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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Lenkgetriebe mit einer von einem
Lenkrad angetriebenen, um eine Eingangsachse drehbaren Eingangswelle, einer
Lenkwinkelüberlagerungseinheit mit einem ersten und einem
zweiten Eingang sowie einem Ausgang, einer Winkelstelleinheit zum
selektiven Ansteuern der Lenkwinkelüberlagerungseinheit
und einem über das Lenkrad antreibbaren, zum axialen Verschieben
einer Zahnstange ausgebildeten Antriebsritzel, wobei die Eingangswelle
mit dem ersten Eingang der Lenkwinkelüberlagerungseinheit,
die Winkelstelleinheit mit dem zweiten Eingang der Lenkwinkelüberlagerungseinheit
und der Ausgang der Lenkwinkelüberlagerungseinheit mit
dem Antriebsritzel drehwirksam verbunden sind.
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Ein
Lenkgetriebe dieser Art ist aus der
US 4,751,976 bekannt.
Bei diesem bekannten Lenkgetriebe ist die Lenkwelle in eine Eingangswelle
und eine Ausgangswelle geteilt, wobei Ein- und Ausgangswelle über
eine Differentialeinheit miteinander verbunden sind. Die Differentialeinheit
besitzt einen zweiten Eingang, an dem ein Elektromotor angeschlossen
ist. Solange der Elektromotor stillsteht, wird die über
ein Lenkrad auf die erste Eingangswelle aufgebrachte Drehzahl direkt
an die Ausgangswelle übertragen. Durch Einschalten des
Elektromotors wird dessen Drehzahl der Drehzahl des Lenkrads überlagert,
so dass an der Ausgangswelle eine korrigierte Ausgangsdrehzahl erzeugt
wird. Dadurch kann eine Aktivlenkung erzeugt werden, durch die der
vom Fahrer vorgegebene Lenkwinkel je nach Fahrzustand des Kraftfahrzeugs
in positiver oder negativer Richtung korrigiert werden kann.
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Am
in Fahrtrichtung gesehen vorderen Ende der Ausgangswelle ist ein
Antriebsritzel vorgesehen, das in eine quer zur Fahrtrichtung angeordnete
Zahnstange eingreift. Über das Verdrehen des Lenkrads wird
letztlich das Antriebsritzel so verdreht, so dass die Zahnstange
in axialer Richtung hin- und herbewegt wird. Diese Längsverschiebung
wird an mit der Zahnstange gekoppelte Spurstangen übertragen,
so dass letztlich die mit der Spurstange verbundenen Räder
eine entsprechende Lenkbewegung ausführen.
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Problematisch
bei diesem bekannten Lenkgetriebe ist es, dass zum Einbau des Lenkgetriebes zwischen
die Eingangswelle und die Ausgangswelle entsprechender Platz innerhalb
des Motorraums erforderlich ist. Aufgrund der heutzutage üblichen
Kompaktbauweise ist jedoch innerhalb des Motorraums insbesondere
neben dem Motor oftmals nur ein geringer Freiraum vorhanden. Auch
zwischen Motor und Zahnstange ist oftmals nicht ausreichend Platz vorhanden,
um ein entsprechendes Lenkgetriebe einzubauen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lenkgetriebe
der eingangs genannten Art so auszubilden, dass dieses auch bei
sehr beengten Platzverhältnissen im Motorraum problemlos
eingebaut werden kann.
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Ausgehend
von einem Lenkgetriebe der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
das Antriebsritzel eine Längsbohrung aufweist, durch die
die Eingangswelle hindurchgeführt ist, so dass das Antriebsritzel
die Eingangswelle umgreift, und dass das Antriebsritzel und die
Eingangswelle gegeneinander verdrehbar sind.
