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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Reibteil für eine reibschlüssig arbeitende
Einrichtung mit einer ringförmigen
Reibfläche,
die einen Innenrand und einen Außenrand aufweist, wobei in
der Reibfläche mindestens
ein Nutensatz mit einer ersten Nut, die sich von dem Innenrand zu
einem ersten Umlenkpunkt zwischen dem Innenrand und dem Außenrand erstreckt,
einer an die erste Nut anschließenden zweiten
Nut, die sich von dem ersten Umlenkpunkt in Umfangsrichtung zu einem
zweiten Umlenkpunkt erstreckt, und einer an die zweite Nut anschließenden dritten
Nut vorgesehen ist, die sich von dem zweiten Umlenkpunkt zu dem
Außenrand
erstreckt. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine reibschlüssig arbeitende
Einrichtung mit einem solchen Reibteil.
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Aus
dem Stand der Technik sind Reibteile für reibschlüssig arbeitende Einrichtungen
bekannt, wie beispielsweise Lamellen für Lamellenkupplungen oder Lamellenbremsen
oder Synchronringe für
Synchronisierungseinrichtungen, bei denen das Reibteil eine Reibfläche aufweist,
in der Nuten vorgesehen sind, die ein Nutmuster ausbilden.
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So
beschreibt die
EP 1
371 866 A1 eine Lamelle für eine nasslaufende Mehrscheibenlamellenkupplung
mit einer ringförmigen
Reibfläche.
Die Reibfläche
weist eine innere Begrenzungskante und eine äußere Begrenzungskante auf.
In der Reibfläche
ist mindestens eine Nut vorgesehen, die von der inneren Begrenzungskante
zu der äußeren Begrenzungskante
verläuft.
Die Nut ist dabei in einen ersten Teilabschnitt, der ausgehend von
der inneren Begrenzungskante zu einem ersten Umlenkpunkt zwischen
den Begrenzungskanten verläuft,
einen zweiten Teilabschnitt, der ausgehend von dem ersten Umlenkpunkt
in Umfangsrichtung zu einem zweiten Umlenkpunkt zwischen den Begrenzungskanten
verläuft,
und einen dritten Teilabschnitt unterteilt, der von dem zweiten
Umlenkpunkt zu der äußeren Begrenzungskante
verläuft.
Im Betrieb kommt es an dem ersten und zweiten Umlenkpunkt zu einer
punktuellen Druckerhöhung
in dem durchströmenden
Kühlmittel,
bei dem es sich beispielsweise um Öl handelt, wodurch benachbarte
Lamellen einer Mehrscheibenlamellenkupplung o. ä. auseinandergedrückt werden. Dies
hat wiederum zur Folge, dass eine außer Reibeingriff gebrachte
Mehrscheibenlamellenkupplung ein reduziertes Schleppmoment hat.
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Die
DE 199 61 758 A1 beschreibt
ein ähnliches
Reibelement für
einen Drehmomentwandler. Die nutförmigen Aussparungen in der
Reibfläche
umfassen jeweils einen ersten Aussparungsbereich und einen zweiten
Aussparungsbereich, die sich in radialer Richtung erstrecken. Der
erste und der zweite Aussparungsbereich sind über einen dritten Aussparungsbereich
verbunden, der sich in Umfangsrichtung erstreckt. Im Gegensatz zu
dem zuvor beschriebenen Stand der Technik weist die nutförmige Aussparung
am Übergang
zwischen den Bereichen einen geknickten Verlauf an Stelle eines
gebogenen Verlaufs auf.
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Der
zuvor beschriebene Stand der Technik hat sich bewährt, ist
jedoch insofern verbesserungswürdig,
als dass das so genannte Schleppmoment weiter reduziert werden kann.
Darüber
hinaus gewährleisten
die bekannten Nutbilder bzw. -muster keine ausreichende Kühlung des
Reibbelages bzw. der Reibfläche
durch das in den Nuten strömende Öl. Des Weiteren
ist die Geschwindigkeit der Ölfilmentfernung
von der Reibfläche
verbesserungswürdig, um
möglichst
früh einen
vollständigen
Kraftschluss zwischen dem Reibteil und dessen Gegenstück zu erzielen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Reibteil
für eine
reibschlüssig
arbeitende Einrichtung zu schaffen, das eine Reduzierung des Schleppmomentes,
eine effiziente Kühlung
der Reibfläche
und eine schnelle Ölfilmentfernung
von der Reibfläche
im Falle der Betätigung
der reibschlüssig
arbeitenden Einrichtung gewährleistet.
