-
Die Erfindung betrifft ein System zum Transportieren von Daten von und zu einem mit einem Bussystem gekoppelten Steuergerät eines Kraftfahrzeugs, eine Basisstation zum Transferieren von Daten von und zu einem Steckmodul sowie ein Steckmodul zum Transportieren von Daten.
-
Ein derartiges System ist dabei beispielsweise bereits aus der
DE 103 53 031 A1 als bekannt zu entnehmen und umfasst ein als Diagnosestecker ausgebildetes Steckmodul, mittels welchem Daten von und zu Steuergeräten von Kraftfahrzeugen transportiert werden können. Die Steuergeräte sind dabei mit einem Bussystem des Kraftfahrzeugs gekoppelt und können mit Hilfe des Steckmoduls im Herstellungsprozess bzw. an Montagelinien geprüft, eingestellt, parametriert oder geflasht werden. Das Steckmodul weist eine Schnittstelleneinheit auf, mittels welcher es mit einer CAN-Schnittstelle bzw. K-Leitung des Bussystems verbindbar ist. Zum Transportieren der erforderlichen Daten steht das Steckmodul über eine Kabel- oder Funkverbindung in permanenter Wirkverbindung mit einem als Personalcomputer ausgebildeten Hostsystem, von welchem aus die Daten über das Steckmodul zum Steuergerät und zurück transportiert werden. Somit können durch das Steckmodul vermittelte Prozesse, Prüfabläufe und Ergebnisse zum jeweiligen Arbeitsschritt im Montagebereich kommuniziert und ausgewertet werden.
-
Als nachteilig an dem bekannten System ist dabei der Umstand anzusehen, dass es nur beschränkt einsetzbar ist. So eignet es sich insbesondere nicht für den Einsatz außerhalb von Fertigungsanlagen, wie es beispielsweise zum Prüfen oder Flashen einer großen Anzahl von Steuergeräten bzw. Kraftfahrzeugen in einem Hafen oder Versandplatz erforderlich ist, da das Hostsystem selbst für das Agieren im Fahrzeug zu groß, zu schwer und zu unhandlich ist. Das zugeordnete Steckmodul besitzt seinerseits aufgrund der permanenten Kopplung mit dem Hostsystem einen vergleichsweise hohen Energieverbrauch, wodurch sein Einsatz außerhalb von Fertigungsanlagen wegen der schnellen Entleerung seines Stromspeicherelements ebenfalls nicht praktikabel ist.
-
Die
DE 103 53 031 A1 offenbart einen Diagnosestecker zum Prüfen, Einstellen, Parametrieren und Flashen von ECU-gesteuerten Komponenten in Fahrzeugen. Alle Elemente sind dabei in den Diagnosestecker integriert.
-
Die
US 7 113 127 B1 offenbart ein schnurloses System zur Überwachung eines Fahrzeugs. Das System umfasst dabei eine schnurlose Einrichtung, die dazu ausgelegt ist, Diagnose- und Standort-Daten über einen von zwei schnurlosen Transmittern von einem Fahrzeug zu einem internet-basierten System zu übermitteln.
-
Die
US 2006/0 149 434 A1 offenbart ein Diagnose-Tool zur Überwachung und Analyse insbesondere von Abgasparametern eines Kraftfahrzeugs und dient zum Transportieren von Daten von einem Steuersystem des Kraftfahrzeugs zu einem Basiscomputer.
-
Die
DE 101 57 578 B4 betrifft ein System zum Programmieren eines oder mehrerer elektronischer Steuergeräte eines Kraftfahrzeugs. Die Programmierung des oder der Steuergeräte des Kraftfahrzeugs erfolgt ausschließlich mittels des Programmiergeräts, das sämtliche hierfür relevanten Daten gespeichert bzw. Funktionen besitzt.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System der eingangs genannten Art zu schaffen, welches flexibler einsetzbar und auch außerhalb von Fertigungsanlagen verwendbar ist.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein System zum Transportieren von Daten gemäß Patentanspruch 1 und durch eine Basisstation zum Transferieren von Daten von und zu einem Steckmodul gemäß Patentanspruch 2 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des Systems – sofern anwendbar – als vorteilhafte Ausgestaltungen der Basisstation und umgekehrt anzusehen sind.
