DE4335029A1 - Karosserierahmensystem, insbesondere A-Säulen-Verbindungsteil - Google Patents
Karosserierahmensystem, insbesondere A-Säulen-VerbindungsteilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Karosserierahmensystem und
insbesondere ein A-Säulen-Verbindungsteil für Kraftfahr
zeuge, das die Anbindung von Dachrahmen, A-Säule,
Scheibenauflage und ggfs. Kotflügelbank sowie Scharnier
säule ermöglicht.
Ein Karosserierahmensystem der eingangs genannten Art ist
aus der US 4,618 163 bekannt. Dort wird ein Dachrahmen 5,
eine Scheibenauflage 7, eine A-Säule 3 sowie ggfs. eine
Kotflügelbank 15 über ein Knotenteil 11 miteinander ver
bunden. Die Verbindungsteile werden durch Gießen herge
stellt und mit stranggepreßten Rahmenteilen in einer
Montagevorrichtung in Kontakt gebracht. Die eigentliche
Verbindung erfolgt vorzugsweise durch Schweißen, wozu eine
genaue räumliche Fixierung der Teile in der Montagevor
richtung und eine allseitige Zugänglichkeit an der Ver
bindungsstelle erforderlich ist.
Als Vorteil des bekannten Verfahrens wird angegeben, daß
es durch Verwendung von Aluminiumteilen eine nahezu voll
ständige Recyclierung des ursprünglich eingesetzten
Materials ermögliche. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt,
daß durch die Verwendung von sehr unterschiedlich
Zusammengesetzten Legierungen, wie z. B. Guß- und Knet
legierungen eine Recyclierung in wirtschaftlicher Weise
nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich ist. Bei
spielsweise müssen die Teile vor der Recyclierung nach
Legierungsklassen sortiert werden. Es ist jedoch auch
möglich, eine Mischung verschiedener Legierungen unter
Verwendung von komplizierten Filtersystemen zu reinigen
und später mit anderen Metallen zu verschneiden, damit
daraus brauchbare Sekundärlegierungen hergestellt werden
können.
Die vorbezeichneten Karosserierahmensysteme werden hin
sichtlich ihrer Dehnung und Festigkeit auf verschiedene
Crash-Fälle ausgelegt. Für den Frontalaufprall ist es
entscheidend, wie die Kräfte aus der Kotflügelbank und das
Dachrahmenprofil in das A-Säulenprofil übergeleitet
werden.
In dem in der US 4,618,163 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist an dem Verbindungsteil eine Anschlußmöglichkeit für
die Kotflügelbank vorgesehen. Bei einem frontalen Aufprall
würde das Profil für die Kotflügelbank deformiert und bei
entsprechend hohen Kräften die Schweißnaht am Verbindungs
teil abreißen. Das als Gußteil konzipierte Verbindungsteil
selbst kann die erforderliche Dehnung für die Vernichtung
der Stoßenergie nicht leisten, sondern wird voraussicht
lich als ein verhältnismäßig steifausgebildetes Karosse
rierahmenteil in seiner Position verschoben, so daß die
Verformung nicht als Stauchbewegung sondern als Scherbe
wegung an das Dachrahmenprofil weitergegeben wird. Auch
hierdurch kann es leicht zum Abreißen der Profilteile und
damit zu einem Versagen der Sicherheitsfunktion der Fahr
gastzelle kommen.
Herkömmlicherweise erfolgt die Verbindung zwischen Dach
rahmen, Scharniersäule und Frontscheibenauflage durch
Blechkonstruktionen unter Verwendung von tiefgezogenen
Knotenblechen bzw. Integralblechen. Dabei werden Dach
rahmen, Scharniersäule, Kotflügelbank und Anschlüsse für
die Anbindung der Frontscheibenauflage sowie der Arma
turentafel zu einer Baugruppe integriert. Durch eine
spezielle Bearbeitung der Profilenden wird ein flächiger
Kontakt herbeigeführt, der durch Schmelzschweißen gefügt
werden kann. Die mechanische Bearbeitung an den Enden von
Profilen oder Blechen sowie das direkte Fügen ohne ent
sprechende Knotenelemente ist aufgrund der erforderlichen,
komplexen sphärischen Bahnkurven schwierig. Hierzu werden
üblicherweise komplizierte Montagehilfen verwendet, die
für Kleinserien zu teuer und daher unwirtschaftlich sind.
