-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein elektrochirurgisches Verbindungsglied
für ein
elektrochirurgisches, mindestens ein mit einem Strom beaufschlagbares
elektrochirurgisches Werkzeugelement und mindestens einen mit dem
Werkzeugelement elektrisch verbundenen elektrischen Leiter umfassendes
Instrument, welcher sich von einem proximalen, mindestens einen
elektrischen Anschlusskontakt zum Verbinden mit einer Strom- oder
Spannungsquelle aufweisenden Ende zu einem distalen Ende des Instruments
erstreckt, wobei mit dem Verbindungsglied eine elektrisch leitende
Verbindung zwischen dem Anschlusskontakt und dem Leiter herstellbar
ist.
-
Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung ein elektrochirurgisches Instrument
mit mindestens einem, mit einem Strom beaufschlagbaren elektrochirurgischen
Werkzeugelement, mit mindestens einem elektrischen Anschlusskontakt
zum Verbinden mit einer Strom- oder Spannungsquelle, mit mindestens einem
elektrischen Leiter, welcher mit dem elektrochirurgischen Werkzeugelement
elektrisch verbunden ist und mit mindestens einem elektrochirurgischen
Verbindungsglied zum elektrischen Verbinden des mindestens einen
elektrischen Anschlusskontakts mit dem elektrischen Leiter.
-
Elektrochirurgische
Verbindungsglieder werden insbesondere bei elektrochirurgischen
Instrumenten, zum Beispiel in Form von Hochfrequenz-(HF)-chirurgischen
Instrumenten, verwendet, um eine elektrische Verbindung zwischen
einem Anschlusskabel und einem am Instrument vorgesehenen elektrischen Leiter
herzustellen, der mit dem mindestens einen elektrochirurgischen
Werkzeugelement verbunden ist, das beispielsweise am distalen Ende
des Instruments angeordnet sein kann. Der Aufbau bekannter elektrochirurgischer
Verbindungsglieder ist teilweise sehr kompliziert, was sich insbesondere
in hohen Herstellungskosten sowie einer aufwändigen Fertigung äußert.
-
Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elektrochirurgisches
Verbindungsglied sowie ein elektrochirurgisches Instrument der eingangs beschriebenen
Art so zu verbessern, dass die Herstellung des Verbindungsglieds
und des Instruments einfacher und kostengünstiger wird.
-
Diese
Aufgabe wird bei einem elektrochirurgischen Verbindungsglied der
eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
das mindestens eine elektrische Verbindungsglied den mindestens
einen elektrischen Anschlusskontakt umfasst.
-
Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene
Ausgestaltung vereinfacht die Herstellung eines elektrochirurgischen
Instruments, denn es muss kein separater Anschlusskontakt vorgesehen
werden, sondern das elektrochirurgische Verbindungsglied übernimmt auch
die Funktion des elektrischen Anschlusskontakts. Folglich werden
weniger Bauteile zur Herstellung des elektrochirurgischen Instruments
benötigt, was
sowohl den Herstellungsaufwand als auch die Herstellungskosten deutlich
vermindert.
-
Vorzugsweise
ist das elektrochirurgische Verbindungsglied aus einem Kunststoff
hergestellt. Die Herstellung wird so besonders einfach und kostengünstig.
-
Insbesondere
kann das Verbindungsglied durch Spritzgießen hergestellt werden.
-
Um
eine ausreichende Leitfähigkeit
des Verbindungsglieds sicherstellen zu können, ist es günstig, wenn
der Kunststoff ein elektrisch leitfähiger Kunststoff ist.
