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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von 4-(3-Hydroxy-3-methylbutoxy)-5-[4-(methylsulfonyl)phenyl]-2-(4-fluorphenyl)pyridazin-3(2H)-on
und nahe verwandten Analogen, das besonders für die Produktion
im technischen Maßstab geeignet ist.
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Die
erfindungsgemäß herzustellenden Verbindungen werden
durch folgende Formel I gekennzeichnet.
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Darin
bedeutet Aryl Phenyl, 4-Fluorphenyl, 3-Fluorphenyl, 3,4-Difluorphenyl
oder 2-Fluorphenyl. Verbindungen der Formel I sind aus z. B.
WO 99/10331 oder
WO 2000/024719 bekannt.
Sie sind selektive Inhibitoren von Cyclooxygenase-2 und sie dienen
der Bekämpfung von Krankheiten, z. B. von durch Entzündungen verursachte
Schmerzen, rheumatischer Arthritis oder Osteoarthritis am Menschen
und Tier (Warmblüter).
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Die
Herstellung von Verbindungen der Formel I ist grundsätzlich
bekannt. Beispielsweise wird in
WO 2000/024719 die
Herstellung der Verbindung der Formel I mit Ar = 4-Fluorphenyl beschrieben,
indem man nach folgendem Schema I eine
Schema
I
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Verbindung
der Formel II mit dem in situ erzeugten Alkoholat von Methanol zu
der Verbindung der Formel III umsetzt, diese dann einer Suzuki-Kupplung
mit 4-(Methylthio)phenylboronsäure unterwirft, die resultierende
Verbindung der Formel IV am Schwefel zum Sulfon der Formel V oxidiert,
diese Verbindung der Formel V am Sauerstoff demethyliert, die resultierende
Verbindung der Formel VI am Sauerstoff tosyliert und schließlich
die Verbindung der Formel VII mit dem in situ erzeugten Alkoholat
von 3-Methyl-1,3-butandiol umsetzt.
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Dieser
Weg ist für eine Produktion im technischen Maßstab
sehr nachteilig, da er ausgehend von der Verbindung der Formel II
mit sechs chemischen Stufen sehr lang ist.
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Weiterhin
ist aus z. B.
WO 2000/024719 oder
F.A.J.
Kerdesky et. al, Org. Proc. Res. Develop. 2006 (10), 512–517 (Abkürzung
im folgenden Text: OPRD) die Herstellung der Verbindung der Formel
I mir Ar = 3,4-Difluorphenyl auf folgendem kürzeren Weg
bekannt.
Schema
II
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Die
Ausgestaltung des Verfahrens ist jedoch in
WO 2000/024719 oder OPRD unterschiedlich.
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Die
Umsetzung der Verbindung der Formel VIII zur Verbindung der Formel
IX wird nach
WO 2000/024719 durch
Umsetzung der Verbindung der Formel VIII mit einer THF-Lösung
des Alkoholats von 3-Methyl-1,3-butandiol durchgeführt.
Das Alkoholat wird in situ durch Zugabe von NaH zur einer THF-Lösung von
3-Methyl-1,3-butandiol hergestellt. In OPRD wird für die
gleiche Umsetzung eine detaillierte Beschreibung gegeben. Als Base
wird die für die Erzeugung des Alkoholats von 3-Methyl-1,3-butandiol
Natriumhexamethyldisilazid und mit Einschränkungen Kaliumhexamethyldisilazid
oder NaH berichtet. Als Lösungsmittel verwendet man THF
und mit Einschränkungen Toluol. Wichtig ist laut Angabe
in OPRD die Umsetzung der Verbindung der Formel VIII mit dem Alkoholat
von 3-Methyl-1,3-butandiol bei tiefen Temperaturen deutlich unter
0°C und in verdünnter Lösung durchzuführen.
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Die
Umsetzung der Verbindung der Formel IX zur Verbindung der Formel
X wird laut
WO 2000/024719 durch
Suzuki-Kupplung der Verbindung der Formel IX mit Thioanisolboronsäure
in Ethanol als Lösungsmittel, mit Pottasche als Base und
PdCl
2(PPh
3)
2 als Katalysator bei 60–65°C
in 40–70 min durchgeführt. Die gleiche Umsetzung
wird in OPRD wesentlich detaillierter beschrieben. Als Katalysatoren
wird die Verwendung von Palladium(II)acetat in Kombination mit Triphenylphosphin
oder Tris(o-tolyl)phosphine, von PdCl
2(PPh
3)
2 oder von Palladium
auf Kohle beschrieben. Als Base wird eine Mischung aus Kaliumphosphat
tribasisch und Kaliumphosphat dibasich beschrieben. Als Lösungsmittel
wird eine Mischung aus Isopropanol und Wasser benutzt. Die Reaktionstemperatur
beträgt 70–75°C.
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Die
Durchführung der Suzuki-Kupplung in Alkoholen als Lösungsmittel
ist sehr nachteilig, da im Allgemeinen die Vorstufe der Formel IX
nicht zwischenisoliert wird, sondern als Lösung weiter
verarbeitet wird. Dies bedingt einen zusätzlichen destillativen
Lösungsmittelwechsel von THF auf den Alkohol. Diese nachteilige
Vorgehensweise ist z. B. in OPRD beschrieben.
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In
OPRD ist weiterhin ausführlich beschrieben, dass die Reinigung
des Produktes der Formel X für den Gesamtprozeß sehr
wichtig ist. Dazu wird eine Kristallisation aus Ethylacetat/Heptan
durchgeführt. Andere Lösungsmittel werden nicht
berichtet. Die Umkristallisation erhöht die Reinheit durch
Entfernung zahlreicher Nebenprodukte. Außerdem wird ganz
eindeutig dargestellt, dass eine Filtration über Kieselgel
notwendig ist. Andere Filterhilfsmittel wie z. B. Celite sind nicht
geeignet. Diese Filtration reduziert den Gehalt von Palladium im Produkt
der Formel X auf 200 ppm (Textteil in OPRD) bzw. 50 ppm (experimenteller
Teil in OPRD).
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Die
Oxidation der Verbindung der Formel X zur Verbindung der Formel
I mit Ar = 3,4-Difluorphenyl wird in
WO 2000/024719 beschrieben. Als
Oxidationsmittel wird Peressigsäure in Dichlormethan als
Lösungsmittel benutzt. Dieses Verfahren ist aus Sicherheitsgründen
in einem technischen Maßstab nicht durchführbar.
