DE102007010355A1 - Wälzkörperlager mit Mehrpunktlagerung der Wälzkörper - Google Patents
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- F16C19/18—Bearings with rolling contact, for exclusively rotary movement with bearing balls essentially of the same size in one or more circular rows for both radial and axial load with two or more rows of balls
-
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Wälzkörperlager mit Mehrpunktlagerung der Wälzkörper, insbesondere ein Radialwälzkörperlager, mit einem Außenring, mit einem koaxial dazu angeordnetem Innenring und mit zwischen Innenring und Außenring angeordneten Wälzkörpern, wobei die Wälzkörper angeordnet sind, so dass der einzelne Wälzkörper mit dem Innenring und/oder Außenring jeweils zwei Berührungspunkte hat.
- Wälzkörperlager sind in einer Vielzahl von Bauformen bekannt. Grundelemente eines Wälzkörperlagers sind der Innenring, welcher an der Außenseite eine Lauffläche für die Wälzkörper bereitstellt, der Außenring, welcher an der Innenseite eine Lauffläche für die Wälzkörper bereitstellt, sowie eine Mehrzahl von Wälzkörpern, die zwischen Innenring und Außenring so angeordnet sind, dass sie bei einer Relativbewegung derselben auf den Laufflächen abrollen.
- Die Laufbahnen von Kugellagern werden üblicherweise so gefertigt, dass im Zusammenspiel mit den Wälzkörpern eine Schmiegung entsteht, wobei im Querschnitt die Radien der Laufbahnen geringfügig größer ausgeführt werden als die Radien der Wälzkörper. Im unbelasteten Fall führt dies zu einer nahezu punktförmigen Berührungsfläche zwischen Wälzkörper und Laufbahn, so dass eine geringe Reibung gegeben ist. Es ist allerdings bekannt, dass bei der Beaufschlagung mit Kräften die Pressung im Wälzkontakt so erhöht werden kann, dass sich in den Bereichen der Berührungspunkte eine Druckellipse ausbildet, deren Größe eine Funktion der Schmiegung und der Belastung ist. Problematisch bei der Ausbildung der Druckellipse ist jedoch, dass eine Geschwindigkeitsdifferenz in Richtung der Längsachse der Druckellipse zwischen Druckellipsenmittelpunkt und Randbereich auftritt. Diese Geschwindigkeitsdifferenz führt zu einer erhöhten Reibung.
- Die Druckschrift
DE 3607479C2 beschäftigt sich mit dieser Problematik und schlägt vor, die Laufbahnen im Querschnitt mit zwei oder mehreren Kreisbögen auszuformen, welche symmetrisch zu der durch den Mittelpunkt des Wälzkörpers und den Mittelpunkt des Berührungsbereiches verlaufenden Linie angeordnet sind. Bei der Würdigung des Stands der Technik zeigt diese Druckschrift in einem anderen Zusammenhang einen Ausschnitt eines Wälzkörperlagers, wobei die Laufbahnen im Querschnitt gotisch bzw. gotisch-bogenförmig ausgebildet sind, so dass der Wälzkörper beidseitig jeweils zwei Berührungspunkte mit den Laufflächen hat. Diese Bauweise von Wälzkörperlagern ist in der Fachwelt auch als Vierpunktlager bekannt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Wälzkörperlager vorzuschlagen, welches eine verminderte Reibung hat.
- Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Wälzkörperlager mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
- Erfindungsgemäß wird ein Wälzkörperlager mit einer Mehrpunktlagerung der Wälzkörper vorgeschlagen, welche insbesondere als Dreipunktlagerung oder Vierpunktlagerung ausgebildet ist. Das Wälzkörperlager ist bevorzugt als Radialwälzkörperlager realisiert. Es weist einen Außenring, einen Innenring, sowie zwischen Innenring und Außenring angeordnete Wälzkörper auf. Die Wälzkörper sind beispielsweise als Kugeln, Tonnen oder dergleichen ausgebildet. Optional umfasst das Wälzkörperlager einen Käfig zur Führung bzw. zum Einhalten eines vorgegebenen Abstands der Wälzkörper zueinander. Innenring und Außenring können wahlweise einstückig, jedoch auch mehrteilig ausgebildet sein.