-
Das
elektrochirurgische Verbindungsglied lässt sich auch aus einem Kunststoff
herstellen, der nicht leitend ist, wenn der Kunststoff eine Matrix
für elektrisch
leitfähige
Materialien bildet. Insbesondere zur Übertragung eines Hochfrequenz-(HF)-Stroms
ist es nicht unbedingt erforderlich, dass die elektrisch leitfähigen Materialien
durchgehend miteinander elektrisch leitend verbunden sind. Die Formgebung des
elektrochirurgischen Verbindungsglieds wird durch die Matrixbildung
aus einem Kunststoff besonders einfach, da dieser auch dann, wenn
er elektrisch leitfähige
Materialien enthält,
mittels bekannter Kunststoffformgebungsverfahren verformt werden kann.
-
Um
eine Leitfähigkeit
in gewünschter
Weise sicherstellen zu können,
ist es ferner vorteilhaft, wenn das elektrochirurgische Verbindungsglied
mindestens teilweise mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen
ist. Beispielsweise kann der Kunststoff Polyetheretherkethon (PEEK),
Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat
(ABS), Polycarbonat (PC), Polyamid (PA), Polyphenylenoxid (PPO), ein
Flüssigkeitskristallpolymer
(Liquid Crystal Polymer – LCP)
oder Polyarylamid (IXEF) sein, welcher zum Beispiel mit einer Gold-,
Kupfer-, Chrom-, Nickel- und/oder Titanbeschichtung versehen sein kann.
-
Um
in der Chirurgie üblicherweise
verwendete Anschlusskabel mit weiblichen Steckverbindern zur Verbindung
mit dem elektrochirurgischen Verbindungsglied nutzen zu können, ist
es günstig,
wenn der mindestens eine elektrische Anschlusskontakt in Form eines
Steckkontakts ausgebildet ist, welcher mit einer korrespondierenden
Anschlussbuchse eines Anschlusskabels mit der Strom- oder Spannungsquelle
verbindbar ist. Der elektrische Anschlusskontakt kann jedoch wahlweise
männlich oder
weiblich ausgebildet sein.
-
Um
eine sichere Verbindung des mindestens einen elektrischen Anschlusskontakts
mit einem Anschlusskontakt eines Anschlusskabels sicherstellen zu
können,
ist es günstig,
wenn der mindestens eine elektrische Anschlusskontakt einen Kontaktkörper und
ein am Kontaktkörper
angeordnetes Klemmglied umfasst. Das Klemmglied stellt sicher, dass
der mindestens eine elektrische Anschlusskontakt kraft- und/oder
formschlüssig
mit einem weiteren Anschlusskontakt, beispielsweise einem Anschlusskabel,
sicher verbunden werden kann.
-
Besonders
einfach herzustellen wird das elektrochirurgische Verbindungsglied,
wenn der Kontaktkörper
rotationssymmetrisch oder im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet
ist.
-
Um
eine sichere Klemmung zwischen dem mindestens einen Anschlusskontakt
und einem weiteren Anschlusskontakt, beispielsweise einem elektrischen
Anschlusskabel, zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn der Kontaktkörper eine
umlaufende Hüllfläche definiert
und wenn das Klemmglied in einer Grundstellung mindestens teilweise
in radialer Richtung über
die Hüllfläche vorsteht.
-
Eine
Grundstellung kann dabei insbesondere eine Stellung sein, in der
keine äußere Kraft
auf das Klemmglied einwirkt.
-
Eine
besonders sichere Klemmung lässt
sich erreichen, wenn das Klemmglied von der Grundstellung entgegen
einer Kraftwirkung eines Rückstellglieds
in eine Klemmstellung bringbar ist, in welcher das Klemmglied innerhalb
oder im Wesentlichen innerhalb der Hüllfläche oder die Hüllfläche berührend angeordnet
ist.
-
Um
den Aufbau des elektrochirurgischen Verbindungsglieds weiter zu
vereinfachen, bildet vorzugsweise das Klemmglied das Rückstellglied.
-
Damit
auch besonders kleine elektrochirurgische Verbindungsglieder auf
einfache Weise hergestellt werden können, ist es vorteilhaft, wenn
der Kontaktkörper
und das Klemmglied einstückig
ausgebildet sind.