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In
OPRD werden für die gleiche Umsetzung eine Reihe von Oxidationsmitteln
beschrieben. Oxone in wässrigem Aceton, 30% wäßriges
Wasserstoffperoxid in Ethylacetat, Peressigsäure in Aceton,
Harnstoff-Wasserstoffperoxid Komplex in Aceton und Natriumperborat
in Essigsäure. Die beste Ausbeute erzielt man mit Oxone.
Für 30% wäßriges Wasserstoffperoxid wurde
88% Ausbeute angegeben.
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Nachteilig
an diesen Verfahren ist, dass man die Oxidationsmittel in einer
Menge von mindestens 3 Äquivalenten (notwendig sind nur
mindestens 2 Äquivalente), d. h. also in einem deutlichen Überschuß einsetzt.
Weiterhin ist an dem bevorzugten Oxidationsmittel Oxone sehr nachteilig,
dass es für eine Durchführung der Umsetzung in
einem technischen Maßstab enorme Sicherheitsrisiken beinhaltet.
In Verbindung mit Oxone bilden sich aus dem Lösungsmittel
Aceton leichflüchtige Peroxide wie Dimethyldioxiran, die
bei der Durchführung der Verfahren im technischen Maßstab
nicht beherrschbar sind. Weiterhin nachteilig ist, dass man aufgrund
des hohen Überschusses an Oxidationsmittel ein zusätzliches
Vernichtemittel für Peroxide nach dem Ende der Umsetzung
und vor der Produktisolierung in den Ansatz geben muß.
Damit können z. B. bei Verwendung schwefelhaltiger Vernichtemittel,
wie z. B. in OPRD beschrieben, zusätzliche Verunreinigungen
wie analytisch nur sehr schwer nachweisbarer Schwefel in das Endprodukt
eingebracht werden. Dies ist pharmazeutisch nicht akzeptabel.
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Weiterhin
enorm nachteilig ist, dass für die in OPRD beschriebenen
Oxidationsverfahren eine zusätzliche Reinigung der Verbindung
der Formel X auf Palladium z. B. durch Behandlung mit Deloxan Harz
(Handelsname von DEGUSSA) notwendig ist, obwohl bereits auf der
Stufe der Herstellung der Verbindung der Formel X eine Reinigung
auf Palladium und eine weitere nachfolgende Kristallisation durchgeführt
wurde. Dieser zusätzliche Schritt ist sowohl grundsätzlich
nachteilig als auch durch die Tatsache, dass das zur Reinigung verwendete
Deloxan Harz nicht mehr hergestellt wird. Somit ist der Prozess
im technischen Maßstab nicht mehr durchführbar.
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Es
wurde nun ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von 4-(3-Hydroxy-3-methylbutoxy)-5-[4-(methylsulfonyl)phenyl]-2-arylpyridazin-3(2H)-onen
der Formel I gefunden. Die Erfindung betrifft:
Ein Verfahren
zur Herstellung von 4-(3-Hydroxy-3-methylbutoxy)-5-[4-(methylsulfonyl)-phenyl]-2-arylpyridazin-3(2H)-on
der Formel I
worin Ar Phenyl, 4-Fluorphenyl,
3-Fluorphenyl, 2-Fluorphenyl oder 3,4-Difluorphenyl bedeutet,
bei
dem man
- (a) ein 4,5-Dibrom-2-arylpyridazin-3(2H)-on
der Formel XI worin Ar die gleiche Bedeutung
hat wie in Formel I,
mit einer Lösung des Alkoholats
von 3-Methyl-1,3-butandiol, das in dieser Lösung aus 3-Methyl-1,3-butandiol
und einem Alkoholat eines tertiären Alkohols erzeugt wurde,
umsetzt,
- (b) die so erhaltene Lösung der Verbindung der Formel
XII, worin Ar die gleiche Bedeutung
wie in Formel I hat,
in Gegenwart einer Palladiumverbindung
und einer Base einer Suzuki-Kupplung mit 4-(Methylthio)phenylboronsäure
oder einem 4-(Methylthio)phenylboronsäureester unterwirft
und eine Verbindung der Formel XIII in der Ar die gleiche Bedeutung
wie in Formel I hat, erhält und
- (c) das Produkt der Formel XIII unter Anwendung von Wasserstoffperoxid
in einem wassermischbaren C1-C4-Alkohol
als Lösungsmittel zum Produkt der Formel I oxidiert.
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Das
Verfahren ist sowohl im Labor (Gefäßgröße
bis 10 Liter), als auch im Kilomaßstab (Gefäßgröße bis
ca. 200 Liter) als auch im technischen Maßstab einfach
und sicher durchführbar, wobei unter technischem Maßstab
eine Durchführung der Umsetzung in Gefäßen
ab ca. 200 Liter Größe verstanden wird.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin:
Ein Verfahren zur Herstellung
von 4-(3-Hydroxy-3-methylbutoxy)-5-[4-(methylsulfonyl)-phenyl]-2-arylpyridazin-3(2H)-on
der Formel I
worin
Ar Phenyl, 4-Fluorphenyl,
3-Fluorphenyl, 2-Fluorphenyl oder 3,4-Difluorphenyl bedeutet,
bei
dem man eine Verbindung der Formel XIII
worin Ar die oben bei Formel
I angegebene Bedeutung hat,
unter Anwendung von Wasserstoffperoxid
in einem wassermischbaren C
1-C
4-Alkohol
als Lösungsmittel zum Produkt der Formel I oxidiert.
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Im
Schritt (b) der oben beschriebenen Reaktionssequenz schließt
sich an die eigentliche Kupplungsreaktion (XII → XIII)
vorzugsweise ein Reinigungsschritt an, in dem das Palladium entfernt
wird. Dazu wird bevorzugt ein anorganisches Schwefel enthaltendes
Reduktionsmittel in Kombination mit Aktivkohle eingesetzt. Die Erfindung
betrifft daher ferner:
Ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen
der Formel XIII,
worin Ar Phenyl, 4-Fluorphenyl,
3-Fluorphenyl, 2-Fluorphenyl oder 3,4-Difluorphenyl bedeutet,
bei
dem man eine Verbindung der Formel XII
worin Ar die oben bei bei
Formel XIII angegebene Bedeutung hat,
in Gegenwart einer Palladiumverbindung
und einer Base einer Suzuki-Kupplung mit 4-(Methylthio)phenylboronsäure
oder einem 4-(Methylthio)phenylboronsäureester unterwirft
und
zur Entfernung von Palladium aus dem Produkt der Formel XIII ein
anorganisches Schwefel enthaltendes Reduktionsmittel in Kombination
mit Aktivkohle einsetzt.
