DE102006057940B4 - Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere Grauguss-Werkstücken - Google Patents

Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere Grauguss-Werkstücken Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Behandeln einer gehonten Zylinderlaufbahn (1) eines Zylinderblocks einer Brennkraftmaschine aus einem Grauguss, bei dem die Honriefen in der Zylinderlaufbahn (1) mittels einer Kurzpuls-Laserbelichtung für eine Plasmabildung geglättet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderlaufbahn (1) mit der Strahlung eines Festkörperlasers belichtet wird, und die Laserbelichtung bei einer Pulsdauer (T) zwischen 50 ns und 150 ns und bei einer Energiedichte von 20 bis 100 mJ/mm2 erfolgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere Grauguss-Werkstücken nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
  • Die Laufbahnen eines Zylinderblocks einer Brennkraftmaschine werden üblicherweise durch Honen bearbeitet. Hierbei führt das Honwerkzeug eine rotatorische sowie translatorische Bewegung aus. Durch diese sich überlagernden Werkzeugbewegungen entsteht auf der Zylinderlaufbahn eine Kreuzriefenstruktur. Diese ist aufgrund der in den Honleisten gebundenen Schleifkörner mit ihren unbekannten negativen Schnittwinkeln „durchfurcht". Dadurch werden Grafitausscheidungen, die zur Laufbahnfläche offene Poren bilden können, zugeschmiert. Solche Poren steigern im Brennkraftmaschinen-Betrieb die Ölhaltefähigkeit der Zylinderlaufbahn und geben der Zylinderlaufbahn eine Mikrohydrodynamik-Oberflächenstruktur. Die guten tribologischen Eigenschaften einer an der Zylinderlaufbahn-Oberfläche offenen Struktur der Grafitausscheidungen werden somit durch den Honverarbeitungsvorgang beeinträchtigt. Der Motorenbauer spricht hier von einer sogenannten Blechmantelbildung.
  • Aus der DE 39 22 377 C2 ist ein gattungsgemäßes Verfahren zum Behandeln von gehonten Zylinderlaufflächen von Brennkraftmaschinen aus Metall bekannt. Hierbei werden die Zylinderlaufbahnen mittels einer Kurzpuls-Laserbe lichtung behandelt. Die Energiedichte der Laserstrahlung reicht dabei, um die Oberfläche der Zylinderlaufbahn anzuschmelzen. Zur Laserbelichtung wird als ein Kurzpulslaser ein Excimer-Laser mit einer Pulsdauer von ca. 30 ns verwendet.
  • Die Photonen eines Laserpulses haben folgende Wirkungen auf die Zylinderlaufbahn-Topographie: Zum einen wird Oberflächenmaterial verdampft, wodurch die Grafitausscheidungen freigelegt werden. Außerdem wird die Oberfläche aufgeschmolzen mit nachfolgender schlagartiger Erstarrung. Die schlagartige Erstarrung führt zu einem nanokristallinen Gefüge der Erstarrungsschicht.
  • Grafit ist ein sehr schlechter Wärmeleiter und zeichnet sich durch eine äußerst mangelhafte Benetzungsfähigkeit gegenüber flüssigem Metall aus. Dies hat zur Folge, dass im Umfangsbereich der Grafitausscheidungen gegenüber den anderen Bereichen der Gleitfläche die Metallschmelze länger erhalten bleibt. Dadurch kann sich das flüssige Metall aufgrund seiner Oberflächenspannung seitlich der Grafitausscheidungen „zusammenrollen". Dies führt wiederum zu Materialaufwürfen beidseitig der geöffneten Grafitausscheidungen.
  • Solche Materialaufwürfe beidseitig der geöffneten Grafitausscheidungen bilden während des Einlaufens der Brennkraftmaschine den Flächentraganteil für die Kolbenringe. Der sich dabei ergebende feine Spalt zwischen den Kolbenringen und der Laufbahnoberfläche führt nachteilhaft zu einem erhöhten „Blowby", d. h. einer erhöhten Durchströmung von Verbrennungsgasen durch den Spalt.
  • Aus der DE 197 06 833 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen einer Zylinderlaufbahn bekannt, bei dem als Endbearbeitungsschritt ein Feinspindeln der Zylinderbohrung erfolgt. Aus der DE 101 31 703 A1 ist ein weiteres Verfahren zur Behandlung einer Zylinderlaufbahn bekannt, bei der durch eine Laserbehandlung, beispielsweise mittels eines Nd-YAG-Lasers eine Ringstruktur in der Zylinderoberfläche bereitgestellt wird, und zwar mit einer Tiefe zwischen 1 und 20 μm und einer Rinnen-Breite zwischen 3 und 50 μm. Aus der DE 198 36 330 A1 ist ebenfalls ein Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen bekannt, bei der Strahlung eines Nd-YAG-Lasers bei einer Pulsfrequenz von 8 kHz eingesetzt wird. Aus der DE 198 6 390 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Zylinderlaufbahn bekannt, bei dem anstelle eines Honens die Zylinderlaufbahnoberfläche mit einem Laser bearbeitet wird. In dem Verfahren erfolgt eine großflächige Laser-Bearbeitung, bei der sich Belichtungsflecke der Laserstrahlen überlappen. Die DE 39 32 328 A1 betrifft ein weiteres Verfahren zur Bearbeitung einer Zylinderlaufbahn, bei dem Honriefen in einer Zylinderlaufbahn mittels der Strahlung eines Excimer-Lasers erfolgt.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Eisen-Werkstücken, insbesondere von Grauguss-Werkstücken bereitzustellen, bei dem die tribologischen Eigenschaften der Gleitflächen verbessert sind.
  • Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen offenbart.
  • Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 wird die Gleitfläche eines Eisen-Werkstückes, insbesondere eines Grauguss-Werkstückes mit der Strahlung eines Festkörperlasers belichtet. Im Gegensatz zu Gaslasern, wie etwa einem Excimerlaser, ist es beim Festkörperlaser möglich, die Pulsdauer an den Bearbeitungsprozess anzupassen. Mit einer längeren Pulsdauer wird mehr Energie zum Aufschmelzen der Oberfläche zur Verfügung gestellt.
  • Die nach dem Laserpuls-Aufschmelzen erfolgende schlagartige Erstarrung führt zu einem nanokristallinen Gefüge der Erstarrungsschicht. Dadurch erhöht sich die Verschleißbeständigkeit der Gleitfläche mit einer entsprechend reduzierten Reibverlustleistung.
  • Mit der erfindungsgemäß erhöhten Energiebeaufschlagung der Gleitfläche ist ein längeres Anstehen der Schmelze verbunden. Dies ermöglicht bei einer Gleitfläche eines Grauguss-Werkstückes, dass die Materialaufwürfe längs von geöffneten Grafitausscheidungen besser verlaufen können. Die größere Pulsdauer wirkt dabei auch positiv hinsichtlich der Glättung von Honriefen. Auf diese Weise können topographische Unruhen auf der Zylinderlaufbahnoberfläche, etwa die oben genannten Aufwürfe, beseitigt werden. Die Zylinderlaufbahnoberfläche zeichnet sich daher durch einen außerordentlich hohen Flächentraganteil aus, so dass ein „Blowby"-Wert bis nahezu auf 0 reduziert ist.
  • Im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen Festkörperlaser-Belichtung sind die aus dem Stand der Technik bekannten UV-Laserpulse von Gaslasern aufgrund der geringeren Energiebeaufschlagung der Gleitfläche nicht in der Lage, beim Anschmelzen die Materialaufwürfe gänzlich auszugleichen.
  • Erfindungsgemäß erfolgt die Laserbelichtung unter Verwendung einer Festkörper-Laserstrahlung mit einer Pulsdauer zwischen 50 ns und 150 ns. Auf diese Weise wird die Gleitfläche bei jedem Laserpuls mit einer ausreichend großen Energiedichte beaufschlagt, deren Höhe als ein integraler Wert von der Pulsdauer abhängt. Vorteilhaft erfolgt dabei die Laserbelichtung bei einer Energiedichte von 20 bis 100 mJ/mm2.
