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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kristallisieren
amorpher Halbleiterschichten nach dem Oberbegriff von Anspruch 1
und Anspruch 7.
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So
bearbeitete Substrate eignen sich z. B. für die Herstellung
von Dünnfilm-Transistoren auf der Basis von polykristallinem
Silizium. Dünnfilm-Transistoren werden im Bereich von Flachbildschirmen, sei
es für PC oder TV, aber auch im Bereich von Handys und
sonstigen Geräten der Unterhaltungselektronik eingesetzt.
Dünne amorphe Siliziumschichten, die in Dicken um 50 nm
auf Glas- oder Kunststoffsubstraten aufgebracht sind, werden bei
diesen sogenannten LTPS-Verfahren (Low Temperature Polysilicon Technology)
durch das Belichten mit Laserstrahlung kurzzeitig aufgeschmolzen
und verfestigen sich beim Abkühlen zu polykristallinen
Schichten.
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Der
Herstellungsprozess der Displays ist, um effizient und damit kostengünstig
zu sein, zeitoptimiert und auf große Stückzahlen
ausgerichtet. Deshalb muss der Kristallisationsvorgang des Siliziums so
schnell wie möglich erfolgen. Aus diesem Grund werden für
das Aufschmelzen der amorphen Schicht bevorzugt Excimer-Laser verwendet.
Diese Laser stellen neben der benötigten Wellenlänge
im UV und einem ausgezeichneten Wirkungsgrad, die großen Leistungen
zur Verfügung, welche für einen effizienten Prozess
notwendig sind.
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Grundsätzlich
haben sich bei der Verwendung von Excimer-Lasern einige Bearbeitungsverfahren
herauskristallisiert, mit denen das amorphe Silizium so umgewandelt
werden kann, dass eine hohe Feldeffektbeweglichkeit von freien Ladungsträgern
gewährleistet werden kann.
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Bei
dem sogenannten ELA-Verfahren (Excimer Laser Annealing) wird der
homogenisierte und zu einer Linie geformte Laserstrahl gepulst mit
etwa 300 Hz über das mit amorphem Silizium beschichtete Substrat
geführt. Der Laserstrahl wird an der Oberfläche
der nur 50 bis 100 nm dünnen amorphen Siliziumschicht absorbiert,
ohne das Substrat aufzuheizen und somit zu beschädigen.
Bei dem ELA-Verfahren wird das rechteckige Strahlprofil des Excimer-Lasers in
eine stabile homogene Linie mit einer Länge von bis zu
465 mm und einer Breite von nur 0,4 mm umgewandelt. Die Energiedichte
für diesen Prozess liegt zwischen 350 bis 400 mJ/cm2. Bei diesem Verfahren wird die Schicht
aus amorphem Silizium nicht komplett durchgeschmolzen. Das Kristallwachstum beginnt
an der Phasengrenze der fest bleibenden unteren Siliziumschicht
und setzt sich in Richtung der oberen aufgeschmolzenen Siliziumschicht
fort.
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Grundsätzlich
hat sich dieses Verfahren für die Herstellung von polykristallinen
Siliziumschichten für Bildschirme bestens bewährt.
Werden jedoch für die Flachbildschirme Schaltkreise höherer
Performance benötigt, so reicht die durch dieses Verfahren erreichte
Korngröße nicht aus. Die Korngrenzen im Material
führen zu einer Verminderung der effektiven Elektronenbeweglichkeit.
Werden extrem schnelle Schaltungen benötigt, so setzt dies
eine Elektronenbeweglichkeit ähnlich der im einkristallinen
Si voraus. Aus diesem Grund werden insbesondere zur Realisierung
sehr schneller Schaltungen größere Korngrößen
angestrebt als sie mit dem herkömmlichen Verfahren erreicht
werden können.
