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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Lagerregal zur Verwendung in
einer Kommissionieranlage, mit einer Vielzahl von übereinander
angeordneten Regalebenen, die jeweils eine Vielzahl von nebeneinander
angeordneten Regalfächern umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Kommissionieranlage mit
einem Artikellager, zumindest einem erfindungsgemäßen
Lagerregal und mit einer Fördertechnik.
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Außerdem
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Kommissionieren
von Artikeln, wobei Artikel gemäß einem Kommissionierauftrag manuell
kommissioniert werden und das erfindungsgemäße
Lagerregal eingesetzt wird.
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Solche
Vorrichtungen und Verfahren sind im Stand der Technik allgemein
bekannt.
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Es
sind verschiedene Kommissionierverfahren bekannt. Insbesondere ist
eine einstufige Kommissionierung und eine zweistufige Kommissionierung
bekannt.
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Bei
einer einstufigen Kommissionierung wird ein Kundenauftrag (Kommissionierauftrag)
anhand einer Kommissionierliste von einer Kommissionierperson in
einem Rundgang durch ein Artikellager „einstufig" zusammengestellt.
Diese Art des Kommissionierens wird auch „Ein Mann, ein
Auftrag!" genannt bzw. als „Mann-zur-Ware-Prinzip" bezeichnet. Ein
Kommissionierauftrag besteht aus mehreren Auftragszeilen, wobei
jede Auftragszeile wiederum angibt, wieviel Artikel eines bestimmten
Artikeltyps vom Kunden benötigt werden und somit zusammengestellt
(kommissioniert) werden müssen. In einem exemplarischen
Behälterlager (Artikellager) werden die Artikel in Lagerbehältern
bevorratet. Der Kommissionierer läuft durch das Lager und
entnimmt entsprechend den Auftragszeilen seines Kommissionierauftrags
Artikel vorbestimmter Anzahl aus den Lagerbehältern und
gibt diese in einen Auftragsbehälter, den der Kommissionierer
mit sich führt und mit dem der Kommissionierauftrag „verheiratet"
(d. h. dem er zugeordnet) ist.
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Bei
einer zweistufigen Kommissionierung, die auch „Batch-Kommissionierung"
genannt wird, wird eine Gruppe von Kundenaufträgen (eine „Batch")
dahingehend zusammengefasst, dass in einer ersten Stufe Artikel
einer geforderten Gesamtmenge entnommen (artikelweise Kommissionierung) werden
und in einer zweiten Stufe die Artikel auf Aufträge (z.
B. Auftragsbehälter) verteilt werden (auftragsweise Sortierung).
Eine Sortierung, und somit eine zweite Kommissionierstufe, wird
zumeist über einen automatischen Sorter realisiert.
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Eine
Batch ist also eine Zusammenfassung von mehreren Kommissionieraufträgen.
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Das
Dokument
US 5,781,443 mit
dem Titel „APPARATUS FOR USE IN PARTS ASSEMBLY" offenbart
ein Lagerregal, welches in Produktionsstätten eingesetzt
wird, an denen aus mehreren Komponenten bestehende Produkte baukastenartig
zusammengebaut werden. Ein klassisches Beispiel der Verwendung stellt
eine Montagelinie in der Automobilindustrie dar. Auf einem zentral
angeordneten Montageband wird die Karosserie eines zusammenzubauenden
Fahrzeugs geführt. Seitlich zum Band können links
und/oder rechts Lagerregale vorgesehen sein, die in übereinander
angeordneten Ebenen eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten
Lagerbehältern aufweisen. Oberhalb jeder Ebene, d. h. am
unteren Rand der nächst höhergelegenen Ebene,
ist eine Leiste vorgesehen, die eine Vielzahl von Anzeigeelementen
sowie Sender-Empfänger-Paare aufweist. Die Leiste ist dem
Montageband zugewandt. Die Sender-Empfänger-Paare werden
in der Ebene der Regalfront betrieben. Die Sender-Empfänger-Paare sind
so ausgebildet, dass der Sender permanent Strahlen aussendet, so
dass sich vor der Öffnung eines Lagerbehälters
ein Strahlenfeld ausbildet. Sobald ein Arbeiter mit seiner Hand
in einen der Lagerbehälter greift, um eine Komponente zu
entnehmen, werden die Strahlen von der Hand in Richtung der Empfänger
zurückreflektiert. Vorzugsweise ist ein Schwellenwert des
Empfängers so eingestellt, dass lediglich ein Signal ausgegeben
wird, wenn tatsächlich in den Behälter gegriffen
wird. Der Empfänger gibt kein Signal aus, wenn Strahlung
entweder durch den Behälter selbst oder eine nächste
darunter angeordnete Leiste reflektiert wird. Die oben erwähnte
Anzeige wird verwendet, um den Arbeiter zu dem richtigen Lagerbehälter
zu führen und um ihm eine Anzahl von zu entnehmenden Komponenten
anzuzeigen. Mit dem System der
US
5,781,443 ist es somit möglich, einen Arbeiter
per Anzeige zu führen, was auch als „Pick-by-Light"
bezeichnet wird, und gleichzeitig eine Entnahme zu kontrollieren
bzw. zu bestätigen.
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Die
deutsche Patentanmeldung
DE
41 31 567 A1 betrifft ein Kommissionierleitsystem. Das Kommissionierleitsystem
der
DE 41 31 567 A1 umfasst
zwei Lagerregale, zwischen denen mittig eine Fördereinrichtung,
wie zum Beispiel ein Gurtförderer, angeordnet ist. Der
Gurtförderer ist entlang seiner Längsrichtung
in mehrere Ab schnitte unterteilt. Die seitlich dazu angeordneten
Regale sind in entsprechende Längsabschnitte unterteilt.
Jeweils ein Abschnitt des Gurtförderers ist einem entsprechenden Abschnitt
des Regals zugeordnet. Zugeordnete Abschnitte liegen sich also in
Querrichtung gegenüber. Über den Gurtförderer
werden Auftragsbehälter zum Arbeitsplatz befördert.
