DE102006058302A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs Download PDF

Info

Publication number
DE102006058302A1
DE102006058302A1 DE102006058302A DE102006058302A DE102006058302A1 DE 102006058302 A1 DE102006058302 A1 DE 102006058302A1 DE 102006058302 A DE102006058302 A DE 102006058302A DE 102006058302 A DE102006058302 A DE 102006058302A DE 102006058302 A1 DE102006058302 A1 DE 102006058302A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
vehicle
energy
ratio
dependence
kinetic energy
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE102006058302A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102006058302B4 (de
Inventor
Mark-Andre Golombeck
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Robert Bosch GmbH
Original Assignee
Robert Bosch GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Robert Bosch GmbH filed Critical Robert Bosch GmbH
Priority to DE102006058302.7A priority Critical patent/DE102006058302B4/de
Publication of DE102006058302A1 publication Critical patent/DE102006058302A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102006058302B4 publication Critical patent/DE102006058302B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R21/00Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
    • B60R21/01Electrical circuits for triggering passive safety arrangements, e.g. airbags, safety belt tighteners, in case of vehicle accidents or impending vehicle accidents
    • B60R21/013Electrical circuits for triggering passive safety arrangements, e.g. airbags, safety belt tighteners, in case of vehicle accidents or impending vehicle accidents including means for detecting collisions, impending collisions or roll-over
    • B60R21/0132Electrical circuits for triggering passive safety arrangements, e.g. airbags, safety belt tighteners, in case of vehicle accidents or impending vehicle accidents including means for detecting collisions, impending collisions or roll-over responsive to vehicle motion parameters, e.g. to vehicle longitudinal or transversal deceleration or speed value
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R21/00Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
    • B60R2021/0002Type of accident
    • B60R2021/0018Roll-over
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R21/00Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
    • B60R21/01Electrical circuits for triggering passive safety arrangements, e.g. airbags, safety belt tighteners, in case of vehicle accidents or impending vehicle accidents
    • B60R2021/01122Prevention of malfunction
    • B60R2021/01184Fault detection or diagnostic circuits
    • B60R2021/0119Plausibility check
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R21/00Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
    • B60R21/01Electrical circuits for triggering passive safety arrangements, e.g. airbags, safety belt tighteners, in case of vehicle accidents or impending vehicle accidents
    • B60R21/013Electrical circuits for triggering passive safety arrangements, e.g. airbags, safety belt tighteners, in case of vehicle accidents or impending vehicle accidents including means for detecting collisions, impending collisions or roll-over
    • B60R21/0132Electrical circuits for triggering passive safety arrangements, e.g. airbags, safety belt tighteners, in case of vehicle accidents or impending vehicle accidents including means for detecting collisions, impending collisions or roll-over responsive to vehicle motion parameters, e.g. to vehicle longitudinal or transversal deceleration or speed value
    • B60R2021/01327Angular velocity or angular acceleration

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Automotive Seat Belt Assembly (AREA)

Abstract

Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs vorgeschlagen, wobei der Überschlag in Abhängigkeit von einem Verhältnis einer Verlustenergie des Fahrzeugs zu einer initialen kinetischen Energie erkannt wird. Die Verlustenergie wird in Abhängigkeit von einer aktuellen kinetischen Energie, einer Rotationsenergie und einer potentiellen Energie bestimmt.

