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Die
Erfindung betrifft ein Navigationsgerät für einen Nutzer, insbesondere
für einen
Fahrer eines Kraftfahrzeugs.
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Navigationssysteme
finden immer weitere Verbreitung. Bei herkömmlichen Navigationssystemen
werden Karten basierend auf Vektorgraphiken einem Fahrer auf einer
Anzeige angezeigt, um dem Fahrer einen Eindruck der Fahrstrecke
zu geben. Vektorgraphiken sind gut komprimierbar und geben dem Nutzer
einen schematischen Eindruck der Fahrstrecke. Eine Verbesserung
der zweidimensionalen Darstellung wird bei bekannten Navigationssystemen durch
eine schematische dreidimensionale Darstellung der Vektorgraphiken
erreicht. Diese Vektorgraphiken sind allerdings auf die Darstellung
der Straßen
und auf die Darstellung von festgelegten Symbolen beschränkt. Der
Nutzer eines herkömmlichen
Navigationssystems erhält
daher nur einen eingeschränkten
Eindruck von der realen Umgebung und muss sich mit einer stark abstrahierten
Darstellung begnügen.
Bei herkömmlichen
Routenplanern gibt es Ansätze
zur Sammlung von Einzelbilddaten, die dem Fahrer kritische Teilabschnitte
seiner Route zeigen, um ihm einen realistischen Eindruck des geplanten Fahrwegs
zu vermitteln. Beispielsweise bietet A9 Maps [http://www.maps.a9.com] im
Internet einen Routenplaner für
amerikanische Großstädte an,
auf denen Einzelbilder die Umgebung als reale Einzelbilddaten angezeigt
werden. Auch an der Universität von
Cambridge gibt es bereits Ansätze
zur Sammlung von Bilddaten zur Navigation [http://www.wissenschaft.de/wissen/news/239908.html].
Der Nutzer kann das ihm angezeigte Einzelbild mit seiner Umgebung
vergleichen, um zu prüfen,
ob er sich an der richtigen Position seiner Fahrtroute befindet.
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Weitere
bekannte Navigationssysteme verfügen über so genannte
Augmented Reality-Einblendungen, bei denen Navigationsvorgaben als
Pfeile, Fahrbahnaufhellungen oder als "Follow Me"- Fahrzeug
dargestellt werden, um dem Fahrer das Navigieren zu erleichtern.
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Die
herkömmlichen
Navigationssysteme vermitteln dem Fahrer allerdings keine ausreichende Orientierung
bei seiner Bewegung auf der Fahrtroute. Die Einzelbild-Einblendungen
berücksichtigen nicht
die Bewegung des Fahrzeugs auf der Fahrtroute, d. h. bei den Einzelbildern
handelt es sich um Standbilder, die sich während der Fahrt des Fahrzeugs
auf der Fahrtroute nicht verändern.
Beispielsweise bleibt eine als Einzelbild aufgenommene Häuserfront
während
der Bewegung eines Fahrzeugs unverändert. Bewegt sich z. B. ein
Fahrzeug auf eine als Foto aufgenommene Häuserfront zu, bleibt das aufgenommene
Einzelbild konstant bzw. die aufgenommenen Häuser vergrößern sich trotz des geringer
werdenden Abstandes zwischen dem Fahrzeug und der Häuserfront
nicht. Darüber
hinaus werden in einem kritischen Teilabschnitt, wie beispielsweise
vor einer Kurve ein erstes Foto bzw. ein Einzelbild und nach der
Kurve ein weiteres Foto gezeigt, ohne dass der Fahrer während des
Abbiegevorgangs bzw. der Kurvenfahrt eine Unterstützung durch
ein derartiges herkömmliches
Navigationsgerät
erhält.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Navigationsgerät zu schaffen,
welches einem Nutzer eine möglichst
einfache Orientierung bei seiner Bewegung ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Navigationsgerät mit den im Patentanspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Die
Erfindung schafft ein Navigationsgerät für einen Nutzer, bei dem eine
mit einer Kamera aufgenommene Videosequenz, die einen Teilabschnitt einer
vorgegebenen Route visuell darstellt, in Abhängigkeit von einer Position
des Nutzers angezeigt wird.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes weist
dieses ein GPS-Modul auf, das Koordinaten der aktuellen Position
des Nutzers empfängt.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes weist
dieses einen Geschwindigkeitssensor auf, der eine Bewegungsgeschwindigkeit
des Nutzers erfasst.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes wird
