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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines Gasstromes,
bei dem ein mit einem Fremdstoff beladenes Gas zwecks Kondensation und/oder
Ausfrierens des Fremdstoffes durch einen Wärmetauscher
geleitet und mit einem Kühlmedium in thermischen Kontakt
gebracht wird, sowie eine entsprechende Vorrichtung zur Gasreinigung
und ein Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung.
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Derartige
Verfahren sind in verschiedenen Variationen bekannt, beispielsweise
aus der
EP 0839 560
A1 , der
EP
1 674 140 A1 oder der
EP 1 602 401 A1 . Für eine ausreichende
Reinigung eines Gasstromes ist gemäß diesem Stand
der Technik ein recht großer apparativer Aufwand, oft mit
mehreren Wärmetauschern und komplexer Regelungstechnik
erforderlich.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines einfachen, kostengünstigen
Verfahrens zur Gasreinigung mit möglichst geringem apparativen
und regelungstechnischen Aufwand sowie einer zugehörigen
Vorrichtung und deren Regelung.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe dienen ein Verfahren nach dem Anspruch
1, eine Vorrichtung nach Anspruch 10 und ein Verfahren zur Regelung
der Vorrichtung nach Anspruch 20. Vorteilhafte Ausgestaltungen,
die einzeln oder in Kombination miteinander anwendbar sind, sind
in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung eines
mit einem Fremdstoff beladenen Gasstromes von dem Fremdstoff kommt
mit einem einzigen Wärmetauscher aus, durch dessen Innenraum
der Gasstrom zunächst von einem ersten Endbereich zu einem
zweiten Endbereich geleitet wird. Dabei wird der Gasstrom in thermischen
Kontakt mit Rohren gebracht, die in dem Innenraum verlaufen. Durch
eine erste Gruppe dieser Rohre strömt ein Kühlmedium, welches
den Gasstrom auf seinem Weg in dem Innenraum unter den Taupunkt
des zu beseitigenden Fremdstoffes abkühlt, so dass dieser
kondensiert oder ausfriert. Der Gasstrom ist im Bereich des zweiten
Endbereiches so kalt, dass er nach dem Austritt aus dem Wärmetauscher
umgelenkt und durch eine zweite Gruppe von Rohren wieder durch den
Innenraum des Wärmetauschers geleitet werden kann, wodurch
der Gasstrom im Innenraum des Wärmetauschers gekühlt
und der Gasstrom in den Rohren wieder aufgewärmt wird.
Beim Austritt aus dem Wärmtauscher im ersten Endbereich
ist der gereinigte Gasstrom dann nur wenig kälter als der
eintretende noch zu reinigende Gasstrom, im Folgenden Rohgasstrom genannt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Kühlmedium, welches die notwendige
Kühlleistung in dem Wärmetauscher zur Verfügung
stellt, in einem geschlossenen Kreislauf geführt wird,
wobei es vor Eintritt in den ersten Endbereich des Wärmetauschers
in einem Kühler von einem primären Kühlmittel
auf eine vorgebbare Temperatur abgekühlt wird. Der geschlossene
Kühlmedium-Kreislauf kann als sekundärer Kühlkreislauf
betrachtet werden, der in einem Kühler mittels eines primären
Kühlmittels auf eine gewünschte Temperatur gebracht
wird, insbesondere auf eine Temperatur unterhalb des Taupunktes
des zu beseitigenden Fremdstoffes. Als primäres Kühlmittel
kommt insbesondere ein tiefkaltes, verflüssigtes Gas zur
Anwendung, insbesondere flüssiger Stickstoff oder flüssiges
Kohledioxid. Das primäre Kühlmittel kann in einem
offenen oder einem geschlossenen Kreislauf geführt werden.
Insbesondere bei flüssigem Stickstoff wird bevorzugt ein
offener Kreislauf angewendet, bei dem der flüssige Stickstoff aus
einem Vorratsbehälter durch den Kühler geführt und
der aufgewärmte Stickstoff gasförmig in die umgebene
Atmosphäre abgelassen oder zur weiteren Verwendung in ein
Inertgasnetz eingespeist wird.