-
Ein System zum Transportieren von Daten von und zu einem mit einem Bussystem gekoppelten Steuergerät eines Kraftfahrzeugs, welches flexibler einsetzbar und auch im Feldeinsatz verwendbar ist, umfasst erfindungsgemäß ein Steckmodul, welches zumindest ein Stromspeicherelement, eine mit diesem gekoppelte Mikroprozessoreinheit mit zugeordnetem Speichermodul zum Speichern der Daten, eine mit der Mikroprozessoreinheit gekoppelte Schnittstelleneinheit zum Senden und Empfangen der Daten sowie eine Steuersoftware zum Betreiben des Steckmoduls umfasst. Das System umfasst weiterhin eine Basisstation, welche zumindest ein Rechnersystem, insbesondere ein eingebettetes System, eine mit diesem gekoppelte Kontaktierungseinrichtung zum Senden und Empfangen der Daten sowie eine Steuersoftware zum Betreiben der Basisstation umfasst, wobei das Steckmodul zum Transportieren der Daten zwischen dem Steuergerät und dem Rechnersystem sowohl mit dem Bussystem als auch mit der Kontaktierungseinrichtung koppelbar ist. Die Basisstation umfasst eine Ladeeinrichtung, mittels welcher das Stromspeicherelement des Steckmoduls aufladbar ist. Dies erlaubt es, das Steckmodul einfach, komfortabel und zeitsparend beispielsweise während des Transports der Daten zwischen der Basisstation und dem Steckmodul gleichzeitig aufzuladen. Die Ladeeinrichtung ist erfindungsgemäß mit der Kontaktierungseinrichtung der Basisstation gekoppelt und das Stromspeicherelement des Steckmoduls über die Schnittstelleneinheit aufladbar. Dadurch müssen keine zusätzlichen Ladeschnittstellen an der Basisstation bzw. am Steckmodul vorgesehen werden, wodurch das erfindungsgemäße System besonders kompakt und kostengünstig ausgebildet werden kann. Die Ladeeinrichtung ist zudem mittels des Rechnersystems derart steuerbar, dass ein Überladen des Stromspeicherelements des Steckmoduls vermieden werden kann. Mit anderen Worten ist anstelle eines großen und unhandlichen Personalcomputers eine kompakte Basisstation vorgesehen, welche lediglich die für den jeweiligen Einsatzzweck erforderliche Hard- und Software umfasst und über ihre Kontaktierungseinrichtung die erforderlichen Daten für das Steckmodul bereitstellt. Die Basisstation ist damit aufgrund ihres auf das Notwendige reduzierten Aufbaus besonders kompakt und leicht zu transportieren. Weiterhin ermöglicht sie aufgrund ihrer reduzierten Komplexität eine vereinfachte Bedienung und ist zudem kostengünstiger hinsichtlich Herstellung und Wartung. Das Steckmodul umfasst seinerseits eine Speichereinheit zum Speichern der zu transportierenden Daten, so dass im Gegensatz zum Stand der Technik keine permanente Anbindung an ein Hostsystem mehr erforderlich ist. Dadurch kann eine besonders lange Laufzeit des Stromspeicherelements gewährleistet werden, wodurch die jeweiligen Daten zu einer großen Anzahl an Steuergeräten bzw. Kraftfahrzeugen und zurück transportiert werden können. Durch die entfallende Notwendigkeit einer permanenten Kopplung zu einem übergeordneten Hostsystem ist das Steckmodul zudem problemlos auch außerhalb von Fertigungsanlagen zu verwenden und damit besonders flexibel einsetzbar, da es nach dem Speichern der jeweiligen Daten in seinem Speichermodul keine Verbindung zu der Basisstation oder weiteren Systemen benötigt. Daher können für das Steckmodul und die Basisstation auch Schnittstelleneinheiten bzw. Kontaktierungseinrichtungen und Rechnersysteme mit geringerer Performance verwendet werden, wodurch zusätzliche Kostensenkungen möglich sind. Aufgrund seines kompakten Aufbaus ist das Schnittstellenmodul weiterhin einfach und bequem zu transportieren und auch unter beengten Raumsituationen einfach zu handhaben. Weitere Kostensenkungen werden dadurch erzielt, dass das Steckmodul über seine Schnittstelleneinheiten sowohl mit der Basisstation als auch mit dem Bussystem koppelbar ist und demnach keine weiteren Anschlusssysteme vorgesehen werden müssen. Vorteilhafterweise können dabei mehrere Steckmodule mit der Kontaktierungseinrichtung gekoppelt werden, so dass gleichzeitig mehrere Steckmodule gekoppelt und der Transport der Daten entsprechend beschleunigt werden kann. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Basisstation mehrere Kontaktierungseinrichtungen umfasst, mit welchen dementsprechend mehrere Steckmodule koppelbar sind.