-
Vorteilhafterweise
ist das Klemmglied in einer am Kontaktkörper ausgebildeten Ausnehmung angeordnet.
Insbesondere dann, wenn die Ausnehmung etwas größer ist als das Klemmglied,
ist es möglich,
dass das Klemmglied beim Übergang
von der Grundstellung in die Klemmstellung teilweise oder ganz in
die Ausnehmung hineinbewegt wird. So kann insbesondere ein männlicher
Anschlusskontakt auf einfache und sichere Weise in einem weiblichen Anschlusskontakt
klemmend gehalten werden.
-
Um
eine Klemmung zwischen dem mindestens einen Anschlusskontakt und
einem mit diesem zu verbindenden weiteren Anschlusskontakt zu verbessern, ist
es günstig,
wenn sich das Klemmglied parallel zu einer vom Kontaktkörper definierten Längsrichtung
erstreckt.
-
Günstigerweise
ist das Klemmglied elastisch federnd ausgebildet. Dies ermöglicht eine
einfache und sichere Klemmung des mindestens einen Anschlusskontakts
an einem weiteren Anschlusskontakt.
-
Grundsätzlich wäre es denkbar,
wie dies bereits aus dem Stand der Technik bekannt ist, das elektrochirurgische
Verbindungsglied mehrteilig auszubilden. Um jedoch Herstellungsaufwand
und -kosten zu minimieren, ist es vorteilhaft, wenn das elektrochirurgische
Verbindungsglied einstückig
ausgebildet ist.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass das elektrochirurgische Verbindungsglied
mindestens einen Leiterkontakt umfasst, der mit einem elektrischen Leiter
eines elektrochirurgischen Instruments in Kontakt bringbar ist.
Mit einem solchen elektrochirurgischen Verbindungsglied lässt sich
auf einfache Weise eine elektrische Verbindung zwischen einem Anschlusskabel,
welches beispielsweise mit einer Hochfrequenz-(HF)-Stromquelle verbindbar
ist, und einem elektrochirurgischen Werkzeugelement über den
elektrischen Leiter sicherstellen.
-
Es
wäre zwar
denkbar, den elektrischen Leiterkontakt in Form eines Steckkontakts
auszubilden. Besonders günstig
ist es jedoch, wenn der mindestens eine elektrische Leiterkontakt
in Form eines Schleifkontakts ausgebildet ist. Dies ermöglicht es, den
elektrischen Leiterkontakt relativ zu einem elektrischen Leiter
eines elektrochirurgischen Instruments beweglich anzuordnen.
-
Um
eine besonders sichere Kontaktierung zwischen dem elektrochirurgischen
Verbindungsglied und einem elektrischen Leiter eines elektrochirurgischen
Instruments zu erreichen, sind vorzugsweise zwei Schleifkontakte
vorgesehen, mit welchen ein elektrischer Leiter mindestens teilweise
umgreifbar oder zwischen denen er lagerbar ist. Beispielsweise können die
beiden Schleifkontakte in Form von parallel zueinander ausgerichteten
Schenkeln ausgebildet sein, die zwischen sich einen Leiter in Form eines
Drahtes oder zylindrischen Stabes aufnehmen.
-
Um
eine Kontaktierung zwischen einem elektrischen Leiter des elektrochirurgischen
Instruments und dem elektrochirurgischen Verbindungsglied zu verbessern,
ist es vorteilhaft, wenn der mindestens eine Leiterkontakt in einer
Kontaktstellung, in der er mit einem elektrischen Leiter in Kontakt steht,
federnd gegen den elektrischen Leiter vorgespannt ist.
-
Vorzugsweise
ist der mindestens eine Leiterkontakt elastisch federnd ausgebildet.