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Das
Kühlmedium in der ersten Gruppe von Rohren und der bereits
abgekühlte in der zweiten Gruppe von Rohren zurückgeführte
Gasstrom kühlen den Gasstrom im Innenraum des Wärmetauschers im
Prinzip im Gegenstrom, wobei jedoch bevorzugt in dem Innenraum Leitbleche
angeordnet sein können, die den Gasstrom mäanderförmig
durch den Innenraum leiten, so dass eine Kombination aus Gegenstrom-
und Querstromwärmetauscher vorliegen kann. Bei dieser Art
der Strömungsführung kommt es zu einem guten Wärmeaustausch
des Gasstroms mit dem Kühlmedium und dem zurückgeführten
Gasstrom, unabhängig davon, wie die erste und zweite Gruppe
von Rohren räumlich verteilt sind. Es können daher
die konstruktiv günstigsten Verteilungen dieser Gruppen
gewählt werden.
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Bei
den bisher beschriebenen Verfahrensvarianten kann es schwierig sein,
das Temperaturniveau im zweiten Endbereich des Wärmetauschers weit
genug abzusenken, um dort auch sehr niedrig siedende Fremdstoffe
zu kondensieren. Für solche Anwendungsfälle ist
es vorteilhaft, diesem Bereich eine zusätzliche Menge an
Kühlmedium, insbesondere flüssiges Kühlmedium,
z. B. Stickstoff oder Kohlendioxid, zuzuführen. Dies geschieht
am günstigsten durch Eindüsung in die Kühlmedium-Zuleitung
zu dem zweiten Endbereich. Das zusätzliche Kühlmedium
kann hinter dem ersten Endbereich des Wärmetauschers wieder
abgelassen werden. Auch wenn das Kühlmedium in einem im
Wesentlichen geschlossenen Kreislauf geführt wird, ist
ein solcher Einlass und Auslass einer zusätzlichen Menge
an Kühlmedium pro Zeiteinheit sehr vorteilhaft. Die zusätzliche Menge
an Kühlmedium senkt die Betriebstemperatur im zweiten Endbereich
des Wärmetauschers ab und erlaubt so auch das Kondensieren
tief siedender Fremdstoffe, die sonst nicht abgeschieden würden. Für
noch verbleibende letzte Reste an Fremdstoffen kann, wie generell
möglich, ein Aktivkohlefilter im Reingas-Auslass vorgesehen
werden. Das zusätzliche Kühlmedium macht pro Zeiteinheit
vorzugsweise zwischen 5 und 20% des insgesamt den Wärmetauscher
durchströmenden Kühlmediums aus, besonders bevorzugt
etwa 10 bis 15%. Wenn alle Kühlmedien im System gleich
sind, ist die Versorgung besonders einfach und die zusätzliche
Menge an Kühlmedium übt keinerlei negativen Einfluss
auf einen Kühlmedium-Kreislauf aus.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Reinigung eines
mit einem Fremdstoff beladenen Gasstromes von dem Fremdstoff, wobei
der Gasstrom durch einen Wärmetauscher geleitet und in
thermischen Kontakt mit einem Kühlmedium gebracht wird, um
den Fremdstoff auszufrieren und/oder auszukondensieren zeichnet
sich dadurch aus, dass als Wärmetauscher ein Rohrwärmetauscher
vorhanden ist mit mindestens zwei Gruppen von Rohren die durch den
Innenraum des Wärmetauschers von einem ersten Endbereich
zu einem zweiten Endbereich des Wärmetauschers verlaufen.
Dabei ist der Innenraum des Wärmetauschers von einem Gasstromeinlass
an dem ersten Endbereich zu dem zweiten Endbereich von dem Gasstrom
durchströmbar. Eine erste Gruppe der Rohre ist Teil eines
Kühlmedium-Kreislaufes und eine zweite Gruppe der Rohre
dient zur Rückführung des Gasstromes von dem zweiten
Endbereich des Wärmetauschers zu einem Reingas-Auslass
im ersten Endbereich.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit nur wenig
modifizierten handelsüblichen Wärmetauschern für
zwei unterschiedliche Kühlmedien verwirklicht werden, indem
durch eine geeignete Verrohrung das im zweiten Endbereich aus dem
Innenraum austretende gekühlte Reingas umgelenkt und einer Gruppe
von Rohren wieder zugeführt wird.
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Es
ist allerdings in einer besonderen Ausführungsform auch
möglich, den zweiten Endbereich des Wärmetauschers
als interne Umlenkung für den Gasstrom in die zweite Gruppe
von Rohren auszubilden. Dazu können entweder zwischen den
Rohren der zweiten Gruppe Öffnungen in einem dort die Rohre
haltenden Rohrboden vorgesehen werden oder es können im
zweiten Endbereich des Wärmetau schers in den Rohren der
zweiten Gruppe seitliche Schlitze oder Öffnungen vorgesehen
werden, durch die der Gasstrom direkt wieder umgelenkt und zurückgeführt werden
kann.