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Im
Hinblick auf Teilschritt a) der obigen Reaktionssequenz sei hier
beschrieben:
Ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen
der Formel XII
worin Ar Phenyl, 4-Fluorphenyl,
3-Fluorphenyl, 2-Fluorphenyl oder 3,4-Difluorphenyl bedeutet,
bei
dem man ein 4,5-Dibrom-2-arylpyridazin-3(2H)-on der Formel XI
worin Ar die oben bei Formel
XII angegebene Bedeutung hat,
mit einer Lösung des
Alkoholats von 3-Methyl-1,3-butandiol, in situ hergestellt aus 3-Methyl-1,3-butandiol
und einem Alkoholat eines tertiären Alkohols, umsetzt.
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Das
erfindungsgemäß einzusetzende Ausgangsmaterial
der Formel XI kann nach an sich bekannten Methoden aus Mucobromsäure
und einem gegebenenfalls substituierten Arylhydrazin oder Anilin
hergestellt werden. Siehe dazu z. B.
WO
99/10331 oder
WO
2000/024719 ) oder DAS 1 086 238 oder DAS 1420 011 bzw.
GB 881616 oder
K.
H. Pilgram, G. E. Pollard, J. Heterocycl. Chem., 14, 1039 (1977) oder
F.
Kuhelj et. al., Croat. Chem. Acta, 38 (1966), 299 oder
A.
Bistrzycki, H. Simonis, Chem. Ber., 32 (1899), 534) oder
DOS 25 26 643 oder
F. A. J. Kerdesky et. al., Org. Proc.
Res. Develop., 10, 512 (2006) oder auch
CH 482 684 .
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Die
Umsetzung der Verbindung der Formel XI mit dem Alkoholat von 3-Methyl-1,3-butandiol
erfolgt üblicherweise in Lösung. Als Lösungsmittel
werden cyclische aliphatische Ether wie THF, 2-Methyltetrahydrofuran,
Dioxan usw. eingesetzt. Bevorzugt wird THF benutzt. Die Menge des
gesamten in das Verfahren einzusetzenden Lösungsmittels
(z. B. Summe aus THF in der Vorlagesuspension und THF in der Lösung
des Alkoholats von 3-Methy-1,3-butandiol und eventuell Spülmengen)
beträgt bezogen auf die Verbindung der Formel XI üblicherweise
3 bis 15, bevorzugt 3,5 bis 10, besonders bevorzugt 4 bis 6 jeweils
in kg Lösungsmittel pro kg der Verbindung der Formel XI.
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Als
tertiäres Alkoholat ist erfindungsgemäß der
Einsatz eines Lithium-, Natrium- oder Kaliumalkoholats eines tertiären
Alkohols möglich. Bevorzugt ist der Einsatz eines Natriumalkoholats.
Der Begriff tertiärer Alkohol kann erfindungsgemäß insbesondere
z. B. tert.-Butanol, 2-Methyl-2-butanol, 3,7-Dimethyl-3-octanol
bedeuten. Davon bevorzugt sind tert.-Butanol und 2-Methyl-2-butanol,
besonders bevorzugt ist tert.-Butanol. Die tertiären Alkoholate
können als Feststoff oder auch als Lösung in das
Verfahren eingesetzt werden. Bevorzugt ist der Einsatz einer Lösung
in den oben genannten cyclischen Ethern als Lösungsmittel,
insbesondere einer THF Lösung (z. B. der Natriumalkoholate
von 2-Methyl-2-butanol oder insbesondere von tert.-Butanol).
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Zur
Erzeugung des Alkoholats von 3-Methyl-1,3-butandiol wird eine Lösung
des Alkoholats des tertiären Alkohols mit dem 3-Methyl-1,3-butandiol
zusammen gebracht. Die Temperatur bei diesem Vorgang beträgt erfindungsgemäß 0–50°C,
bevorzugt, 10–40°C, besonders bevorzugt 20–35°C.
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Die
Menge an 3-Methyl-1,3-butandiol bezogen auf das Alkoholat des tertiären
Alkohols wird vorzugsweise so gewählt, dass 3-Methyl-1,3-butandiol
in einem leichten Überschuss vorliegt.
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Erfindungsgemäß setzt
man 2,0 bis 1,0 Äquivalente 3-Methyl-1,3-butandiol bezogen
auf das Alkoholat des tertiären Alkohols, bevorzugt 1,5
bis 1,02 Äquivalente, besonders bevorzugt 1,2 bis 1,05 Äquivalente
ein.
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Die
Lösung des Alkoholats von 3-Methyl-1,3-butandiol wird in
die Reaktionsmischung der Verbindung der Formel XI eindosiert, vorzugsweise
handelt es sich dabei um eine Suspension in einem cyclischen aliphatischen
Ether, insbesondere in THF. Die Temperatur dieses Vorgangs liegt
bevorzugt bei 0 bis 50°C, besonders bevorzugt bei 10–40°C,
insbesondere bei 20–30°C.
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Die
Menge an Alkoholat des 3-Methyl-1,3-butandiols ist erfindungsgemäß durch
die eingesetzte Menge an Alkoholat des tertiären Alkohols
festgelegt. Beide Mengen sind durch die Anwendung eines Überschusses
an 3-Methyl-1,3-butandiol in ihren molaren Mengen identisch.
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Die
molare Menge von Alkoholat des 3-Methyl-1,3-butandiol bezogen auf
Verbindung der Formel XI ist bevorzugt 1,0 bis 1,2, besonders bevorzugt
1,03 bis 1,12, insbesondere 1,06 bis 1,09 jeweils ausgedrückt in Äquivalenten
Alkoholat bezogen auf Äquivalente der Verbindung der Formel
XI.
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Nach
der Reaktion der Verbindung der Formel XI mit dem Alkoholat von
1-Methyl-1,3-butandiol bildet sich eine Reaktionsmischung, die die
Verbindung der Formel XII – vorzugsweise in Lösung – enthält.
Außerdem bildet sich bei der Reaktion Natriumbromid, das üblicherweise
ausfällt. Das Natriumbromid wird abgetrennt. Bevorzugt
wird dazu die Reaktionssuspension mit Wasser versetzt und das Natriumbromid
wird durch Auflösen in und Abtrennen der Wasserphase entfernt.
Die Menge des erfindungsgemäß einzusetzenden Wassers
beträgt üblicherweise 1,2 bis 0,6 kg Wasser pro
kg Verbindung der Formel XI, bevorzugt 1,1 bis 0,7 kg, besonders
bevorzugt 1,0 bis 0,8 kg.
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Es
ist auch möglich bei der Abtrennung des Natriumbromids
Salzlösungen anstelle von reinem Wasser in das erfindungsgemäße
Verfahren einzusetzen. Als Salz können die üblichen
z. B. anorganischen Salze wie die Alkali, Ammonium- oder Erdalkalisalze
der Hydrohalogenide, der Schwefel- oder Phosphorsäure usw.
eingesetzt werden. Der Einsatz von Salz ist allerdings nicht bevorzugt.