Der vorliegenden Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine
reibschlüssig
arbeitende Einrichtung für ein
Kraftfahrzeug mit einem solchen vorteilhaften Reibteil zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 bzw. 23 angegebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
erfindungsgemäße Reibteil
für eine
reibschlüssig
arbeitende Einrichtung weist zunächst
eine ringförmige
Reibfläche
auf. Die Reibfläche
umfasst einen Innenrand und einen Außenrand, wobei in der Reibfläche mindestens
ein Nutensatz mit einer ersten, zweiten und dritten Nut vorgesehen
ist. Die erste Nut erstreckt sich von dem Innenrand zu einem ersten
Umlenkpunkt zwischen dem Innenrand und dem Außenrand der Reibfläche. Die
zweite Nut schließt sich
an die erste Nut an und erstreckt sich von dem ersten Umlenkpunkt
in Umfangsrichtung zu einem zweiten Umlenkpunkt. Die dritte Nut
schließt
sich an die zweite Nut an und erstreckt sich von dem zweiten Um lenkpunkt
zu dem Außenrand
der Reibfläche.
Erfindungsgemäß weist
die zweite Nut einen größeren Nutquerschnitt
als die erste und die dritte Nut auf. Der Nutquerschnitt bezeichnet
hierbei die Querschnittsfläche,
wobei der Nutquerschnitt in einer Ebene quer zur Erstreckungsrichtung
der jeweiligen Nut verläuft.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Reibteil
entsteht während
des Betriebes im Bereich der Umlenkpunkte ein erhöhter Druck
in dem Kühlmittel
der reibschlüssig
arbeitenden Einrichtung, der dazu führt, dass benachbarte Reibpartner
auseinandergedrückt werden.
Hierdurch ist das so genannte Schleppmoment reduziert. Dieser Effekt,
der bereits aus der
EP 1
371 866 A1 bekannt ist, wird durch den Nutquerschnitt der
zweiten Nut, der größer als
der Nutquerschnitt der ersten und dritten Nut ausgebildet ist, weiter
verstärkt.
Darüber
hinaus führt
der Nutensatz des erfindungsgemäßen Reibteils
zu einer schnellen Abführung
des Ölfilms
von der Reibfläche
sowie zu einer effektiven Kühlung
derselben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils
erstreckt sich die erste Nut entlang einer ersten Radialen und die
dritte Nut entlang einer zweiten Radialen. Hierdurch ist der Öldurchfluss
in der ersten und dritten Nut vereinfacht.
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Um
den Öldurchfluss
in der ersten und dritten Nut weiter zu unterstützen, erstreckt sich die erste
Nut in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reibteils
geradlinig entlang der ersten Radialen, während sich die dritte Nut geradlinig
entlang der zweiten Radialen erstreckt.
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Als
besonders vorteilhaft hat sich eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reibteils
erwiesen, bei der sich der Nutquerschnitt der zweiten Nut ausgehend
von dem ersten Umlenkpunkt in Umfangsrichtung vergrößert und
anschließend
bis zu dem zweiten Umlenkpunkt verkleinert.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils
vergrößert bzw.
verkleinert sich der Nutquerschnitt der zweiten Nut kontinuierlich.
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Grundsätzlich kann
die zweite Nut jedwede Kontur aufweisen, so lange der Nutquerschnitt
der zweiten Nut größer als
der Nutquerschnitt der ersten und dritten Nut ist. Als besonders
vorteilhaft hat sich jedoch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reibteils
erwiesen, bei dem die zweite Nut in der Draufsicht eine kreisförmige Kontur aufweist.
Durch die kreisförmige
Kontur kann eine besonders starke Reduzierung des Schleppmomentes
erzielt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils
weist die zweite Nut in der Draufsicht eine ellipsenförmige Kontur
auf. Durch die ellipsenförmige
Kontur kann ebenfalls eine besonders starke Reduzierung des Schleppmomentes
erzielt werden.