- Bei dem erfindungsgemäßen Wälzkörperlager ist vorgesehen, dass jeder einzelne Wälzkörper mit dem Innenring bzw. dessen Lauffläche zwei, insbesondere genau zwei, Berührungspunkte hat und/oder jeder einzelne Wälzkörper mit dem Außenring bzw. dessen Lauffläche zwei, insbesondere genau zwei, Berührungspunkte hat, welche auch als Wälzkontakte bezeichnet werden können. Die Berührungspunkte sind im unbelasteten Zustand Idealerweise punktförmig realisiert, bei belasteten Wälzkörperlager werden die Berührungspunkte aufgrund der Verformung des Innenrings bzw. Außenrings bzw. der Wälzkörper in Druckellipsen übergehen.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass eine Innenverbindungsgerade der zwei Berührungspunkte des Innenrings und/oder eine Außenverbindungsgerade der zwei Berührungspunkte des Außenrings winklig, also mit einem Winkel ungleich von 0°, zu der Lagerachse des Wälzkörperlagers angeordnet ist. Die Lagerachse ist dabei die Achse, um die der Innenring bzw. Außenring drehbar gelagert sind. Die Innen- bzw. Außenverbindungsgerade wird durch die Verbindung der jeweiligen zwei Berührungspunkte bzw. durch eine gedachte Verlängerung dieser Verbindungslinie gebildet.
- Der Erfindung liegt die Überlegung zu Grunde, dass durch eine Verschwenkung der Verbindungsgerade gegenüber der Lagerachse ein weiterer Konstruktionsparameter gegeben ist, der genutzt werden kann, um die Gebrauchseigenschaften des Wälzkörperlagers gezielt einzustellen.
- Besondere Vorteile der Erfindung ergeben sich insbesondere hinsichtlich einer verminderten Reibung, einer erhöhten Tragfähigkeit und einer verlängerten Lebensdauer des Wälzkörperlagers.
- Bevorzugt ist vorgesehen, dass sich die Innenverbindungsgerade und die Außenverbindungsgerade in gedachter Verlängerung in einem Drehpunkt schneiden. Betrachtet man dagegen beispielsweise ein konventionelles Schrägkugellager, so sind die Berührungspunkte der Kugeln zu den Laufbahnen aufgrund der Gleichgewichtsbedingung gegenüberliegend bzw. exakt diametral zueinander angeordnet. Die Tangenten in den Berührungspunkten laufen somit parallel, so dass die Kugel nicht einwandfrei abrollen kann, sondern der erwünschten Rollbewegung eine Bohrbewegung überlagert wird, die senkrecht zur Rollachse rotiert und damit Bohrreibung erzeugt. Bei der vorgeschlagenen Ausbildung ergibt sich dagegen der Vorteil, dass der Wälzkörper zwischen Innenring und Außenring ohne – oder zumindest mit verminderten – zusätzlichen Bewegungskomponenten, wie z. B. der Bohrbewegung, abrollen kann. Auch im Hinblick von Tonnenrollenlagern und Pendelrollenlagern können ähnliche positive Effekte erreicht werden. Weiterhin lassen sich diesen positiven Effekte auf schnelllaufende Lager, insbesondere Spindellager und Gasturbinenlager.
- Bei einer möglichen Alternative weist der einzelne Wälzkörper an dem Innenring oder an dem Außenring nur einen einzigen Berührungspunkt auf, welcher eine Tangente zu dem Wälzkörper definiert. Der Stützpunkt der Tangente wird somit durch den Berührungspunkt festgelegt, die Ausrichtung durch die Krümmung des Wälzkörpers.
- Bei dieser Alternative ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Tangente und die Innenverbindungsgerade oder die Tangente und die Außenverbindungsgerade sich in einem Drehpunkt schneiden.
- Diese Ausführungsform stellt somit eine Dreipunktlagerung dar, welche im Wesentlichen die gleichen Vorteile wie die zuvor geschilderte Vierpunktlagerung aufweist.
- Bei einer möglichen Ausführungsform, die insbesondere im Zusammenhang mit Tonnenlagern vorteilhaft erscheint, ist das Wälzkörperlager so ausgebildet, dass der Drehpunkt auf einer Symmetrielinie, insbesondere einer Mittensymmetrielinie des Wälzkörpers liegt.