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs nach der Gattung der unabhängigen Patentansprüche.
  • Zahlen aus den USA belegen die Bedeutung der passiven Sicherheit bei Fahrzeugüberschlägen: Im Jahr 1998 war die Hälfte aller tödlichen Einzelfahrzeugunfälle auf einen Überschlag zurückzuführen. Im gesamten Unfallgeschehen nimmt der Fahrzeugüberschlag einen Anteil von rund 20% ein.
  • Vor diesem Hintergrund wird durch die Anmelderin ein neues Konzept für die Überrollsensierung entwickelt, das Fahrzeugüberschläge bereits zu einem frühen Zeitpunkt erkennt. Dadurch ist es gewährleistet, dass Sicherheitsvorrichtungen, wie Gurtstraffer, Kopfairbag und Überrollbügel rechtzeitig aktiviert werden und sich somit das Verletzungsrisiko verringert. Bisherige Systeme zur Überschlagserkennung betrachten die Wankbewegung und die Beschleunigung in x-, y- und z-Richtung des Fahrzeugs. Dabei bedeutet x die Fahrzeuglängs-, y die Fahrzeugquer- und z die Fahrzeugvertikalrichtung. Auf dieser Basis ist eine sichere Erkennung eines Fahrzeugüberschlags möglich. Die Entscheidung kann jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt des Überschlags sicher getroffen werden, der typischerweise bei einem Wankwinkel von 20 bis 40° liegt. Bei bestimmten Fällen von Fahrzeugüberschlägen, beispielsweise den so genannten Soil-Trips, ist dies aber zu spät, um den Insassen hinreichend zu schützen, da durch eine hohe laterale Beschleunigung bereits eine Seitwärtsverlagerung erfahren hat, die den Nutzen von z. B. Window-Airbags einschränkt. Eine zweite Generation der Überrollsensierung soll weitere Überrollszenarien unter Berücksichtigung fahrdynamischer Größen umfassen.
  • Aus EP 1 258 399 B1 ist es bekannt, einen Überschlag in Abhängigkeit von Signalen eines Drehratensensors und zwei Beschleunigungssensoren, die im zentralen Airbagsteuergerät integriert sind, zu erkennen. Der Drehratensensor ermittelt nach dem Kreiselprinzip die Rotationsgeschwindigkeit um die Fahrzeuglängsachse. Die Beschleunigungssensoren messen zusätzlich die Fahrzeugbeschleunigung in Quer- und Hochrichtung. Im Hauptalgorithmus wird die Drehrate ausgewertet. Mit den Messwerten der Beschleunigungssensoren lässt sich zum einen die Art des Überschlags erkennen, zum anderen dienen diese Werte der Plausibilitätsprüfung. Erkennt der Drehratenalgorithmus einen Überschlag, werden die Sicherheitsvorrichtungen nur bei gleichzeitiger Freigabe durch die Plausibilitätskontrolle aktiviert.
  • Aus EP 1 436 172 B1 ist ein Verfahren bekannt, das eine rechtzeitige Auslöseentscheidung bei Überschlägen mit hoher lateraler Beschleunigung ermöglicht, indem es den Schwimmwinkel und die laterale Geschwindigkeit des Fahrzeugs mit einbezieht. Aus DE 103 03 149 A1 ist ein Verfahren bekannt, das zur erweiterten Überrollerkennung dient. Aus den Größen der Gierrate und der Fahrzeuggeschwindigkeit in longitudinaler Richtung unter Berücksichtigung der lateralen Beschleunigung, wird eine Schätzung für die laterale Geschwindigkeit durchgeführt, die beim seitlichen Abdriften in den Grünstreifen ein Maß für die Überrollwahrscheinlichkeit des Fahrzeugs darstellt.
  • Obwohl mit Hilfe der Quergeschwindigkeit und dem Schwimmwinkel eine verbesserte Auslösung bei Soil-Trips erreicht werden kann, sind doch durch die in den oben genannten Schutzrechten bekannten Verfahren Grenzen bei der unteren Winkelschwelle von ca. 10° Wankwinkel für eine sichere Auslösung gesetzt. Es ist jedoch ein Ziel auch unterhalb von 10° Wankwinkel eine sichere Auslösung zu garantieren und Fehlauslösungen stabil zu unterdrücken.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche haben demgegenüber den Vorteil, dass die Überschlagserkennung und Misuseunterdrückung in einem Wankwinkelbereich unter 15° durch eine Betrachtung von Energietermen und dabei einem Verhältnis einer Verlustenergie des Fahrzeugs zu einer initialen kinetischen Energie verbessert werden. Dadurch wird der Energieverlust durch eine plastische Verformung am Boden und am Fahrzeug und Reibung mit in die Auslöseentscheidung einbezogen.