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Die
erste Gruppe von Rohren ist Teil eines geschlossenen Kühlmedium-Kreislaufes
in dem ein Kühlmedium umgewälzt wird. Dies kann
durch eine geeignete Fördereinrichtung, insbesondere eine Pumpe
bzw. ein Gebläse oder einen Verdichter, erfolgen. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Kühlmedium-Kreislauf
einen von einem primären Kühlmittel durchströmbaren
Kühler auf, der vor dem ersten Endbereich des Wärmetauschers
angeordnet ist. In diesem Kühler wird das Kühlmedium
auf die zur Reinigung des Gasstromes notewenige Temperatur abgekühlt,
insbesondere auf eine Temperatur unterhalb des Taupunktes des aus dem
Rohgasstrom zu entfernenden Fremdstoffes.
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Bevorzugt
ist der Kühler an einem offenen oder geschlossenen primären
Kühlmittel-Kreislauf angeschlossen, insbesondere an eine
Versorgung mit flüssigem Stickstoff oder flüssigen
Kohlendioxid.
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Zur
Absenkung der Betriebstemperatur im zweiten Endbereich des Wärmetauschers
ist es vorteilhaft, wenn in der Zuleitung für Kühlmedium
zu diesem Bereich ein Zusatzeinlass für eine zusätzliche Menge
an Kühlmedium pro Zeiteinheit vorhanden ist. Bei einem
im Wesentlichen geschlossenen Kühlmedium-Kreislauf muss
dann naturgemäß auch ein Zusatzauslass für
den Auslass der zusätzlichen Menge an Kühlmedium
vorgesehen werden, wenn der Kühlmedium-Kreislauf etwa konstanten
Druck haben soll. Dieser Zusatzauslass kann irgendwo in Strömungsrichtung
des Kühlmediums gesehen hinter dem Wärmetauscher
angeordnet werden, bevorzugt vor einer Fördereinrichtung.
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Zur
Einstellung oder Regelung der zusätzlichen Menge an Kühlmedium
pro Zeiteinheit sind erfindungsgemäß Stelleinrichtungen
vorgesehen, mit denen der Anteil an zusätzlichem Kühlmedium
und damit die Betriebstemperatur im zweiten Endbereich des Wärmetauschers
bestimmt werden könen.
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Es
hat sich gezeigt, dass es gegenüber im Stand der Technik
bekannten senkrechten Anordnungen vorteilhaft ist, den Wärmetauscher
etwa horizontal anzuordnen, allerdings mit einem leichten Gefälle
in der Richtung der Durchströmung mit Kühlmedium.
Dieses Gefälle beträgt weniger als 10% zur Horizontalen,
vorzugsweise wird eine Neigung zur Horizontalen zwischen 1° und
5° gewählt. Dies bedeutet, dass der kondensierte
Fremdstoff auf der Unterseite des Innenraums des Wärmetauschers
in Richtung des wärmeren Endbereiches läuft, wodurch
vermieden werden kann, dass kondensierter Fremdstoff festfriert
und einen Strömungsweg verstopft.
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Zur
Beseitigung des Kondensats ist der Wärmetauscher an seiner
Unterseite mit mindestens einem Kondensatabfluss ausgestattet, insbesondere sogar
mit zwei oder mehr Kondensatabflüssen, die in Abständen
hintereinander in Richtung der Durchströmung mit Kühlmedium
angeordnet sind. Von diesen Kondensatabflüssen wird der
kondensierte Fremdstoff über Kondensatleitungen zu einem
Kondensatsammelbehälter geleitet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist der Wärmetauscher
mindestens einen ersten Messfühler auf zur Messung eines
Messwertes, aus dem die Temperatur des Gasstroms im zweiten Endbereich
des Wärmetauschers ableitbar ist. Ein solcher Messwert
ist erforderlich, um die Vorrichtung so betreiben zu können,
dass die zum Beseitigen des Fremdstoffes notwendige Temperatur immer
unterschritten bleibt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die
Vorrichtung mindestens ein Stellglied im Kühlmedium-Kreislauf
und/oder eines im Kühlmittel-Kreislauf auf, die mit einer
Prozessregelung verbunden sind, so dass die dem Wärmetauscher
zugeführte Kälteleistung regelbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung hat den besonderen
Vorteil, dass sie sich sehr einfach und zuverlässig regeln
lässt. Geht man davon aus, dass der zu reinigende Gasstrom
in seiner Temperatur und Durchflussmenge schwanken kann, so muss
unter allen Betriebsbedingungen sichergestellt werden, dass der
Gasstrom im Wärmetauscher genügend stark abgekühlt
wird, um einen enthaltenen Fremdstoff zu kondensieren oder auszufrieren.
Dazu wird ein der Temperatur des Gasstromes im zweiten Endbereich
des Wärmetauschers proportionaler Messwert gemessen und
auf einen vorgegebenen Sollwert eingeregelt. Grundsätzlich
kommen für eine Regelung zwei beeinflussbare Parameter
im Kühlmediumkreislauf in Betracht, nämlich der
Durchfluss an Kühlmedium und die Temperatur des Kühlmediums.
Während man den Durchfluss an Kühlmedium mittels
der Fördereinrichtung im Kühlmediumkreislauf einstellen kann,
kann die Temperatur durch die Menge an zugeführtem Primärkühlmittel
im Kühler eingestellt werden. Bevorzugt werden erfindungsgemäß beide
Parameter zur Regelung des Systems herangezogen. Eine einfache Regelstruktur
ergibt sich beispielsweise durch die Verwendung von zwei Regelkreisen.
Die Temperatur im Kühlmedium-Kreislauf vor dem Wärmetauscher
(Vorlauftemperatur) wird durch Regelung des Durchflusses an Kühlmittel
im Kühler mittels des Regelventils eingestellt, die Temperatur
im Kühlmedium-Kreislauf hinter dem Wärmetauscher
(Rücklauftemperatur) wird durch Regelung des Durchflusses
an Kühlmedium mittels der Fördereinrichtung eingestellt.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung und seine Betriebsweise
werden im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern es sind Abwandlungen in der Bauweise
des Wärmetauschers, der Regelung und der Verrohrung möglich.
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Es
zeigen:
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1 schematisch
ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einem horizontalen Längsschnitt durch einen
zugehörigen Wärmetauscher und
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2 schematisch
einen vertikalen Längsschnitt durch den Wärmetauscher
aus 1.
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Wie
in den 1 und 2 veranschaulicht strömt
ein mit einem Fremdstoff beladenes Rohgas durch einen Gasstromeinlass 2 in
den Innenraum 3 eines Wärmetauschers 1.
Der Innenraum 3 des Wärmetauschers 1 erstreckt
sich von einem ersten Endbereich 4 zu einem zweiten Endbereich 5.
In dem Innenraum 3 wird der Gasstrom abgekühlt,
und zwar so weit, dass der darin enthaltene Fremdstoff seinen Taupunkt
unterschreitet und auskondensiert bzw. ausfriert. Die Kühlung
des Gasstromes im Innenraum 3 erfolgt durch thermischen
Kontakt mit einer ersten Gruppe 6 von Rohren und einer
zweiten Gruppe 7 von Rohren. Zur Erhöhung des
thermischen Kontaktes mit den Rohren dienen etwa quer zur Durchströmungsrichtung
des Innenraumes 3 angeordnete Leitbleche 14, die
den Gasstrom auf einem mäanderformigen Weg durch den Innenraum 3 leiten.
Die erste Gruppe 6 von Rohren ist Teil eines Kühlmedium-Kreislaufes 25 die
zweite Gruppe 7 von Rohren dient zur Rückführung
des gekühlten Gasstromes vom zweiten Endbereich 5 des
Wärmetauschers 1 zum ersten Endbereich 4,
wobei das bereits gereinigte Gas sich wieder annähernd
bis zu der Temperatur des Rohgases am Gasstromeinlass 2 aufwärmt
und dabei zur Kühlung des Gasstromes im Innenraum 3 beiträgt.
Sämtliche Rohre sind im ersten Endbereich 4 des
Wärmetauschers 1 in einem ersten Rohrboden 16 befestigt
und im zweiten Endbereich 5 in einem zweiten Rohrboden 17.
Der Wärmetauscher 1 weist im ersten Endbereich
einen ersten Dom 18 und im zweiten Endbereich 5 einen
zweiten Dom 19 auf. Der erste Dom 18 ist durch
eine erste Trennwand 20 in zwei Teile unterteilt, ebenfalls
der zweite Dom 19 durch eine zweite Trennwand 21.