die Videosequenz in Abhängigkeit
von der Bewegungsgeschwindigkeit des Nutzers abgespielt.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes stellt
jede Videosequenz einen Teilabschnitt zwischen zwei Transformationspunkten
dar.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes weist
dieses eine Eingabeeinheit zur Eingabe der Route auf.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes weist
das Navigationsgerät
einen Transceiver für
eine bidirektionale Kommunikationsverbindung mit einer Basisstation
eines Mobilfunknetzes auf.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes sendet
das Navigationsgerät
eine Videosequenzanforderung, welche die Position des Nutzers auf
der Route angibt, in einem Up-Link an einen Videosequenzserver.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes liest
der Videosequenzserver eine zu der Position des Nutzers zugehörige Videosequenz
aus einer Videosequenzdatenbank aus.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes bereitet
der Videosequenzserver die ausgelesene Videosequenz mit Zusatzinformationsdaten
auf.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes überträgt der Videosequenzserver
die aufbereitete Videosequenz an das Navigationsgerät in einem
Down-Link.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes wird
die aufbereitete Videosequenz in einem Videosequenzzwischenspeicher
als Videosequenzdatensatz gespeichert.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes weist
jeder Videosequenzdatensatz neben den aufbereiteten Videodaten zur
Darstellung eines Teilabschnittes der Route zwischen zwei Transformationspunkten
einen zugewiesenen Aufmerksamkeitsgrad auf, welcher die von dem
Nutzer erforderliche Aufmerksamkeit für diesen Teilabschnitt der
Route angibt.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes weist
ein kritischer Teilabschnitt einen hohen Aufmerksamkeitsgrad auf.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes filmt
der Nutzer einen auf der Route befindlichen kritischen Teilabschnitt
mit einer Kamera und überträgt die aufgenommene
Videosequenz in einem Up-Link an einen Videosequenzserver.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes werden
kritische Teilabschnitte durch Abzweigungen, Kreuzungen, Fahrbahnverengungen,
Fahrbahnerweiterungen, Baustellen, Unfallstellen, vereiste Brücken, Tunnel
oder Verkehrsverdichtungen gebildet.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes erfasst
das Navigationsgerät
mit einer Kamera ein Echtzeitbild.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes weist
das Navigationsgerät
eine Bildaufbereitungseinheit zur Aufbereitung des aufgenommenen
Echtzeitbildes auf.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes vergleicht
das Navigationsgerät
das aufbereitete Echtzeitbild mit der Videosequenz an der aktuellen
Position und alarmiert bei einer Abweichung den Nutzer.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes ist
dieses in ein Fahrzeug integriert.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes ist
das Navigationsgerät
in einem Mobiltelefon integriert.
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Die
Erfindung schafft ferner einen Videosequenzserver, der bei Empfang
einer Videosequenz-Anforderung von einem Navigationsgerät eine zugehörige Videosequenz,
die jeweils Videodaten für einen
Teilabschnitt einer Route zwischen zwei in der Videosequenz-Anforderung
angegebenen Transformationspunkten aufweist, aus einer Datenbank
ausliest und an das Navigationsgerät überträgt.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Videosequenzservers
wird die ausgelesene Videosequenz mit positionsbezogenen Zusatzinformationsdaten
aufbereitet.
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Die
Erfindung schafft ferner ein Verfahren zum Anzeigen einer positionsabhängigen Videosequenz
mit den folgenden Schritten, nämlich
- – Erfassen
einer Position eines Fahrzeugs auf einer Route, und
- – Abspielen
einer zu der erfassten Position zugehörigen mit einer Kamera aufgenommenen
Videosequenz in Abhängigkeit
von einer Bewegungsgeschwindigkeit des Nutzers.
