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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auftragen von pastösen Werkstoffen
in einem automatisierten Fügeprozess,
insbesondere eine Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoffraupen im
Karosseriebau von Kraftfahrzeugen. Ziel und Zweck derartiger Vorrichtungen
ist es, eine Abdichtung und Überbrückung von
Spalten zu realisieren. Gleichzeitig werden dabei die Bauteile miteinander verbunden,
das heißt
gefügt.
Die Klebemontage über Klebstoffraupen
ist eine alternative Art eines Montierens von Kraftfahrzeugbauteilen
gegenüber
von bisher bekannten Montagearten, beispielsweise durch Nieten oder
durch Verschweißen.
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Bekannte
Vorrichtungen zum Auftragen von Klebstoffraupen zum Abdichten von
Spalten zwischen Werkstücken
und zur Verbindung der Werkstücke
bestehen üblicherweise
aus einem Industrieroboter mit einem Verstellarm, an welchem eine
Kleberdüse
und entsprechende Zuführeinrichtungen
für Klebstoff
vorgesehen sind. Mittels der endseitigen Kleberdüse kann Klebstoff in Form einer
so genannten Klebstoffraupe auf die zusammenzubringenden und gegeneinander
abzudichtenden Werkstücke hierdurch
automatisch aufgetragen werden.
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Ein
bekanntes Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen von pastösen beziehungsweise
viskosen Werkstoffen an einem Rand streifen von über Klebstoffraupen zu montierenden
Werkstücken
ist beispielsweise aus der
DE
195 05 162 C1 bekannt. Diese Druckschrift beschreibt in
der Beschreibungseinleitung das Applizieren von Klebstoffraupen
von vorzugsweise dreieckförmigem
Querschnitt, wie es zum Beispiel zur Montage von Windschutzscheiben von
Kraftfahrzeugen verwendet wird. Die dreieckförmige Klebstoffraupe wird auf
das anzubringende Werkstück
(beziehungsweise die Windschutzscheibe) aufgetragen und anschließend werden
die zu montierenden Bauteile zusammengebracht. Dieses Dokument befasst
sich mit dem Problem, auch im Eckbereich von Werkstücken eine
Klebstoffraupe ohne Unterbrechung aufzutragen. Die hier beschriebene
Klebstoffraupe in Dreiecksform ist geeignet für die Montage von großflächigen Werkstücken im
Karosseriebau von Kraftfahrzeugen. Der dreieckförmige Querschnitt hat sich
jedoch als nachteilig in der Situation erwiesen, in welcher ein
größerer Spalt
zwischen Werkstücken
abgedichtet werden muss.
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Demgegenüber ist
es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum
Auftragen von Klebstoffraupen zur automatisierten Montage von Bauteilen
beispielsweise im Karosserierohbau von Kraftfahrzeugen bereitzustellen,
bei welcher eine größere Überbrückung von
Spalten beziehungsweise Toleranzen zwischen zusammenzubringenden Bauteilen
robotertechnisch ermöglicht
wird. Insbesondere soll mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Abdichtung
und Überbrückung von
Spalten von mehr als in etwa 7 mm ermöglicht werden.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Vorrichtung nach der Erfindung zum Auftragen von pastösen Werkstoffen
in einem automatisierten Fügeprozess
ist insbesondere auf das Auftragen von Klebstoffraupen im Karosseriebau
von Kraftfahrzeugen gerichtet. Zur Abdichtung und Überbrückung von
Spalten zwischen miteinander zu montierenden beziehungsweise aneinander
zu befestigenden Karosserieteilen wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung
mit einer Kleberdüse
vorgeschlagen, wobei der aufzutragende Klebstoff beziehungsweise
der pastöse
Werkstoff hierbei eine vorgegebene Querschnittsform aufzuweisen
hat. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberdüse eine
im Wesentlichen viereckige Querschnittsform an ihrer Austrittsöffnung derart
aufweist, dass eine im Querschnitt viereckige Klebstoffraupe nach
einem Applizieren auf dem Werkstück
durch beispielsweise Industrieroboter realisiert wird. Auf diese
Art und Weise und mit der speziell gemäß der Erfindung realisierten viereckigen
Querschnittsform der Klebstoffraupe ist es möglich, auch in automatisierten
Prozessen Spalte von in etwa 8 mm oder mehr zu überbrücken. Bei herkömmlich bekannten
Vorrichtungen mit im Querschnitt runden Austrittsöffnungen, über welche
runde Klebstoffraupen realisiert werden, ist eine Überbrückung und
Abdichtung von Spalten von beispielsweise 8 mm oder mehr nicht möglich. Dies
wird erfindungsgemäß nun durch
das Vorsehen einer speziellen Vierecksraupe möglich. Die erfindungsgemäße viereckige
Klebstoffraupe erlaubt es, im Endergebnis auch größere Spalte
abzudichten und die Werkstücke
dennoch auch in automatisierten Industrieroboterprozessen sicher
miteinander zu verbinden.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Kleberdüse eine
viereckige Querschnittsform an der Austrittsöffnung mit einer größeren Höhe im Verhältnis zu
der Breite auf. Eine Art rechteckige Querschnittsform der Austrittsöffnung der
Kleberdüse
wird dadurch realisiert. Dement sprechend ergibt sich eine in etwa
rechteckige Querschnittsform der hiermit aufgetragenen Klebstoffraupe.
