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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kühlung von Rohgasen
der Wirbelschichtvergasung fester Brennstoffe unter Druck, wobei
die heißen, partikelbeladenen Rohgase, die den Wirbelschichtvergaser
mit der Vergaser-Austrittstemperatur verlassen, mit Wasserdampf
und/oder Kohlendioxid enthaltende zweite Vergasungsmittel durch
endotherme Reaktion gekühlt werden.
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Moderne
Verfahren der Wirbelschichtvergasung fester Brennstoffe sind durch
hohe Drücke (bis 40 bar) und hohe Vergasungstemperaturen
(bis 1100°C) gekennzeichnet. Die heißen Rohgase,
die den Wirbelschichtvergaser verlassen, führen feste Partikel
(Restkokse der Vergasung und Aschen bzw. erstarrte Schlacken) mit
sich. Die Partikel bestehen in der Regel mengenmäßig überwiegend
aus Kokskohlenstoff und untergeordnet aus Aschen bzw. erstarrten
Schlacken. Die hohen Temperaturen sind erforderlich, um hohe Kohlenstoff-Umsatzgrade
von möglichst über 90% und niedrige Kohlenwasserstoffgehalte
(Methan, Benzol, Naphthalin) zu erreichen. Sie erschweren jedoch
die weitere Behandlung der Gase, z. B. durch Hochtemperaturverschmutzung,
Korrosion und Ansatzbildung bei der Rohgaskühlung. Auch
sind hohe Temperaturen aus Gründen der Energieeffizienz
von Nachteil.
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Um
der Verschmutzungsneigung entgegenzuwirken, werden die Rohgase vor
oder nach dem Austritt aus dem Vergaser durch Verdampfungskühlung
mit Wasser gequencht. So wird im Kopf des HTW-Wirbelschichtvergasers
Wasser eingedüst, um die Temperatur zu senken. Ein Hinweis
findet sich in „Schumacher, H.-J.; Meyer, B.; Brüngel,
N.; Renzenbrink, W.: „Das Rheinbraun Hoch-Temperatur-Winkler
(HTW)-Verfahren zur Kohleveredlung.-Betriebsergebnisse der 25 bar
HTW-Druckvergasungsanlage"; Braunkohle; November 1993".
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DE 30 33 115 A1 offenbart
ein Verfahren zum Betreiben eines Wirbelreaktors mit einem oberhalb des
Wirbelbettes angeordneten Nachreaktionsraum, wobei Sauerstoff und
Dampf enthaltende Vergasungsmittel so in den Nachreaktionsraum eingeführt werden,
dass die Temperatur im Nachreaktionsraum gleichhoch gehalten wird
und der Kohlenstoffgehalt der Partikel im Nachreaktionsraum von
unten nach oben abnimmt. Kurz vor der Austrittsöffnung
des Reaktors wird dann ein Quenchmittel in den Reaktionsraum gegeben,
welches die Temperatur des Gases durch Verdampfungskühlung
um etwa 80 bis 100°C herabsetzt, um auf diese Weise sicherzustellen,
dass das den Reaktor verlassende Gasgemisch keine Feststoffteilchen
enthält, deren Asche erweicht ist und Anbackungen in nachgeschalteten
Leitungen verursachen könnte.
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Durch
die mit den vorgenannten physikalischen Quenschen einhergehende
Verringerung des Exergieinhaltes der Rohgase verringern sich die
energetischen Wirkungsgrade bei der Abwärmenutzung zusätzlich.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Rohgaswärme
zur Trocknung und Vorerhitzung der Einsatzkohle zu nutzen, siehe „Anderson, B.
et al: "Development of lntegrated Dtying and Gasification of Brown
Coat for Power Generation"; Institute of Chemical Engineers Conference:
Gasification – The Gateway to the Future; Dresden; September 1998 ". Diese Lösung
ist außerordentlich aufwendig, kompliziert den Vergasungsprozess
und bringt andere wesentliche Nachteile, wie die Freisetzung von
Pyrolyseprodukten, die in den nachgeschalteten Anlagen kondensieren
und entfernt werden müssen, mit sich.
