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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen piezoelektrischen Antrieb.
Derartige piezoelektrische Antriebe sind aus dem Stand der Technik
bekannt und weisen üblicherweise
ein piezoelektrisches Element auf, welches mit Hilfe eines Resonators
ein anzutreibendes Element antreibt.
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Dabei
ist es oftmals wünschenswert,
eine Position dieses angetriebenen Elements, beispielsweise eine
Drehstellung eines rotierenden angetriebenen Elements zu erfassen.
Dies kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn der Antrieb bzw.
der piezoelektrische Motor in einer gewissen Endposition abschalten
soll. Daneben sind jedoch auch weitere Anwendungsfelder für Positionssensoren
denkbar, beispielsweise um eine Drehgeschwindigkeit für das angetriebene
Element bestimmen zu können.
Aus dem Stand der Technik sind herkömmliche elektrische Motorantriebe
bekannt, die Endschalter, Lichtschranken oder ähnliche Positionssensoren aufweisen,
welche angeben, ob der Antrieb eine bestimmte Position angefahren
hat.
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So
beschreibt
DE 601
15 220 T2 , deren Inhalt die Merkmale des Oberbegriffes
gemäß den Ansprüchen 1 und
12 der vorliegenden Erfindung bildet, einen Bebrationsantrieb, bei
dem die Positionserkennung durch das Messen der Zeit, welche ein
vibratorischer Impuls von einem vibratorischen Element zu einem
am anzutreibenden Element angeordneten Empfänger benötigt, verfolgt.
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Ein
piezoelektrisches Antriebssystem mit einer optischen bzw. magnetischen
Positionsmessvorrichtung ist in der Druckschrift
DE 10 2005 010 073 A1 offenbart.
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Die
US 60 64 140 A zeigt
einen piezoelektrischen Mikromotor einschließlich eines Positionsgebers,
wobei ein keramischer Abstandshalter zwischen einer Kante der Piezoplatten
und dem zu bewegendem Körper
angeordnet ist.
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Ein
piezoelektrisches Rastersondermikroskop mit Kapazitiver Abstandsmessung
ist darüber
hinaus aus
DE 39 22
589 C2 bekannt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen piezoelektrischen
Motor zur Verfügung
zu stellen, der einen Positionssensor für das angetriebene Element
aufweist. Dabei soll insbesondere ein einfacher und kostengünstiger Sensor
für einen
derartigen piezoelektrischen Motor zur Verfügung gestellt werden. Auch
soll es möglich sein,
einen Sensor zur Verfügung
zu stellen, der möglichst
wenige Bauteile enthält
und von der Beschattung her einfach ist.
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Dies
wird erfindungsgemäß durch
einen piezoelektrischen Antrieb nach Anspruch 1 und ein Verfahren
zum Betreiben eines piezoelektrischen Antriebs nach Anspruch 12
erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
erfindungsgemäße piezoelektrische
Antrieb weist wenigstens ein piezoelektrisches Element und wenigstens
einen Resonator auf, wobei das piezoelektrische Element elektrisch
gegenüber
dem Resonator isoliert ist. Daneben ist ein angetriebenes Element
vorgesehen, welches von dem Resonator über wenigstens eine an dem
Resonator angeordnete Kontaktstelle angetrieben wird.
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Erfindungsgemäß ist an
dem angetriebenen Element eine Positionsgebereinrichtung angeordnet und
der piezoelektrische Antrieb ist derart gestaltet, dass ein an dem
elektrischen Element anliegendes elektrisches Signal elektrisch
kapazitiv in den Resonator gekoppelt wird. Weiterhin ist eine Signalübertragungseinrichtung
vorgesehen, welche das in den Resonator eingekoppelte Signal auf
die Positionsgebereinrichtung überträgt und ferner
ist wenigstens eine Positionsnehmereinrichtung vorgesehen, die geeignet
ist, das auf die Positionsgebereinrichtung übertragene Signal aufzunehmen,
so bald der geometrische Abstand zwischen der Positionsgebereinrichtung
und der Positionsnehmereinrichtung einen vorgegebenen Wert unterschreitet.
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Unter
einer Positionsgebereinrichtung wird eine Einrichtung verstanden,
welche ein für
eine relative Position angetriebenen Elements charakteristisches
Signal ausgibt. Dabei kann es sich bei dem Signal grundsätzlich um
ein elektrisches Signal, ein optisches Signal oder auch ein mechanisches
Signal handeln. Bevorzugt handelt es sich um ein elektrisches Signal.