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Das
Schleppmoment ist bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils
weiter reduziert, bei der sich die große Achse der ellipsenförmigen Kontur
in Umfangsrichtung, vorzugsweise zwischen dem ersten Umlenkpunkt
und dem zweiten Umlenkpunkt, erstreckt. Die große Achse bezeichnet hierbei
diejenige Achse der Ellipse, die am längsten ausgebildet ist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils
weist die zweite Nut in der Draufsicht eine rechteckförmige Kontur
auf, vorzugsweise mit abgerundeten Ecken. Die rechteckförmige Kontur
ist vorzugsweise derart orientiert, dass sie sich mit der größeren Länge in Umfangsrichtung
erstreckt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils
münden
die erste Nut und/oder die dritte Nut in der Draufsicht tangential
in die zweite Nut.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reibteils mündet die
dritte Nut in der Draufsicht unter Ausbildung einer radial nach
innen weisenden Führungszunge
in die zweite Nut. Die radial nach innen weisende Führungszunge
verhindert, dass das Öl schnell
von der zweiten in die dritte Nut strömen kann, vielmehr muss die
nach innen weisende Führungszunge
umströmt
werden, wodurch eine Verwirbelung des Öls innerhalb der zweiten Nut
bewirkt ist. Auf diese Weise wird das Schleppmoment weiter reduziert.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils
mündet auch
die erste Nut in der Draufsicht unter Ausbildung einer radial nach
außen
weisenden Führungszunge in
die zweite Nut. Auch die nach außen weisende Führungszunge
kann eine Verwirbelung des Öls
innerhalb der zweiten Nut begünstigen,
wodurch das Schleppmoment weiter reduziert ist.
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In
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reibteils sind
mehrere Nutensätze
vorgesehen. Die zweiten Nuten von einander benachbarten Nutensätzen sind in
radialer Richtung zueinander versetzt angeordnet. Dies kann sowohl
alle benachbar ten Nutensätze
als auch vereinzelte Nutensatzpaare betreffen. Da in der zweiten
Nut durch die Stauung und Verwirbelung des Öls größere Temperaturen als in der
ersten und dritten Nut herrschen, bewirkt die versetzte Anordnung der
zweiten Nuten eine bessere Verteilung dieser stark erhitzten Bereiche.
Dies führt
letztlich zu einem besseren Schutz des Reibteils selbst und insbesondere
des gegenüberliegenden
Reibpartners vor temperaturbedingten Schäden, wie beispielsweise der hitzebedingten
Verformung der Gegenlamelle.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reibteils
erstrecken sich die zweiten Nuten von einander benachbarten Nutensätzen jeweils
in entgegengesetzte Umfangsrichtungen von dem ersten zu dem zweiten
Umlenkpunkt. Dies hat den Vorteil, dass die Montage des Reibteils
vereinfacht ist, da das Reibteil weitgehend drehrichtungsneutral
ist und somit in beliebiger Orientierung in die reibschlüssig arbeitende
Einrichtung eingebaut werden kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reibteils
bildet die erste Nut eine Eintrittsöffnung an dem Innenrand und
die dritte Nut eine Austrittsöffnung
an dem Außenrand aus.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils
vergrößert sich
der Nutquerschnitt der ersten Nut in Richtung der Eintrittsöffnung.
Der Nutquerschnitt vergrößert sich
dabei vorzugsweise kontinuierlich. Die vergrößerte Eintrittsöffnung,
die beispielsweise trichterförmig
ausgebildet ist, ermöglicht
einen erhöhten Öldurchfluss,
was wiederum eine bessere Kühlung
des Reibteils bewirkt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils
vergrößert sich
ferner der Nutquerschnitt der dritten Nut in Richtung der Austrittsöffnung,
wobei dies vorzugsweise kontinuierlich erfolgt. Hierdurch wird eine
Diffusorwirkung innerhalb der dritten Nut erzeugt, die einen erhöhten Staudruck
am zweiten Umlenkpunkt, eine schnelle Abfuhr des Ölfilms von
der Reibfläche
und eine gute Kühlung
des Reibteils bewirkt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reibteils
ist eine Veränderung
des Nutquerschnitts der Nuten in Erstreckungsrichtung ausschließlich durch
eine Veränderung
der Nutbreite in Erstreckungsrichtung bewirkt. Dies ist aus Herstellungsgesichtspunkten
von Vorteil, zumal es sich gezeigt hat, dass die Nutbreite im Gegensatz
zu der Nuttiefe einfacher überwachbar
bzw. überprüfbar ist.
