-
Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft ein Spannlager mit einem verlängerten
Innenring, einem Außenring, sowie auf zugehörigen
Laufbahnen abrollenden Wälzkörpern, wobei die
Wälzkörper als in einem Käfig gehaltene
Lagernadeln ausgebildet sind, die auf zugehörigen Laufscheiben
zweier entgegengerichteter Axialschrägnadellager abrollen,
die unter einem Winkel geneigt zu einer Lagerachse angeordnet sind,
wobei der Innenring durch zwei voneinander durch einen Radialspalt
beabstandete Adapterringe gebildet ist, Innen- und Außenring
schräg verlaufende Anlageflächen für
die Laufscheiben aufweisen und der Innenring auf einer Welle festlegbar
ist.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Spannlager
sind schon seit längerem bekannt. So ist in dem Fachbuch M.
Albert/H. Köttritsch „Wälzlager-Theorie
und Praxis", Springer-Verlag Wien, New York, 1987, auf
Seite 24 ein als Rillenkugellager ausgebildetes Spannla ger dargestellt,
das einen verlängerten Innenring besitzt, der mit Hilfe
eines Exzenterringes auf einer Welle befestigt ist. Derartig ausgebildete
Spannlager werden vorzugsweise für einfache Lagerungen
verwendet. Man findet sie z. B. in Landmaschinen, Förderanlagen,
Baumaschinen oder in anderen Apparaten. Sie werden fast ausschließlich
als Festlager benutzt. Sie eignen sich deshalb auch hauptsächlich
zur Lagerung kurzer Wellen für Einbaustellen, an denen
nur geringe Wärmedehnungen zu erwarten sind.
-
Ein
gattungsgemäß ausgebildetes Spannlager ist aus
der
DE 100 17 401
A1 vorbekannt. Wie der Beschreibung und den zugehörigen
1 bis
3 entnehmbar,
zeichnet sich das Spannlager mit einem verlängertem Innenring
dadurch aus, dass die Wälzkörper durch in einem
Käfig gehaltene Lagernadeln gebildet sind, die auf zugehörigen
Laufscheiben zweier einander entgegengerichteter Axialschrägnadellager
abrollen. Diese beiden Axialschrägnadellager sind zwischen
dem V-förmigen Außenring und dem Innenring angeordnet,
wobei der Innenring durch zwei Adapterringe gebildet ist, die durch
einen Spalt voneinander beabstandet sind. Beide Adapterringe werden
durch eine spanlos geformte Innenhülse zusammengehalten.
Diese die Adapterringe zusammenhaltende Innenhülse wird
mittels Presssitz auf einer Welle fixiert.
-
Nachteilig
dabei ist, dass ein solcher Pressverband zwischen Innenhülse
und einer aufzunehmenden Welle eine geringe axiale Belastbarkeit
aufweist. Ein weiterer Nachteil ist dadurch begründet, dass
sowohl die beiden Adapterringe als auch der Lageraußenring
als ein Kunststoffteil ausgebildet sind, was die Stabilität
der Lageranordnung sowohl in radialer als auch in axialer Richtung
erheblich einschränkt. Ein weiterer Nachteil liegt darin,
dass eine solche Lageranordnung nach außen nicht abgedichtet
ist und daher sehr empfindlich gegen eindringenden Schmutz ist.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Ausgehend
von den Nachteilen des bekannten Standes der Technik liegt daher
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Spannlager bereitzustellen, das
eine hohe radiale und axiale Tragfähigkeit aufweist und
das sich in einfacher Weise mit einer zu lagernden Welle verbinden
lässt.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe nach den kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 in Verbindung
mit dessen Oberbegriff dadurch gelöst, dass die Adapterringe
und der Außenring aus einem metallischen Werkstoff bestehen
und einer der Adapterringe mit der Welle drehfest verbunden ist,
wobei entweder einer der Adapterringe an wenigstens einer Umfangsteile
eine mit einem Innengewinde versehene durchgehende Bohrung aufweist,
in die ein mit einem Außengewinde versehener Sicherungsstift
einsetzbar ist, oder wobei einer der Adapterringe mit einem exzentrisch
ausgebildeten Spannring verbunden ist, der wenigstens an einer Umfangsstelle
eine mit einem Innengewinde versehene durchgehende Bohrung aufweist,
in die ein mit einem Außengewinde versehener Sicherungsstift
einsetzbar ist.
