DE102007008759B3

DE102007008759B3 - Pressfitting für ein Rohr

Info

Publication number: DE102007008759B3
Application number: DE200710008759
Authority: DE
Inventors: Marcus Bohl; Thomas Kern
Original assignee: Uponor Innovation AB
Current assignee: Uponor Innovation AB
Priority date: 2007-02-22
Filing date: 2007-02-22
Publication date: 2008-06-19
Anticipated expiration: 2027-02-23

Abstract

Der Pressfitting für ein Rohr, insbesondere Kunststoffrohr oder Kunststoff-Metall-Verbundrohr ist versehen mit einem Fittingkörper (12), der eine Stützhülse (14) mit einem freien Ende (16) aufweist, über das auf die Stützhülse (14) ein Ende des anzuschließenden Rohres aufschiebbar ist, und einer Presshülse (18), die zum Andrücken eines auf die Stützhülse (14) geschobenen Endes eines anzuschließenden Rohres plastisch verformbar ist und die ein das freie Ende (16) der Stützhülse (14) abgewandtes axiales Halteende (32) aufweist, an dem die Presshülse (18) am Fittingkörper (12) gehalten ist. Die Presshülse (18) ist durch mehrere Halteelemente (20) am Fittingkörper (12) gehalten. Die Halteelemente (20) sind in Umfangsrichtung der Presshülse (18) versetzt angeordnet sowie an dem Fittingkörper (12) gehalten und fixieren ihrerseits die Presshülse (18) an deren Halteende (32).

Description

Die Erfindung betrifft einen Pressfitting für ein Rohr und insbesondere einen Pressfitting für ein Kunststoffrohr oder Kunststoff-Metall-Verbundrohr.
Derartige Pressfittinge sind grundsätzlich bekannt. Sie weisen einen Fittingkörper auf, von dem eine Stützhülse absteht. Das Ende eines anzuschließenden Rohres wird auf die Stützhülse geschoben, woraufhin außen auf das aufgeschobene Rohrende eine Presshülse aufgepresst wird. Diese Presshülse ist zur Vereinfachung der Montage an dem Fittingkörper vormontiert und verläuft demzufolge im wesentlichen konzentrisch zur Stützhülse.
Beispiele für den zuvor beschriebenen Typ eines Pressfittings finden sich in DE-A-42 31 623 , DE-A-196 03 228 und DE-C-100 10 573 .
Bei den Pressfittingen, die in den zuvor genannten Schriften beschrieben sind, wird die Presshülse direkt am Fittingkörper gehalten. Hierzu weisen die Fittingkörper Bunde auf, auf denen das eine Ende der Presshülsen aufgeschoben ist. Alternativ dazu können die Fittingkörper axial ausgerichtete Nuten mit Umfangswänden aufweisen, die die Presshülsen von außen umgreifen ( DE-A-42 31 623 ). Insbesondere bei Fittingkörpern für den Anschluss von Rohren mit relativ großen Durchmessern bedarf es eines nicht unerheblichen Materialeinsatzes, wenn die Presshülsen direkt an den Fittingkörpern befestigt sind, da die Bunde bzw. Umfangswände, an denen die Presshülsen gehalten sind, in ihrem Umfang ebenfalls beträchtlich sein können.
Es ist ferner bekannt, Presshülsen von Pressfittingen mittels Halteringen aus Kunststoff an den Fittingkörpern zu fixieren. Derartige Pressfittinge sind in DE-U-295 03 019 , DE-C-43 04 680 , DE-C-198 56 999 , DE-A-101 34 727 , DE-B-102 33 559 , DE 10 2005 028 558 B3 , EP-A-0 728 979 und EP-A-0 942 219 beschrieben. Auch bei diesen bekannten Pressfittingen ist der Materialeinsatz für den Haltering nicht unbeträchtlich, wenn es um Pressfittinge für Rohre mit relativ großen Durchmessern geht.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Pressfitting für ein Rohr, insbesondere ein Kunststoffrohr oder Kunststoff-Metall-Verbundrohr zu schaffen, der eine vormontierte Presshülse aufweist, wobei der Materialeinsatz zum Halten der Presshülse reduziert und die Vormontage der Presshülse vereinfacht ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Pressfitting für ein Rohr, insbesondere für ein Kunststoffrohr oder Kunststoff-Metall-Verbundrohr vorgeschlagen, wobei der Pressfitting versehen ist mit

– einem Fittingkörper, der eine Stützhülse mit einem freien Ende aufweist, über das auf die Stützhülse ein Ende eines anzuschließenden Rohres aufschiebbar ist, und
– einer Presshülse, die zum Andrücken eines auf die Stützhülse geschobenen Endes eines anzuschließenden Rohres plastisch verformbar ist und die ein das freie Ende der Stützhülse abgewandtes axiales Halteende aufweist, an dem die Presshülse am Fittingkörper gehalten ist.

