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Die Erfindung betrifft eine Linearbewegungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus der
DE 10 2007 043 391 A1 ist eine Linearbewegungsvorrichtung bekannt. Die Linearbewegungsvorrichtung umfasst eine Gewindespindel, welche in einem Gehäuse bezüglich einer Längsachse drehbar gelagert ist. Die Gewindespindel wird typischerweise von einem Elektromotor in Drehbewegung versetzt. Die Gewindespindel ist von einer Kugelumlaufmutter umgeben, welche in Schraubeingriff mit der Gewindespindel steht. Weiter ist ein rohrförmiger Ausleger vorgesehen, der mit der Mutter fest verbunden ist, wobei er die Gewindespindel umgibt. Der Ausleger durchsetzt ein Linearlager am Gehäuse, so dass er aus dem Gehäuse heraus ragt. Die Linearbewegungsvorrichtung hat die gleiche äußere Form wie ein Pneumatikzylinder und wird daher oft als Elektrozylinder bezeichnet.
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Die Linearbewegungsvorrichtung ist mit einer Verdrehsicherung ausgestattet, welche verhindert, dass sich die Mutter relativ zum Gehäuse um die Längsachse verdreht. Hierfür sind insgesamt zwei im Querschnitt betrachtet V-förmige Abstütztflächen vorgesehen, die sich innen am Hauptkörper des Gehäuses parallel zur Längsachse erstrecken. An der Mutter sind wiederum Gleitleisten aus Kunststoff befestigt, welche an die Abstützflächen angepasst sind und formschlüssig in diese eingreifen. Der Nachteil dieser Verdrehsicherung besteht darin, dass sich die Gleitleisten mit der Zeit abnutzen, so dass die Verdrehsicherung nach einiger Zeit ein Verdrehspiel aufweist. Darüber hinaus ist das maximal von der Verdrehsicherung aufnehmbare Drehmoment gering.
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Aus der
FR 2 587 690 A1 ist eine ähnliche Linearbewegungsvorrichtung bekannt, bei der die Verdrehsicherung mittels Laufrollen bewerkstelligt wird. Die Laufrollen sind im Gehäuse drehbar gelagert, wobei sie an Abflachungen des Auslegers abwälzen. Aufgrund der Anordnung der Laufrollen ist das von der Verdrehsicherung maximal übertragbare Drehmoment gering. Weiter ist der Ausleger deutlich teurer als ein einfaches kreiszylindrisches Rohr wie es bei der
DE 10 2007 043 391 A1 verwendet wird.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Überwindung der vorstehend genannten Nachteile.
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Gemäß dem selbständigen Anspruch wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass wenigstens eine drehbare Laufrolle vorgesehen ist, deren Drehachse senkrecht zur Längsachse ausgerichtet ist, wobei eine Außenumfangsfläche der Laufrolle eine Lauffläche bildet, welche in Wälzeingriff mit der Abstützfläche bringbar ist, wobei die Laufrolle an einer Außenumfangsfläche der Mutter oder des Auslegers befestigt ist. Damit kann die Abstützfläche, wie aus dem Stand der Technik bekannt, kostengünstig im Aluminium-Strangpressverfahren hergestellt werden. Durch den Wälzeingriff zwischen Laufrolle und Abstützfläche wird ein übermäßiger Verschleiß vermieden, wobei die maximal übertragbaren Kräfte aufgrund der vorgeschlagenen Anordnung der Laufrolle besonders hoch sind. Weiter kann die Laufrolle besonders einfach und kostengünstig an der Außenumfangsfläche der Mutter oder des Auslegers befestigt werden, was nachfolgend noch erläutert wird. Vorzugsweise ist die wenigstens eine Laufrolle an der Außenumfangsfläche der Mutter befestigt, damit die Linearbewegungsvorrichtung den größtmöglichen Bewegungsweg aufweist. Darüber hinaus wird der Ausleger durch die Verdrehsicherung nicht belastet. Anzumerken ist, dass ein geringes Spiel zwischen der Laufrolle und der Abstützfläche vorgesehen sein kann, welches erst aufgehoben wird, wenn die Verdrehsicherung belastet wird.