Auch so lässt sich
eine besonders gute und sichere Kontaktierung zwischen dem elektrochirurgischen
Verbindungsglied und einem elektrischen Leiter eines elektrochirurgischen
Instruments herstellen.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass ein freies Ende des mindestens
einen Leiterkontakts verdickt ist. Dies eröffnet insbesondere die Möglichkeit,
das elektrische Verbindungsglied am verdickten freien Ende des mindestens
eine Leiterkontakts zusätzlich an
einem elektrochirurgischen Instrument zu sichern.
-
Eine
besonders schlanke und einfach herzustellende Bauform des elektrochirurgischen
Verbindungsglieds kann dadurch erreicht werden, dass das elektrochirurgische
Verbindungsglied einen Grundkörper
aufweist, dass der mindestens eine Anschlusskontakt von einem proximalen
Ende und dass der mindestens eine Leiterkontakt von einem distalen Ende
des Grundkörpers
abstehend angeordnet sind. Insbesondere kann der Grundkörper dazu
dienen, das elektrochirurgische Verbindungsglied an einem elektrochirurgischen
Instrument festzulegen.
-
Besonders
einfach wird der Aufbau des elektrochirurgischen Verbindungsglieds,
wenn der Grundkörper
rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
-
Vorteilhafterweise
weist der Grundkörper
einen größeren Durchmesser
auf als die Hüllfläche. Dadurch
wird ein axialer Anschlag mit einer in proximaler Richtung weisenden
Anschlagfläche
zwischen dem mindestens eine Anschlusskontakt und dem Grundkörper ausgebildet,
der insbesondere dazu dienen kann, eine Steckposition eines Anschlusskontakts
eines Anschlusskabels an dem mindestens einen Anschlusskontakt des
Verbindungsglieds zu definieren.
-
Um
sowohl den mindestens einen Anschlusskontakt als auch den mindestens
einen Leiterkontakt optimal schützen
zu können,
ist es günstig, wenn
der Grundkörper
einen maximalen Außendurchmesser
des elektrochirurgischen Verbindungsglieds definiert.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper eine Längsachse definiert und dass
der mindestens eine Leiterkontakt und/oder der mindestens eine elektrische
Anschlusskontakt parallel zur Längsachse
vom Grundkörper
abstehend angeordnet sind. So lässt
sich eine besonders schlanke Bauform des elektrochirurgischen Verbindungsglieds
erreichen.
-
Die
eingangs gestellte Aufgabe wird ferner bei einem elektrochirurgischen
Instrument der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
das mindestens eine elektrochirurgische Verbindungsglied den mindestens
einen elektrischen Anschlusskontakt umfasst. Es muss so kein separater
elektrischer Anschlusskontakt vorgesehen werden, welcher zum einen
einen zusätzlichen
Herstellungsaufwand erfordert und zum anderen mit entsprechenden
Herstellungskosten verbunden ist. Das elektrochirurgische Instrument
kann insbesondere beweglich gelagerte Werkzeugelemente aufweisen und
so beispielsweise in Form einer elektrochirurgischen Klemme oder
einer elektrochirurgischen Schere ausgebildet sein. Insbesondere
kann das elektrochirurgische Instrument auch in Form eines Bipolarinstruments
ausgebildet sein.
-
Vorzugsweise
ist das elektrochirurgische Instrument ein Hochfrequenz-(HF)-chirurgisches Instrument.
-
Um
das elektrochirurgische Instrument auch für minimalinvasive Eingriffe
am menschlichen oder tierischen Körper einsetzen zu können, ist
es vorteilhaft, wenn das elektrochirurgische Instrument ein endoskopisches
Instrument ist.