  • Die Energieerhaltung ist ein fundamentales Prinzip der Physik. Dies kann bei der Plausibilisierung eines Fahrzeugüberschlags ausgenutzt werden. Sobald eine kritische Fahrsituation erkannt wird, dies ist beispielsweise aus dem zitierten Stand der Technik bekannt, wird aufgrund des aktuellen Bewegungszustands des Fahrzeugs bezüglich Translation und Rotation eine initiale kinetische Energie bestimmt. Im weiteren Verlauf werden dann kontinuierlich folgende Energieterme überwacht:
    • – kinetische Energie durch Geschwindigkeit in x- und y-Richtung
    • – Rotationsenergie durch Wanken und Gieren
    • – Potentielle Energie durch einen bereits aufgebauten Wankwinkel
    • – Verlustenergie durch Reibung und plastische Verformung des Fahrzeugs oder Bodens
  • Es ergibt sich damit folgendes Energiegleichgewicht mit Ekin,0 als initialer kinetischer Energie, welches zu jedem Zeitpunkt des Überschlagsvorgangs gültig ist: Ekin,0 = Ekinx(t), νy(t)) + Erot(ωx(t),ωz(t)) + Epot(φ(t)) + Ediss(t) = const.
  • Da die initiale kinetische Energie Ekin,0 bekannt ist, da sie zu einem vorbestimmten Zeitpunkt ermittelt wird, kann durch ein einfaches Umstellen der Gleichung eine Abschätzung der Verlustenergie Ediss erhalten werden, da sich die anderen Energieterme ständig aus aktuell anliegenden Sensormesswerten berechnen lassen: Ediss(t) = Ekin,0-(Ekinx(t),νy(t)) + Erotx(t), ωz(t)) + Epot(φ(t)))
  • Daraus lassen sich verschiedene Kriterien ableiten, die eine Überschlagsvorgang frühzeitig bewerten können. Beispielsweise zeigt sich, dass die Terme für die potentielle Energie und die Rotationsenergie schon ca. 200 ms vor dem Auslösezeitpunkt signifikante Größe erreichen und damit ein Merkmal für die Früherkennung eines Fahrzeugüberschlags darstellen. Bei einem Misuse, also einem Fehlauslösefall, kann es vorkommen, dass ein Fahrzeug seitlich von der Straße abdriftet und über den Boden rutscht, wobei ein deutlicher Energieabbau, also ein Anstieg der Verlustenergie zu erkennen ist, der aber nicht in Rollenergie und potentielle Energie umgesetzt wird. Dies ist damit zu erklären, dass sich das Fahrzeug nicht in den Boden eingräbt und somit keine Hebelwirkung entsteht, die den Überschlag einleitet, obwohl eine starke laterale Verzögerung auf das Fahrzeug wirkt. Damit ist eine Energiedissipation gegeben. Das Fahrzeug wird in diesem Fall also gebremst, ohne zu überschlagen und darf daher bei diesem Misuse nicht zu einer Auslösung von Personenschutzmitteln führen. Im Gegensatz zum Überschlagsfall bleiben die Terme für die potentielle und die Rotationsenergie sehr gering und der Term für die Dissipationsenergie wird signifikant groß, wodurch sich ein Use- von einem Misusefall sicher trennen lässt.
  • Im aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Überschlagserkennung wird beispielsweise eine Lateralbeschleunigungs-/Quergeschwindigkeitskennlinie, die als weiteren Faktor noch den aktuellen Schwimmwinkel einbezieht, verwendet. Überschreitet bei einer gegebenen Quergeschwindigkeit die gemessene Lateralbeschleunigung des Fahrzeug den durch die Kennlinie gegebenen Wert, so wird ein Überschlag angenommen und die Rückhaltemittel ausgelöst. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass es bei Misuses, wie oben dargestellt, Schwierigkeiten auftreten können. Solche Misuses, wie sie oben beschrieben wurden, treten insbesondere bei Fahrzeugen mit niedrigen Schwerpunkten auf, also bei den häufig anzutreffenden Limousinen, die in der nächsten Zeit vermehrt mit Überrollsystemen der zweiten Generation ausgestattet werden.
  • Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, das Verhältnis zwischen Verlustenergie und initialer kinetischer Energie unter Berücksichtigung der verbleibenden kinetischen Energie für die Überschlagserkennung zu verwenden. Das Verhältnis der dissipierten Energie, also der Verlustenergie zur initialen kinetischen Energie ergibt sich zu:
    Figure 00040001