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Grundsätzlich kann
die Reibfläche
auch von der Oberfläche
einer einstückigen
Reibscheibe ausgebildet sein. In einer vorteilhaften Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Reibteils
weist das Reibteil jedoch einen Reibbelagträger und einen an dem Reibbelagträger angeordneten
Reibbelag zur Ausbildung der Reibfläche auf. Bei dem Reibbelag
handelt es sich vorzugsweise um einen Papierreibbelag. Derartige
Papierreibbeläge
bestehen beispielsweise aus Holz- oder Baumwollfasern, Carbon- und
Glasfasern, die durch Kunstharz, wie z. B. Epoxid oder Phenol, miteinander
verbunden sind. Aufgrund der unabhängigen Fertigung des Reibbelages
von dem Reibbelagträger
und der späteren
Zusammenführung,
wird eine wesentlich flexiblere Herstellung der Reibteile ermöglicht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils
umfasst der Reibbelag mehrere Reibbelagsegmente, die derart an dem
Reibbelagträger
angeordnet sind, dass die Nuten zwischen den Reibbelagsegmenten
ausgebildet sind. Auf diese Weise wird bei der Herstellung des Reibbelages
weniger Material verbraucht, was insbesondere bei teuren Papierreibbelägen zu hohen Kostenersparnissen
führt.
So wird lediglich dort Reibbelagmaterial verwendet, wo tatsächlich Reibfläche ausgebildet
sein soll, wohingegen im Bereich der Nuten, deren Grund nunmehr
von dem Reibbelagträger gebildet
ist, auf Reibbelagmaterial verzichtet wird. Letzteres ist bei Reibbelägen, in
die die Nuten eingeprägt
sind, nicht der Fall. Auch führt
das Einprägen der
Nuten zu einer erhöhten
Dicke des Reibbelages im Randbereich der Nut, was die Regelbarkeit
einer reibschlüssig
arbeitenden Einrichtung mit einem solchen Reibbelag erschweren würde. Bei
einem Reibbelag aus Reibbelagsegmenten hingegen ist eine engere
Dickenstreuung gegeben, die zu einer besseren Regelbarkeit der reibschlüssig arbeitenden
Einrichtung führt.
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Um
zu verhindern, dass der Reibbelag während des Betriebes beschädigt wird,
beispielsweise auf Grund des hohen Drucks innerhalb der Nuten, sind
in einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reibteils
die den Eintritts- und/oder Austrittsöffnungen zugewandten Ecken
der Reibbelagsegmente abgerundet, zumal nicht abgerundete Ecken
eine geringere mechanische Stabilität als abgerundete Ecken aufweisen.
Die abgerundeten Ecken können
hierbei auch die zuvor erwähnte
Vergrößerung des
Hutquerschnitts in Richtung der Eintritts- und Austrittsöffnungen
bewirken.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils
ist das Reibteil eine Lamelle für
eine Lamellenkupplung oder eine Lamellenbremse.
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Die
erfindungsgemäße reibschlüssig arbeitende
Einrichtung für
ein Kraftfahrzeug, vorzugsweise eine Kupplung, eine Bremse oder
eine Synchronisierungseinrichtung, weist mindestens ein Reibteil der
erfindungsgemäßen Art
auf. Bezüglich
der Vorteile der reibschlüssig
arbeitenden Einrichtung sei auf die oben stehende Beschreibung des
erfindungsgemäßen Reibteils
verwiesen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen reibschlüssig arbeitenden
Einrichtung ist die Kupplung eine Nass- und/oder Lamellenkupplung
oder die Bremse eine Lamellenbremse.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einer beispielhaften Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Vorderansicht einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils,
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2 eine
vergrößerte Darstellung
des Ausschnitts A von 1 mit einer ersten Ausführungsform
des Nutensatzes,
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3 eine
vergrößerte Darstellung
des Ausschnitts A von 1 mit einer zweiten Ausführungsform
des Nutensatzes,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
des Ausschnitts A von 1 mit einer dritten Ausführungsform
des Nutensatzes,
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5 einen
Querschnitt entlang der Schnittlinie B-B von 2, 3 und 4,
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6 einen
Querschnitt entlang der Schnittlinie C-C von 2, 3 und 4 und
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7 einen
Querschnitt entlang der Schnittlinie D-D von 2, 3 und 4.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Reibteils 2 für eine reibschlüssig arbeitende
Einrichtung. Das gezeigte Reibteil 2 ist im vorliegenden
Fall als eine Lamelle für
eine Lamellenkupplung oder -bremse ausgebildet und weist zunächst einen
Reibbelagträger 4 auf.