In diesen Fällen müssen vergrößerte Toleranzbereiche und
ungleichmäßige Schweißnähte in Kauf genommen werden.
Eine Schwierigkeit bei dem Verbinden herkömmlicher Profile
besteht auch darin, daß der Schweißbrenner durch die Aus
bildung einer sphärischen Schweißnaht von allen Seiten
frei an das Profil heranführbar sein muß. Dies bedeutet
eine erhebliche Einschränkung in der Gestaltungsbreite der
Profilausbildung und ihrer Anbindung. Die schlechte Zu
gänglichkeit und der schwierige Toleranzausgleich in der
Fügezone verursachen neben hohen Fertigungskosten eine
qualitativ minderwertige Schweißverbindung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Karosserie
rahmensystem und insbesondere ein A-Säulen-Knotenteil zu
entwickeln, das unter Verwendung von sortenreinen, art
gleichen leicht recyclierbaren Werkstoffen, die leicht
schweißbar sind und deren Montage im Vergleich zu herkömm
lichen Fertigungsabläufen stark vereinfacht ist, stoff-
und formschlüssige Verbindungen zu Dachrahmenprofil,
A-Säule, Scheibenauflage und ggfs. Kotflügelbank ermög
licht, wobei ein den unterschiedlichen Last- und Be
lastungsfällen angepaßbares Karosserierahmensystem mit
einem in Vergleich zu bisherigen Rahmensystemen erhöhten
Stoßabsorbtionsverhalten geschaffen werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Anbindung von
Dachrahmen, A-Säule, Scheibenauflage und Kotflügelbank
durch Einstecken in ein entsprechend ausgebildetes Knoten
profil ermöglicht, wobei nach dem Einstecken das Knoten
profil an der Verbindungsstelle ringsherum durch Schmelz
schweißen verbunden wird und die solcher Art gefügte Bau
gruppe auf einer nur schräg beschnittenen Profilebene mit
rechteckförmigen Hohlkammern aufgesetzt wird, dessen
Außenkammer durch den Beschnitt eine offene Nut bildet.
Ein Toleranzausgleich ist einfach durch Verschieben auf
der schrägen Ebene ohne einen erhöhten Luftspalt in der
Fügezone zu erreichen. Die bisher schlechte Zugänglichkeit
und der schwierige Toleranzausgleich in der Fügezone
werden verbessert, so daß neben geringeren Fügekosten auch
eine qualitativ hochwertige Schweißverbindung entsteht,
die auch ohne Montagehilfen ausgeführt werden kann.
Bei der Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung
gelang es ferner, die Form der Kraftüberleitung aus dem
A-Knotenteil in die Nachbarteile so abzuändern, daß die
Fügetechnik zu den Anschlußteilen hin vereinfacht werden
kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination
der in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale gelöst.
Es hat sich gezeigt, daß sich durch Einstecken des Dach
rahmenprofils in das Knotenprofil eine stoff- und form
schlüssige Verbindung herstellen läßt, die bei einem
Frontalaufprall die Kräfte vollständig in die Dachrahmen
konstruktion überleitet. Das Crash-Verhalten ist dadurch
verbessert, daß durch die Steckverbindung zwischen Knoten
profil und Dachrahmenprofil ein Abscheren an der Ver
bindungsstelle nicht möglich ist. Die Kräfte werden grad
linig aus der Kotflügelbank über das Knotenprofil in das
Dachrahmenprofil übergeleitet, so daß das gesamte
Karosserierahmensystem zur Aufnahme der Aufprallkräfte zur
Verfügung steht.
Durch die einfache Konstruktion der das erfindungsgemäße
Karosserierahmensystem bildenden Einzelprofile sind diese
einfach herstellbar und leicht montierbar. Auch nach dem
Crash-Fall lassen sich die erforderlichen Reparaturar
beiten leicht ausführen. Das Bauteil aus Dachrahmen und
Anschlußknoten kann dann mit Hilfe einer angepreßten und
daher eindeutig positionierten Schweißnahtvorbereitung auf
das nur schräg abgeschnittene A-Säulen-Profil aufgesteckt
und in eine Stumpfnahtverbindung gefügt werden. Die Mon
tage des Scheibenauflageprofils kann sehr einfach nach
einem geraden Beschnitt erfolgen, wobei eine gut Zugäng
liche Kehlnaht im Fügebereich gebildet wird.
