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Verfahren
zur Erfassung der absoluten Winkelposition eines rotierbaren Bauteils,
insbesondere einer Welle, bei dem in einer ersten ortsfesten Einheit mindestens
zwei unabhängige
magneto-resistive Sensorpaare in unmittelbarer Nähe einer Magnetfeldquelle angeordnet
sind und durch diese vormagnetisiert werden und in einer zweiten,
mit dem Bauteil rotierenden Einheit mindestens ein Modulator durch Überdeckungselemente
den magnetischen Fluss der Magnetfeldquelle am Ort der Sensorpaare
periodisch in Dichte und/oder Richtung mit einem Winkelunterschied
von einer viertel Überdeckungsperiode
zwischen den Sensoren je eines Sensorpaares verändert, wobei unterschiedliche
Sensorpaare mit einer voneinander abweichenden Überdeckungsperiodenlänge bei
Rotation des Bauteils, durch die Verwendung des rotierenden Bauteils
selbst als Träger
für die Überdeckungselemente
des Modulators erregt werden sowie eine entsprechende Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens.
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Antriebe
für rotierende
Maschinenbauteile, speziell Wellenantriebe, mit hochdynamischem
Regelverhalten benötigen
zur Drehzahlmessung die Zustandsgrößen „Rotorlage” und „Drehzahl”. Die Anzahl der zur Regelung
benötigten
Datenpunkte ist um so höher,
je höher
das dynamische Verhalten oder je langsamer die Umdrehungszahl des
rotierenden Bauteils beziehungsweise der Welle ist. Mit dem Aufkommen
hochpräziser
Technologien, die immer höhere
Anforderungen an den Gleichlauf von Wellen stellen, wächst ein
Bedarf an immer präziseren
Wellenantriebsteuerungen. Die Präzision
der Steuerung ist dabei abhängig
von der Auflösung
der Winkelgeber und der Geschwindigkeitsmesser, die das Eingangssignal
für die
Antriebsregelung zur Verfügung stellen.
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Zur
Messung von Bauteilwinkel- beziehungsweise Wellenlage wurden in
der Vergangenheit viele verschiedene Technologien entwickelt, diese
mit immer höherer
Präzision
zu bestimmen. Dabei besteht eine strenge Korrelation zwischen Präzision der
Winkelaufnahme und der Präzision
der daraus zur Messung bestimmten Winkelinformation.
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In
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 103 40 065 A1 wird deshalb ein Verfahren
zur Messung der absoluten Winkelposition vorgeschlagen, in der drei
unterschiedliche, aber miteinander verbundene Modulatoren unterschiedliche
Sensorpaare beeinflussen, wobei die unterschiedlichen Modulatoren wie
ein Nonius auf einer Schieblehre angeordnet sind, sodass durch das
Noniusprinzip die Präzision der
Winkelbestimmung erheblich erhöht
werden kann.
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Das
in der oben genannten Offenlegungsschrift gelehrte Verfahren zur
hochpräzisen
Winkelmessung benötigt
einen verlässlichen
Abstand zwischen Modulator und Sensor. Bei geringen Exzentrizitäten oder
geringen Taumelbewegungen des Modulators, die durch mechanische
Toleranzen bei der Befestigung auftreten, wird die Ablesegenauigkeit
im Verfahren beeinträchtigt
und somit ist der Präzision der
Winkelbestimmung eine natürliche
Grenze gesetzt. Zwar werden im Stand der Technik Verfahren gelehrt,
mechanisch bedingte Toleranzen wie Exzentrizität und Taumelbewegung durch
rechnerische Schritte auszugleichen, jedoch ist es von Vorteil, wenn
gerade solche Artefakte, die aufwändig kompensiert werden müssen, von
vornherein vermieden werden.
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Aus
der
DE 10 2004
011 125 A1 ist ein Lenkwinkelsensor bekannt, bei dem zur
Bestimmung der Drehwinkelstellung eines Lenkrades von einer Endpole
aufweisenden Magnetspur und zugehörigen Magnetfeldsensoren ausgegangen
wird.
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Aus
der
DE 10 2004
062 284 A1 ist ein Magnetdetektor bekannt, welcher ebenfalls
mit Magnetsensoren arbeitet und eine Codierscheibe zur Erzeugung
eines Sinus- und Cosinussignales abtastet.