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In
die von Natriumbromid befreite Lösung der Formel XII setzt
man nun die Reaktionskomponente für die Umsetzung der Verbindung
der Formel XII zur Verbindung der Formel XIII (im Folgenden Text
als Suzuki-Kupplung bezeichnet) zu. Diese Reaktionskomponente ist
4-(Methylthio)phenylboronsäure oder ein 4-(Methylthio)phenylboronsäureester.
Geeignete 4-(Methylthio)phenylboronsäure und -boronsäureester
sind bevorzugt solche der Formel XIV,
worin
R Wasserstoff
oder C
1-C
6-Alkyl
bedeuten oder beide Reste R (-R-R-) gemeinsam für den Pinacolyl-Rest (-C(CH
3)
2-C(CH
3)
2-) stehen.
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Bevorzugt
bedeutet R Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl und R-R
Pinacolyl (d. h. -CMe2-CMe2-).
Besonders bevorzugt bedeutet R Wasserstoff (4-(Methylthio)phenylboronsäure).
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Die
bevorzugt einzusetzende Menge an der Boronsäure oder dem
Boronsäureester liegt zwischen 1,5 und 0,8 Äquivalenten
bezogen auf die Verbindung der Formel XI, besonders bevorzugt bei
1,25 bis 0,9, insbesondere bei 1,1 bis 0,95.
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Weiterhin
wird bevorzugt zur Durchführung der Suzuki-Kupplung Wasser
in das Reaktionsgemisch gegeben. Erfindungsgemäß dosiert
man 1,5 bis 7,5 kg Wasser pro kg Verbindung der Formel XI, bevorzugt
2 bis 6 kg, besonders bevorzugt 2 bis 4 kg Wasser ein.
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Die
Suzuki-Kupplung wird in Gegenwart einer Base durchgeführt.
Dafür können erfindungsgemäß die üblichen
in der chemischen Literatur für eine Suzuki-Reaktion bekannten
Basen wie die Alkalisalze der Kohlen- oder Phosphorsäure
eingesetzt werden. Als Basen seien beispielhaft genannt: Natrium-
und Kaliumcarbonat, Natrium- und Kaliumhydrogencarbonat, Natrium-
und Kaliumphosphat, Natrium- und Kaliumhydrogenphosphat usw. Man
kann auch Gemische dieser Basen einsetzten. Die bevorzugten Basen
sind Natrium- und Kaliumcarbonat, besonders bevorzugt ist Natriumcarbonat.
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Die
Menge an Base beim Einsatz der Carbonate bezogen auf die Verbindung
der Formel XI beträgt vorzugsweise 4,0 bis 1,0 mol pro
mol der Verbindung der Formel XI, besonders bevorzugt 3,0 bis 1,25
mol, insbesondere 2,5 bis 1,5 mol.
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Als
Katalysatoren sind erfindungsgemäß die für
die Suzuki-Kupplung üblichen Katalysatoren einsetzbar.
Diese Katalysatoren sind Palladiumverbindung, denen gegebenenfalls
ein oder mehrere Phosphinliganden zugesetzt werden können.
Als Beispiele für die Palladiumverbindung seien genannt:
Pd(OAc)2, Pd auf Aktivkohle, PdCl2, PdCl2(PPh3)2, Pd(PPh3)4, PdCl2 (dppf) usw. Als Phosphinliganden seien
beispielhaft genannt: Triphenylphosphin, Tris(o-tolyl)phosphin,
Tris(2- furyl)phosphin, 1,2-Bis(diphenylphosphino)ethan, 1,3-Bis(diphenylphosphino)propan,
1,1'-Bis(diphenylphosphino)ferrocen usw. Erfindungsgemäß bevorzugt
ist eine Kombination aus Pd(OAc)2 und Triphenylphosphin.
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Das
Molverhältnis Pd(OAc)2 zu Triphenylphosphin
beträgt vorzugsweise 1:1 zu 1:6, besonders bevorzugt 1:1,5
zu 1:4, insbesondere 1:1,8 zu 1:2,÷5.
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Die
Einsatzmenge an Katalysator wird möglichst gering gewählt,
um die Verunreinigung des Produktes mit Palladium zu minimieren.
Grundsätzlich ist aber der Einsatz hoher Katalysatormengen
von 10 mol% Palladiumverbindung oder mehr bezogen auf den Einsatzstoff
der Formel XI möglich. Dies ist aber nicht bevorzugt. Erfindungsgemäß möglich
ist der Einsatz an Palladiumverbindung von 5 bis 0,1 mol% bezogen
auf den Einsatzstoff der Formel XI, bevorzugt 2,5 bis 0,25 mol%,
besonders bevorzugt 2 bis 0,5 mol%.
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Die
Durchführung der Suzuki-Kupplung erfolgt in einem Temperaturbereich
von Raumtemperatur bis 100°C, wobei bei Temperaturen über
dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches die Umsetzung gegebenenfalls
unter Überdruck durchgeführt wird. Bevorzugt ist
eine Durchführung von 40°C bis zu Rückflußtemperatur, besonders
bevorzugt ist eine Durchführung unter Rühren am
Rückfluss. Die Reaktionszeit ist so bemessen, dass die
Verbindung der Formel XII vollständig oder nahezu vollständig
umgesetzt ist. Nach der vollständigen oder nahezu vollständigen
Umsetzung der Verbindung der Formel XII liegt jetzt die Verbindung
der Formel XIII im Reaktionsgemisch, vorzugsweise in Lösung
vor. Nun wird gegebenenfalls das Lösungsmittel für
die nächste Umsetzung gewechselt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform geht man dabei wie folgt vor:
Zur Isolierung dieser Verbindung trennt man zunächst die
Wasserphase des zweiphasigen Reaktionsgemisches ab und ersetzt danach
das Lösungsmittel, z. B. THF, durch ein aromatisches Lösungsmittel
indem man einen destillativen Lösungsmittelwechsel in der
an sich bekannten Weise durchführt. Dazu destilliert man
ursprüngliche Lösungsmittel größtenteils
ab, setzt das aromatische Lösungsmitttel zu und destilliert
Reste des ursprünglichen Lösungsmittels und einen
Teil des zugesetzten aromatischen Lösungsmittels ab. Gegebenfalls
kann man nochmals aromatisches Lösungsmittel zusetzen und
erneut alles oder einen Teil des Zusatzes abdestillieren. Gegebenenfalls
kann man dies nochmals wiederholen usw.