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Erfindungsgemäß ist
somit das Antriebsritzel nicht an der Ausgangswelle des Lenkgetriebes,
sondern eingangsseitig des Lenkgetriebes an dessen Eingangswelle
vorgesehen. Die Eingangswelle kann durch die in dem Antriebsritzel
vorgesehene Längsbohrung und somit durch das Antriebsritzel
hindurchgeführt werden, so dass die übrigen Elemente
des Lenkgetriebes an dem durch das Antriebsritzel hindurchgeführten
Teil der Eingangswelle, d. h. in Fahrtrichtung des Fahrzeugs vor
dem Antriebsritzel angeordnet werden können. Dadurch wird
erreicht, dass das Lenkgetriebe fast vollständig vor dem
Antriebsritzel und damit vor der Zahnstange angeordnet werden kann,
so dass die im Bereich des Motors und insbesondere neben dem Motor
bzw. zwischen Motor und Zahnstange kein Platz für das Lenkgetriebe
erforderlich ist. Gerade im Bereich in Fahrtrichtung gesehen vor
der Zahnstange ist oftmals ausreichend Platz vorhanden, da in diesem
Bereich keine sonstigen, viel Platz benötigenden Fahrzeugteile
angeordnet sind.
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Im
Gegensatz zu den bekannten Lenkgetrieben ist das Antriebsritzel
nicht fest an der Eingangswelle befestigt bzw. mit dieser einstückig
ausgebildet, sondern Antriebsritzel und Eingangswelle sind gegeneinander
verdrehbar. Dadurch wird erreicht, dass beim Verdrehen der Eingangswelle
das Antriebsritzel nicht unmittelbar mitgedreht wird, sondern dass
die auf die Eingangswelle über das Lenkrad aufgebrachte
Drehbewegung zunächst auf die in Fahrtrichtung vor dem
Antriebsritzel liegenden Elemente des Lenkgetriebes übertragen
und dort beispielsweise durch eine vorgesehene Aktivlenkung beeinflusst
werden und erst die resultierende Drehbewegung auf das Antriebsritzel übertragen
wird.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
durch die Lenkwinkelüberlagerungseinheit eine an deren
Ausgang wirkende resultierende Drehzahl durch Überlagerung
einer am ersten Eingang anliegenden, durch Verdrehen des Lenkrads
erzeugten Drehzahl mit einer am zweiten Eingang anliegenden, von
der Winkelstelleinheit erzeugten Dreh zahl erzeugt. Je nach Fahrzustand,
der beispielsweise durch entsprechende Sensoren ermittelt werden
kann, werden durch die Lenkwinkelüberlagerungseinheit somit
eine resultierende Drehzahl und damit ein resultierender Lenkwinkel
erzeugt, der optimal auf den Fahrzustand angepasst ist.
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Bevorzugt
ist das Antriebsritzel auf der Eingangswelle zwischen dem Lenkrad
und der Lenkwinkelüberlagerungseinheit angeordnet. Weiterhin
bevorzugt ist die Winkelstelleinheit und/oder die Lenkwinkelüberlagerungseinheit
koaxial zu der Eingangsachse angeordnet. Dadurch kann eine sehr
kompakte und Platz sparende Bauweise des Lenkgetriebes erreicht
werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist die Lenkwinkelüberlagerungseinheit zwischen dem Antriebsritzel
und der Winkelstelleinheit angeordnet. Auch dadurch wird eine besonders
kompakte Bauweise erreicht, da der Ausgang der Lenkwinkelüberlagerungseinheit
wieder direkt zum Antriebsritzel zurückgeführt
werden kann und der zweite Eingang für die Winkelstelleinheit
davon unbeeinflusst auf der von dem Antriebsritzel abgewandten Seite
der Lenkwinkelüberlagerungseinheit angeordnet werden kann.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
umfasst die Lenkwinkelüberlagerungseinheit ein Eingangszahnrad,
zumindest ein mit dem Eingangszahnrad kämmendes, an einem
Planetenradträger drehbar gelagertes Planetenrad sowie
ein mit dem Planetenrad kämmendes Ausgangszahnrad. Bevorzugt
sind dabei das Eingangszahnrad und/oder der Planetenradträger und/oder
das Ausgangszahnrad koaxial zu einer gemeinsamen Drehachse, insbesondere
zu der Eingangsachse angeordnet.