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Aus
dem
US-Patent 5,115,239 ist
eine magnetische Vorrichtung zur Feststellung der absoluten Position
sowie ein Encoder zur Ermittlung der Ausgangssignale bekannt.
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Der
vorgenannte Stand der Technik geht immer wieder von dem gleichen
Prinzip aus, und zwar Verwendung von Codespuren und Sensoren, um
Sinus- und Cosinussignale zu erhalten. Es werden jedoch keine speziellen
Lösungsprobleme
aufgezeigt, wie eine Präzisionserhöhung der
vorgenommenen Messung erfolgen kann und eine gleichbleibende Signalqualität gewährleistet
wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, die Präzision der Winkelmessung zu
erhöhen,
wobei gleichzeitig die Kosten für
die erhöhte
Präzision
möglichst gering
gehalten werden sollen.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird gelöst durch
die Verwendung einer ersten ortsfesten Einheit in Form eines Gleitschuhs
mit Sensoren und Magnetfeldquelle, welcher gegenüber den Überdeckungselementen angeordnet
wird und sich in mechanischen Kontakt mit den Überdeckungselementen befindet, wobei
eine Füllung
aus einem nicht magnetischen oder unmagnetischen Material jeweils
zwischen den Überdeckungselementen
angeordnet wird. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen
zu diesem Verfahrensanspruch.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein Winkelgeber vorgeschlagen, bei dem ein Gleitschuh mit Sensoren
und Magnetfeldquelle als erste ortsfeste Einheit gegenüber den Überdeckungselementen
angeordnet ist und sich in mechanischen Kontakt mit den Überdeckungselementen
befindet, wobei eine Füllung
aus einem nicht magnetischen oder unmagnetischen Material jeweils zwischen
den Überdeckungselementen
angeordnet ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Winkelgebers
ergeben sich aus den zum Vorrichtungsanspruch gehörenden Unteransprüchen.
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Vorteilhaft
an dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es, die Überdeckungselemente
der Maßverkörperung
direkt mit dem rotierenden Bauteil zu verbinden, wobei die Überdeckungselemente
der Maßverkörperung
in vorteilhafter Weise schon bei der Herstellung des rotierenden
Bauteils auf das rotierende Bauteil aufgebracht werden. Hierzu ist
es möglich,
die Überdeckungselemente
der Maßverkörperung
direkt an dem rotierbaren Bauteil oder in die Welle einzubringen,
da auf diese Weise die geringsten Fehler bei der Präzision der
Maßverkörperung auftreten.
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Vorteilhaft
ist es, die Überdeckungselemente des
Modulators an einem Ort des rotierenden Bauteils anzubringen, der
durch die Nähe
zum Lager sehr geringe exzentrische Bewegungen oder geringe Taumelbewegungen
ausführt.
Denn überraschender Weise
hat sich gezeigt, dass selbst starre Wellen mit der Entfernung vom
Lager in der Amplitude wachsende Schwingungsbewegungen durchführen, die
zwar minimal sind und eine mit der Welle gekoppelte Mechanik nicht
stören,
jedoch sind diese Schwingungsbewegungen inakzeptabel für das gewünschte Maß der Präzision zur
Winkelbestimmung. Lager zur Aufnahme von Wellen können mit
geringen Toleranzen entweder im axialen oder im radialen Bereich
gefertigt werden. Das Lager braucht zum Ausgleich der Rollbewegung
der verwendeten Kugeln, Walzen oder Gleitringe geringfügige Toleranzen,
die jedoch nur in einigen von allen möglichen Richtungskomponenten gering
gehalten werden können.
So ist es möglich, ein
Lager mit sehr geringem radialen Spiel zu fertigen, wobei dieses
Lager das geringe radiale Spiel durch ein etwas erhöhtes axiales
Spiel ausgleichen kann. Wird ein Präzisionslager verwendet, das
ein sehr geringes radiales Spiel aufweist, so ist es möglich, beispielweise
auf der Stirnseite eines am Lager montierten Modulators Überdeckungselemente
für Sensoren
anzuordnen, sodass die einzelnen Überdeckungselemente durch das
sehr geringe radiale Spiel des Lagers in gleichmäßigem Abstand an den Sensoren
vorbeiziehen und hierdurch eine besonders präzise Messung ermöglichen.