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Als
aromatisches Lösungsmittel kann man erfindungsgemäß einfach
oder mehrfach substituierte Benzolderivative einsetzten, z. B. C1-C6-Alkylbenzol,
Halogenbenzol, Xylol, gegebenenfalls mit C1-C4-Alkyl substituiertes Halogenbenzol.
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Bevorzugte
aromatische Lösungsmittel sind Toluol, Ethylbenzol, Cumol,
Fluorbenzol, Chlorbenzol, ortho- oder meta- oder para-Xylol, ortho-
oder meta- oder para-Chlortoluol, ortho- oder meta- oder para-Fluorbenzol,
Tetralin, Mesitylen. Besonders bevorzugt sind Toluol, Ethylbenzol,
ortho- oder meta- oder para-Xylol.
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Es
können auch Gemische der genannten aromatischen Lösungsmittel
eingesetzt werden. Dies gilt bevorzugt für Gemische der
genannten disubstituierten Benzole wie z. B. die Xylole.
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Wie
weiter oben schon angegeben, kann man der so erhaltenen aromatischen
Lösung des Produktes der Formel XIII zur Entfernung von
Palladiumresten Aktivkohle und ein anorganisches Schwefel enthaltendes Reduktionsmittel
zusetzten.
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Als
Aktivkohle kann man handelsübliche Aktivkohlen benutzen,
die auf der Basis von z. B. Torf, Kokosnussschalen, Tierknochen
oder anderen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen hergestellt
wurden. Die Aktivkohle kann in trockener oder wasserfeuchter Form
eingesetzt werden.
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Als
anorganisches Schwefel enthaltendes Reduktionsmittel kann man erfindungsgemäß folgende
einsetzen: Bisulfite, Metabisulfite, Dithionite, Thiosulfate, Sulfite
insbesondere der Alkalimetalle, bevorzugt des Natriums oder des
Kaliums. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Verwendung
von Natriumbisulfit, Natriummetabisulfit, Natriumsulfat und Kaliumsulfit,
besonders bevorzugt ist die Verwendung von Natriumbisulfit, Natriummetabisulfit
oder Natriumsulfat.
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Die
Zugabe des anorganischen Schwefel enthaltenden Reduktionsmittels
kann trocken oder in Form von wässriger Lösung
erfolgen. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass
zusammen mit der Zugabe der Aktivkohle und des anorganischen Schwefel
enthaltenden Reduktionsmittels eine gewisse Menge an Wasser in das Reaktionsgemisch
eingebracht wird. Das Wasser kann als solches, in Form einer wasserfeuchten
Aktivkohle oder in Form einer wässrigen Lösung
eines anorganischen Schwefel enthaltenden Reduktionsmittels zugegeben
werden. Erfindungsgemäß sind alle drei Möglichkeiten
bevorzugt.
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Die
einzusetzende Menge an Aktivkohle, gerechnet als Trockenmasse, bewegt
sich üblicherweise in einem Bereich von 0,25 bis 25 Gew.-%
bezogen auf den Einsatzstoff der Formel XI, bevorzugt in einem Bereich von
0,5 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt in einem Bereich von 1 bis
10 Gew.-%.
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Die
einzusetzende Menge an Wasser bewegt sich üblicherweise
in einem Bereich von 0,25 bis 20 Gew.-% bezogen auf den Einsatzstoff
der Formel XI, bevorzugt in einem Bereich von 0,5 bis 15 Gew.-%,
besonders bevorzugt in einem Bereich von 1 bis 10 Gew.-%.. Das Gewichtsverhältnis
Aktivkohle zu Wasser bewegt sich dabei üblicherweise in
einem Bereich von 10 zu 0,5, bevorzugt in einem Bereich 5 zu 0,75,
besonders bevorzugt in einem Bereich von 2 zu 0,9.
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Die
erfindungsgemäß einzusetzende Menge an anorganischem
Schwefel enthaltenden Reduktionsmittel bewegt sich üblicherweise
in einem Bereich von Bereich von 0,1 bis 25 Gew.-% bezogen auf den
Einsatzstoff der Formel XI, bevorzugt in einem Bereich von 0,5 bis
15 Gew.-%, besonders bevorzugt in einem Bereich von 1 bis 10 Gew.-%.
Das Gewichtsverhältnis Aktivkohle zu anorganischem Schwefel
enthaltenden Reduktionsmittel bewegt sich dabei üblicherweise
in einem Bereich von 10 zu 0,1, bevorzugt in einem Bereich 7,5 zu
0,25, besonders bevorzugt in einem Bereich von 5 zu 0,5.
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Die
zugesetzte Aktivkohle wird zusammen mit dem Wasser und dem anorganischen
Schwefel enthaltenden Reduktionsmittel nach der Ausübung
der Palladium entfernenden Wirkung wieder aus der Lösung
entfernt, z. B. durch Filtration. Aus der so erhaltenen gereinigten
Lösung der Verbindung der Formel XIII kann die Verbindung
der Formel XIII isoliert werden, beispielsweise durch Kristallisation,
Filtration und Trocknung.
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Die
so erhaltene Verbindung der Formel XIII kann durch eine zusätzliche
Kristallisation weiter gereinigt werden. Je nach Qualitätsanforderung
kann diese Kristallisation ohne Zusatz, unter Zusatz von trockener
Aktivkohle, wasserfeuchter Aktivkohle bzw. Aktivkohle plus Wasser
oder einer wie oben beschrieben zusammengesetzten Mischung aus Aktivkohle
plus Wasser plus anorganischem Schwefel enthaltenden Reduktionsmittel erfolgen.
Als Lösungsmittel für diese Kristallisation seien
beispielsweise genannt: Methanol, Ethanol, Isopropanol, Methanol/Wasser,
Ethanol/Wasser, Isopropanol/Wasser, Ethylacetat, Ethylacetat/Kohlenwasserstoff (wie
Pentane, Hexane, Methylcyclohexan, Heptane, Octane usw. oder technische
aus der Erdöldestillation stammende Kohlenwasserstoffgemische
mit einem Siedebereich von 30 bis 140°C [Spezialbenzine,
Benzine, Ligroine usw.]), oder die oben genannten aromatischen Lösungsmittel
wie zum Beispiel Toluol, Ethylbenzol, Chlorbenzol, Xylole, Chlortoluole
usw.
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Es
ist erfindungsgemäß auch möglich durch
andere Methoden die Entfernung von Palladiumresten aus dem Produkt
der Formel XIII durchzuführen, beispielsweise durch ein-
oder mehrfaches Umkristallisieren z. B. aus einem der oben genannten
Lösungsmittel oder durch an sich bekannte Verfahren z.