Im Regal werden Lagerbehälter gelagert. Zum Zwecke einer
Kommissionierung von Artikeln werden Artikel aus den Lagerbehältern entnommen
und in entsprechende Auftragsbehälter gelegt. Die Zuordnung
erfolgt gemäß sogenannten Kommissionieraufträgen.
Ein Kommissionierauftrag kann aus mehreren Auftragsteilen bestehen.
Jeder Auftragsteil kann aus einem oder mehreren Artikeln bestehen.
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Das
Regal der
DE 41 31
567 A1 ist ebenfalls in Ebenen unterteilt. Jeder Ebene
ist eine Kommissionierleiste zugeordnet. Jede Kommissionierleiste weist
je nach Anzahl der oberhalb zur Kommissionierleiste angeordneten
Lagerbehälter eine entsprechende Anzahl von Anzeigeelementen
auf. Die Anzeigeelemente werden verwendet, um eine Kommissionierperson
zu führen („Pick-by-Light"). Mittels der Anzeige
bekommt der Kommissionierer angezeigt, aus welchem Fach bzw. Lagerbehälter
welche Anzahl von Artikeln zu greifen ist, um sie in den per Kommissionierauftrag
zugeordneten Auftragsbehälter zu legen. Vorzugsweise ist
auch eine Quittiertaste vorgesehen, so dass ein abgeschlossener
Kommissioniervorgang bestätigt werden kann. Somit kann mit
dem Kommissionierleitsystem der
DE
41 31 567 „beleglos", das heißt ohne
Handzettel, kommissioniert werden.
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Ferner
sind sogenannte automatisierte Kleinteillager (AKL) bekannt. Dort
stehen sich üblicherweise zwei Regale gegenüber,
die zwischen sich eine Regalgasse definieren, in der ein Regalbediengerät
verfahrbar ist, um Artikel aus den Regalzeilen abzuholen, die wiederum
in Ladehilfsmitteln, wie zum Beispiel Lagerbehältern, oder
auf Tablaren gelagert sind. Das Regalbediengerät holt ein
Ladehilfsmittel, welches zur Abarbeitung eines Kommissionierauftrags
benötigt wird, aus der Regalzeile ab und gibt es an einem
stirnseitigen Ende wieder an ein anderes Regalfach ab. Auf einer
dem Regalbediengerät gegenüberliegenden Seite
des Regals, das heißt der Rückseite des Regals,
kann ein weiteres Regalbediengerät den endgültigen
Transport des Regalbediengeräts aus dem AKL zu einem Kommissionierarbeitsplatz übernehmen.
Die hier beschriebene Art der Kommissionierung stellt eine zweistufige
Kommissionierung dar.
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Ein
Nachteil einer zweistufigen Kommissionierung ist jedoch der große
Aufwand, der vorab betrieben werden muss, um entsprechende Batches
zu bilden und die Lagermaschinen (Regalbediengeräte) und
Sortiereinrichtungen entsprechend anzusteuern, so dass ein für
eine Abarbeitung eines Kommissionierauftrags erforderliches Ladehilfsmittel
zur rechten Zeit am richtigen Ort ist.
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Diese
Problematik verschlimmert sich zusätzlich, wenn anstatt
automatisierter Lagermaschinen Menschen zum Kommissionieren eingesetzt werden.
Ein Mensch entzieht sich der absoluten Kontrolle des übergeordneten
Lagerverwaltungsrechners, der üblicherweise die Lagermaschinen
steuert.
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lagerregal
bereitzustellen, welches bei einer zweistufigen Kommissionierung
als Zwischenlager dient und insbesondere eine manuelle Kommissionierung
zulässt. Insbesondere soll der mit einer zweistufigen Kommissionierung
verbundene Planungsaufwand reduziert werden.
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Diese
Aufgabe wird mittels eines Lagerregals zur Verwendung in einer Kommissionieranlage gelöst,
wobei das Lagerregal eine Vielzahl von übereinander angeordneten
Regalebenen, die jeweils eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten
Regalfächern umfassen, und eine Befüllseite und
eine von der Befüllseite verschiedene Entnahmeseite aufweist,
die der Befüllseite vorzugsweise gegenüberliegt,
wobei die Regalfächer von der Befüllseite her mit
Artikeln befüllt werden, die wiederum von der Entnahmeseite
her zu Kommissionierzwecken entnommen werden, und wobei das Lagerregal
eine Vielzahl von Bedieneinheiten umfasst, die jeweils zumindest ein
Anzeigeelement, einen Sender und einen Empfänger aufweisen
und die derart zumindest auf der Befüllseite angeordnet
sind, dass jedem Regalfach eine Bedieneinheit zugeordnet ist.
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Ferner
wird die Aufgabe durch eine Kommissionieranlage mit einem Artikelregal,
einem erfindungsgemäßen Lagerregal und einer Fördertechnik gelöst.
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Außerdem
wird die Erfindung mit einem Verfahren zum Kommissionieren von Artikeln
gelöst, wobei die Artikel gemäß einem
Kommissionierauftrag manuell kommissioniert werden, wobei ein Lagerregal
eingesetzt wird, welches eine Vielzahl von Regalfächern
aufweist, wobei jedem Regalfach eine Bedieneinheit, die einen Sender,
einen Empfänger und eine Anzeige aufweist, zugeordnet ist,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Befüllen
eines oder mehrerer Regalfächer mit einem oder mehreren Artikeln
eines oder mehrerer Artikeltypen von einer Befüllseite
des Lagerregals her, wobei das Befüllen mittels der Bedieneinheit
registriert wird; Betätigen einer Anzeige eines Regalfachs,
welches zuvor befüllt wurde und in welchem Artikel lagern,
die zur Abarbeitung des Kommissionierauftrags benötigt
werden; und von einer Entnahmeseite aus, die von der Befüllseite
verschieden ist, Entnahme der zur Abarbeitung benötigten
Artikel aus dem befüllten Regalfach, welches der betätigten
Anzeige zugeordnet ist.