Bei diesem Pressfitting ist erfindungsgemäß vorgesehen,

– dass die Presshülse durch mehrere Halteelemente am Fittingkörper gehalten ist,
– dass die Halteelemente in Umfangsrichtung der Presshülse versetzt angeordnet sind und
– dass die Halteelemente an dem Fittingkörper gehalten sind und ihrerseits die Presshülse an deren Halteende fixieren.

Bei dem erfindungsgemäßen Pressfitting ist die Presshülse am Fittingkörper mit Hilfe einzelner Halteelemente gehalten, die in Umfangsrichtung der Presshülse versetzt angeordnet sind. Diese Halteelemente bestehen vorzugsweise aus Kunststoffmaterial und sind am Fittingkörper gehalten, während sie ihrerseits das dem freien Ende der Stützhülse abgewandte Ende der Presshülse halten. Die Haltekonstruktion des erfindungsgemäßen Pressfittings erstreckt sich also nicht mehr, wie bei den bekannten Halteringen, über 360°. Vielmehr ist erfindungsgemäß vorgesehen, lediglich noch einzelne Halteelemente (beispielsweise drei Halteelemente, gleichmäßig über den Umfang verteilt) zu verwenden. Zwischen den Halteelementen bilden sich Zwischenräume, die der Lagekontrolle bzw. der Kontrolle der Einschubtiefe des anzuschließenden Rohrendes dienen.
Dadurch, dass kein vollständig geschlossener Ring zum Halten der Presshülse verwendet wird, sondern lediglich noch einzelne Ringabschnitte, die sich über lediglich einen relativ kleinen Umfangswinkel von einigen wenigen Grad (beispielsweise 10° bis 15°) erstrecken, sind die Materialkosten für die Presshülsenhalterung vernachlässigbar gering, was sich insbesondere vorteilhaft bei Rohrnennweiten größer 40 mm und bei Pressfittingen auswirkt, die zum Verbinden mehrerer Rohre vorgesehen sind (beispielsweise normale Kupplungen oder T-Stücke).
Zweckmäßig ist es, wenn die Halteelemente einen radial einwärts gerichteten Haltevorsprung aufweisen, der von einer Umfangsnut des Fittingkörpers aufgenommen ist. Eine derartige Umfangsnut lässt sich herstellungstechnisch einfach realisieren. Die Umfangsnut erfordert keine vergrößerte Materialdicke am Fittingkörper, kann also an der Stützhülse oder im Übergangsbereich der Stützhülse zum Fittingkörper ausgebildet sein. Die Halteelemente weisen in diesem Fall vorteilhafterweise axial offene Halteschlitze auf, in die das axiale Halteende der Presshülse, also das dem freien Ende der Stützhülse abgewandte axiale Ende der Presshülse eingetaucht ist. Somit bedarf es für die Fixierung der Presshülse keiner "Schnappbefestigung" an den Halteelementen bzw. dem Fittingkörper, was ebenfalls kostenreduzierend und montagefreundlich ist. Damit entfällt auch die Ausbildung von Hinterschnitten am Fittingkörper, was dessen Herstellung ebenfalls vereinfacht.
Die Befestigung der Halteelemente am Fittingkörper und der Presshülse an den Halteelementen erfolgt vorteilhafterweise durch Reibschluss, also klemmend.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die Halteelemente in Umfangsrichtung der Presshülse miteinander fluchtende Anlageflächen zur Anlage durch ein Presswerkzeug aufweisen. Damit dienen die Halteelemente als Anschlag zur Ausrichtung eines Presswerkzeuges relativ zur Presshülse und zum gesamten Pressfitting.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen dabei:
1 einen Halbschnitt durch einen Pressfitting mit von einzelnen Halteelementen im vormontierten Zustand gehaltener Presshülse und
2 eine Ansicht auf den Pressfitting gemäß 1 in Richtung des Pfeils II.
In 1 ist im Halbschnitt ein Pressfitting 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Der Pressfitting 10 weist einen Fittingkörper 12 aus Metall oder Kunststoff auf, der eine Stützhülse 14 aufweist. Die Stützhülse 14 steht vom restlichen Teil des Fittingkörpers 12 ab und weist ein freies Ende 16 auf. Konzentrisch zur Stützhülse 14 ist eine dauerhaft plastische verformbare Presshülse 18 aus beispielsweise Metall angeordnet, die von in diesem Ausführungsbeispiel drei Halteelementen 20 aus beispielsweise Kunststoff am Fittingkörper 12 bzw. der Stützhülse 14 gehalten ist. In den sich zwischen der Stützhülse 14 und der Presshülse 18 bildenden Ringraum 22 wird das Ende eines Kunststoffrohres oder Kunststoff-Metall-Verbundrohres 23 eingeschoben, bis es beispielsweise an den Halteelementen 20 ausgebildete Anlageflächen 24 kontaktiert, die die maximale Einschubtiefe des Rohres in den Ringraum 22 bestimmen. Die Stützhülse 14 ist im Regelfall profiliert und kann ein Dichtungselement (z. B. einen O-Ring) aufweisen.
Die Besonderheit des Pressfittings 10 besteht in der Halterung der Presshülse 18 durch lediglich einige wenige Halteelemente 20 und insbesondere durch ein Haltesystem, das keinen umlaufenden Ringkörper aufweist. Hierdurch ergeben sich Materialeinsparungen, die insbesondere bei Pressfittingen für große Rohrdurchmesser spürbar sind. Jedes Halteelement 20 weist einen Haltevorsprung 26 auf, wobei sämtliche Haltevorsprünge 26 in eine Klemmnut 28 des Fittingkörpers 12 bzw. in dessen Stützhülse 14 eingetaucht sind. Die Halteelemente 20 verfügen darüber hinaus über Aufnahmeschlitze 30, die in axialer Richtung offen sind und zum freien Ende 16 der Stützhülse 14 weisen. Von diesen Aufnahmeschlitzen 30 ist das axiale Halteende 32 an der Presshülse 18 aufgenommen. 2 verdeutlicht die Anordnung der Halteelemente 20. In diesem Ausführungsbeispiel sind drei Halteelemente 20 jeweils um 120° gegeneinander versetzt vorgesehen. Zwischen den Halteelementen bilden sich Freiräume, die dazu genutzt werden können, um zu kontrollieren, ob das in den Ringraum 22 eingeschobene Rohrende weit genug eingeschoben ist.
Wie in 1 angedeutet, weisen die Halteelemente 20 in Umfangsrichtung der Presshülse 18 miteinander fluchtende Anschlagflächen 34 auf. Sämtliche Anschlagflächen 34 liegen in einer gemeinsamen Radialebene 36 und dienen der Anlage durch ein (nicht dargestelltes) Presswerkzeug, das somit vorschriftsmäßig zum Pressfitting 10 ausgerichtet werden kann, um eine ordnungsgemäße Verpressung zu erzeugen.

