DE102007005560A1 - Verfahren zum Betreiben einer Bohrvorrichtung für geologische Strukturen, Verfahren zum Erkennen von geologischen Strukturen sowie Bohrvorrichtung für geologische Strukturen - Google Patents

Verfahren zum Betreiben einer Bohrvorrichtung für geologische Strukturen, Verfahren zum Erkennen von geologischen Strukturen sowie Bohrvorrichtung für geologische Strukturen Download PDF

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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
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    • E21B44/005Below-ground automatic control systems

Abstract

Eine Tunnelbohrmaschine weist einen drehbar gelagerten Bohrkopf (16) mit Bohrwerkzeugen (22), zwei Sensorelemente (30), mehrere Signalerzeuger (28) sowie eine Auswerteeinheit (32) auf. Die Signalerzeuger (28) sind von den Sensorelementen (30) räumlich getrennt angeordnet. Ein Betriebsverfahren umfasst die Schritte des Erzeugens eines Ausgangssignals (42) mittels der Signalerzeuger (28), des Erfassens des Ausgangssignals (42) und eines Antwortsignals (44) mittels der Sensorelemente (30), des Auswertens des erfassten Ausgangssignals (42) und des Antwortsignals (44) mittels der Auswerteeinheit (32) sowie des Ausgebens eines Statussignals mittels der Auswerteeinheit (32) in Abhängigkeit des erfassten Ausgangssignals (42) und des Antwortsignals (44). Die Auswerteeinheit (32) ist mit einer tranierbaren künstlichen Intelligenz ausgestattet, die eine trainierbare Entscheidungsfähigkeit aufweist. Die Auswerteeinheit (32) erkennt anhand des erfassten Ausgangssignals (42) und des Antwortsignals (44) Betriebzustände von Elementen der Tunnelbohrmaschine. Die Auswerteeinheit (32) erkennt anhand des erfassten Ausgangssignals (42) und des Antwortsignals (44) Art und/oder Beschaffenheit des Materials (24) in einem Bereich (26) vor dem Bohrkopf (16).

Description

  • Anwendungsgebiet und Stand der Technik
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Bohrvorrichtung für geologische Strukturen, insbesondere zum Betrieb einer Tunnelbohrmaschine, die wenigstens einen drehbar gelagerten Bohrkopf mit Bohrwerkzeugen, wenigstens ein Sensorelement, wenigstens einen Signalerzeuger sowie wenigstens eine Auswerteeinheit aufweist. Der wenigstens eine Signalerzeuger ist vorzugsweise von dem wenigstens einen Sensorelement räumlich getrennt angeordnet. Das Verfahren umfasst wenigstens die Schritte des Erzeugens eines Ausgangssignals mittels des Signalerzeugers, des Erfassens des Ausgangssignals und/oder eines Antwortsignals mittels des Sensorelements, des Auswertens wenigstens des erfassten Ausgangssignals und oder des Antwortsignals mittels der Auswerteinheit sowie des Ausgebens eines Statussignals mittels der Auswerteeinheit in Abhängigkeit des erfassten Ausgangssignals und/oder Antwortsignals. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Erkennen von geologischen Strukturen sowie eine Bohrvorrichtung für geologische Strukturen.
  • Derartige Verfahren sind beispielsweise aus der DE 35 05 408 A1 bekannt. Darin ist eine so genannte Teilschnittvortriebsmaschine mit einer Schrämwalze beschrieben, wobei die Schrämwalze mit mehreren Schrämmeißeln versehen ist. Es ist vorgesehen, die von den Schrämmeißeln beim Abtragen des Abraumgutes erzeugten Schallwellen und Vibrationen zu erfassen. Das erwartete Spektrum ist zyklisch, so dass also jede Stelle der Walze bei jeder Umdrehung der Walze im Wesentlichen das gleiche Geräusch beim Kontakt mit dem abzuräumenden Untergrund erzeugt. Das tatsächlich erfasste Spektrum wird auf Abweichungen untersucht, die sich bis in einen Bereich außerhalb vorbestimmter Toleranzen erstrecken. Daraus werden Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit der Schrämmeißel gezogen. Das System bedarf einer Programmierung, die auf das jeweilige bearbeitete Gestein und die jeweiligen verwendeten Schrämmeißel abgestellt ist. Rückschlüsse auf das abgetragene Gestein beziehungsweise Mineral sind nur sehr bedingt möglich.
  • Aufgabe und Lösung
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Verfahren zum Betrieb einer Bohrvorrichtung für geologische Strukturen, ein Verfahren zum Erkennen von geologischen Strukturen sowie eine Bohrvorrichtung für geologische Strukturen der Eingangs genannten Art zu schaffen, mittels denen ein Betriebszustand der Bohrvorrichtung überwacht sowie das gebohrte beziehungsweise zu bohrende Material nach Art und Beschaffenheit erkannt werden kann.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht. Manche der nachfolgenden, jedoch nicht erschöpfend aufgezählten Merkmale und Eigenschaften treffen sowohl auf die Verfahren als auch auf die Vorrichtung zu. Sie werden teilweise nur einmal beschrieben, gelten jedoch unabhängig voneinander und in beliebiger Kombination sowohl für die Verfahren als auch für die Vorrichtung. Weiterhin ist die Reihenfolge der aufgelisteten Merkmale nicht bindend sondern kann vielmehr entsprechend optimierter Verfahren beziehungsweise einer Vorrichtung für die optimierten Verfahren geändert werden.
  • Erfindungsgemäß ist die Auswerteeinheit trainierbar und weist eine trainierbare Entscheidungsfähigkeit auf. Die Auswerteeinheit erkennt anhand des erfassten Ausgangssignals und/oder Antwortsignals, die das aus Sicht des oder der Sensorelemente Eingangssignale sind, wenigstens einen Betriebszustand eines Elements und/oder einer Gruppe von Elementen der Bohrvorrichtung beziehungsweise Art und/oder Beschaffenheit des Materials wenigstens in einem Bereich vor dem Bohrkopf. Als Bohrvorrichtung im Sinne der Erfindung wird jede Bohrvorrichtung verstanden, insbesondere jede Tunnelvortriebsmaschine, die dazu geeignet ist, Tunnel, Stollen und/oder Schächte zu bohren. Diese Bohrvorrichtungen lösen beispielsweise mittels schneiden, zertrümmern, drücken und/oder vibrieren die zu bohrende geologische Struktur und ermöglichen so einen Vortrieb der Bohrvorrichtung. Im Allgemeinen sind dies Großgeräte, beispielsweise Tunnelbohrmaschinen, mittels derer geologische Strukturen, nämlich Gestein, beispielsweise Hartgestein und/oder Weichgestein, Schlamm, Ton, Lehm, Sand, Kies oder dergleichen, gebohrt werden kann. Die Tunnelbohrmaschinen können ohne, mit einem oder mit mehreren so genannter Schilde ausgebildet sein. Die Erfindung kann jedoch auch bei entsprechenden Kleingeräten angewendet werden, die sich für den Einsatz der Erfindung eignen.