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Die Flächennormale der wenigstens einen Abstützfläche hat vorzugsweise zumindest eine Komponente, welche bezüglich der Längsachse in Umfangsrichtung ausgerichtet ist. Vorzugsweise sind mehrere, höchst vorzugsweise zwei Laufrollen vorgesehen, die gleichmäßig verteilt über den Umfang der Mutter angeordnet sind. In Richtung der Längsachse können die Laufrollen versetzt angeordnet sein, damit die entsprechenden Befestigungsgewinde an der Mutter die Gewindegänge der Mutter nicht schneiden. Die Mutter ist vorzugsweise als Kugelumlaufmutter ausgebildet, wobei der genannte Schraubeingriff über eine Vielzahl von endlos umlaufenden, kugelförmigen Wälzkörpern hergestellt wird. Vorzugsweise sind der Ausleger und die Mutter als gesonderte Bauteile ausgeführt, wobei es prinzipiell denkbar ist, die genannten Teile einstückig auszubilden.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung angegeben.
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Es kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Laufrolle ein gesondertes erstes Drehlager aufweist, welches auf einer Exzenterhülse aufgenommen ist, wobei die Exzenterhülse an der Außenumfangsfläche der Mutter oder des Auslegers befestigt ist. Mittels der Exzenterhülse kann das Spiel zwischen der Laufrolle und der Abstützfläche stufenlos eingestellt werden. Darüber hinaus kann die Exzenterhülse unmittelbar an der Außenumfangsfläche der Mutter oder des Auslegers befestigt werden, so dass die Linearbewegungsvorrichtung besonders kostengünstig ist. Bei dem Drehlager handelt es sich vorzugsweise um ein Radialwälzlager, höchst vorzugsweise um ein Radialrillenkugellager. Dieses ist besonders leichtgängig und hat eine hohe Lebensdauer.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Exzenterhülse von einer Klemmschraube durchsetzt wird, welche in die Mutter oder den Ausleger eingeschraubt ist. Die Klemmschraube dient gleichzeitig zur Einstellung des Spiels zwischen der Laufrolle und der Abstützfläche und der Befestigung der Laufrolle an der Mutter bzw. dem Ausleger. Die Linearbewegungsvorrichtung ist damit besonders kostengünstig. Die Mittelachse der Klemmschraube ist vorzugsweise parallel und mit geringem Abstand zur Drehachse der zugeordneten Laufrolle angeordnet.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Mutter oder der Ausleger an der entsprechenden Außenumfangsfläche wenigstens eine Abflachung aufweist, an welcher eine zugeordnete Laufrolle befestigt ist. Mit der Abflachung wird der für die Laufrolle erforderliche Bauraum bereitgestellt. Hierbei ist anzumerken, dass die Umfangsfläche einer Mutter typischerweise kreiszylindrisch bezüglich der Längsachse ausgebildet ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass an der Außenumfangsfläche der Mutter wenigstens ein Gleitbelag in Richtung der Längsachse fest angeordnet ist, wobei der Gleitbelag in Gleiteingriff mit dem Gehäuse steht. Mit dem genannten Gleiteingriff wird sichergestellt, dass die Mutter genau mittig im Gehäuse läuft. Damit ist sichergestellt, dass die Laufrolle genau an der vorgesehenen Stelle an der Abstützfläche abwälzt, so dass ein übermäßiger Verschleiß vermieden wird. In Umfangsrichtung kann eine Beweglichkeit des Gleitbelags gegenüber der Mutter zugelassen werden. Dennoch ist nicht zu erwarten, dass sich der Gleitbelag beim Betrieb der Linearbewegungsvorrichtung nennenswert gegenüber der Mutter bewegt.
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Es kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Gleitbelag die Mutter ringartig umgibt. Ein derartiger Gleitbelag kann besonders einfach und kostengünstig hergestellt und montiert werden. Der entsprechende Ring ist vorzugsweise mit einem Schlitz versehen, der parallel zur Längsachse verläuft, damit der Gleitbelag an der Mutter montiert werden kann. Die Querschnittsfläche des genannten Rings ist vorzugsweise rechteckig ausgebildet.
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Es kann vorgesehen sein, dass bezüglich der Längsachse zu beiden Seiten der wenigstens einen Laufrolle je wenigstens ein Gleitbelag angeordnet ist. Hierdurch ergibt sich eine besonders gute Zentrierung der Mutter in dem Gehäuse, welche auch unter hoher äußerer Last erhalten bleibt.
