DE102007000306B4 - Koordinatenmessvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Koordinatenmessvorrichtung mit mindestens zwei relativ und parallel zueinander und zur Messvorrichtung bewegbaren Pinolen (6, 8), an denen jeweils ein Messsystem (9, 10) zur Vermessung eines Gegenstands (G) vorgesehen ist, wobei das messende Messsystem ein aktives Messsystem und das nicht-messende System ein nicht-aktives Messsystem ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Pinolen (6, 8) mechanisch aneinander gekoppelt sind und eine der Pinolen (8) linear an der anderen Pinole (6) geführt ist, wobei die Pinolen derart relativ zueinander verstellbar ausgebildet sind, dass beim Messen das nicht-aktive Messsystem aus dem Messbereich des aktiven Messsystems entfernbar ist.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Koordinatenmessvorrichtung zur dreidimensionalen Vermessung von Bauteilen.
  • Stand der Technik
  • Aus dem Stand der Technik, beispielsweise der DE 38 06 686 A , ist eine Koordinatenmessvorrichtung bekannt, die verschiedene Messsensoreneinsetzen kann, die jeweils an separat angeordneten und betätigbaren Pinolen befestigt sind. Eine derartige Koordinatenmessvorrichtung erfordert einen erheblichen mechanischen und steuerungstechnischen Aufwand. Eine gattungsbildende Koordinatenmessvorrichtung ist der DE 44 45 331 A1 zu entnehmen. An einer Pinole ist eine Platte montiert, von der unabhängig voneinander betätigbare Linearverstellungen ausgehen, die Messsensoren tragen. Eine Koordinatenmessvorrichtung nach der DE 43 27 250 B4 weist eine Pinole mit einer Halterung auf, von der ein mechanisch arbeitender Tastkopf sowie eine Videokamera ausgehen. Von einem Querträger eines Mehrkoordinatenmessgeräts gemäß der DE 38 06 686 C2 gehen zwei unabhängig voneinander verstellbare Schlitten aus, an denen jeweils Messsensoren befestigt sind. Der älteren nicht vorveröffentlichten DE 10 2007 018 951 B3 ist ein modulares Messkopfsystem zu entnehmen, das ein zentrales Modul umfasst, von dem mehrere Sensoren ausgehen. Gegenstand der älteren, gleichfalls nicht vorveröffentlichten DE 10 2007 019 453 A1 ist ein Koordinatenmessgerät, bei dem nach einer Ausführungsform von einem Träger, der einen Sensor aufweist, ein gleichfalls einen Sensor aufweisender Schlitten ausgeht, der entlang des Trägers verstellbar ist.
  • Darstellung der Erfindung
  • Technische Aufgabe
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Koordinatenmessvorrichtung bereitzustellen, die einen einfachen Aufbau hat sowie eine Bauteilvermessung mit hoher Geschwindigkeit ermöglicht.
  • Technische Lösung
  • Diese Aufgabe wird durch eine Koordinatenmessvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Der Kern der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Koordinatenmessvorrichtung mit mindestens zwei, mechanisch gekoppelten, relativ zueinander und zur Koordinatenmessvorrichtung bewegbaren Pinolen bzw. Messsystemträgern bereitzustellen, an denen jeweils ein Messsystem zur Vermessung eines Gegenstands vorgesehen ist. Dabei ist eine Pinole bzw. ein Messsystemträger vorteilhaft relativ bewegbar unmittelbar an der anderen Pinole bzw. am beweglichen Teil des anderen Messsystemträgers montiert.
  • Die so gestaltete Koordinatenmessvorrichtung bietet zum einen den Vorteil, dass sie mit nach unterschiedlichen Messprinzipien arbeitenden Messsystemen bestückt werden kann, und zum anderen den Vorteil, dass aufgrund der relativen Bewegbarkeit der Pinolen zueinander, schnell zwischen den an ihnen vorgesehen Messsystem gewechselt werden kann, ohne die Koordinatenmessvorrichtung umbauen bzw. umrüsten zu müssen. Darüber hinaus ermöglicht die vorstehende Vorrichtung, dass sich die Messsysteme gegenseitig nicht behindern, indem die Pinolen derart relativ zueinander bewegt werden können, dass das nicht-aktive Messsystem aus dem Messbereich des aktiven Messbereichs entfernt wird.