  • Der Bohrkopf der Bohrvorrichtung ist vorzugsweise im Bereich der Mittellängsachse der Bohrvorrichtung drehbar gelagert, wobei der Bohrkopf zum Erzeugen der Drehbewegung angetrieben wird, insbesondere mittels beliebiger Motoren. Die Bohrwerkzeuge des Bohrkopfes können erfindungsgemäß ebenfalls beliebig ausgebildet sein, so dass sie der jeweiligen Anwendung der Bohrvorrichtung angepasst werden können. Vorstellbar sind beispielsweise Drehmeißel, Schrämmeißel, schabende und/oder zertrümmernde Bohrwerkzeuge oder dergleichen. Generell dienen die Bohrwerkzeuge dazu, Material aus dem zu bohrenden Bereich zu entfernen.
  • Ein für das erfindungsgemäße Verfahren verwendetes Sensorelement kann beispielsweise optische, akustische, mechanische, magnetische und/oder elektrische Signale erfassen. Im Rahmen der Erfindung ist jede Art von Sensorelement vorstellbar, das einen Zustand der Bohrvorrichtung und/oder des die Bohrvorrichtung umgebenden Materials erkennen kann. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn hierzu ein weiteres Element notwendig ist, das ein durch die Bohrvorrichtung und/oder ein durch das die Bohrvorrichtung umgebende Material veränderbares Ausgangssignal erst erzeugen muss, das beispielsweise durch die Veränderung zum Antwortsignal wird. Es sei aber ausdrücklich angemerkt, dass das Antwortsignal nicht das veränderte Ausgangssignal sein muss, um erfindungsgemäß als Antwortsignal erachtet zu werden. Ein Geräusch, das beispielsweise durch eine Senkung, Sackung, Setzung oder dergleichen in der die Bohrvorrichtung umgebenden Geologie erzeugt wurde, kann gleichsam ein Antwortsignal gemäß der Erfindung sein. Unter einer Senkung ist erfindungsgemäß beispielsweise eine lotrechte Verschiebung des anstehenden Bodens infolge von Materialentzug verstanden, das sich beispielsweise in einem Einstürzen von Hohl räumen äußert. Als Sackung wird hier beispielsweise eine lotrechte Verschiebung des anstehenden Bodens infolge lastunabhängiger Umlagerung des Korngerüsts bei starker Durchnässung oder Austrocknung nichtbindiger Böden verstanden. Eine Setzung im Sinne der Erfindung ist beispielsweise eine lotrechte Verschiebung des anstehenden Bodens infolge einer Spannungszunahme oder von Erschütterungen, beispielsweise durch zusätzliche Belastung. Ein Signalerzeuger kann beispielsweise eine Lichtquelle, eine Geräuschquelle, eine Quelle eines elektrischen und/oder magnetischen Feldes, ein Vibrationserzeuger oder dergleichen sein. Vorzugsweise sind das Sensorelement und der Signalerzeuger räumlich voneinander getrennt, insbesondere über einige Meter voneinander, wobei die räumliche Trennung nicht zwingend notwendig ist. Sie kann aber die Genauigkeit der Erfassung des Sensorsignals erhöhen.
  • Die für das erfindungsgemäße Verfahren herangezogene Auswerteeinheit kann insbesondere ein Computer beziehungsweise eine Software für den Computer sein. Für die Erfindung ist es jedoch nur von Bedeutung, dass die der Auswerteeinheit zugedachten Aufgaben von der Auswerteeinheit bewältigt werden können. Die Auswerteeinheit kann beispielsweise auch mit einer Steuereinheit der Bohrvorrichtung gekoppelt sein und so auf die Steuereinheit Einfluss nehmen oder von der Steuereinheit beeinflusst werden. Die Auswerteeinheit ist vorgesehen, um in Abhängigkeit des Antwortsignals und/oder des Ausgangssignals ein Statussignal auszugeben. Als Statussignal wird im Rahmen der Erfindung jedes von der Auswerteeinheit erzeugte Signal verstanden, das eine weitere Auswerteeinheit, eine Steuereinheit und/oder eine Bedienperson dazu befähigt, Rückschlüsse über die Bohrvorrichtung, das zu bohrende Material, einen Bereich, in dem bereits zu bohrendes Material entfernt wurde und/oder ein diesen Bereich großräumig umgebendes Gebiet zu ziehen. Hierzu können die Verfahrensschritte einmalig, mehr malig in variierenden oder gleichbleibenden Zeitabständen und/oder kontinuierlich abgearbeitet werden.
  • Die Auswerteeinheit ist für das erfindungsgemäße Verfahren trainierbar. Hierzu kann die Auswerteinheit beispielsweise eine so genannte künstliche Intelligenz aufweisen, insbesondere ein so genanntes neuronales Netz. Die Trainierbarkeit kann sich beispielsweise so darstellen, dass der Auswerteeinheit Daten zugeführt werden, beispielsweise in Form der erfassten Sensorsignale, die in beliebiger Weise kommentiert werden, beispielsweise durch Bedienpersonal. So kann beispielsweise ein Sensorsignal, dass im Augenblick der Zerstörung eines Elements der Bohrvorrichtung erfasst wurde, um einen entsprechenden Kommentar ergänzt werden. Tritt das Signal später erneut auf, kann die Auswerteeinheit dann selbstständig das Signal dem eingetretenen Zustand zuordnen. Gleiches gilt auch für das zu erkennende Material. Ein weiteres Trainieren kann dann beispielsweise ebenfalls manuell erfolgen. Es ist aber auch möglich, dass die Auswerteeinheit aufgrund der bereits erlernten Erfahrungen aus neuen, bis zum Eintritt unbekannten Signalen, eigene Rückschlüsse zieht und entsprechende Statussignale erzeugt. Jede neu erlernte Sequenz, wobei diese wenigstens die Art des erfassten Signals und dessen Bedeutung umfasst, bereichert den Wissensschatz der Auswerteeinheit, so dass sie in fortgeschrittenem Stadium ihrer Anwendung mit immer weniger neuen Situationen konfrontiert wird. Als Element und/oder eine Gruppe von Elementen der Baugruppe wird erfindungsgemäß jedes Bauteil beziehungsweise jede Menge von Bauteilen der Bohrvorrichtung angesehen. Die erkannten Betriebszustände können beispielsweise „fehlerfreie Funktion", „Defekt eingetreten, Reparatur nötig" und/oder „Fehler/Defekt im Bauteil aufgetreten, Funktion aber noch gegeben". Ein Defekt eines Elements und/oder einer Gruppe von Elementen, der dazu führt, dass das Element und/oder die Gruppe von Elementen unbrauchbar werden, tritt häufig nicht spontan auf, son dern kündigt sich über einen vergleichsweise langen Zeitraum an. So können beispielsweise Ermüdungsbrüche ausgehend von einem Ermüdungsanriss, der typischerweise im Verlauf Schwingungsstreifen ausbildet, über geraume Zeit entstehen. Daher kann bereits auf einen möglichen Defekt und/oder Ausfall eines Elements oder einer Gruppe von Elementen reagiert werden, wenn dieser noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass mit dem Ausfall des betroffenen Element und/oder der Gruppe von Elementen zu rechnen ist, also davor beziehungsweise in einem sehr frühen Stadium. Aber auch das Herabfallen von Gegenständen auf die Bohrvorrichtung oder beispielsweise eine Bedienperson, die sich verletzt hat oder in Gefahr gerät, sich zu verletzen, könnten mittels der Auswerteeinheit erkannt werden.