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Im
Weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes, des
erfindungsgemäßen Videosequenzservers
sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Anzeigen einer positionsabhängigen
Videosequenz unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren zur Erläuterung
erfindungswesentlicher Merkmale beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 ein
System mit dem erfindungsgemäßen Navigationsgerät;
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2 ein
Blockschaltbild einer möglichen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes;
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3 ein
Blockschaltbild einer möglichen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Videosequenzservers;
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4 ein
Beispiel für
eine durch das erfindungsgemäße Navigationsgerät dargestellte
Videosequenz;
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5 ein
Diagramm zur Darstellung der Strukturierung von Videosequenzen bei
dem erfindungsgemäßen Navigationsgerät;
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6 ein
weiteres Beispiel zur Darstellung der Strukturierung von Videosequenzen
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes;
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7 ein
Diagramm zur Darstellung von Videosequenzen für eine Route;
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8 ein
Diagramm zur Darstellung eines bei dem erfindungsgemäßen Navigationsgerät verwendeten
Videosequenzdatensatzes;
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9 ein
Blockschaltbild einer möglichen weiteren
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes;
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10 ein
Diagramm zur Erläuterung
der Funktionsweise der in 9 dargestellten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes;
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11 ein
Bild zur Darstellung eines weiteren Anwendungsbeispiels für das erfindungsgemäße Navigationsgerät.
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Wie
man aus 1 erkennen kann, ist das erfindungsgemäße Navigationsgerät 1 beispielsweise
in einem Fahrzeug 2 integriert, welches sich auf einer
Fahrtroute bewegt. Das Navigationsgerät 1 sendet über eine
Funkschnittstelle eine Videosequenz-Anforderung an ein Zugangsnetz 3,
bei dem es sich beispielsweise um ein Zugangsnetz eines Mobilfunknetzes
handelt. Die Videosequenz-Anforderung wird an eine Basisstation 3A gesendet
und gelangt über
ein Gateway 3B sowie ein Datennetz 4, bei dem
es sich beispielsweise um das Internet handelt, zu einem Videosequenzserver 5.
Der Videosequenzserver 5 liest nach Empfang der Videosequenz-Anforderung
eine zugehörige
Videosequenz, die Videodaten für
einen Teilabschnitt der Fahrtroute zwischen zwei in der Videosequenz-Anforderung
angegebene Transformationspunkte TP aufweist, aus einer Datenbank
aus und überträgt diese
Videosequenz über
eine Down-Link-Verbindung
an das Navigationsgerät 1 innerhalb
des Fahrzeugs 2. Darüber hinaus
erhält
das Navigationsgerät 1 mittels
eines GPS-Moduls Positionskoordinaten von einem Satelliten 6.
Das Navigationsgerät 1 kann
in einem beliebigen Fahrzeug integriert sein, beispielsweise in
einem Schiff, einem Flugzeug oder einem Zug.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße Navigationsgerät 1 in
einem mobilen tragbaren Gerät,
beispielsweise einem mobilen Funkgerät oder einem mobilen Telefon
integriert.
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2 zeigt
ein Blockschaltbild einer möglichen
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes 1.
Das Navigationsgerät 1 verfügt über einen
Videosequenz-Zwischenspeicher 1A zum Zwischenspeichern
von Videosequenz-Datensätzen VSDS,
die das Navigationsgerät 1 durch
seinen Transceiver 13 von der Basisstation 3A des
Zugangsnetzes 3 in einer Down-Link-Verbindung empfängt.
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Eine
Datenverarbeitungseinheit 1C liest die zwischengespeicherten
Videodatensätze
aus dem Videosequenzzwischenspeicher 1A entsprechend der
Position des Navigationsgerätes 1 bzw.
des Fahrzeugs 2 aus und zeigt die Videosequenz VS mittels einer
Anzeige bzw. einem Display 1D. Bei der in 2 dargestellten
Ausführungsform
verfügt
das Navigationsgerät 1 über einen
Geschwindigkeitssensor 1E, der die Geschwindigkeit V des
Fahrzeugs 2 erfasst. Die Abspielgeschwindigkeit der ausgelesenen
Videosequenz wird dabei in Abhängigkeit
von der erfassten Geschwindigkeit V des Fahrzeugs 3 eingestellt.
Die Position des Fahrzeugs 2 erhält das Navigationsgerät 1 mittels
eines darin enthaltenen GPS-Moduls 1F. Darüber hinaus
weist das Navigationsgerät 1 eine
Eingabeeinheit 1E auf, mit der ein Nutzer eine Fahrtroute
eingeben kann.
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Nach
Eingabe der geplanten Fahrtroute generiert das Navigationsgerät 1 eine
Anfrage basierend auf der empfangenen GPS-Position und sendet eine Videosequenz-Anforderung
für eine
entsprechende Videosequenz VS in einer Up-Link-Verbindung über das
Zugangsnetz 3 an den Videosequenzserver 5.