  • Wenn darüber hinaus eine Pinole, nachstehend „Huckepack-Pinole” genannt, (relativ bewegbar) mit der anderen Pinole, nachstehend „Hauptpinole” genannt, mechanisch gekoppelt bzw. an dieser montiert ist, ist es möglich die eine Pinole über die andere Pinole anzusteuern, d. h. beispielsweise zusammen mit der anderen Pinole zu bewegen. Dadurch können bspw. Antriebe bzw. zum Antreiben notwendige Bauteile eingespart werden. Des Weiteren ist der Platzbedarf im Vergleich zu herkömmlichen Systemen verringert.
  • Vorteilhaft ist eine Pinole mittels einer Linearführung an die anderen Pinole gekoppelt, d. h. eine Pinole ist an der anderen Pinole linear geführt. Bevorzugt ist die lineare Führung durch eine Schlitten-Schienen-Kopplung realisiert. Dabei ist ein Schlitten, der an einer Pinole vorgesehen ist, gleitbar durch eine oder mehreren Schienen geführt, die an der anderen Pinole vorgesehen sind. Die Führung kann alternativ aber durch jedes beliebige System realisiert sein, das eine lineare Bewegung der einen Pinole relativ zu der anderen Pinole ermöglicht, z. B. eine Feder-Nut Kopplung, geführte Rollen, etc. Die Führung ist vorteilhafterweise derart, dass eine Pinole direkt mit der anderen Pinole in Kontakt, beispielsweise Gleitkontakt, steht, um eine größtmögliche Führungsgenauigkeit und damit exakte Ausrichtung der Pinolen sicherzustellen. Vorteilhaft ist die eine Pinole verdrehsicher an der anderen Pinole geführt.
  • Alternativ kann ein Abschnitt der einen Pinole in einem diesen Abschnitt zumindest teilweise umgebenden Führungselement, das an der anderen Pinole vorgesehen ist, linear geführt sein. Bevorzugt haben der linear geführte Abschnitt der einen Pinole sowie das Führungselement eine korrespondierende, mehreckige Form, vorzugsweise eine dreieckige Form. Diese Form ist kostengünstig herstellbar und es kann ein Verdrehen der geführten Pinole verhindert werden. Alternativ kann die vorstehend genannte Form beliebig anders sein, z. B. zylindrisch oder elliptisch.
  • Vorteilhaft weist die Messvorrichtung eine Begrenzungseinrichtung auf, die einen Bewegungsbereich (vorteilhaft eine Bewegung in Richtung des zu vermessenden Gegenstands) der einen Pinole relativ zu der anderen begrenzt. Bevorzugt ist die Begrenzungseinrichtung eine Anschlageinrichtung, die aus einem ersten Element, das an der einen Pinole, bevorzugt „Huckepack-Pinole”, vorgesehen ist, und einem zweiten Element gebildet ist, das an der anderen Pinole, bevorzugt „Hauptpinole”, vorgesehen ist. Für ein Begrenzen einer Bewegung der einen Pinole relativ zu der anderen Pinole sind die beiden Elemente in Anlage bringbar. Bevorzugt ist die Anlageposition der beiden Elemente die Messposition der „Huckepack-Pinole”. Die Begrenzungseinrichtung kann aber (zusätzlich oder alternativ) beispielsweise mittels eines optischen Sensors oder mechanischen Sensors realisiert sein, die eine vorbestimmte Position erfassen und ein entsprechendes Stoppsignal an die Antriebseinrichtung ausgeben. Zusätzlich können die beiden Elemente mit Magneten, bevorzugt Elektromagneten, versehen sein, um die beiden Elemente in Anschlagsposition sicher zu halten, d. h. um eine exakte Messposition sicherzustellen.