-
Günstigerweise
weist das elektrochirurgische Instrument einen langgestreckten Schaft
auf. Dies ermöglicht
es einerseits, das mindestens eine elektrochirurgische Werkzeugelement
an einem distalen Ende des Schafts anzuordnen und andererseits so
ein endoskopisches Instrument auszubilden, welches durch eine kleine
Inzision in einen menschlichen oder tierischen Körper eingeführt werden kann.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass das mindestens eine elektrochirurgische
Werkzeugelement an einem distalen Ende des Schafts angeordnet ist, dass
am proximalen Ende des Schafts mindestens ein Betätigungsglied
beweglich gelagert ist und dass im Schaft ein Kraftübertragungsglied
beweglich gelagert ist zum Übertragen
einer Betätigungskraft
vom mindestens einen Betätigungsglied
auf das mindestens eine elektrochirurgische Werkzeugelement. So können insbesondere
auf einfache Weise endoskopische Instrumente, beispielsweise Fasszangen, Klemmen
oder Scheren ausgebildet werden, die von einer Bedienperson am proximalen
Ende ergriffen und mittels des Betätigungsglieds betätigt werden können.
-
Vorzugsweise
bildet oder trägt
das Kraftübertragungsglied
den elektrischen Leiter. Es werden so keine weiteren elektrischen
Leiter am elektrochirurgischen Instrument benötigt. Der elektrische Leiter kann
beispielsweise innen durch das Kraftübertragungsglied hindurchgeführt sein
oder aber auch an seiner Außenfläche angeordnet
sein. Insbesondere kann der elektrische Leiter in Form einer Beschichtung
des Kraftübertragungsglieds
ausgebildet sein.
-
Grundsätzlich wäre es denkbar,
das elektrochirurgische Verbindungsglied und den elektrischen Leiter
relativ zueinander unbeweglich anzuordnen und unlösbar zu
verbinden. Vorzugsweise sind das elektrochirurgische Verbindungsglied
und der elektrische Leiter relativ zueinander jedoch bewegbar angeordnet.
So kann beispielsweise das elektrochirurgische Verbindungsglied
am elektrochirurgischen Instrument unbeweglich festgelegt werden,
der elektrische Leiter jedoch beweglich. Ein solcher Fall liegt insbesondere
dann vor, wenn das Kraftübertragungsglied
den elektrischen Leiter trägt
oder bildet.
-
Um
das elektrochirurgische Instrument auf einfache Weise mit einer
Strom- oder Spannungsquelle
verbinden zu können,
ist ein elektrisches Anschlusskabel zum Verbinden des Instruments
mit einer Strom- oder Spannungsquelle vorgesehen und weist das Anschlusskabel
eine zum mindestens einen elektrischen Anschlusskontakt korrespondierend ausgebildete
Anschlussbuchse auf.
-
Damit
das elektrochirurgische Verbindungsglied am elektrochirurgischen
Instrument auf einfache Weise angeordnet werden kann, ist es vorteilhaft,
wenn eine Verbindungsgliedaufnahme für das elektrochirurgische Verbindungsglied
im Bereich eines proximalen Endes des Instruments vorgesehen ist.
In die Verbindungsgliedaufnahme kann das elektrochirurgische Verbindungsglied
ganz oder teilweise eingesetzt werden.
-
Vorteilhafterweise
ist das elektrische Verbindungsglied kraft- und/oder formschlüssig in
der Verbindungsgliedaufnahme gehalten. Hier können beispielsweise Presspassungen
oder Schnappverbindungen vorgesehen sein, um das elektrochirurgische Verbindungsglied
kraft- und/oder formschlüssig
in der Verbindungsgliedaufnahme zu halten.
-
Besonders
einfach lässt
sich eine Verbindung zwischen dem elektrochirurgischen Verbindungsglied
und dem elektrochirurgischen Instrument herstellen, wenn der Grundkörper des
elektrochirurgischen Verbindungsglieds in der Verbindungsgliedaufnahme
gehalten ist.
-
Die
nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
-
1:
eine teilweise durchbrochene Seitenansicht eines elektrochirurgischen
Instruments;
-
2:
eine teilweise geschnittene vergrößerte Ansicht des Bereichs
A in 1;
-
3:
eine Seitenansicht des elektrochirurgischen Verbindungsglieds aus 2;
und
-
4:
eine Draufsicht auf das Verbindungsglied aus 3 in Richtung
des Pfeils B.