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3 zeigt
ein Blockschaltbild für
eine mögliche
Ausführungsform
eines Videosequenzservers 5. Der Videosequenzserver 5 ist über eine
Schnittstelle 5A an das Datennetz 4 angeschlossen.
Eine Datenverarbeitungseinheit 5B des Videosequenzservers 5 ist
an eine Videosequenzdatenbank 5C angeschlossen. In der
Videosequenzdatenbank 5C sind eine Vielzahl von Videosequenzen
VS abgespeichert. Jede Videosequenz VS umfasst Video- bzw. Bilddaten
für einen
Teilabschnitt einer Route zwischen zwei so genannten Transformationspunkten TP.
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Die
Transformationspunkte TP weisen spezifische GPS-Koordinaten auf. Zwei Transformationspunkte
TP begrenzen eine Videosequenz bzw. bilden den Start- und Endpunkt
einer Videosequenz. Die Datenverarbeitungseinheit 5B liest
nach Erhalt einer Videosequenz-Anforderung, die zwei Transformationspunkte
TP enthält,
die zugehörige,
zwischen den zwei Transformationspunkten TP liegende Videosequenz
als Rohdaten aus und bereitet bei einer bevorzugten Ausführungsform
die ausgelesenen Rohdaten durch positionsbezogene Zusatzinformationsdaten
aus, die aus einer weiteren Datenbank 5D ausgelesen werden.
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Die
Datenverarbeitungseinheit 5B holt sich die Videosequenz
VS aus dem Archiv 5C und rechnet in dem empfangenen Videostrom
noch aktuelle Navigations-Informationsdaten hinein, wie beispielsweise
Pfeile auf der Straße,
vergrößerte Straßenschilder,
Werbung für
lokalitätsbezogene
Anbieter, farbliche Markierungen, eine Zieladresse usw. mittels der
aus der Datenbank 5B ausgelesenen Zusatzinformationen.
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Diese
aufbereitete Videosequenz wird von dem Videosequenzserver 5 über das
Netz 4 und das Zugangsnetz 3 in einer Down-Link-Verbindung an den
Transceiver 1B des Navigationsgerätes 1 übertragen
und dort in dem Videosequenz-Zwischenspeicher 1A zwischengespeichert.
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Das Übertragen
von Videosequenzen VS einer vollständigen Fahrtroute kann bei
einer Ausführungsform
vollständig
vor Beginn der Fahrt durchgeführt
werde. Bei einer alternativen bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Übertragen
der Videosequenzen VS zumindest teilweise auch nach Beginn der Fahrt.
Die Videosequenzdaten werden vorzugsweise als Nutzdaten innerhalb
von Datenpaketen DP von dem Zugangsnetz 3 zu dem Navigationsgerät 1 über die
bidirektionale Funkschnittstelle in einer Down-Link-Verbindung übertragen.
Wie man in 1 erkennen kann, erfolgt die
Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 2 und dem Videosequenzserver 5 asymmetrisch,
wie im Falle von Video-Broadcast, d. h. die Videosequenz-Anforderung umfasst
ein relativ geringes Datenvolumen während die von dem Zu gangsnetz 3 zu
dem Navigationsgerät 1 übertragene
Videosequenz ein relativ hohes Datenvolumen umfasst. Es ist daher
möglich,
zum Teil die Broadcast-Infrastrukturen in einem Media Player eines
in dem Fahrzeug 2 angebrachten Ausgabesystems synergetisch
zu nutzen. In dem Fahrzeug 2 selbst werden durch das erfindungsgemäße Navigationsgerät 1 die
Daten aus den übertragenen
Datenpaketen DP entpackt und in dem Videosequenz-Zwischenspeicher 1A bzw.
einem Cache-Speicher für eine
gegebenenfalls notwendige Mehrfachverwendung abgelegt und anschließend in
dem Display 1D angezeigt. Hierbei wird der Videoclip passend
zu der erfassten Geschwindigkeit V des Fahrzeugs 2 dargestellt.
Während
der Darstellung eines downgeloadeten Videoclips wird bereits für den folgenden
Navigationsabschnitt bzw. Teilabschnitt der Fahrtroute der dazu
passende nächste
Videoclip durch das Navigationsgerät 1 angefordert. Hierbei
können
auch intelligente Verfahren zur geschwindigkeits- und richtungsabhängigen Bitcodierung
eingesetzt werden.