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Das
Lagerregal der Erfindung hat die Funktion eines Zwischenlagers.
Es ist von zwei Seiten zugänglich, wobei die Regalfächer
vorzugsweise Durchgriffsfächer sind. Bei einer zweistufigen
Kommissionierung werden, wie oben erwähnt, mehrere Kommissionieraufträge
zu einer Batch zusammengefasst. Verschiedene zu einer Batch gehörende
Artikel, die vorzugsweise in Lagerbehältern gelagert sind,
werden aus dem Artikellager ausgelagert und müssen anschließend
an einen Zwischenlagerplatz verbracht werden, um endgültig
kommissioniert zu werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein Regalfach dabei frei ausgewählt werden,
in welches die Artikel gelegt werden, wenn sie aus dem Lagerbehälter
entnommen werden. Die auf der Befüllseite des Lagerregals
vorgesehene Bedieneinheit registriert den Ort (Regalfach) und vorzugsweise
die Anzahl der Artikel. Somit ist es möglich, dass vorzugsweise
Regalfächer belegt werden, die auf der gegenüberliegenden
Entnahmeseite schnell und einfach erreichbar sind (kurze Wege).
Kurze Wege sind auch ergonomisch günstig. Sobald ein Regalfach
von der Entnahmeseite her geleert wurde, kann es von der Befüllseite
her erneut gefüllt werden.
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Dies
ist insbesondere von Vorteil, wenn Menschen zum Befüllen
und Leeren (Kommissionieren) eingesetzt werden. Der Mensch kann
selbständig entscheiden, in welches der Regalfächer
er nachzufüllende Artikel gibt. Diese Wahl wird natürlich
so ausfallen, dass der Mensch möglichst wenig laufen muss.
Dadurch reduzieren sich die Wege, und somit die Zeit, die erforderlich
ist, um das Regal zu befüllen. Dies gilt jedoch nicht nur
für Menschen, sondern auch beim Einsatz von Lagermaschinen.
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Lagerbehälter
können vollständig aufgelöst werden.
Sie müssen nicht mehr in das Artikellager zurückverbracht
werden. Dies reduziert die Anzahl der Lagerspiele bei gleichbleibender
Leistung.
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Das
erfindungsgemäße (Zwischen-)Lagerregal ist somit
hochdynamisch und flexibel. Es muss nicht vorab geplant werden,
in welches Regalfach welcher Artikel gelegt wird. Dadurch reduziert
sich der Planungsaufwand auf Seiten des Lagerverwaltungssystems.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist jedem Regalfach jeweils
eine eigene Bedieneinheit zugeordnet.
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Somit
erfolgt eine 1:1-Zuordnung zwischen Regalfach und Bedieneinheit.
Es kann gewährleistet werden, dass es zu keinen Fehlzuordnungen
zwischen Artikel und entsprechendem Regalfach kommt.
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Ferner
ist es bevorzugt, wenn jedem Regalfach auf der Entnahmeseite zusätzlich
zumindest eine Anzeige, und vorzugsweise auch ein Sender und ein
Empfänger, zugeordnet ist.
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In
diesem Fall kann sowohl auf der Befüllseite als auch auf
der Entnahmeseite jederzeit überprüft werden,
auf welches Regalfach zugegriffen wird bzw. auf welches Regalfach
zuzugreifen ist. Mittels der Sender und Empfänger kann
eine Bestätigung automatisiert erfolgen. Die Anzeige wird
eingesetzt, um insbesondere dem Kommis sionierer anzuzeigen, wieviele
Artikel er welchem Regalfach auf der Entnahmeseite entnehmen muss.
Somit wird sowohl der Vorgang des Befüllens als auch der
Vorgang des Leerens des (Zwischen-)Lagerregals registriert, überprüft
und ggf. korrigiert.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist die Bedieneinheit ferner
ein Eingabeelement auf, um eine Anzahl von aus einem Regalfach entnommenen
Artikeln oder eine Anzahl von an ein Regalfach abgegebenen Artikeln
eingeben zu können.
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Eingabeelemente
sind insbesondere auf der Seite von Vorteil, von der das Lagerregal
befüllt wird. Insbesondere wenn Lagerbehälter
vollständig aufgelöst werden sollen, kann in einem
ersten Schritt die tatsächlich an ein Regalfach abgegebene
Anzahl von Artikeln eingegeben werden und in einem zweiten Schritt
können die restlichen Artikel in ein anderes Regalfach
unter gleichzeitiger Angabe der Anzahl abgegeben bzw. eingegeben
werden.
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Außerdem
ist es von Vorteil, wenn die Bedieneinheit in Form einer Leiste
realisiert ist, die oberhalb und/oder unterhalb einer Regalebene
angeordnet ist.
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Eine
räumliche Zuordnung zwischen Bedieneinheit und Regalfach
ist somit auf einfache Weise gegeben. Diese Zuordnung lässt
sich auch optisch insbesondere von Menschen einfach erkennen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform definiert der Sender ein Strahlfeld,
um eine Öffnung eines Regalfach abzudecken, und der Empfänger
ist angepasst, um reflektierende Strahlen des Senders zu empfangen,
wenn die Öffnung von einem Gegenstand, vorzugsweise einer
Hand einer Bedienperson, durchquert wird.
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Auf
diese Weise lässt sich zum Beispiel ein Lichtgitter realisieren,
welches Signale liefern kann, um eine Aktion bei einem bestimmten
Regalfach erfassen und überprüfen zu können.
Dabei wird das erfasste Signal vorzugsweise an ein übergeordnetes Lagerverwaltungssystem
zur weiteren Verarbeitung geliefert.
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Gemäß einer
weiteren besonderen Ausgestaltung ist das Anzeigeelement ein LED-Anzeigenfeld
oder eine einzelne Leuchtdiode.