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Es kann vorgesehen sein, dass wenigstens eine Lauffläche aus Kunststoff besteht, wobei die zugeordnete Abstützfläche aus Aluminium besteht. Eine derartige Linearbewegungsvorrichtung ist besonders kostengünstig. Der im Betrieb auftretende Verschleiß ist dennoch gering. Vorzugsweise ist die wenigstens eine Abstützfläche an einem gesonderten Hautkörper angeordnet, welcher aus Aluminium besteht, wobei er höchst vorzugsweise im Strangpressverfahren hergestellt ist. Vorzugsweise bestehen alle Laufflächen aus Kunststoff. Vorzugsweise wird die wenigstens eine Lauffläche von einem gesonderten Laufring gebildet, welcher aus Kunststoff besteht.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Lauffläche, betrachtet in einer Schnittebene, welche die zugeordnete Drehachse enthält, konvex gekrümmt ausgebildet ist. Hierdurch werden Lastspitzen vermieden, wenn die Position bzw. die Ausrichtung der Laufrolle gegenüber der Abstützfläche mit geringen Fehlern behaftet ist. Diese können beispielsweise von Montagetoleranzen oder von äußeren Lasten verursacht werden. Vorzugsweise ist die genannte Lauffläche kreisförmig gekrümmt ausgebildet.
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Es kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Abstützfläche betrachtet in einer Schnittebene, welche senkrecht zur Längsachse verläuft, konkav gekrümmt ausgebildet ist, wobei die genannte Schnittform entlang der Längsachse konstant ist. Hierdurch werden Lastspitzen vermieden, wenn die Position bzw. die Ausrichtung der Laufrolle gegenüber der Abstützfläche mit geringen Fehlern behaftet ist. Vorzugsweise ist die genannte Abstützfläche kreisförmig gekrümmt ausgebildet.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Krümmungsradius der Abstützfläche größer als der Krümmungsradius der Lauffläche ist. Hierdurch werden Lastspitzen vermieden, wenn die Position bzw. die Ausrichtung der Laufrolle gegenüber der Abstützfläche mit geringen Fehlern behaftet ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass der wenigstens einen Laufrolle zwei Abstützflächen zugeordnet sind, welche gegenüberliegend zueinander angeordnet sind. Hierdurch können mit einer einzigen Laufrolle Drehmomente mit zwei entgegengesetzten Drehrichtungen übertragen werden. Vorzugsweise ist die genannte Laufrolle mit Spiel zwischen den beiden Abstützflächen aufgenommen, um Verschleiß zu vermeiden.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellt dar:
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1 einen perspektivischen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Linearbewegungsvorrichtung;
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2 einen perspektivischen Längsschnitt der Mutter der Linearbewegungsvorrichtung nach 1;
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3 einen Querschnitt der Linearbewegungsvorrichtung nach 1; und
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4 eine perspektivische Ansicht der Exzenterhülse der Linearbewegungsvorrichtung nach 1.
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1 zeigt einen perspektivischen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Linearbewegungsvorrichtung 10. Die Linearbewegungsvorrichtung 10 umfasst ein Gehäuse 40, welches aus einem Hauptkörper 41, einem ersten Endblock 42 und einem zweiten Endblock 43 zusammengesetzt ist. Der Hauptkörper 41 ist aus Aluminium im Strangpressverfahren hergestellt, so dass er sich mit einer konstanten Querschnittsform (vgl. 3) entlang einer Längsachse 11 erstreckt. Der erste und der zweite Endblock 42; 43 sind beispielsweise aus Aluminium im Gussverfahren hergestellt, wobei sei mit beispielsweise jeweils vier Befestigungsschrauben 44 an dem Hauptkörper 41 befestigt sind.
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Im ersten Endblock 42 ist ein zweites Drehlager 47 aufgenommen, welches beispielsweise aus zwei gegeneinander verspannten Schrägkugellagern zusammengesetzt ist. Das Drehlager 47 ist mit einer ersten Haltemutter 48 in einer Aufnahmebohrung im ersten Endblock 42 befestigt. In dem Drehlager 47 ist eine Gewindespindel 12 bezüglich der Längsachse 11 drehbeweglich aufgenommen. Die Gewindespindel 12 ist mit einer zweiten Haltemutter 49 am Innenring des Drehlagers 47 befestigt. Die Gewindespindel 12 ragt mit einem Antriebszapfen 14 aus dem Gehäuse 40 heraus. Über den Antriebszapfen 14 kann die Gewindespindel 12 beispielsweise mit einem (nicht dargestellten) Elektromotor in Drehantriebsverbindung gebracht werden.