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Um
größere Körner und damit qualitativ hochwertigere
Displays herstellen zu können, wurde das sogenannte SLS-Verfahren
(Sequential Lateral Solidification) entwickelt. Bei einer Ausgestaltung des
SLS Verfahrens wird im Gegensatz zum vorher beschriebenen ELA – Linienstrahlverfahren
ein Maskenabbildungsverfahren angewandt. Dabei wird das relativ
kleine Belichtungsfeld schrittweise über das Substrat geführt,
um Mikrostrukturen ausgerichteter Kristallite in Siliziumschichten
zu erzeugen. Bei diesem Verfahren wird die amorphe Siliziumschicht
vollständig durchgeschmolzen. Die Kristallisierung beginnt
daher nicht an der Phasengrenze der unteren Siliziumschicht, sondern
an der seitlichen Phasengrenze des festen und des geschmolzenen
Siliziums. Hierzu wird typischerweise eine 3–6 μm
breite Linie der Siliziumschicht mit gepulster Excimerlaserstrahlung
belichtet und aufgeschmolzen. Beim Abkühlen findet ein
kontrolliertes Kristallwachstum statt, das von den nicht aufgeschmolzenen
Rändern der Linie ausgeht. Dies führt zu den gewünschten
Mikrostrukturen. Im Gegensatz zum ELA Verfahren findet das Kristallwachstum
nicht vertikal sondern horizontal (lateral) statt.
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Des
Weiteren wurde das sogenannte SELAX-Verfahren (Selectively Enlarging
Laser Crystallization) vorgeschlagen. Bei diesem Verfahren wird das
Substrat in einem ersten Bearbeitungsschritt mittels eines Excimerlasers
entsprechend dem ELA-Verfahren in polykristallines Silizium umgewandelt.
In einem weiteren Bearbeitungsschritt wird die polykristalline Silizium-Schicht
mit Puls moduliertem Laserlicht eines grünen Festkörperlasers
beaufschlagt, um die p-Si Schicht erneut aufzuschmelzen und ein
erneutes Kristallwachstum in dem polykristallinen Silizium hervorzurufen,
um so größere Körner und damit qualitativ
hochwertigeres polykristallines Silizium zu erzeugen.
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Diese
Verfahren führen bereits zu recht guten Resultaten von
qualitativ hochwertigen Siliziumschichten für Flachbildschirme.
Große Kristallite z. B. mit dem SELAX-Verfahren herzustellen
ist aber teuer, da hierzu das Silizium mehrfach unter Nutzung verschiedener
Lichtquellen aufgeschmolzen werden muss. Auf Grund des enormen Kostendrucks,
der in diesem Marktsegment herrscht, ist der Druck nach einer weiteren
Optimierung des Herstellprozesses zu suchen weiter gewachsen. Insbesondere
ist man bestrebt, polykristallines Silizium mit möglichst
großen Körnern bei größtmöglichem
Durchsatz, also möglichst geringen Herstellungszeiten,
zu erzeugen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Kristallisieren
amorpher Halbleiterschichten so auszugestalten, dass sie eine kostengünstige
Herstellung polykristalliner Halbleiterschichten für qualitativ
hochwertige Displays ermöglicht.
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Gelöst
wird die Aufgabe gemäß der Erfindung durch ein
Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen von Anspruch 7.
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Erfindungsgemäß wird
ein Halbleiterlaser in ein SLS-System zum Aufschmelzen von amorphem Silizium
integriert, mit dem ausgewählte Gebiete auf der Halbleiterschicht
vor oder nach dem herkömmlichen Aufschmelzprozess zusätzlich
behandelt werden können um größere Körner
zu erzeugen. Einen Halbleiterlaser (cw oder gepulst) in ein SLS-System zu
integrieren ist besonders vorteilhaft, da ein SLS-System, bei dem
ein Laserstrahl über eine Maske auf die Halbleiterschicht
positionsgenau abgebildet werden muss, inhärent bereits
die Möglichkeit bietet, gezielt beliebige Positionen auf
dem Substrat anzufahren und mit dem Halbleiterlaser vor- oder nachzubehandeln.