Der Reibbelagträger 4 ist
als eine stählerne
Ringscheibe ausgebildet, die sich in der Zeichnungsebene erstreckt
und einen inneren Rand 6 sowie einen äußeren Rand 8 umfasst.
An dem inneren Rand 6 sind radial nach innen hervorstehende
Zähne 10 vorgesehen,
die einstückig mit
der Ringscheibe ausgebildet und in Umfangsrichtung voneinander beabstandet
angeordnet sind. Dank der Zähne 10 kann
die Lamelle, bei der es sich folglich um eine so genannte Innenlamelle
handelt, drehfest mit einer Welle der Lamellenkupplung oder -bremse
verbunden werden. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass es sich
bei dem erfindungsgemäßen Reibteil 2 ebenso
um eine Außenlamelle
handeln könnte,
bei der die Zähne
dann an dem äußeren Rand 8 angeordnet
wären.
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An
der dem Betrachter zugewandten Vorderseite des Reibbelagträgers 4 sowie
an der dem Betrachter abgewandten Rückseite des Reibbelagträgers 4 (siehe
auch 5 bis 7) ist jeweils ein Reibbelag 12 angeordnet,
bei dem es sich in der dargestellten Ausführungsform um einen Papierreibbelag
handelt. Der Reibbelag 12 setzt sich dabei aus mehreren
Reibbelagsegmenten 14 zusammen, die voneinander beabstandet
an der Vorder- und Rückseite
des Reibbelagträgers 4 angeordnet
sind. Die dem Reibbelagträger 4 abgewandte
Seite des Reibbelages 12 bzw. der einzelnen Reibbelagsegmente 14 bildet
die Reibfläche 16 aus.
Die Reibbelagsegmente 14 sind dabei derart angeordnet,
dass eine im Wesentlichen ringförmige
Reibfläche 16 ausgebildet ist.
Die ringförmige
Reibfläche 16 weist
einen Innenrand 18, der in radialer Richtung weiter außen als
der innere Rand 6 des Reibbelagträgers 4 angeordnet ist,
und einen Außenrand 20 auf,
der dem äußeren Rand 8 des
Reibbelagträgers 4 entspricht,
d. h. bei der dargestellten Ausführungsform
reicht der Reibbelag 12 bis an den äußeren Rand 8 des Reibbelagträgers 4 heran.
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Die
Reibbelagsegmente 14 sind derart an dem Reibbelagträger 4 angeordnet,
dass zwischen den Reibbelagsegmenten 14 bzw. zwischen den Kanten
der Reibbelagsegmente 14 eine Vielzahl von Nuten ausgebildet
ist, wobei mehrere Nuten mindestens einen zusammenhängenden
Nutensatz 22 innerhalb der Reibfläche 18 ausbilden.
Der besagte Nutensatz 22 sowie mögliche Ausführungsformen desselben werden
später
eingehender unter Bezugnahme auf die 2 bis 4 beschrieben.
Das Reibteil 2 kann im Einbauzustand um eine Drehachse 24 gedreht
werden, die sich senkrecht zur Ebene des Reibteiles 2 und
somit senkrecht zur Zeichnungsebene erstreckt. Dabei kann das Reibteil 2 sowohl
in die eine Umfangsrichtung 26 der Reibfläche 18 als
auch in die andere bzw. entgegengesetzte Umfangsrichtung 28 der
Reibfläche 16 gedreht
werden.
