameter des Laserstrahls des Laser-Mikrodissektionssystem
durchzuführen und anschließend mit Hilfe einer
entsprechenden Bildaufnahmeeinheit, beispielsweise einer digitalen
Kamera, ein Bild der Schnittlinie dieses Probe-Schnitts aufzunehmen.
Dieses aufgenommene Bild der Probe-Schnittlinie wird automatisch
mit einer Referenz-Schnittlinie verglichen, wobei hierzu Algorithmen
digitaler Bildverarbeitung eingesetzt werden können, um
den Grad der Ähnlichkeit der Probe-Schnittlinie mit der
Referenz-Schnittlinie durch eine derartige Bildanalyse ermitteln
zu können. Wird eine ausreichende Ähnlichkeit
zwischen der Probe-Schnittlinie und der Referenz-Schnittlinie festgestellt,
kann an schließend ein Lasermikrodissektionsvorgang mit
den für die Durchführung der Probe-Schnittlinie
zuvor eingestellten Laserparameterwerten durchgeführt werden.
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Die
Erfindung ermöglicht somit die vollautomatische und rechnergestützte
Einstellung der für die jeweilige Probe optimalen Laserparameter,
wie beispielsweise Laserfokus und Laserenergie, so dass sich der
Benutzer des Laser-Mikrodissektionssystem nicht mehr darum kümmern
muss, die für die jeweilige Probe am besten geeigneten
Laserparameterwerte manuell einzustellen.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung handelt es sich bei den
einzustellenden Laserparametern insbesondere um den Laserfokus und die
Laserenergie, wobei mit Hilfe der Erfindung für beide Laserparameter
nacheinander die optimalen Werte ermittelt werden können.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung werden automatisch,
d. h. rechnergestützt, von dem Laser-Mikrodissektionssystem
nacheinander mehrere Probe-Schnittlinien in dem zu bearbeitenden
biologischen Präparat geschnitten und jeweils separat mit
der für das jeweilige Präparat zuvor als optimale
Schnittlinie abgespeicherten Referenz-Schnittlinie verglichen, um
anschließend diejenige Probe-Schnittlinie zu ermitteln,
welche zu der abgespeicherten Referenz-Schnittlinie am ähnlichsten
ist, so dass anschließend der Laser-Mikrodissektionsvorgang
mit den Laserparameterwerten dieser Probe-Schnittlinie, welche zu
der Referenz-Schnittlinie am ähnlichsten ist, durchgeführt
werden kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Präparat
entlang einer Probe-Schnittlinie mit entsprechend eingestellten
Laserparameterwerten geschnitten und das von dieser Probe-Schnittlinie
aufgenommene Bild mit der abgespeicherten Referenz-Schnittlinie
bzw. den entsprechenden Bilddaten verglichen. Ergibt der Vergleich, dass
die Probe-Schnittlinie zu der Referenz-Schnittlinie nicht ausreichend ähnlich
ist, d. h. die Abweichung zwischen den beiden Schnittlinien außerhalb eines
vordefinierten Toleranzbereichs liegt, wird von dem Laser-Mikrodissektionssystem
automatisch der jeweilige Laserparameter neu eingestellt und das Verfahren
wiederholt, bis die Probe-Schnittlinie zu der Referenz-Schnittlinie
ausreichend ähnlich ist, so dass anschließend
der Laser-Mikrodissektionsvorgang mit den Laserparameterwerten derjenigen
Probe-Schnittlinie, welche als ausreichend ähnlich zu der
Referenz-Schnittlinie erkannt worden ist, durchgeführt
werden kann. Durch diese automatische iterative Wiederholung des
Verfahrens wird gewährleistet, dass vollautomatisch der
für das jeweilige Präparat geeignete Laserparameterwert
innerhalb kürzester Zeit ermittelt und für den
nachfolgenden Laser-Mikrodissektionsvorgang eingestellt werden kann,
da von dem Laser-Mikrodissektionssystem bzw. der Steuerung des Laser-Mikrodissektionssystems
im Zuge dieser iterativen Wiederholung der jeweilige Laserparameterwert
vorteilhafterweise derart angepasst wird, dass sich die Ähnlichkeit
zwischen der Probe-Schnittlinie und der Referenz-Schnittlinie erhöht.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Ähnlichkeit
zwischen dem aufgenommenen Bild der jeweiligen Probe-Schnittlinie und
der abgespeicherten Referenz-Schnittlinie bzw. dem abgespeicherten
Bild der Referenz-Schnittlinie dadurch festgestellt, dass die beiden
Schnittlinien hinsichtlich der Tiefe des Eintrags des Lasers in
das biologische Präparat, der Schnittbreite und/oder des Schnittverlaufs
bzw. der Schnittform verglichen werden. Die Schnitttiefe des Lasers
in dem Präparat ist dabei insbesondere ein Maß für
den Laserfokus, während die Schnittbreite insbesondere
ein Maß für die Laserenergie darstellt.