An diesen mehrfach behandelten Gebieten entstehen größere
und defektfreie Kristallite mit weniger Korngrenzen und damit einer
höheren Elektronenbeweglichkeit. Dadurch dass diese Mehrfachbehandlung
aufgrund der Positioniermöglichkeit die das SLS-Verfahren
bietet positionsgenau und damit lokal vorgenommen werden kann ist
es möglich, die Vor- bzw. Nachbehandlung der Halbleiterschicht auf
ausgewählte Gebiete zu beschränken, an denen eine
höhere Elektronenbeweglichkeit besonders wünschenswert
ist. Da nicht das gesamte Panel vor- oder nachbehandelt werden muss,
kann gegenüber herkömmlichen Verfahren eine deutliche
Zeitersparnis erreicht werden.
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Insbesondere
wenn vor der Bearbeitung der Halbleiterschicht bereits festgelegt
wird, an welche Position bei einem späteren Display die
Integration von Treibern und CPU-Funktionen vorgenommen wird, ist
es möglich, gezielt genau die hierfür vorgesehenen
Bereiche mittels des Halbleiterlasers vor- bzw. nachzubehandeln.
Gerade an diesen Positionen ist nämlich eine höhere
Elektronenbeweglichkeit besonders wünschenswert, während
in anderen Bereichen eine geringere Elektronenbeweglichkeit durchaus
ausreichend ist. Dieser Umstand wird mittels der exakten Positionierung
und lokalen Bearbeitung des Panels genutzt um ein besonders effizientes Verfahren
zu erwirken.
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Beim
SLS-Verfahren ermöglicht eine bereits vorhandene Positioniereinheit,
jede Position der zu bearbeitenden Halbleiterschicht gezielt anzufahren. Um
dies nun für eine Vor- bzw. Nachbehandlung mit einem weiteren
Halbleiterlaser nutzen zu können ist es vorteilhaft, eine
Markierung auf dem Substrat vorzusehen, welche als Referenzposition
dient, um die Gebiete zu ermitteln, welche später den Treibern
und CPU-Funktionen des Displays vorenthalten bleiben sollen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, die Vor- bzw. Nachbehandlung des Substrats mit
einem sogenannten OPS-Laser (Optically-Pumped-Semiconductor-Laser)
wie er beispielsweise in der
US
6,940,880 beschrieben ist, vorzunehmen. Mittels dieser
Lasertechnologie ist quasi jede Wellenlänge beim Herstellungsprozess
des Lasers voreinzustellen. Insbesondere kann damit aber ein Laser
eingesetzt werden, der das Substrat in einem blauen Wellenlängenbereich
zwischen 430 und 490 nm belichtet. Je kürzer die Wellenlänge
des das Substrat aufschmelzenden Lasers ist, desto größer
ist der Absorptionskoeffizient des Si. D. h., in der Siliziumschicht
wird pro eingestrahlter Lichtenergie mehr Energie absorbiert während
ein geringerer Anteil dieser Energie durch die aufzuschmelzende
Schicht hindurchtritt. Dies hat zwei entscheidende Vorteile gegenüber
der Verwendung eines beispielsweise grünen Lasers wie es
im bisherigen Verfahren üblich war. Zum einen muss weniger
Energie pro Zeiteinheit auf die zu bearbeitende Si Schicht geleitet
werden um einen ausreichenden Aufschmelzvorgang zu bewirken, so
dass pro Zeiteinheit eine größere Fläche
bearbeitet werden kann, was die Effizienz des Verfahrens steigert. Zum
anderen erreicht bei gleicher Energiebeaufschlagung mit einem Laser
kürzerer Wellenlänge weniger Strahlung das Substrat.
Damit ist die Gefahr der Schädigung des Glas- oder Kunststoffsubstrats
aufgrund der transmittierten Energie, also die Gefahr eines Ablösens
der polykristallinen Siliziumschicht oder von Rissen im Trägersubstrat
deutlich reduziert.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird der vor- bzw. nachbehandelnde Halbleiterlaser ebenfalls über
eine Maske auf das Substrat abgebildet. Hierdurch lassen sich besonders
gut gezielt große Kristallitverbinde bzw. Einkristallite
erzeugen.