  • Optional kann die Messvorrichtung ferner eine Zentriereinrichtung aufweisen, die eine Pinole, „Huckepack-Pinole”, in ihrer Messposition relativ zur anderen Pinole, „Hauptpinole”, exakt ausrichtet. Die Zentriereinrichtung kann z. B. aus einer zylindrischen Rolle bestehen, die an einer Pinole vorgesehen ist und die in Messposition mit zwei oder mehreren Kugeln, die an der anderen Pinole vorgesehen sind, derart in Anlage bringbar ist, dass die zylindrische Rolle zwischen den Kugeln angeordnet ist. Die Messvorrichtung kann mehrere solcher Rollen-Kugel-Anordnungen aufweisen. Vorteilhaft weist die Messvorrichtung drei Rollen-Kugel-Anordnungen auf, die bevorzugt in gleichen Winkelabständen radial um die Achse der „Huckepack-Pinole” angeordnet sind. Bevorzugt sind die Rollen dabei derart ausgerichtet, dass ihre Achsen die Achse der „Huckepack-Pinole” in einem Punkt schneiden. Die Zentriervorrichtung kann aber auch beispielsweise durch zwei in Eingriff bringbare konische Abschnitte oder Elemente, die jeweils an den Pinolen vorgesehen sind, oder ähnliche bekannte Zentrierelemente realisiert sein.
  • Vorteilhafterweise ist die Zentriervorrichtung zusammen mit der Begrenzungseinrichtung ausgebildet, die die Messposition der „Huckepack-Pinole” vorgibt. Wenn z. B. die Begrenzungseinrichtung als die vorstehend beschriebene, aus zwei Elementen bestehende Anschlageinrichtung ausgebildet ist, kann die Zentriereinrichtung in Form der Rollen-Kugel Anordnung in diesen Elementen integriert sein.
  • Bevorzugt ist die Hauptpinole darüber hinaus an einem Portal fixiert oder an diesem bewegbar, bevorzugt linear bewegbar, gelagert. Bevorzugt ist die Hauptpinole an dem Portal derart gelagert, dass sie in die gleiche Richtung, in die die „Huckepack-Pinole” relativ zu der Hauptpinole bewegbar ist, relativ zu dem Portal bewegbar ist. Vorteilhafterweise ist die Hauptpinole an dem Portal in der x- oder y-Richtung und/oder in der z-Richtung der Koordinatenmessvorrichtung bewegbar gelagert, während die „Huckepack-Pinole” an der Hauptpinole derart vorgesehen ist, dass sie nur in der z-Richtung der Koordinatenmessvorrichtung bewegbar ist.
  • Bei dem vorstehend beschriebenen Aufbau mit „Hauptpinole” und „Huckepack-Pinole” wird für eine Vermessung eines Gegenstands/Werkstücks, wenn der Gegenstand mit dem an der Hauptpinole vorgesehenen Messsystem vermessen werden soll, die „Huckepack-Pinole” in einer Richtung weg von dem zu vermessenden Gegenstand relativ zu der Hauptpinole bewegt, so dass weder die „Huckepack-Pinole” noch das daran befestigte Messsystem eine störende Kontur für das Messsystem der Hauptpinole bilden bzw. dessen Messfunktion behindern. Wenn der Gegenstand andererseits mit dem an der „Huckepack-Pinole” vorgesehenem Messsystem vermessen werden soll, wird die „Huckepack-Pinole” relativ zu der Hauptpinole verschoben, um in Richtung des zu vermessenden Gegenstands über die Hauptpinole hervorzustehen, derart, dass das an der „Huckepack-Pinole” vorgesehene Messsystem seine Messfunktion ausführen kann, ohne von der Hauptpinole bzw. dem daran vorgesehen Messsystem behindert zu werden.