-
Die
erfindungsgemäße Lagereinheit kann sowohl axiale
als auch radiale Kräfte in beiden Richtungen sicher aufnehmen.
Durch den Radialspalt, der die beiden Adapterringe voneinander trennt,
lässt sich auch die gewünschte Vorspannung einer
solche Lagereinheit in einfacher Weise einstellen, indem die beiden
Adapterringe aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegt werden.
Auch ist es möglich, die erfindungsgemäße
Lagereinheit in einfacher Weise drehfest mit einer aufzunehmenden
Welle zu verbinden, indem ein mit einem Außengewinde versehener Sicherungsstift
in eine durchgehende Bohrung mit einem Innengewinde einschraubbar
ist, wobei diese durchgehende Bohrung entweder Bestandteil des einen
Adapterringes oder eines separaten Spannringes ist.
-
Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung sollen die Laufscheiben spanlos
hergestellt und einem Härteprozess unterworfen sein. Derartige
Laufscheiben lassen sich aufgrund des fortgeschrittenen Standes
der spanlosen Formgebung in den verschiedensten Größenverhältnissen
in einfacher Weise fertigen.
-
Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung soll der Außenring
und/oder die Adapterringe aus einem Leichtmetall, beispielsweise
Aluminium, gefertigt sein.
-
Das
Zusammenspiel dieser Leichtbauteile mit den Laufscheiben sorgt dafür,
dass das Massenträgheitsmoment eines rotierenden Innenringes
oder eines rotierenden Außenringes erheblich niedriger ist.
-
Auch
ist nach weiteren Merkmalen vorgesehen, dass zwischen dem Außenring
und den Adapterringen je eine Dichtung angeordnet ist, die vorzugsweise
als eine einschnappbare Lamellendichtung ausgebildet ist. Dadurch
ist sichergestellt, dass einerseits von außen kein Schmutz
in das Lagerinnere eindringen kann und dass andererseits kein Schmiermittel
aus dem Lager nach außen austreten kann. Der gute Dichteffekt
der Lamellenringe wird dadurch erreicht, dass die nebeneinander
liegenden, jedoch voneinander unabhängigen Ringe eine mehrfache
Linienberührung zum abdichtenden Teil ergeben und in der
Führungsnut des Ringträgers feine Spalten bilden.
Lamellenringe stellen also eine Spalt- oder eine Labyrinthdichtung
dar.
-
Nach
einem weiteren zusätzlichen Merkmal ist vorgesehen, dass
der Außenring wenigstens an einem Ende mit einem radial
nach außen gerichteten Anlagebord versehen ist. Dieser
Bord sorgt dafür, dass die Lagereinheit mit diesen radial
gerichteten Bord an einer Anschlusskonstruktion fest verspannt werden
kann.
-
Nach
einem anderen weiteren Merkmal soll der Außenring an seiner
Mantelfläche mit einer umlaufenden Schmiernut versehen
sein, von der wenigstens an einer Umfangsstelle eine radial nach
innen gerichtete Schmiermitteldurchtrittsbohrung abzweigt. Dadurch
ist sichergestellt, dass gegebenenfalls ein kontinuierliches Nachschmieren
dieser erfindungsgemäßen Lagereinheit ermöglicht
ist.
-
Schließlich
ist nach einem letzten Merkmal vorgesehen, dass der Außenring
und die Adapterringe mit einer Korrosionsschutzschicht versehen
sein sollen. Diese sorgt dafür, dass insbesondere bei aggressiven
Medien die Korrosion dieser Bestandteile verhindert ist.