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Zur
Abspaltung von Verunreinigungen der Vergasung fester kohlenstoffhaltiger
Brennstoffe offenbart
DE
34 23 513 A1 die Vermischung des verunreinigten Rohgases
mit einem zweiten kohlenmonoxid- und wasserstoffenthaltenen Gas,
welches aber eine höhere Temperatur aufweist als die erste
Gasmischung. Dabei werden zumindest ein Teil der Verunreinigungen
der ersten Gasmischung abgespalten. Eine Kühlung der heißen
Reaktionsgase wird je nach molarem Verhältnis der beiden
Gase erreicht. Die Realisierung dieses Vorschlages scheitert an
der Notwendigkeit des parallelen und zu jedem Zeitpunkt genau aufeinander
abgestimmten Betriebes von zwei unabhängigen Vergasungsverfahren.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Wirbelschichtvergasung
fester Brennstoffe bereitzustellen, mit dessen Hilfe die heißen,
partikelbeladenen Rohgase auf einfache Art und Weise ohne nennenswerte
Exergieverluste abgekühlt und gleichzeitig die Verschlackungs-
und Verschmutzungsgefahr beseitigt oder zumindest erheblich vermindert werden
kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass in die
heißen, partikelbeladenen Rohgase, die den Wirbelschichtvergaser
mit der Vergaser-Austrittstemperatur verlassen, so Wasserdampf und/oder Kohlendioxid
eingemischt werden, dass durch endotherme Reaktion mit den überhitzten
kohlenstoffhaltigen Partikeln der Rohgase die im Ergebnis der Einmischung
gebildeten Reaktionsgase bis zu deren kinetischen Reaktionsendtemperatur
oder darunter abgekühlt werden, so dass die partikelbeladenen
Rohgase nicht mehr zur Hochtemperaturverschmutzung, Ansatzbildung
oder Korrosion neigen.
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Die
eingemischten Gase Wasserdampf und/oder Kohlendioxid werden im Folgenden
auch als „zweite Vergasungsmittel" bezeichnet, im Unterschied
zu den „ersten Vergasungsmitteln", die zur Vergasung im
Wirbelschichtvergaser eingesetzt werden und üblicherweise
aus einer Mischung von Wasserdampf und Sauerstoff bestehen.
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Die
Erfindung beruht auf folgende wesentliche Zusammenhängen.
Die kinetische Reaktionsendtemperatur ist nach Hedden/Foerst,
W.: „Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie";
Band 10, Seite 375; Urban & Schwarzenberg;
München, Berlin; 1958 diejenige Temperatur, bei
der die endothermen Vergasungsreaktionen bei der Festbettvergasung
ohne Wärmezufuhr oder Wärmeababfuhr von außen
entsprechend der Reaktionsfähigkeit des Restkohlenstoffes,
d. h. reaktionskinetisch, „einfrieren". Die kinetische
Reaktionsendtemperatur kann auch auf die Bedingungen der Wirbelschichtvergasung
fester Brennstoffe unter Druck übertragen werden. Die beiden
wichtigsten endothermen Vergasungsreaktionen sind die Boudouard-Reaktion
(C + CO2 → 2 CO) und die heterogene
Wassergasreaktion (C + H2O → CO
+ H2). Die Höhe der kinetischen
Reaktionsendtemperatur hängt von den eingesetzten, endothermen
Vergasungsmitteln Wasserdampf und/oder Kohlendioxid und von der
Reaktionsfähigkeit des Kokskohlenstoffes des jeweiligen
Brennstoffes ab. Es ist bekannt, dass die kinetischen Reaktionsendtemperaturen
für Kohlendioxid unter technischen Bedingungen um ca. 50
bis 100 K höher liegen als die für Wasserdampf.
Bezüglich der Brennstoffabhängigkeit ist bekannt,
dass die kinetischen Reaktionsendtemperaturen gegenüber
Wasserdampf bei der Vergasung von Steinkohlen die höchsten
Werten (900 bis 1000°C) und bei der Vergasung von Biomassen
die niedrigsten Werten (650 bis 750°C) annehmen. Braunkohlen
liegen mit Werten von 800 bis 900°C dazwischen. Schließlich
sei noch die exotherme, heterogene Methanbildungsreaktion C + 2
H2 → CH4 erwähnt,
die jedoch für die Einstellung der kinetischen Reaktionsendtemperaturen
ohne Bedeutung ist, aber zur Erhöhung des Methangehaltes
im Rohgas beitragen kann, die in der Regel unerwünscht
ist. Die Methanbildung ist kinetisch gehemmt, wenn Restkohlenstoff
der Vergasung als Reaktionspartner zur Verfügung steht.