  • Die an den Pinolen befestigten Messsysteme können beliebiger Art sein, wie beispielsweise ein mechanisch arbeitender Sensor, der die Oberfläche eines zu vermessenden Werkstücks/Gegenstands mittels eines Fühlers, etc. abtastet, oder ein berührungslos arbeitender Sensor, z. B. ein auf Lasertechnologie basierender Sensor. Dieser auf Lasertechnologie basierende Sensor kann ein interferometrischer Sensor sein, der mittels Laser ein Interferogramm eines Gegenstands oder eines Werkstücks erzeugt, welches mittels einer CCD-Kamera aufgenommen werden kann. Der inferometrische Sensor kann mit einem Wechseloptiksystem ausgestattet, welches aus einer Anzahl von Wechseloptiken mit unterschiedlichen Laserstrahlaustrittswinkeln besteht, die ein schnelles Anpassen des Optiksystems des Sensors ermöglicht. Ein derartiges Wechseloptiksystem ist aus der DE 10 2004 014 153 A1 bekannt.
  • Vorteilhafterweise ist eine Pinole mit einem berührungslos arbeitendem Messsystem und die andere Pinole mit einem mechanisch arbeitendem Messsystem versehen. Bevorzugt ist die „Hauptpinole” mit dem berührungslos arbeitendem Messsystem versehen, während die „Huckepack-Pinole” mit dem mechanisch arbeitendem Messsystem versehen ist. Eine derartige Bestückung ist dahingehend vorteilhaft, dass z. B. in dem Fall, wo ein Gegenstand/Werkstück nicht mit dem berührungslos arbeitendem Sensor vermessen werden kann, beispielsweise bei Messpunkten, die von dem berührungslos arbeitendem Sensor nicht erfasst werden können, schnell auf die Messung mittels des mechanisch arbeitendem Sensor durch relatives Bewegen der „Huckepack-Pinole” zu der „Hauptpinole” zurückgegriffen werden kann. Dadurch wird der Einsatzbereich bzw. die Flexibilität der Koordinatenmessvorrichtung erweitert bzw. gesteigert ist.
  • Allgemeine Vorteile des vorstehend beschriebenen Systems sind seine kostengünstige Herstellbarkeit sowie der schnelle Wechsel zwischen Hauptpinole und „Huckepack-Pinole”, d. h. der schnelle Wechsel zwischen den an den Pinolen vorgesehenen Messsystemen.
  • Ein weiterer Vorteil ist, dass die „Huckepack-Pinole” über die Hauptpinole bzw. das Portal angesteuert werden kann, d. h. es ist möglich, beispielsweise die Verschiebung der „Huckepack-Pinole” in x- bzw. y-Richtung der Koordinatenmessvorrichtung mittels der Hauptpinole/des Portals bzw. deren Antriebe zu realisieren, wodurch Antriebe, Lagerungen, Steuerkomponenten, etc. für die „Huckepack-Pinole” eingespart werden können. So ist z. B. im Fall der Kopplung der „Huckepack-Pinole” an die „Hauptpinole” mittels eines Schlittens, der nur eine Verschiebung „Huckepack-Pinole” in die z-Richtung der Koordinatenmessvorrichtung zulässt, nur ein Antrieb für ein Bewegen der „Huckepack-Pinole” in z-Richtung erfordert, während die Bewegung der „Huckepack-Pinole” in x- und/oder y-Richtung durch Bewegen der „Hauptpinole” bzw. des Portals realisiert werden kann, und/oder ein beweglicher Tisch bzw. ein bewegliches Bett eine Bewegung des zu vermessenden Gegenstands in x- und/oder y-Richtung bezüglich der „Huckepack-Pinole” bewirkt.
  • Das Prinzip der vorliegenden Erfindung kann auf Koordinatenmessmaschinen beliebiger Art angewendet werden. Vorteilhaft wird es jedoch auf Portalkoordinatenmessmaschinen angewendet, die ein stehendes Portal oder ein bewegliches Portal und/oder einen bewegbaren Tisch/bewegbares Bett aufweisen.
  • Die Pinolen werden bevorzugt mittels bekannter Antriebe, z. B. einem pneumatischen Antrieb oder einem elektrischen Antrieb, bewegt. Kurze Beschreibung der Abbildungen der Zeichnungen
  • 1 ist eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Koordinatenmessvorrichtung.
  • 2 ist eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Koordinatenmessvorrichtung.