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Auch
dadurch wird wiederum eine besonders kompakte Bauweise des erfindungsgemäßen Lenkgetriebes
erreicht.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist der Planetenradträger in einem ersten Betriebsmodus,
in dem keine Lenkwinkelkorrektur stattfindet, unverdrehbar gehalten,
und in einem zweiten Betriebsmodus, in dem eine Lenkwinkelkorrektur
stattfindet, von der Winkelstelleinheit angetrieben.
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Bevorzugt
bilden das Eingangszahnrad den ersten Eingang, der Planetenradträger
den zweiten Eingang und das Ausgangszahnrad den Ausgang der Lenkwinkelüberlagerungseinheit.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
sind das Eingangszahnrad und das Ausgangszahnrad als Sonnenräder
bzw. Stirnräder ausgebildet. Grundsätzlich ist
es auch denkbar, dass das Eingangszahnrad und das Ausgangszahnrad
als Hohlräder ausgebildet sind oder dass das Eingangszahnrad
als Sonnenrad und das Ausgangszahnrad als Hohlrad oder umgekehrt
ausgebildet sind.
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Grundsätzlich
ist jede Ausbildung der Lenkwinkelüberlagerungseinheit
möglich, bei der zwei Eingänge und ein Ausgang
vorgesehen sind und durch den zweiten Eingang selektiv die am ersten Eingang
anliegende Drehzahl beeinflusst, d. h. vergrößert
oder verkleinert werden kann. Beispielsweise kann die Lenkwinkelüberlagerungseinheit
auch als Kegelradausgleichsgetriebe ausgebildet sein, bei dem zwei
einander gegenüberliegende Halbwellen an ihren jeweiligen
Enden mit einander zugewandten Kegelrädern versehen sind,
die wiederum über ebenfalls als Kegelräder ausgebildete
Ausgleichsräder in Verbindung stehen. Die Ausgleichsräder
sind dabei in einem Ausgleichsgehäuse um ihre Drehachsen verdrehbar gelagert,
wobei das Ausgleichsgehäuse wiederum um die Halbwellen
verdrehbar gelagert ist. In diesem Fall bildet eine der Halbwellen
den ersten Eingang, die andere Halbwelle den Ausgang und das Ausgleichsgehäuse
den zweiten Eingang der Lenkwinkelüberlagerungseinheit.
Da die beiden Halbwellen gegengleich drehen, muss in diesem Fall
eine Richtungsumkehr vorgesehen werden. Diese kann beispielsweise
durch eine entsprechend geänderte Anordnung von Antriebsritzel
und Zahnstange zueinander (Antriebritzel oberhalb oder unterhalb
der Zahnstange) erreicht werden. Ist das Ausgleichsgehäuse
in Ruhe, so wird eine 1:1-Übersetzung mit umgekehrter Drehrichtung
zwischen Eingang und Ausgang erzeugt.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
umfasst das Planetenrad zwei koaxial zueinander angeordnete, drehfest
miteinander verbundene Planetenradabschnitte, die insbesondere eine
unterschiedliche Anzahl von Zähnen besitzen. Einer der
beiden Planetenradabschnitte ist dabei dem Eingangszahnrad und der
andere dem Ausgangszahnrad zugeordnet, so dass die Drehung des Eingangszahnrads
auf den ersten sowie den damit fest verbundenen zweiten Planetenradabschnitt übertragen
und von letzterem wiederum auf das Ausgangszahnrad übertragen
wird. Durch die Wahl der Zahnzahl der beiden Planetenradabschnitte
kann dabei eine gewünschte Übersetzung vorgegeben
werden.
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Bevorzugt
besitzen das Eingangszahnrad und das Ausgangszahnrad eine unterschiedliche
Anzahl von Zähnen, um ebenfalls eine gewünschte Übersetzung
erreichen zu können. Dabei sind die Anzahl der Zähne
von Eingangsrad und Ausgangsrad an die entsprechende Anzahl von
Zähnen der Planetenradabschnitte angepasst.