Das axiale Spiel kann durch eine entsprechende Auslegung der Überdeckungselemente
ausgeglichen werden, sodass das axiale Spiel invariant in Bezug
auf die Überstreichung
der Sensoren durch die Überdeckungselemente
wird.
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Um
zu verhindern, dass eingetragener Schmutz die Präzision bei der Messung des
Winkels beeinträchtigt,
ist vorgesehen, dass eine Füllung
zwischen den Überdeckungselementen
vorhanden ist. Dabei führt
die Füllung
zwischen den Überdeckungselementen
zu einer rotationssymmetrischen Oberfläche aus einerseits den Deckungselementen
und andererseits der Füllung.
Die Füllung
ist dabei aus Kunststoff gebildet, einem anderem Polymer oder einem
Harz, aus Kupfer oder einem anderen nicht magnetischen Metall oder
aus einem unmagnetisiertem gleichen Metall. Durch die Füllung wird
ein gleichmäßiges und
ebenes Modulatorrad geschaffen, das keine Vertiefungen aufweist,
in die sich Schmutz setzen kann. Auf diese Weise wird verhindert,
dass eintretender Schmutz die Präzision
der Messung beeinflusst.
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In
besonders vorteilhafter Weise wird eine mit dem Bauteil rotierende
Einheit verwendet, die auf der Stirnseite der rotierenden Einheit
den Modulator mit den Überdeckungselementen
und auf der Planinnenfläche,
die zu einem Lager zeigt, ein Dichtungselement für das Lager aufweist. Auf diese
Weise sind die Überdeckungselemente
des Modulators in höchster
Nähe zum
Lager angeordnet und weisen daher die geringsten Schwingungsbewegungen
innerhalb einer Wellenanordnung auf. Vorteilhaft an der Verbindung
der Überdeckungselemente
mit der mit dem rotierenden Bauteil rotierenden Einheit ist, dass
durch plötzliche
und unerwartete, nicht lineare Veränderungen des gemessenen Winkels über eine Rotationsperiode
der Welle ein Lagerschaden festgestellt werden kann. Ebenso ist
es möglich,
einen Lagerverschleiß frühzeitig
zu detektieren, da die Anordnung bei einem intakten und nicht verschlissenen
Lager bei einer freilaufenden Welle zu einer linearen Winkelveränderung über die
Zeit führt,
jedoch bei Lagerverschleiß sofort
einen nicht linearen Winkelverlauf über die zeit detektiert, sodass
aus dem nicht linearen Verlauf des Winkels ein Lagerverschleiß oder ein
Lagerschaden geschlossen werden kann.
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Insofern
bedeutet die Verbindung des Modulators mit den Überdeckungselementen mit einem Dichtelement
für ein
für die
Welle verwendetes Lager nicht nur eine Kostenersparnis, sondern
darüber
hinaus erlaubt sie auch direkte Rückschlüsse auf die Lagerqualität und gleichzeitig
wird durch diese Verbindung die Präzision der Winkelmessung erhöht.
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Der
in diesem Verfahren eingesetzte Modulator kann Überdeckungselemente auf verschiedenen
Flächen
eines im Wesentlichen ringförmigen
Modulators aufweisen. Es bieten sich an: die äußere Stirnfläche, die
Innenfläche
und die Planfläche
eines ringförmigen
Modulators der beispielweise direkt auf einer Dichtscheibe für ein Lager
angeordnet sein kann. Bei der Verwendung der Überdeckungselemente auf der
Planfläche
ergeben sich dann Probleme, wenn ein Lager mit geringen radialen
aber etwas höheren
axialen Spiel verwendet wird. Hier ist es möglich, dass sich der Abstand von
Modulator zu Sensor in nicht vorhersehbarer Weise ändert, sodass hierdurch
die Präzision
bei der Messung der Winkelposition beeinträchtigt wird. Jedoch ist es
von Vorteil, die Überdeckungselemente
auf der Planfläche
zu verwenden, wenn ein Lager verwendet wird, das ein sehr geringes
axiales Spiel dafür
aber ein etwas größeres radiales
Spiel aufweist. Die durch das radiale Spiel auftretenden Artefakte,
wie Exzentrizität,
können
dann durch Maßnahmen,
die im Stand der Technik beschrieben sind, kompensiert werden.
