-
Die
Erfindung betrifft eine Stoßfängeranordnung
an einem Fahrzeug mit einem Träger,
der in einer an dem Fahrzeug befestigten Aufnahme verschiebbar gelagert
ist, und einem Kraftübertragungselement,
das den Träger
mit der Aufnahme bei einem Unfall in energieübertragender Weise koppelt.
Eine solche Stoßfängeranordnung
ist insbesondere für
die adaptive Energieaufnahme eines Stoßfängers bei einem Unfall mit
Fußgängern vorteilhaft
einzusetzen.
-
Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Möglichkeiten zur adaptiven Ausgestaltung
von Stoßfängeranordnungen
bekannt. Die
US 6,302,458 B1 beschreibt
eine sich selbst verriegelnde, teleskopierbare Vorrichtung, bei
der ein Stoßfänger teleskopierbar
in einer Aufnahme im Kraftfahrzeug geführt ist. Über einen motorischen Antrieb
können
die Träger
einer Stoßfängeranordnung
in Fahrtrichtung ausgefahren werden, wobei die Verfahrlänge in Abhängigkeit
von der gemessenen Geschwindigkeit bestimmt wird. Bei einer hohen
Geschwindigkeit wird der Stoßfänger weiter
in Fahrtrichtung verfahren als bei niedrigen Geschwindigkeiten.
Zwischen dem zylindrisch ausgebildeten Träger und der ebenfalls zylindrisch
ausgebildeten Aufnahme, in der der Träger verschieblich geführt ist,
sind Kugelkörper
angeordnet, die in Kontakt sowohl mit dem innen liegenden Träger als auch
mit der außen
liegenden Aufnahme stehen. Eine Verschiebung in Fahrtrichtung ist
stets möglich,
bei einem Aufprall wird die Bewegung zwischen dem Träger und
der Aufnahme blockiert bzw. verhindert, indem die Kugeln über eine
schräge
Anlauffläche
eingeklemmt werden. Dadurch deformiert sich die Aufnahme beim Aufprall
des Stoßfängers und
eine Energieumwandlung findet statt.
-
Nachteilig
an der bekannten Ausführungsform
ist, dass der Verformungswiderstand und damit die Absorption der
Aufprallenergie stets gleichbleibend ist, lediglich die Menge der
Energie kann aufgrund der längeren
Verformwege variiert werden.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit der eine erhöhte
Sicherheit für
Fußgänger im
Falle einer Kollision mit einem Fahrzeug erreicht werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Stoßfängeranordnung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
-
Die
erfindungsgemäße Stoßfängeranordnung
an einem Fahrzeug mit einem Träger,
der in einer an dem Fahrzeug befestigten Aufnahme verschieblich
gelagert ist, und einem Kraftübertragungselement,
das den Träger
mit der Aufnahme bei einem Unfall in energieübertragender Weise koppelt,
sieht vor, dass das Kraftübertragungselement
oder zumindest ein Deformationselement mit einem Aktuator gekoppelt
ist, der beim Vorliegen entsprechender Sensordaten, die einen Unfall
oder einen bevorstehenden Unfall anzeigen, das Kraftübertragungselement und/oder
das Deformationselement aus einer Ruheposition in zumindest eine
Betriebsposition verfährt und
das Kraftübertragungselement
in formschlüssigen
Eingriff mit dem Deformationselement bringt. Während bei den Vorrichtungen
gemäß dem Stand der
Technik das Kraftübertragungselement
in Gestalt der Kugel stets einem gleichen Deformationswiderstand
gegenübersteht,
sieht die erfindungsgemäße Lösung vor,
dass eine Ruheposition vorhanden ist, in der kein oder nur ein außerordentlich
geringer Widerstand des Stoßfängers mit
dem Träger
in die Verschieberichtung auftritt, so dass eine adaptive Einstellung
der Energieabsorption bei einem Frontalaufprall erfolgen kann. Der
Aufprall eines Fußgängers kann
somit wesentlich weicher abgefedert werden als ein Aufprall auf
ein stehendes Hindernis mit hoher Geschwindigkeit. In der Ruheposition
ist die Stoßfängeranordnung
für den
Zusammenstoß mit
Fußgängerbeteiligung
ausgelegt, so dass die Energieabsorption so gering wie möglich ausfällt. In
der Betriebsposition bzw. in einer von mehreren einzustellenden
Betriebspositionen für
weniger schwere oder sehr schwere Aufprallszenarien kann eine darauf
abgestimmte Energieabsorption durch das Deformationselement bzw.
die Deformationselemente erfolgen, indem eine Relativverlagerung
des oder der Kraftübertragungselemente
zu dem oder den Deformationselementen erfolgt.
-
Bevorzugt
ist der Aktuator als ein Elektromotor, pyrotechnischer Treibsatz
oder ein mechanischer Kraftspeicher, beispielsweise eine vorgespannte
Feder ausgebildet, wobei bei einer motorischen Verlagerung des Kraftübertragungselementes
eine reversible Betätigung
erfolgen kann, so dass bei einem nicht eingetretenen Zusammenstoß das Kraftübertragungselement
aus einer Betriebsposition in eine Ruheposition reversiert werden
kann.
-
Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mehrere Deformationselemente
in Verfahrrichtung des Trägers
hintereinander angeordnet sind, um so eine abgestufte Deformation
bzw. eine Zunahme der Deformationswiderstände bereitstellen zu können. Dadurch
kann in Abhängigkeit
von der Schwere des Aufpralles bzw. des zu erwartenden Aufpralles der
Deformationswiderstand variiert bzw. eingestellt werden. Dazu ist
es bevorzugt vorgesehen, dass die hintereinander angeordneten Deformationselemente unterschiedliche,
in Verfahrrichtung zunehmende Deformationswiderstände ausbilden,
so dass ein progressiver Anstieg des Gesamtdeformationswiderstandes
ausgebildet werden kann.
-
Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zumindest ein Deformationselement
an dem Träger
befestigt oder ausgebildet ist, so dass eine gemeinsame Fertigung
von Träger
und Deformationselement möglich
ist. Dadurch wird eine modulare Bauweise erzielt, und das Kraftübertragungselement kann
zusammen mit dem Aktuator gemeinsam mit den Sensoren, insbesondere Beschleunigungs-
oder Entfernungssensoren, bei der Montage des übrigen Kraftfahrzeuges vorgesehen
werden.
-
Das
Kraftübertragungselement
ist in einer Ausgestaltung der Erfindung als ein Bolzen ausgebildet,
der längsverschieblich
gelagert ist. Bevorzugt ist das Kraftübertragungselement an der Aufnahme
befestigt und greift im aktuierten Zustand in das Deformationselement
ein bzw. wird in einen Kontakt mit dem Deformationselement, das
an dem Träger
ausgebildet oder befestigt ist, gebracht.
-
Das
Deformationselement kann in einer Führung angeordnet sein, in die
das Kraftübertragungselement
in der Betriebsposition eingreift, so dass einerseits eine geführte Verlagerungsbewegung
des Trägers
innerhalb oder an der Aufnahme stattfinden kann und andererseits
das Kraftübertragungselement
sicher dem Deformationselement zugeordnet wird. Das Kraftübertragungselement
nimmt somit neben einer Führungsfunktion
für den
Träger
auch die Kraftübertragungsfunktion
war.
-
Die
Deformationselemente können
als Vorsprünge
oder dergleichen ausgebildet sein, die in eine Führung des Kraftübertragungselementes
hineinreichen. Die Vorsprünge
greifen dann in einer Ausnehmung innerhalb des Kraftübertragungselementes
in der Betriebsstellung ein, wobei die Ausnehmung beispielsweise
als eine konische Einkerbung innerhalb eines Bolzens ausgebildet
sein kann. Greifen die Vorsprünge
innerhalb der konischen Ausnehmung formschlüssig in das Kraftübertragungselement
ein, werden die Vorsprünge
nach oben und gleichzeitig entgegen der Fahrtrichtung verformt.
Dabei nehmen sie die kinetische Energie auf und wandeln diese in
Deformationsenergie um.
-
Alternativ
zu einer Ausgestaltung als ein Vorsprung, beispielsweise als ein
an dem Träger
ausgebildeter Vorsprung, kann das Deformationselement als ein Blechpaket
oder mehrere gefaltete Blechpakete ausgebildet sein. Ebenfalls können die
Blechpakete bzw. das Blechpaket in einer Führung innerhalb des Trägers angeordnet
sein, in die das Kraftübertragungselement
eingreift.