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Optional
können
auch Standardsequenzen kategorisiert nach Stadt oder Umgebung, Landstraße oder
Autobahn bereits auf dem Navigationsgerät 1 abgelegt werden,
um einen fließenden Übergang
zu einem Bereich ohne archivierte Videoclip-Aufnahmen durchführen zu
können.
Wird bei einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes 1 festgestellt,
dass für
einen Teilabschnitt kein entsprechender Videoclip bzw. eine entsprechende Videosequenz
VS zur Verfügung
steht, wird vorzugsweise auf eine konventionelle 3D-Darstellung
zurückgegriffen.
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Die
in der Videosequenz-Datenbank 5C abgelegten Videosequenzen
werden bei einer Ausführungsform
wie eine Bildersammlung automatisiert durch Fahrzeuge mittels einer
Kamera aufgenommen, in denen ein entsprechendes Video-GPS-basiertes
Video-Equipment
installiert sind. Die Aufbereitung der Videosequenzen erfolgt vorzugsweise
durch die Datenverarbeitungseinheit 5B des Videosequenzservers 5.
Durch die serverseitige Verarbeitung können die Videosequenzen mit
zusätzlichen
Informati onen versehen werden. Hierdurch wird die Sicherheit und
der Komfort des Nutzers erhöht,
beispielsweise durch vergrößerte Verkehrsschilder
oder Verkehrsinformationen, die in die laufende Videosequenz eingeblendet
werden.
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Da
seitens des Fahrzeugs 2 im Wesentlichen neben der reinen
Navigationsfunktionalität
nur die Videodarstellung notwendig ist, ist der schaltungstechnische
Aufwand für
das in dem Fahrzeug 2 integrierte Navigationsgerät 1 relativ
gering.
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4 zeigt
ein Beispiel für
eine auf dem Display 1D des Navigationsgeräts 1 angezeigte
Videosequenz. Bei dem dargestellten Beispiel handelt es sich um
eine Videosequenz, in der das Fahrzeug 2 eine scharfe Rechtskurve
durchfährt.
In das Videobild sind Symbole eingeblendet, welche dem Fahrer beim
Navigieren bzw. Manövrieren
unterstützen.
Bei dem dargestellten Beispiel wird mittels eines Pfeils dem Fahrer
angezeigt, dass es sich um eine scharfe Rechtskurve handelt. Darüber hinaus
wird dem Fahrer symbolisch die empfohlene Maximalgeschwindigkeit
angezeigt.
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5 zeigt
ein Beispiel für
die Strukturierung von Videosequenzen mittels Transformationspunkten
TP. Die Transformationspunkte TP werden vorzugsweise auf Routenabschnitte
gesetzt, in denen eine relativ geringe Aufmerksamkeit des Nutzers zum
Fahren dieser Strecke gefordert wird, beispielsweise auf geraden
Teilabschnitten bzw. längeren
monotonen Straßenbereichen.
Nähert
sich bei dem in 5 dargestellten Beispiel das
Fahrzeug 2 ausgehend von dem Transformationspunkt TP1,
wird aus der angegebenen weiteren Navigationsroute ein nächstliegende
Transformationspunkt bestimmt. Ist der nächste Transformationspunkt
beispielsweise der Transformationspunkt TP2, wird bei dem in 5 dargestellten
Beispiel die Videosequenz A ausgewählt und abgespielt. Ist umgekehrt
beispielsweise der Transformationspunkt TP3 der nächstliegende Transformationspunkt
auf der Fahrtroute, wird die Videosequenz B abgespielt. Ist der
Transformationspunkt TP4 der nächste
Transformationspunkt auf der Fahrtroute, wird die Vi deosequenz C
abgespielt. Das Abspielen der Videosequenz VS erfolgt vorzugsweise
in Abhängigkeit
von der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit V. Je höher die
Geschwindigkeit V des Fahrzeugs 2 ist, desto höher wird
die Abspielgeschwindigkeit eingestellt.
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6 zeigt
ein weiteres Beispiel für
die Strukturierung der Videosequenzen VS bei dem erfindungsgemäßen Navigationsgerät 1.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes 1 wird
die Videosequenz VS als Videosequenzdatensatz VSD abgespeichert.