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Mittels
eines LED-Anzeigenfelds kann die Anzahl von zu entnehmenden Artikeln
einfach visuell dargestellt werden. Eine einzelne Leuchtdiode kann verwendet
werden, wenn lediglich ein Regalfach zu kennzeichnen ist und es
auf die Anzahl der in das Regalfach zu gebenden oder von dort zu
entnehmenden Artikel nicht ankommt.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, wenn die Bedieneinheit eine Quittiertaste umfasst.
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Mittels
der Quittiertaste kann eine Aktion zusätzlich (manuell)
bestätigt werden. Dies stellt eine weitere Sicherheitsstufe
beim Kommissionieren dar.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Kommissionieranlage, wobei
zu kommissionierende Artikel über die Fördertechnik
abtransportierbar sind, wobei die Fördertechnik vorzugsweise
einen oder mehrere Kommissionierbahnhöfe umfasst, die bei
der Entnahmeseite jeweils einem vorbestimmten Abschnitt des Lagerregals
zugeordnet sind, der von einem Putter (Bedienperon) bedienbar ist, und
wobei das Lagerregal auf der Befüllseite in einer Vielzahl
weiterer Abschnitte unterteilt ist, die einem oder mehreren Abschnitten
auf der Entnahmeseite zugeordnet sind und die von einem Picker (Bedienperson)
bedienbar sind.
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Da
in der Regel der Vorgang des Kommissionierens (zweite Stufe) zeitaufwändiger
ist als der Vorgang des Befüllens des Regals (erste Stufe),
können auf beiden Seiten des Regals unterschiedlich große
Abschnitte definiert werden. So ist es zum Beispiel möglich,
dass ein Putter, der das Regal (von hinten) befüllt, zwei
Kommissionierzonen, in denen jeweils ein Kommissionierbahnhof sein
kann, bedient. Die Picker, die in der Kommissionierzone die Artikel
aus dem Lagerregal entnehmen, um sie beispielsweise in einen Auftragsbehälter
zu geben, müssen aufgrund des vorgegebenen Kommissionierauftrags
zu ganz bestimmten Regalfächern laufen und können
deshalb nicht wie der Putter in beliebige Regalfächer greifen,
so dass längere Wege und längere Bearbeitungszeiten
beim Kommissionieren anfallen können.
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Die
Zuordnungen und Wahl der Größe der Aktionsbereiche
von Picker und Putter sind somit frei wählbar. Dies ist
insbesondere von Vorteil, wenn ein Picker oder ein Putter eine Pause
einlegt bzw. einlegen muss. In diesem Fall können die Abschnitte
kurzfristig und kurzzeitig geändert werden, so dass zum Beispiel
ein Putter zusätzliche Picker bedient, oder umgekehrt.
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Ferner
ist es bevorzugt, wenn zusätzlich ein übergeordnetes
Lagerverwaltungssystem vorgesehen ist, das eine Befüllung
und Leerung der Regalfächer zur Abarbeitung von Kommissionieraufträgen mittels
der Bedieneinheiten steuert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist beim Schritt des Befüllens ein Regalfach
frei auswählbar, wobei beim Registrieren eine Information
darüber, welcher Artikel in welches Regalfach gefüllt
wurde, an ein übergeordnetes Lagerverwaltungssystem gesendet wird.
Der Artikeltyp ergibt sich aus dem aus dem Artikellager ausgelagerten
Artikeltyp. Diese Information ist bekannt. Ort und Anzahl ergibt
sich aus dem Vorgang des Befüllens durch den Picker.
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Das
Lagerverwaltungssystem verarbeitet die Information und steuert nachfolgend
die Anzeige der Regalfächer, um die zwischengelagerten
Artikel entsprechend den gerade zur Arbeitung anstehenden Kommissionieraufträgen
entnehmen zu können.
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Außerdem
ist es von Vorteil, wenn freie, zu befüllende Regalfächer
mittels einer Anzeige einer zugeordneten Bedieneinheit angezeigt
werden.
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Auf
diese Weise ist es für einen Picker einfach, ein leeres
Regalfach schnell und zuverlässig zu finden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform zeigt die Anzeige die Anzahl
der in das zugeordnete Regalfach abzugebenden Artikel an.
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Auf
diese Weise ist ausgeschlossen, dass der Putter eine falsche Anzahl
von Artikeln in ein Regalfach legt. Vorzugsweise leuchten die Anzeigen von
allen leeren Regalfächern mit der zu befüllenden Anzahl
auf. Der Putter findet so leere Regalfächer schnell und
einfach, wobei gleichzeitig gewährleistet ist, dass die
richtige Anzahl von Artikeln in ein leeres Regalfach abgegeben wird.
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Gemäß einer
weiteren besonderen Ausführungsform werden die Artikel
in einem Ladehilfsmittel aus einem Artikellager ausgelagert und
zur Befüllseite verbracht.
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Ferner
ist es bevorzugt, wenn alle in einem ausgelagerten Ladehilfsmittel
befindlichen Artikel in das Lagerregal zwischengelagert werden.
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Auf
diese Weise kann das Ladehilfsmittel vollständig geleert
werden und muss nicht mehr in das Artikellager zurücktransportiert
werden. Dadurch reduziert sich die Anzahl der Lagerspiele.
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Insbesondere
kann der Kommissionierauftrag ein negativer Kommissionierauftrag
sein.
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Bei
einem „negativen" Kommissionierauftrag werden Artikel über
die Fördertechnik zu der Entnahmeseite des Lagerregals
verbracht, wo der Picker die Artikel in das Regal zurücklegt.
Der Putter kann von der Befüllseite den Artikel wiederum
entnehmen und ihn in das Artikellager zurückbringen, so
dass sich die Artikelflussrichtung umkehrt, d. h. negativ wird.
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Diese
Vorgehensweise kann in Zeiten eines geringen Kommissionieraufkommens
angewendet werden. Während an einigen Arbeitsplätzen
auf herkömmliche Weise kommissioniert wird, das heißt
Artikel das Artikellager verlassen, kann das Artikella ger an anderen
Arbeitsplätzen (gleichzeitig) befüllt werden,
indem der Artikelfluss umgekehrt wird. Somit ist gewährleistet,
dass alle Arbeitsplätze jederzeit ausgelastet sind.