- Bei einer anderen Weiterbildung der Erfindung, welche insbesondere in Verbindung mit Schrägkugellagern vorteilhaft erscheint, ist der Drehpunkt auf der Lagerachse des Wälzkörperlagers angeordnet. Bei optionalen Modifikationen ist vorgesehen, dass die Außenverbindungsgerade und/oder die Innenverbindungsgerade und/oder die Tangente und/oder die Symmetrielinie die Lagerachse des Wälzkörperlagers in dem gleichen Punkt und/oder in dem Drehpunkt schneidet.
- Bei einer alternativen Ausführungsform ist der Drehpunkt und/oder der gemeinsame Schnittpunkt außerhalb der Lagerachse angeordnet, wobei durch die Anordnung des Drehpunkts bzw. gemeinsamen Schnittpunkts im Betrieb des Wälzkörperlagers entstehende Kräfte vorzugsweise zur Kompensation von konstruktiv bedingten Zwangskräften in dem Wälzkörperlager ausgebildet sind. Beispielsweise kann durch die Wahl der Position des Drehpunkts bzw. gemeinsamen Schnittpunkts eine zusätzliche Führungskraft erzeugt werden.
- Bei der Realisierung des Wälzkörperlagers ist optional die Laufbahn des Innenrings und/oder des Außenrings mit einem gotischen bzw. gotisch-bogenförmigen Querschnitt ausgebildet, um die zwei Berührungspunkte zu ermöglichen.
- Der gotische Querschnitt weist dabei zwei Bereiche auf, die kreissegmentförmig mit unterschiedlichen Mittelpunkten ausgebildet sind und welche gegenüber dem Wälzkörper die gleiche oder auch unterschiedliche Schmiegungen einnehmen können.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Wälzkörperlager als ein Schrägkugellager, insbesondere als ein zweireihiges Schrägkugellager, beispielsweise in O- oder X-Anordnung ausgebildet. Durch die erfindungsgemäße Ausführung ergeben sich erhebliche Vorteile der Gebrauchseigenschaften. So führt die höhere Anzahl von Berührungspunkten und damit von Wälzkontakten zu einer erhöhten Steifigkeit der Lagereinheit bei gleichzeitig geringerer Lagerreibung als z. B. bei der Verwendung einer engeren Schmiegung zur Erhöhung der Steifigkeit. Dadurch, dass der Drehpunkt auf der Lagerachse angeordnet ist, somit der Schnittpunkt der „virtuellen Mantellinien" auf der Lagerachse liegt, wird Bohrreibung minimiert. Auch die Schmierung des Schrägkugellagers ist im Vergleich zu der Verwendung einer engen Schmiegung verbessert, da zwischen den Berührungspunkten ein – zumindest zeitweilig – unbelasteter Bereich der Laufbahn liegt. Aber auch bei einer hohen Lagerbelastung, zum Beispiel bei einer schnellen Kurvenfahrt, ergeben sich Vorteile: Im Gegensatz zu der sich sonst ausbildenden Druckellipse mit zentralem Schwerpunkt führt eine starke Belastung des erfindungsgemäßen Wälzkörperlagers zu einer Vergrößerung von zwei Druckellipsen bei den zwei Berührungspunkten. Diese Druckdoppeleilipse ist im Vergleich zu der „klassischen Druckellipse", bauchiger ausgeformt so dass bei gleicher Flächenpressung eine höhere Belastung erreichbar ist.
- Bei einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung des Schrägkugellagers oder anderer Wälzkörperlagerbauarten ist der Innenring und/oder der Außenring in axialer und/oder radialer Richtung so geteilt, dass eine Trennebene zwischen den zwei Berührungspunkten des Innenrings und/oder den zwei Berührungspunkten des Außenrings verläuft.
- Hierbei sind beliebige Kombinationen möglich, so zum Beispiel, dass der Innenring einteilig und der Außenring zwei- oder mehrgeteilt ist, oder dass der Außenring einteilig und der Innenring zwei- oder mehrgeteilt ist.
- Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsalternative ist das Wälzkörperlager als Tonnenlager ausgebildet, wobei vorzugsweise der Drehpunkt auf der Symmetrieachse der Tonnenrolle, also des Wälzkörpers, liegt. Bevorzugt ist die Tonnenrolle als eine symmetrische Tonne ausgebildet.