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Am
vorteilhaftesten ist es aber, wenn die Überdeckungselemente auf der
Stirnseite oder auf der Innenseite des ringförmigen Modulators angeordnet
sind. Hierdurch kann ein Modulator verwendet werden, dessen Überdeckungselemente
in axialer Richtung ausgezogen ausgeformt sind, sodass ein axiales
Spiel des Modulators beziehungsweise der gesamten Anordnung aus
Modulator und Dichtungsanordnung für das Lager invariant auf die
Präzision der
Messung wirkt, weil bei einem axialen Spiel die Überdeckung der einzelnen Sensorelemente
durch diese Anordnung nicht verändert
wird. Insofern ist die Verwendung von Überdeckungselementen auf der Stirnseite
oder auf der Innenseite vorteilhafter als die Verwendung von Überdeckungselementen
auf der Planfläche
eines Modulators, der sowohl durch ein axiales Spiel wie auch durch
ein radiales Spiel Artefakte bei der Winkelmessung erzeugen würde.
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Die Überdeckungselemente
können
als Zähne
eines Zahnrades oder als Vertiefungen in einer Fläche ausgebildet
sein. Bei der Verwendung von Überdeckungselementen,
die als Zähne
eines Zahnrades ausgebildet sind, kann auf eine Technik zur Herstellung
des Modulators zurückgegriffen
werden, die aus der Zahnradherstellung bekannt ist. Bei der Verwendung
von Überdeckungselementen,
die als Vertiefungen in einer Fläche
ausgebildet sind, wobei als die eigentlichen Überdeckungselemente die zwischen
den Vertiefungen nicht ausgenommenen Flächenbestandteile dienen, kann
auf eine Ätztechnik, eine
Prägetechnik
oder auf eine Laserablationstechnik zurückgegriffen werden, um die
Modulatoren herzustellen. Sofern die Überdeckungselemente auf der Stirnseite
des Modulators angeordnet werden, ist es möglich, die Überdeckungselemente als Stirnradverzahnung
oder als Kronradverzahnung auszubilden. Bei der Kronradverzahnung
ist es möglich,
die Anordnung, welche die Sensoren aufweist, sowohl auf der Stirnseite
wie auch auf der Planseite anzuordnen, da die Überdeckungselemente zu beiden
Seiten Lücken aufweisen,
wodurch eine Modulation der Sensoren möglich ist.
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In
besonders vorteilhafter Weise wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Gleitsensor verwendet. Bei der Verwendung eines Gleitsensors
wird durch die Füllung
ein abrasiver Effekt durch die Überdeckungselemente
verhindert, weil keine Kanten am Gleitsensor vorbeiziehen, die wie
ein Hobel Späne von
der Gleitschicht oder Gleitoberfläche des Sensors abheben können. Der
Gleitsensor ist dabei in direktem mechanischen Kontakt mit dem Modulator. Es
ist möglich,
die Anordnung, welche die Sensoren aufweist, mit einem Luftspalt
zum Modulator zu betreiben, wobei der Luftspalt zum Modulator durch
die Präzision
der Lagerung toleranzarm gehalten werden muss. Bei einer gleitenden
Anordnung ist es auch möglich,
geringe Toleranzen im radialen Spiel auszugleichen, da der Abstand
zum Modulator durch die gleitende Anordnung stets der gleiche ist.
Zwar wird durch eine geringfügige
radiale Toleranz die Winkelgeschwindigkeit am Sensor geringfügig verändert, jedoch
ist die Toleranz der Präzision
der Winkelmessung durch die unterschiedliche Radialgeschwindigkeit
geringer ausgebildet als die Toleranz bei der Bestimmung eines sauberen
Nulldurchganges, der mit zunehmenden Abstand des Modulators vom
Sensor schwieriger und weniger eindeutig bestimmbar ist.
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Bei
der Verwendung eines Gleitsensors hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
einen Gleitschuh zwischen den Sensoren und dem Modulator zu verwenden.
Der Gleitschuh kann aus einem Material bestehen, welches einen besonders
geringen Reibungskoeffi zienten aufweist. Hierzu eignet sich eine
Anordnung aus Graphit, eine Anordnung aus einem Polymer, bevorzugt
aus einem perfluorierten Polymer oder aus einem sehr weichen Metall.