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Gemäß einer
weiteren besonderen Ausgestaltung werden Retourartikel über
die Entnahmeseite in das Lagerregal gefüllt, um anschließend
zur Abarbeitung eines neuen Kommissionierauftrags zur Verfügung
zu stehen.
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Retourartikel
müssen somit nicht erneut in das Artikellager eingelagert
werden, um anschließend zur erneuten Kommissionierung bereitgestellt zu
werden, sondern können direkt in das Zwischenregal eingelagert
werden, um sofort wieder kommissioniert zu werden. Dadurch reduziert
sich der mit Retourartikeln doch recht erhebliche Aufwand. Retourartikel
verlassen die Kommissionieranlage somit wieder umgehend. Das Handling
vereinfacht sich drastisch. Der Arbeitsaufwand, der mit Retouren
verbunden ist, verringert sich.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht einer Kommissionieranlage gemäß der
vorliegenden Erfindung, die erfindungsgemäße Lagerregale
umfasst;
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2 eine
schematische perspektivische Ansicht eines Lagerregals gemäß der
Erfindung;
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3 eine
schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Lagerregals;
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4 eine
Draufsicht auf die Kommissionieranlage der 1; und
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5 ein
Flussdiagramm zur Erläuterung des Verfahrens gemäß der
vorliegenden Erfindung.
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In
den nachfolgenden Figuren werden gleiche Elemente mit den gleichen
Bezugsziffern bezeichnet werden. Das erfindungsgemäße
Lagerregal wird allgemein mit 30 bezeichnet werden. Die
Kommissionieranlage gemäß der Erfindung wird allgemein
mit dem Bezugszeichen 100 bezeichnet werden.
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Bezug
nehmend auf 1 ist eine perspektivische schematische
Ansicht einer Kommissionieranlage 100 gemäß der
vorliegenden Erfindung gezeigt.
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Die
Kommissionieranlage 100 gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst ein oder mehrere Artikellager 10, die
wiederum Regale, vorzugsweise Behälterregale, 12 aufweisen.
Die Regale 12 sind in der 1 lediglich
schematisch angedeutet. Lagerregale 14 sind exemplarisch
in dem in der 1 links dargestellten Regal 12 teilweise
dargestellt.
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Entlang
von Längsseiten der Regale 12 sind exemplarisch
Vertikallifte 16 in beliebiger Anzahl angeordnet und sind
in Vertikalrichtung 18 beweglich, um verschiedene Ebenen
der Regale 12 erreichen zu können. Die Lifte 16 weisen
insbesondere Lastaufnahmemittel (nicht dargestellt) auf, mittels
denen Lagerbehälter oder andere Ladehilfsmittel, wie zum Beispiel
Tablare, in horizontaler Richtung zwischen den Regalen 12 und
den Liften 16 bewegt, und somit ausgetauscht, werden können.
Der Lift 16 holt somit Lagerbehälter 14 aus
dem Artikellager 10 ab und stellt sie zur weiteren Verarbeitung
vorzugsweise an seinem unteren Ende bereit.
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In
der 1 sind zwei Artikellager 10 gezeigt,
die einander zugewandt sind und die mittig zwischen sich eine Fördertechnik 22 angeordnet
haben. Die Fördertechnik 22 ist hier in Form einer
Rollenbahn 24 implementiert. Die zentrale Fördertechnik 22 könnte
jedoch von jedem anderen beliebigen Typ sein, wie zum Beispiel ein
Gurtförderer.
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Über
die zentrale Fördertechnik 22 werden insbesondere
Auftragsbehälter 26 zu Kommissionierbahnhöfen 28 transportiert.
Genauso ist eine direkte Kommssionierung auf ein Band mit anschließender Übergabe
an einen Behälter möglich. Transportrichtungen
sind auf der Fördertechnik durch dunkle Pfeile angedeutet.
Im Beispiel der 1 werden die Behälter 26,
in die später Artikel kommissioniert werden, aus dem hinteren
Figurenbereich in den vorderen Figurenbereich transportiert. Seitlich
zu der zentralen Fördertechnik 22 ist jeweils
eine weitere Rollenbahn 24 angeordnet, wobei die beiden
seitlichen Rollenbahnen vorzugsweise in entgegengesetzten Richtungen
betrieben werden. Auftragsbehälter 26 werden durch
Ausschleusvorrichtungen (nicht dargestellt) in die Kommissionierbahnhöfe 26 ausgeschleust
und somit für eine Kommissionierung bereitgestellt. Dadurch,
dass die Kommissionierbahnhöfe 28 in entgegengesetzten
Richtungen betrieben werden, ist es möglich, dass Auftragsbehälter
in einem Kommissionierbahnhof teilweise vorkommissioniert und anschließend
in dem gegenüberliegenden Kommissionierbahnhof abschließend
bearbeitet werden. Auch ein paralleles Kommissionieren ist möglich.
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Den
Kommissionierbahnhöfen 28 liegt jeweils ein Lagerregal 30 gegenüber,
welches gemäß der vorliegenden Erfindung ausgebildet
ist, wie es nachfolgend noch detailliert erläutert werden
wird. Die Lagerregale 30 sind zwischen den Artikellagern 10 und
der zentralen Fördertechnik 22 sowie den Kommissionierbahnhöfen 28 angeordnet.
Die Längsachsen der Regale 30 erstrecken sich
vorzugsweise parallel zu den Längsachsen der Regale 12 des
Artikellagers 10 und der zentralen Fördertechnik 22.
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Die
Lagerregale 30 weisen jeweils eine Entnahmeseite 32 und
eine Befüllseite 34 auf. Die Entnahmeseite 32 ist
hier der zentralen Fördertechnik 22 zugewandt.
Die Befüllseite 34 ist hier dem Artikellager 10 zugewandt.