- Bei einer weiteren Ausführungsalternative ist das Wälzkörperlager als Pendelrollenlager realisiert, wobei bevorzugt die innere Laufbahn die zwei Berührungspunkte aufweist und die äußere Laufbahn einen runden oder kugeligen Querschnitt aufweist, so dass die Rolle nur einen Berührungspunkt mit dem Außenring einnimmt, wobei vorzugsweise der Drehpunkt in Bezug auf die Lagerachse radial außerhalb der Symmetrieachse der Rolle angeordnet ist.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
-
1 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Wälzkörperlagers gemäß dem Stand der Technik; -
2 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Wälzkörperlagers als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung; -
3 eine Ausschnittsvergrößerung aus2 ; -
4 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Wälzkörperlagers als ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung; -
5 eine Ausschnittsvergrößerung aus4 ; -
6 eine erste konstruktive Alternative für das Wälzlager in2 ; -
7 eine zweite konstruktive Alternative für das Wälzlager in2 ; -
8 eine erste konstruktive Alternative für das Wälzlager in4 ; -
9 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Wälzkörperlagers als ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung; -
10 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Wälzkörperlagers als ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung. - Gleiche oder einander entsprechende Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen oder entsprechenden Bezugszeichen versehen.
- Die
1 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung eines Wälzkörperlagers1 gemäß dem Stand der Technik, welches einen Innenring2 , einen Außenring3 und zwei Reihen Wälzkörper4 aufweist. Das Wälzkörperlager1 ist als Schrägkugellager in O-Anordnung ausgebildet. Innenring2 und Außenring3 rotieren um die Lagerachse5 , die sich in axialer Richtung erstreckt. Die Wälzkörper4 liegen jeweils mit einem radialinnenseitigen Berührpunkt6 und einem radialaußenseitigen Berührpunkt7 an der Lauffläche8 des Innenrings2 bzw. der Lauffläche9 des Außenrings3 an. Aufgrund der Gleichgewichtsbedingung liegen die Berührpunkte6 und7 einander gegen über, so dass eine Verbindungslinie den Mittelpunkt des Wälzkörpers4 schneidet. Die Tangenten10 bzw.11 in den Berührpunkten6 bzw.7 bezüglich des Wälzkörpers4 laufen somit parallel und schneiden sich nicht, insbesondere nicht auf der Lagerachse5 . Die Folge der parallelen Tangenten10 ,11 ist, dass der Wälzkörper4 nicht einwandfrei abrollen kann, da die tatsächliche Drehachse12 der Wälzkörper die Lagerachse5 in einem Punkt zwischen den Schnittpunkten der Tangenten10 bzw.11 mit der Lagerachse5 schneidet. Aufgrund dieser geometrischen Gegebenheiten wird die Rollbewegung der Wälzkörper4 mit einer Bohrbewegung um eine Bohrachse13 überlagert, die senkrecht zur Drehachse12 angeordnet ist und so genannte Bohrreibung erzeugt. - Ein zweites Problemfeld, aus dem ebenfalls eine zusätzliche Reibung resultiert, ist die Entstehung einer Druckellipse in den Berührpunkten
6 bzw.7 , welche sich mit ihrer langen Achse in der in1 gezeigten Querschnittsebene erstreckt. Aufgrund von Geschwindigkeitsunterschieden bei der Rollbewegung im Zentrum der Druckellipse und in den Randbereichen der Druckellipse wird die Reibung zusätzlich erhöht. - Die