B. Kristallisation aus Ethylacetat/Kohlenwasserstoff wie z. B. Heptan,
Filtration über Kieselgel, Reinigung mit Deloxan Harz bzw. einem
gleichwertigen Material usw. Bevorzugt ist allerdings die oben näher
beschriebene Methode mit Aktivkohle/anorganischen Schwefel enthaltendem
Reduktionsmittel.
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Die
gegebenenfalls gereinigte Verbindung der Formel XIII wird nun mit
Hilfe von Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel zur Verbindung
der Formel I oxidiert.
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Als
Wasserstoffperoxid kann erfindungsgemäß grundsätzlich
jede verfügbare Qualität in das Verfahren eingesetzt
werden. Das bedeutet, dass grundsätzlich als Wasserstoffperoxid
ein Gemisch mit Wasser von 1 bis nahezu 100% Wasserstoffperoxid
verwendet werden kann. Die Verwendung von hochkonzentriertem Wasserstoffperoxid
ist jedoch nur unter enorm hohen Risiken verbunden mit extrem hohem
Sicherheitsaufwand möglich. Daher ist die Verwendung von
hochkonzentriertem Wasserstoffperoxid in der Praxis, insbesondere
im technischem Maßstab, aus Sicherheitsgründen
nicht bevorzugt. Erfindungsgemäß wird daher bevorzugt
eine Mischung aus Wasserstoffperoxid und Wasser mit einem Gewichtsanteil
von Wasserstoffperoxid von 1 bis 45%, bevorzugt 5 bis 40%, besonders
bevorzugt 20 bis 37% eingesetzt.
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Die
Menge an erfindungsgemäß einzusetzendem Wasserstoffperoxid
beträgt bezogen auf die in den Oxidationsschritt einzusetzende
Verbindung der Formel XIII 2,0 bis 3,5 Äquivalente, bevorzugt
2,0 bis 2,75 Äquivalente, besonders bevorzugt 2,0 bis 2,5 Äquivalente.
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Als
Lösungsmittel für die Umsetzung der Verbindung
der Formel XIII zur Verbindung der Formel I wird erfindungsgemäß bevorzugt
ein wassermischbarer oder zumindest teilweise wassermischbarer Alkohol
mit 1 bis 4 C-Atomen angewandt. Als Beispiele für solche
Lösungsmittel seien genannt: Methanol, Ethanol, Propanol,
Isopropanol, Butanol, 2-Butanol, Isobutanol, tert.-Butanol. Bevorzugt
sind Methanol, Ethanol, Propanol und Isopropanol.
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Die
Menge an einzusetzendem Lösungsmittel bei der Umsetzung
der Verbindung der Formel XIII zur Verbindung der Formel I beträgt üblicherweise
2 bis 50 Gew.-Teile Lösungsmittel pro Gew.-Teil Einsatzstoff
der Verbindung der Formel XIII, bevorzugt 2,5 bis 25 Gew.-Teil,
besonders bevorzugt 2,5 bis 10 Gew.-Teile.
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Als
zusätzlicher Bestandteil kann Wasser als Co-Lösungsmittel
zugegeben werden. Die Menge an Wasser liegt erfindungsgemäß bei
0,01 bis 1 Gew.-Teile, bevorzugt bei 0,02 bis 0,5 Gew.-Teile, besonders
bevorzugt bei 0,025 bis 0,2 Gew.-Teile bezogen auf den eingesetzten
Alkohol.
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Die
erfindungsgemäße Oxidation wird in Gegenwart von
Katalysatoren durchgeführt. Als Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare
Katalysatoren seien die folgenden genannt: Natriumwolframat, Natriumhydrogencarbonat/Mangan(II)sulfat,
2-Phenylselenobenzoesäure, SeO2,
Natriumwolframat/Tetraalkylammoniumhalogenid wie z. B. Bu4NCl, Methyltrioxorhenium, von Wolframsäure
abgeleitete Heteropolysäuren und deren Salze wie z. B.
H3PW12O40,
WO3-Nanopartikel. Bevorzugt ist Natriumwolframat.
Das Natriumwolframat kann in Form von Natriumwolframat-Dihydrat
eingesetzt werden.
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Die
Menge an erfindungsgemäß einzusetzendem Katalysator
sollte nicht zu hoch gewählt werden, um eine hohe Belastung
des Produktes der Formel I durch z. B. Wolfram zu vermeiden. Grundsätzlich
ist es jedoch möglich auch sehr hohe Mengen von 10 mol%
oder mehr an Katalysator zuzugeben. Bevorzugt setzt man den Katalysator
in 0,05 bis 5 mol%, besonders bevorzugt in 0,1 bis 2,5 mol%, insbesondere
in 0,2 bis 1,5 mol% bezogen auf die einzusetzende Verbindung der
Formel XIII zu.
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Zur
Unterstützung des Katalysators wird vorzugsweise der pH-Wert
des Reaktionsgemisches in den sauren Bereich gestellt. Dazu gibt
man eine geringe Menge einer Mineralsäure als solche oder
in Form einer wässrigen Lösung zu. Als Mineralsäure
seien beispielsweise genannt Schwefelsäure oder Phosphorsäure usw.
Bevorzugt ist Schwefelsäure, besonders bevorzugt ist eine
wässrige Lösung von Schwefelsäure mit
einem Schwefelsäurenanteil von 10 bis 50 Gew.-%.
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Die
Menge an einzusetzender Säure beträgt üblicherweise
0,005 bis 0,1 Äquivalente bezogen auf die einzusetzende
Verbindung der Formel XIII, besonders bevorzugt 0,01 bis 0,05 Äquivalente,
besonders bevorzugt 0,02 bis 0,035.
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Zur
sicheren Durchführung der erfindungsgemäßen
Umsetzung wird die Verbindung der Formel XIII in dem Alkohol gegebenenfalls
zusammen mit dem Wasser, dem Katalysator und der Säure
gelöst und gegebenenfalls auf die Reaktionstemperatur erhitzt.
Dann wird das Wasserstoffperoxid über einen Zeitraum zudosiert und
die exotherme Reaktionswarme wird durch Kühlung abgeführt.
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Die
erfindungsgemäße Reaktionstemperatur liegt grundsätzlich
zwischen 0°C und dem Siedepunkt des Alkohols, bevorzugt
ist jedoch 20 bis 65°C, besonders bevorzugt 40–60°C.
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Nach
vollständiger Umsetzung kann das Reaktionsgemisch abgekühlt
werden. Das Produkt der Formel I wird isoliert, in der Regel kristallisiert
es aus und wird durch z. B. durch Filtration und Waschen mit Wasser oder
Wasser/Alkohol isoliert und anschließend getrocknet. Gegebenfalls
kann das Reaktionsgemisch nach oder vor dem Abkühlen mit
zusätzlichem Wasser verdünnt werden und dann wird
das kristallisierte Produkt der Formel I isoliert.