-
Das Steckmodul erlaubt dabei sowohl einen Transport der Daten von der Basisstation zu den Steuergeräten als auch von den Steuergeräten zurück zur Basisstation, so dass in Abhängigkeit der an den Steuergeräten vorgenommenen Arbeiten auch Daten mit Rückmeldungsinformationen wie beispielsweise Fehlercodes oder dergleichen zurück zur Basisstation transportiert werden können. Eine etwaige Auswertung der Daten kann dann beispielsweise nachgelagert über die Basisstation an das fahrzeugbauende Werk erfolgen.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Basisstation zum Transferieren von Daten von und zu einem Steckmodul, welche zumindest ein Rechnersystem, insbesondere ein eingebettetes System, eine mit diesem gekoppelte Kontaktierungseinrichtung, sowie eine Steuersoftware zum Betreiben der Basisstation umfasst, wobei die Basisstation zum Senden bzw. Empfangen der Daten mittels der Kontaktierungseinrichtung mit dem Steckmodul verbindbar ist. Eine derartige Basisstation bietet gegenüber bislang verwendeten Personalcomputern, Notebooks und dergleichen den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer kompakten Ausgestaltung nicht nur flexibler und einfacher transportierbar und handhabbar ist, sondern zudem eine reduzierte Komplexität aufweist, so dass neben einer vereinfachten Bedienbarkeit auch signifikante Kostensenkungen bei Herstellung und Wartung der Basisstation gewährleistet sind. Dabei ist eine Ladeeinrichtung vorgesehen, mittels welcher ein Stromspeicherelement des Steckmoduls aufladbar ist. Dies ermöglicht weitere Kostensenkungen, da durch die Möglichkeit, Daten zwischen der Basisstation und dem Steckmodul zu transportieren und gleichzeitig das Stromspeicherelement des Steckmoduls aufzuladen, eine deutliche Vereinfachung und Beschleunigung der erforderlichen Arbeitsschritte gegeben ist. Die Ladeeinrichtung ist mit der Kontaktierungseinrichtung der Basisstation gekoppelt und das Stromspeicherelement des Steckmoduls über die Schnittstelleneinheit aufladbar, wobei die Ladeeinrichtung mittels des Rechnersystems derart steuerbar ist, dass ein Überladen des Stromspeicherelements des Steckmoduls vermieden wird. Eine Kopplung mit der Kontaktierungseinrichtung bietet den Vorteil, dass keine weiteren Bauteile vorgesehen werden müssen, um das Stromspeicherelement aufladen zu können, so dass weitere Kosteneinsparungen möglich werden.
-
Vorzugsweise ist die Ladeeinrichtung sowohl mit dem Rechnersystem als auch mit der Kontaktierungseinrichtung gekoppelt und vereint somit die genannten Vorteile.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Schnittstellensystem, insbesondere eine Ethernet-Schnittstelle, vorgesehen, mittels welchem das Rechnersystem der Basisstation mit einem externen Steuerrechnersystem koppelbar ist. Ein derartiges Schnittstellensystem stellt ein besonders kostengünstiges und universell einsetzbares Mittel dar, um einen vor- oder nachgelagerten Austausch der Daten mit einem übergeordneten Rechnersystem über eine LAN-Verbindung zu bewerkstelligen. Beispielsweise können die Daten, welche mittels des Steckmoduls zu den Steuergeräten zu transportieren sind, zunächst über das Schnittstellensystem von, dem übergeordneten Rechnersystem bezogen und im Rechnersystem der Basisstation zwischengespeichert werden. Umgekehrt kann auch vorgesehen sein, von den Steuergeräten zur Basisstation transportierte Daten zur weiteren Auswertung über das Schnittstellensystem an das übergeordnete Rechnersystem zu übermitteln.