2 zeigt ein Wälzkörperlager1 als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Analog zu dem Wälzkörperlager1 in1 weist das Wälzkörperlager1 der2 einen Innenring2 , einen Außenring3 sowie zwischen diesen angeordnete Wälzkörper4 in Form von Kugeln auf. Auch das Wälzkörperlager1 in2 ist als Schrägkugellager in O-Anordnung ausgebildet. Alternative Ausführungsformen betreffen allerdings auch Schrägkugellager in X-Anordnung. - Der maßgebliche Unterschied zu dem vorhergehenden Wälzkörperlager
1 ist, dass die innere Lauffläche8 im Querschnitt gotisch-gewölbt ausgeführt ist. Für eine genauere Beschreibung wird auf die3 verwiesen, welche einen Detailausschnitt aus dem Wälzkörperlager1 in2 zeigt. Zu sehen ist hier ein Abschnitt des Innenrings2 und des Außenrings3 sowie ein Wälzkörper4 , welcher zwischen der inneren Lauffläche8 und der äußeren Lauffläche9 abrollt. Wie aus der Darstellung zu entnehmen ist, hat der Wälzkörper4 mit der äußeren Lauffläche9 einen einzelnen Berührpunkt7 , mit der inneren Laufbahn6 jedoch zwei Berührpunkte14 und15 . Diese doppelte Berührung wird erreicht, indem die innere Lauffläche8 im Querschnitt gotisch-bogenförmig geschliffen oder gefertigt ist, wobei ein erster Abschnitt16 mit einem ersten Radius im Querschnitt kreissegmentförmig oder ähnlich geschliffen ist und ein zweiter Abschnitt17 mit einem zweiten Radius im Querschnitt kreissegmentförmig oder ähnlich geschliffen ist, wobei die beiden Radien jeweils größer sind als der Radius des Wälzkörpers4 . Die Mittelpunkte zu dem ersten bzw. zweiten Abschnitt16 ,17 zugehörigen Kreissegmenten liegen auf einer Verbindungsgeraden zwischen den Berührungspunkten14 bzw.15 und dem Mittelpunkt18 des Wälzkörpers4 , und zwar auf der den Berührungspunkten14 ,15 abgewandten Seite hinter dem Mittelpunkt18 , so dass eine Schmiegung von zum Beispiel 1,035 erreichbar ist. Die Berührungspunkte14 und15 definieren eine Verbindungsgerade19 , der Berührungspunkt7 definiert wieder die Tagente10 bezüglich des Wälzkörpers4 . - Wie nun wieder aus der
2 zu entnehmen ist, sind Tangente10 und Verbindungsgerade19 so angeordnet, dass sie sich im gemeinsamen Punkt, welcher als Drehpunkt20 ausgebildet ist, auf der Lagerachse5 schneiden. Ergänzend geht durch den Drehpunkt20 auch die Drehachse12 des Wälzkörpers4 , so dass dieser ohne Bohrbewegung entlang der Laufbahn7 abrollen kann. Durch diese konstruktive Anordnung wird erreicht, dass die durch die Bohrbewegung resultierende Bohrreibung deutlich verringert wird. Ein weiterer Vorteil dieser konstruktiven Anordnung ist es, dass auf der Seite des Innenrings2 zwei Berührungspunkte14 bzw.15 vorgesehen sind, so dass sich bei der Erhöhung der Belastung die auftretenden Kräfte verteilen, indem zwei Druckellipsen ausgebildet werden, was zu einer erhöhten Steifigkeit des Wälzkörperlagers1 führt. Für den Fall, dass die auftretenden Presskräfte so groß sind, dass sich die Druckellipsen der Berührungspunkte14 und15 ü berlappen, ergibt sich insgesamt eine Druckdoppelellipse, die gegenüber einer Druckellipse von nur einem Berührungspunkt aufgeweitet ist und in den Randbereichen in Querschnittsdarstellung die Punkte höchster Kraftübertragung aufweist, so dass bei gleicher Flächenpressung eine höhere Belastung des Wälzkörperlagers1 ermöglicht wird. - Zur Auslegung des Wälzkörperlagers