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Die
erfindungsgemäße Integration lässt sich vorteilhaft
sowohl in ein SLS-System einfügen, bei dem das Substrat
mit einem Excimerlaser aufgeschmolzen wird, als auch bei einem SLS-System,
bei dem mit einem gepulsten Laser, etwa gütegeschalteten
Festkörperlaser gearbeitet wird.
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Besonders
effizient ist das erfindungsgemäße Verfahren dann,
wenn der das gesamte Substrat aufschmelzende erste Laser und der,
definierte Gebiete vor- bzw. nachbearbeitende zweite Laser so in das
SLS-System eingebunden sind, dass das Substrat von beiden Lasern
parallel aufgeschmolzen werden kann. Hierdurch ist es möglich,
dass die Erzeugung von größeren Kristallen an
vordefinierten Positionen in einem Arbeitsgang gleichzeitig mit
dem herkömmlichen Annealing stattfinden kann und somit keine
weitere Bearbeitungszeit für die Halbleiterschicht anfällt,
obwohl qualitativ deutlich hochwertigere Resultate für
das aufzubauende Display zu erreichen sind.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
im Zusammenhang mit der Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
die anhand der Zeichnungen eingehend erläutert werden.
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Es
zeigen:
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1 schematisch
den Aufbau einer Vorrichtung zum Kristallisieren amorpher Halbleiterschichten
nach dem SLS-Verfahren, erweitert um einen zusätzlichen
Strahlengang mit einer CW-Lichtquelle,
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2 den
Aufbau von 1 mit einer in den Strahlengang
der CW-Lichtquelle integrierten Maske,
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3 den
Aufbau des Substrats,
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4 schematisch
eine amorphe Halbleiterschicht, die teilweise in polykristalline
Segmente umgewandelt und dort mit einer CW-Lichtquelle stellenweise
nachbehandelt wurde und
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5 ein
polykristallines Segment, das mit einer maskierten CW-Lichtquelle
nachbe handelt wurde.
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1 zeigt
schematisch einen Fertigungsplatz für Siliziumpanel für
TFT-Displays. Ein Excimerlaser 1 emittiert einen Laserstrahl 3,
der in kurzen Pulsen im Nanosekundenbereich und mit sehr hoher Intensität,
bis in den Megawattbereich, abgestrahlt wird. Statt Excimerlasern 1 können
auch andere Hochleistungslaser vorzugsweise im UV-Bereich verwendet
werden. Der emittierte Laserstrahl 3 durchläuft üblicherweise
einen Abschwächer 4 in dem die Strahlintensität
auf einen maximalen Wert begrenzt wird. Dieser Abschwächer 4 besteht
aus zwei speziell beschichteten Optiksubstraten 41 und 42,
die gegeneinander verstellbar sind. Anschließend wird der
Laserstrahl 3 von einem Teleskop 5 auf die Eintrittsblende
des Homogenisierers 6 hin aufgeweitet und kollimiert. Der
Homogenisierer 6 weist zwei Paar Zylinderlinsen-Arrays
auf, welche den Laserstrahl 3 so durchmischen, dass die
Intensitätsverteilung über die gesamte Querschnittsfläche
des Laserstrahls 3 im wesentlichen gleichmäßig
ist. Eine Homogenisierung des Laserstrahls 3 ist wichtig,
um die gleichmäßige Ausleuchtung der Maske 12 sicherzustellen.
Der Laserstrahl 3 wird aus gerätetechnischen Gründen durch
Umlenkspiegel 7 und 8 umgelenkt und trifft auf eine
Gruppe von Feldlinsen 10. Die Feldlinsen 10 projizieren
den Laserstrahl 3 auf die Maske 12.
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Die
Maske 12 trägt ein Muster von parallelen Linien
in einem für das Laserlicht transparenten Feld von typischerweise
10 mm × 50 mm. Die Linien sind jeweils 15 μm breit
und 2 mm lang. Der Laserstrahl 3 wird über einen
Umlenkspiegel 9 auf die Eintrittslinse eines Abbildungsobjektives 11 projiziert.
Das Abbildungsobjektiv 11 bildet die Maske 12 mit
einem Verkleinerungsfaktor von z. B. Fünf auf ein Substrat 2 ab.