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Nachstehend
wird eine erste Ausführungsform
eines einzelnen Nutensatzes 22 in der Reibfläche 16 beispielhaft
unter Bezugnahme auf 2 erläutert, in der der Ausschnitt
A von 1 vergrößert dargestellt
ist.
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Der
Nutensatz 22 weist zunächst
eine erste Nut 30 auf, die sich ausgehend vom Innenrand 18 der Reibfläche 16 zu
einem ersten Umlenkpunkt 32 zwischen dem Innenrand 18 und
dem Außenrand 20 der Reibfläche 16 erstreckt. Dabei
bildet die erste Nut 30 an dem Innenrand 18 der
Reibfläche 16 eine
radial nach innen weisende Eintrittsöffnung 34 aus. Durch den
ersten Umlenkpunkt 32 erstreckt sich eine von der Drehachse 24 (1)
ausgehende erste Radiale 36 nach außen, die gestrichelt angedeutet
ist. Die erste Nut 30 erstreckt sich zwischen der Eintrittsöffnung 34 und
dem Umlenkpunkt 32 geradlinig entlang der ersten Radialen 36.
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Der
Nutensatz 22 weist ferner eine zweite Nut 38 auf,
die sich an die erste Nut 30 anschließt, also mit dieser in Strömungsverbindung
steht. Die zweite Nut 38 erstreckt sich ausgehend von dem
ersten Umlenkpunkt 32 in Umfangsrichtung 28 zu
einem zweiten Umlenkpunkt 40. Im vorliegenden Beispiel verläuft die
zweite Nut 38 im ersten Umlenkpunkt 32 rechtwinklig
zu der ersten Nut 32. Der Nutquerschnitt der zweiten Nut 38 vergrößert sich
ausgehend von dem ersten Umlenkpunkt 32 zunächst kontinuierlich in
Umfangsrichtung 28, um sich anschließend wieder kontinuierlich
in Umfangsrichtung 28 bis zu dem zweiten Umlenkpunkt 40 zu
verkleinern. In der dargestellten ersten Ausführungsform weist die zweite
Nut 38 zu diesem Zweck eine in der Draufsicht kreisförmige Kontur 42 auf.
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Der
Nutensatz 22 weist ferner eine dritte Nut 44 auf,
die sich an die zweite Nut 38 anschließt, also mit dieser in Strömungsverbindung
steht. Die dritte Nut 44 erstreckt sich von dem zweiten
Umlenkpunkt 40 zu dem Außenrand 20 der Reibfläche 16.
Dabei bildet die dritte Nut 44 an dem Außenrand 20 der Reibfläche 16 eine
radial nach außen
weisende Austrittsöffnung 46 aus.
Durch den zweiten Umlenkpunkt 40 erstreckt sich eine von
der Drehachse 24 (1) ausgehende
zweite Radiale 48 nach außen, die gestrichelt angedeutet
ist. Die dritte Nut 44 erstreckt sich zwischen dem zweiten
Umlenkpunkt 40 und der Austrittsöffnung 46 geradlinig
entlang der zweiten Radialen 48.
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Der
Nutquerschnitt der zweiten Nut 38, der in 6 gezeigt
ist, ist größer als
der Nutquerschnitt der ersten Nut 30, der in 5 gezeigt
ist, und der Nutquerschnitt der dritten Nut 44, der in 7 gezeigt
ist. Unterschiedliche Nutquerschnitte werden hierbei stets durch
eine veränderte
Nutbreite b1, b2,
b3 in Erstreckungsrichtung der Nut 30, 38, 44 erzielt, wohingegen
die Nuttiefe t für
alle Nuten 30, 38, 44 konstant ist. Dies
gilt auch für
die Eintritts- und Austrittsöffnungen 34, 46.
So vergrößert sich
der Nutquerschnitt der ersten Nut 30 in einem dem Innenrand 18 zugewandten
Abschnitt kontinuierlich in Richtung der Eintrittsöffnung 34.
Ebenso vergrößert sich
der Nutquerschnitt der dritten Nut 44 in einem dem Außenrand 20 zugewandten
Abschnitt kontinuierlich in Richtung der Austrittsöffnung 46.