  • Der Auswerteeinheit werden hierzu insbesondere bereits vorverarbeitete Sensorsignale zugeführt, beispielsweise in digitalisierter Form oder zerlegt in ein Frequenzspektrum. Die Bearbeitung des Sensorsignals durch die Auswerteeinheit erfolgt in beliebiger Weise, wobei jede analoge und/oder digitale, hardware- und/oder softwaregestützte Bearbeitung möglich ist.
  • Vorteilhaft wird durch das erfindungsgemäße Verfahren eine dauerhafte Überwachung von Bereichen der Bohrvorrichtung oder die Bohrvorrichtung umgebend realisiert. Dies ist insbesondere in Bereichen von Bedeutung, die vom Bedienpersonal nicht ohne Weiteres einsehbar sind. Ein solcher Bereich kann beispielsweise bei einer Tunnelbohrmaschine vor dem Bohrkopf liegen, der während des Vortriebs nicht zugänglich ist. Aber auch Elemente der Bohrvorrichtungen im Inneren eines weiteren Elements können überwacht werden.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass das die Bohrvorrichtung umgebende Material und dessen Zustand, insbesondere auch in einem Bereich vor dem Bohrkopf, erkannt werden kann. Eine Vorerkundung eines Bereichs, der deutlich vor dem augenblicklich gebohrten Bereich angeordnet ist mittels der Erfindung ebenfalls möglich. So kann auf eine Materialänderung oder eine Änderungen seiner Beschaffenheit reagiert werden, ohne dass erst eine detaillierte insbesondere wissenschaftliche und dadurch teure Untersuchung des zu bohrenden Materials vorgenommen werden muss.
  • Durch die Trainierbarkeit der Auswerteeinheit wird vorteilhaft erreicht, dass keine Datensätze erhoben werden müssen, die der Auswerteeinheit erst zugeführt werden müssen, so dass die Auswerteeinheit, und somit auch die Erfindung, in höchstem Maße flexibel einsetzbar sind.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest ein Teil des erfassten Antwortsignals zumindest ein Teil des Ausgangssignals, das von den geologischen Strukturen beziehungsweise von dem Material in einem Bereich vor dem Bohrkopf auf unterschiedliche Weise reflektiert und gegebenenfalls verändert wird. Die Veränderung kann beispielsweise die Frequenz des Ausgangssignals, die Amplitude und/oder dessen Spektrum betreffen. Die Veränderung kann auch aufgrund von Streuung und/oder Absorption von Teilen des Ausgangssignals durch die geologischen Strukturen beziehungsweise das zu erkennende Material erfolgen. Es ist im Rahmen der Erfindung jedoch ausreichend, wenn lediglich ein Teil des Ausgangssignals durch die geologische Struktur beziehungsweise das zu erkennende Material verändert wird. Ein weiterer Teil des Ausgangssignals kann beispielsweise durch die Bohrvorrichtung selbst verändert werden, so dass Rückschlüsse auf die Bohrvorrichtung beziehungsweise deren Zustand gezogen werden können. Schließlich kann ein Teil des Antwortsignals auch identisch mit dem Ausgangssignal sein. Die Auswerteeinheit und/oder die Sensorelemente sind vorzugsweise so ausgebildet, dass die verschiedenen Anteile des Antwortsignals erkannt und entsprechend bewertet werden. Das Antwortsignal kann der Auswerteeinheit als beliebiges Signal zugeführt werden, insbesondere als periodisches Signal oder als diskretes Signal, beispielsweise als digitales beziehungsweise digitalisiertes Signal. Die Auswerteeinheit ist vorzugsweise ausgebildet, um zumindest dieses Signal zu verarbeiten, beispielsweise zu analysieren, zu digitalisieren oder dergleichen.
  • In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die erzeugten Ausgangssignale Wellen, insbesondere Schallwellen und/oder Vibrationen. In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Material vor dem Bohrkopf mittels des erzeugten Ausgangssignals seismisch vermessen. Die Wellen, insbesondere Schallwellen und/oder Vibrationen, breiten sich, sofern sie nicht mittels dem Fachmann bekannter Dämpfungsglieder gezielt gedämpft werden, als so genannte Körperschallwellen über die gesamte Bohrvorrichtung aus. Auch das zu erkennende Material wird von den Wellen durchsetzt, wobei Hohlräume, Strukturveränderungen und/oder unterschiedliche Materialien auf verschiedene Weisen auf die Wellen reagieren und die Wellen wie vorstehend beschrieben verändern. Die Wellen können beispielsweise von der Bohrvorrichtung direkt und/oder indirekt auf das zu erkennende Material sowie von dem zu erkennenden Material direkt und/oder indirekt auf die Bohrvorrichtung übertragen werden. Unter direkter Übertragung wird hier die Übertragung der Wellen oder dergleichen mittels körperlichem Kontakt zwischen dem Material und der Bohrvorrichtung verstanden. Indirekt ist hier entsprechend die Übertragung der Wellen über wenigstens ein Übertragungsmedium, beispielsweise Luft, Wasser, Schlamm oder dergleichen.