Ein derartiger Videosequenzdatensatz VSD weist neben den aufbereiteten
Videodaten zur Darstellung eines Teilabschnittes der Route R zwischen
zwei Transformationspunkten TP zusätzlich einen zugewiesenen Aufmerksamkeitsgrad
AG auf, welcher die von dem Nutzer erforderliche Aufmerksamkeit
für diesen
Teilabschnitt der Route R angibt. Bei einer möglichen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden Videosequenzen VS gefiltert nach dem zugehörigen Aufmerksamkeitsgrad
AG angezeigt. Beispielsweise werden dem Fahrer nur Videosequenzen,
die einen relativ hohen Aufmerksamkeitsgrad AG aufweisen, angezeigt,
beispielsweise Videosequenzen VS für kritische Teilabschnitte,
wie beispielsweise Abzweigungen, Kreuzungen, Fahrbahnverengungen,
Fahrbahnerweiterungen, Baustellen, Unfallstellen, vereiste Brücken, Tunnel
oder Verkehrsverdichtungen. Aufgenommene Videosequenzen VS für geradlinige,
problemlose Strecken werden beispielsweise nur auf besondere Anforderung
des Fahrers hin dargestellt. Bei einer möglichen Ausführungsform
kann der Fahrer bzw. Nutzer einstellen, ab welchem Aufmerksamkeitsgrad
AG eine Videosequenz VS abgespielt werden soll. Bei dem in 6 dargestellten
Beispiel werden beispielsweise die Videosequenzen VS1, VS2, VS3,
VS5, VS7, VS9, VS11 dargestellt, während die Videosequenzen VS4, VS6,
VS8, VS10 nicht dargestellt werden.
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Bei
einer möglichen
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes 1 verfügt das Fahrzeug 2 über eine
Kamera, die es dem Nutzer ermöglicht,
eine von ihm bemerkte kritische Stelle bzw. einen kritischen Teilabschnitt
zu filmen und die aufgenommene Videosequenz VS in einer Up-Link-Verbindung über das
Zugangsnetz 3 an den Videosequenzserver 5 zu übertragen.
Passiert beispielsweise ein Fahrer eine Unfallstelle oder nähert er
sich dem Ende eines Staus kann er eine entsprechende Videosequenz
an den Videosequenzserver 5 zur weiteren Auswertung senden.
Ergibt die Auswertung der Videosequenz, dass es sich tatsächlich um einen
kritischen Teilabschnitt, beispielsweise um eine Unfallstelle oder
um eine Verkehrsverdichtung handelt, werden vorzugsweise die Videodatensätze weiterer
Teilnehmer bzw. Verkehrsteilnehmer aktualisiert.
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7 zeigt
schematisch eine Fahrtroute zwischen einem Start- und einem Zielpunkt
und die entsprechenden Videosequenzen VS. Der Startpunkt liegt zwischen
einem Transformationspunkt TP0 und einem Transformationspunkt TP1.
Der Zielpunkt der Fahrtrouten liegt zwischen einem Transformationspunkt
TPN und einem Transformationspunkt TPN-1. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
verfügt
jede Videosequenz VS über
einen Zähler,
der ein Vorspulen bzw. ein Rückspulen
innerhalb der Videosequenz VS erlaubt. Beginnt die Fahrt beispielsweise
bei dem in 7 dargestellten Startpunkt,
wird die Videosequenz VS0 an die entsprechende Stelle vorgespult bevor
mit der Anzeige begonnen wird. Die Länge der verschiedenen Videosequenzen
VS kann variieren.
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8 zeigt
schematisch einen bei einer bevorzugten Ausführungsform verwendeten Videosequenzdatensatz
VSDS. Neben den Video- bzw. Bilddaten sind in dem Videosequenzdatensatz
VSDS die Koordinaten der beiden begrenzenden Transformationspunkte
TPi, TPi+1 abgelegt.
Darüber
hinaus wird dem Teilabschnitt ein Aufmerksamkeitsgrad AG zugewiesen.