  • Um zu vermeiden, dass die Oberflächenbereiche zwischen den Grafitausscheidungen keine von den Honriefen ausgehende topographische Unruhe aufweisen, ist es bevorzugt, wenn die Energiedichte bei einer Pulsdauer von 50 ns zwischen 30 und 33 mJ/mm2 liegt. Alternativ kann bei einer Pulsdauer von 100 ns die Energiedichte zwischen 40 bis 70 mJ/mm2 liegen. Längere Pulsdauern bedeuten automatisch eine höhere Energiedichte. Die Energiedichte ist hierbei ein integral gemessener Wert über die Zeit. D. h., je länger die Pulsdauer, umso mehr Energie steht zum Aufschmelzen der Oberfläche zur Verfügung.
  • Einen weiteren relevanten Verfahrensparameter bei der Festkörperlaser-Belichtung stellt die Pulsfrequenz dar. Erfindungsgemäß liegt die Pulsfrequenz bei der Festkörperlaser-Belichtung zwischen 4 bis 15 kHz. Bei Pulsfrequenzen unterhalb von 4 kHz steigt entsprechend die Pulsenergie, wodurch die optischen Systeme der Belichtungsvorrichtung unverhältnismäßig hoch belastet werden. Bei einer Pulsfrequenz von über 15 kHz wird der Belichtungsfleck auf der Gleitfläche zu klein. Zusätzlich ist die, für die nanokristalline Oberflächenstruktur erforderliche Erstarrung der Anschmelzschicht nach erfolgtem Laserpuls nicht mehr gewährleistet. Die Festkörperlaser-Belichtung würde in diesem Fall wie bei einem Bohrvorgang wirken.
  • Die oben genannten Pulsfrequenzbereiche stellen zusammen mit der erfindungsgemäß längeren Pulsdauer des Festkörperlasers eine gegenüber einem Excimerlaser beschleunigte und quantitativ bessere „Energienachlieferung" auf die zu bearbeitende Gleitfläche bereit.
  • Für eine besonders vorteilhafte Glättung ist es bevorzugt, wenn Gleitflächen bis zu einer Anschmelztiefe von 3 μm angeschmolzen werden.
  • Bei einer Mehrfachbelichtung der Gleitfläche mit dem Festkörperlaser kann eine besonders gleichmäßige Oberflächenbearbeitung durch sich teilweise überlappende Belichtungsflecke bereitgestellt werden. Der von dem Festkörperlaser auf der Gleitfläche erzeugte Belichtungsfleck wird dabei um einen vorgegebenen Versatzabstand entlang der Gleitfläche versetzt.
  • Im Gegensatz zu Excimer-Lasern mit ihrem rechteckigen Strahlquerschnitt erzeugen Festkörperlaser mit ihrem runden Strahlquerschnitt runde Belichtungsflecke, bei der eine gleichmäßige Belichtung der Gleitfläche schwierig zu gestalten ist.
  • Um trotz des runden Strahlquerschnitts eine gleichmäßige Belichtung zu gewährleisten, kann die Laserbelichtungsvorrichtung einen Homogenisierer aufweisen, der den runden Strahlquerschnitt in einen rechteckigen Strahlquerschnitt umwandelt. Auf diese Weise ergibt sich die gleiche Belichtungsstruktur wie bei einem Excimerlaser auf dem Target (d. h. der Werkstückoberfläche), jedoch mit erheblich kleineren Seitenlängen des Belichtungsfleckes. Der Homogenisierer führt als optisches Element im Strahlengang nachteilig zu einem Energieverlust, der durch die bereits genannte Reduzierung der Belichtungsfeldgröße, d. h. der Seitenlängen des Belichtungsfleckes, ausgeglichen wird. Dadurch ergibt sich eine für die Gleitfläche längere, erforderliche Belichtungszeit, wodurch sich die Taktzeit der Laserbelichtungsvorrichtung nachteilig erhöhen kann.