  • Die Wellen können beispielsweise mittels so genannter Vibratoren und/oder Schallquellen oder dergleichen erzeugt werden. Die Positionierung der Punkte und/oder Bereiche, von denen die Wellen ausgehen, ist erfindungsgemäß im Wesentlichen beliebig wählbar und kann der jeweiligen Situation angepasst werden.
  • In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Signalerzeuger die Bohrwerkzeuge, wobei die Bohrwerkzeuge vorzugsweise so genannte Schneidrollen beziehungsweise Rollenmeißel sind. In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Ausgangssignale bei einer Relativbewegung der Bohrwerkzeuge zum zu erkennenden Material erzeugt, wobei die Bohrwerkzeuge bei der Relativbewegung in Kontakt mit wenigstens einem Teil des zu erkennenden Materials stehen, insbesondere mit einer Oberfläche des zu erkennenden Materials in einem Bereich vor dem Bohrkopf. In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Signal beim Reiben, Gleiten, Kratzen, Abrollen oder dergleichen der Bohrwerkzeuge an dem zu erkennenden Material erzeugt, insbesondere in einem Bereich vor dem Bohrkopf.
  • Durch die Verwendung der Bohrwerkzeuge als Signalerzeuger wird vorteilhaft erreicht, dass keine zusätzlichen Bauteile als Signalerzeuger für das erfindungsgemäße Verfahren vorgesehen werden müssen. Auch ist vorteilhaft, dass die Bohrwerkzeuge dadurch ebenfalls mittels des Verfahrens überwachbar sind. Die Ausgangssignale für das Verfahren sind also erfindungsgemäß die normalen Betriebsgeräusche der Bohrvorrichtung.
  • Weiterhin vorteilhaft ist, dass das Verfahren auf einfache Weise in einer bestehenden Bohrvorrichtung angewendet werden kann, ohne dass eine tiefgreifende konstruktive Änderung beziehungsweise eine aufwändige Installation einer umfangreichen Vorrichtung für das Verfahren nötig wäre. Lediglich die Auswerteeinheit und das wenigstens eine Sensorelement müssen angebracht werden, die restliche Bohrvorrichtung bleibt im Wesentlichen unverändert.
  • Zusätzlich und/oder alternativ zu dieser Ausgestaltung ist es aber ebenfalls möglich, ein separates Bauteil vorzusehen, das dann in beschriebener Weise das Signal erzeugt, wobei dieses Bauteil dann kein Bohrwerkzeug ist.
  • In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist jedes der Bohrwerkzeuge mit einer einmaligen Signalcharakteristik versehen, insbesondere einschließlich einer jeweiligen dem Bohrwerkzeug zugeordneten Bohrwerkzeug-Anordnung. Auf diese Weise lassen sich alle Bohrwerkzeuge der Bohrvorrichtung zumindest mittels der Auswerteeinheit voneinander unterscheiden, insbesondere mittels des von dem jeweiligen Bohrwerkzeug erzeugten Frequenzspektrums. Besonders können vorteilhaft auch weitere Bauteile der Bohrvorrichtung mittels einer einmaligen Signalcharakteristik erkannt werden, beispielsweise eine dem Bohrwerkzeug zugeordnete Bohrwerkzeug-Anordnung. Diese Anordnungen können beispielsweise Achsanordnungen umfassen, an denen die Bohrwerkzeuge drehbar gelagert sind, aber auch Antriebe, Pumpen, Schläuche, Kühlungen oder dergleichen. Es ist hierbei lediglich relevant, dass die überwachten Elemente Signale der beschriebenen Art erzeugen oder erzeugen können, beispielsweise im Defektfall.
  • Die einmalige Signalcharakteristik der Bohrwerkzeuge kann beispielsweise dadurch erzeugt werden, dass die Masse der einzelnen Bohrwerkzeuge unterschiedlich gewählt wird. Weitere Möglichkeiten sind beispielsweise Unterschiede in der Materialzusammenstellung und/oder in der Härte des Materials der Bohrwerkzeuge. Auch kann jedes Bohrwerkzeug einzeln auf eine bestimmte Signalcharakteristik eingestellt werden, beispielsweise mittels Erzeugens kleiner Ausnehmungen, die unter Umständen mit unterschiedlichen Mengen von unterschiedlichem Verfüllmaterial gefüllt werden können. Das Einstellen der unterschiedlichen Signalcharakteristika ist im Wesentlichen vergleichbar mit dem Stimmen eines Musikinstruments.
  • In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Entscheidungsfähigkeit der Auswerteeinheit wenigstens bei einer ersten Durchführung des Verfahrens trainiert. In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens fällt die Auswerteeinheit Entscheidungen aufgrund des mittels des Trainings Erlernten. Das Training erfolgt vorzugsweise so, dass eine Bedienperson bestimmte Ereignisse als Normalzustand und/oder Ausnahmezustand oder dergleichen kennzeichnet beziehungsweise bestimmte Antwortsignale mit bestimmten Gesteinsarten und/oder anderen geologischen Strukturen verknüpft. Ein Ausnahmezustand ist beispielsweise ein Defekt beispielsweise an einem Bohrwerkzeug oder dergleichen. Mittels des Verfahrens können so alle Betriebszustände der gesamten Bohrvorrichtung überwacht sowie alle geologischen Strukturen und/oder Veränderungen im Bereich der Bohrvorrichtung erkannt werden.
  • In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden das Ausgangssignal, das Antwortsignal, das Statussignal und/oder die Ergebnisse der Auswertung mittels einer Speichervorrichtung gespeichert, insbesondere zur Dokumentation. Eine Dokumentation des Bohrvorgangs ist insbesondere im Tunnelbau oder dergleichen im Wesentlichen unabdingbar. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erübrigt sich eine nachträgliche Erstellung einer entsprechenden Dokumentation, beispielsweise durch eine gesonderte geologische Untersuchung. Die Dokumentation kann außerdem dazu verwendet werden, bei weiteren Bohrvorrichtungen die zur Verfügung stehenden und unter anderem als Entscheidungsgrundlage dienenden Datenbanken zu erweitern, so dass der Erfahrungsschatz an Erlerntem jeder einzelnen Auswerteeinheiten an andere Auswerteeinheiten weitergegeben werden kann.
  • Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Erkennen von geologischen Strukturen gelöst, wobei dieses Verfahren ebenfalls wenigstens die vorstehend beschriebenen Merkmale des Verfahrens zum Betrieb einer Bohrvorrichtung für geologische Strukturen aufweist.