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Erfindungswesentlich
sind die Erkenntnisse,
- a) dass eine Temperaturüberhöhung
zwischen den Temperaturen der partikelbeladenen Rohgase am Austritt
des Vergasers und den kinetischen Reaktionsendtemperaturen gegenüber
Wasserdampf, Kohlendioxid oder Gemischen aus Wasserdampf und Kohlendioxid
vorliegt,
- b) dass die hohen Temperaturen der partikelbeladenen Rohgase
am Austritt des Vergasers die Gewähr dafür sind,
dass sich die kinetischen Reaktionsendtemperaturen nach Einmischung
von Wasserdampf und/oder Kohlendioxid sehr schnell einstellen,
- c) dass die auf die kinetischen Reaktionsendtemperaturen abgekühlten
partikelbeladenen Reaktionsgase überwiegend nicht mehr
zur Hochtemperaturverschmutzung, Ansatzbildung und Korrosion neigen
und
- d) dass die fühlbare Wärme entsprechend der Temperaturüberhöhung überwiegend
in chemisch gebundene Wärme umgewandelt wird.
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Die
Menge der eingemischten zweiten Vergasungsmittel richtet sich in
erster Linie nach der Größe der Temperaturüberhöhung
und kann mit hinreichender Zuverlässigkeit praktisch ermittelt
werden. Dabei geht man so vor, dass den partikelbeladenen Rohgasen
schrittweise mehr zweite Vergasungsmittel zugeführt werden,
und zwar so lange, bis sich die Temperaturen der Reaktionsgase nicht
mehr durch endotherme Reaktionen verringern. Das Erreichen der kinetischen
Reaktionsendtemperaturen ist anhand der Aufzeichnung der Abhängigkeit
der Temperatur der Reaktionsgase von der Vergasungsmittelmenge deutlich
erkennbar.
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Es
ist aber auch möglich, dass in Abhängigkeit von
den Brennstoffeigenschaften die Temperaturabsenkung auf Temperaturwerte
oberhalb oder unterhalb der kinetischen Reaktionsendtemperatur vorgenommen
wird. Bei Brennstoffen mit geringer Verschmutzungsneigung, z. B.
bei Steinkohlen mit hohen Ascheerweichungspunkten, kann es durchaus zweckmäßig
sein, weniger zweite Vergasungsmittel zuzuführen, als für
die Einstellung der kinetischen Reaktionsendtemperaturen erforderlich
wäre, da auch bei höheren Temperaturen keine Verschmutzungsgefahr
besteht. Umgekehrt wird es bei stark verschmutzenden Brennstoffen,
wie z. B. Biomassen, angeraten sein, mehr zweite Vergasungsmittel zuzuführen,
um Temperaturen einzustellen, die unterhalb der kinetischen Reaktionsendtemperaturen liegen,
bei denen aber sichergestellt ist, dass keine Verschmutzung der
nachgeschalteten Einrichtungen erfolgt.
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Vorzugsweise
werden die zweiten Vergasungsmittel vor deren Einmischung auf Temperaturen
von 250 bis 400°C vorgewärmt. Dadurch werden die
unvermeidlichen Verluste an fühlbarer Wärme infolge
der Aufheizung der zweiten Vergasungsmittel durch die Rohgase gering
gehalten. Unter Verzicht auf einen Teil des endothermen Reaktionsumsatzes der
Vergasungsreaktionen ist es auch vorteilhaft, geringer vorgewärmte
zweite Vergasungsmittel oder sogar Wasser anstelle von Wasserdampf
einzumischen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Kohlenstoff-Frachten
der partikelbeladenen Rohgase geringer sind als die für
die endothermen Reaktionen erforderlichen minimalen Kohlenstoff-Frachten.
Die minimalen Kohlenstoff-Frachten stellen die für die
Einstellung der kinetischen Reaktionsendtemperaturen in den partikelbeladenen
Rohgasen mindestens erforderlichen Mengen an Kokskohlenstoff dar.
Das sind pro 100 K Abkühlung der partikelbeladenen Rohgase
mindestens etwa 8 bis 10 g Kohlenstoff/m3 i.N., Rohgas (feucht), d. h. die minimalen
Kohlenstoff-Frachten müssen um so größer
sein, je höher die Temperaturüberhöhung
ist bzw. je stärker die Rohgase abgekühlt werden.
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Die
zweiten Vergasungsmittel können aus Wasserdampf oder Kohlendioxid
oder aus Mischungen beider bestehen. Mischungen von Wasserdampf und
Kohlendioxid sind in einem weiten Bereich von 0,2 bis 5 m3 i.N H2O/m3 i.N CO2 – je
nach Verfügbarkeit der Gase oder der gewünschten
Veränderung der Gaszusammensetzung der Reaktionsgase – variierbar.
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Die
zweiten Vergasungsmittel können den partikelbeladenen Rohgasen
beim Verlassen des Wirbelschichtvergasers an verschiedenen Stellen eingemischt
werden. Die Einmischung erfolgt vorzugsweise vor deren Austritt
im Kopf des Wirbelschichtvergasers oder bei deren Austritt aus dem Wirbelschichtvergaser
oder nach deren Austritt aus dem Wirbelschichtvergaser oder gleichzeitig
an mindestens zwei Stellen.
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Die
Geschwindigkeit der Einstellung der kinetischen Reaktionsendtemperaturen
nach Einmischung der zweiten Vergasungsmittel Wasserdampf und/oder
Kohlendioxid ist außerordentlich hoch, da die im Gas und
in den Partikeln gespeicherte Wärme am Ort der Reaktion
zur Verfügung steht, um die endothermen Reaktionen zu initiieren
und unter Wärmeverbrauch ablaufen zu lassen.
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Auf
die Lösung einer weiteren wichtigen Aufgabe der Erfindung,
die in der Vermeidung der Hochtemperaturverschmutzung, Ansatzbildung
und Korrosion besteht, sei im Folgenden kurz eingegangen. Sie liegt
in zwei Unterschieden im Vergleich zur Quenchkühlung mit
Wasser oder zur indirekten Kühlung der heißen,
partikelbeladenen Rohgase mittels Wärmetauschern nach dem
Stand der Technik begründet. Der erste Unterschied besteht
darin, dass die Feststoffpartikel gemäß der Erfindung
den Bereich hoher Temperaturen wesentlich schneller durchlaufen
und gleichmäßig abkühlen, bevor sie auf gekühlte
Wände treffen und dort „klebrige" oder kohäsive
Ansätze bilden können. Der zweite Unterschied
betrifft die Umkehr des Temperaturprofils der Partikel bei deren
Abkühlung. Bei der Quenchkühlung und der indirekten
Kühlung kühlen die Partikel von außen
nach innen ab, bei der erfindungsgemäßen Kühlung
dagegen gleichmäßig über das gesamte
Partikelvolumen. Im ersten Fall finden Kondensations- und Sublimationsausscheidungen
aus der Gasphase nahezu ausschließlich auf der kälteren
Partikeloberfläche, im zweiten überwiegend auf
der inneren Oberfläche statt, wodurch die Klebe- bzw. Adhäsionsneigung
deutlich reduziert wird. Durch die Vermeidung der Ansatzbildung
an den metallischen Wärmetauscheroberflächen wird
auch das Korrosionsproblem gelöst oder mindestens wesentlich
verringert.
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Mit
Hilfe der Erfindung, die auf einer sehr einfach zu realisierenden
und zu betreibenden Eindüsung von Vergasungsmittel in heiße
partikelbeladene Rohgase beruht, wird die Aufgabe gelöst,
diese Rohgase auf einfache Art und Weise mit geringsten Exergieverlusten
abzukühlen und gleichzeitig die Verschlackungs- und Verschmutzungsgefahr
zu vermindern bzw. zu beseitigen.
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Anhand
des Schemas in 1 wird ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert.
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Trockenbraunkohle
(1) mit einem Wassergehalt von 12 Ma.-% wird unter Zufuhr
erster Vergasungsmittel aus Wasserdampf und Sauerstoff (2)
im Wirbelschichtvergaser (3) bei einem Druck von 33 bar
vergast. Partikelbeladenes Rohgas (4) wird aus dem Wirbelschichtvergaser
(3) mit einer Temperatur von 1000°C und einer
Partikelbeladung von 44 g/m3 i.N. (feucht)
abgezogen. Die Rohgasausbeute beträgt 1,69 m3 i.N (feucht)/kg Trockenbraunkohle. Die Partikel
bestehen aus ca. 60% Kokskohlenstoff und ca. 40% Asche.