  • Nimmt dieses Verhältnis zu und gleichzeitig die kinetische Energie ab, so ist ein Fahrzeugüberschlag unwahrscheinlicher. Des Weiteren ist bei Unterschreiten einer kinetischen Mindestenergie ein Überschlag nicht mehr möglich.
  • Aufgrund des Verhältnisses zwischen Verlustenergie und initialer kinetischer Energie wird aus einer Kennlinie ein Beschleunigungswert ay,addon gewonnen, der noch aufgrund der verbleibenden kinetischen Energie mit einem Faktor c(Ekin(t)) multipliziert wird. Dieser Wert wird als Aufschlag auf die bisherige Auslöseentscheidung genommen. Die Schwelle wird also dadurch erhöht, so dass die gemessene laterale Verzögerung dann diesen kombinierten Wert überschreiten muss, um eine Auslösung zu ermöglichen:
    Figure 00050001
  • Die Schnittstelle der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist üblicherweise hardwaremäßig, beispielsweise als integrierter Schaltkreis vorgesehen. Es kann jedoch sein, dass diese Schnittstellen aus einer Kombination aus Hardware und Software oder nur aus Software bestehen. Die Auswerteschaltung ist üblicherweise ein Mikrocontroller, wobei auch andere Prozessoren oder integrierte Schaltkreise oder auch diskret aufgebaute Auswerteschaltungen verwendet werden können.
  • Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen des in den unabhängigen Patentansprüchen angegebenen Verfahrens zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs möglich, bzw. der in den unabhängigen Patentansprüchen angegebenen Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs möglich.
  • Besonders vorteilhaft ist, dass in Abhängigkeit vom Verhältnis der Verlustenergie zur initialen kinetischen Energie eine Empfindlichkeit des Verfahrens eingestellt wird, was üblicherweise, wie oben angedeutet, durch die Veränderung eines Schwellwertes erfolgen kann. Äquivalent dazu ist ein Auf- oder Abschlag auf das Messsignal. Es können je nach Algorithmus auch verschiedene Kennlinien verändert werden, insbesondere, wenn es sich um mehrdimensionale, zumindest zweidimensionale, Räume handelt.
  • Es ist weiterhin von Vorteil, dass in Abhängigkeit von dem Verhältnis eine Plausibilitätsbetrachtung eines weiteren Verfahrens zur Überschlagserkennung erfolgt. Dabei kann also beispielsweise ein Verfahren, das aus dem Stand der Technik bekannt ist, durch das erfindungsgemäße Verfahren plausibilisiert werden. Plausibilisiert heißt, dass eine Auslöseentscheidung nur freigegeben wird, wenn sowohl die Hauptentscheidung, also auch die Plausibilitätsentscheidung einen solchen Auslösefall anzeigen.
  • Es ist darüber hinaus von Vorteil, dass die Verlustenergie in Abhängigkeit von einer Fahrzeuggeschwindigkeit der Wankrate, der Gierrate und des Wankwinkels bestimmt wird. Dies sind Größen, die üblicherweise bei einer Überschlagserkennung durch die Sensorik bereitgestellt werden und somit bedeutet das erfindungsgemäße Verfahren keinen erhöhten Hardwareaufwand.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
  • Es zeigen
  • 1 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
  • 2 ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Aus 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung als Steuergerät SG zu ersehen. Das Steuergerät SG ist vorliegend ein Steuergerät zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln, wie es üblicherweise ein Airbagsteuergerät ist. Dabei weist das Steuergerät SG als zentrales Element einen Mikrocontroller μC als die Auswerteschaltung auf, der die Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit von diesen Sensorsignalen ein Ansteuersignal für eine Ansteuerschaltung FLIC erzeugt, wobei die Ansteuerschaltung FLIC dann in Abhängigkeit von dem Ansteuersignal Personenschutzmittel PS ansteuert.