  • Weiterhin wird die Aufgabe durch eine Bohrvorrichtung für geologische Strukturen gelöst, insbesondere durch eine Tunnelbohrmaschine, die wenigstens einen drehbar gelagerten Bohrkopf mit Bohrwerkzeugen, wenigstens ein Sensorelement, wenigstens einen Signalerzeuger sowie wenigstens eine Auswerteeinheit aufweist. Der wenigstens eine Signalerzeuger ist vorzugsweise räumlich getrennt von dem wenigstens einen Sensorelement angeordnet. Die Auswerteeinheit ist trainierbar und weist eine trainierbare Entscheidungsfähigkeit auf. In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung bilden das wenigstens eine Sensorelement, der wenigstens eine Signalerzeuger und die wenigstens eine Auswerteeinheit eine seismologische Untersuchungsvorrichtung. Die Untersuchungsvorrichtung kann aber darüber hinaus auch noch weitere Elemente aufweisen, beispielsweise um weitere Daten zu erheben und/oder einzugeben.
  • In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung ist das wenigstens eine Sensorelement an einem während eines Bohrvorgangs nicht rotierenden Bereich der Bohrvorrichtung angeordnet, insbesondere nicht in einem um eine Mittellängsachse der Bohrvorrichtung rotierenden Bereich. Die Mittellängsachse der Bohrvorrichtung entspricht im Wesentlichen der Mittellängsachse des gebohrten Tunnels, Schachts oder dergleichen, wobei im Tunnelbau ein gewisser Versatz dieser Mittellängsachsen zueinander zweckmäßig ist und durch die Kräfte, die auf den gebohrten beziehungsweise zu bohrenden Schacht oder dergleichen und die Bohrvorrichtung wirken, ausgeglichen wird.
  • Dadurch, dass die Sensorelemente nur an Bereichen vorgesehen werden, die nicht um die Mittellängsachse der Bohrvorrichtung gedreht wer den, sind beispielsweise keine vergleichsweise komplizierten Signalübertragungswege zwischen einem Sensorelement und der Auswerteeinheit nötig. Es ist jedoch erfindungsgemäß nicht ausgeschlossen, wenigstens ein Sensorelement im rotierenden Bohrkopf vorzusehen. Eine Signalübertragung kann beispielsweise mittels Schleifkontakten erfolgen, um die sich Kontaktbürsten drehen, mit denen die Auswerteeinheit verbunden ist. Eine weitere Möglichkeit der Verbindung wäre beispielsweise eine Funkverbindung, insbesondere mittels RFID-Technologie oder dergleichen.
  • In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung weist sie wenigstens einen Array aus wenigstens zwei Sensorelementen auf. In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung sind die wenigstens zwei Sensorelemente so an der Bohrvorrichtung verteilt angeordnet, dass eine räumliche Ortung einer Quelle des Antwortsignals ermöglicht ist. Die zwei Sensorelemente sind dann so angeordnet, dass ein Stereo-Effekt ausgenutzt werden kann. Aus den erfassten Signalen, die aufgrund von Laufzeitunterschieden zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Sensorelemente erreichen, kann dann beispielsweise die Auswerteeinheit die Position der Quelle des Antwortsignals ermitteln. Es versteht sich jedoch, dass die Ortung einer Geräuschquelle genauer wird, je mehr Sensorelemente vorgesehen werden. Weiterhin kann die Genauigkeit der Ortung erhöht werden, wenn die Sensorelemente Filtereigenschaften aufweisen, die insbesondere einstellbar sind, beispielsweise mittels eines von der Auswerteeinheit ausgegebenen Signals.
  • In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung sind die Signalerzeuger die Bohrwerkzeuge und die Bohrwerkzeuge sind so genannte Schneidrollen beziehungsweise Rollenmeißel. Die Signalerzeuger erzeugen als Ausgangssignale Wellen, insbesondere Schallwellen und/oder Vibrationen. Diese werden bei einer Relativbewegung des Bohrwerkzeugs zum zu erkennenden Material von dem Bohrwerkzeug erzeugt, wobei das Bohrwerkzeug bei der Relativbewegung in Kontakt mit wenigstens einem Teil des zu erkennenden Materials steht, insbesondere mit einer Oberfläche des zu erkennenden Material in einem Bereich vor dem Bohrkopf. Das Ausgangssignal wird beim Reiben, Gleiten, Kratzen und/oder Abrollen der Bohrwerkzeuge an der zu erkennenden Substanz erzeugt, insbesondere in einem Bereich vor dem Bohrkopf. Insbesondere weist jedes der Bohrwerkzeuge eine einmalige Signalcharakteristik auf, vorzugsweise einschließlich einer jeweiligen dem Bohrwerkzeug zugeordneten Bohrwerkzeug-Anordnung.
  • Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich alleine oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung der Anmeldung in einzelne Abschnitte und Zwischen-Überschriften beschränken die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Die einzelnen, in der jeweiligen Figur gezeigten Merkmale können, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, beliebig miteinander kombiniert werden. In den schematischen Zeichnungen zeigen:
  • 1 eine seitliche Schnittansicht einer Bohrvorrichtung, die mit den erfindungsgemäßen Verfahren betrieben wird und
  • 2 ein beispielhaftes Blockschaltbild der an dem Verfahren beteiligten Bauteile und Elemente im Zusammenwirken.
  • Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
  • In 1 ist beispielhaft eine Bohrvorrichtung 10 für geologische Strukturen 12 dargestellt, wobei die Strukturen 12 in 1 die Bohrvorrichtung 10 umgeben und die Bohrvorrichtung 10 eine Tunnelbohrmaschine ist. Die Bohrvorrichtung 10 weist einen Rahmen 14 auf, an dem ein Bohrkopf 16 drehbar gelagert ist, so dass der Bohrkopf 16 mittels Antrieben 18 um eine Mittellängsachse 20 gedreht werden kann. Die Mittellängsachse 20 ist hier stellvertretend als die Mittellängsachsen der Bohrvorrichtung 10, des gebohrten Tunnels, Schachts oder dergleichen sowie des Bohrkopfes 16, dargestellt, wobei diese drei Mittellängsachsen zweckmäßigerweise geringfügig voneinander beabstandet sind.
  • Am Bohrkopf 16 sind als Bohrwerkzeuge 22 in bekannter Weise so genannte Schneidrollen vorgesehen, die mittels nicht dargestellter Bohrwerkzeug-Anordnungen, also Schneidrollen-Anordnungen, an dem Bohrkopf 16 befestigt sind. Die Bohrwerkzeuge 22 stehen bei einer Vortriebsbewegung der Bohrvorrichtung 10 mit dem zu bohrenden Material 24 in einem Bereich 26 vor dem Bohrkopf 16 in Kontakt, wobei das zu bohrende Material 24 einen Teil der geologischen Struktur 12 darstellt.