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Ein
weiterer Laserstrahl 15 wird von einer CW-Lichtquelle 14 emittiert.
Diese CW-Lichtquelle 14 arbeitet im grünen Spekralbereich
bei ca. 532 nm. Dieser Laserstrahl 15 wird aus gerätespezifischen Gründen über
drei Umlenkspiegel 16, 17 und 18 in eine
Optik 19 umgelenkt. In dieser Optik 19, die standardgemäß hier
nicht dargestellte Homogenisierungselemente und Elemente zur Strahlformung
enthält, wird der Laserstrahl zu einer Linie geformt. Auch hier
ist es die Aufgabe der Homogenisierungselemente, den Laserstrahl 15 so
zu durchmischen, dass die Intensitätsverteilung über
der Linie möglichst gleichmäßig ist.
Nach Verlassen der Optik 19 gelangt der Laserstrahl 15 auf
das Substrat 2. Die xy-Positioniereinheit 20,
auf der sich das Substrat 2 befindet, ist so dimensioniert,
dass auch hier jeder Punkt des Substrats unter dem Abbild des Laserstrahls 15 positioniert
werden kann.
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Das
Abbild der Maske 12 und das Abbild des Laserstrahls 15 kann
zwischen dem Abbildungsobjektiv 11 bzw. der Optik 19 und
dem Substrat 2 durch einen Verschluss 13 unterbrochen
werden.
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Das
Substrat 2 besteht üblicherweise aus einem transparenten
Trägermaterial 25 (siehe 3), das
aus Glas oder Kunststoff besteht und mit einer typischerweise 50
nm starken Siliziumschicht 27 bedampft ist. Zwischen dem
Trägermaterial 25 und der Siliziumschicht 27 existiert
eine Trennschicht 26. Die Trennschicht 26 stellt
eine Sperre für den durch den Excimerlaser 1 emittierten
Laserstrahl 3 dar. Sie verhindert, dass der Laserstrahl 3 beim
Aufschmelzen der amorphen Siliziumschicht 27 das Trägermaterial 25 schädigt.
Das Substrat 2 liegt auf einer über eine Steuerung 31 kontrollierte
xy-Positioniereinheit 20, die das Substrat 2 zum
Kristallisieren unter dem Abbild der Maske 12 so bewegt,
dass jeder Punkt des Substrats 2 unter dem Abbild positioniert
werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Belichtung nicht
allein durch den Laserstrahl 3 des Excimerlasers 1 durchgeführt,
sondern im Besonderen durch den Laserstrahl 15 der grünen CW-Lichtquelle 14.
Ein Vor- oder Nachbehandeln mit der grünen CW-Lichtquelle 14 führt
zu größeren und defektfreien Kristalliten mit
weniger Korngrenzen als dies mit dem Excimerlaser 1 möglich
wäre. Da jeder der Laserstrahlen 3 und 15 ein
eigenes Abbildungsobjektiv 11 bzw. eine eigene Optik 19 nutzt,
treffen die Laserstrahlen 3, 15 an unterschiedlichen
Stellen auf das Substrat 2, wenn das Substrat 2 nicht
zwischenzeitlich durch die xy-Positioniereinheit 20 verschoben
wurde. Auf die nachbelichte ten Flächen 23, die
mit dem Laserstrahl 15 der CW-Lichtquelle 14 behandelt
werden, können in einem späteren Fertigungsprozess
z. B. Transistoren aufgebracht werden. Die absolute und zueinander
relative Lage der elektronischen Bauteile auf dem Substrat 2 ist
durch das Layout der elektronischen Schaltpläne bestimmt. Vor
der Bestückung mit den elektronischen Bauteilen wird das
Substrat 2 noch gesägt. Mit dem SLS-Verfahren
können nun die relativ zueinander liegenden Segmente, die
später die elektronischen Bauteile tragen werden, problemlos
angefahren und belichtet werden. Damit auch die später
folgenden Fertigungsschritte erkennen, wo die durch die CW-Lichtquelle 14 erzeugten
Kristallite liegen, muss die absolute Lage der Kristallite eindeutig
erkennbar und zuordenbar sein. Dies erfolgt durch Markierungen 21,
die auf dem Substrat 2 aufgebracht sind. Somit bezieht
sich jeder Fertigungsschritt, angefangen mit der Belichtung durch
den Excimerlaser 1 über die Belichtung mit der
CW-Lichtquelle 14 bis hin zur Bestückung mit den
elektronischen Bauteilen, auf diese Markierungen 21.