Auf diese Weise werden die Ein- und Auslassöffnungen der
ersten Gruppe 6 von Rohren und der zweiten Gruppe 7 von Rohren
getrennt und können daher getrennt von unterschiedlichen
Medien durchströmt werden. So kann die erste Gruppe 6 von
Rohren durch einen Kühlmedium-Einlass 23 von Kühlmedium
angeströmt werden, welches den Wärmetauscher 1 durch
einen Kühlmedium-Auslass 24 wieder verlässt.
Die zweite Gruppe 7 von Rohren wird im zweiten Endbereich 5 des
Wärmetauschers 1 von dem bereits gereinigten Gasstrom
angeströmt, indem dieser mittels einer Umlenkung 9 aus
dem Innenraum 3 des Wärmetauschers zu dem Teil
des zweiten Doms 19 geführt wird, in dem die zweite
Gruppe 7 von Rohren endet. Durch die zweite Gruppe 7 von
Rohren gelangt das gereinigte Gas zum ersten Dom 18 und
wird dort durch einen Reingas-Auslass 10 abgeführt.
Der zu entfernende Fremdstoff kondensiert an den Rohren im Innenraum 3 des
Wärmetauschers 1 und tropft nach unten. Eventuell
an den Rohren entlang laufende Tropfen werden spätestens
an den Leitblechen 14 aufgehalten. Im unteren Bereich des
Wärmetauschers 1 sammelt sich das Kondensat und
gelangt durch Kondensat-Abflüsse 11 über
Kondensat-Leitungen 12 zu einem Kondensat-Sammelbehälter 13. Zur
Absenkung der Betriebstemperatur im zweiten Endbereich 5 unter
das mit dem bisher beschriebenen System erreichbare Temperaturniveau
dient ein Zusatzeinlass 38 in den Kühlmedium-Einlass 23. Dort
kann eine zusätzliche Menge an insbesondere flüssigem
Kühlmedium pro Zeiteinheit eingespeist werden, wodurch
die Temperatur in diesem Bereich abgesenkt werden kann. Das zusätzlich
eingespeiste Kühlmedium verdampft auf seinem weg durch
den Wärmetauscher 1 und kann hinter dem ersten
Endbereich 4 wieder über einen Zusatzauslass 39 abgelassen
werden. Eine Stelleinrichtung 40 für den Zusatzeinlass 38 und
eine Stelleinrichtung 41 für den Zusatzauslass 39 erlauben
die genaue Zudosierung von flüssigem Kühlmedium
zum Erreichen der gewünschten tiefsten Betriebstemperatur,
ohne dass der Druck im Kühlmedium-Kreislauf 25 nachteilig
beeinflusst wird. Durch eine leichte Schrägstellung um einen
Winkel α von etwa 1° bis 5° der Längsachse 22 des
Wärmetauschers 1 gegenüber der Horizontalen 8 wird
erreicht, dass das Kondensat immer in Richtung wärmerer
Umgebung fließt und daher nicht festfriert bevor es einen
Kondensat-Abfluss 11 erreicht.
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Wie
in 1 dargestellt enthält der Kühlmedium-Kreislauf 25 eine
regelbare Fördereinrichtung 26 und einen Kühler 28,
in welchem das Kühlmedium auf eine Temperatur unterhalb
des Taupunktes des zu entfernenden Fremdstoffes abgekühlt
wird. Der Kühler 28 ist Teil eines Kühlmittelkreislaufes 29,
insbesondere eines offenen Kreislaufes mit verflüssigtem
Stickstoff oder Kohlendioxid. Mittels eines Regelventils 34 für
das Kühlmittel wird die dem Kühler 28 zugeführte
Kälteleistung und damit die Temperatur (Vorlauftemperatur)
des aus dem Kühler 28 austretenden Kühlmediums
geregelt.
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Oft
werden solche Reinigungsvorrichtungen in Intervallen oder im Wechsel
mit einer zweiten Vorrichtung betrieben, wobei dann bei Betriebsunterbrechungen
die Anlage abgetaut, also von Eis befreit werden kann. Zur Unterstützung
beim Abtauen dient ein Heizer 27. Es können noch
weitere nicht dargestellte Komponenten vorhanden sein, beispielsweise ein
Entfeuchter für das Rohgas, sofern dieses Wasserdampf enthalten
kann.
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Die
Regelung der Vorrichtung ist mit geringem Aufwand zu bewerkstelligen.