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Die
Verwendung eines Gleitschuhs erfordert ein Andruckelement, dass
die Anordnung, welche die Sensoren aufweist, stets an die Oberfläche des
Modulators presst. Hierdurch ist der Umdrehungsgeschwindigkeit der
Welle eine Grenze gesetzt, da das Andruckelement bei sehr hohen
Umdrehungsfrequenzen und gegebenenfalls geringen exzentrischen Bewegungen
selber in Resonanz geraten kann, sodass die Andruckelemente die
Sensoranordnung ins Schwingen bringen könnten, wodurch die Messung der
Winkelposition nachteilig beeinflusst würde. Daher ist die Verwendung
eines Gleitschuhs für
Wellen bis cirka 20.000 Umdrehungen/min einsetzbar. Etwa bei einer
Geschwindigkeit von 20.000 Umdrehungen/min beginnt der Geschwindigkeitsbereich,
in der ein Luftspalt zur Bestimmung der Winkelposition vorteilhafter
ist. Zwar ist durch den Luftspalt eine etwas geringere Präzision durch
den etwas weiter entfernten Modulator in Kauf zu nehmen, jedoch
sind die hierdurch in Kauf genommenen Toleranzen geringfügiger ausgeprägt als Toleranzen,
die durch ein Schwingen der Sensoranordnung entstehen würden.
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Um
den Modulator beispielweise als Dichtscheibe für ein Lager verwenden zu können, hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn am Fuße des Modulators ein Flansch
angeordnet ist. Dieser Flansch hat auf der vom Modulator wegweisenden
Planseite einen Aufbau, der dem einer Dichtscheibe für ein Lager
gleicht. Dabei ist es möglich,
dass diese Seite Nuten oder gegebenenfalls O-Ringe trägt, um das Präzisionslager
vor Schmutz und eindringendem Staub zu schützen. Ebenso ist es möglich, dass
dieser Flansch zusätzlich
Bohrungen aufweist, die mit Bohrungen in dem Lager korrespondieren,
sodass dieser Flansch als Dichtscheibe auf dem inneren Teil des
Lagers aufgebracht werden kann, womit gleichzeitig eine Zentrierung
des Modulators möglich
ist. Durch die mit dem Bauteil mit rotierende Einheit und der Verwendung
dieser Einheit als Dichtelement neben der Funktion als Modulator
wird das Lager, die Dichtscheibe und der Modulator eine monolitische Einheit,
wobei diese Teile voneinander trennbar oder als untrennbar ausgebildet
sein können.
Vorteilhaft an dieser kompakten Gestaltung ist, dass eine geringere
Präzision
bei der Winkelmessung in Kauf genommen werden muss. Für die unterschiedlichen Überdeckungselemente,
die auf verschiedenen Spuren des Modulators liegen, ist es möglich, dass
diese alle mit gleichem Radius angeordnet werden, wobei die Überdeckungselemente
unterschiedliche Größen aufweisen
und daher in einer unterschiedlichen Anzahl auf dem gleichen Durchmesser
vorhanden sind, um eine volle Rotationsperiode abzudecken oder es ist
auch möglich,
bei Verwendung von Überdeckungselementen
auf der Stirnseite oder der Innenseite des ringförmigen Modulators diese auf
verschiedenen Durchmessern anzuordnen. So ist es möglich, eine äußere Spur,
eine mittlere Spur und eine inneren Spur zu verwenden, die alle
unterschiedliche Durchmesser, aber beispielweise gleiche oder auch
unterschiedliche Längen
in tangentialer Richtung der einzelnen Überdeckungselemente aufweisen.