  • 3 ist eine perspektivische Ansicht der Pinolenanordnung der erfindungsgemäßen Koordinatenvorrichtung.
  • 4 ist eine Seitenansicht der Pinolenanordnung der erfindungsgemäßen Koordinatenvorrichtung.
  • Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
  • Die Erfindung wird nunmehr nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
  • 1 und 2 zeigen eine Koordinatenmessvorrichtung gemäß der Erfindung. Die Koordinatenmessvorrichtung ist eine Portalmessmaschine und besteht im Wesentlichen aus einem Grundkörper bzw. Maschinenbett 2, einem in dem Grundkörper 2 ausgebildeten Führungsnuten gelagerten Schlitten 3, der mittels eines Antriebs, beispielsweise einem pneumatischen Antrieb oder einem elektrischen Antrieb, in x-Richtung der Koordinatenmessvorrichtung bewegbar ist, und einem Portal 4. Das Portal 4 besteht aus zwei Seitenträgern, die sich vertikal, d. h. in z-Richtung, von dem Grundkörper 2 nach oben erstrecken und aus einem die beiden Seitenträger verbindenden Querträger 4a. Ein bewegbarer Schlitten 5 ist an dem Querträger 4a derart angebracht, dass er mittels eines Antriebs, beispielsweise einem pneumatischen oder elektrischem Antrieb, in y-Richtung der Koordinatenmessvorrichtung relativ zu dem Querträger 4a bewegbar ist.
  • Der Schlitten 5 nimmt eine erste Pinole 6 auf, derart, dass diese mittels eines Antriebs, beispielsweise einem pneumatischen oder elektrischen Antrieb, relativ zu dem Schlitten 5 in z-Richtung bewegbar ist. An einem unteren Abschnitt der ersten Pinole 6 ist ein Messsystem in Form eines berührungslos arbeitenden Sensors 9 angebracht. Des Weiteren ist eine sich in z-Richtung erstreckende Führungseinrichtung in Form einer Gleitschiene 11 an der ersten Pinole 6 vorgesehen. In dieser Ausführungsform ist die Führungsschiene mittels einer Halterung an der ersten Pinole 6 montiert, die Führungsschiene 11 kann aber auch direkt an dem Gehäuse der ersten Pinole 6 montiert sein.
  • Mit der Gleitschiene 11 greift ein Schlitten 12 gleitbar ein, der an einer zweiten Pinole 8 vorgesehen ist. Dabei ist der Schlitten 12 mit der Gleitschiene derart in Eingriff, dass die zweite Pinole 8 mittels eines Antriebs, bspw. einem pneumatischen oder elektrischen Antrieb, linear in z-Richtung und relativ zu der ersten Pinole 6 bewegbar ist. An einem unteren Abschnitt der zweiten Pinole 8 ist ein Messsystem in Form eines mechanisch arbeitenden Sensors 10 angebracht, der die Oberfläche eines zu vermessenden Gegenstands über einen Fühler abtastet.
  • Wie in 3 und 4 detaillierter gezeigt ist, weist die Messvorrichtung eine integrierte Begrenzungs-/Zentriereinrichtung auf. Diese integrierte Begrenzungs-/Zentriereinrichtung besteht aus einem ersten dreieckförmigen Element 7.1, das an der ersten Pinole 6 vorgesehen bzw. mit dieser verbunden ist, und einem zweiten dreieckförmigen Element 7.2, das am hinteren Ende der zweiten Pinole 8 vorgesehen ist. In der Ausführungsform ist das zweite Element 7.2 mit dem Schlitten 12 mittels Schrauben fest verbunden. Das zweite Element kann aber auch anders bzw. direkt mit der zweiten Pinole 8 verbunden sein, oder einstückig mit dem Schlitten 12 ausgebildet sein.