1 wird nochmals auf die3 verwiesen. Ausgehend von einem Druckwinkel von zum Beispiel 35°, welcher durch den Druckwinkelvektor21 dargestellt ist, wird zunächst die Drehachse12 abgeleitet, welche senkrecht zu dem Druckwinkelvektor21 angeordnet ist. Ausgehend von dem Drehpunkt20 , welcher als Schnittpunkt von Drehachse12 und Lagerachse5 definiert ist, wird die Verbindungsgerade19 konstruiert, welche so gelegt wird, dass die zwei Berührungspunkte14 und15 entstehen. Die Berührungspunkte14 und15 sind dabei derart angeordnet, dass ein gegenüber oder diametral dem Berührpunkt7 angeordneter Punkt auf dem Umfang des Wälzkörpers4 zwischen den Berührpunkten14 und15 angeordnet ist. Die Laufbahn6 wird nun konstruiert, indem ausgehend von einer Verbindungsgeraden zwischen Berührpunkt14 und Mittelpunkt18 bzw. Berührpunkt15 und Mittelpunkt18 über den Mittelpunkt18 hinaus jeweils ein Einstich zur Erzeugung der kreissegmentförmigen Abschnitte16 bzw.17 festgelegt wird. Der Abstand der Einstiche zu dem Mittelpunkt18 bzw. zu den Berührpunkten14 ,15 wird entsprechend der geplanten Schmiegung eingestellt. - Die
4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des Wälzkörperlagers1 , welches sich im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass sowohl am Innenring2 als auch am Außenring3 zwei Berührungspunkte vorgesehen sind. Zur detaillierten Erläuterung wird auf die5 verwiesen, welche einen Detailausschnitt der4 in gleicher Darstellung wie die3 zeigt. Ergänzend zu den in der3 eingetragenen Größen ist in der5 auch die äußere Laufbahn9 gotisch-bogenförmig im Querschnitt ausgebildet, so dass zwei Berührpunkte22 bzw.23 gebildet werden. Die Festlegung der Berührpunkte22 ,23 erfolgt analog zu der Festlegung der Berührpunkte14 ,15 am Innenring2 . Die durch die zwei Berührpunkte22 und23 gebildete Verbindungsgerade24 ist dabei – analog wie die Tangente10 in den2 und3 – so ausgerichtet, dass sie die Lagerachse5 zusammen mit der Verbindungsgerade19 in dem Drehpunkt20 schneidet. - Die Vorteile der in
2 bzw.4 gezeigten Wälzlager1 liegen bei einer niedrigen Lagebelastung, zum Beispiel in einem Fahrzeug bei normalem Fahrbetrieb, darin, dass durch die höhere Anzahl der Wälzkontakte eine erhöhte Steifigkeit der Lagereinheit bei gleichzeitig geringerer Lagerreibung erreichbar ist, dass die Bohrreibung vermindert oder vermieden wird, da die Schnittpunkte der „virtuellen Mantellinie" auf der Lagerachse liegen, und dass eine bessere Schmierung erreichbar ist, da zwischen den Wälzkontakten ein unbelasteter Bereich der Laufbahn liegt. Verbleibende Vorteile bei hoher Lagebelastung, zum Beispiel im Betrieb bei einer schnellen Kurvenfahrt, sind, dass das Wälzkörperlager1 eine höhere Tragfähigkeit durch Beeinflussung der Form der Druckellipse aufweist, da die Aufweitung der Druckellipse bei gleicher Flächenpressung eine höhere Belastung erlaubt. - Die
6 zeigt in einer schematischen Querschnittsdarstellung das Wälzkörperlager1 in2 in einer Detailvergrößerung, wobei zu erkennen ist, dass der Innenring2 im Randbereich durch eine Trennebene25 , die senkrecht zu der Lagerachse5 ausgebildet ist, axial geteilt ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der erste Abschnitt16 auf dem inneren Teil des Innenrings2 und der zweite Abschnitt17 auf dem äußeren Teil des Innenrings2 angeordnet ist, so dass jeweils ein Teil nur mit einem Radius bearbeitet werden muss. Bei der Montage ist darauf zu achten, dass die korrekte relative Anordnung in radialer und axialer Richtung durch Vorspannung bzw. Abmaß die Position der Berührungspunkte14 bzw.15 beeinflusst. - Die
7 zeigt eine weitere Möglichkeit einer fertigungsgerechten Konstruktion des Wälzkörperlagers1 in2 , wobei der Innenring2 hier in radialer Richtung mit einer radialen Trennfuge26 geteilt ist. welche sich koaxial zu der Lagerachse5 erstreckt. Auch hier ist darauf hinzuweisen, dass die richtige axiale Relativpositionierung die Position der Berührungspunkte14 bzw.15 beeinflusst. - Die