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Innerhalb des Hohlraums, welcher durch das Gehäuse 40 umgrenzt wird, ist die Gewindespindel 12 mit wenigstens einem Gewindegang versehen, der schraubenförmig bezüglich der Längsachse 11 ausgebildet ist. Die Gewindespindel 12 wird von einer gesonderten Mutter 30 umgeben, welche in Schraubeingriff mit der Gewindespindel 12, namentlich deren wenigstens einem Gewindegang, steht. Der Schraubeingriff wird vorzugsweise über eine Vielzahl von endlos umlaufenden Wälzkörpern hergestellt, wobei ein gleitender Schraubeingriff ebenfalls denkbar ist.
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In dem zweiten Endblock 43 ist ein Linearlager 45 eingebaut, welches von einem Ausleger 20 durchsetzt wird. Das Linearlager 45 ist in Form einer kreiszylindrischen Gleitbuchse ausgebildet, wobei der Ausleger 20 in Form eines angepassten kreiszylindrischen Rohres ausgebildet ist. Weiter ist außen am zweiten Endblock 43 eine Dichtung angeordnet, welche den Ausleger über den gesamten Umfang dichtend berührt. Der Ausleger 20 ragt mit einem Befestigungsmittel 21 aus dem Gehäuse 40 heraus. Das Befestigungsmittel 21 ist vorliegend als Außengewinde ausgebildet, welches konzentrisch zur Längsachse 11 ausgebildet ist. Es kann aber auch ein Kugelgelenkkopf oder jedes beliebige andere Befestigungsmittel 21 vorgesehen sein.
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Innerhalb des Gehäuses 40 ist der Ausleger 20 fest mit der Mutter 30 verbunden, wobei er die Gewindespindel 12 umgibt. Die entsprechende Verbindung wird vorliegend über einen gesonderten Adapter 22 bewerkstelligt, welcher in die Mutter 30 eingeschraubt ist, wobei der Ausleger 20 wiederum in den Adapter 22 eingeschraubt ist.
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Weiter ist auf die Endabstützung 13 der Gewindespindel 12 im Bereich des zweiten Endblocks 43 hinzuweisen. Dabei ist an der Gewindespindel 12 eine gesonderte Gleitbuchse aus Kunststoff befestigt, welche an der kreiszylindrischen Innenumfangsfläche des Auslegers 20 entlang gleitet.
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2 zeigt einen perspektivischen Längsschnitt der Mutter 30 der Linearbewegungsvorrichtung nach 1. An ihrer Innenumfangsfläche ist die Mutter 30 mit wenigstens einem Gewindegang 31 versehen, welcher schraubenförmig bezüglich der Längsachse 11 verläuft. Vorliegend ist die Querschnittsform des Gewindegangs 31 an kugelförmige Wälzkörper angepasst. Die Außenumfangsfläche 32 der Mutter 30 ist in weiten Teilen kreiszylindrisch bezüglich der Längsachse 11 ausgebildet. In der Längsmitte ist sie mit zwei Abflachungen 33 versehen, die sich parallel gegenüber liegen. An jeder der beiden Abflachungen 33 ist eine zugeordnete Laufrolle 60 befestigt.
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In Richtung der Längsrichtung 11 vor und hinter den Laufrollen 60 ist je ein Gleitbelag 34 an der Mutter 30 befestigt, wobei beide Gleitbeläge 34 identisch ausgebildet sind. Die Gleitbeläge 34 sind in Form eines kreisrunden, geschlitzten Rings ausgebildet, der über seinen gesamten Umfang eine konstante rechteckige Querschnittsform aufweist. Dabei ist die Rechteckseite, welche sich parallel zur Längsachse 11 erstreckt, vorzugsweise wenigstens 3-mal so lang wie die Rechteckseite, welche sich quer zur Längsachse 11 erstreckt. Die Gleitbeläge 34 bestehen vorzugsweise aus Kunststoff und liegen an angepassten Innenoberflächenabschnitten am Gehäuse, insbesondere an dessen Hauptkörper, gleitend an. Die Gleitbeläge 34 sind jeweils in einer angepassten Aufnahmenut 35 der Mutter 30 aufgenommen, welche mit einer konstanten, rechteckigen Querschnittsform über den gesamten Umfang der Mutter 30 verläuft.