  • Die Sensorsignale erhält der Mikrocontroller μC von im Steuergerät SG befindlichen Sensoriken BS und DS. Dabei handelt es sich bei BS um eine Beschleunigungssensorik und DS eine Drehratensensorik. Diese steuergerätinternen Sensoriken werden über Softwareschnittstellen im Mikrocontroller μC angebunden. Es ist jedoch möglich, dass zusätzlich, bzw. anstatt Sensorsignale von außerhalb des Steuergeräts befindlichen Sensoriken bereitgestellt werden. Dazu zählt beispielsweise ein Sensorcluster SC, der translatorische und rotatorische Größen liefern kann. Der Sensorcluster SC ist über eine Schnittstelle IF2 an das Steuergerät SG angebunden, wobei die Schnittstelle IF2 über einen internen Bus, vorlegend einen SPI-Bus die Sensorsignale an den Mikrocontroller μC überträgt.
  • Über eine weitere Schnittstelle IF1 sind Signale von einer Fahrdynamikregelung ESP für den Mikrocontroller μC bereitgestellt worden. Dazu zählen beispielsweise die Geschwindigkeiten des Fahrzeugs in verschiedenen Richtungen und eine Gesamtgeschwindigkeit. Die Schnittstelle IF1 ist dafür vorliegend ein CAN-Controller, den auch das Steuergerät für Fahrdynamikregelung ESP aufweist. Andere Verbindungen, wie Punkt-zu-Punkt-Verbindungen oder andere Busverbindungen sind jeweils möglich.
  • Mittels eines Speicher S wertet der Mikrocontroller μC die Sensorsignale aus. Dazu lädt der Mikrocontroller μC aus dem Speicher S die entsprechenden Algorithmen.
  • 2 erläutert in einem Flussdiagramm den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens, den demnach die erfindungsgemäße Vorrichtung durchführt. In Verfahrensschritt 200 werden die Signale von der Sensorik, das ist die steuergeräteinterne, bzw. externe Sensorik, wie oben angegeben, bereitgestellt. In Verfahrensschritt 201 wird anhand dieser Signale bestimmt, ob eine kritische Fahrsituation vorliegt. Diese kritische Fahrsituation kann anhand verschiedener Sensorsignale auch in Kombination ermittelt werden. Beispielsweise kann die Fahrdynamikregelung eine solche kritische Situation anhand von Fahrmanövern und den dann notwendigen Eingriffen anzeigen. Auch die Sensorsignale der Fahrdynamikregelung wie Schlupf, kinematische Größen wie Beschleunigung oder rotatorische Größen wie eine Drehrate können durch Signalverarbeitung mit Schwellwertabfragen solche kritischen Fahrsituationen anzeigen. Diese Abfrage ist vorliegend eine Option und kann beim erfindungsgemäßen Verfahren weggelassen werden. Wurde vorliegend jedoch keine kritische Situation festgestellt, dann werden die Signale weiter untersucht. Kommt es jedoch zu einer Feststellung einer kritischen Fahrsituation, dann wird in den Blöcken 202 und 204 die Schwelle bzw. das Kriterium bestimmt. Dazu wird in Verfahrensschritt 202 erfindungsgemäß durch das Verhältnis der Verlustenergie zur initialen kinetischen Energie bestimmt. In Verfahrensschritt 204 wird ein Schwellwert anhand eines Basiskriteriums, also beispielsweise aus dem Stand der Technik oder aus einem Speicher bekannt, festgelegt und in Verfahrensschritt 203 werden dann diese beiden Komponenten zusammengezählt, um die Schwelle zu bilden.
  • In Verfahrensschritt 205 erfolgt dann der Vergleich der Sensorsignale mit dieser so zusammengesetzten Schwelle. Kommt es zu einem Überschreiten der Schwelle, dann wird in Verfahrensschritt 206 eine Auslöseflagge gesetzt, so dass eine Auslösung der Personenschutzmittel erfolgen kann. Wurde die Schwelle in Verfahrensschritt 205 jedoch nicht überschritten, dann endet das Verfahren in Verfahrensschritt 207.
  • Die Verlustenergie wird wie oben erläutert bestimmt. Dabei ist zu beachten, dass die kinetische Energie sowohl in Fahrzeuglängs- und querrichtung nach der bekannten Formel ½·mν2 bestimmt wird. Die Rotationsenergie wird bestimmt aus der Drehrate um die Fahrzeuglängsachse, also der Wankrate und der Drehrate um die Fahrzeughochachse, also der Gierrate. Die potentielle Energie wird aus dem Drehwinkel bestimmt, der in einfacher Art und Weise, zum Beispiel über Integration aus der Drehrate, bestimmbar ist. Die initiale kinetische Energie wird zu einem festgelegten Zeitpunkt vor dem kritischen Fahrmanöver festgelegt. Beispielsweise kann dieser Zeitpunkt dann eintreten, wenn das erste kritische Fahrmanöver auftritt. Dies kann auch durch Applikationsparameter festgelegt werden.