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Jedes
Lagerregal 30 weist vorzugsweise eine Vielzahl von Lagerfächern
auf, wie es in Zusammenhang mit 2 noch detaillierter
erläutert werden wird.
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Im
Beispiel der 1 wird die Kommissionieranlage 100 manuell
betrieben. In Bereichen zwischen dem Artikellager 10 und
dem Lagerregal 30 sowie zwischen dem Lagerregal 30 und
der zentralen Fördertechnik 22 arbeiten Bedienpersonen.
Personen, die im Bereich zwischen dem Regallager 30 und der
zentralen Fördertechnik 22 arbeiten, werden nachfolgend
als „Futter" 36 bezeichnet. Die Futter 36 entnehmen
Artikel aus dem Lagerregal 30 und geben („to put")
diese an Auftragsbehälter 26 ab, die sich in zugehörigen
Kommissionierbahnhöfen 28 vorzugsweise an vorbestimmten
Stellen befinden. Bedienpersonen, die zwischen einem Lagerregal 30 und
einem zugeordneten Artikellager 10 arbeiten, werden nachfolgend
auch „Picker" 38 genannt. Die Picker 38 nehmen
Artikel (hier nicht dargestellt), vorzugsweise in Lagerbehältern 14,
aus den Liften 16 und verteilen diese Artikel dann von
die Befüllseite 34 her in das Lagerregal 30.
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Der
Bereich zwischen Lagerregal 30 und zentraler Fördertechnik 22,
wo ein Futter 36 arbeitet, wird nachfolgend auch Put-Bereich 40 genannt.
Der Bereich zwischen Artikellager 10 und Lagerregal 30, wo
die Picker 38 arbeiten, wird nachfolgend auch Pick-Bereich 42 genannt.
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Der
Artikelfluss in der Kommissionieranlage 100 der 1 stellt
sich in der Regel wie folgt dar:
Artikel (nicht explizit in 1 dargestellt)
werden aus dem Artikellager 10 vorzugsweise in Lagerbehältern 14 ausgelagert.
Die Auslagerung erfolgt insbesondere artikelorientiert (erste Stufe).
Dazu sind die Artikelbehälter 14 insbesondere
sortenrein mit Artikeln befüllt. Die Auslagerung aus dem
Regal 12 erfolgt mittels des Vertikallifts 16,
indem dieser unter Verwendung seines in Horizontalrichtung 20 betätigbaren Lastaufnahmemittels
(nicht dargestellt) die Lagerbehälter 14 aus dem
Regal 12 übernimmt. Da die Vertikallifte in der
Regel lediglich in vertikaler Richtung 18 verfahrbar sind,
können auf der dem Lift 16 gegenüberliegenden
Seite des Regals 12 Lagermaschinen vorgesehen sein, die
im Wesentlichen den Transport der Lagerbehälter zwischen
Lagerplätzen in Längsrichtung besorgen. Diese
Lagermaschinen sind in 1 nicht dargestellt.
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Nachdem
der Lift 16 einen gewünschten Lagerbehälter 14 aufgenommen
hat, wird er vorzugsweise in seinen Fußbereich verfahren,
so dass ein Picker 38 den Auftragsbehälter 14 entnehmen
kann. Der Picker 38 leert den Auftragsbehälter 14 vorzugsweise
vollständig, indem er die Artikel, die in dem Lagerbehälter 14 enthalten
sind, von der Befüllseite 34 in das Lagerregal 30 gibt.
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Im
Put-Bereich 40 kann dann ein Putter 36 die Artikel
entnehmen und diese in einen vorbestimmten Auftragsbehälter 26 geben,
um einen Kommissionierauftrag abzuarbeiten (zweite Stufe).
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Bezug
nehmend auf 2 ist ein Lagerregal 30 gemäß der
vorliegenden Erfindung in perspektivischer Ansicht näher
dargestellt.
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Das
Lagerregal 30 weist insbesondere mehrere Regalebenen 44 auf,
die in mehrere nebeneinander liegende Regalfächer unterteilt
sind. In der 2 sind zwei verschieden große
Regalfächer dargestellt, ein kleines Regalfach 48 und
ein größeres Regalfach 46. Eine zweite
Spalte von rechts besteht aus großen Regalfächern 46.
Die restlichen Regalfächer sind kleine Regalfächer 48.
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Oberhalb
und/oder unterhalb jeder Regalebene 44 kann eine Leiste 50 zur
Aufnahme von Bedieneinheiten 52 angeordnet werden. Eine
Bedieneinheit 52 umfasst eine Anzeige 54 und optional eine
Quittiertaste 56. Die Bedieneinheit 52 umfasst ferner
ein Sender-Empfänger-Paar 58 zur Ausbildung eines
Strahlenfelds 60, welches vorzugsweise in einer Ebene liegt,
in der auch eine Öffnung des Regalfachs liegt. In der 2 ist
lediglich ein einziges Sender-Empfänger-Paar 58 dargestellt.
Es versteht sich jedoch, dass jedes Regalfach der 2 mit
einem oder mehreren Sender- Empfänger-Paaren 58 ausgerüstet
sein kann, um jede Öffnung, insbesondere vollständig,
mit einem Strahlenfeld 60 abzudecken.
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In 2 blickt
man auf die Befüllseite 34 des Lagerregals 30.
Es versteht sich, dass die Entnahmeseite 32 genauso aufgebaut
und angeordnet sein kann, wie die Befüllseite 34.
Ferner ist es klar, dass ein Bedienelement 50 einem oder
mehreren, vorzugsweise nebeneinander liegenden Regalfächern 46, 48 zugeordnet
sein kann. Es wird jedoch besonders bevorzugt, wenn jedem Regalfach 46, 48 eine eigene
Bedieneinheit 50 zugeordnet ist. Insbesondere auf der Befüllseite 34 ist
es von Vorteil, wenn jedem Regalfach 46, 48 ein
eigenes Strahlfeld 60 zugeordnet ist, um die Befüllung
mit Artikeln zu erfassen und an ein übergeordnetes Lagerverwaltungssystem
weiterleiten zu können. Wenn eine einzige Bedieneinheit 52 mehreren
Regalfächern gleichzeitig zugeordnet ist, so sind vorzugsweise
auch mehrere Sender-Empfänger-Paare 58 vorgesehen,
so dass erfasst werden kann, auf welches der zugeordneten Regalfächer
tatsächlich zugegriffen wird.