-
Das
Kraftübertragungselement
kann ebenfalls mehrere Kontaktbereiche unterschiedlicher Dimensionierung
aufweisen, um den Deformationswiderstand anzupassen. Kontaktbereiche
sind dabei beabstandet zueinander an dem Kraftübertragungselement angeordnet
oder ausgebildet, und der Aktuator kann in Abhängigkeit von der erwarteten
Unfallschwere das Kraftübertragungselement
unterschiedlich weit oder tief verfahren werden. Sind beispielsweise
die Deformationselemente als Vorsprünge angeordnet, können die
Kontaktbereiche in unterschiedlich stark dimensionierten Bolzenabschnitten vorgesehen
sein. Je breiter die Bolzenabschnitte bzw. je größer der Durchmesser der Bolzen
ausgestaltet ist, desto höher
ist der Verformungswiderstand. Bei einer geringen Unfallschwere
wird ein entsprechend geringer Durchmesser in Eingriff mit den Deformationselementen
gebracht, bei einem schweren Unfall bzw. einem erwarteten schweren
Unfall wird mit einem maximalen Querschnitt des Kraftübertragungselementes
operiert.
-
Alternativ
dazu kann das Kraftübertragungselement
als eine Kugel ausgebildet sein, die in einer Ausnehmung in einer
von dem Aktuator drehbaren Halterung angeordnet ist. Der Aktuator
stellt die Kugel in der Halterung in Abhängigkeit von den Sensordaten
zumindest einem Deformationselement gegenüber und erreicht so, dass von
einer Ausgangsstellung, in der keine oder ein zu vernachlässigender
Deformationswiderstand der Bewegung des Trägers gegenübersteht, ein hoher Deformationswiderstand
zur Aufnahme der Aufprallenergie bereitgestellt wird. Die Halterung
kann dabei als ein Zahnrad mit einer Innenverzahnung ausgebildet
sein, in dessen Zahnzwischenräumen
die Kugel angeordnet ist. Wird die Halterung verdreht, bewegt sich
die Kugel auf dem Umfang und wird von dem Träger oder einem an dem Träger angeordneten
Mitnehmer gegen ein Deformationselement gedrückt. Das Deformationselement kann
ebenfalls als ein Zahnrad mit einer Innenverzahnung ausgebildet
sein, die in Verfahrrichtung des Trägers hinter der Halterung angeordnet
ist. Je nach benötigtem
Deformationswiderstand kann die Stärke der Zähne des Deformationselementes
bzw. des als Deformationselement ausgebildeten Zahnrades unterschiedlich
sein, so dass durch eine unterschiedliche Winkelverstellung ein
variabler Deformationswiderstand bereitgestellt werden kann. Das
Deformationselement kann ebenfalls verdrehbar sein, das Kraftübertragungselement,
beispielsweise in Kugelgestalt, ist dann an dem Träger festgelegt.
-
Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der beigefügten
Figuren näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 – eine Gesamtansicht
einer Stoßfängeranordnung;
-
2 – eine Detailansicht
einer ersten Variante der 1;
-
3 – eine Darstellung
der Stoßfängeranordnung
in Betriebsstellung;
-
4 – eine Variante
der 2;
-
5 – eine Stoßfängeranordnung
gemäß 4 in
Betriebsstellung;
-
6 – eine Detaildarstellung
einer Variante;
-
7 – eine weitere
Variante in Gesamtdarstellung; sowie
-
8 – eine Detaildarstellung
der 7 im vergrößerten Maßstab.
-
1 zeigt
in einer Gesamtansicht einen Stoßfänger 1, der an einem
beweglich gelagerten Träger 2 befestigt
ist. Der Stoßfänger 1 dient
zur Aufnahme von Stoßkräften, die
beispielsweise bei einem Zusammenstoß eines Kraftfahrzeuges mit
einem Gegenstand oder einer Person entstehen können. Der Träger 2 ist
längsverschieblich
in Wirkrichtung der Aufprallkräfte,
die durch einen Pfeil angedeutet sind, innerhalb einer Aufnahme 3 gelagert.
In der Regel ist der Stoßfänger 1 an
zwei oder mehreren Trägern 2 an
einer entsprechenden Anzahl von Aufnahmen 3 an der Fahrzeugstruktur
gelagert. An der Aufnahme 3 ist eine Montageplatte 4 befestigt,
insbesondere angeschweißt,
an der ein Aktuator 5 befestigt ist. Der Aktuator 5 kann
als ein Elektromotor, pyrotechnischer Treibsatz oder ein anderes
Kraftspeicherelement, beispielsweise eine vorgespannte Feder ausgebildet
sein. Innerhalb eines Gehäuses 6,
das gegebenenfalls aus stoßabsorbierendem,
energieabsorbierendem Material ausgebildet sein kann, um Stöße geringer
Intensität
aufzunehmen, ist ein Deformationselement und ein Kraftübertragungselement
angeordnet. Das Gehäuse 6 selbst
kann als energieabsorbierendes Bauteil ausgestaltet sein und sich
in Längsrichtung
des Stoßes
unter Energieumwandlung verformen, beispielsweise wie eine Ziehharmonika,
wenn der Stoßfänger 1 auf
das konisch geformte Gehäuse 6 auftrifft.