In beiden Fällen
wird diese Vergrößerung des
Nutquerschnitts durch eine Vergrößerung der
Nutbreite b1, b2 bewirkt, wobei
die der Eintrittsöffnung 34 zugewandten
Ecken 50 sowie die der Austrittsöffnung 46 zugewandten Ecken 52 der
Reibbelagsegmente 14 zu diesem Zweck abgerundet sind. Die
Eintritts- und Austrittsöffnungen 34, 46 sind
demzufolge in der Art eines Trichters ausgebildet.
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Die
erste Nut 30 mündet
in der in 2 gezeigten Draufsicht tangential
in die zweite Nut 38. So bildet ein Rand 54 der
ersten Nut 30 eine Tangente zu der kreisförmigen Kontur 42 der
zweiten Nut 38 aus. Ferner bildet die erste Radiale 36 eine
Tangente zu einem gedachten Kreis 56, der in der zweiten
Nut 38 gleichmäßig von
der kreisförmigen
Kontur 42 beabstandet einliegt und durch den ersten und
zweiten Umlenkpunkt 32, 40 verläuft. Der
gedachte Kreis 56 ist konzentrisch zu der kreisförmigen Kontur 42 ausgebildet.
Auch die dritte Nut 44 mündet in der in 2 gezeigten
Draufsicht tangential in die zweite Nut 38. So bildet wiederum
ein Rand 54 der dritten Nut 44 eine Tangente zu
der kreisförmigen
Kontur 42 der zweiten Nut 38 aus. Ferner bildet
die zweite Radiale 48 eine Tangente zu dem gedachten Kreis 56 aus.
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Die
dritte Nut 44 mündet
in der in 2 gezeigten Draufsicht unter
Ausbildung einer radial nach innen weisenden Führungszunge 58 an
einem der Reibbelagsegmente 14 in die zweite Nut 38.
Die radial nach innen weisenden Führungszunge 58 kann durch
entsprechende Abstimmung von der Nutbreite b3 der
dritten Nut 44 auf den Radius der kreisförmigen Kontur 42 der
zweiten Nut 38 erzeugt werden. Ferner mündet die erste Nut 30 in
der gezeigten Draufsicht unter Ausbildung einer radial nach außen weisenden
Führungszunge 60 an
einem der Reibbelagsegmente 14 in die zweite Nut 38.
Die radial nach außen
weisende Führungszunge 60 kann
wiederum durch entsprechende Abstimmung von der Nutbreite b1 der ersten Nut 30 auf den Radius
der kreisförmigen
Kontur 42 der zweiten Nut 38 erzeugt werden. Beide
Führungszungen
bewirken eine Verwirbelung des Öls
und eine Erhöhung
des Drucks innerhalb der zweiten Nut 38.
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Wie
aus 1 ersichtlich, sind in der Reibfläche 16 mehrere
Nutensätze 22 vorgesehen.
Die Nutensätze 22 wechseln
sich in Umfangsrichtung 26, 28 mit Nutensätzen 62 ab,
die im Wesentlichen den Aufbau der Nutensätze 22 haben, so dass
diesbezüglich auf
die obige Beschreibung verwiesen werden kann. Die Nutensätze 62 unterscheiden
sich jedoch dahingehend von den Nutensätzen 22, dass die
zweite Nut 38 des Nutensatzes 62 gegenüber der
zweiten Nut 38 des Nutensatzes 22 in radialer
Richtung nach außen
versetzt angeordnet ist. So sind in dieser Ausführungsform die zweiten Nuten 38 der
einander benachbarten Nutensätze 22 und 62 in
radialer Richtung zueinander versetzt angeordnet. Ein weiterer Unterschied besteht
darin, dass sich die zweite Nut 38 der Nutensätze 62 in
entgegengesetzter Umfangsrichtung 26 von dem ersten Umlenkpunkt 32 zu dem
zweiten Umlenkpunkt 40 erstreckt. Somit erstrecken sich
die zweiten Nuten 38, 38 von einander benachbarten
Nutensätzen 22, 62 jeweils
in entgegengesetzte Umfangsrichtungen 26 und 28 von
dem ersten zu dem zweiten Umlenkpunkt 32, 40.