Claims (5)

  1. Verfahren zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass der Überschlag in Abhängigkeit von einem Verhältnis einer Verlustenergie des Fahrzeugs zu einer initialen kinetischen Energie erkannt wird, wobei die Verlustenergie in Abhängigkeit von wenigstens einer aktuellen kinetischen Energie, wenigstens einer Rotationsenergie und wenigstens einer potentiellen Energie bestimmt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von dem Verhältnis eine Empfindlichkeit des Verfahrens eingestellt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Verhältnisses eine Plausibilität eines weiteren Verfahrens zur Überschlagserkennung durchgeführt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlustenergie in Abhängigkeit wenigstens einer Fahrzeuggeschwindigkeit, der Wankrate, der Gierrate und des Wankwinkels bestimmt wird.
  5. Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs mit: – wenigstens einer Schnittstelle (IF1, IF2), die ein Signal einer Sensorik zur Erfassung von translatorischen und rotatorischen Bewegungen des Fahrzeugs bereitstellt – einer Auswerteschaltung (μC), die in Abhängigkeit von dem Signal ein Verhältnis einer Verlustenergie des Fahrzeugs und einer initialen kinetischen Energie bestimmt und den Überschlag in Abhängigkeit von dem Verhältnis erkennt, wobei die Auswerteschaltung (μC) die Verlustenergie in Abhängigkeit von wenigstens einer aktuellen kinetischen Energie, wenigstens einer Rotationsenergie und wenigstens einer potentiellen Energie bestimmt.
DE102006058302.7A 2006-12-11 2006-12-11 Verfahren und Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs Expired - Fee Related DE102006058302B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102006058302.7A DE102006058302B4 (de) 2006-12-11 2006-12-11 Verfahren und Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102006058302.7A DE102006058302B4 (de) 2006-12-11 2006-12-11 Verfahren und Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102006058302A1 true DE102006058302A1 (de) 2008-06-12
DE102006058302B4 DE102006058302B4 (de) 2015-07-16