  • Die Bohrwerkzeuge 22 erzeugen beim Entfernen von abzutragendem Material 24 im Bereich 26 ein Signal, nämlich ein Ausgangsignal in Form von Wellen, die zumindest teilweise als Geräusch wahrnehmbar sein können, und die sich durch die geologische Struktur 12, aber auch durch die Bohrwerkzeuge 22, die Bohrwerkzeug-Anordnungen und somit durch die gesamte Bohrvorrichtung 10 fortpflanzen. Die Bohrwerkzeuge 22 sind also gleichzeitig auch die Signalerzeuger 28. Durch die Fortpflanzung, und die damit verbundenen Veränderungen des Signals, so wie weitere Signale, die beispielsweise im Bereich der Bohrvorrichtung erzeugt werden, erhält ein Gesamtsignal ein charakteristisches Spektrum. Aus dem Spektrum lassen sich alle Bereiche und Gegenstände in der Bohrvorrichtung 10 beziehungsweise alle die Bohrvorrichtung 10 umgebenden Bereiche 12, 24 analysieren.
  • Für die Analyse weist die Bohrvorrichtung 10 zwei Sensorelemente 30 auf, die in 1 lediglich beispielhaft angeordnet sind. Tatsächlich sind die Anzahl und die Position der Sensorelemente 30 im Wesentlichen beliebig. Die Sensorelemente 30 sind mit einer Auswerteeinheit 32 verbunden, die die erfassten Signale auswertet, wobei die erfassten Signale auch als Antwortsignale bezeichnet werden. Die Auswerteeinheit 32 kann anhand der Antwortsignale beziehungsweise aller erfassten Signale Rückschlüsse auf die geologische Struktur 12 beziehungsweise auf Betriebszustände von Elementen der Bohrvorrichtung 10 ziehen, insbesondere auf Zustände der Bohrwerkzeuge 22. Hierzu ist die Auswerteeinheit mit einer so genannten künstlichen Intelligenz (KI) ausgestattet, beispielsweise mit einem neuronalen Netz. Diese KI ist vorzugsweise so ausgebildet, dass sie trainierbar ist und aufgrund des Antrainierten selbstständig Entscheidungen treffen kann. Die Entscheidungen können sich hier beispielsweise auf die Art des Materials 24 und/oder auf die Zustände der Elemente der Bohrvorrichtung 10 beziehen, nämlich „Defekt eingetreten", „in Ordnung", „Defekt zu erwarten" oder dergleichen.
  • Die 2 zeigt beispielhaft ein Blockschaltbild von möglichen Bauteilen und Elementen in deren Zusammenwirken, die an dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer Bohrvorrichtung beziehungsweise zum Erkennen von geologischen Strukturen beteiligt sein können. Gemäß 2 sind dies beispielsweise Sensorelemente 30.1 ... 30.n und Signalerzeuger 28.1 ... 28.m, die direkt oder indirekt mit einer Auswerteeinheit 32.1 verbunden sind. Die Sensorelemente können beispielsweise Mikrophone und/oder Beschleunigungsmesser und die Signalerzeuger beispielsweise die Bohrwerkzeuge aber auch Lautsprecher oder dergleichen gemäß vorstehender Beschreibung sein. Die vorstehend und nachfolgend beschriebenen Verbindungen und somit auch Signal- und Datenpfade sind mittels der Pfeile dargestellt. Indirekt bedeutet hier, dass zwischen der Auswerteeinheit 32 und dem Signalerzeuger 28 beziehungsweise dem Sensorelement 30 ein weiteres Bauteil angeordnet sein kann, beispielsweise ein Filter und/oder ein Verstärker. Die Auswerteeinheit 32.1 ist ihrerseits mit einer Steuereinheit 34 der Bohrvorrichtung verbunden. Darüber hinaus kann die Auswerteeinheit 32.1 mit einer oder mehreren weiteren Auswerteeinheiten 32.x verbunden sein. Die Steuereinheit 34 und die Auswerteeinheit 32.1 können mittels einer Eingabevorrichtung 36 eingestellt oder programmiert werden, wobei die Eingabevorrichtung 36 beispielsweise eine Tastatur, ein Touchscreen oder ein Laufwerk für einen Datenträger sein kann. Mittels einer Ausgabevorrichtung 38 können die Steuereinheit 34 beziehungsweise die Auswerteeinheit 32.1 Informationen ausgeben, wobei die Ausgabevorrichtung 38 beispielsweise ein Monitor oder ein Drucker oder ein beliebiger Signalgeber wie eine Leuchte (optisch) und/oder ein Horn (akustisch) sein kann. Sowohl die Auswertevorrichtung 32 als auch die Steuereinheit 34 können Zugriff auf eine Speichereinheit 40 haben, die beispielsweise als Festplatte oder beliebiges anderes Speichermedium ausgebildet sein kann. Jedes der hier Verwendung findenden Elemente kann jeweils mit noch wenigstens einem weiteren Element verbunden sein, was mit den frei endenden Pfeilen gezeigt ist. Es ist für die Erfindung nicht zwingend notwendig, dass die beschriebenen Elemente der Erfindung räumlich nahe beieinander angeordnet sind. Die räumliche Anordnung ergibt sich vielmehr aus der für die jeweilige Anwendung praktikabelsten Lösung.
  • Erfindungsgemäß kann die in 2 schematisch als Blockschaltbild dargestellte Bohrvorrichtung mehrere Funktionen aufweisen, von denen die erfindungsgemäß relevantesten im Folgenden beschrieben werden.
  • Eine Funktionsweise gleicht im Wesentlichen derjenigen von bekannten Bohrvorrichtungen. Gemäß dieser Funktionsweise kann beispielsweise eine Bedienperson mittels der Eingabevorrichtung 36 Eingaben an die Steuereinheit 34 übermitteln, die dann ihrerseits mittels Steuersignalen den Bohrkopf mit den Signalerzeugern 28, nämlich den Bohrwerkzeugen, für einen Vortrieb der Bohrvorrichtung in Rotation versetzt. Durch die Rotation der Bohrwerkzeuge entstehen wellenförmige Ausgangssignale 42, die beispielsweise als Geräusch und/oder Vibration erfassbar sind und bei bekannten Bohrvorrichtungen beispielsweise von einer Bedienperson hör- und fühlbar sind. Es setzt jedoch viel Erfahrung voraus, um daraus entsprechende Schlussfolgerungen ziehen zu können und ist dennoch ungenau, beziehungsweise nicht reproduzierbar möglich.