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Nachstehend
wird eine zweite Ausführungsform
eines einzelnen Nutensatzes 22' für das Reibteil 2 von 1 unter
Bezugnahme auf 3 erläutert, in der der Ausschnitt
A von 1 vergrößert dargestellt
ist. Die zweite Ausführungsform
entspricht im Wesentlichen der ersten Ausführungsform, so dass nachstehend
lediglich die Unterschiede erläutert
werden. Ferner werden gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche
Teile verwendet, wobei diesbezüglich
die vorangehende Beschreibung entsprechend gilt.
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Die
zweite Nut 38 des Nutensatzes 22' weist im Gegensatz zu der ersten
Ausführungsform
von 2 eine ellipsenförmige Kontur 64 auf.
Die so genannte große
Achse 66, die in 3 gestrichelt
dargestellt ist, der ellipsenförmigen
Kontur 64 erstreckt sich zwischen dem ersten Umlenkpunkt 32 und
dem zweiten Umlenkpunkt 40. In Analogie zu der ersten Ausführungsform
bildet die erste Radiale 36 und die zweite Radiale 48 eine
Tangente zu einer gedachten Ellipse 68 aus, während die
Ränder 54, 54 der
ersten und dritten Nut 30, 44 eine Tangente zu
der ellipsenförmigen
Kontur 64 ausbilden.
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Nachstehend
wird eine dritte Ausführungsform
eines einzelnen Nutensatzes 22'' für das Reibteil 2 von 1 unter
Bezugnahme auf 4 erläutert, in der der Ausschnitt
A von 1 vergrößert dargestellt
ist. Die dritte Ausführungsform
entspricht im Wesentlichen der ersten und zweiten Ausführungsform,
so dass nachstehend lediglich die Unterschiede erläutert werden.
Ferner werden gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche
Teile verwendet, wobei diesbezüglich
die vorangehende Beschreibung entsprechend gilt.
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Die
zweite Nut 38 des Nutensatzes 22'' weist im
Gegensatz zu der ersten Ausführungsform
von 2 eine rechteckförmige Kontur 70 auf.
Die Ecken 72 der rechteckigen Kontur 70 sind dabei
abgerundet. In Analogie zu der ersten Ausführungsform bildet die erste
Radiale 36 und die zweite Radiale 48 eine Tangente
zu einem gedachten Rechteck 74 mit abgerundeten Ecken aus,
während
die Ränder 54, 54 der ersten
und dritten Nut 30, 44 eine Tangente zu der rechteckförmigen Kontur 70 ausbilden.
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- 2
- Reibteil
- 4
- Reibbelagträger
- 6
- innerer
Rand des Reibbelagträgers
- 8
- äußerer Rand
des Reibbelagträgers
- 10
- Zähne
- 12
- Reibbelag
- 14
- Reibbelagsegmente
- 16
- Reibfläche
- 18
- Innenrand
der Reibfläche
- 20
- Außenrand
der Reibfläche
- 22,
22', 22''
- Nutensätze
- 24
- Drehachse
des Reibteils
- 26
- Umfangsrichtung
- 28
- entgegengesetzte
Umfangsrichtung
- 30
- erste
Nut
- 32
- erster
Umlenkpunkt
- 34
- Eintrittsöffnung
- 36
- erste
Radiale
- 38
- zweite
Nut
- 40
- zweiter
Umlenkpunkt
- 42
- kreisförmige Kontur
- 44
- dritte
Nut
- 46
- Austrittsöffnung
- 48
- zweite
Radiale
- 50
- Ecken
der Reibbelagsegmente
- 52
- Ecken
der Reibbelagsegmente
- 54
- Rand
der ersten/dritten Nut
- 56
- gedachter
Kreis
- 58
- radial
nach innen weisende Führungszunge
- 60
- radial
nach außen
weisende Führungszunge
- 62
- Nutensatz
- 64
- ellipsenförmige Kontur
- 66
- große Achse
- 68
- gedachte
Ellipse
- 70
- rechteckförmige Kontur
- 72
- Ecken
der rechteckförmigen
Kontur
- 74
- gedachtes
Rechteck
- b1
- Nutbreite
der ersten Nut
- b2
- Nutbreite
der zweiten Nut
- b3
- Nutbreite
der dritten Nut
- t
- Nuttiefe