  • Die Anlageposition beider Elemente 7.1, 7.2, d. h. eine Position zu der sich die zweite Pinole 8 maximal nach unten relativ zu der ersten Pinole 6 bewegen kann, definiert eine Messposition der zweiten Pinole 8. Beide Elemente 7.1, 7.2 sind mit Rollen-Kugel-Anordnungen versehen, die als die Zentriereinrichtungen für eine exakte Ausrichtung der zweiten Pinole 8 in Messposition relativ zu der ersten Pinole 6 dienen. Dabei sind in dieser Ausführungsform drei zylindrische Rollen an der Unterseite des Elements 7.2 im Bereich seiner Ecken angeordnet, wobei die Rollen derart ausgerichtet sind, dass ihre Achsen die Achse der zweiten Pinole 8 in einem Punkt schneiden. Korrespondierend zu den drei zylindrischen Rollen sind auf der Oberseite, im Bereich jeder Ecke, des Elements 7.1 zwei Kugeln vorgesehen, die mit den jeweiligen Rollen derart in Anlage bringbar sind, dass jeweils eine Rolle zwischen zwei Kugeln angeordnet ist. In der in 3 und 4 gezeigten Anlagestellung der beiden Elemente 7.1 und 7.2, d. h. in einer Stellung, in der die Rollen mit dem entsprechenden Kugelpaar in Anlage sind, ist die zweite Pinole 8 exakt zu der ersten Pinole 6 ausgerichtet (Messposition der zweiten Pinole 8).
  • Darüber hinaus sind beide Elemente 7.1, 7.2 mit Elektromagneten versehen, die bei Aktivierung ein gegenseitiges Anziehen der Elemente 7.1, 7.2 bewirken, wodurch die zweiten Pinole 8 zuverlässig in ihrer Messposition gehalten wird.
  • Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Koordinatenmessvorrichtung ist wie folgt.
  • Im „normalen Messbetrieb” wird ein Gegenstand/Werkstück G, der auf dem Schlitten 3 platziert ist, mittels des berührungslos arbeitenden Sensors 9 vermessen, der an der ersten Pinole 6 vorgesehen ist. Der Sensor 9 wird, wie vorstehend beschrieben ist, mittels Bewegung des Schlittens 3 in z-Richtung, Bewegung des Schlittens 5 in y-Richtung und/oder Bewegung der ersten Pinole 6 in z-Richtung bezüglich des zu vermessenden Werkstücks G positioniert.
  • Die zweite Pinole 8 mit dem mechanisch arbeitendem Sensor 10 ist in dem „normalen Messbetrieb” nach oben eingefahren. D. h. sie ist mittels der Führungseinrichtung 12 an den Gleitschienen 11 in eine Position in z-Richtung nach oben in 1 relativ zu der ersten Pinole 6 verschoben, derart, dass die zweite Pinole 8 und der mechanisch arbeitende Sensor 10 keine Störkontur für die Messung mit dem an der ersten Pinole 6 angebrachten berührungslos arbeitenden Sensor 8 bildet bzw. diese Messung nicht behindert.
  • Bei Messpunkten, welche nicht mittels des berührungslos arbeitenden Messsystems vermessen werden, da diese bspw. außerhalb dessen Erfassungsbereich liegen, wird auf die Messung mittels des mechanisch arbeitenden Messsystems 10 umgeschaltet. Dazu wird die zweite Pinole 8 mittels der Führungseinrichtung 12 an den Gleitschienen 11 in z-Richtung nach unten in 1 relativ zu der ersten Pinole 6 bewegt. Genauer gesagt wird die zweite Pinole 8 in Richtung des zu vermessenden Gegenstands G über die erste Pinole 6 bis zu der Messposition der zweiten Pinole 8 hinausgefahren, in der die erste Pinole 6 und der daran angebrachte berührungslos arbeitende Sensor 9 eine Vermessung des Gegenstands G mit dem an der zweiten Pinole 8 angebrachten mechanischen Sensor 10 nicht behindern bzw. keine Störkontur bilden. D. h. die zweite Pinole 8 wird über die erste Pinole 6 hinausgefahren, bis das Element 7.2 bzw. die daran vorgesehenen zylindrischen Rollen an dem Element 7.1 bzw. den daran vorgesehen Kugeln anliegen. Durch Anliegen der Rollen an den jeweiligen Kugeln ist die Position der zweiten Pinole 8 relativ zu der ersten Pinole 6 exakt ausgerichtet. Um diese Position, d. h. die Messposition, während des Messbetriebs der zweiten Pinole 8 sicher beizubehalten, werden die Elektromagneten der Elemente 7.1, 7.2 aktiviert, so dass sich die Elemente 7.1, 7.2 gegenseitig anziehen und auf diese Weise eine Bewegung der zweiten Pinole 8 relativ zu der ersten Pinole 6 verhindern. Nun kann normal taktil, d. h. mechanisch, gemessen werden.