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Unter
einer kapazitiven Einkopplung wird verstanden, dass sich die beiden
Einrichtungen, über welche
das elektrische Signal übertragen
wird, nicht berühren
müssen,
sondern bevorzugt voneinander isoliert sind.
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Unter
einer Signalübertragungseinrichtung wird
jegliche Einrichtung verstanden, welche ein insbesondere elektrisches
Signal von einem Ausgangspunkt zu einem Endpunkt überträgt. Im vorliegenden Fall überträgt die Signalübertragungseinrichtung
das in den Resonator eingekoppelte Signal auf die Positionsgebereinrichtung.
Bevorzugt ist die Kontaktstelle Be standteil der Signalübertragungseinrichtung.
Unter einer Positionsnehmereinrichtung wird eine Einrichtung verstanden,
welche geeignet ist, das von der Positionsgebereinrichtung gegebene
Signal aufzunehmen, bzw. welche das besagte Signal aufnimmt.
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Diese
Aufnahme erfolgt, sobald der geometrische Abstand zwischen der Positionsgebereinrichtung
und der Positionsnehmereinrichtung einen vorgegebenen Wert unterschreitet.
Damit sind insoweit sowohl kapazitive Übertragungen als auch eine ohm'sche Übertragung,
das heißt
eine Übertragung durch
unmittelbaren elektrischen Kontakt möglich. In beiden Fällen unterschreitet
der geometrische Abstand einen vorgegebenen Wert.
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Damit
bezieht sich die Erfindung auf eine Gruppe von piezoelektrischen
Motoren, in denen wenigstens ein piezoelektrisches Element mit einem elektrisch
leitenden Resonator mechanisch verbunden ist. Bei einem derartigen
piezoelektrischen Motor ist es möglich,
ein elektrisches Signal kapazitiv vom piezoelektrischen Element
in den elektrisch leitenden Resonator einzukoppeln, ohne dass dazu
eine getrennte elektrische Verbindung (wie ein Kabel oder dergleichen)
oder eine getrennte elektrische Signalquelle notwendig wären. Dieses
elektrische Signal gelangt dann kapazitiv oder ohm'sch über die
mechanische Kontaktstelle zu dem angetriebenen Element, sofern das
angetriebene Element ebenfalls teilweise elektrisch leitend ist.
Mit anderen Worten kann das piezoelektrische Element gemeinsam mit
dem Resonator und einem elektrisch isolierenden zwischen diesen
beiden Elementen liegenden Material ebenfalls als weitere Signalübertragungseinrichtung
aufgefasst werden. Damit macht sich der erfindungsgemäße Antrieb
spezifische Eigenschaften eines piezoelektrischen Antriebs zur Signalübertragung
zu Nutzen.
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Über eine
geeignete Positionsgebereinrichtung, welche an dem angetriebenen
Element angeordnet ist, kann dieses elektrische Signal dann kapazitiv
und oder ohm'sch
in eine bevorzugterweise stationär
angeordnete Positionsnehmereinrichtung eingekoppelt werden. Anstelle
des Begriffs Positionsnehmereinrichtung wird im Folgenden auch der
Begriff Kontaktelektrode verwendet.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
die erwähnte
weitere Signalübertragungseinrichtung
bzw. der piezoelektrische Antrieb ein an dem piezoelektrischen Element
anliegendes keramisches Deckpaket auf. Ein derartiges keramisches
Deckpaket ist einfach und kostengünstig in der Herstellung. Es
können
jedoch auch andere elektrisch ohm'sche Isolierun gen vorgenommen werden.
Eine elektrisch ohm'sche
Isolierung ist daher bevorzugt, um zu verhindern, dass das Piezoelement
auf vorgegebenes Potenzial, wie beispielsweise die Erde, geschaltet wird,
wodurch eine kapazitive Einkopplung bzw. Signalübertragung unterbunden werden
würde.
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Vorzugsweise
ist die Positionsnehmereinrichtung an einer Basis für das angetriebene
Element angeordnet. Bei dieser Lösung
wird die Positionsnehmereinrichtung fest und vergleichsweise verschleißunanfällig an
der Basis bzw. einer Grundplatte für das angetriebene Element
angeordnet. Das angetriebene Element, beispielsweise ein Rad, dreht
sich gegenüber
der Basis.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erfolgt die elektrische
Ankopplung zwischen der Positionsgebereinrichtung und der Positionsnehmereinrichtung
erst, wenn die Positionsgebereinrichtung und die Positionsnehmereinrichtung
sich berühren.
In diesem Falle berührt
damit die Positionsgebereinrichtung die Positionsnehmereinrichtung.
In diesem Falle ist sowohl eine kapazitive als auch eine ohm'sche Übertragung
des elektrischen Signals von der Positionsgebereinrichtung an die
Positionsnehmereinrichtung möglich.
Infolge einer Übertragung
dieses Signals kann beispielsweise der Motor angehalten bzw. ein
entsprechender Befehl ausgegeben werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die elektrische
Ankopplung zwischen der Positionsgebereinrichtung und der Positionsnehmereinrichtung
kapazitiv. In diesem Falle ist es möglich, dass sich die Positionsgebereinrichtung
und die Positionsnehmereinrichtung berühren, jedoch elektrisch isoliert
sind. Es ist jedoch auch möglich,
dass das Signal übertragen
wird, sobald die Positionsgebereinrichtung nahe genug an der Positionsnehmereinrichtung
liegt und erst dann eine elektrische Ankopplung erfolgt und damit
ein "Anschlagen" erkannt wird, obwohl
gegebenenfalls kein Anschlagen in mechanischer Hinsicht vorliegt.
In dem oben genannten Fall, in dem die elektrische Ankopplung erst
erfolgt, wenn sich die Positionsnehmereinrichtung und die Positionsgebereinrichtung
berühren,
wird bevorzugterweise die weitere Bewegung des angetriebenen Elements
in der jeweiligen Richtung auf mechanische Weise verhindert. In
diesem Falle wirkt die Positionsnehmereinrichtung auch als Anschlagelement für die Positionsgebereinrichtung.
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Die
Positionsnehmereinrichtung kann auch so angeordnet sein, dass sie
die elektrische bzw. kapazitive Koppelung mit der Positionsgebereinrichtung
ermöglicht,
wenn diese an der Positionsnehmereinrichtung vorbeibewegt wird.
In diesem Falle ergibt sich eine elektrische oder virtuelle Ankopplung. Diese
Ausführungsform
ist einerseits als Endschalter geeignet, aber auch, um beispielsweise
eine Bestimmung einer Umdrehungszahl des angetriebenen Elements
zu gewährleisten.
Weiterhin wäre
es auch möglich,
an dem angetriebenen Element eine Vielzahl von Positionsgebereinrichtungen
vorzusehen, um auf diese Weise beispielsweise eine Drehgeschwindigkeitsmessung
zu verfeinern. Auch können mehrere
Positionsnehmereinrichtungen vorgesehen sein.
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Vorzugsweise
beträgt
der elektrische Kontaktwiderstand zwischen der Positionsgebereinrichtung
und der Positionsnehmereinrichtung mehr als 1 MOhm. Vorteilhafterweise
ist die Positionsnehmereinrichtung mit einem elektrischen Isolator
beschichtet. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass es zu
einem ohm'schen
Kontakt zwischen der Positionsgebereinrichtung und der Positionsnehmereinrichtung
kommt, selbst wenn sich diese beiden Elemente mechanisch berühren. Das
Erscheinen des elektrischen Signals an der Positionsnehmereinrichtung zeigt
somit an, dass der Antrieb in die gewünschte Stellung gefahren worden
ist.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Positionsnehmereinrichtung
als Leiterbahn auf einer elektrischen Leiterplatte ausgeführt. Diese
Ausführungsform
ist besonders kostengünstig.
Bevorzugt stellt die elektrische Leiterplatte gleichzeitig die oben
erwähnte
Basis des piezoelektrischen Antriebs dar.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform enthält die elektrische
Leiterplatte auch die Treiberelektronik für den piezoelektrischen Motor und/oder
eine Anschlags-Auswerteelektronik.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das piezoelektrische
Element eine quaderförmige und
mehrschichtige Struktur auf.
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Vorzugsweise
ist das piezoelektrische Element über zwei sich gegenüber liegende
keramische Deckpakete mechanisch an den Resonator angekoppelt.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Positionsgebereinrichtung
derart angeordnet, dass die weitere Bewegung des angetriebenen Elements über eine
vorbestimmte Position oder Orientierung hinaus behindert wird. Dies
kann einerseits durch einen Kon takt zwischen der Positionsgebereinrichtung
und der Positionsnehmereinrichtung erfolgen, es wäre jedoch
auch möglich,
dass zusätzlich
bei der gleichen oder einer anderen Drehstellung ein mechanischer
Kontakt zwischen der Positionsgebereinrichtung und der Basis auftritt,
der beispielsweise ein weiteres Drehen des angetriebenen Elements
verhindert.
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Vorteilhaft
ist der Positionsnehmereinrichtung eine Schutzschaltung zur Spannungsbegrenzung
nachgeschaltet. Diese weist besonders vorteilhaft möglichst
wenige Bauteile auf, wie beispielsweise zwei in Serie geschaltete
elektrische Widerstände, wobei
einem der elektrischen Widerstände
besonders bevorzugt eine Zenerdiode parallel geschaltet ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zum Betreiben
eines piezoelektrischen Antriebs gerichtet, wobei dieser piezoelektrische
Antrieb wenigstens ein piezoelektrisches Element und wenigstens
einen Resonator aufweist, und wobei das piezoelektrische Element
elektrisch gegenüber
diesem Resonator isoliert ist. Weiterhin weist der piezoelektrische
Antrieb ein angetriebenes Element auf, welches von dem Resonator über wenigstens
eine an dem Resonator angeordnete Kontaktstelle angetrieben wird.
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Erfindungsgemäß wird ein
an dem piezoelektrischen Element anliegendes elektrisches Signal elektrisch
kapazitiv in den Resonator eingekoppelt, das in den Resonator eingekoppelte
Signal auf eine an dem angetriebenen Element angeordnete Positionsgebereinrichtung übertragen
und das auf die Positionsgebereinrichtung übertragene Signal von einer Positionsnehmereinrichtung
aufgenommen, sobald der geometrische Abstand zwischen der Positionsgebereinrichtung
und der Positionsnehmereinrichtung einen vorgegebenen Wert unterschreitet.
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Damit
ist in einem Vergleich zu einem Motorantrieb eines piezoelektrischen
Motors ohne ein Positionsfeedback für dieses zusätzliche
Positionsfeedback im einfachsten Fall nur ein einziger zusätzlicher elektrischer
Anschluß notwendig,
nämlich
von der Kontaktelektrode zu einer Auswerteelektronik. Vorteilhaft
ist der Resonator in seiner Gesamtheit elektrisch leitend. Es wäre jedoch
auch möglich,
dass der Resonator lediglich teilweise elektrisch leitend ist, um die
nötigen
Signalwege zur Verfügung
zu stellen.
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In
einfachsten Fall ist auch das angetriebene Element zumindest teilweise
und bevorzugt in seiner Gesamtheit elektrisch leitend, so dass keine
gesonderte elektrisch leitende Struktur, beispielsweise eine elektrisch
leitende Oberflächenbeschichtung,
an dem angetriebenen Element notwendig ist.
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Vorzugsweise
wird die Positionsnehmereinrichtung direkt als Leiterbahn auf der
elektrischen Leiterplatte oder einer Bestückungsplatine ausgeführt und
zwar besonders bevorzugt auf derjenigen Platine, auf der auch der
Motortreiber und/oder die Positions-Auswerteelektronik angeordnet
sind. Auf diese Weise kann die Positionsnehmereinrichtung beim Ätzen der
Platine miterzeugt werden, was abgesehen vom Platzbedarf für die Positionsnehmereinrichtung
einfach und ohne Mehraufwand geschehen kann.
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Der
erfindungsgemäße piezoelektrische
Antrieb weist gegenüber
herkömmlichen
Positionssensoren verschiedene Vorteile auf. Einerseits ist der
erfindungsgemäße Positionssensor
sehr einfach im Aufbau und kostengünstig. Die elektrischen Anschlüsse sowie
die Ansteuerelektronik für
den piezoelektrischen Antrieb bestehen bereits unabhängig von
dem Positionssensor, so dass kein separater Beschaltungsaufwand
nötig ist,
um ein vom Positionssensor bzw. der Positionsnehmereinrichtung messbares
elektrisches Signal zu erzeugen. Weiterhin ist, wie oben erwähnt, nur
ein zusätzlicher
Anschluß von der
Positionsnehmereinrichtung zu einer Auswerteelektronik nötig und
der bestehende z. B. komerziell erhältliche piezoelektrische Motor
muß nicht
modifiziert werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den beigefügten
Zeichnungen.
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Darin
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines piezoelektrischen Antriebs,
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2 die
innere Struktur eines mehrschichtigen piezoelektrischen Elementes,
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3 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen piezoelektrischen Antriebs,
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4 ein
elektrisches Ersatzschaltbild einer Ausgestaltung der Erfindung,
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5 eine
elektromechanische Schematik einer Ausgestaltung der Erfindung,
und
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6 eine
elektromechanische Schematik einer Ausgestaltung der Erfindung mit
zwei Anschlagelementen.
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In
den Figuren bezeichnen gleiche Bezugsnummern jeweils vergleichbare
Elemente.
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Die
Erfindung wird beispielhaft anhand eines piezoelektrischen Motors 2 erläutert, welcher
von der Anmelderin kommerziell angeboten und vertrieben wird. Dieser
piezoelektrische Motor 2 ist in 1 gezeigt.
Elektrische Anschlüsse
für den
piezoelektrischen Motor 2 (die Anschlussdrähte) sind
der Einfachheit halber nicht gezeigt. Der piezoelektrische Motor 2 treibt
ein angetriebenes Element 3 an und ist auf einer Basis 4 montiert,
welche auch zur Montage und Halterung des angetriebenen Elementes 3 dient. Das
angetriebene Element 3 ist hier als drehbar gelagertes
Rad ausgeführt.
Die Bewegungsrichtung des angetriebenen Elementes 3 ist
durch einen Doppelpfeil P angedeutet. Das angetriebene Element 3 kann
aber beispielsweise auch als linear beweglicher Stab ausgeführt sein.
Andere angetriebene Elemente 3 sind im Stand der Technik
bekannt.
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Der
piezoelektrische Motor 2 beinhaltet mindestens ein piezoelektrisches
Element 1 und einen Resonator, oder Rahmen, 5 welche
gemeinsam mechanisch verbunden sind. Der Resonator 5 besteht aus
einem elektrisch leitenden Material, beispielsweise Metall, und
hat eine Kontaktstelle 6 mit der er das angetriebene Element 3 berührt und
vibratorisch antreibt. Es wäre
jedoch auch möglich,
dass der Resonator nur teilweise elektrisch leitend ausgeführt ist.
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Im
dargestellten piezoelektrischen Motor 2 ist das piezoelektrische
Element 1 quaderförmig.
Es ist schematisch im Querschnitt in 2 dargestellt. Es
sind jedoch andere piezoelektrische Motoren 2 bekannt,
in welchen das piezoelektrische Element 1 nicht quaderförmig ist,
welche aber in der Erfindung auch verwendet werden können.
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Mit
Bezug auf 2 ist in einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung das piezoelektrische Element 1 mehrschichtig
ausgeführt.
Im piezoelektrischen Element 1 sind Lagen aus piezoelektrischem Material 11 durch
elektrisch leitende Innenelektroden 14a und 14b getrennt.
Die Innenelektroden 14a und 14b wechseln sich
ab, die Innenelektroden 14a sind an einer Aussenelektrode 16a elektrisch
miteinander verbunden und die Innenelektroden 14b sind
an einer Aussenelektrode 16b elektrisch miteinander verbunden.
Im Motorbetrieb wird ein elektrisches Signal an den Aussenelektroden 16a und 16b angelegt.
Die Aussenelektroden 16a und 16b sind voneinander und
vom Resonator 5 des piezoelektrischen Motors 2 elektrisch
ohm'sch isoliert.
Das piezoelektrische Element 1 hat keramische Deckpakete 11a und/oder 11b und
es steht mit mindestens einem dieser Deckpakete mit dem Resonator 5 in
mechanischem Kontakt (dies hängt
vom gewählten
Motortyp ab).
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Bei
dem in 2 gezeigten piezoelektrischen Element 11 liegen
die Innenelektoden 14a direkt neben den Deckpaketen 11a und 11b.
Je nach Struktur des mehrschichtigen piezoelektrischen Elementes 1 kann
neben den Deckpaketen 11a oder 11b aber auch eine
Innenelektrode 14b liegen.
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Wird
nun an den Aussenelektroden 16a und 16b eine elektrische
Spannung angelegt, so wird über
die Deckpakete 11a und/oder 11b eine elektrische
Spannung kapazitiv in den elektrisch leitenden Resonator 5 eingekoppelt
sofern die keramischen Deckpakete 11a und/oder 11b mit
dem elektrisch leitenden Resonator 5 in mechanischem Kontakt
stehen aber elektrisch (ohm'sch)
von ihm isoliert sind.
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3 veranschaulicht
eine bevorzugte Ausführung
der Erfindung, welche einen piezoelektrischen Motorantrieb mit Anschlagsensor
beinhaltet. Diese Ausführung
ist dadurch gekennzeichnet, dass am elektrisch leitenden, angetriebenen
Element 3 eine ebenfalls elektrisch leitende Positionsgebereinrichtung 31 und
an der Basis 4 eine Positionsnehmereinrichtung bzw. ein
Sensorfeld 32 ausgebildet sind. Die Positionsgebereinrichtung 31 ist
so dimensioniert und platziert, dass sie in einer vorbestimmten
Lage und/oder Orientierung des angetriebenen Elementes 3 nahe
an der Positionsnehmereinrichtung 32 zu liegen kommt oder
die Positionsnehmereinrichtung 32 sogar berührt. In
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung wird die weitere Bewegung des angetriebenen Elementes 3 in
diese Richtung durch die Positionsnehmereinrichtung 32 behindert.
Die Positionsgebereinrichtung 31 ist hier als Vorsprung
ausgebildet, der sich in radialer Richtung bezüglich des angetriebenen Elements
erstreckt und bevorzugt einteilig mit dem angetriebenen Element
ausgebildet ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Basis 4 eine elektronische Leiterplatte,
oder die Basis 4 beinhaltet eine solche, und die Positionsnehmereinrichtung 32 ist
als flächige
Leiterbahn auf oder in dieser elektronischen Leiterplatte ausgebildet.
Besonders bevorzugt beträgt
der elektrische Kontaktwiderstand zwischen dem Anschlagelement 31 und
der Kontaktelektrode 32 mehr als 1 MOhm und ist für praktische
Zwecke als unendlich groß anzusehen.
Dies ist durch eine geeignete Materialwahl zu erreichen.
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Die
Positionsgebereinrichtung kann jedoch auch derart ausgeführt sein,
dass eine Volldrehung des angetriebenen Elements 3 möglich ist.
In einer derartigen Ausführungsform
kann die vorliegende Erfindung beispielsweise zur Drehzahlmessung
eingesetzt werden.
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Sobald
die Positionsgebereinrichtung 31 die Positionsnehmereinrichtung 32 berührt, oder
ihr zumindest (sehr) nahe kommt, wird eine elektrische Einkoppelung
möglich,
wobei die dazu nötige
elektrische Spannung vom piezoelektrischen Element 1 kapazitiv
in den Resonator 5 eingespeist wird. In einer bevorzugten
Ausführung
der Erfindung sind die Positionsgebereinrichtung 31 und
die Positionsnehmereinrichtung 32 voneinander elektrisch
isoliert auch wenn sie sich berühren,
so dass eine elektrisch kapazitive Einkoppelung erfolgen kann.
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Ein
elektrisches Signal kann sodann beispielsweise über eine elektrische Zuleitung 33 von der
Positionsnehmereinrichtung 32 abgegriffen werden. Dieses
elektrische Signal steht mit dem am piezoelektrischen Element 1 anliegenden
elektrischen Steuersignal in einem bestimmten Zusammenhang. Insbesondere
lässt sich über das
an der Kontaktelektrode 32 abgegriffene elektrische Signal
bestimmen, ob der piezoelektrische Motor 2 das angetriebene Element 3 in
die vorbestimmte Lage gefahren hat.
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Ein
stark vereinfachtes, elektrisches Ersatzschaltbild der Erfindung
ist zur Verdeutlichung in 4 dargestellt.
ZP bezeichnet die elektrische Impedanz des piezoelektrischen Elementes 1.
Die Einkoppelungskapazitäten
der Deckpakete 11a und 11b des piezoelektrischen
Elementes 1 sind durch die Kapazitäten C11a und C11b wiedergegeben
(hier unter der Annahme, dass direkt unter dem Deckpaket 11a eine
Innenelektrode 14a des piezoelektrischen Elementes 1 liegt,
und direkt unter dem Deckpaket 11b eine Innenelektrode 14b). Über diese
Kapazitäten
C11a und C11b erfolgt die kapazitive Einkopplung des Signals von
dem Piezoelement 1 in den Resonator 5.
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Die
elektrische Kontaktimpedanz an der Kontaktstelle 6 zwischen
dem Resonator 5 und dem angetriebenen Element 3 wird
durch die Kapazität
C6 und den Widerstand R6 repräsentiert,
je nach Art der Signalübertragung.
Die kapazitive Einkoppelung zwischen der Positionsgebereinrichtung 31 und
der Positionsnehmereinrichtung 32 ist durch die Kapazität C31/32
verdeutlicht. Liegt am piezoelektrischen Element 1 eine
Wechselspannung Uin an, so kann an der Kontaktelektrode 32 eine
Wechselspannung Uout erkannt werden, sobald das Anschlagelement 31 und
die Kontaktelektrode 32 sich genügend nahe kommen. Die Wechselspannung
Vin kann hierbei das zum Betrieb des piezoelektrischen Motors 2 nötige Betriebs sgnal
sein, oder es kann ein anderes Signal sein, welches nur zum Erkennen
der mechanischen Kontaktsituation zwischen dem Anschlagelement 31 und
der Kontaktelektrode 32 dient.
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5 illustriert
schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung basierend auf Testergebnissen mit piezoelektrischen
Motoren 2 der Anmelderin. Auch hier wird die kapazitive
Kopplung zwischen den (äußersten)
Innenelektroden 14a, 14b des piezoelektrischen
Elementes 1 und dem Rahmen bzw. Resonator 5 ausgenutzt. Über die
Anschlussdrähte 51 wurde
ein hochfrequentes, elektrisches, Eingangs-Signal 52 am
piezoelektrischen Element 1 angelegt. Getestet wurde mit
einem, in etwa sinusförmigen,
Eingangs-Signal 52 mit einer Spitze-Spitze Amplitude von
6 Volt und einem DC Anteil von 2,5 Volt. Die für den Motorbetrieb nötigen Frequenzen
lagen im Bereich 80 kHz–100
kHz, so dass die relativ kleinen Koppelkapazitäten C11a, C11b zwischen dem
piezoelektrischen Element 1 und dem Resonator 5 für die beabsichtigte
Anwendung ausreichten. Die Koppelkapazitäten C11a, C11b lagen jeweils
in der Größenordung
500 pF.
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Die
in den Rahmen bzw. Resonator 5 eingekoppelte Wechselspannung
breitete sich kapazitiv (Kapazität
C6) und zum Teil auch ohm'sch
(Widerstand R6) über
die Kontaktstelle 6 am Resonator 5 auf das angetriebene
Element 3 aus. Beim angetriebenen Element 3 handelte
es sich in diesem Ausführungsbeispiel
um ein Radsegment mit zwei potentiellen Anschlagelementen (Positionsgebereinrichtungen) 31a und 31b an
den Segmentschenkeln (radiale Querschnitte des Rades 3).
Das angetriebene Element 3 war aus einem elektrisch leitenden
Verbundwerkstoff gefertigt.
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Die
Positionsnehmereinrichtung 32 wurde direkt auf der gleichen
Elektronikplatine (nicht gezeigt) geätzt wie die Steuerelektronik
(nicht gezeigt) für
den piezoelektrischen Motor 2. Wenn das Anschlagelement 31a (d.
h. einer der Radsegmentschenkel) die Kontaktelektrode 32 berührte, reichte
die kapazitive Kopplung (Kapazität
C31/32) aus, um über
die elektrische Zuleitung 33 die elektrische Spannung an
der Positionsnehmereinrichtung 32 zu detektieren. Es erwies
sich, dass die normal korrodierte Metalloberfläche der Kontaktelektrode 32 ausreichende
kapazitive Kopplung (Kapazität
C31/32) zuließ.
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Zum
Schutz vor Überspannung
ist eine elektrische Schutzschaltung 54 zwischen der Positionsnehmereinrichtung 32 und
dem Anschlusspin 55 des für die Auswertung verwendeten
Mikrocontrollers vorgesehen. Die Schutzschaltung 54 weist
einen 1,5 kOhm-Widerstand in Serie mit einem 6,8 kOhm-Widerstand
auf, wobei dem letzteren eine 3,3 V-Zenerdiode parallelgeschaltet
ist. Der Mikrocontroller-Pin 55 wird zwischen die zwei
Widerstände
geschaltet. Basierend auf dem sinusförmigen Eingangssignal 52 am
piezoelektrischen Element 1 konnte bei Anschlagen des angetriebenen
Elementes 3 am Mikrocontroller-Pin 55 ein zwischen –0,6 V und
3,3 V oszillierendes elektrisches Signal erkannt werden. Damit kann
dieses Signal erkannt werden, wenn der geometrische Abstand zwischen
der Positionsgebereinrichtung und der Positionsnehmereinrichtung
der vorgegebene Wert unterschreitet.
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Die
Schutzschaltung 54 legt auch das DC-Potential am Mikrocontroller-Pin 55 anliegenden Wechselspannung
fest. Wenn das angetriebene Element 3 nicht anschlägt, so ist
das Potential am Mikrocontroller-Pin 55 0 V.