-
Dabei hat es sich als vorteilhaft gezeigt, dass die Steuersoftware ein Datenbank-Server- und/oder ein Web-Server- und/oder ein DHCP-Server-Programm umfasst. Eine derartige Steuersoftware erlaubt eine besonders einfache, zuverlässige und flexible Organisation der Daten sowie des Datentransfers sowohl zwischen der Basisstation und dem Steckmodul als auch gegebenenfalls zwischen der Basisstation und einem übergeordneten Rechnersystem.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass die Kontaktierungseinrichtung eine drahtlose Schnittstelle, insbesondere eine IR- und/oder WLAN- und/oder Bluetooth-Schnittstelle, und/oder eine kabelgebundene Schnittstelle, insbesondere eine CAN- und/oder K- und/oder Ethernet-Schnittstelle, umfasst. Dies erlaubt einen besonders flexiblen Transport der Daten sowie eine optimale Anpassbarkeit der Basisstation an unterschiedliche Anforderungsprofile. Dabei kann es ebenfalls vorgesehen sein, dass mehrere Schnittstellen, beispielsweise eine kabelgebundene CAN- und eine drahtlose IR-Schnittstelle, vorgesehen sind.
-
Für eine einfache Transportierbarkeit und Handhabung ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Basisstation ein Gehäuse, insbesondere ein Koffer, zugeordnet ist, innerhalb welchem die Basisstation aufnehmbar ist. Insbesondere beim Einsatz der Basisstation im Feldeinsatz ist damit gleichzeitig ein wirksamer Schutz der Basisstation vor mechanischer Beschädigung gewährleistet.
-
Eine besonders flexible Verwendbarkeit der Basisstation ist dadurch gegeben, dass die Basisstation mit unterschiedlichen Netzspannungen, insbesondere 100–230 V, und/oder Netzspannungsfrequenzen, insbesondere 50–60 Hz, betreibbar ist. Dadurch kann die Basisstation problemlos weltweit eingesetzt werden, ohne dass zusätzliche Anpassungen an die jeweils gegebenen Stromnetze durchgeführt werden müssten. Alternativ kann natürlich auch vorgesehen sein, dass der Basisstation ein externes bzw. austauschbares Netzteil, ein Akku oder dergleichen zugeordnet ist, mittels welchem die Anpassbarkeit der Basisstation an unterschiedliche Stromnetze zu bewerkstelligen ist.
-
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel des Steckmoduls in schematischer Ansicht;
-
2 eine schematische Darstellung des Aufbaus der Hardware des Steckmoduls gemäß 1; und
-
3 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Basisstation.
-
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Steckmoduls für ein System zum Transportieren von Daten zwischen einer Basisstation (s. 3) und einem mit einem Bussystem gekoppelten Steuergerät eines Kraftfahrzeugs (nicht abgebildet) in schematischer Ansicht, wobei im Wesentlichen das Gehäuse 8 des Steckmoduls erkennbar ist. In Zusammenschau mit 2, welche eine schematische Darstellung des Aufbaus der innerhalb des Gehäuses 8 aufgenommenen Hardware des Steckmoduls gemäß 1 zeigt, werden im Folgenden Aufbau und Funktion des Steckmoduls genauer beschrieben werden. Das Steckmodul, welches sich sowohl zum Prüfen, Einstellen, Parametrieren als auch Flashen besagter Steuergeräte eignet, umfasst als eingebettetes System ein Stromspeicherelement 10, eine mit diesem gekoppelte Mikroprozessoreinheit 12, eine mit der Mikroprozessoreinheit 12 gekoppelte Schnittstelleneinheit 14 und ein mit der Mikroprozessoreinheit 12 gekoppeltes Speichermodul 16 zum Speichern der zu transportierenden Daten. Das Stromspeicherelement 10 ist vorliegend als fest integrierter Akku ausgebildet, kann jedoch grundsätzlich auch als austauschbarer Akku ausgebildet sein. Das Speichermodul 16 umfasst vorliegend ein als ROM ausgebildetes Speicherelement mit einer Steuersoftware zum Betreiben des Steckmoduls. Weiterhin umfasst das Speichermodul 16 ein als Flash-EPROM ausgebildetes Speicherelement sowie ein als RAM ausgebildetes Speicherelement als Arbeitsspeicher für die Mikroprozessoreinheit 12. Die einzelnen Speicherelemente sind dabei derart dimensioniert, dass sowohl die von der Basisstation zum Steuergerät zu transportierenden Daten als auch eventuelle, vom Steuergerät zur Basisstation zu transportierende Ergebnisdaten gespeichert werden können. Grundsätzlich sind dem Fachmann verschiedene geeignete Typen von persistenen, transienten bzw. austauschbaren Speicherelementen aus dem Stand der Technik zu entnehmen.