-
In 1 ist
ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehenes elektrochirurgisches
Instrument in Form einer monopolaren, endoskopischen Fasszange dargestellt.
-
An
einem distalen Ende eines langgestreckten rohrförmigen Schafts 12 sind
zwei relativ zueinander bewegbar gelagerte Werkzeugelemente 14 angeordnet,
die mit einem distalen Ende eines im Schaft 12 beweglich
gelagerten Kraftübertragungsglied 16 beweglich
verbunden sind. Ein proximales Ende 18 des Kraftübertragungsglieds 16 ist
an einem ein Betätungsglied
bildenden Schwenkgriff 20 gelagert. Der Schwenkgriff 20 selbst
wiederum ist verschwenkbar an einem proximalen, ein Griffteil 22 bildenden
Ende des Instru ments 10 schwenkbar gelagert. Infolge einer
Schwenkbewegung des Schwenkgriffs 20 wird das Kraftübertragungsglied 16 im Schaft 12 in
proximaler beziehungsweise distaler Richtung bewegt, wodurch die
Werkzeugelemente 14 aufeinander zu oder voneinander weg
bewegt werden können.
Das Griffteil 22 umfasst ferner einen im Wesentlichen quer
zu einer Längsachse
des Schafts 12 abstehenden Griff 24, welcher,
ebenso wie der Schwenkgriff 20, mit einem Figurenring 26, an
seinem freien Ende mit einem Fingerring 28 versehen ist.
-
Am
Griffteil 22 ist in etwa unter einem Winkel von 45° bezogen
auf die Längsachse
des Schafts 12 in proximaler Richtung abstehend ein elektrischer Anschlusskontakt 30 zum
Verbinden des Instruments 10 mit einer Anschlussbuchse 32 eines
Verbindungskabels 34, welches an eine in den Figuren nicht
dargestellte Strom- oder Spannungsquelle, vorzugsweise ein Hochfrequenz-(HF)-Netzteil, anschließbar ist. Der
Anschlusskontakt 30 ist in Form eines männlichen Steckkontakts ausgebildet,
der formschlüssig
in eine elektrisch leitende Hülse 36 der
Anschlussbuchse 32, welche außen mit einer elektrischen
Isolationsschicht 38 überzogen
ist, im Wesentlichen formschlüssig
eingeführt
werden kann, wie es beispielsweise in 2 dargestellt
ist.
-
Der
Anschlusskontakt 30 ist Teil eines elektrochirurgischen
Verbindungsglieds 40, welches in einer Verbindungsgliedaufnahme 42,
welche in Form einer Bohrung mit einer in Längsrichtung verlaufend ausgebildeten
abgeflachten Innenwand im Griffteil 22 ausgebildet ist,
gehalten ist. Die Verbindungsgliedaufnahme 42 erstreckt
sich im Griffteil 22 so weit, dass die Bohrung eine koaxial
zur Längsachse
des Schafts vorgesehene Bohrung 44 zur Aufnahme und Füh rung eines
proximalen Endbereichs des Kraftübertragungsglieds 16 unter
einem Winkel von etwa 45° schneidet.
-
Das
elektrochirurgische Verbindungsglied 40 ist insgesamt einstückig ausgebildet
und aus einem Kunststoff hergestellt. Es umfasst drei Abschnitte, nämlich proximalseitig
den Anschlusskontakt 30, distalseitig zwei Leiterkontakte
bildende Schleifkontakte 46 und dazwischen einen zylindrischen
Grundkörper 48,
welcher eine Längsachse 50 definiert
und von dem proximalseitig der Anschlusskontakt 30 koaxial und
distalseitig die beiden Schleifkontakte 46 parallel zur
Längsachse 50 abstehen.