Wenn der Aufprall eine gewisse Schwere übersteigt und das Gehäuse 6 die
kinetische Energie nicht mehr aufnehmen oder umwandeln kann, insbesondere
elastisch umwandeln kann, so dass bei einem leichten Aufprall keine
plastischen Verformungen an dem Gehäuse 6 auftreten, treten die
innerhalb des Gehäuses 6 angeordneten
Deformationselemente in Aktion.
-
In
der 2 ist die Stoßfängeranordnung ohne
das Gehäuse 6 gezeigt.
Der Träger 2 weist
dabei eine Vielzahl an dem Umfang angeordneter Kraftübertragungselemente 7 auf,
die vorliegend in Gestalt von Kugeln ausgebildet sind. Die Kugeln 7 sind an
dem Träger 2 befestigt
und sind ortsunveränderlich
an dem Träger 2 gelagert.
An der Montageplatte 4 ist der Aktuator 5 befestigt,
der über
einen Bolzen 15 in eine Halterung 18 eines Deformationselementes 8 eingreift.
Das Deformationselement 8 ist drehbar an der Montageplatte 4 gelagert
und als ein Zahnrad mit einer Innenverzahnung ausgebildet. In der
dargestellten Ruhestellung sind die Kraftübertragungselemente 7 in
Verfahrrichtung des Trägers 2 zu den
Zahnzwischenräumen
ausgerichtet, so dass bei einer Relativbewegung des Trägers 2 zu
der Aufnahme 3 bzw. der Montageplatte 4 die Kraftübertragungselemente 7 durch
das Deformationselement 8 hindurch gehen würden, ohne
dass ein hoher Verformungswiderstand durch die Deformationselemente 8 in
Gestalt der nach innen ragenden Zähne bereitgestellt werden würde. In
der dargestellten Ausgangsposition sind die Kraftübertragungselemente 7 in
Verfahrrichtung vor dem Deformationselement 8 angeordnet,
so dass bei Vorliegen entsprechender Sensordaten der Aktuator 5 in
Betrieb genommen werden kann und eine freie Verdrehung des Deformationselementes 8 um
den Träger 2 herum
möglich
ist.
-
In
der 3 ist das Ausführungsbeispiel
gemäß 2 in
der Betriebsstellung gezeigt. Der Bolzen 15 wurde durch
den Aktuator 5 nach unten bewegt, so dass das Deformationselement 8 mit
den nach innen ragenden Zähnen
sich vor die Kraftübertragungselemente 7 bewegt
hat. Wird nun ein Aufprall stattfinden, würde der Träger 2 über die
Kraftübertragungselemente 7 zunächst an
den Deformationselementen 8 aufgehalten werden. Eine Weiterbewegung
in Richtung auf die Aufnahme 3 wäre erst nach einer Verformung
der Deformationselemente 8 möglich, so dass eine Umformung
der Aufprallenergie in Deformationsenergie stattfindet.
-
In
der dargestellten Ausführungsform
werden sämtliche
Kraftübertragungselemente 7 sämtlichen
nach innen ragenden Zähnen
des Deformationselementes 8 gegenübergestellt. Durch eine entsprechende
Anordnung von Kraftübertragungselementen 7 und
Deformationselementen 8 ist es möglich, die Anzahl der Kraftübertragungselemente 7,
die den Deformationselementen 8 unmittelbar gegenüberstehen,
zu variieren und in Abhängigkeit
von dem Verdrehwinkel des Deformationselementes 8 zu verändern. Ebenfalls
ist es möglich,
mehrere Deformationselemente 8 hintereinander anzuordnen
und selektiv zu verdrehen, so dass in Verfahrrichtung eine unterschiedlich
große
Anzahl von Deformationselementen 8 den Kraftübertragungselementen 7 gegenüberstehen.
Ebenfalls ist es möglich,
die Kraftübertragungselemente
nur teilweise den Deformationselementen 8 gegenüberzustellen,
so dass nicht zu einer vollständigen Überdeckung
der Kraftübertragungselemente 7 mit
den Deformationselementen 8 kommt.