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Die
Anzeigen 54 können ferner benutzt werden, um leere
Regalfächer 46, 48 anzuzeigen. Insbesondere
wird die Anzahl der gerade in das Lagerregal 30 zu gebenden
Artikel mittels den Anzeigen 54 angezeigt. Die Anzeige 54 kann
in Form eines LED-Felds oder einer einzelnen Leuchte implementiert
sein. Wenn die Anzeige 54 eine einzelne Leuchte ist, kann
beispielsweise am Lift 16 (vgl. 1) eine weitere
Anzeige (nicht dargestellt) vorgesehen sein, die die Anzahl der
Artikel des Lagerbehälters, der gerade vom Lift 16 präsentiert
wird, zeigt, die in das Lagerregal 30 zu laden sind. Die
Anzeige 54 kann dann auch vollständig weggelassen
werden, da der Putter 38 in der Regel alleine erkennt,
welches der Regalfächer 46, 48 leer ist.
Sollte anstatt eines Menschen eine Lagermaschine zum Befüllen
des Lagerregals 30 verwendet werden, so könnte
die Lagermaschine mit Mitteln versehen sein, um festzustellen, ob
ein Regalfach 46, 48 leer ist oder nicht.
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Auch
die Quittiertaste 56 stellt lediglich ein optionales Merkmal
der Bedieneinheiten 52 dar. Die Quittiertaste 56 kann
benutzt werden, um dem übergeordneten Lagerverwaltungssystem
anzuzeigen, dass ein Befüllvorgang abgeschlossen ist. Zwar
wäre diese Mitteilung auch mittels der Sender-Empfänger-Paare 58 zu
bewerkstelligen, jedoch stellt die Quittiertaste 56 eine
weitere Sicherheitsstufe dar. Die Quittiertaste 56 kann
jedoch auch weggelassen werden.
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Ferner
versteht es sich, dass das Strahlenfeld 60 beliebig zu
den Öffnungen der Regalfächer 46, 48 orientiert
sein kann. In 2 ist eine vertikale Ausrichtung
dargestellt. Die Ausrichtung könnte jedoch auch horizontal
oder unter einem beliebigen Winkel erfolgen. Auch muss das Strahlenfeld 60 nicht bündig
mit den Rändern der Öffnungen der jeweiligen Regalfächer 46, 48 abschließen.
Das Strahlenfeld 60 kann gegenüber einer vertikalen
Ebene geneigt sein (z. B. in Richtung des Inneren eines Regalfachs 46, 48).
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Bezug
nehmend auf 3 ist eine schematische Seitenansicht
eines Teils des Lagerregals 30 der 2 gezeigt,
das abgesehen von dem Sender-Empfänger-Paar 58 unverändert
ist.
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Das
Sender-Empfänger-Paar 58 der 3 besteht
hier aus räumlich getrennten Sendern 62, denen
jeweils ein oder mehrere Empfänger 64 gegenüberliegend
zugeordnet sind. Im Beispiel der 3 strahlen
die Sender 62 aus einer an einem unteren Rand einer Öffnung
befindlichen Leiste in Richtung der Empfänger 64,
die in einer an einem oberen Rand der Öffnung befindlichen
Leiste angeordnet sind.
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In
der 3 sind drei Regalfächer 46 bereits mit
unterschiedlichen Artikeln 66, 68 und 70 beladen. Die
Beladung der Regalfächer 46 erfolgt vorzugsweise
sortenrein. Die Artikel 66 bis 70 stellen jeweils
unterschiedliche Artikeltypen dar.
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In
der rechten Hälfte der 3 ist die
Befüllseite 34 des Lagerregals 30 gezeigt.
In der linken Hälfte der 3 ist die
Entnahmeseite des Lagerregals 30 gezeigt. Man erkennt hier
recht deutlich, dass auf beiden Seiten 32 und 34 Strahlfelder 60 vorgesehen
sind, um Zugriffe von beiden Seiten auf die Regalfächer 46 überwachen
zu können.
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Bei
einer normalen Abarbeitung von Kommissionieraufträgen erfolgt
ein Materialfluss in Richtung eines hell dargestellten Pfeils 72,
das heißt von der Befüllseite 34 in Richtung
der Entnahmeseite 32, wie es exemplarisch auch durch eine
Hand 73 angedeutet ist, die einem der Picker 36 (vgl. 1)
gehören kann.
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In 3 greift
die Hand 73 in das unterste befüllte Regalfach 46,
um einen oder mehrere Artikel 70 zu entnehmen. Sobald die
Hand 73 das Strahlfeld 60 durchquert, wird ein
entsprechendes Signal an das übergeordnete Lagerverwaltungssystem
gesendet, welches diesen Vorgang registriert.
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Mittels
auf der Entnahmeseite 32 vorgesehenen Anzeigen (in 3 nicht
dargestellt) kann auch die Anzahl der zu entnehmenden Artikel angezeigt werden,
so dass der Picker per Licht zum richtigen Regalfach 46 geführt
wird, um einen Kommissionierauftrag abzuarbeiten. Diese Art des
Kommissionierens wird auch als „Pick-by-Light" bezeichnet.
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Bezug
nehmend auf 4 ist eine schematische Draufsicht
auf die in 1 dargestellte Kommissionieranlage 100 gezeigt.
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Man
erkennt in 4 die mittig verlaufende zentrale
Rollenbahn 24, an die sich seitlich vier Arbeitsplätze
bzw. Pick-Bereiche 40-1, 40-2, 40-3 und 40-4 anschließen.