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Somit
beträgt die Kokskohlenstoff-Fracht des partikelbeladenen
Rohgases (4) ca. 25 g Kohlenstoff/m3 i.N Rohgas (feucht). Der Anteil des Kokskohlenstoffes
bezogen auf den mit der Trockenbraunkohle (1) in den Wirbelschichtvergaser
(3) eingebrachten Kohlenstoff beträgt 8%.
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In
die Strömung des partikelbeladenen Rohgases (4)
nach dem Wirbelschichtvergaser (3) wird das zweite Vergasungsmittel
(5) durch Eindüsung eingemischt. Das zweite Vergasungsmittel
(5) besteht aus überhitztem Wasserdampf (274°C,
36 bar). Die Menge des eingemischten Wasserdampfes des zweiten Vergasungsmittels
(5) beträgt 0,218 kg/m3 i.N Rohgas (feucht), entsprechend des ca.
1,8-fachen der Dampfmenge des ersten Vergasungsmittels (2). Während
und sofort nach der Einmischung finden die endothermen Vergasungsreaktionen
unter Absenkung der Temperatur auf die kinetische Reaktionsendtemperatur
von ca. 850°C statt und es bildet sich das Reaktionsgas
(6). Durch die Einmischung des zweiten Vergasungsmittels
(5) werden etwa 50% des Kokskohlenstoffes des partikelbeladenen
Rohgases (4) umgesetzt, d. h. 4% bezogen auf den mit der
Trockenbraunkohle (1) in den Wirbelschichtvergaser (3) eingebrachten
Kohlenstoff. Etwa 38% des eingemischten Wasserdampfes des zweiten
Vergasungsmittels (5) werden chemisch umgesetzt. Die Gleichgewichts-Temperaturlagen
der stöchiometrisch unabhängigen Reaktionen, die
sich im 850°C heißen Reaktionsgas einstellen,
betragen ca. 820 bis 830°C für die Boudouard-Reaktion
(C + CO2 → 2 CO) und die heterogene
Wassergasreaktion (C + H2O → CO
+ H2) und ca. 1000°C für
die heterogene Methanbildungsreaktion (C + 2 H2 → CH4). Die letztgenannte, exotherme Reaktion
läuft praktisch nicht ab, d. h. es kommt nicht zur unerwünschten
Neubildung von Methan.
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Die
Synthesegasausbeute (CO + H2) erhöht sich
von 1,14 auf 1,20 m3 i.N/kg
Trockenbraunkohle. Das H2/CO-Verhältnis
sowie das Dampf-/Trockengas-Verhältnis verschieben sich
zu höheren Werten (von 0,74 auf 1,19 mol H2/mol
CO sowie von 0,15 auf 0,30 mol H2O mol Trockengas).
Das sind erhebliche energetische Vorteile, insbesondere für
eine anschließende CO-Konvertierung.
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- 1
- Trockenbraunkohle
- 2
- erste
Vergasungsmittel
- 3
- Wirbefschichtvergaser
- 4
- partikelbeladenes
Rohgas
- 5
- zweite
Vergasungsmittel
- 6
- Reaktionsgas
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3033115
A1 [0004]
- - DE 3423513 A1 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Schumacher,
H.-J.; Meyer, B.; Brüngel, N.; Renzenbrink, W.: „Das
Rheinbraun Hoch-Temperatur-Winkler (HTW)-Verfahren zur Kohleveredlung.-Betriebsergebnisse
der 25 bar HTW-Druckvergasungsanlage"; Braunkohle; November 1993 [0003]
- - Anderson, B. et al: "Development of lntegrated Dtying and
Gasification of Brown Coat for Power Generation"; Institute of Chemical
Engineers Conference: Gasification – The Gateway to the
Future; Dresden; September 1998 [0005]
- - Foerst, W.: „Ullmanns Encyklopädie der technischen
Chemie"; Band 10, Seite 375; Urban & Schwarzenberg; München,
Berlin; 1958 [0010]