Durch die unterschiedlichen Radien ist es möglich, die Sensoren bei sehr ähnlichen
Frequenzen arbeiten zu lassen, sodass die Sensoren nicht, wie bei
der Verwendung von unterschiedlichen Modulatorspuren auf der Planseite,
entweder mit unterschiedlichen Frequenzen laufen zu lassen oder
mit unterschiedlichen Überdeckungsperiodenlängen zu arbeiten,
wodurch die einzelnen Sensoren unterschiedlich dimensioniert ausgelegt
werden müssen, damit
durch die unterschiedlichen Verhältnisse
der Überdeckungsperiodenlängen zu
den Abständen
der Sensoren eines Sensorpaares der einzelnen Sensoren keine zusätzlichen
Artefakte in die Winkelbestimmung einfließen. Die Verwendung von verschiedenen
Durchmessern für
die verschiedenen Spuren der Überdeckungselemente
des Modulators, deren Verhältnis
zu dem Verhältnis
der Anzahl der Überdeckungselemente
für die
verschiedenen Sensorpaare korrespondiert, erlaubt eine gleiche Dimensionierung der
verschiedenen Überdeckungselemente
auf den verschiedenen Spuren des Modulators, wobei dennoch die einzelnen
Sensorpaare eine unterschiedliche Anzahl von Überdeckungsperioden pro Umlauf des
rotierenden Bauteils erfahren. Dies führt dazu, dass für die unterschiedlichen
Spuren baugleiche Sensorpaare verwendet werden können, deren interne Dimensionierung
des Abstandes zweier einzelner Sensoren in der Sensorpaaranordnung
zur Dimensionierung des Abstandes der Überdeckungselemente korrespondieren.
Hierdurch werden Artefakte bei der Messung vermieden, wodurch die
Präzision
der Messung abermals erhöht
wird. Durch die Verwendung von unterschiedli chen Radien ist es somit
möglich, dass
sich die Artefakte bei der Messung sogar gegenseitig aufheben und
so kommt es zu einer noch weiter erhöhten Messpräzision.
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Die
mit dem Bauteil rotierende Einheit kann an ein Lager angeflanscht,
aufgeschrumpft oder aufgeschraubt werden oder es ist auch möglich, ein äquivalentes
Verfahren zur konzentrischen Befestigung der mit dem Bauteil rotierenden
Einheit auf das rotierende Bauteil zu verwenden. Der Fachmann ist hier
frei, das Verfahren zu verwenden, welches für den bevorzugten Einsatz von
Nöten ist
und welche baulichen Zwängen
der Modulator ausgesetzt ist.
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Bei
der Beschreibung des Verfahrens wurde auf die Vorzüge des Verfahrens
und auch auf die baulichen Eigenschaften eines dazu korrespondierenden
Winkelgebers eingegangen. Das Verfahren und der dazu korrespondierende
Winkelgeber sind durch die Erfindung eng miteinander verbunden.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert.
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Es
zeigt
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1 einen
erfindungsgemäßen Winkelgeber
in einer ersten Ausführungsform,
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2 eine
mit dem Bauteil rotierbare Einheit bestehend aus Modulator und Flansch,
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3 einen
Modulator mit gefüllten
Tälern zwischen
den Überdeckungselementen,
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4 einen
Winkelgeber mit Gleitsensoren,
-
5 einen
Winkelgeber mit Gleitsensoren und unterschiedlichen Durchmessern
für verschiedene
Modulatorspuren von Überdeckungselementen,
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6 einen
Ausschnitt eines Winkelgebers mit hochpräziser Winkelmessung und
-
7 zwei
Wellen mit einer direkt angebrachten Maßverkörperung.
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßer Winkelgeber
dargestellt, bestehend aus einer Sensoranordnung 1, welche
eine Auswerteelektronik 2 und Sensoren 3 aufweist,
die in unmittelbarer Nähe
zu einer Magnetfeldquelle 4 angeordnet sind. Die Magnetfeldquelle 4,
im vorliegenden Beispiel ein Permanentmagnet, ist dabei auf die
Rückseite
der Halteanordnung für
die Sensoren 3 aufgeklebt, sodass die Sensoren 3,
die in dieser Abbildung verdeckt dargestellt sind, durch die Magnetfeldquelle 4 stets
erregt werden. Die mit dem Bauteil rotierbare Einheit 5 besteht
aus dem Modulator 6 und dem Flansch 12, wobei
diese mit dem Bauteil rotierbare Einheit 5 mit der Dichtscheibe für das Lager
des rotierbaren Bauteils kombiniert ist und somit das rotierbare
Bauteil als Träger
für die Überdeckungselemente 7a, 7b und 7c des
Modulators (6, 6a) dient. Der Modulator 6 weist
Spuren von Überdeckungselementen 7a, 7b und 7c auf,
die konzentrisch und mit gleichem Radius auf der Stirnseite des
Modulators 6 angeordnet sind, sodass in dieser Draufsicht
die einzelnen Spuren der Überdeckungselemente 7a, 7b, 7c nicht
voneinander zu unterscheiden sind. Die mit dem Bauteil rotierbare
Einheit 5 wird durch Bohrungen 13a, 13b, 13c und 13d auf
ein korrespondierendes Gegenelement der zu bemessenen Wellenanordnung
aufgeschraubt. Hierdurch ist die Position der mit der Welle mit
rotierbaren Einheit 5 fest vorgegeben und die Präzision der
Befestigung hängt
von der Präzision
der Bohrungen 13a, 13b, 13c, 13d und
dem korrespondierenden Gegenelement auf der Wellenanordnung ab.