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Generell
kann die Lenkwinkelüberlagerungseinheit als Planetengetriebe
oder als sonstiges Getriebe ausgebildet sein, mit dem die Erzeugung
einer Lenkwinkelüberlagerungseinheit möglich ist.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist der Ausgang der Lenkwinkelüberlagerungseinheit mit
dem Antriebsritzel über eine Hohlwelle verbunden. Dabei
ist insbesondere die Eingangswelle durch die Hohlwelle hindurchgeführt
und in dieser verdrehbar gelagert. Dadurch wird wiederum eine konzentrische
und sehr kompakte Ausbildung des Lenkgetriebes erreicht.
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Vorteilhaft
ist der Ausgang der Lenkwinkelüberlagerungseinheit mit
dem Antriebsritzel über ein elastisches Koppelelement verbunden.
Durch das elastische Kopplungselement können beispielsweise Toleranzen
kompensiert werden.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
umfasst die Winkelstelleinheit einen Elektromotor mit einem Stator
und einem Rotor, wobei der Rotor über ein Getriebe zum
Ansteuern der Lenkwinkelüberlagerungseinheit mit deren
zweiten Eingang verbunden ist. Durch das Getriebe kann dabei die
gewünschte Übersetzung eingestellt werden.
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Bevorzugt
ist der Rotor um die Drehachse der Eingangswelle verdrehbar angeordnet,
so dass insgesamt ein koaxialer kompakter Aufbau des Lenkgetriebes
möglich ist.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist das Getriebe als Planetengetriebe, insbesondere als Exzentergetriebe
mit Hohlrad, d. h. als reduziertes Planetengetriebe ausgebildet.
Grundsätzlich ist auch die Verwendung eines normalen Planetengetriebes
möglich.
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Durch
die Verwendung eines Exzentergetriebes kann ein schnell laufender
Elektromotor verwendet werden, da über das Exzentergetriebe
dessen Drehzahl entsprechend herabgesetzt wird. Weiterhin wird durch
das Exzentergetriebe eine Selbsthemmung erreicht, wenn der Elektromotor
stillsteht, so dass bei Ausfall des Elektromotors ein Notbetrieb
des Lenkgetriebes ohne Aktivlenkung möglich ist.
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Bevorzugt
umfasst das Exzentergetriebe zumindest ein Planetenrad, das mit
dem Hohlrad in Eingriff steht, eine Exzenterwelle, die drehwirksam
mit dem Planetenrad und dem Elektromotor verbunden ist, sowie zumindest
ein Kopplungselement, das zum drehwirksamen Ankoppeln des Planetenrads
an dem zweiten Eingang der Lenkwinkelüberlagerungseinheit
ausgebildet ist.
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Das
Kopplungselement kann dabei insbesondere einen sich zur Drehachse
parallel erstreckenden Ansatz, beispielsweise einen Stift umfassen,
der in eine in dem Planetenrad ausgebildete Öffnung hineinragt.
Bevorzugt sind mehrere Ansätze und eine entsprechende Anzahl
von Öffnungen vorgesehen, die sich insbesondere konzentrisch
um die Drehachse herum in gleichmäßigem Abstand
auf einer Kreislinie erstrecken.
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Sind
zwei Planetenräder vorgesehen, so sind diese bevorzugt
gegenüber der Drehachse um 180° versetzt zueinander
angeordnet, so dass auf einen sonstigen Masseausgleich verzichtet
werden kann.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Lenkgetriebe
in einem einheitlichen Gehäuse angeordnet. Insbesondere
bei einer vollständig koaxialen Anordnung der einzelnen
Elemente des Lenkgetriebes hintereinander kann eine sehr kompakte
Ausbildung des Lenkgetriebes in einem einheitlichen Gehäuse
erreicht werden.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist eine mit dem Antriebsritzel zusammenwirkende Zahnstange durch
ein Gehäuse des Lenkgetriebes hindurchgeführt.
Das Gehäuse umfasst in diesem Fall Ein- und Austrittsöffnungen,
durch die die Zahnstange in das Gehäuse ein- bzw. austritt.