-
Das Steckmodul kann im vorliegenden Beispiel zum Senden und Empfangen der zu transportierenden Daten mittels seiner Schnittstelleneinheit 14 sowohl mit dem Bussystem des Kraftfahrzeugs als auch mit der Basisstation (3) gekoppelt werden. Dazu umfasst die Schnittstelleneinheit 14 einen CAN-Transceiver 14a sowie einen Infrarot-Transceiver 14b. Der CAN-Transceiver 14a dient dabei zum Transfer der Daten zwischen dem Steckmodul und dem Bussystem bzw. dem Steuergerät, während der Infrarot-Transceiver 14b zum schnellen und drahtlosen Datentransfer zwischen der Basisstation und dem Steckmodul verwendet wird. Dabei ist zu betonen, dass die Schnittstelleneinheit 14 auch lediglich einen Transceiver umfassen kann, über welchen der Datentransfer zu bewerkstelligen ist. So kann beispielsweise der CAN-Transceiver 14a prinzipiell auch zum Datentransfer zwischen dem Steckmodul und der Basisstation verwendet werden. Die Schnittstelleneinheit 14 ermöglicht bei einer Kopplung mit der Basisstation zudem ein Aufladen des Stromspeicherelements 10 des Steckmoduls. Während des Ladens des Stromspeicherelements 10 in der Basisstation wird das Speichermodul 16 gleichzeitig mit Flashdaten beladen bzw. transferiert Rückmeldedaten, beispielsweise über erfolgreiche oder fehlerhafte Flash-Versuche, von bereits geflashten Steuergeräten zurück an die Basisstation. Die Kommunikation zwischen Basisstation und Steckmodul erfolgt vorliegend über den schnellen Infrarot-Transceiver 14b, wobei eine drahtlose Kommunikation auch über einen WLAN-, DECT- oder Bluetooth-Transceiver denkbar ist.
-
Nach dem Transfer der zu transportierenden Daten in das Speichermodul 16 kann das Steckmodul von der Basisstation abgenommen und mit dem Bussystems des ersten Fahrzeugs gekoppelt werden. Der Flashvorgang des jeweiligen Steuergeräts kann dann beispielsweise besonders einfach durch Einschalten der Zündung des Fahrzeugs gestartet werden, der restliche Vorgang läuft automatisch ab. Dies erlaubt es einerseits, das Gehäuse 8 ohne Bedienelemente wie Tasten oder dergleichen ausbilden zu können, wodurch die Handhabung des Steckmoduls stark vereinfacht wird und das Steckmodul besonders kostengünstig herstellbar ist. Zusätzlich erlaubt es dem Bediener, sich nach dem Start des jeweiligen Prüf-, Einstell- oder Flash-Vorgangs dem nächsten Fahrzeug zu widmen, wodurch erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen realisiert und sowohl die Prozesssicherheit als auch das Handling insgesamt vereinfacht werden. Verschiedene Status des Steckmoduls – wie beispielsweise der Status des aktuellen Flash-Vorgangs, der Ladezustand des Stromspeicherelements 10 – können mit Hilfe eines Signalmittels 18 signalisiert werden, welches vorliegend drei verschiedenfarbige Leuchtdioden 18a–c umfasst. Anstelle einer optischen kann natürlich auch eine akustische Rückmeldung beispielsweise über einen Lautsprecher erfolgen. Rückmeldeinformationen des Steuergeräts über den Flash-Vorgang werden anschließend zum Steckmodul. transferiert und so lange temporär in dessen Speichermodul 16 zwischengespeichert, bis das Steckmodul wieder mit der Basisstation gekoppelt wird.