Claims

Pressfitting für ein Rohr, insbesondere Kunststoffrohr oder Kunststoff-Metall-Verbundrohr mit – einem Fittingkörper (12), der eine Stützhülse (14) mit einem freien Ende (16) aufweist, über das auf die Stützhülse (14) ein Ende eines anzuschließenden Rohres aufschiebbar ist, und – einer Presshülse (18), die zum Andrücken eines auf die Stützhülse (14) geschobenen Endes eines anzuschließenden Rohres plastisch verformbar ist und die ein das freie Ende (16) der Stützhülse (14) abgewandtes axiales Halteende (32) aufweist, an dem die Presshülse (18) am Fittingkörper (12) gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, – dass die Presshülse (18) durch mehrere Halteelemente (20) am Fittingkörper (12) gehalten ist, – dass die Halteelemente (20) in Umfangsrichtung der Presshülse (18) versetzt angeordnet sind und – dass die Halteelemente (20) an dem Fittingkörper (12) gehalten sind und ihrerseits die Presshülse (18) an deren Halteende (32) fixieren.
Pressfitting nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fittingkörper (12) eine Umfangsnut (28) aufweist und dass jedes Halteelement (20) einen von der Umfangsnut (28) aufgenommenen Haltevorsprung (26) aufweist.
Pressfitting nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorsprünge (26) der Halteelemente (20) klemmend in der Umfangsnut (28) des Fittingkörpers (12) aufgenommen sind.
Pressfitting nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Halteelement (20) einen Aufnahmeschlitz (30) aufweist, in den die Presshülse (18) an ihrem axialen Halteende (32) eingetaucht ist.
Pressfitting nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Presshülse (18) an ihrem axialen Halteende (32) klemmend in den Aufnahmeschlitzen (30) der Halteelemente (20) aufgenommen ist.
Pressfitting nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (20) ein Kunststoffmaterial aufweisen.
Pressfitting nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass drei im wesentlich gleichmäßig zueinander versetzt angeordnete Halteelemente (20) vorgesehen sind.
Pressfitting nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (20) in Umfangsrichtung der Presshülse (18) miteinander fluchtende Anschlagflächen (34) zur Anlage durch ein Presswerkzeug aufweisen.
Pressfitting nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (20) im Übergangsbereich des Fittingkörpers (12) zu dessen Stützhülse (14) am Fittingkörper (12) gehalten sind.