Der Grundkörper 48 definiert
einen maximalen Außendurchmesser
des Verbindungsglieds 40. Dadurch wird eine ringförmige Anschlagfläche 52 am
proximalen Ende des Grundkörpers 48 ausgebildet,
die in proximaler Richtung weist und den Anschlusskontakt 30 ringförmig umgibt.
Das Verbindungsglied 40 ist zudem so in die Verbindungsgliedaufnahme 42 eingesetzt,
dass die Anschlagfläche 52 bündig mit
einer ringförmigen Endfläche 54 des
Griffteils 22, welche die Verbindungsgliedaufnahme 42 umgibt,
abschließt.
-
Der
Grundkörper 48 ist
in der Verbindungsgliedaufnahme 42 durch Ausbildung einer
Presspassung gehalten. Es wäre
jedoch auch denkbar, eine Rast- oder Schnappverbindung zum Verbinden
des Verbindungsglieds 40 mit dem Griffteil 22 vorzusehen.
Alternativ kann das Verbindungsglied 40 auch in das Griffteil 22 eingeklebt
sein. Zur Ausbildung einer Verdrehsicherung ist der Grundkörper 48 parallel
zur Längsachse 50 mit
einer Abflachung 64 versehen, die an einer in den Figuren
nicht dargestellten korrespondierend abgeflachten Innenfläche der
Verbindungsgliedaufnahme 42 anliegt und ein Verdrehen des
Verbindungsglieds 40 in der Verbindungsgliedaufnahme 42 um
die Längsachse 50 verhindert.
Um eine alternative Verdrehsicherung auszubilden, können am
Griffteil 22 und am Grundkörper 48 auch zueinander
korrespondierende Vorsprünge
und Ausnehmungen vorgesehen sein, die eine Verdrehung des Verbindungsglieds 40 in
der Verbindungsgliedaufnahme 42 um die Längsachse 50 verhindern.
-
Die
beiden Schleifkontakte 46 definieren ein im Wesentlichen
U-förmiges
Ende des Verbindungsglieds 40. Sie sind elastisch federnd
ausgebildet und weisen einen Abstand voneinander auf, welcher etwas
kleiner ist als ein Außendurchmesser
des stabförmigen
Kraftübertragungsglieds 16.
Die Schleifkontakte 46 stehen vom Grundkörper 48 so
weit ab, dass sie das Kraftübertragungsglied 16 zwischen
sich aufnehmen, halten und mit diesem in Kontakt stehen. Das Kraftübertragungsglied 16 ist
durch die vorgesehenen Schleifkontakte 46 relativ zum Verbindungsglied 40 beweglich
am Griffteil 22 gelagert. Im Bereich der Schleifkontakte 46 weist
das Verbindungsglied 40 einen etwas reduzierten Außendurchmesser auf.
Die Schleifkontakte 46 weisen zudem eine Breite quer zu
einer zwischen ihnen gebildeten Aufnahme auf, die in etwa 1/3 des
Außendurchmessers
des Grundkörpers 48 beträgt. Freie
Enden 56 der Schleifkontakte 46 sind außen wulstartig
verdickt. Dadurch, dass die Schleifkontakte 46 elastisch
federnd ausgebildet sind, werden sie in einer Kontaktstellung, in
der sie mit dem Kraftübertragungsglied 16 in
Kontakt stehen, federnd gegen dieses vorgespannt.
-
Das
Kraftübertragungsglied 16 ist
in Form eines elektrischen Leiters ausgebildet, so dass eine elektrisch
leitende Verbindung vom Anschlusskontakt 30 über das
Kraftübertragungsglied 16 bis
hin zu den Werkzeugelementen 14 gewährleistet ist.