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Zur
endgültigen Reinigung vor der pharmazeutischen Verwendung
als Wirkstoff am Menschen oder Tier (Warmblüter) kann das
Produkt der Formel I umkristallisiert werden. Dies kann aus Ethylacetat/Kohlenwasserstoff
(wie Pentane, Hexane, Methylcyclohexan, Heptane, Octane usw. oder
technische aus der Erdöldestillation stammende Kohlenwasserstoffgemische
mit einem Siedebereich von 30 bis 140°C [Spezialbenzine,
Benzine, Ligroine usw.]) gegebenenfalls unter Zusatz von Aktivkohle
oder aus Wasser/Alkohol (wie Methanol, Ethanol Isopropanol) gegebenenfalls
unter Zusatz von Aktivkohle erfolgen.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern ohne
sie einzuschränken.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Teil 1a): Herstellung der Verbindung der
Formel XII mit Ar = 4-Fluorphenyl
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In
einem Reaktor wurde eine Suspension aus 100 Gew.-Teilen 4,5-Dibrom-2-(4-fluorphenyl)pyridazin-3(2H)-on
(Verbindung der Formel XI mit Ar = 4-Fluorphenyl) und 310 Gew.-Teilen
THF vorgelegt. In einem zweiten Rührgefäß legte
man 144,9 Gew.-Teile einer kommerziell erhältlichen Lösung
von 20,6% Natrium-tert.-butylat in THF bei Raumtemperatur (ca. 20°C)
vor. Dazu ließ man 34,0 Gew.-Teile 3-Methyl-1,3-diol zulaufen.
Dabei erwärmte sich die Mischung leicht und man kühlte
wieder auf Raumtemperatur ab. Die abgekühlte Mischung wurde
dann im Verlaufe von 1 Stunde in die Suspension aus Verbindung der
Formel II und THF eindosiert. Dabei wurde die Innentemperatur durch
Kühlung bei ca. Raumtemperatur gehalten. Man spülte
mit 34 Gew.-Teilen THF nach, rührte die Gesamtmischung
15 min bei Raumtemperatur nach und dosierte dann 84 Gew.-Teile kaltes
Wasser ein. Nach kurzem Verrühren wurde die Wasserphase
absitzen lassen und abgetrennt.
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Teil 1b) Herstellung der Verbindung der
Formel XIII mit Ar = 4-Fluorphenyl
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In
die verbleibende organische THF-Phase wurden 48,2 Gew.-Teile 4-(Methylthio)phenylboronsäure, 253
Gew.-Teil Wasser, 60,9 Gew.-Teile wasserfreies Soda, 1,51 Gew.-Teile
Triphenylphosphin und 0,64 Gew.-Teile Palladium(II)acetat gegeben.
Nun erhitzte man unter Rühren 10 Stunden zum Rückfluß (ca.
66°C). Danach kühlte man auf Raumtemperatur ab,
ließ die Wasserphase absitzen und trennte diese ab. Die
verbleibende organische Phase wurde einem Lösungsmittelwechsel
von THF auf Toluol unterworfen. Dabei wurden zunächst ca.
420 Gew.-Teil Destillat bei Normaldruck abgenommen. Dann setzte
man ca. 250 Gew.-Teile Toluol zu und destillierte nochmals ca. 200
Gew.-Teil Destillat bei Normaldruck ab. Das zurückbleibende
Gemisch wurde auf 70°C gekühlt und man gab unter
Rühren 6,0 Gew.-Teile trockene Aktivkohle und 6,7 Gew.-Teile
einer kommerziell erhältlichen 39% Natriumbisulfit Lösung
in Wasser zu. Die Mischung wurde 1 Stunde bei 70°C gerührt
und anschließend durch Filtration von der Aktivkohle befreit.
Die Aktivkohle wurde mit 110 Gew. Teilen Toluol gewaschen, die vereinigten
Filtrate wurde gesammelt und auf ca. 0°C abgekühlt.
Der ausgefallene Feststoff wurde abgesaugt, mit insgesamt 100 Gew.-Teilen
kaltem Toluol gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrocknet.
Die Auswaage an Produkt der Formel XV betrug 81,5 Gew.-Teile. Dies
entsprach 69,0% d. Th. Das Produkt enthielt laut Analyse 7,1 ppm
Palladium.
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Beispiel 2
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Herstellung der Verbindung der Formel
XIII mit Ar = 4-Fluorphenyl
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Das
Verfahren des Beispiels 1, Teil 1b) wurde wiederholt, nur dass die
wässrige 39% Natriumbisulfit Lösung nicht zugesetzt
wurde. Die Auswaage an Produkt der Formel XV betrug hier 79,7 Gew.-Teile.
Dies entsprach 67,5% d. Th. Das Produkt enthielt 190 ppm Palladium.
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Beispiel 3
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Aufreinigung der Verbindung der Formel
XIII mit Ar = 4-Fluorphenyl
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100
Gew.-Teile des Produktes der Formel XIII aus Beispiel 1 wurden in
455 Gew.-Teilen Toluol suspendiert, mit 1,84 Gew.-Teilen trockener
Aktivkohle versetzt und 1 Stunde bei 70°C gerührt.
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Die
Aktivkohle wurde heiß abfiltriert und mit 26 Gew.-Teilen
heißem Toluol gewaschen. Die vereinigten Filtrate wurden
auf 0–5°C abgekühlt und der ausgefallene
Feststoff wurde abfiltriert, mit insgesamt 89 Gew.-Teilen Toluol
gewaschen und im Vakuum bei 45–50°C getrocknet.
Die Auswaage betrug 86,5 Gew.-Teile. Dies entsprach einer Ausbeute
von 86,5% v. E. Der Palladiumgehalt betrug 3,0 ppm
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Beispiele 4–9
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Herstellung der Verbindung der Formel
XIII mit Ar = 4-Fluorphenyl
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Das
Verfahren des Beispiels 1, Teil 1a) und Teil 1b) wurde achtmal im
technischen Maßstab wiederholt. Die daraus resultierenden
Produkte der Formel XIII wurden in sechs weiteren Ansätzen
im technischen Maßstab gemäß dem Beispiel
3 aufgereinigt. Man erhielt die folgenden Gehalte an Palladium:
Beispiel | Palladiumgehalt
in ppm |
4 | < 1 |
5 | < 1 |
6 | 1,0 |
7 | 1,3 |
8 | 2,4 |
9 | 2,4 |
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Beispiel 10
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Aufreinigung der Verbindung der Formel
XIII mit Ar = 4-Fluorphenyl
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Das
Verfahren des Beispiels 3 wurde wiederholt nur dass man anstelle
des Produktes aus Beispiel 1 das Produkt der Formel XIII aus Beispiel
3 einsetzte. Die Auswaage betrug 85,2 Gew.-Teile, was einer Ausbeute
von 85,2% v. E. entsprach. Der Palladiumgehalt betrug 27 ppm.