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In Übereinstimmung
mit einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
ein Laser-Mikrodissektionssystem vorgeschlagen, welches über
eine Computersteuerung verfügt, die derart eingerichtet ist,
dass sie automatisch das Laser-Mikrodissektionssystem bzw. die entsprechenden
Komponenten des Laser-Mikrodissektionssystems zur Durchführung
des zuvor beschriebenen Verfahrens ansteuert. Die Erfindung betrifft
gemäß einer weiteren Ausführungsform
darüber hinaus auch ein Computerprogrammprodukt, welches
insbesondere in Form eines Datenträgers vorliegen kann
und elektronisch lesbare Steuersignale oder Computerprogramminformationen
aufweist, welche derart ausgestaltet sind, dass sie bei Ausführung
in einem Computersystem die zuvor erläuterten Verfahrensschritte
realisieren. Auf diese Weise kann auch ein Laser-Mikrodissektionssystem
durch Einlegen eines erfindungsgemäßen Datenträgers
und Laden der entsprechenden Programmdaten auf einfache Art und
Weise nachträglich derart aufgerüstet werden,
dass die Durchführung eines erfindungsgemäßen
Laser-Mikrodissektionsverfahrens mit diesem Laser-Mikrodissektionssystem möglich
wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend näher unter Bezugnahme auf die
beigefügte Zeichnung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
erläutert.
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1 zeigt
den Aufbau eines Laser-Mikrodissektionssystems gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 zeigt
ein Flussdiagramm zur Erläuterung eines Laser-Mikrodissektionsverfahrens
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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3 zeigt
ein weiteres Flussdiagramm zur Erläuterung eines Laser-Mikrodissektionsverfahrens gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
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4A und 4B zeigen
beispielhafte Darstellungen einer Referenz-Schnittlinie sowie mehrere
Probe-Schnittlinien zur Verdeutlichung der Funktionsweise eines
Laser-Mikrodissektionsverfahrens gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist
ein Laser-Mikrodissektionssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt.
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Das
in 1 gezeigte Laser-Mikrodissektionssystem umfasst
eine Laservorrichtung 4, in der eine Laserlichtquelle zur
Erzeugung eines Laserstrahls untergebracht ist. Des Weiteren ist
in der Laservorrichtung 4 eine Optik 6 untergebracht, über welche
der Laserstrahl in ein Mikroskop 1 eingekoppelt wird und
mit deren Hilfe der Laserfokus in der Objektebene auf den optischen
Fokus des Mikroskops 1 abgestimmt werden kann. Bei der
Laserlichtquelle kann es sich um einen gepulsten UV-Stickstofflaser,
beispielsweise mit einer Wellenlänge von 337 nm, einer
Impulsenergie von 270 μJ, einer Impulsdauer von 3 ms und
einer Impulsfrequenz von 1–30 Impulsen/Sekunde handeln,
wobei diese Angaben lediglich beispielhaft sind.
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Zur
präzisen Einstellung der Laserenergie ist ein Quarzfilter 5 senkrecht
zum Laserstrahlpfad angeordnet, der über ein (in 1 nicht
gezeigtes) Steuerpanel automatisch oder auch manuell verstellt werden
kann. Neben der Einstellung der Laserenergie kann auch der Laserfokus
unabhängig von dem Mikroskopfokus eingestellt werden, d.
h. der Brennpunkt des Lasers kann in z-Richtung relativ zu der Objektebene
des Mikroskops 1 verschoben werden, wobei zu diesem Zweck
die in 1 gezeigten Linsen 6 über einen
Schrittmotor bewegt werden können. Auch diese Verstellung
erfolgt vorzugsweise automatisch, wobei jedoch auch eine manuelle
Verstellung möglich ist.
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Bei
dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wird
der Laserstrahl über mehrere Strahlteiler in das Mikroskop 1 eingekoppelt
und zu einem Objektiv 12 hin abgelenkt. Der Durchmesser
des auf der Objektebene auftreffenden Laserstrahls ist unter anderem
von der numerischen Apertur des Objektivs 12 abhängig,
wobei ein Objektiv mit einer relativ hohen numerischen Apertur Laserstrahldurchmesser
von beispielsweise kleiner als 1 μm ermöglicht.
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Der über
das Objektiv 12 emittierte Laserstrahl trifft auf einen
motorisierten und computergesteuerten Mikroskop- oder Trägertisch 3,
auf dem ein Träger mit einem zu bearbeitenden biologischen
Material angeordnet ist. Oberhalb des Trägertisches 3 befindet
sich ein vorzugsweise ebenfalls motorisierter und computergesteuerter
Manipulator 2, wobei sowohl der Trägertisch 3 als
auch der Manipulator 2 ebenso manuell verstellbar sein
können. Die Komponenten 2 und 3 ermöglichen
eine exakte Objektpositionierung mit hoher Präzision sowie
die rechnergestützte vollautomatische Durchführung
von Mikro-Manipulationsprozeduren.
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Der
motorisierte Trägertisch 3 ist zumindest in der
x/y-Ebene verfahrbar. Der Manipulator 2 kann sowohl in
x/y-Richtung als auch in z-Richtung verfahren werden. An dem Manipulator 2 kann
beispielsweise eine Nadel oder Mikropipette zur Durchführung einer
Mikroinjektion angebracht sein. Ebenso kann an dem Manipulator 2 eine
Auffangvorrichtung angebracht sein, um von dem Träger herausgelöste
biologische Objekte aufzufangen, wie dies nachfolgend noch näher
erläutert wird. Der Manipulator 2 dient somit
insbesondere als Halteeinrichtung für die genannten Komponenten.
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Bei
dem Mikroskop 1 kann es sich um ein beliebig ausgestaltetes
Mikroskop handeln. Insbesondere ist sowohl die Verwendung eines
inversen als auch eines aufrechten Mikroskops oder eines Lasermikroskops
denkbar. Bei dem in 1 dargestellten Laser-Mikrodissektionssystem
handelt es sich um einen inversen Aufbau, bei dem der Laserstrahl
von unten auf den Träger trifft, um darauf befindliche
biologische Objekte durch einen laserinduzierten Transportprozess
zu der Auffangvorrichtung zu schleudern bzw. zu transportieren.
Bei einem aufrechten Aufbau trifft hingegen der Laserstrahl von
oben auf den Träger, so dass aus dem biologischen Material
herausgelöste Objekte nach unten auf die unterhalb des Trägers
befindliche Auffangvorrichtung fallen bzw. dorthin befördert
werden.
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Das
Mikroskop 1 ist mit einer (nicht gezeigten) Bildaufnahmeeinheit,
insbesondere in Form einer CCD-Videokamera („Charge Coupled
Device") ausgestaltet, die den Bereich des Trägers 3 oberhalb des
Objektivs 12 aufnimmt. Das Videosignal dieser Videokamera
wird einem Computer 7 zugeführt und dort verarbeitet,
so dass das entsprechende Videobild in Echtzeit auf dem Bildschirm
oder dem Monitor 8 des Computers 7 dargestellt
werden kann. Einzelne aufgenommene Videobilder können auf
einem geeigneten Speichermedium mit Hilfe des Computers 7 gespeichert
werden. Des Weiteren kann mit dem Computer 7 auch ein analoger
oder digitaler Videorekorder zur Aufzeichnung der von der Videokamera gelieferten
Videobilder gekoppelt sein.
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Der
Computer 7 bzw. der darin integrierte Prozessor in Verbindung
mit der auf dem Computer laufenden Software fungiert als Steuereinheit
des Laser-Mikrodissektionssystems zur Steuerung verschiedener Funktionen
des Laser-Mikrodissektonssystems. Die Software kann dabei sowohl über
einen auswechselbaren Datenträger, wie beispielsweise eine
Diskette, eine CD-ROM oder einen Memory Stick, in den Computer 7 geladen
werden, oder sich auch fest auf der in dem Computer 7 befindlichen Festplatte
oder einem anderen fest integrierten Speichermedium befinden.
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Die
mit Hilfe des Computers 7 realisierten Steuerfunktionen
erlauben insbesondere eine rechnergestützte, d. h. automatische
Ansteuerung der Laservorrichtung 4, des Trägertisches 3,
des Manipulators 2 sowie des Mikroskops 1, so
dass beispielsweise der Laser automatisch aktiviert und der Manipulator 2 bzw.
der Trägertisch 3 automatisch verfahren werden
können.
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Ebenso
ermöglichen diese rechnergestützten Funktionen
eine benutzerfreundliche Auswahl und Bearbeitung gewünschter
biologischer Objekte des auf dem Träger befindlichen biologischen
Materials. Zur Einstellung bzw. Auswahl dieser Funktionen sind Eingabemittel,
wie beispielsweise eine Tastatur 9 oder eine Computermaus 10 vorgesehen.
Des Weiteren ist bei dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel der Laservorrichtung 4 auch
ein Fußschalter 11 zugeordnet, durch dessen Betätigung
der Laser manuell aktiviert werden kann.
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Nachfolgend
sollen einige der bei dem in 1 gezeigten
Laser-Mikrodissektionssystem vorgesehenen Funktionen näher
erläutert werden.
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Auf
dem Bildschirm 8 wird das von der Videokamera augenblicklich
aufgenommene Mikroskopbild dargestellt, wobei ein Laser-Zielpunkt
auf dem Bildschirm mit Hilfe eines Kreuz oder einer anderen Markierung
dargestellt werden kann. Neben diesem Mikroskopbild werden auf dem
Bildschirm softwaremäßig realisierte Einstellmöglichkeiten
zur Einstellung der Laserenergie, des Laserfokus, der Laserfunktion,
der Vergrößerung der verwendeten Objektivlinse 12,
zum Abspeichern des dargestellten Mikroskopbilds etc. oder Möglichkeiten
zum Aufrufen weiterer Menüfenster dargestellt.
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Die
mit Hilfe des Laser-Mikrodissektionssystems realisierbaren Funktionen
können insbesondere diejenigen Funktionen umfassen, welche
in der Druckschrift
WO
03/036266 A1 und in der Druckschrift
WO 01/73398 A1 der Anmelderin
detailliert beschrieben sind, so dass zur Vermeidung von Wiederholung
auf diese Dokumente verwiesen und der Offenbarungsgehalt dieser
Dokumente vollumfänglich in die vorliegende Anmeldung mit
aufgenommen wird.
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Insbesondere
werden auf dem Bildschirm 8 zusätzlich zu dem
Mikroskopbild Graphiktools dargestellt, mit deren Hilfe auf dem
Bildschirm 8 bzw. auf dem dargestellten Mikroskopbild Freihandlinien
oder vorgegebene Figuren, wie beispielsweise Rechtecke, Kreise,
gerade Linien oder Ellipsen, gezeichnet werden können,
so dass das Mikroskopbild diesen graphischen Elementen überlagert
auf dem Bildschirm 8 dargestellt wird. Mit Hilfe dieser
Graphiktools kann ein Benutzer auf dem Bildschirm 8 einzelne
zu bearbeitende biologische Objekte des biologischen Materials auswählen,
indem z. B. eine Schnittlinie um die zu schneidenden bzw. von dem
umgebenden biologischen Material zu separierenden biologischen Objekte
gezeichnet wird oder die zu separierenden biologischen Objekte einzeln
auf dem Bildschirm mit Hilfe entsprechender Figuren markiert werden.
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Auf
diese Weise kann der Benutzer die mit Hilfe des nachfolgenden Laser-Mikrodissektionsvorgangs
zu bearbeitenden Objekte oder Objektgruppen auswählen,
wobei diese Markierung oder Selektion maßgeblich für
die anschließende automatische Ansteuerung der einzelnen
Komponenten des Laser-Mikrodissektionssystems durch den Computer 7 ist.
So wird beispielsweise bei Zeichnen einer Schnittlinie von dem Computer 7 anschließend
eine automatische Relativbewegung zwischen dem Trägertisch 3 und
dem Laserstrahl der Laservorrichtung 4 durchgeführt,
um den Laserstrahl entlang der vorgegebenen Schnittlinie zu führen
und somit das jeweils selektierte biologische Objekt von der umgebenden
biologischen Masse abzutrennen.
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Mit
Hilfe der durch den Computer 7 bereitgestellten Steuerfunktionen
kann der Benutzer jedoch nicht nur die zu bearbeitenden biologischen
Objekte auf dem Bildschirm 8 auswählen, sondern
der Benutzer kann insbesondere auch für jedes zuvor selektierte
biologische Objekt bzw. für jede zuvor selektierte Objektgruppe
die Art der nachfolgenden Laserbearbeitung festlegen. So kann beispielsweise
der Benutzer auswählen, dass bei einer ersten Funktion
die vorgezeichnete Schnittlinie des jeweiligen biologischen Objekts
vollkommen abgefahren wird, um das selektierte biologische Objekt
von dem umgebenden biologischen Material freizupräparien.
Gemäß einer weiteren Funktion kann vorgesehen
sein, dass auf zuvor beschriebene Art und Weise das biologische Objekt
durch Schneiden entlang einer Schnittlinie freipräpariert
wird, wobei anschließend darüber hinaus ein separater
Laserschuss auf das somit freipräparierte biologische Objekt
gesetzt wird, um das biologische Objekt von dem Träger
zu der Auffangvorrichtung zu katapultieren. Gemäß einer
weiteren Funktion kann vorgesehen sein, dass die vorgezeichnete
Schnittlinie des jeweiligen biologischen Objekts lediglich bis auf
einen vorgegebenen Reststeg abgefahren wird, um anschließend
einen separaten Laserschuss auf die Mitte dieses Reststegs zu setzen und
das biologische Objekt aus der umgebenden biologischen Masse heraus
in den Auffangbehälter zu katapultieren. Darüber
hinaus kann eine weitere Laserfunktion zum Setzen separater Katapultier-Laserschüsse
vorgesehen sein, d. h. ohne vorhergehende Freipräparation
wird an der von dem Benutzer vorgegebenen Stelle ein Laserschuss
gesetzt, um das entsprechende biologische Objekt unmittelbar aus
dem umgebenden Material herauszukatapultieren und zu der Auffangvorrichtung
zu befördern. Bei bestimmten Präparationen, wie
beispielsweise zytozentrifugierten Zellen, kann ein derartiger separat
gesetzter Laserschuss bereits zum Herauskatapultieren ausreichen.
Schließlich besteht auch die Möglichkeit, das eine
von dem Benutzer zuvor mit Hilfe der Graphiktools selektierte Fläche
des biologischen Materials durch eine Vielzahl von nacheinander
gesetzten Laserschüssen abgetragen und in den entsprechenden Auffangbehälter
katapultiert wird.
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Die
zuvor erläuterte Ausgestaltung des Laser-Mikrodissektionssystems
ermöglicht, dass in unterschiedliche Objektgruppen zusammengefasste
biologische Objekte auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Laser
bearbeitet werden, so dass beispielsweise für die Objekte
einer ersten Objektgruppe lediglich die Schneide-Laserfunktion eingestellt
wird, während für die Objekte einer zweiten Objektgruppe die
Laserfunktion zum Schneiden in Verbindung mit einem Katapultier-Laserschuss
eingestellt wird.
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Um
mit einem derartigen Laser-Mikrodissektionssystem optimal arbeiten
zu können, muss der Benutzer für jede Probe, d.
h. für jedes zu verwendende biologische Material, diese
Laserparameter an die Eigenschaften des biologischen Materials anpassen,
wobei dies insbesondere auf die Laserenergie und den Laserfokus
der Laservorrichtung 4 zutrifft. Eine korrekte Einstellung
der Laserparameter ist sowohl für den zuvor beschriebenen
Schneideprozess als auch für den ebenfalls zuvor beschriebenen
Katapultierprozess des jeweiligen Dissektats von entscheidender
Bedeutung.
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Die
optimale Einstellung der Laserparameter kann jedoch sehr zeitaufwändig
sein und benötigt darüber hinaus auch einige Erfahrung
im Umgang mit dem Laser-Mikrodissektionssystem. Kommt es bei der
Einstellung der Laserparameter durch den Benutzer zu einer Fehleinschätzung,
kann sich das auf den jeweils durchzuführenden Schneide-
bzw. Katapultierprozess negativ auswirken, was zur Folge hat, dass
gegebenenfalls das jeweilige Dissektat nicht mit der gewünschten
Qualität ausgeschnitten oder katapultiert werden kann,
oder das Dissektat wird sogar durch die Laserbestrahlung beschädigt.
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Aus
diesem Grund ist bei dem in 1 gezeigten
Laser-Mikrodissektionssystem eine automatische Ermittlung und vorzugsweise
auch automatische Einstellung der für das jeweilige biologische Präparat
möglichst optimalen Laserparameter vorgesehen, wobei zu
diesem Zweck vor einem Laser-Mikrodissektionsvorgang eine automatische
Routine von dem Laser-Mikrodissektionssystem durchgeführt wird,
welche über die auf dem Computer 7 ablaufende
Software gesteuert wird. Vorzugsweise wird diese Routine immer vor
Bearbeitung eines neuen Präparats durchgeführt,
um jeweils an ein neu zu bearbeitendes biologische Präparat
die Laserparameter möglichst optimal anpassen zu können.
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Dabei
macht sich diese Routine die Tatsache zu Nutze, dass mit Hilfe der
in dem Mikroskop 1 integrierten Bildaufnahmeeinheit ohnehin
ein digitales Bild des auf dem Trägertisch 3 befindlichen
biologischen Materials aufgenommen wird und demzufolge zu Auswertungszwecken
vorliegt. Die von dem Laser-Mikrodissektionssystem zur Einstellung
der optimalen Laserparameter durchgeführte automatische Route
beruht dabei darauf, dass in einem zu bearbeitenden und auf dem
Trägertisch 3 befindlichen biologischen Material
mindestens ein Probe-Schnitt mit voreingestellten Laserparameterwerten
eingebracht wird, wobei mit Hilfe der in dem Mikroskop 1 integrierten
Bildaufnahmeeinheit ein Bild dieser Probe-Schnittlinie aufgenommen
und ausgewertet wird, wobei die Auswertung insbesondere in einem
automatischen Vergleich des aufgenommenen Bilds der Probe-Schnittlinie
mit einer zuvor festgelegten Referenz-Schnittlinie besteht. Bei
der Referenz-Schnittlinie handelt es sich dabei insbesondere um
eine Schnittlinie, welche für das jeweils zu bearbeitende Präparat
mit optimalen Laserparameterwerten (d. h. mit optimaler Laserenergie
und einem optimalen Laserfokus) in dem jeweiligen Präparat
geschnitten worden ist, so dass das Laser-Mikrodissektionssystem durch
Vergleich der Probe-Schnittlinie mit dieser vorgegebenen Referenz-Schnittlinie
feststellen kann, ob die Abweichungen zwischen der Probe-Schnittlinie und
der Referenz-Schnittlinie innerhalb eines vordefinierten Toleranzbereichs
liegen, so dass anschließend ein Laser-Mikrodissektionsvorgang
mit dem voreingestellten Laserparameterwerten durchgeführt werden
kann, oder ob die Abweichungen so groß sind, dass die Laserparameterwerte
anschließend manuell oder automatisch verändert
werden müssen, um sie besser an die Beschaffenheit des
zu bearbeitenden biologischen Materials anzupassen.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung kann dabei die Steuersoftware
des Laser-Mikrodissektionssystems derart ausgestaltet sein, dass vor
Durchführung eines Laser-Mikrodissektionsvorgangs der Benutzer über
die Steuersoftware die Art bzw. den Typ oder die Beschaffenheit
des zu bearbeitenden biologischen Materials auswählt, wobei
anschließend von der Steuersoftware abhängig von
der Auswahl des Benutzers aus einer gespeicherten Tabelle oder Liste
Daten ausgelesen werden, welche die zuvor beschriebene Referenz-Schnittlinie
beschreiben. Anschließend kann auf Basis dieser Referenz-Schnittlinie
das Laser-Mikrodissektionssystem rechnergestützt und automatisch
die zuvor beschriebene Routine zur Ermittlung der für das
jeweilige biologische Material optimalen Laserparameterwerte durchführen.
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Dies
soll nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm, welches den Ablauf einer automatischen Routine
zur Bestimmung der möglichst optimalen Laserparameterwerte
durch das Laser-Mikrodissektionssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung darstellt.
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Bei
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel werden
nacheinander mehrere Probe-Schnittlinien in dem zu bearbeitenden
biologischen Material durchgeführt und anschließend
aus den Probe-Schnittlinien diejenige ausgewählt, welche
am besten der zuvor gespeicherten Referenz-Schnittlinie entspricht.
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Die
in 2 gezeigte Routine startet damit, dass zunächst
für das zu bearbeitende biologische Material die Referenz-Schnittlinie,
welche mit optimal geeigneten Laserparameterwerten realisiert worden ist,
vorgegeben wird. Dies kann dadurch geschehen, dass – wie
bereits beschrieben – der Benutzer das zu bearbeitende
biologische Material auswählt und anschließend
aus einer Tabelle automatisch Daten ausgelesen werden, welche diese
Referenz-Schnittlinie beschreiben. Ebenfalls ist jedoch beispielsweise auch
denkbar, dass der Benutzer mit Hilfe eines auswechselbaren Datenträgers
die Daten der Referenz-Schnittlinie dem Computer 7 zur
Verfügung stellt oder auf andere Art und Weise in den Computer 7 eingibt,
beispielsweise über die in 1 gezeigten Eingabemittel 9, 10.
Von Bedeutung ist lediglich, dass das Laser-Mikrodissektionssystem
bzw. der Computer 7 Kenntnis von Daten der Referenz-Schnittlinie
besitzt, wobei gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung diese Daten insbesondere Bilddaten sind, welche insbesondere die
Breite und/oder die Tiefe der Referenz-Schnittlinie oder gegebenenfalls
auch den Verlauf bzw. die Form der Referenz-Schnittlinie beschreiben.
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Darüber
hinaus wird zu Beginn der Routine festgelegt, wie viele unterschiedliche
Probe-Schnittlinien vor dem Laser-Mikrodissektionssystem durchgeführt
werden sollen, wobei dies durch Festlegen eines Parameter N0 geschieht. Des Weiteren wird zu Beginn
der Routine eine Laufvariable N auf den Wert 0 gesetzt, wobei der
Wert der Laufvariable mit jeder neuen Probe-Schnittlinie inkrementiert
wird.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, werden anschließend
die Laserparameter für die Durchführung eines
Probe-Schneidevorgangs eingestellt, wobei es sich bei den einzustellenden
Laserparametern insbesondere um die Laserenergie oder den Laserfokus handeln
kann.
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Danach
wird die Laufvariable N inkrementiert, und es wird ein Schneidevorgang
in dem auf dem Trägertisch 3 befindlichen biologischen
Material mit den zuvor eingestellten Laserparameterwerten durchgeführt,
wobei mit Hilfe der in dem Mikroskop 1 integrierten Bildaufnahmeeinheit,
welche in Form einer digitalen Kamera realisiert sein kann, ein
Bild der Probe-Schnittlinie aufgenommen und die entsprechenden Daten
dem Computer 7 zugeführt werden.
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Anschließend
wird überprüft, ob die Anzahl der durchgeführten
Probe-Schneidvorgänge dem zuvor festgelegten Wert N0 entspricht. Fall nein, wird derselbe Vorgang
(Einstellen der Laserparameter, Durchführen einer Probe-Schnittlinie
und Aufnehmen eines Bilds der Probe-Schnittlinie) so lange wiederholt,
bis der Wert der Laufvariablen N dem zuvor festgelegten Wert N0 entspricht.
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Entspricht
der Wert der Laufvariablen N dem Wert N0,
so bedeutet dies, dass dem Computer 7 bzw. der darauf laufenden
Software die Bilddaten von insgesamt N unterschiedlichen Probe-Schnittlinien vorliegen,
welche Eigenschaften der jeweiligen Probe-Schnittlinie, wie insbesondere
die Schnittbreite und die Schnitttiefe, beschreiben. Der Computer 7 bzw.
die Software kann somit automatisch durch Vergleich der Bilddaten
der aufgenommenen Probe-Schnittlinien mit den ebenfalls zur Verfügung
stehenden Daten der Referenz-Schnittlinie feststellen, welche der
Probe-Schnittlinien bezüglich der zuvor genannten Eigenschaften
(Schnitttiefe, Schnittbreite oder auch Schnittverlauf) am besten
den Daten der Referenz-Schnittlinie entspricht.
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Anschließend
werden die Laserparameter automatisch von dem Laser-Mikrodissektionssystem auf
diejenigen Werte eingestellt, mit denen zuvor die Probe-Schnittlinie
durchgeführt worden ist, wobei zu diesem Zweck z. B. nach
dem Einstellen der Laserparameterwerte für jede einzelne
Probe-Schnittlinie die Werte der Laserparameter für jede
Probe-Schnittlinie von dem Computer 7 in Form einer Tabelle
erfasst und gespeichert werden, um später wieder darauf
zurückgreifen zu können.
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Selbstverständlich
ist alternativ auch möglich, dass dem Benutzer lediglich
die als „beste" Probe-Schnittlinie erkannte Probe-Schnittlinie
in Form einer Anzeige auf dem Bildschirm 8 und gegebenenfalls
zusammen mit den entsprechenden Laserparameterwerten mitgeteilt
wird, so dass der Benutzer manuell die entsprechenden Laserparameterwerte, welche
zu der „besten" Probe-Schnittlinie passen, an dem Laser-Mikrodissektionssystem
einstellen kann.
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Anschließend
kann mit Hilfe der auf diese Art und Weise eingestellten Laserparameterwerte
ein Laser-Mikrodissektionsvorgang in Bezug auf das auf dem Trägertisch 3 befindliche
biologische Material durchgeführt werden, wobei es sich
bei dem Laser-Mikrodissektionsvorgang um jede Art der zuvor beschriebenen
Bearbeitungen mit Hilfe des Laserstrahls handeln kann.
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Der
Vollständigkeit halbe soll darauf hingewiesen werden, dass
bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
das Einstellen der Laserparameterwerte für jede einzelne
Probe-Schnittlinie sowohl manuell durch den Benutzer als auch automatisch
durch das Laser-Mikrodissektionssystem bzw. dessen Computer 7 erfolgen
kann.
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Darüber
hinaus ist es möglich, dass beim Einstellen der Laserparameterwerte
sowohl ein entsprechender Wert für die Laserenergie als
auch ein entsprechender Wert für den Laserfokus eingestellt wird,
während gemäß einer alternativen Ausführungsform
das in 2 gezeigte Verfahren separat einmal für
die Laserenergie und einmal für den Laserfokus oder für
jeden weiteren Laserparameterwert durchgeführt wird, was
die Genauigkeit bei der Auswahl der für das jeweilige biologische
Material möglichst optimalen Laserparameterwerte erhöht.
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Zur
Verdeutlichung des zuvor anhand von 2 erläuterten
Verfahrens ist in 4A das Bild einer Referenz-Schnittlinie 21 dargestellt,
welche in einem biologischen Material 20 eingebracht worden ist. 4B zeigt
verschiedene Probe-Schnittlinien 22a–22c,
welche in demselben biologischen Material 20 mit Hilfe
des in 2 dargestellten Verfahrens ausgebildet worden
sind. Mit Hilfe der auf dem Computer 7 des Laser-Mikrodissektionssystems
laufenden Bilderkennungssoftware wird nun das Bild der Referenz-Schnittlinie
mit den Bildern der einzelnen Probe-Schnittlinien 22a–22c verglichen
und anschließend automatisch diejenige Probe-Schnittlinie ausgewählt,
welche bezüglich der Eigenschaften der Schnittlinie am
besten der Referenz-Schnittlinie 21 entspricht. Bei dem
in 4B dargestellten Beispiel ist dies die Probe-Schnittlinie 22b,
da diese beispielsweise bezüglich der Schnittbreite am
besten der in 4A dargestellten Referenz-Schnittlinie 21 entspricht.
Anschließend wird der Laser-Mikrodissektionsvorgang mit
denjenigen Laserparameterwerten durchgeführt, welche als
Grundlage zur Erzeugung der Probe-Schnittlinie 22b gedient
haben.
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Selbstverständlich
sind die Darstellungen von 4A und 4B beispielhaft
zu verstehen, ohne dass die in 4A und 4B dargestellten Verläufe
und Formen der Schnittlinien auf irgendeine Art und Weise die Erfindung
einschränken.
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In 3 ist
eine von dem Laser-Mikrodissektionssystem automatisch durchgeführte
Routine zur Einstellung möglichst optimaler Laserparameterwerte
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt.
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Das
in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen dadurch, dass von dem Laser-Mikrodissektionssystem
durch einen iterativen Vorgang die Laserparameterwerte automatisch
so verändert werden, dass die mit den jeweiligen Laserparameterwerten
durchgeführte Probe-Schnittlinie stufenweise an die Referenz-Schnittlinie
angenähert wird, so dass sie schließlich zu der vorgegebenen
Referenz-Schnittlinie ausreichend ähnlich ist, um anschließend
einen Laser-Mikrodissektionsvorgang mit den zuletzt eingestellten
Laserparameterwerten durchzuführen.
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Wie
bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
werden zunächst die Daten der Referenz-Schnittlinie in
dem Computer 7 gespeichert oder dem Computer 7 vorgegeben.
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Anschließend
wird ähnlich zu dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel mit auf bestimmte Werte eingestellten
Laserparametern ein Probe-Schneidevorgang in dem auf dem Trägertisch 3 befindlichen
biologischen Material durchgeführt und die entsprechende
Probe-Schnittlinie mit Hilfe der in dem Mikroskop 1 integrierten
Bildaufnahmeeinheit aufgenommen.
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Anschließend
wird die aufgenommene Probe-Schnittlinie mit Hilfe der im Computer 7 des
Laser-Mikrodissektionssystems implementieren Bilderkennungssoftware
hinsichtlich ihrer Ähnlichkeit zu der vorgegebenen Referenz-Schnittlinie
ausgewertet und beurteilt, wobei diesbezüglich wiederum
ein Vergleich der Schnittbreite und/oder der Schnitttiefe durchgeführt
werden kann. Liegt die Abweichung zwischen dem aufgenommenen Bild
der Probe-Schnittlinie und der vorgegebenen Referenz-Schnittlinie
innerhalb einer Toleranzbereichs, d. h. übersteigt die
Abweichung einen vordefinierten Grenzwert nicht, so schließt
das System darauf, dass die zur Durchführung des Probe-Schneidevorgangs eingestellten
Laserparameterwerte ausreichend gut zur Bearbeitung des biologischen
Materials bzw. Präparats geeignet sind, so dass anschließend
ein Laser-Mikrodissektionsvorgang mit den zuletzt eingestellten
Laserparameterwerten durchgeführt werden kann.
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Ergibt
jedoch der Vergleich der Probe-Schnittlinie mit der Referenz-Schnittlinie,
dass die Probe-Schnittlinie nicht ausreichend ähnlich zu
der Referenz-Schnittlinie ist, so kehrt das System zu dem Schritt
zurück, in dem die Laserparameter für den Probe-Schneidevorgang
eingestellt werden, wobei das Laser-Mikrodissektionssystem automatisch
abhängig von dem vorhergehenden Vergleichsergebnis die
Laserparameterwerte in Form eines Regelungsvorgangs derart verändert,
dass sich die Abweichung zwischen der Probe-Schnittlinie und der
Referenz-Schnittlinie verringert.
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Anschließend
wird mit den entsprechend veränderten Laserparameterwerten
ein neuer Probeschneidevorgang durchgeführt und ein (digitales) Bild
der Probe-Schnittlinie aufgenommen, um in einem erneuten Vergleich
mit der Referenz- Schnittlinie die neue Probe-Schnittlinie hinsichtlich
ihrer Ähnlichkeit zu der Referenz-Schnittlinie beurteilen
zu können.
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Dieser
Vorgang wird iterativ so lange durchgeführt, bis die augenblickliche
Probe-Schnittlinie, d. h. die Ist-Schnittlinie, ausreichend ähnlich
zu der Referenz-Schnittlinie, d. h. zu der Soll-Schnittlinie, ist oder
mit dieser sogar übereinstimmt. Durch Wahl der Grenzwerte
für den zuvor erwähnten Toleranzbereich kann dabei
die Genauigkeit des Vergleichsergebnisses und demzufolge die Genauigkeit
bei der Einstellung und Wahl der Laserparameter variiert werden.
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Wie
bereits zuvor anhand des in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert, kann auch bei
dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der
zuvor beschriebene Vorgang separat für die Laserenergie
und den Laserfokus sowie separat auch für jeden weiteren
einstellbaren Laserparameter durchgeführt werden.
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Auf
diese Weise können automatisch die für das jeweilige
Präparat bestmöglich geeigneten Laserparameterwerte
ermittelt und eingestellt werden, so dass der zuvor erläuterte
Unsicherheitsfaktor, welcher durch einen nicht ausreichend erfahrenen
Benutzer entstehen könnte, entfällt.
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Selbstverständlich
können die zuvor erläuterten Ausführungsbeispiele
auch miteinander beliebig kombiniert werden. Darüber hinaus
ist es mit der in dem Computer 7 des Laser-Mikrodissektionssystems
ablaufenden Bilderkennungssoftware möglich, nicht nur zweidimensionale
Bilddaten miteinander zu vergleichen, sondern es ist auch ein Vergleich
von Bilddaten möglich, welche die Probe-Schnittlinie und die
Referenz-Schnittlinie dreidimensional beschreiben. Schließlich
ist als weitere Variante auch möglich, dass von der Referenz-Schnittlinie
und der jeweiligen Probe-Schnittlinie nicht nur einzelne Bilder aufgenommen
und ausgewertet werden, sondern dass jeweils eine Vielzahl von Bildern
aus unterschiedlichen Blickwinkeln aufgenommen und gemeinsam auf
zuvor beschriebene Art und Weise ausgewertet werden, um somit eine
weitere Verbesserung der Qualität und der automatischen
Auswahl und Einstellung der Laserparameter zu erzielen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 97/29355
A1 [0003, 0005]
- - WO 01/73398 A1 [0006, 0039]
- - WO 03/036266 A1 [0007, 0039]