Die erhöhte
Höhe gegenüber der
Breite hat den Vorteil, dass größere Spalte
sicher mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
abgedichtet werden können.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Kleberdüse
an der Austrittsöffnung
mit leicht nach außen
bauchig gekrümmten Längsseiten
gebildet. Die Längsseiten
an der Austrittsöffnung
der Kleberdüse
sind nach außen
leicht aufgebogen und sind somit nicht geradlinig. Dadurch ergibt
sich eine im Mittelbereich verbreiterte Klebstoffraupe, was Vorteile
hinsichtlich der Abdichtung hat.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
die Kleberdüse
mindestens an einer ihrer Schmal- oder
Längsseiten
im Bereich der Austrittsöffnung
eine Innenabmessung von mindestens 8 mm auf.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit den beigefügten
Zeichnungen offenbar werden, in welchen:
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1 eine
perspektivische schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer Kleberdüse
mit rechteckigem Querschnitt an der Austrittsöffnung zeigt; und
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2 eine
schematische perspektivische Ansicht einer mit der erfindungsgemäßen Kleberdüse nach
dem Ausführungsbeispiel
der 1 aufgetragene Klebstoffraupe auf einem plattenförmigen Werkstück zeigt.
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In
der 1 ist in einer schematischen Perspektivansicht
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
seitens des zur Ausgabe offenen Düsenendes dargestellt. Die Vorrichtung weist
eine Kleberdüse 1 mit
einem im Wesentlichen rotationszylindrischen Querschnitt auf und
ist an ihrer Austrittsöffnung 4 mit
einer im Wesentlichen rechteckigen Querschnittsform bei diesem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Die Austrittsöffnung 4 kann
nach der Erfindung eine im Wesentlichen viereckige Querschnittsform
aufweisen, das heißt
die rechteckige, dargestellte Querschnittsform ist nicht beschränkend. Die
Kleberdüse 1 weist
nach der Erfindung eine im Wesentlichen viereckige Querschnittsform und
in diesem Ausführungsbeispiel
eine rechteckige Querschnittsform an der Austrittsöffnung 4 derart
auf, dass eine im Querschnitt im Wesentlichen viereckige Klebstoffraupe 3 realisierbar
ist. Gegenüber
den aus dem Stand der Technik bekannten runden Austrittsöffnungen
von Kleberdüsen
wird hierdurch eine spezielle Querschnittsform der erzeugten Klebstoffraupe 3 realisierbar.
Die viereckige oder rechteckige Klebstoffraupe hat gegenüber den
vorbekannten Klebstoffraupen mit rundem oder dreieckigem Querschnitt den
Vorteil, dass eine größere Überbrückung von Spalten
und eine Abdichtung von größeren Spalten zwischen
Bauteilen beim Fügen
der Bauteile möglich sind.
Mit der speziellen Vierecksraupe beziehungsweise Klebstoffraupe 3 in
einem viereckigen Querschnitt können
größere Spalte
und größere Toleranzen
zwischen miteinander zusammenzubringenden Bauteilen abgedichtet
werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
erfordert damit nicht mehr, wie bisher im Stand der Technik, das
Applizieren von zwei separaten beispielsweise nebeneinander liegenden
Klebstoffraupen zum Abdichten von solchen größeren Spalten. Die Viereckquerschnittsform
ist besonders zum Abdichten von größeren Spalten angepasst. Nach
einem Auftrag einer solchen viereckigen beziehungsweise rechteckigen
Klebstoffraupe 3 behält diese
auch nach einer gewissen Zeit ihre Formstabilität bei, wodurch die erhöhte Abdichtungsmöglichkeit von
Spalten gewährleistet
ist. Mit einer solchen erfindungsgemäßen Klebstoffraupe 3 wird
gezielt eine bestimmte Höhe
des Klebstoffauftrags erzeugt. Gleichzeitig fällt diese Klebstoffraupe 3 nicht
in sich zusammen, sodass die Abdichtung und sichere Fixierung der
Bauteile gewährleistet
ist. Dies haben langwierige Versuche gezeigt.
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In
der 2 ist eine beispielhafte Form einer erfindungsgemäßen Klebstoffraupe 3 auf
einem plattenförmigen
Werkstück
in einer schematischen Perspektivansicht gezeigt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist insbesondere dafür
geeignet, Beplankungen im Rohbau von Kraftfahrzeugen auf dem Chassis
anzubringen. Wie es in der 2 gezeigt
ist, ist bei diesem Ausführungsbeispiel
die Höhe
h der Klebstoffraupe 3 in der Abmessung größer als
die Breite b. Die Schmalseite beziehungsweise kleinere Breite b
dient der Anlegung an und Applizierung auf das zu montierende Werkstück. Die
erhöhte
Höhe h
stellt sicher, dass auch größere Spalte
zwischen den Bauteilen abgedichtet und sicher ausgeglichen werden
können.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass auch größere Toleranzbereiche
zwischen den Bauteilen auf einfache Art und Weise ausgeglichen werden
können.
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Die
Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt
und umfasst alle äquivalenten
und ähnlichen
technischen Ausgestaltungen der Erfindung, solange sie in die Reichweite
der nachfolgenden Ansprüche
fallen.