  • Alternativ zur Anwendung eines Homogenisierers können die aufgrund der höheren Pulsfrequenz sowie der längeren Pulsdauer im Vergleich zum Excimerlaser wesentlich günstigeren Wärmeleitungsverhältnisse für eine gleichmäßigere Energieaufnahme des Belichtungsfleckes genutzt werden, um einen vergleichmäßigten Energieeintrag in die Gleitfläche zu erzielen. Hierbei kann bei einem Durchmesser des Belichtungsfleckes zwischen 1 mm und 2 mm der bei einer Mehrfachbelichtung erforderliche Versatz benachbarter Belichtungsflecke bei 1/4–¾, insbesondere 3/8 bis 5/8 des Belichtungsfleckradius liegen.
  • Als serientauglich hat sich der Einsatz eines Nd:YAG-Lasers als Festkörperlaser mit einer Wellenlänge von 1064 nm erwiesen. Die Serientauglichkeit des Festkörperlasers ist dabei gewährleistet, wenn der Festkörperlaser mit einer mittleren Ausgangsleistung in der Größenordnung von 500 W arbeitet.
  • Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 den zeitlichen Verlauf eines Laserpulses bei einem Excimerlaser und bei einem Festkörperlaser;
  • 2 in einer Teilansicht eine Zylinderlaufbahn einer Brennkraftmaschine mit teilweise belichteter Gleitfläche; und
  • 3 die Energieverteilung auf einem Belichtungsfleck über dessen Durchmesser nach einem Laserpuls.
  • In der 1 ist ein Laserpuls eines erfindungsgemäßen Festkörperlaser im Vergleich zum Laserpuls eines üblichen Excimerlasers gezeigt. Der Festkörperlaser belichtet die in der 2 grob schematisch gezeigte Zylinderlaufbahn 1 eines Zylinderblocks einer Brennkraftmaschine aus Grauguss im Rahmen einer Kurzpuls-Laserbelichtung. Gemäß der 1 weist beispielsweise der Laserpuls eines Nd:YAG-Lasers eine Pulsdauer T von 70 ns auf. Die Laserbelichtung mit dem Nd:YAG-Laser erfolgt bei einer Wellenlänge von 1064 nm, d. h. mit Infrarot-Strahlen, sowie bei einer Pulsfrequenz fP zwischen 4 bis 15 kHz. Dadurch kann sich bei der Pulsdauer T von 70 ns eine Energiedichte in der Größenordnung von ca. 50 mJ/mm2 ergeben. Die Energiedichte ist hierbei ein integraler Wert, der bei längerer Pulsdauer T zunimmt. Bevorzugt wird erfindungsgemäß die Energiedichte derart gewählt, dass die Zylinderlaufbahn 1 bis zu einer Anschmelztiefe von 3 μm angeschmolzen wird.
  • In Kombination mit der längeren Pulsdauer von 70 ns stellt der Festkörperlaser bei der Pulsfrequenz in einem Bereich zwischen 4 und 15 kHz erfindungsgemäß eine im Vergleich zu einer Excimer-Laserbehandlung beschleunigte und quantitativ gesteigerte „Energienachlieferung" bereit. Dadurch kann die Zylinderlaufbahn 1 mit einer im Vergleich zu der Excimerlaserbehandlung größeren Energiemenge beaufschlagt werden, wodurch Materialaufwürfe seitlich der Grafitausscheidungen vermieden werden.
  • Die Laserbelichtung der Zylinderlaufbahn 1 erfolgt in der 2 durch Mehrfachbelichtung. Bei der Mehrfachbelichtung sind die durch zeitlich nacheinander auftreffende Laserpulse entstehenden Belichtungsflecke 3, 4 teilweise in den schraffiert angedeuteten Flächenabschnitten 5 überlappt, wie es in der 2 dargestellt ist.