-
Eine
Variante der Stoßfängeranordnung
gemäß der 2 und 3 ist
in den 4 und 5 dargestellt, bei denen statt
angeordneter Kugeln Leisten bzw. Materialstege als Kraftübertragungselemente 7 ausgebildet
sind. Die Funktionsweise ist ähnlich
zu der zu den 2 und 3 beschriebenen
Funktionsweise. Auch hier ist ein drehbar gelagertes Deformationselement 8 mit
Durchgängen
oder Schlitzen versehen, die in der Ausgangs- oder Ruheposition
den Kraftübertragungselementen 7 gegenüber ausgerichtet
sind. Dadurch kann ein freier Durchtritt des Trägers 2 durch das Deformationselement 8 hindurch
erfolgen. Ist ein Aufprall zu erwarten oder wird ein Aufprall detektiert,
wird das Deformationselement 8 verdreht und die nach innen
ragenden Materialbereiche des Deformationselementes 8 werden den
Materialstegen 7 gegenübergestellt.
Die Materialdicke der nach innen ragenden Zähne des Deformationselementes 8 kann über den
Verdrehwinkel veränderlich ausgestaltet
sein, so dass bei einer geringen Verdrehung und Überdeckung der Zähne mit den
Materialstegen 7 ein geringerer Deformationswiderstand
gegenübergestellt
wird als bei einer vollständigen
Verdrehung des Deformationselementes 8, bei dem die Materialstege 7 noch
eine vollständige Überdeckung
mit den nach innen gerichteten Zähnen aufweisen
und unmittelbar vor den nachfolgenden Ausnehmungen angeordnet sind.
Auch hier können mehrere
Deformationselemente 8 hintereinander angeordnet sein.
-
In
der 6 ist eine Variante der Erfindung dargestellt,
bei der ebenfalls ein Stoßfänger 1 an
einem Träger 2 verschieblich
in einer Aufnahme 3 gelagert ist. Das Kraftübertragungselement 7 ist
dabei an der Montageplatte 4 und damit an der Aufnahme 3 befestigt.
Ein Aktuator 5 bewegt das als Bolzen ausgebildete Kraftübertragungselement 7 nach
unten in Richtung auf den Träger 2.
In der dargestellten Ausführungsform
befindet sich das Kraftübertragungselement 7 bereits
in der Betriebsposition und greift in Deformationselemente 8 ein,
die in einer Führung
als nach innen gerichtete Materialvorsprünge ausgebildet sind. Bei einer
Bewegung des Stoßfängers 1 in
Richtung auf das Kraftübertragungselement 7 kommt
es zu einem formschlüssigen
Eingriff der Deformationselemente 8 und des Kraftübertragungselementes 7,
so dass zum Weiterbewegen des Stoßfängers 1 Deformationsenergie
zum Wegbiegen der Deformationselemente 8 aufgewendet werden muss.
Dadurch werden die Deformationselemente 8 nach oben und
nach außen
gedrückt,
was die Aufprallenergie in Deformationsenergie umwandelt. In Bewegungsrichtung
hintereinander können
unterschiedlich hohe Deformationswiderstände durch unterschiedlich hohe
Steifigkeiten oder Materialstärken der
Deformationselemente 8 realisiert werden. Das Kraftübertragungselement 7 kann
beispielsweise in einen Schlitten, der innerhalb der Führung 9 gelagert ist,
eingreifen, so dass eine sichere Zuordnung des Trägers 2 und
damit der Deformationselemente 8 zu den Kraftübertragungselement 7 gewährleistet
ist. Gleichzeitig wird die Führung
des Trägers 2 innerhalb der
Aufnahme 3 verbessert.
-
In
einer nicht dargestellten Ausführungsform der
Erfindung ist es möglich,
dass in dem Kraftübertragungselement 7 unterschiedliche
Querschnitte ausgebildet sind, die in Verfahrrichtung des Kraftübertragungselementes 7 aus
der Ruheposition in die Betriebsposition hintereinander angeordnet
sind. Dadurch ist es möglich,
durch ein unterschiedlich tiefes Einführen des Kraftübertragungselementes 7 in
Richtung auf den Träger 2 und
damit auf die Deformationselemente 8 einen unterschiedlichen
Deformationswiderstand bereitzustellen. Je breiter das Kraftübertragungselement 7 ist,
desto höher
ist der Verformungswiderstand, so dass durch die Variation der Verfahrlänge des
Kraftübertragungselementes 7 unterschiedliche
Aufprallszenarien abgebildet werden können. Je stärker der zu erwartende Aufprall
des Hindernisses oder Gegenstandes ist, desto höher ist der benötigte Deformationswiderstand
und desto tiefer wird das Kraftübertragungselement 7 verfahren. Bei
einem sehr schweren Unfall wäre
ein maximaler Querschnitt des Kraftübertragungselementes 7 den Deformationselementen 8 gegenüberzustellen.