-
3 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Basisstation, welche in einem als Koffer ausgebildeten Gehäuse 20 aufgenommen ist. Die Basisstation umfasst ihrerseits ein als eingebettetes System ausgebildetes Rechnersystem 22, eine mit diesem gekoppelte Kontaktierungseinrichtung 24 mit vorliegend fünf Steckplätzen 24a–e zum Koppeln von Steckmodulen (1, 2) sowie eine Ladeeinrichtung 26, über welche die Basisstation mit einem externen Stromnetz 28 verbindbar ist. Die Ladeeinrichtung 26 ist dabei als Universalnetzteil ausgebildet und an alle Netzspannungen und -frequenzen weltweit anschließbar. Weiterhin ist die Ladeeinrichtung 26 mit den einzelnen Steckplätzen 24a–e gekoppelt, so dass die Stromspeicherelemente 10 von an die Basisstation gekoppelten Steckmodulen aufgeladen werden können. Auf dem Rechnersystem 22 läuft eine als Betriebssystem ausgebildete Steuersoftware, mittels welcher die unterschiedlichen Funktionen der Basisstation – beispielsweise das Ansprechen der einzelnen Steckplätze 24a–e – gesteuert werden. Mit dem Rechnersystem 22 ist ein als Ethernet/LAN-Schnittstelle ausgebildetes Schnittstellensystem 30 gekoppelt, mittels welchem die Basisstation zum Austausch von Daten mit einem externen Steuerrechnersystem 32 verbunden werden kann. Die Steuersoftware umfasst weiterhin ein Web-Server-Programm, ein DHCP-Server-Programm zur automatischen Vergabe von IP-Adressen sowie ein Datenbank-Server-Programm. Das Datenbank-Server-Programm organisiert dabei die Speicherung und Verteilung der zu transportierenden oder transportierten Daten zwischen den an den Steckplätzen 24a–e gekoppelten Steckmodulen, der Basisstation und dem Steuerrechnersystem 32. Der Zugang des Steuerrechnersystems 32 erfolgt nach einer Kopplung mittels des Schnittstellensystems 30 über das Web-Server-Programm, wobei eine vorteilhafte Programmkombination neben dem Web-Server-Programm auch einen PHP-Client und eine MySQL-Datenbank-Software umfasst. Da sich bei entsprechend konfiguriertem DHCP-Server-Programm die Basisstation und das Steuerrechnersystem 32 in selben Subnetz befinden, ist eine problemlose Kommunikation zwischen ihnen sichergestellt. Das DHCP-Server-Programm kann auch den einzelnen Steckplätzen 24a–e bzw. den daran gekoppelten Steckmodulen geeignete IP-Adressen zuordnen. Damit kann über das Web-Server-Programm ein gezielter Zugriff des Steuerrechnersystems 32 auf die einzelnen, gekoppelten Steckmodule erfolgen, um diesen Daten wie Konfigurationsparameter und Flash-Informationen zu übermitteln. Diese Daten können jedoch auch im Rechnersystem 22 der Basisstation zwischengespeichert und unabhängig von einer Kopplung mit dem Steuerrechnersystem 32 an die Steckmodule transferiert werden. Das Steuerrechnersystem 32 kann ein handelsübliches Notebook, ein PC, ein MAC, eine Workstation oder dergleichen sein. Dabei ist zu betonen, dass anstelle einer ethernetbasierten LAN-Kommunikation auch alternative Kommunikationswege zwischen der Basisstation und dem Steuerrechnersystem 32 vorgesehen sein können. Die beschriebene Kopplung mittels LAN/Web-Server reduziert jedoch die Anforderungen an die Software auf dem Steuerrechnersystem 32 im Wesentlichen auf einen Internetbrowser, so dass die Basisstation unabhängig von der Plattform oder dem Betriebssystem des Steuerrechnersystem 32 angesprochen werden kann.