  • Die in der 2 gezeigten Belichtungsflecke 3, 4 weisen dabei aufgrund des bei Festkörperlasern runden Strahlenquerschnitts eine Kreisform mit einem Durchmesser im Bereich von 1–2 mm auf. Die Belichtungsflecke 3, 4 sind über einen Belichtungsfleckradius d/2 sowohl in Radialrichtung y als auch in Höhenrichtung z zueinander versetzt. Der vom Festkörperlaser erzeugte Laserpuls bewegt sich dabei schrittweise um einen Versatzabstand a in den angedeuteten y- oder z-Richtungen. Die jeweils benachbarten Belichtungsflecke 3, 4 sind daher um einen Versatzabstand a zueinander versetzt, der in der 2 beispielhaft dem Belichtungsfleckradius d/2 entspricht.
  • Ein Versatz a von 3/8–5/8 des Belichtungsfleckradius d/2 ist hierbei besonders vorteilhaft, um eine vergleichmäßigte Energieaufnahme auf der zu behandelnden Zylinderlaufbahn 1 zu gewährleisten. In diesem Fall bilden die in der 2 schraffiert gezeigten Flächenabschnitte 5, die mit vier Laserpulsen belichtet sind, ein enges Raster. Aufgrund dieses Rasters und der durch den Festkörperlaser wesentlich günstigeren Wärmeleitungsverhältnisse auf der be lichteten Laufbahn 1 kann die Energieaufnahme über die belichtete Gleitfläche 1 vergleichmäßigt werden.
  • In der 3 ist die Energieverteilung als Gauß'sche Glockenkurve über den Belichtungsfleck 3 in einer zweidimensionalen Ansicht angedeutet. Demzufolge ergibt sich über dem Mittelpunkt M des kreisrunden Belichtungsfleckes 3 ein Energiemaximum, während die Energieverteilungskurve kreisumfangsseitig gegen 0 geht. Die mit gestrichelter Linie angedeutete Glockenkurve zeigt die Energieverteilung über den benachbarten Belichtungsfleck 4, der zeitlich nach dem Belichtungsfleck 3 erzeugt wird.

Claims (10)

  1. Verfahren zum Behandeln einer gehonten Zylinderlaufbahn (1) eines Zylinderblocks einer Brennkraftmaschine aus einem Grauguss, bei dem die Honriefen in der Zylinderlaufbahn (1) mittels einer Kurzpuls-Laserbelichtung für eine Plasmabildung geglättet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderlaufbahn (1) mit der Strahlung eines Festkörperlasers belichtet wird, und die Laserbelichtung bei einer Pulsdauer (T) zwischen 50 ns und 150 ns und bei einer Energiedichte von 20 bis 100 mJ/mm2 erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiedichte bei einer Pulsdauer (T) von 50 ns zwischen 30 und 33 mJ/mm2 liegt.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiedichte bei einer Pulsdauer (T) von 100 ns zwischen 40–70 mJ/mm2 liegt.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laserbelichtung bei einer Pulsfrequenz (fP) von 4 kHz bis 15 kHz erfolgt.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laserbelichtung mit einem Nd:YAG-Laser mit einer Wellenlänge von 1064 nm erfolgt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (1) bei der Laserbelichtung bis zu einer Anschmelztiefe in einer Größenordnung von 3 μm angeschmolzen wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (1) in einer Mehrfachbelichtung belichtet wird, bei der sich die entstehenden Belichtungsflecke (3, 4) teilweise überlappen.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz (a) von, bei Festkörperlasern entstehenden kreisrunden Belichtungsflecken (3, 4) zwischen 1/4 und 3/4, insbesondere zwischen 3/8 und 5/8 des Belichtungsfleckradius (d/2) liegen.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der sich bei der Laserbelichtung ergebende Belichtungsfleck (3, 4) einen Durchmesser (d) von 1 bis 2 mm aufweist.
  10. Laserbelichtungsvorrichtung für ein Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen (1) von Werkstücken aus Grauguss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Festkörperlaser, mit dem die Gleitflächen (1) mit Strahlung beaufschlagbar ist.
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