Bei einem schwachen Aufprall wäre
ein entsprechend geringer Querschnitt des Kraftübertragungselementes 7 vorzusehen.
-
Eine
Variante der Erfindung ist in den 7 und 8 dargestellt,
bei der das Kraftübertragungselement 7 ebenfalls
an der Montageplatte 4 zusammen mit dem Aktuator 5 gelagert
ist. Das Deformationselement 8, das insbesondere in der 8 gut
zu erkennen ist, ist dabei in einer Führung 9 an dem Träger 2 gelagert.
Das Deformationselement 8 ist dabei ein separates, aus
Blech gefertigtes Element, das eine Ausnehmung 28 zur Aufnahme
des Kraftübertragungselementes 7 aufweist.
In der in der 8 dargestellten Stellung befindet
sich das Kraftübertragungselement 7 außer Eingriff
mit dem Deformationselement. Der Träger 2 ist damit relativ
zu der Aufnahme frei verfahrbar. Sobald ein Unfall oder ein bevorstehender
Unfall detektiert wird, greift das Kraftübertragungselement 7 in
das die Ausnehmung 28 des Deformationselementes 8 ein
und bildet somit eine formschlüssige
Verbindung zwischen dem Deformationselement 8 und dem Kraftübertragungselement 7 und
somit eine Kopplung des Stoßfängers 1 über den Träger 2 mit
der Aufnahme 3 über
die Montageplatte 4. Das Deformationselement 8 besteht
dabei aus einem gebogenen Blech, das teilweise in einer Führung 9 gelagert
ist. Das dem Stoßfänger 1 abgewandte
Ende der Führung 9 sieht
Einlaufschrägen 19 vor,
entlang derer das der Ausnehmung 28 zugewandte Ende des
Deformationselementes 8 in die Führung 9 eingeführt wird.
Dabei werden die Seitenkanten des Deformationselementes 8 nach
innen gedrückt,
wodurch sich das Deformationselement 8 nach oben zusammenfaltet.
Die hierfür
benötigte
Deformationsenergie wird aus der Aufprallenergie des Stoßfängers 1 umgewandelt.
Je nach Eindringtiefe des am vorderen Ende konisch ausgebildeten
Kraftübertragungselementes 7 kann
sich der hintere Teil des Deformationselementes 8 nicht
oder nur schwer verformen, so dass auch hier eine Variation der
Deformationsenergie durch eine unterschiedliche Verfahrlänge des
Kraftübertragungselementes 7 realisiert
werden kann.
-
Alternativ
zu einem faltbaren Deformationselement 8 können auch
Deformationselementpakete, beispielsweise Blechpakete in der Führung 9 angeordnet
sein, die bei einer Verlagerung des Trägers 2 in Richtung
auf die Aufnahme 3 deformiert werden. Diese Blechpakete
können
unterschiedliche Deformationswiderstände bereitstellen.
-
Alternativ
zu der in der 2 dargestellten Variante einer
festen Anordnung der Kraftübertragungselemente 7 in
Gestalt von Kugeln können
diese auch in einer Nut geführt
sein, die an dem Träger ausgebildet
ist. Zwischen den Kugeln 7 oder anders geformten Kraftübertragungselementes
können
nach innen gerichtete Zähne
eines Führungszahnrades angeordnet
sein, das ähnlich
der dargestellten Ausführungsform
durch den Aktuator 5 verdreht werden kann. Dadurch werden
statt einer festen Anordnung der Kraftübertragungselemente 7 und
einer variablen Anordnung der Deformationselemente 8 die
Kraftübertragungselemente 7 verschieblich
gelagert, so dass diese vor die Deformationselemente bewegt werden.
Grundsätzlich
ist es auch möglich,
sowohl die Deformationselemente 8 als auch die Kraftübertragungselemente 7 beweglich
zu gestalten und relativ zueinander zu verdrehen.