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Der
in 1 dargestellte Winkelgeber weist einen Luftspalt 30 auf,
sodass diese Winkelgeberanordnung auch für hohe Drehzahlen geeignet
ist, beispielweise Drehzahlen von über 20.000 Umdrehungen/min.
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In 2 ist
eine alternative Ausführungsform 5a der
in 1 dargestellten rotierbaren Einheit 5 dargestellt,
die ebenfalls als Kombination von Dichtscheibe für ein Lager des rotierbaren
Bauteils und Träger
der Überdeckungselemente 7d, 7e, 7f ausgeführt ist.
Die mit der Welle rotierbare Einheit 5a weist einen Flansch 12a und
einen Modulator 6a auf. Wie die in 1 dargestellte,
mit der Welle rotierbare Einheit 5 wird auch diese rotierbare
Einheit 5a mit Hilfe von vier Bohrungen 13a, 13b, 13c, 13d auf
einem korrespondierenden Gegenelement auf der Lageranordnung befestigt.
Besonders an dieser rotierbaren Einheit 5a ist, dass die
Spuren der Überdeckungselemente 7d, 7e, 7f verschiedene
Durchmesser aufweisen, sodass die Breite der Überdeckungselemente 7d, 7e, 7f auf
dem Umfang der jeweiligen Spur gleich groß ist und die durch die Überdeckungselemente 7d, 7e, 7f modulierten
Sensoren 3 bei unterschiedlicher Frequenz, aber gleicher Überdeckungsperiodenlänge laufen
und somit können
sich gegebenenfalls einstellende Artefakte gegenseitig bei der Messung
ausgleichen. Ebenso ist es hierdurch möglich, auf gleich dimensionierte
und gleich aufgebaute Sensoranordnungen für die Sensorpaare 3 zurückzugreifen,
sodass die Kosten für
den erfindungsgemäßen Winkelgeber
gering gehalten werden können.
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Der
Flansch 12a kann als Laufrad für eine Gleitsensoranordnung
verwendet werden, wobei die Gleitsensoranordnung auf der Stirnseite
des rotierenden Modulators 6a angeordnet ist und dabei
einen Luftspalt zwischen den Überdeckungselementen 7d, 7e, 7f und
dem Gleitsensor bildet. Hierdurch können auch Gleitsensoren verwendet
werden, die ohne die notwendige Füllung in den Tälern zweier Überdeckungselemente 7d, 7c,
und 7f mit konstanten Abstand über die Überdeckungselemente 7d, 7e, 7f gleiten.
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In 3 ist
eine weitere alternative Ausführungsform
einer rotierbaren Einheit 5 aus 1 dargestellt.
Diese rotierbare Einheit 5b weist ebenfalls einen Modulator 6b und
einen Flansch 12b auf, wobei der Modulator 6b zwischen
den hier nicht eingezeichneten Überdeckungselementen
eine Füllung 8 aufweist,
die in der rechten Schnittzeichnung, die den Schnitt A-A darstellt,
gezeigt ist. Die Füllung 8 füllt die Täler zwischen
den Überdeckungselementen
aus, sodass der Modulator 6b der rotierbaren Einheit 5b eine gleichmäßige und
zylinderförmige
Oberfläche aufweist.
Die Füllung 8 führt dazu,
dass sich kein Schmutz oder Staub zwischen die Überdeckungselemente ablagern
kann, sodass dieser Schmutz oder Staub gegebenenfalls durch magnetische
Wirkung die Präzision
der Messung beieinflüssen
würde.