-
Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und aus den Zeichnungen, in denen zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung in vereinfachter Form dargestellt sind.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Es
zeigen:
-
1 einen
Axialschnitt durch eine erfindungsgemäße Lageranordnung,
-
2 eine
perspektivische Darstellung der Lageranordnung nach
-
1 und 3 einen
Axialschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße
Lageranordnung
-
Ausführliche Beschreibung
der Zeichnungen
-
Das
in den 1 und 2 dargestellte Spannlager weist
den Innenring 1 auf, der sich aus den Adapterringen 2, 3 zusammensetzt,
die durch den Radialspalt 4 in axialer Richtung voneinander
beabstandet sind. Zum Spannlager gehört weiter der Außenring 5,
der den Innenring 1 konzentrisch zur Lagerachse 6 umschließt.
Zwischen Innenring 1 und Außenring 5 sind
die beiden Axialschrägnadellager 7, 8,
die aus den jeweiligen Laufscheiben 9, 10, 11, 12 bestehen,
angeordnet. Die Axialschrägnadellager 7, 8 sind
derart schräg gegeneinander angestellt, dass eine durch
das Zentrum der in einem Käfig 13, 14 geführten
Lagernadeln 15, 16 gelegte, unter einem Winkel
von 90° zu deren Drehachsen 17, 18 verlaufende
Mittelsenkrechte 19, 20 die Lagerachse 6 des
Spannlagers unter einem Winkel α schneidet. Um die Schrägstellung
der beiden Axialschrägnadellager 7, 8 zu
realisieren, müssen sowohl der Außenring 5 als
auch die beiden Adapterringe 2, 3 mit entsprechend
schräg ausgerichteten Anlageflächen versehen sein,
die jedoch nicht näher bezeichnet sind. Der Neigungswinkel α ist
je nach den vorherrschenden Belastungsbedingungen variabel, wobei
sich mit vergrößertem Neigungswinkel die radiale
Tragzahl erhöht.
-
Der
Außenring 5 ist an seinem rechtsseitigen Ende
mit dem radial nach außen gerichteten Anlagebord 21 versehen,
sodass er mit diesem Teil an einem nicht dargestellten Gehäuse
fest anlegbar ist. Darüber hinaus ist im Mantelbereich
des V-förmig nach innen gerichteten Mittelteils des Außenringes 5 eine
umlaufende Schmiernut 22 vorhanden, von der an mehreren
Umfangsstellen radial nach innen gerichtete Schmiermitteldurchtrittsbohrungen 23 abzweigen.
Auf diese Weise ist eine Nachschmiermöglichkeit der beiden
Axialschrägnadellager 7, 8 gegeben.
-
In
den beiden Freistellungen 24, 25 des Außenringes 5 sind
Lamellendichtringe 26, 27 untergebracht, die in
je eine korrespondierende Ausnehmung der beiden Adapterringe 2, 3 hineinragen,
die aber mit keinem Bezugszeichen versehen sind. Derartige Lamellendichtringe 26, 27 sind
mit einem Schlitz versehene einfache Ringe oder können
auch als doppelt gewundene Ringe ausgebildet sein. Im Ausführungsbeispiel
sind die Lamellendichtringe 26, 27 gegen die Freistellungen 24, 25 im
Außenring 5 vorgespannt, da der Innenring 1 rotiert.
Dies hat die positive Folge, dass die Lamellendichtringe 26, 27 nicht
mitrotieren und demzufolge nur eine geringe Reibung verursachen.
-
Wie
weiter erkennbar, ist der rechtsseitig angeordnete Adapterring 2 an
mehreren voneinander beabstandeten Umfangsstellen mit der durchgehenden
Bohrung 28 versehen, die ein nicht näher bezeichnetes
Innengewinde aufweist. Zur Festlegung auf einer nicht dargestellten
Welle wird in diese durchgehende Bohrung 28 der mit einem
Außengewinde versehener Sicherungsstift 29 eingesetzt.