Insbesondere ist dabei die Zahnstange durch einen Bereich des Gehäuses
hindurchgeführt, der dem Lenkrad zugewandt ist. Auf diese Weise
wird erreicht, dass zumindest ein überwiegender Teil des
Lenkgetriebes in Fahrtrichtung des Fahrzeugs vor der Zahnstange
angeordnet ist und somit der Platzbedarf für das Lenkgetriebe
zwischen Zahnstange und Lenkrad im Bereich des Motors minimiert ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung wird vorliegend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben;
in diesen zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht einer Lenkanordnung eines Fahrzeugs mit einem
erfindungsgemäß ausgebildeten Lenkgetriebe,
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2 einen
Längsschnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes
Lenkgetriebe und
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3 einen
Querschnitt durch das Lenkgetriebe nach 2 entlang
der Linie A-A.
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1 zeigt
eine Lenkanordnung 1, die ein Lenkrad 2 sowie
ein mit dem Lenkrad 2 über eine Lenkgelenkwelle 3 verbundenes
Lenkgetriebe 4 umfasst.
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Das
Lenkgetriebe 4 umfasst eine Längsachse 5,
die in Längsrichtung eines mit der Lenkanordnung 1 ausgestatteten
Fahrzeugs verläuft und senkrecht zu einer sich quer zum
Fahrzeug erstreckenden Querachse 6 angeordnet ist. Entlang
der Querachse 6 ist eine Zahnstange 7 angeordnet,
deren Enden gelenkig mit Spurstangen 8 verbunden sind,
durch die beim Verdrehen des Lenkrads 2 Räder 9 des
Fahrzeugs verschwenkt werden können.
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Weiterhin
sind Sensoren 10, 11 vorgesehen, über
die vorgegebene Parameter, wie beispielsweise Lenkwinkel oder Drehgeschwindigkeit
des Lenkrads 2 erfasst werden können, und deren
Ausgänge mit Eingängen einer Steuerung 12 verbunden
sind. Ein Ausgang der Steuerung 12 ist wiederum mit einem Eingang
des Lenkgetriebes 4 verbunden, wodurch eine Aktivlenkung
des Fahrzeugs gebildet wird.
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Abhängig
vom Fahrzustand, der durch von den Sensoren 10, 11 oder
sonstigen geeigneten Sensoren erfasste Parameter gekennzeichnet
ist, kann bei einem Verdrehen des Lenkrads 2 der letztlich
auf die Räder 9 wirkende Drehwinkel über
die Steuerung 12 beeinflusst werden, indem dem durch das
Lenkrad 2 erzeugten Drehwinkel ein zusätzlicher
Drehwinkel in positiver oder negativer Richtung überlagert wird.
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Die Übertragung
der Lenkbewegung vom Lenkrad 2 über die Lenkgelenkwelle 3 zum
Lenkgetriebe 4 erfolgt dabei über eine Eingangswelle 13,
die insbesondere gelenkig und/oder über ein nicht dargestelltes Übersetzungsgetriebe
mit der Lenkgelenkwelle 3 verbunden sein kann, wobei die
Längsachse 5 des Lenkgetriebes 4 gleichzeitig
die Längsachse der Eingangswelle 13 bildet.
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Aus
dem Längsschnitt nach 2 ist zu
erkennen, dass die Eingangswelle 13 an ihrem der Lenkgelenkwelle 3 zugewandten
Ende eine Verzahnung 14 aufweist, durch die eine Verbindung
mit der in 2 nicht dargestellten Lenkgelenkwelle 3 erfolgt.
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Die
Eingangswelle 3 erstreckt sich durch eine stirnseitige Öffnung 15 in
ein Gehäuse 16 des Lenkgetriebes 4 entlang
der Längsachse 5 hinein, die gleichzeitig eine
Drehachse für die Eingangswelle 13 bildet. Im
Inneren des Gehäuses 16 ist unmittelbar nach der
stirnseitigen Öffnung 15 ein Antriebsritzel 17 angeordnet,
das eine zu der Drehachse 5 koaxiale Längsbohrung 18 aufweist
und über Drehlager 19 um die Drehachse 5 verdrehbar
gelagert ist.