8 zeigt eine mögliche fertigungsgerechte Konstruktion des Wälzkörperlagers1 in4 , wobei der Innenring2 mit einer Trennfuge26 axial und der Außenring3 mit einer Trennebene25 radial geteilt ist. Insbesondere ist die Trennebene25 so angeordnet, dass die äußere Lauffläche9 analog zu der inneren Lauffläche8 in zwei Abschnitte geteilt ist. - Die
9 zeigt in einer schematischen Querschnittsdarstellung ein Tonnenrollenlager27 mit einer Reihe von Tonnenrollen28 , welche zwischen einem Innenring29 und einem Außenring30 angeordnet sind, als ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Laufbahn des Innenrings31 und die Laufbahn des Außenrings32 sind jeweils gotisch-bogenförmig geschliffen, so dass sich eine Vierpunktberührung mit der Tonnenrolle28 ergibt. Die Berührungspunkte33 ,34 mit dem Innenring29 sind so angeordnet, dass deren Verbindungsgerade35 mit der Symmetrieachse36 der Tonnenrolle28 in einem nicht dargestellten Drehpunkt schneidet. Ebenso sind die Berührungspunkte37 ,38 der Tonnenrolle28 mit dem Außenring30 so angeordnet, dass die daraus resultierende Verbindungsgerade39 sich in dem gleichen Punkt mit der Symmetrieachse36 schneidet. Durch die gewählte konstruktive Anordnung ist ein besonders reibungsarmer Betrieb des Tonnenrollenlagers27 möglich. Durch das asymmetrische Profil der Laufbahnen31 bzw.32 kann das Tonnenrollenlager27 in einem dem gemeinsamen Schnittpunkt abgewandten Endabschnitt40 gekürzt werden. - Die
10 zeigt ein Pendelrollenlager41 mit einer Tonnenrolle28 , welche zwischen einem Innenring29 und einem Außenring30 angeordnet ist. Die Lauffläche31 des Innenrings29 ist dabei analog zu der Lauffläche31 in9 ausgebildet, so dass mit der Tonnenrolle28 zwei Berührungspunkte33 ,34 gebildet werden. Insbesondere ist der Knick in dem gotisch-bogenförmigen Verlauf asymmetrisch relativ zu der axialen Erstreckung der Tonnenrolle28 angeordnet. Die äußere Laufbahn32 ist dagegen kugelig geschliffen, wobei der Mittelpunkt der Kugel auf der Drehachse des Pendelrollenlagers41 liegt, um eine Pendelung zu ermöglichen. Der aus dem Kontakt zwischen Tonnenrolle28 und äußerer Laufbahn31 resultierende Berührungspunkt42 ist so angeordnet, dass es sich bezüglich der Tonnenrolle28 und/oder dem Kurvenverlauf der äußeren Laufbahn31 eine Tangente43 ergibt, welche parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Symmetrieachse36 der Tonnenrolle28 angeordnet ist. Die Verbindungsgerade35 der zwei Berührungspunkte33 ,34 und die Tangente43 schneiden sich in einem Bereich, welcher in der dargestellten Mittenstellung radial außenseitig zu der Symmetrieachse36 angeordnet ist. Durch diesen „falsch gewählten Drehpunkt" wird bei einer Rollbewegung der Tonnenrolle28 eine zusätzliche Kraft erzeugt, welche beispielsweise Wander- oder Schränkbewegungen der Tonnenrolle28 kompensierend entgegenwirkt. -
- 1
- Wälzkörperlager
- 2
- Innenring
- 3
- Außenring
- 4
- Wälzkörper
- 5
- Lagerachse
- 6
- radialinnenseitiger Berührpunkt
- 7
- radialaußenseitiger Berührpunkt
- 8
- innere Lauffläche
- 9
- äußere Lauffläche
- 10
- innere Tangente
- 11
- äußere Tangente
- 12
- Drehachse
- 13
- Bohrachse
- 14
- Berührpunkt
- 15
- Berührpunkt
- 16
- erster Abschnitt
- 17
- zweiter Abschnitt
- 18
- Mittelpunkt
- 19
- Verbindungsgerade
- 20
- Drehpunkt
- 21
- Druckwinkelvektor
- 22
- Berührpunkte
- 23
- Berührpunkte
- 24
- Verbindungsgerade
- 25
- Trennebene
- 26
- Trennfuge
- 26
- Trennebene
- 27
- Tonnenrollenlager
- 28
- Tonnenrolle
- 29
- Innenring
- 30
- Außenring
- 31
- Laufbahn des Innenrings
- 32
- Laufbahn des Außenrings
- 33