Daneben führt
die Füllung 8 auch
zu einer gleichmäßigen Oberfläche, die
es erlaubt, einen Gleitsensor zu verwenden, sodass die Kanten der Überdeckungselemente
den Gleitsensor nicht allmählich
abtragen.
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In 4 ist
ein alternativer Winkelgeber dargestellt, der zwei ortsfeste Sensoranordnungen 10 und 10a aufweist,
die auf einem Modulator 6 in mechanischem Kontakt gleiten.
Dabei ist zwischen den Sensoranordnungen 10 und 10a ein
Gleitschuh 11 vorgesehen, der zur Verminderung der Reibung kraftschlüssig mit
den Sensoranordnungen 10 und 10a verbunden ist
und auf der anderen Seite sich gegen den Modulator 6 stützt. Dabei
werden die Sensoranordnungen 10 und 10a durch
Andruckelemente 31 und 31a auf die Stirnseite
des Modulators 6 gedrückt.
Im rechten Teil der Zeichnung von 4 ist das
Detail X aus der linken Zeichnung dargestellt, wobei deutlich zu
sehen ist, wie die Sensoranordnung 10 über den Gleitschuh 11 mit
den drei Spuren der Überdeckungselemente 7a, 7b und 7c verbunden
ist.
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In 5 ist
dargestellt, wie ein Modulator auf der rotierbaren Einheit 5a gemäß 2 mit
zwei Sensoranordnungen 10b und 10c verwendet wird, wobei
die unterschiedlichen (Radien des Modulators 6a in den
beiden Sensoranordnungen 10b und 10c jeweils einen
Gleitschuh 11b und 11c notwendig machen, der das
Profil des Modulators 6a widerspiegelt.
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In 6 ist
ein alternativer Winkelgeber dargestellt, dessen Besonderheit es
ist, eine besonders große
rotierbare Einheit mit dazu korrespondierend großem Innendurchmesser aufzuweisen,
die bei ansonsten gleicher Größe der Sensoranordnung
eine sehr hohe Anzahl von Überdeckungselementen
auf seinem Außendurchmesser 20 aufweist.
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In 7 sind
zwei Wellen 100 und 110 dargestellt, die beide Überdeckungselemente
in Form einer Maßverkörperung 112 und 113 tragen.
Das besondere ist, dass die Maßverkörperungen 112 und 113 direkt
auf die Wellen 100 und 110 aufgebracht sind.
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In
besonders vorteilhafter Weise wird die Maßverkörperung 112 und 113 bei
der Herstellung der Welle 100 oder 110 auf der
Drehbank aufgebracht, sodass ein erneutes Einspannen der Wellen 100 und 110 entfällt, wodurch
die Überdeckungselemente
der Maßverkörperungen 112 und 113 besonders
genau aufgebracht werden können.
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- 1
- Sensoranordnung
- 2
- Auswerteelektronik
- 3
- Sensoren
- 4
- Magnetfeldquelle
- 5
- rotierbare
Einheit
- 5a
- rotierbare
Einheit
- 5b
- rotierbare
Einheit
- 6
- Modulator
- 6a
- Modulator
- 6b
- Modulator
- 7
- Überdeckungselement
- 7a
- Überdeckungselement
- 7b
- Überdeckungselement
- 7c
- Überdeckungselement
- 7d
- Überdeckungselement
- 7e
- Überdeckungselement
- 7f
- Überdeckungselement
- 8
- Füllung
- 10
- Sensoranordnung
- 10a
- Sensoranordnung
- 10b
- Sensoranordnung
- 10c
- Sensoranordnung
- 11
- Gleitschuh
- 11a
- Gleitschuh
- 11b
- Gleitschuh
- 11c
- Gleitschuh
- 12
- Flansch
- 12a
- Flansch
- 12b
- Flansch
- 13a
- Bohrung
- 13b
- Bohrung
- 13c
- Bohrung
- 13d
- Bohrung
- 20
- Außendurchmesser
- 21
- Innendurchmesser
- 30
- Luftspalt
- 31
- Andruckelement
- 31a
- Andruckelement
- 100
- Welle
- 110
- Welle
- 111
- Flansch
- 112
- Maßverkörperung
- 113
- Flansch
- 114
- Maßverkörperung