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Das
Antriebsritzel 17 ist dabei nicht wie üblich mit
der Eingangswelle 13 fest verbunden, sondern die Eingangswelle 13 ist
durch die Längsbohrung 18 des Antriebsritzels 17 hindurchgeführt,
wobei das Antriebsritzel 17 und die Eingangswelle 13 gegeneinander
verdrehbar sind.
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Das
Antriebsritzel 17 steht mit einer Zahnstange 66 in
Eingriff, die in einer in dem Gehäuse 16 ausgebildeten
Führungsrinne 67 im Wesentlichen senkrecht zur
Drehachse 5 verschiebbar gelagert. Dazu besitzt das Gehäuse 16 zwei
nicht dargestellte Öffnungen, die jeweils im zum Lenkrad 2 hin
gerichteten Bereich des Gehäuses 16 auf beiden
Seiten unterhalb der Eingangswelle 13 ausgebildet sind.
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Etwa
in der Mitte des Gehäuses 16 ist koaxial zur Drehachse 5 eine
Lenkwinkelüberlagerungseinheit 20 ausgebildet,
die ein ein Eingangszahnrad 21 bildendes erstes Sonnenrad 22,
mit diesem kämmende Planetenräder 23 sowie
ein ein Ausgangszahnrad 24 bildendes zweites Sonnenrad 25 umfasst.
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Das
erste Sonnenrad 22 ist dabei über eine Verzahnung 26 drehfest
mit der Eingangswelle 13 verbunden.
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Die
Planetenräder 23 besitzen zwei koaxial zueinander
angeordnete, fest miteinander verbundene Planetenräderabschnitte 27, 28,
wobei der Durchmesser und die Zahnzahl des Planetenradabschnitts 28 jeweils
kleiner als der Durchmesser und die Zahnzahl des Planetenradabschnitts 27 sind.
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Der
Durchmesser des zweiten Sonnenrads 25 ist entsprechend
größer als der Durchmesser des ersten Sonnenrads 23,
so dass die Zähne des zweiten Sonnenrads 25 jeweils
mit den Zähnen des Planetenradabschnitts 28 in
Eingriff stehen.
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Das
zweite Sonnenrad 25 ist drehbar gegenüber einem
in radialer Richtung verbreiterten Abschnitt 29 der Eingangswelle 13 gelagert,
so dass sich auch das zweite Sonnenrad 25 gegenüber
der Eingangswelle 13 verdrehen lässt. Weiterhin
ist stirnseitig an dem zweiten Sonnenrad 25 eine sich in Richtung
zum Antriebsritzel 3 hin erstreckende Hohlwelle 30 angeformt,
die über ein elastisches Kopplungselement 31,
beispielsweise ein ringförmiges Elastomer-Formteil mit
einem ringförmigen Verbindungselement 68 verbunden
ist, das letztlich wiederum mit einem hülsenförmigen
Ansatz 32 des Antriebsritzels 17 drehfest verbunden
ist.
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Die
Planetenräder 23 sind jeweils über Lagerelemente 33, 34 in
innen liegenden Gehäuseabschnitten 35, 36 drehbar
gelagert, die somit einen Planetenradträger 37 für
die Planetenräder 23 bilden.
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Während
der Gehäuseabschnitt 36 über Lager 38 um
die Drehachse 5 verdrehbar an der Hohlwelle 30 gelagert
ist, ist der Gehäuseabschnitt 36 über
entsprechende Lager 39 ebenfalls um die Drehachse 5 an
einer Exzenterwelle 40 drehbar gelagert. Die Exzenterwelle 40 besitzt
eine Längsbohrung 41, durch die das in Fahrtrichtung
zeigende Ende der Eingangswelle 13 hindurchgeführt
ist, welches über ein Lager 42 in einer am stirnseitigen
Ende des Gehäuses 16 ausgebildeten Lageraufnahme 43 um
die Drehachse 5 drehbar gegenüber dem Gehäuse 16 gelagert
ist.