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In 2 wird
der Laserstrahl 15, der durch die CW-Lichtquelle 14 emittiert
wird, durch den Umlenkspiegel 18 auf eine Eingangsoptik 34 gelenkt.
Die Eingangsoptik 34 enthält z. B. Elemente zur
Strahlformung, einen Homogenisierer und einen Kohärenzzerstörer,
die hier nicht dargestellt sind. Der die Eingangsoptik 34 verlassende
Laserstrahl 15 tritt durch eine Maske 30. Die
Maske 30 trägt ein U-, V- oder Chevron-Muster
in einem für das Laserlicht transparenten Feld, das typischerweise
rechteckig ist. Das dort erzeugte Bild wird durch eine Abbildungsoptik 35 auf
das Substrat 2 abgebildet.
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Die
Elemente zur Strahlformung der Eingangsoptik 34 formen
den Laserstrahl 15 so, dass er das in der Maske 30 vorhandene
Muster vollständig ausleuchtet. Die Homogenisierungselemente
der Eingangsoptik 34 durchmischen den Laserstrahl 15 so,
dass dieser über dem Muster der Maske 30 eine möglichst
gleichmäßige Intensität aufweist. Dem
Kohärenzzerstörer obliegt es, die feste Phasenbeziehung
hinsichtlich der räumlichen und zeitlichen Ausbreitung,
die der Laserstrahl 15 aufweist, zu zerstören.
Dies führt bezüglich Frequenz und Phase zu einem
gleichmäßigen Laserstrahl 15. Das Zusammenspiel
aus Excimerlaser 1 und CW-Lichtquelle 14 mit der
Maske 30 führt nach dem zweimaligen Aufschmelzprozess
zur Bildung eines Einkristalliten 32 (Siehe 5).
Ein solcher wächst von der Innenseite der Spitze des V-Musters 33 zu
der ihr gegenüberliegenden Außenseite der Spitze,
ohne dass es zur Bildung von Korngrenzen kommen kann. Die Bildung des
Einkristalliten 32 erfolgt von der Protrusionline 43 aus,
welche mittig zwischen den Schenkeln des V-Musters 33 liegt.
Der Einkristallit 32 hat nach dem Kristallisierungsprozess
in etwa die Form einer Raute. Durch weitere überlappende
Belichtungen ist es möglich, den Einkristallit 32 sowohl
in seiner Länge als auch in seiner Breite wachsen zu lassen.
Da der Kristallisationsprozess den Einkristallit 32 immer
an der gleichen Stelle im U-, V- oder Chevron-Muster hervorbringt,
ist es somit möglich, ausgehend von den Protrosionlines 43 präzise
auf dem Substrat 2 Einkristallite 32 zu platzieren,
vorausgesetzt eine exakte Zuordnung zwischen dem Abbild der Maske 30 und
der Position auf dem Substrat 2 kann z. B. über eine
Markierung 21 gefunden werden.
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Für
den Schmelzprozess des Siliziums ist die durch das Silizium absorbierte
Strahlung eines Lasers verantwortlich. Die durch das Silizium transmittierte
Strahlung dringt in das Trägermaterial 25 ein. Ein
zu hoher Energieeintrag in die Trägerschicht 25 schädigt
das Substrat 2 durch Rissbildung oder ruft eine Ablösung
der Siliziumschicht von der Trägerschicht 25 hervor.
Wenn die grüne CW-Lichtquelle 14 mit ihren 532
nm im SLS-Verfahren eingesetzt wird, transmittiert etwa die Hälfte
der eingebrachten Strahlung. Dies kann bei großflächiger
Anwendung und damit verbundenem erhöhten Energieeintrag
die oben beschriebenen Schädigungen des Substrats 2 verursachen.