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Die Laufrollen 60 haben jeweils eine Drehachse 61, wobei die genannten Drehachsen 61 in Richtung der Längsachse 11 um den Abstand 66 versetzt angeordnet sind. Hierdurch soll erreicht werden, dass die zugeordneten Befestigungsgewinde 37 in der Mutter 30 den wenigstens einen Gewindegang 31 nicht schneiden. In das Befestigungsgewinde 37 ist jeweils eine Klemmschraube 65 eingeschraubt, mit welcher die Laufrolle 60 an der Mutter 30 befestigt wird. Je nach Einstellung der Exzenterhülse 80 schneiden die Drehachsen 61 die Längsachse 11 oder verlaufen mit geringem Abstand an dieser vorbei. In jedem Fall sind die Drehachsen 61 der Laufrollen 60 senkrecht zur Längsachse 11 ausgerichtet.
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3 zeigt einen Querschnitt der Linearbewegungsvorrichtung 10 nach 1. Die Schnittebene verläuft dabei durch die Drehachse 61 der in 3 oberen Laufrolle 60. Aufgrund des oben angesprochenen Versatzes (Nr. 66 in 2) wird die in 3 untere Laufrolle 60 außermittig geschnitten.
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Die beiden Laufrollen 60 sind identisch ausgebildet, wobei sie jeweils aus einer Exzenterhülse 80, einem ersten Drehlager 64, einem Laufring 63, einer Scheibe 67 und einer Klemmschraube 65 zusammengesetzt sind. Die Exzenterhülse 80 greift mit einem ersten kreiszylindrischen Abschnitt (Nr. 82 in 4) in eine angepasste Zentrierbohrung 38 in der Mutter 30 ein. Das Befestigungsgewinde 37 setzt die Zentrierbohrung 38 in Richtung der Mittelachse 81 der Exzenterhülse 80 unmittelbar anschließend fort. Auf dem zweiten kreiszylindrischen Abschnitt (Nr. 83 in 4) ist ein gesondertes Drehlager 64 aufgenommen, dessen Innenring von der Klemmschraube 65 über eine Scheibe 67 gegen den Bund (Nr. 84 in 4) der Exzenterhülse 80 gedrückt wird. Hierdurch wird gleichzeitig die Exzenterhülse 80 an der Mutter 30 festgeklemmt, so dass die Stellung der Drehachse 61 fest eingestellt ist. Die Klemmschraube 65 ist in Form einer Zylinderkopfschraube ausgebildet, wobei sie die Scheibe 67 und die Exzenterhülse in Richtung der Drehachse 61 durchsetzt.
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Das erste Drehlager 64 ist in Form eines Radialrillenkugellagers ausgebildet. An dessen Außenring ist ein gesonderter Laufring 63 aufgenommen. Der Laufring 63 besteht aus Kunststoff und ist rotationssymmetrisch bezüglich der Drehachse 61 ausgebildet. Seine Außenumfangsfläche bildet eine Lauffläche 62, die konvex gekrümmt, insbesondere kreisförmig gekrümmt, ausgebildet ist. Den beiden Laufrollen 60 sind jeweils zwei Abstützflächen 50 zugeordnet, die jeweils spiegelbildlich zueinander ausgebildet sind. Die Laufrollen 60, insbesondere deren Laufflächen 62, sind mit einem geringen Spiel zwischen den beiden zugeordneten Abstützflächen 50 angeordnet. Je nachdem, in welche Richtung die Gewindespindel (Nr. 12 in 1) gedreht wird, liegt die Lauffläche 62 an einer der beiden zugeordneten Abstützflächen 50 an und wälzt an dieser ab, wenn sich die Mutter 30 in Richtung der Längsachse 11 bewegt.