  • Die für die Vermessung des Gegenstands G notwendige Anordnung bzw.
  • Relativbewegung des mechanisch arbeitenden Sensors 10 bezüglich des zu vermessenden Gegenstands wird durch Bewegen der ersten Pinole 6 relativ zu dem Schlitten 5 (Bewegung in z-Richtung), Bewegen des Schlittens 5 relativ zu der relativ zu dem Querträger 4a (Bewegung in y-Richtung) und/oder Bewegen des Schlittens 3 relativ zu dem Grundkörper 2 (Bewegung in x-Richtung) bewirkt. Da beispielsweise die Bewegung der zweiten Pinole 8 in y-Richtung mittels der ersten Pinole 6 realisiert werden kann, sind für ein derartiges Bewegen keine zusätzlichen Antriebseinrichtungen sowie Lagerungen für die zweite Pinole 8 erfordert.

Claims (8)

  1. Koordinatenmessvorrichtung mit mindestens zwei relativ und parallel zueinander und zur Messvorrichtung bewegbaren Pinolen (6, 8), an denen jeweils ein Messsystem (9, 10) zur Vermessung eines Gegenstands (G) vorgesehen ist, wobei das messende Messsystem ein aktives Messsystem und das nicht-messende System ein nicht-aktives Messsystem ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Pinolen (6, 8) mechanisch aneinander gekoppelt sind und eine der Pinolen (8) linear an der anderen Pinole (6) geführt ist, wobei die Pinolen derart relativ zueinander verstellbar ausgebildet sind, dass beim Messen das nicht-aktive Messsystem aus dem Messbereich des aktiven Messsystems entfernbar ist.
  2. Koordinatenmessvorrichtung gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die lineare Führung durch einen an einer von beiden Pinolen (8) vorgesehen Schlitten (12) realisiert ist, der mit Führungsschienen (11) im Gleiteingriff ist, die an der anderen von beiden Pinolen (6) vorgesehen sind.
  3. Koordinatenmessvorrichtung gemäß einem der Patentansprüche 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Begrenzungseinrichtung (7.1, 7.2), die einen Bewegungsbereich der einen Pinole (8) relativ zu der anderen Pinole begrenzt (6).
  4. Koordinatenmessvorrichtung gemäß Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungseinrichtung aus einem ersten Element (7.2), das an der einen Pinole (8) vorgesehen ist, und einem zweiten Element (7.1) besteht, das an der anderen Pinole (6) vorgesehen ist und in Anlage mit dem ersten Element (7.2) gelangt.
  5. Koordinatenmessvorrichtung gemäß einen der Patentansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Zentriereinrichtung zum Ausrichten der einen Pinole (8) relativ zu der anderen Pinole (6), wenn sich die eine Pinole (8) in ihrer Messposition befindet.
  6. Koordinatenmessvorrichtung gemäß Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentriereinrichtung aus mindestens einer zylindrischen Rolle besteht, die an einer von beiden Pinolen (6, 8) vorgesehen ist und in Anlage mit mindestens einem Kugelpaar bringbar ist, das an der anderen von beiden Pinolen (6, 8) vorgesehen ist.
  7. Koordinatenmessvorrichtung gemäß Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zylindrische Rolle an dem ersten Element (7.1) und das Kugelpaar an dem zweiten Element (7.2) befestigt ist oder umgekehrt.
  8. Koordinatenmessvorrichtung gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Pinole (6) mit einem berührungslos arbeitendem Messsystem (9) und die andere Pinole (8) mit einem mechanisch arbeitendem Messsystem versehen ist.
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