Dieser wird in Richtung der nicht dargestellten Welle eingeschraubt,
sodass der Adapterring 2 unverrückbar auf dieser
gehalten ist, wobei der linksseitig angeordnete Adapterring 3 an
einer Schulter der nicht dargestellten Welle anliegt. Es ist erkennbar,
dass auf diese Weise durch die Stellung der beiden Adapterringe 2, 3 zueinander
auf die Vorspannung der beiden Axialschrägnadellager 7, 8 beliebig
eingewirkt werden kann. Um die rotierenden Massen zu verringern,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn im Ausführungsbeispiel
gemäß den 1 und 2 die
beiden Adapterringe 2, 3 aus einem Leichtmetall,
beispielsweise aus Aluminium, gefertigt sind.
-
Die
in 3 dargestellte Spannlagervariante ist mit der
in den 1 und 2 bis auf die Befestigung identisch.
In diesem Fall erfolgt die Fixierung des Spannlagers auf der Welle
derart, dass der rechtsseitig angeordnete Adapterring 2 mit
einem Spannring 30 in Wirkverbindung steht, der sich teilweise
mit dem Adapterring 2 überlappt und in diesem Bereich
eine exzentrische Aufnahmebohrung aufweist. Durch Verdrehen des
Spannringes 30 in Umfangsrichtung wird dann ein fester
Sitz des Spannlagers auf der Welle erreicht, wobei der Spannring 30 derart
gesichert wird, dass in die mit einem Innengewinde versehene durchgehende
Bohrung 31 der mit einem Außengewinde versehener
Sicherungsstift 32 eingesetzt ist.
-
Eine
solche axial sehr steife, vorgespannte und montagefreundliche Lagerung
kann beispielsweise in vorteilhafter Weise zur Lagerung einer Gewindespindel
eines Spindel-Hubgetriebes verwendet werden. Diese Getriebe werden
zum präzisen Heben, Senken, Kippen und Schwenken eingesetzt. Dabei
treibt ein Elektromotor die Gewindespindel an, wobei eine auf der
Spindel angeordnete Mutter die Drehbewegung des Motors und damit
der Spindel in eine lineare Bewegung umsetzt und zum Verfahren, Positionieren,
Heben und Senken nutzt.
-
Aber
auch bei elektromechanischen Linearmodulen kann die erfindungsgemäße
Lagerung als Festlager vorteilhaft eingesetzt werden. Dieses Lager
ermöglicht eine einfache Anschlussgeometrie und kurze Montagezeiten.
Auch ergibt sich durch die kurze Bauweise ein größerer
Spindelhub. Schließlich kann gegenüber einer maßgleichen
Ausführung aus Wälzlagerstahl aufgrund des Einsatzes
von Aluminium das Lagergewicht reduziert werden.
-
- 1
- Innenring
- 2
- Adapterring
- 3
- Adapterring
- 4
- Radialspalt
- 5
- Außenring
- 6
- Lagerachse
- 7
- Axialschrägnadellager
- 8
- Axialschrägnadellager
- 9
- Laufscheibe
- 10
- Laufscheibe
- 11
- Laufscheibe
- 12
- Laufscheibe
- 13
- Käfig
- 14
- Käfig
- 15
- Lagernadel
- 16
- Lagernadel
- 17
- Drehachse
- 18
- Drehachse
- 19
- Mittelsenkrechte
- 20
- Mittelsenkrechte
- 21
- Anlagebord
- 22
- Schmiernut
- 23
- Schmiermitteldurchtrittsbohrung
- 24
- Freistellung
- 25
- Freistellung
- 26
- Lamellendichtring
- 27
- Lamellendichtring
- 28
- Bohrung
- 29
- Sicherungsstift
- 30
- Spannring
- 31
- Bohrung
- 32
- Sicherungsstift
- α
- Neigungswinkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - M. Albert/H.
Köttritsch „Wälzlager-Theorie und Praxis",
Springer-Verlag Wien, New York, 1987 [0002]