Der Toleranzausgleich ist, bezogen auf die Fahrzeug-x-
und z-Richtung durch Verschieben auf dem schrägen Be
schnitt des A-Säulen-Profils möglich. Die schräge Anord
nung der Kehlnaht hat den Vorteil, daß die Fügeverbindung
luftspaltfrei gehalten werden kann.
Die sogenannte Kotflügelbank kann durch ein Weiterführen
des Dachrahmens gebildet werden. Es ist aber auch
möglich - was das Handling der Teile wesentlich erleichtert -
durch eine Kammerverlängerung des Knotenprofils die Kot
flügelbank mit diesem zu integrieren.
Durch die Integration der Kotflügelbank in das Dachrahmen
profil wird im Crash-Fall ein rein formflüssiger Lastpfad
zur Verfügung gestellt. Dies bewirkt ein hohes Dehnungs
vermögen in der Verbindungszone und ein entsprechendes
Sicherheitspotential für die Insassen der Fahrzeugzelle.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Aus
führungsbeispielen näher dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 perspektivische Seitenansicht eines erfindungs
gemäßen Knotenteils für die A-Säule,
Fig. 2 Knotenteil mit verlängerter Kotflügelbank,
Fig. 3 Querschnitt durch den erfindungsgemäßen A-Säulen-
Knoten sowie die A-Säule gemäß vorliegender
Erfindung.
In Fig. 1 ist der A-Säulen-Knoten 1 bestehend aus dem
Zentralknoten 1a und dem Scharnieranschlußteil 1b darge
stellt. Ein seitlicher Dachrahmen 2 ist in den Knoten
bereich 1 eingesteckt, wobei im unteren Abschnittsbereich
2a das Dachrahmenprofil um einen Radius R gebogen ist.
Der Frontscheibenträger 3 ist im gebogenen Abschnitt 2a
des Dachrahmenprofils 2 aufgesetzt und kann hier durch
übliches schmelzschweißen vorzugsweise durch eine Stumpf
naht mit dem Dachrahmenprofil verbunden werden.
Die A-Säule 4 besteht aus einem offenen Strangpreßprofil,
das zum A-Säulenknoten 1 hin eine abgeschrägte Anschluß
fläche 4a aufweist. Durch diese Anschlußfläche 4a ist es
möglich, eine toleranzfreie Fügezone zwischen dem
A-Säulenknoten 1 und der A-Säule 4 zu verwirklichen.
In dem gezeigten Beispiel in Fig. 1 ist die A-Säule 4 mit
einem weiteren Scharniersäulenprofil 5 verbunden. Dieses
Scharniersäulenprofil 5 weist Anschlagflächen für die
Scharniere sowie für Dichtungen und Kotflügelseitenteile
5a auf.
In Fig. 2 ist eine Möglichkeit zur Fortführung des
A-Säulenknoten 1 in Form einer Kotflügelbank 1c darge
stellt. Man erkennt auch die als Schweißnähte ausgeführten
Fügestellen 6, die einerseits zwischen Knotenteilen 1a, 1b
und seitlichem Dachrahmen 2 und andererseits zwischen
A-Säulenprofil 4 und Scharniersäule 5 verlaufen.
In Fig. 3 ist der Querschnitt entlang der Linie A von
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung gezeigt. Man erkennt
im oberen Bereich den Schnitt durch den erfindungsgemäßen
A-Säulenknoten, wobei in der oberen Kammer des Säulen
profils der seitliche Dachrahmen 2 im Querschnitt zu er
kennen ist.
Im unteren Teil des A-Säulenknotenteils ist eine Schweiß
nahtvorbereitung 4 zu erkennen, die aus einem nach innen
versetzten Nutteil 4a und einem Steg 4b besteht. In der
Schweißnahtvorbereitung 4 wird die abgeschrägte Ver
bindungsfläche des A-Säulenprofils 3 aufgenommen. Der
Fügebereich kann mit einer Stumpfnaht leicht verschlossen
werden.
Aus dem vorstehenden ergibt sich, daß - im Gegensatz zu
den bisher verwendeten Knotenblechen, bei denen die
tragenden Blechkonstruktionen in Knotenteilen zu einer
räumlichen Kontur angeordnet waren - bei der vorliegenden
Erfindung lediglich gerade Schweißnähte auf plan liegenden
Ebenen erforderlich sind. Sogenannte "Integralbleche"
werden nicht mehr benötigt, da das erfindungsgemäße
Karosserierahmensystem aus Strangpreßprofilen mit ebenen
Schnittachsen hergestellt wird. Die Notwendigkeit von
räumlich anzubringenden Schweißnähten ist daher entfallen.
Als Folge der gradlinigen Schnittebenen ist auch der
Kraftverlauf im Crash-Fall wesentlich direkter. Während
sich bei herkömmlichen Karosseriesystemen im Crash-Fall
ein dreidimensionaler Spannungszustand mit hohen
Dehnungsspitzen aufbaut, bleibt durch die Verwendung von
formschlüssigen Verbindungen und einheitlichen Strangpreß
profilen bei dem erfindungsgemäßen Karosseriesystem der
Spannungszustand im Crash-Fall leichter beherrschbar,
wobei die möglichen Dehnungen über größere Strecken und
über den gesamten Profilquerschnitt erfolgen.
Claims (7)
1. Karosserierahmensystem, insbesondere A-Säulen-Ver
bindungsteil, zur Anbindung von Dachrahmen, A-Säule,
Scheibenauflage und ggfs. Kotflügelbank sowie
Scharniersäule,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Verbindungs- und Rahmenteile aus Strangpreß
profilen gebildet werden, wobei das A-Säulen-Knoten
profil zumindest eine geschlossene Hohlkammer auf
weist, in die das seitliche Dachrahmenprofil einsteck
bar ist.
2. Karosserierahmensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das A-Säulenprofil über eine schräge Kontaktfläche
mit der ebenfalls abgeschrägten Anschlußfläche des
Knotenprofils verbunden wird.
3. Karosserierahmensystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Scharniersäulenprofil mit dem A-Säulenprofil
über einen formschlüssigen Kontaktbereich verbunden
wird.
4. Karosserierahmensystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Frontscheibenquerträger über eine schrägge
schnittene Anschlußfläche an das Knotenprofil ange
bunden ist, wobei die Anschlußfläche aus einem
geschlossenen oder offenen Kammerprofil gebildet wird.
5. Karosserierahmensystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Knotenprofil in Fahrzeuglängsrichtung ver
längert ist und in der Verlängerung als Kotflügelbank
profil ausgebildet ist.
6. Karosserierahmensystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das A-Säulenprofil und das Scharniersäulenprofil
aus einem einteiligen Strangpreßprofil bestehen.
7. Verfahren zur Montage eines Karosserierahmensystems,
bei dem die Einzelprofile für den Dachrahmen, für die
A-Säule, für die Scheibenauflage und ggfs. für die
Kotflügelbank sowie Scharniersäule in vorgegebener
Position an ein A-Säulen-Verbindungsteil angekoppelt
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dachrahmenprofil in das A-Säulen-Verbindungs teil eingeschoben und dieses mit einer vorher abge schrägten Verbindungsfläche der A-Säule in Kontakt gebracht wird,
daß die A-Säule mit dem Kontaktbereich der Scharnier säule formschlüssig verbunden wird und
daß die Scheibenauflage mit dem A-Säulen-Verbindungs teil oder dem Dachrahmenprofil in Kontakt gebracht wird,
woraufhin die so positionierten Profilteile durch Schmelzschweißen verbunden werden.
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dachrahmenprofil in das A-Säulen-Verbindungs teil eingeschoben und dieses mit einer vorher abge schrägten Verbindungsfläche der A-Säule in Kontakt gebracht wird,
daß die A-Säule mit dem Kontaktbereich der Scharnier säule formschlüssig verbunden wird und
daß die Scheibenauflage mit dem A-Säulen-Verbindungs teil oder dem Dachrahmenprofil in Kontakt gebracht wird,
woraufhin die so positionierten Profilteile durch Schmelzschweißen verbunden werden.
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Publications (2)
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DE4335029A1 true DE4335029A1 (de) | 1995-04-20 |
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