Nun hat sich gezeigt, dass die Absorptionsfähigkeit von
Silizium mit sinkender Wellenlänge steigt und damit die
transmittierte Strahlung, die eine Schädigung des Substrats
erzeugen kann, relativ zur Absorption sinkt.
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In
einem weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel
wird deshalb die grüne CW-Lichtquelle 14 durch
einen blauen im continous mode (CW) arbeitenden Laser (zum Beispiel
der bereits erwähnte OPS Laser) 14 ersetzt, der
in einem Bereich von 460–490 nm arbeitet. Um den Kristallisationsprozess
unter den gleichen Randbedingungen wie beim Einsatz der grünen
CW-Lichtquelle 14 ablaufen zu lassen ist bei der Verwendung
der blauen CW-Lichtquelle 14 aufgrund der erhöhten
Absorptionsfähigkeit des Silizums im Blauen eine Verringerung
der Laserleistung möglich. Da zusätzlich der Trans missionskoeffizient
bei der Verwendung von blauer Laserstrahlung gegenüber
der Verwendung von grüner Laserstrahlung sinkt, ist der
Energieeintrag in die Trägerschicht 25 erheblich
geringer. Somit können unter Verwendung der blauen CW-Lichtquelle 14 erheblich
mehr Belichtungen durchgeführt werden, ohne das Substrat 2 zu
schädigen. Dies kann nun dazu genutzt werden, entweder
größere Einkristallite 32 zu erzeugen
oder in der Summe mehr Einkristallite 32 auf dem Substrat 2.
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Gleichzeitig
ist bei gleicher Ausgangsleistung der CW-Lichtquellen 14 die
absorbierte Strahlung bei der blauen CW-Lichtquelle 14 höher.
Dies kann dazu genutzt werden, die Linienbreite der U-, V- oder
Chevron-Muster zu vergrößern oder die Belichtungsdauer
zu verkürzen. Bei letzterem können, bei gleicher
Leistung der Lichtquelle, mehr Belichtungen pro Zeiteinheit durchgeführt
werden. Dies kommt unter Anderem entweder der Lebensdauer der Lichtquelle
oder der Effizienz des Prozesses zugute.
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Da
das Belichten des Substrats 2 mit der CW-Lichtquelle 14 einen
zusätzlichen Arbeitsschritt bedeutet, damit zusätzliche
Zeit im Herstellungsprozess benötigt und das Produkt verteuert,
wird der Fertigungsschritt nur an den Positionen durchgeführt, die
von der höheren Feldeffekt-Beweglichkeit profitieren. An
solchen Positionen werden im weiteren Fertigungsverlauf z. B. Treiber
oder CPU's integriert.
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- 1
- Excimerlaser
- 2
- Substrat
- 3
- Laserstrahl
- 4
- Abschwächer
- 5
- Teleskop
- 6
- Homogenisierer
- 7
- Umlenkspiegel
- 8
- Umlenkspiegel
- 9
- Umlenkspiegel
- 10
- Feldlinsen
- 11
- Abbildungsobjektiv
- 12
- Maske
- 13
- Verschluss
- 14
- CW-Lichtquelle
- 15
- Laserstrahl
- 16
- Umlenkspiegel
- 17
- Umlenkspiegel
- 18
- Umlenkspiegel
- 19
- Optik
- 20
- xy-Positioniereinheit
- 21
- Markierung
- 22
- Belichtungslinie
- 23
- nachbelichtete
Fläche
- 25
- Trägermaterial
- 26
- Trennschicht
- 27
- amorphes
Silizium
- 30
- Maske
- 31
- Steuerung
- 32
- Einkristallit
- 33
- V-Muster
- 34
- Eingangsoptik
- 35
- Abbildungsoptik
- 41
- Optiksubstrat
- 42
- Optiksubstrat
- 43
- Protrusionline
- 44
- Ausschnitt
- 45
- polykristalline
Siliziumschicht
- 46
- Kristallit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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