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Die
Exzenterwelle 40 ist über ein Lager 44 um
die Drehachse 5 drehbar an dem Gehäuse 16 gelagert.
Ausgehend von dem der Lageraufnahme 43 zugeordneten freien
Ende der Exzenterwelle 40 besitzt diese zunächst
einen konzentrischen Abschnitt 45, an dem sich zwei um
180° gegeneinander versetzte exzentrische Ringabschnitte 46, 47 anschließen.
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An
dem konzentrischen Abschnitt 45 der Exzenterwelle 40 ist
ein Rotor 48 drehfest befestigt, der zusammen mit einem
am Gehäuse 16 befestigten Stator 49 einen
Elektromotor 50 bildet, der über die Steuerung 12 ansteuerbar
ist und einen Teil einer Winkelstelleinheit 51 bildet.
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Die
Winkelstelleinheit 51 umfasst weiterhin die Exzenterwelle 40 sowie
an den exzentrischen Ringabschnitten 46, 47 gelagerte
Planetenräder 52, 53, die mit an der
Innenseite des Gehäuses 16 befestigten Hohlrädern 54, 55 in
Eingriff stehen und zusammen mit der Exzeterwelle 40 ein
Exzentergetriebe 69 bilden.
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Während
die Hohlräder 54, 55 sowie der Rotor 48 und
der konzentrische Abschnitt 45 der Exzenterwelle 40 koaxial
zu der Drehachse 5 angeordnet sind, sind der exzentrische
Ringabschnitt 46 sowie das Planetenrad 53 um eine
zur Drehachse 5 (siehe auch 3) um den
Abstand e1 nach oben versetzte Drehachse 56 angeordnet.
In analoger Weise sind der exzentrische Ringabschnitt 47 sowie
das Planetenrad 52 in einer dazu entgegengesetzten Richtung um
eine gegenüber der Drehachse 5 um einen Abstand
e2 versetzte Drehachse 57 koaxial angeordnet.
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Sowohl
das Planetenrad 52 als auch das Planetenrad 53 sind
jeweils über Lager 58, 59 an den exzentrischen
Ringabschnitten 46 bzw. 47 gelagert, wie es insbesondere
auch aus 3 deutlich erkennbar ist.
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In
den Planetenrädern 52, 53 sind eine Vielzahl
von kreisförmigen Öffnungen 60, 61 ausgebildet, in
denen Gleitbuchsen 62, 63 angeordnet sind. In
die Gleitbuchsen 62, 63 greifen stiftförmige
Ansätze 64 ein, die jeweils in einem ringförmigen
Basiselement 65 verankert sind. Das ringförmige
Basiselement 65 wiederum ist mit der Stirnseite des Gehäuseabschnitts 35 des
Planetenradträgers 37 drehfest verbunden, so dass
bei einem Verdrehen der Planetenräder 52, 53 deren
Drehbewegung über die in die Gleitbuchsen 62, 63 hineinragenden
Stifte 64 auf das Basiselement 65 und damit auf
den Planetenradträger 37 übertragen wird.
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Bei
einem Verdrehen des Lenkrads 2 wird diese Drehbewegung über
die Lenkgelenkwelle 3 auf die Eingangswelle 13 des
Lenkgetriebes 4 übertragen. Die Drehbewegung wird
von der sich durch das Antriebsritzel 17 hindurch erstreckenden
Eingangswelle 13 über das erste Sonnenrad 22 auf
die Planetenradabschnitte 27, 28 der Planetenräder 23 übertragen,
von wo sie auf das zweite Sonnenrad 25 übertragen
wird. Die Drehbewegung des zweiten Sonnenrads 25 wird über
das elastische Kopplungselement 31 und das Verbindungselement 68 auf
den Ansatz 32 des Antriebsritzels 17 übertragen,
wodurch sich dieses verdreht und eine axiale Verschiebung der Zahnstange 66 in
der Führungsrinne 67 bewirkt.