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Die Abstützflächen 50 sind konkav gekrümmt, insbesondere kreisförmig gekrümmt ausgebildet. Der Krümmungsradius der Abstützflächen 50 ist größer als der Krümmungsradius der zugeordneten Laufflächen 62. Die Abstützflächen 50 werden beim Strangpressen des Hauptkörpers 41 des Gehäuses 40 hergestellt, wobei vorzugsweise keine Nachbearbeitung stattfindet.
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Hinzuweisen ist noch auf die Schmiervorrichtung 39, mit der in einer vorgegebenen Stellung der Linearbewegungsvorrichtung Schmiermittel in die Mutter 30 eingefüllt werden kann.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht der Exzenterhülse 80 der Linearbewegungsvorrichtung nach 1. Die Exzenterhülse 80 hat eine Mittelachse 81, die mit geringem Abstand parallel zur Drehachse (Nr. 61 in 3) der entsprechenden Laufrolle angeordnet ist. Die Klemmbohrung 86 und der erste kreiszylindrische Abschnitt 82 sind kreiszylindrisch bezüglich der genannten Mittelachse 81 ausgebildet. Der zweite kreiszylindrische Abschnitt 83 ist hingegen kreiszylindrisch bezüglich der Drehachse (Nr. 61 in 3) der Laufrolle ausgebildet, so dass zwischen dem ersten und dem zweiten kreiszylindrischen Abschnitt 82; 83 eine Exzentrizität vorhanden ist.
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In Richtung der Mittelachse 81 zwischen dem ersten und dem zweiten kreiszylindrischen Abschnitt 82; 83 ist ein Bund 84 angeordnet, dessen Durchmesser größer als der Durchmesser der kreiszylindrischen Abschnitte 82; 83 ist. Der Bund 84 bildet daher zwei Ringflächen 87; 88, über welche die Klemmkräfte von der Klemmschraube auf das Drehlager weiter an die Mutter übertragen werden. Die erste Ringfläche 87 am ersten kreiszylindrischen Abschnitt liegt dabei an der Mutter an, wobei die gegenüber liegende zweite Ringfläche 88 am Innenring des Drehlagers anliegt.
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Der Bund 84 weist darüber hinaus zwei parallele ebene Schlüsselflächen 85 auf, die parallel zu Mittelachse 81 ausgerichtet sind. An den Schlüsselflächen 85 kann ein Schraubenschlüssel angesetzt werden, um die Drehstellung der Exzenterhülse 80 einzustellen. Die beiden Endstirnflächen 89 und die beiden Ringflächen 87; 88 sind eben und senkrecht zur Mittelachse 81 ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Linearbewegungsvorrichtung
- 11
- Längsachse
- 12
- Gewindespindel
- 13
- Endabstützung der Gewindespindel
- 14
- Antriebszapfen
- 20
- Ausleger
- 21
- Befestigungsmittel
- 22
- Adapter
- 30
- Mutter
- 31
- Gewindegang
- 32
- Außenumfangsfläche der Mutter
- 33
- Abflachung
- 34
- Gleitbelag
- 35
- Aufnahmenut für Gleitbelag
- 36
- Hauptkörper der Mutter
- 37
- Befestigungsgewinde
- 38
- Zentrierbohrung
- 39
- Schmiervorrichtung
- 40
- Gehäuse
- 41
- Hauptkörper des Gehäuses
- 42
- erster Endblock
- 43
- zweiter Endblock
- 44
- Befestigungsschraube
- 45
- Linearlager
- 46
- Dichtung
- 47
- zweites Drehlager
- 48
- erste Haltemutter
- 49
- zweite Haltemutter
- 50
- Abstützfläche
- 60
- Laufrolle
- 61
- Drehachse der Laufrolle
- 62
- Lauffläche
- 63
- Laufring
- 64
- erstes Drehlager
- 65
- Klemmschraube
- 66
- Versatz der Laufrollen
- 67
- Scheibe
- 80
- Exzenterhülse
- 81
- Mittelachse der Exzenterhülse
- 82
- erster kreiszylindrischer Abschnitt
- 83
- zweiter kreiszylindrischer Abschnitt
- 84
- Bund
- 85
- Schlüsselfläche
- 86
- Klemmbohrung
- 87
- erste Ringfläche
- 88
- zweite Ringfläche
- 89
- Endstirnfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007043391 A1 [0002, 0004]
- FR 2587690 A1 [0004]