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Beispiel 11
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Herstellung der Verbindung der Formel
I mit Ar = 4-Fluorphenyl
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In
einem Reaktor wurden 100 Gew.-Teile des Produktes der Formel XIII
aus Beispiel 3, 485 Gew.-Teile Methanol, 0,43 Gew.-Teile Natriumwolframat
Dihydrat, 3,02 Gew.-Teile 20% wässrige Schwefelsäure
und 42,5 Gew.-Teile Wasser vorgelegt und auf 50°C erhitzt.
Unter Rühren dosierte man 51,5 Gew.-Teile 35% wässriges Wasserstoffperoxid über
1,5 Stunden gleichmäßig schnell ein, dosierte
7,65 Gew.-Teile Wasser zum Spülen nach und rührte
3,5 Stunden bei 50°C nach. Danach kühlte man auf
ca. 43°C ab, setzte 0,43 Gew.-Teile an Impfkristallen von
der Verbindung der Formel I mit Ar = 4-Fluorphenyl mit dem Schmelzpunkt
139–140°C (gemessen mit der Apparatur BÜCHI
Melting Point B-545) zu, dosierte 728 Gew.-Teile Wasser bei ca.
40–43°C ein und kühlte auf ca. 20°C
ab. Der ausgefallene Feststoff wurde abfiltriert und mit insgesamt
225 Gew.-Teilen einer Mischung aus Wasser und Methanol (Gewichtsverhältnis
2:1) gewaschen. Das Produkt der Formel I mit Ar = 4-Fluorphenyl
wurde bei 50°C im Vakuum getrocknet. Man erhielt eine Auswaage
von 106,8 Gew.-Teilen. Dies entsprach einer chemischen Ausbeute
von 99,2%. Der Palladiumgehalt des Produktes wurde zu 1,3 ppm bestimmt.
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Beispiele 12–19
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Herstellung der Verbindung der Formel
I mit Ar = 4-Fluorphenyl
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Das
Verfahren des Beispiels 11 wurde achtmal im technischen Maßstab
wiederholt, wobei das Produkt der Formel XIII aus den Beispielen
4–9 eingesetzt wurde. Man erhielt die folgenden Ausbeuten
und Gehalte an Palladium (aus einer vereinfachten Übersichtsanalyse
der Metalle):
Beispiel | Ausbeute
in % d. Th. | Palladiumgehalt
in ppm |
12 | 98,4 | 1 |
13 | 97,2 | 1 |
14 | 98,8 | 1 |
15 | 99,2 | 2 |
16 | 98,4 | 1 |
17 | 98,8 | 2 |
18 | 98,8 | 3 |
19 | 98,5 | 4 |
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Die
leicht geringere Ausbeute in Beispiel 13 ist auf die Entnahme einer
größeren Probe für Testzwecke vor der
endgültigen Auswaage zurückzuführen.
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Beispiel 20
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Herstellung der Verbindung der Formel
I mit Ar = 4-Fluorphenyl
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Das
Verfahren des Beispiels 11 wurde wiederholt, allerdings wurde nicht
auf 43°C abgekühlt und mit der Verbindung der
Formel I mit Ar = 4-Fluorphenyl angeimpft, sondern direkt von ca.
50°C auf ca. 20°C abgekühlt. Man erhielt
eine Auswaage von 106,6 Gew. Teilen. Dies entsprach einer chemischen
Ausbeute von 98,9%. Der Palladiumgehalt betrug < 1 ppm.
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Beispiel 21
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Aufreinigung der Verbindung der Formel
I mit Ar = 4-Fluorphenyl
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100
Gew.-Teile des Produktes des Beispiels 11 mit der Formel I mit Ar
= 4-Fluorphenyl wurden mit 692 Gew.-Teilen Ethylacetat und 3,33
Gew.-Teilen trockener Aktivkohle 1 Stunde am Rückfluß (ca.
77°C) gerührt. Die Aktivkohle wurde heiß abfiltriert
und mit 45 Gew.-Teilen warmen Ethylacetat gewaschen. Die vereinigten Filtrate
wurden auf Rückfluß gebracht und mit 150 Gew.-Teilen
n-Heptan versetzt. Danach wurde auf ca. 67°C abgekühlt
und mit 0,5 Gew.-Teilen an Impfkristallen von der Verbindung der
Formel I mit Ar = 4-Fluorphenyl mit dem Schmelzpunkt 139–140°C
(gemessen mit der Apparatur BÜCHI Melting Point B-545)
angeimpft. Danach wurde auf 3°C abgekühlt und
der ausgefallene Feststoff wurde abfiltriert. Man wusch mit insgesamt
43 Gew.-Teilen einer Mischung aus Ethylacetat und n-Heptan (Gewichtsverhältnis
4,89:1) nach. Das Produkt wurde bei 50°C im Vakuum getrocknet.
Man erhielt 87,3 Gew.-Teile an Auswaage des gereinigten Produktes
der Formel I mit Ar = 4-Fluorphenyl entsprechend einer Ausbeute
von 87,3% v. E. Das Produkt wurde durch eine Analysenmethode mit
erhöhter Empfindlichkeit auf den Gehalt an Palladium und
Wolfram analysiert. Es wurde ein Gehalt von < 0,05 ppm Palladium und 0,13 ppm Wolfram
gefunden.
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Beispiele 22–30
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Aufreinigung der Verbindung der Formel
I mit Ar = 4-Fluorphenyl
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Das
Verfahren des Beispiels 21 wurde neunmal im technischen Maßstab
wiederholt, wobei das Produkt der Formel I mit Ar = 4-Fluorphenyl
aus den Beispielen 12–19 entsprechend auf die Ansätze
aufgeteilt wurde. Man erhielt die folgenden Ausbeuten und Gehalte
an Palladium.
Beispiel | Ausbeute
in % d. Th. | Palladiumgehalt
in ppm |
22 | 89,9 | < 0,05 |
23 | 91,2 | < 0,05 |
24 | 86,5 | < 0,05 |
25 | 96,7 | < 0,05 |
26 | 92,1 | < 0,05 |
27 | 92,1 | < 0,05 |
38 | 92,0 | < 0,05 |
29 | 92,6 | < 0,05 |
30 | 89,8 | < 0,05 |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 99/10331 [0003, 0022]
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