  • An dieser Stelle setzt nun die Erfindung an und nutzt mehrere Effekte aus. Zum Einen pflanzen sich die Ausgangssignale 42 in der Bohrvorrichtung selbst fort, beispielsweise den Bohrwerkzeugen, dem Rahmen der Bohrvorrichtung und weiteren Elementen der Bohrvorrichtung. Diese Elemente verändern die Charakteristik des Ausgangssignals 42 zumindest teilweise, so dass aufgrund der Veränderung Rückschlüsse auf den Zustand der Bohrvorrichtung gezogen werden können.
  • Zum Anderen werden die Ausgangssignale 42 von dem zu bohrenden Material aufgenommen und pflanzen sich auch in diesem Material fort, bis die Ausgangssignale, wie aus der Seismik bekannt, in ihrer Charakteristik verändert im Wesentlichen auf die Bohrvorrichtung zurückreflektiert werden. Diese reflektierten Teile der Ausgangssignale 42 und die von den Elementen der Bohrvorrichtung veränderten Teile der Ausgangssignale 42 bilden zusammen ein Antwortsignal 44. Das Antwortsignal 44 hat je nach Position der Erfassung eine geringfügig andere Signalcharakteristik.
  • Mittels der Sensorelemente 30.1 ... 20.n, die vorzugsweise räumlich voneinander und von den Signalerzeugern 28 getrennt sind, werden die Antwortsignale 44 erfasst. Die Sensorelemente 30 führen die erfassten Antwortsignale 44 direkt und/oder indirekt der Auswerteeinheit 32.1 zu, wobei sich hier „direkt" und/oder „indirekt" darauf bezieht, ob die Antwortsignale 44 beispielsweise aufbereitet, das heißt gefiltert und/oder digitalisiert werden, oder ob dies mittels der Auswertevorrichtung 32 vorgenommen wird. Die in der Auswertevorrichtung 32 vorgesehene künstliche Intelligenz kann die Signalcharakteristik des Antwortsignals 44 unter anderem anhand einer Signalspektrum-Analyse erkennen und lässt die Auswertevorrichtung 32 dementsprechend ein Statussignal mittels der Ausgabevorrichtung 38 ausgeben. Auch kann die künstliche Intelligenz die Auswertevorrichtung 32 dazu veranlassen, ähnlich einer Reglung, das Auswerteergebnis der Steuereinheit 34 zukommen zu lassen, die dann entsprechend reagieren kann, beispielsweise die Bohrvorrichtung stoppen oder dergleichen.
  • Ausgehend von den Antwortsignalen kann die Auswerteeinheit 32 beziehungsweise die künstliche Intelligenz der Auswerteeinheit 32 dann Entscheidungen darüber treffen, welcher Art und welche Beschaffenheit die geologische Struktur aufweist, die die Bohrvorrichtung umgibt. Diese Entscheidungsfähigkeit kann beispielsweise einmalig, mehrmalig und/oder dauerhaft trainiert werden.
  • Das Training der künstlichen Intelligenz kann vorgenommen werden, indem eine Bedienperson im Betrieb der Bohrvorrichtung die Antwortsignale 44 mit Kommentaren versieht. Dies kann beispielsweise geschehen, indem eine Eingabevorrichtung oder dergleichen betätigt wird, so lange keine Fehlerzustände zu erkennen sind. Tritt ein Fehler ein, beispielsweise wenn ein Bohrwerkzeug kaputt geht, kann die Bedienperson dann eine andere Eingabevorrichtung betätigen, mittels der der künstlichen Intelligenz mitgeteilt wird, dass ein Fehlerfall eingetreten ist.
  • Die Art und der Zustand der geologischen Struktur können beispielsweise im Nachhinein, wenn die Bohrung abgeschlossen ist und Daten über die vorgefundene Geologie und deren Zustand vorliegen, der künstlichen Intelligenz zugeführt und mit den vorliegenden Antwortsignalen verknüpft werden. Das Trainieren einer künstliche Intelligenz ist beispielsweise in der DE 196 52 925 A1 oder der WO 03/017 252 A1 beschrieben, deren Inhalt zumindest in Bezug auf die Trainierbarkeit der künstlichen Intelligenz und deren Entscheidungsfindung hier ausdrücklich zum Gegenstand der Anmeldung gemacht wird.
  • Mittels der künstlichen Intelligenz beziehungsweise der Erfindung ist es nicht nur möglich, Fehler und Defekte beziehungsweise Art und Beschaffenheit des abzuräumenden Materials im Bereich vor dem Bohrkopf zu erkennen. Es ist vielmehr allgemein möglich, drohende Fehler und Defekte vorausschauend zu entdecken beziehungsweise Art und Beschaffenheit des abzuräumenden Materials vorerkundend zu erkennen, das sich in Vortriebsrichtung nach dem Material befindet, das gerade abgeräumt wird. Das vorausschauende Entdecken ist dadurch ermöglicht, dass sich die Signalcharakteristik der Bauteile bereits schon dann verändert, wenn vergleichsweise kleine, harmlose Defekte auftreten, die sich erst noch ausweiten würden. Die Vorerkundung des Materials beziehungsweise der geologischen Struktur ist dadurch ermöglicht, dass die erfindungsgemäße Auswertevorrichtung 32 die geologische Struktur mittels der Signale seismisch untersucht.