Die Pick-Bereiche 40 werden hier jeweils von einem Picker 36 bedient
und sind durch gestrichelte Hilfslinien 76 abgegrenzt.
Jeder Put-Bereich verfügt über einen Kommissionierbahnhof,
die hier in Form von Gurtförderern implementiert sind. Um
einen Auftragsbehälter 24 in einen Kommissionierbahnhof
auszuschleusen oder um ihn aus einem Kommissionierbahnhof auf die
zentrale Fördertechnik 24 auszuschleusen, sind
Ausschleusvorrichtungen 74 vorgesehen, die in 4 mit
hellen Pfeilen angedeutet sind. Helle Auftragsbehälter 26 stellen leere
Auftragsbehälter dar. Dunkel schattierte Auftragsbehälter 26 stellen
fertig abgearbeitete Auftragsbehälter dar.
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Ferner
ist in 4 zu erkennen, dass die Lagerregale 30 in
mehrere Abschnitte unterteilt sind, was durch fettgedruckte Linien
verdeutlicht ist. In 4 sind vier Lagerregale zu erkennen.
Jedes Lagerregal ist hier eindeutig einem der Put-Bereiche 40 zugeordnet.
Die Lagerregale sind teilweise mit losen Artikeln gefüllt,
was durch Punkte und Striche angedeutet ist. Sie können
jedoch auch mit Behältern gefüllt werden, was
durch Quadrate angedeutet ist.
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Der
Nachschub erfolgt über die Pick-Bereiche 42-1, 42-2, 42-3 und 42-4.
Die Pick-Bereiche 42 können größer
als die Put-Bereiche 40 sein, insbesondere was die Längsausbreitung
betrifft. Ein Picker 38 kann auch mehrere Lagerregale 30 bzw.
mehrere Put-Bereiche 40 „von hinten" mit Artikeln
versorgen. Die Artikel werden hier über die Vertikallifte 16 bereitgestellt.
Anstatt der Vertikallifte 16 könnte jedoch auch
eine Fördertechnik oder Ähnliches eingesetzt werden,
um die Artikel aus dem Artikellager 10 in den Pick-Bereich 42 zu
liefern.
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Es
versteht sich, dass der Arbeitsfluss auch umgekehrt werden kann.
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Zu
Zeiten einer geringen Auslastung kann unter Verwendung des Lagerregals 30 nicht
nur kommissioniert, sondern auch eingelagert werden. Dieser Vorgang
kann simultan zum Kommissionieren oder getrennt vom Kommissionieren
erfolgen.
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Beim
Einlagern werden volle „Auftragsbehälter 26",
die hier als Lagerbehälter fungieren, über die zentrale
Fördertechnik 22 in die Put-Bereiche 40 verbracht.
Die Putter 36 entnehmen die Artikel und geben sie in die
Lagerregale 30, wobei sie ebenfalls, wie zuvor die Picker 38,
freie Regalfächer beliebig auswählen können,
um sie zu befüllen. Die Picker 38 können
die in den Regalen 30 befindlichen Artikel dann entnehmen
und sie über die Lifte 16 in das Regal 12 zurücklagern.
Die Artikel können aber auch einfach im Regal 30 verbleiben.
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Auf
diese Weise kann ein „negativer" Kommissionierauftrag abgearbeitet
werden.
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Dieser
Betrieb ist insbesondere für Retourenartikel interessant.
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Üblicherweise
werden Retourenartikel über den normalen Wareneingang in
das Artikellager 10 (vgl. 1) verbracht.
Retourenartikel erfordern ein besonderes Handling, da zum Beispiel
festgestellt werden muss, ob der Artikel überhaupt von
seiner Haltbarkeit her noch zurückgelagert werden kann.
In der Regel werden viele verschiedene Artikeltypen in jeweils geringer
Anzahl als Retourenwaren angeliefert, so dass viel Platz im Artikellager
verschenkt wird, wenn man jeweils einen Retourenartikel zum Beispiel
in einen Lagerbehälter gibt, der üblicherweise
viele Artikel dieses Retourenartikeltyps aufnehmen kann.
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Erfindungsgemäß werden
die Retourenartikel über die zentrale Fördertechnik
in den normalerweise zur Kommissionierung verwendeten Bereich 40 verbracht.
Der Putter 36 entnimmt den Retourenartikel und gibt ihn
in ein freies Regalfach. Dies wird von dem übergeordneten
Lagerverwaltungssystem 78, welches mittels Verbindungen 80 (hier
drahtlos dargestellt) mit den Bedieneinheiten verbunden ist, registriert.
Das Lagerverwaltungssystem 78 versucht dann vorzugsweise,
die Retourenartikel bevorzugt bei einer Abarbeitung von nachfolgenden
Kommissionieraufträgen wieder zu verbrauchen, so dass erst gar
keine Rücklagerung in das Artikellager 10 stattfindet.
Diese Vorgehensweise hat sich als äußerst effizient
herausgestellt, insbesondere da weniger Lagerspiele erforderlich
sind und weniger Platz für Retourenartikel benötigt
wird. Außerdem werden Retourenartikel schnell „verbraucht",
was insbesondere bei kurzer Haltbarkeit von Interesse ist.
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In 5 ist
das erfindungsgemäße Verfahren in Form eines Flussdiagramms
dargestellt. In einem ersten Schritt S1 werden mehrere Regalfächer mit
einem oder mehreren Artikeln eines oder mehrerer Artikeltypen von
einer Befüllseite des Lagerregals aus befüllt,
wobei das Befüllen mittels der Bedieneinheit registriert
wird.
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In
einem Schritt S2 werden die zur Abarbeitung benötigten
Artikel aus dem befüllten Regalfach entnommen, wobei das
Regalfach zuvor der betätigten Anzeige zugeordnet wurde.
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In
einem Schritt S3 werden die Artikel von der Entnahmeseite her entnommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5781443 [0009, 0009]
- - DE 4131567 A1 [0010, 0010, 0011]
- - DE 4131567 [0011]