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Es
hat sich erwiesen, dass eine einfache Anschlag-Detektierung in weniger
als 10 Mikrosekunden erfolgen kann, da ein einzelner Pegelwechsel
an der Kontaktelektrode 32 für die Detektierung bereits ausreicht.
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Bei
einem geeigneten mechanischen Aufbau des angeführten Ausführungsbeispieles kann eine einzige
Kontaktelektrode 32 benutzt werden, um das Anschlagen eines
oder beider potentiellen Anschlagelemente 31a und 31b zu
erkennen, obwohl im letzteren Fall nicht eindeutig erkennbar ist,
in welcher Orientierung sich das angetriebene Element befindet.
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6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit zweifacher Positionserkennung, d. h. mit zwei
separaten Positionserkennungen. Im Vergleich zu dem in 5 gezeigten
Ausführungsbeispiel
hat das angetriebene Element 3 zwei Positionsgebereinrichtungen 31a und 31b,
und es gibt zwei getrennte Positionsnehmereinrichtungen 32a, 32b für die getrennte
Erkennung von zwei möglichen
Anschlagpositionen des angetriebene Elementes 3. Ebenso
sind in dieser Ausführung
zwei Schutzschaltungen 54a, 54b und zwei Mikrocontroller-
oder ähnliche
Anschlüsse 55a, 55b gezeigt.
Diese Ausführung
zeigt weiterhin, dass die elektrische Einkoppelung zwischen einem
Anschlagelement 31a, 31b und einer Kontaktelektrode 32a, 32b durchaus
sowohl kapazitiv (Kapazität
C31/32a, C31/32a) als auch ohm'sch (Widerstand
R31/32a, R31/32b) erfolgen kann. Dies hängt von der Auswahl der jeweiligen
Kontaktverhältnisse
und -Materialien ab.
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Das
Ausführungsbeispiel
zeigt auch, dass der piezoelektrische Motor 2 mit einem
elektrischen Rechtecksignal 61 betrieben werden kann und
dass dem piezoelektrischen Element 1 dann bevorzugterweise
eine induktive Impedanz L nachgeschaltet ist. Die Details der elektrischen
Beschaltung zum Antrieb des piezoelektrischen Motors 2 hängen allerdings nicht
zuletzt auch vom Typ des piezoelektrischen Motors 2 ab.
Zum Beispiel sind piezoelektrischen Motoren 2 bekannt,
welche mit Hilfe von Dreiecksignalen betrieben werden müssen.
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Die
Erfindung kann auch auf andere piezoelektrische Motoren 2 angewendet
werden als den in den Figuren dargestellten. Die Erfindung bringt
den Vorteil, dass ein existierender piezoelektrischer Motor 2 auf
einfachste Weise mit einer Positionsbestimmung ausgerüstet werden
kann, wobei nur ein einziger zusätzlicher
elektrischer Anschluss ohne zusätzliche
elektrische Signal- oder Spannungsquelle nötig ist. Durch die kapazitive
Einkoppelung bleiben elektrische Isolierwiderstände hoch. Der Positionssensor kostet
sehr wenig, insbesondere wenn die Kontaktelektrode 32 direkt
als Leiterbahn auf einer elektronischen Leiterplatte ausgebildet
wird.
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Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.
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- 1
- Piezoelement
- 2
- Motor
- 3
- angetriebenes
Element
- 4
- Basis
- 5
- Resonator
- 6
- Kontaktstelle
- 11
- Material
- 11a,
11b
- Deckpakete
- 14a,
14b
- Innenelektroden
- 16a,
16b
- Augenelektroden
- 31a,
31b
- Positionsgebereinrichtungen (5)
- 32
- Positionsnehmereinrichtung
- 32a,
32b
- Positionsnehmereinrichtung (6)
- 33
- elektrische
Zuleitung
- 51
- Anschlußdrähte
- 52
- Eingangs-Signal
- 54,
54a, 54b
- Schutzschaltungen
- 55
- Mikrocontroller-Pin
- 55a,
55b
- Anschlüsse
- 61
- Rechtecksignal
- C6
- Kapazität
- C11a,
C11b
- Kapazitäten
- C31,
C32
- Kapazitäten
- L
- induktive
Impedanz
- R6
- Widerstand
- Uout
- Wechselspannung
(Ausgang)
- Uin
- Wechselspannung
(Eingang)
- R6
- Widerstand
- R31/32a,
R31/32b
- Widerstand
- ZP
- elektrische
Impedanz des piezoelektrischen Elements 1