  • Die antrainierte Erfahrung der künstlichen Intelligenz kann, wenn sie ausreichend trainiert ist, auch mit anderen künstlichen Intelligenzen anderer Bohrvorrichtungen ausgetauscht werden. Dies kann vorgenommen werden, indem man die in der Speichereinheit 40 gespeicherten Daten zwischen mehreren Bohrvorrichtungen austauscht. So kann auch Zeit eingespart werden, da mit einer künstliche Intelligenz nicht erst alle möglichen Gesteinsformationen aktiv erlernt werden müssen. Einen wei tern Vorteil zeigt die Speichervorrichtung 40 bei der Dokumentation des Bohrvorgangs, die bei den meisten Bohrvorhaben vorgeschrieben ist.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
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    • - DE 19652925 A1 [0047]
    • - WO 03/017252 A1 [0047]

Claims (22)

  1. Verfahren zum Betrieb einer Bohrvorrichtung (10) für geologische Strukturen (12), insbesondere zum Betrieb einer Tunnelbohrmaschine, die wenigstens einen drehbar gelagerten Bohrkopf (16) mit Bohrwerkzeugen (22), wenigstens ein Sensorelement (30), wenigstens einen Signalerzeuger (28) sowie wenigstens eine Auswerteeinheit (32) aufweist, wobei der wenigstens eine Signalerzeuger (28) vorzugsweise von dem wenigstens einen Sensorelement (30) räumlich getrennt angeordnet ist, wobei das Verfahren wenigstens die folgenden Schritte umfasst: i. Erzeugen eines Ausgangssignals (42) mittels des Signalerzeugers (28), ii. Erfassen des Ausgangssignals (42) und/oder eines Antwortsignals (44) mittels des Sensorelements (30), iii. Auswerten wenigstens des erfassten Ausgangssignals (42) und oder des Antwortsignals (44) mittels der Auswerteinheit (32), und iv. Ausgeben eines Statussignals mittels der Auswerteeinheit (32) in Abhängigkeit des erfassten Ausgangssignals (42) und/oder Antwortsignals (44), dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (32) trainierbar ist sowie eine trainierbare Entscheidungsfähigkeit aufweist, dass die Auswerteeinheit (32) anhand des erfassten Ausgangssignals (42) und/oder Antwortsignals (44) wenigstens einen Betriebszustand eines Elements und/oder einer Gruppe von Elementen der Bohrvorrichtung (10) erkennt und dass die Auswerteeinheit (32) anhand des erfassten Ausgangssignals (42) und/oder des Antwortsignals (44) Art und/oder Beschaffenheit des Materials (24) in einem Bereich (26) vor dem Bohrkopf (16) erkennt.
  2. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des erfassten Antwortsignals (44) zumindest ein Teil des Ausgangssignals (42) ist, das von den geologischen Strukturen (12) beziehungsweise von dem Material (24) in einem Bereich (26) vor dem Bohrkopf (16) auf unterschiedliche Weise reflektiert und gegebenenfalls verändert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erzeugten Ausgangssignale (42) Wellen sind, insbesondere Schallwellen und/oder Vibrationen.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (24) vor dem Bohrkopf (16) mittels des erzeugten Ausgangssignals (42) seismisch vermessen wird.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalerzeuger (28) die Bohrwerkzeuge (22) sind, wobei die Bohrwerkzeuge (22) vorzugsweise so genannte Schneidrollen beziehungsweise Rollenmeißel sind.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangssignale (42) bei einer Relativbewegung der Bohrwerkzeuge (22) zum zu erkennenden Material (24) erzeugt werden, wobei die Bohrwerkzeuge (22) bei der Relativbewegung in Kontakt mit wenigstens einem Teil des zu erkennenden Materials steht, insbesondere mit einer Oberfläche des zu erkennenden Materials (24) in einem Bereich (26) vor dem Bohrkopf (16).
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal beim Reiben, Gleiten, Kratzen, Abrollen oder dergleichen der Boherwerkzeuge (22) an dem zu erkennenden Material (24) erzeugt wird, insbesondere in einem Bereich (26) vor dem Bohrkopf (16).
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Bohrwerkzeuge (22) eine einmalige Signalcharakteristik aufweist, insbesondere einschließlich einer jeweiligen dem Bohrwerkzeug (22) zugeordneten Bohrwerkzeug-Anordnung.
  9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entscheidungsfähigkeit der Auswerteeinheit (32) wenigstens in einer ersten Anwendung des Verfahrens trainiert wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (32) aufgrund des mittels des Trainings erlernten Entscheidungen fällt.
  11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangssignal (42), das Antwortsignal (44), das Statussignal und/oder die Ergebnisse der Auswertung mittels einer Speichervorrichtung (40) gespeichert werden, insbesondere zur Dokumentation.
  12. Verfahren zum Erkennen von geologischen Strukturen mittels eines Verfahrens zum Betrieb einer Bohrvorrichtung (10) für geologische Strukturen (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
  13. Bohrvorrichtung für geologische Strukturen, insbesondere Tunnelbohrmaschine, die wenigstens einen drehbar gelagerten Bohrkopf (16) mit Bohrwerkzeugen (22), wenigstens ein Sensor element (30), wenigstens einen Signalerzeuger (28) sowie wenigstens eine Auswerteeinheit (32) aufweist, wobei der wenigstens eine Signalerzeuger (28) vorzugsweise von dem wenigstens einen Sensorelement (30) räumlich getrennt angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (32) trainierbar ist sowie eine trainierbare Entscheidungsfähigkeit aufweist.
  14. Bohrvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Sensorelement (30), der wenigstens eine Signalerzeuger (28) und die wenigstens eine Auswerteeinheit (32) zumindest eine seismologische Untersuchungsvorrichtung bilden.
  15. Bohrvorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement (30) an einem während eines Bohrvorgangs nicht rotierenden Bereich der Bohrvorrichtung (10) angeordnet ist, insbesondere nicht in einem um eine Mittellängsachse (20) der Bohrvorrichtung (10) rotierenden Bereich.
  16. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens einen Array aus wenigstens zwei Sensorelementen (30) aufweist.
  17. Bohrvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Sensorelemente (30) so an der Bohrvorrichtung (10) verteilt angeordnet sind, dass eine räumliche Ortung einer Quelle des Antwortsignals (44) ermöglicht ist.
  18. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalerzeuger (28) die Bohrwerkzeuge (22) sind und dass die Bohrwerkzeuge (22) so genannte Schneidrollen beziehungsweise Rollenmeißel sind.
  19. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalerzeuger (28) als Ausgangssignale (42) Wellen erzeugen, insbesondere Schallwellen und/oder Vibrationen.
  20. Bohrvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangssignale (42) bei einer Relativbewegung des Bohrwerkzeugs (22) zum zu erkennenden Material (24) von dem Bohrwerkzeug (22) erzeugt werden, wobei das Bohrwerkzeug (22) bei der Relativbewegung in Kontakt mit wenigstens einem Teil des zu erkennenden Materials (24) steht, insbesondere mit einer Oberfläche des zu erkennenden Material (24) in einem Bereich (26) vor dem Bohrkopf (16).
  21. Bohrvorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangssignal (42) beim Reiben, Gleiten, Kratzen und/oder Abrollen der Bohrwerkzeuge (22) an dem zu erkennenden Material (24) erzeugt wird, insbesondere in einem Bereich (26) vor dem Bohrkopf (16).
  22. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Bohrwerkzeuge (22) eine einmalige Signalcharakteristik aufweist, insbesondere einschließlich einer jeweiligen dem Bohrwerkzeug (22) zugeordneten Bohrwerkzeug-Anordnung.
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