-
Der
Anschlusskontakt 30 ist im Wesentlichen ebenfalls zylindrisch
geformt und weist ein in etwa halbkugeliges proximales Ende 58 auf,
welches als Einführhilfe
dient und das Einführen
in die Anschlussbuchse 32 erleichtert. Auf nahezu seiner
gesamten Längserstreckung
ist der Anschlusskontakt 30 über einen Winkelbereich in
Umfangsrichtung von etwa 70° mit
einer radialen, sich parallel zur Längsachse erstreckenden Vertiefung 60 versehen.
Ausgehend von einer der beiden Längskanten
der Vertiefung 60 ist an der Vertiefung 60 eine
ein Klemmglied bildende Federlippe 62 angeformt, die in
einer Grundstellung, in der keine äußeren Kräfte auf sie wirken, radial
etwas über
eine vom zylindrischen, einen Kontaktkörper definierenden Abschnitt
des Anschlusskontakts 30 definierte Hüllfläche vorsteht. Die Federlippe 62 erstreckt
sich nahezu über
die gesamte Länge
des Anschlusskontakts 30. Wird der Anschlusskontakt 30 beispielsweise
in die Anschlussbuchse 32 eingeführt, so zwingt die Hülse 36 der
Anschlussbuchse 32 die Federlippe 62 zu einer
Bewegung radial nach innen, bis sie innerhalb oder im Wesentlichen
innerhalb der Hüllfläche oder
die Hüllfläche berührend eine Klemmstellung
einnimmt. Die Federlippe 62 ist elastisch federnd ausgebildet
und bildet ein Rückstellglied,
um die Federlippe 72 von der Klemmstellung wieder in die
Grundstellung zurückzuüberführen.
-
Das
Verbindungsglied 40 ist, wie bereits erwähnt, einstückig ausgebildet.
Vorzugsweise ist es aus einem Kunststoff hergestellt, der elektrisch
leitend ist. Alternativ kann das Verbindungsglied 40 auch
aus einem nicht elektrisch leitfähigen
Kunststoff geformt sein, und zwar beispielsweise auch durch Spritzgießen. Zur
Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen dem Verbindungskabel 34 und dem
Kraftübertragungsglied 16 ist
es dann jedoch vorzugsweise entweder ganz oder teilweise mit einer elektrisch
leitfähigen
Be schichtung versehen oder dient als Matrix für elektrisch leitfähige Materialien, beispielsweise
Metallkügelchen.
Beispielsweise kann der Kunststoff Polyetheretherkethon (PEEK), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat
(ABS), Polycarbonat (PC), Polyamid (PA), Polyphenylenoxid (PPO),
ein Flüssigkeitskristallpolymer
(Liquid Crystal Polymer – LCP)
oder Polyarylamid (IXEF) sein, welcher zum Beispiel mit einer Gold-,
Kupfer-, Chrom-, Nickel- und/oder Titanbeschichtung versehen sein kann.
-
In
allen oben beschriebenen Ausführungsformen
eignet sich das Verbindungsglied 40 hervorragend, um eine
sichere elektrische Verbindung zwischen dem Verbindungskabel 34 und
dem Kraftübertragungsglied 16 herzustellen.
-
Das
Verbindungsglied 40 kann darüber hinaus auch eingefärbt werden.
Insbesondere bei elektrochirurgischen Instrumenten, die als bipolare
Instrumente ausgebildet sind, lassen sich so Anschlusskontakte auf
einfache Weise kennzeichnen.
-
Dadurch,
dass das Verbindungsglied 40 aus Kunststoff hergestellt
werden kann, ist es hervorragend geeignet zur Verwendung mit Einweginstrumenten.
-
Des
Weiteren hat die elastisch federnde Ausgestaltung der Schleifkontakte 46 den
Vorteil, dass eine einzige Ausführungsform,
insbesondere was deren Dimensionierung anbelangt, des Verbindungsglieds 40 zur
Verbindung mit Kraftübertragungsgliedern 16,
die unterschiedliche Außendurchmesser aufweisen,
verwendet werden kann.