- Berührungspunkte
- 34
- Berührungspunkte
- 35
- Verbindungsgerade
- 36
- Symmetrieachse
- 37
- Berührungspunkte
- 38
- Berührungspunkte
- 39
- Verbindungsgerade
- 40
- Endabschnitt
- 41
- Pendelrollenlager
- 42
- Berührungspunkt
- 43
- Tangente
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3607479 C2 [0004]
Claims (14)
- Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) mit Mehrpunktlagerung der Wälzkörper (4 ,28 ), insbesondere Radialwälzkörperlager, mit einem Außenring (3 ,30 ), mit einem koaxial dazu angeordnetem Innenring (2 ,29 ) und mit zwischen Innenring (2 ,29 ) und Außenring (3 ,30 ) angeordneten Wälzkörpern (4 ,28 ), wobei die Wälzkörper (4 ,28 ) angeordnet sind, so dass der einzelne Wälzkörper (4 ,28 ) mit dem Innenring (2 ,29 ) und/oder mit dem Außenring (3 ,30 ) jeweils zwei Berührungspunkte (14 ,15 ,22 ,23 ,33 ,34 ,37 ,38 ) hat, dadurch gekennzeichnet, dass eine Innenverbindungsgerade (19 ,35 ), die die zwei Berührungspunkte (14 ,15 ;33 ,34 ) des Innenrings (2 ,29 ) schneidet und/oder eine Außenverbindungsgerade (24 ,39 ), die die zwei Berührungspunkte (22 ,23 ,37 ,38 ) des Außenrings (3 ,30 ) schneidet, winklig zu der Lagerachse (5 ) des Wälzkörperlagers (1 ,27 ,41 ) ausgerichtet ist. - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Innenverbindungsgerade (19 ,35 ) und die Außenverbindungsgerade (24 ,39 ) in einem Drehpunkt (20 ) schneiden. - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der einzelne Wälzkörper (4 ,28 ) an dem Innenring (2 ,29 ) oder dem Außenring (3 ,30 ) in nur einem Berührungspunkt (7 ,42 ) anliegt und eine Tangente (10 ,43 ) zu dem Wälzkörper (4 ,28 ) definiert, wobei die Tangente (10 ,43 ) und die Innenverbindungsgerade (19 ,35 ) oder die Außenverbindungsgerade (24 ,39 ) sich in einem Drehpunkt (20 ) schneiden. - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Symmetrielinie (36 ,12 ) des Wälzkörpers (4 ,28 ) den Drehpunkt (20 ) schneidet. - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenverbindungsgerade (24 ,39 ) und/oder die Innenverbindungsgerade (19 ,35 ) und/oder die Tangente (10 ,43 ) und/oder die Symmetrielinie (36 ,12 ) die Lagerachse (5 ) des Wälzkörperlagers (1 ,27 ,41 ) in einem gemeinsamen Punkt und/oder dem Drehpunkt (20 ) schneidet. - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehpunkt (20 ) auf der Lagerachse (5 ) angeordnet ist. - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehpunkt (20 ) außerhalb der Lagerachse (5 ) angeordnet ist. - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufbahn (8 ,31 ) des Innrings (2 ,29 ) und/oder des Außenrings (3 ,30 ) einen gotischen Querschnitt aufweist. - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch seine Ausbildung als Schrägkugellager (1 ). - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenring (2 ) und/oder der Außenring (3 ) in axialer und/oder radialer Richtung im Bereich der gotisch geformten Laufbahn geteilt ist. - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch eine Ausbildung als Tonnenrollenlager (27 ). - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass, der Drehpunkt (20 ) auf der Symmetrieachse (36 ) der Tonnenrolle (28 ) liegt. - Wälzkörperlager (
1 ,27 ,41 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch eine Ausbildung als Pendelrollenlager (41 ). - Wälzköperlager (
1 ,27 ,41 ) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehpunkt in Bezug auf die Lagerachse (5 ) radial außerhalb der Symmetrieachse der Tonnenrolle (28 ) angeordnet ist.
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