In 1 sind schematisch auch typische Elemente einer
Prozess-Regelung 30 dargestellt. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind mehr Messgeräte dargestellt als unbedingt erforderlich.
Im Prinzip genügt es, die Temperatur des gereinigten Gasstromes
im zweiten Endbereich 5 Wärmetauschers 1 immer
genügend niedrig zu halten. Dazu wird bevorzugt die Temperatur dort
mit einem ersten Temperaturfühler 35 gemessen und
an die Prozess-Regelung 30 geleitet. Zur Beeinflussung
dieser Temperatur kann der Durchfluss an Kühlmittel durch
den Kühler 28 und/oder an Kühlmedium
im Kühlmedium-Kreislauf 25 verändert
werden. Vorteilhaft, aber für eine einfache Regelung nicht
erforderlich ist es, einen Durchfluss-Messer 31 für
den Rohgasstrom, einen Durchfluss-Messer 32 für
das Kühlmedium und einen Durchfluss-Messer 33 für
das Kühlmittel im Kühlkreislauf 29 vorzusehen
und deren Messwerte an die Prozess-Regelung weiterzuleiten. Als
Stellglieder in dem System können bevorzugt die regelbare
Fördereinrichtung 26 zur Regelung des Kühlmedium-Durchflusses
und ein Regelventil 34 zur Regelung des Kühlmittel-Durchflusses
dienen. Weitere Temperaturfühler, zum Beispiel ein zweiter
Temperaturfühler 36 im Kühler 28 oder
ein dritter Temperaturfühler 37 in der Nähe
des Kühlmedium-Auslasses 24 können die
Betriebssicherheit und Regelgenauigkeit erhöhen. Besonders
bevorzugt wird die Temperatur des Kühlmediums vor dem Wärmetauscher 1 (Vorlauftemperatur)
durch den ersten 35 oder zweiten 36 Temperaturfühler
gemessen und durch Verstellung des Regelventils 34 auf
einen Sollwert eingeregelt. Gleichzeitig wird die Temperatur des Kühlmediums
hinter dem Wärmetauscher 1 (Rücklauftemperatur)
durch den dritten Temperaturfühler 37 gemessen
und durch Verstellung der Leistung der Fördereinrichtung
auf einen Sollwert eingeregelt. Beide Regelungen zusammen führen
zu einem günstigen und ökonomischen Betrieb der
Vorrichtung. Diese ist dementsprechend einfach zu regeln, kostengünstig
herzustellen und mit hoher Effektivität zu betreiben.
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- 1
- (Rohr-)Wärmetauscher
- 2
- Gasstrom-Einlass
(Rohgas)
- 3
- Innenraum
des Wärmetauschers
- 4
- Erster
Endbereich des Wärmetauschers
- 5
- Zweiter
Endbereich des Wärmetauschers
- 6
- Erste
Gruppe von Rohren
- 7
- Zweite
Gruppe von Rohren
- 8
- Horizontale
- 9
- Umlenkung
- 10
- Reingas-Auslass
- 11
- Kondensat-Abfluss
- 12
- Kondensat-Leitung
- 13
- Kondensat-Sammelbehälter
- 14
- Leitbleche
- 15
- Kompensator
- 16
- Erster
Rohrboden
- 17
- Zweiter
Rohrboden
- 18
- Erster
Dom
- 19
- Zweiter
Dom
- 20
- Erste
Trennwand
- 21
- Zweite
Trennwand
- 22
- Längsachse
- 23
- Kühlmedium-Einlass
- 24
- Kühlmedium-Auslass
- 25
- Kühlmedium-Kreislauf
- 26
- Fördereinrichtung
- 27
- Heizer
- 28
- Kühler
- 29
- Kühlmittelkreislauf
- 30
- Prozess-Regelung
- 31
- Durchfluss-Messer
für Gasstrom
- 32
- Durchfluss-Messer
für Kühlmedium
- 33
- Durchfluss-Messer
für Kühlmittel
- 34
- Regelventil
für Kühlmittel
- 35
- Erster
Temperaturfühler
- 36
- Zweiter
Temperaturfühler
- 37
- Dritter
Temperaturfühler
- 38
- Zusatzeinlass
- 39
- Zusatzauslass
- 40
- Stelleinrichtung
für den Zusatzeinlass
- 41
- Stelleinrichtung
für den Zusatzauslass
- α
- Winkel
der Langsachse 22 zur Horizontalen 8
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0839560
A1 [0002]
- - EP 1674140 A1 [0002]
- - EP 1602401 A1 [0002]