Family

ID=39363242

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102006058302.7A Expired - Fee Related DE102006058302B4 (de) 2006-12-11 2006-12-11 Verfahren und Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102006058302B4 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102008040043B4 (de) * 2008-06-30 2018-09-27 Robert Bosch Gmbh Verfahren und Steuergerät zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln für ein Fahrzeug

Family Cites Families (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19609717A1 (de) * 1996-03-13 1997-09-18 Bosch Gmbh Robert Anordnung zum Erkennen von Überrollvorgängen bei Fahrzeugen
US6282474B1 (en) * 2000-06-04 2001-08-28 Ford Global Technologies, Inc. Method and apparatus for detecting rollover of an automotive vehicle
DE10123215A1 (de) * 2001-05-12 2002-12-12 Bosch Gmbh Robert Verfahren für eine Aktivierung einer Insassenschutzanwendung in einem Kraftfahrzeug
DE10149112B4 (de) * 2001-10-05 2004-11-25 Robert Bosch Gmbh Verfahren zur Bestimmung einer Auslöseentscheidung für Rückhaltemittel in einem Fahrzeug
DE10303149A1 (de) * 2003-01-28 2004-07-29 Robert Bosch Gmbh Verfahren zur Bildung einer Auslöseentscheidung für ein Rückhaltesystem
US7162343B2 (en) * 2004-09-17 2007-01-09 Ford Global Technologies, Llc Intelligent vehicle rollover detection methods and systems

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102008040043B4 (de) * 2008-06-30 2018-09-27 Robert Bosch Gmbh Verfahren und Steuergerät zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln für ein Fahrzeug

Also Published As

Publication number Publication date
DE102006058302B4 (de) 2015-07-16

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102004057604B4 (de) Verfahren für ein Sicherheitssystem in einem Fahrzeug
EP2229293B1 (de) Verfahren und anordnung zur ansteuerung von sicherheitsmitteln für ein fahrzeug
DE10049911B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Aktivierung von Insassenschutzeinrichtungen
DE102012022392B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer mit einem Sicherheitsgurt verbundenen Sicherheitsgurt-Vorrichtung eines Fahrzeugs mit einer vorausschauenden Kollisionserkennungseinheit
DE102005037961B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung eines seitlichen Aufprallortes
DE10303149A1 (de) Verfahren zur Bildung einer Auslöseentscheidung für ein Rückhaltesystem
DE102004058663A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer automatischen Notbremsung
DE102006018029A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln
EP1846269A1 (de) Auslöseverfahren zur aktivierung einer lateralgeschwindigkeitsschätzung für insassenschutzvorrichtungen
WO2006072283A1 (de) Verfahren für ein präventiv wirkendes schutzsystem in einem kraftfahrzeug
EP2247470B1 (de) Verfahren und steuergerät zur ansteuerung von personenschutzmitteln für ein fahrzeug
EP1599364B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung einer unfallwahrscheinlichkeit eines fahrzeugs
DE102014107089A1 (de) Außenairbag-Entfaltungsverfahren
EP1912816B1 (de) Verfahren zur steuerung eines gurtstraffers und sicherheitsanordnung mit einem gurtstraffer
EP1667878A1 (de) Verfahren zur Bildung einer Auslöseentscheidung
EP1979200B1 (de) Vorrichtung und verfahren zur ansteuerung von personenschutzmitteln bei einem seitenaufprall
EP1724160A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Aktivierung von äußeren Schutzmitteln
EP1820701B1 (de) Vorrichtung zur Ansteuerung von Überrollschutzmitteln in einem Fahrzeug
DE102006058302B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs
DE102008003079B4 (de) Verfahren und Steuergerät zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln für ein Fahrzeug
DE102005019461B4 (de) Auslöseverfahren zur Aktivierung von Insassenschutzmitteln in einem Fahrzeug
DE102006060309B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs
DE102007019432B4 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln
DE102005023183B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Überschlagserkennung eines Fahrzeugs
WO2010049192A1 (de) Verfahren und steuergerät zum abbremsen eines fahrzeugs nach einer kollision

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed

Effective date: 20130821

R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee