DE102007013895A1 - Verfahren zur Aufbereitung von Baggergut aus aquatischen Bereichen zu einem umweltfreundlichen Werkstoff - Google Patents

Abstract

Einsatz von Porenbeton als Konditionierungsmittel mit Sorptionseigenschaften zur Behandlung von überwiegend feinschluffigem Baggergut aus aquatischen Bereichen gekennzeichnet dadurch, dass
1. durch das Einmischen von Porenbeton, infolge der verbesserten Kornstruktur und der verbesserten Sorptionseigenschaften, die Entwässerung des Baggergutes deutlich beschleunigt wird
2. eine dauerhafte Bindung von Schadstoffen, vorzugsweise von Schwermetallen, durch Adsorption und/oder Ionenaustausch erfolgt
3. durch die Herstellung definierter Kornstrukturen die bodenphysikalischen Eigenschaften entsprechend der geplanten Verwertung eingestellt werden können,
4. Porenbeton definierter Korngrößen von vorzugsweise 0,1–30 mm verwendet wird,
5. Porenbeton eingesetzt wird, wie er als Abfallstoff bei der Herstellung des Baustoffes oder bei Abbrucharbeiten von Gebäuden anfällt,
6. das Einbringen des Porenbetons als Zuschlagstoff mit bekannten Mischtechnologien nach dem Stand der Technik erfolgt.

Description

• Baggergut aus aquatischen Bereichen unterscheidet sich von terristischem Bodenaushub zunächst durch seinen sehr hohen Wassergehalt von > 50 Ma.%. Während dieser hohe Wasseranteil bei sandig, kiesigem Baggergut durch die Ablagerung auf so genannten Spülfeldern sich gut entfernen lässt, wird der gleiche Wasseranteil bei feinkörnigem Schluff oder Schlick zum Problem. Darüber hinaus steigen auch in diesem Anteil von aquatischen Sedimenten ggf. vorhandene Schadstoffbelastungen gegenüber grobkörnigen Materialien überproportional an.
• Da derartiges, feinschluffiges Material, wie es bei Unterhaltungs- oder Ausbaumaßnahmen von Wasserstrassen regelmäßig in großen Mengen anfällt, nicht selten mehr als 50% der Gesamtmenge des Baggergutes ausmacht, ist für eine Verwertung dieses Nassbaggergutes, die Entwässerung bei gleichzeitiger Reduzierung der ggf. vorhandenen Schadstoffbelastung von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Für eine Verwertung des Materials im Baustoffbereich oder für Deponieabdeckungen ist zusätzlich eine Verbesserung der bodenphysikalischen Eigenschaften durch Veränderung der Kornstruktur erforderlich.
• Somit besteht das Problem der Erfindung darin, ein Verfahren zur Aufbereitung von feinkörnigem aquatischem Baggergut zu einem umweltverträglichen Wertstoff zu schaffen, das bei Verwendung eines hochwirksamen und dabei gleichzeitig kostengünstigen Konditionierungs- und Sorptionsmittels einen verhältnismäßig geringen technologischen und energetischen Aufwand erfordert. Unter Verwertung ist hierbei die gesamte Breite der bekannten Verwendungen von aufbereitetem aquatischen Baggergut, sowohl als eigenständiger Wertstoff wie auch als Zuschlagstoff für die Bauindustrie zu verstehen
• Untersuchungen haben gezeigt, dass vorzugsweise Porenbeton, wie er bei der Herstellung des Baustoffes oder bei Abbrucharbeiten von Gebäuden als Abfallstoff anfällt, ein Material darstellt, dass wegen seiner spezifischen Stoffstruktur und den daraus resultierenden Eigenschaften für die Erfüllung der Grundforderungen
• – Entwässern,
• – Immobilisieren durch Schadstoffbindung und
• – Verbesserung der Kornstruktur
besonders gut geeignet ist.
• Durch das Mischen von Baggergut mit Porenbeton mit Korngrößen von 0,1–30 mm wird nachweislich eine Immobilisierung der im Baggergut enthaltenen Schadstoffe erreicht. Da das Sorptionsmittel Porenbeton über ein hohes Wasseraufnahmevermögen verfügt und die Kornstruktur des Baggergutes verbessert, wirkt es gleichzeitig als Konditionierungsmittel. Eine zusätzliche, über die Schwerkraftentwässerung hinausgehende Trocknung des Baggergutes ist nicht erforderlich.

Claims (1)

1. Einsatz von Porenbeton als Konditionierungsmittel mit Sorptionseigenschaften zur Behandlung von überwiegend feinschluffigem Baggergut aus aquatischen Bereichen gekennzeichnet dadurch, dass 1. durch das Einmischen von Porenbeton, infolge der verbesserten Kornstruktur und der verbesserten Sorptionseigenschaften, die Entwässerung des Baggergutes deutlich beschleunigt wird 2. eine dauerhafte Bindung von Schadstoffen, vorzugsweise von Schwermetallen, durch Adsorption und/oder Ionenaustausch erfolgt 3. durch die Herstellung definierter Kornstrukturen die bodenphysikalischen Eigenschaften entsprechend der geplanten Verwertung eingestellt werden können, 4. Porenbeton definierter Korngrößen von vorzugsweise 0,1–30 mm verwendet wird, 5. Porenbeton eingesetzt wird, wie er als Abfallstoff bei der Herstellung des Baustoffes oder bei Abbrucharbeiten von Gebäuden anfällt, 6. das Einbringen des Porenbetons als Zuschlagstoff mit bekannten Mischtechnologien nach dem Stand der Technik erfolgt.