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Solange
der Elektromotor 50 stillsteht, erfolgt die Drehzahlübertragung
vom Lenkrad 2 auf das Antriebsritzel 17 in der
zuvor beschriebenen Weise. Wird der Elektromotor 50 über
die Steuerung 12 zum Erzeugen einer Aktivlenkung angesteuert,
so wird die dadurch erzeugte Drehbewegung des Rotors 48 auf die
Exzenterwelle 40 übertragen, wodurch die Planetenräder 52, 53 jeweils
in den Hohlrädern 54, 55 abrollen. Diese
deutlich untersetzte Drehbewegung der Planetenräder 52, 53 wird über
die Stifte 64 auf das ringförmige Basiselement 65 und
den damit verbundenen Planetenradträger 37 übertragen,
so dass die entstehende Drehbewegung zu der von dem Lenkrad 2 vorgegebenen
Drehzahl addiert bzw. bei entgegengesetzter Drehrichtung von dieser
abgezogen wird. Auf diese Weise kann durch entsprechende Ansteuerung
des Elektromotors 50 der Winkelstelleinheit 51 die
gewünschte resultierende Drehzahl des Antriebsritzels 17 und
damit eine gewünschte Bewegung der Räder 9 eingestellt
werden.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Lenkgetriebes
wird dabei erreicht, dass dieses praktisch vollständig
in Fahrtrichtung vor der Zahnstange 66 angeordnet ist und
somit praktisch keinen Platz innerhalb des Motorraums im Bereich
hinter der Zahnstange 66, d. h. im Bereich des Motors benötigt.
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- 1
- Lenkanordnung
- 2
- Lenkrad
- 3
- Lenkgelenkwelle
- 4
- Lenkgetriebe
- 5
- Langsachse/Drehachse
- 6
- Querachse
- 7
- Zahnstangen
- 8
- Spurstangen
- 9
- Räder
- 10
- Sensor
- 11
- Sensor
- 12
- Steuerung
- 13
- Eingangswelle
- 14
- Verzahnung
- 15
- Öffnung
- 16
- Gehäuse
- 17
- Antriebsritzel
- 18
- Längsbohrung
- 19
- Drehlager
- 20
- Lenkwinkelüberlagerungseinheit
- 21
- Eingang/Eingangszahnrad
- 22
- Sonnenrad
- 23
- Planetenräder
- 24
- Ausgang/Ausgangszahnrad
- 25
- Sonnenrad
- 26
- Verzahnung
- 27
- Planetenradabschnitt
- 28
- Planetenradabschnitt
- 29
- verbreiteter
Abschnitt der Eingangswelle 13
- 30
- Hohlwelle
- 31
- elastische
Kopplung
- 32
- Ansatz
- 33
- Lagerelement
- 34
- Lagerelement
- 35
- Gehäuseabschnitt
- 36
- Gehäuseabschnitt
- 37
- Planetenradträger
- 38
- Lager
- 39
- Lager
- 40
- Exzenterwelle
- 41
- Längsbohrung
- 42
- Lager
- 43
- Lageraufnahme
- 44
- Lager
- 45
- konzentrischer
Abschnitt der Exzenterwelle
- 46
- exzentrischer
Ringabschnitt der Exzenterwelle
- 47
- exzentrischer
Ringabschnitt der Exzenterwelle
- 48
- Rotor
- 49
- Stator
- 50
- Elektromotor
- 51
- Winkelstelleinheit
- 52
- Planetenrad
- 53
- Planetenrad
- 54
- Hohlrad
- 55
- Hohlrad
- 56
- versetzte
Drehachse
- 57
- versetzte
Drehachse
- 58
- Lager
- 59
- Lager
- 60
- Öffnung
- 61
- Öffnung
- 62
- Gleitbuchsen
- 63
- Gleitbuchsen
- 64
- Stifte
- 65
- Basiselement
- 66
- Zahnstange
- 67
- Führungsrinne
- 68
- Verbindungselement
- 69
- Getriebe/Exzentergetriebe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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