Eine besonders kritische Stelle erhält einen hohen Aufmerksamkeitsgrad
AG.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes weist
dies eine Preview-Möglichkeit
auf, die es dem Nutzer erlaubt, kritische Teilabschnitte vorab downzuloaden und
vor Antritt der Fahrt abzuspielen, sodass der Fahrer bzw. Nutzer
bereits vor Antritt der Fahrt einen Eindruck der kritischen Stellen
hat. Diese Daten werden vorzugsweise in dem Videosequenzzwischenspeicher 1A des
Navigationsgerätes 1 abgelegt
und können
dann ohne erneuten Download direkt abgespielt werden. Vorzugsweise
kann der Nutzer dabei die Videosequenzen VS anhand des von ihm eingestellten
Aufmerksamkeitsgrades AG filtern und sich nur diejenigen Videosequenzen
VS anschauen, deren Aufmerksamkeitsgrad AG über einem eingestellten Schwellenwert
SW liegt.
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9 zeigt
eine weitere Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Navigationsgerätes 1.
Bei dieser Ausführungsform
weist das Navigationsgerät 1 zusätzlich eine
Kamera 1G zur Erfassung eines Echtzeitbildes auf. Das erfasste
bzw. aufgenommene Echtzeitbild wird durch eine der Kamera 1G nachgeschaltete
Bildaufbereitungseinheit 1H beispielsweise mittels weiterer
Sensorik, wie Infrarotsensoren, aufbereitet und der Datenverarbeitungseinheit 1C zur Darstellung
zur Verfügung
gestellt. Wie man in 10 erkennen kann, wird das von
der Kamera 1G aufgenommene Echtzeitbild durch die Bildaufbereitungseinheit 1H beispielsweise
durch eine Infrarotsensorik 1I aufbereitet. Bei dem in 10 dargestellten
Beispiel fährt
das Fahrzeug 2 in einer Rechtskurve in eine Nebelbank.
In dem Echtzeitbild ist eine auf der Fahrbahn stehende Person innerhalb
des Nebels nicht erkennbar. Mittels der Infrarotsensorik 1I und der
nachgelagerten Bildaufbereitung 1H wird ein aufbereitetes
Echtzeitbild erzeugt, welches das Hindernis darstellt. Die entsprechende
Videosequenz VS, welche die gleiche zuvor aufgenommene Kurve darstellt,
zeigt dem Fahrer den Verlauf der Kurve sowie zusätzliche Informationen, wie
beispielsweise die empfohlene Maximalgeschwindigkeit, die Richtung der
Kurve und schraffiert die von seinem Fahrzeug 2 zu befahrende
Seite der Straße.
Bei der in 9 dargestellten Ausführungsform
vergleicht die Datenverarbeitungseinheit 1C vorzugsweise
das aufbereitete Echtzeitbild mit der Videosequenz VS. Wird eine
wesentliche Abweichung zwischen dem aufbereiteten Echtzeitbild und
der entsprechenden Videosequenz festgestellt, wird der Fahrer bzw.
der Nutzer mittels einer Alarmeinheit 1J vorzugsweise akustisch
oder optisch alarmiert. Erkennt bei dem in 10 dargestellten
Beispiel die Datenverarbeitungseinheit 1C ein störendes Objekt,
d. h. die auf der Fahrbahn stehende Person, wird der Fahrer entsprechend
alarmiert.
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11 zeigt
ein weiteres Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes 1. Bei
diesem Anwendungsfall ist das Navigationsgerät 1 in einem mobilen
Endgerät,
beispielsweise einem Handy, integriert. Ein Wanderer kann zum Vergleich seiner
Umgebung mit der dargestellten Videosequenz VS feststellen, welchen
Wanderweg er nehmen muss. Das Navigationsgerät 1 kann sowohl in einem
Navigationssystem eines Fahrzeugs als auch in einem mobilen Endgerät für verschiedenste
Anwendungen eingesetzt werden. Weitere Anwendungsbeispiele sind
beispielsweise Fußgänger, die sich
in einer unbekannten Stadt bewegen, oder Piloten, die ein Flugzeug
auf einem unbekannten Flugplatz in die korrekte Parkstellung manövrieren
müssen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Navigationsgerätes 1 werden
neben den eigentlichen Routen-Teilabschnitten
der Fahrtroute zusätzlich
Videosequenzen für
angrenzende Streckenabschnitte zwischengespeichert, beispielsweise
für Autobahntankstellen,
Parkplätze,
die entlang der angegebenen Fahrtroute liegen.
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Erkennt
das erfindungsgemäße Navigationsgerät 1 ein
Abweichen des Fahrzeugs von der eingegebenen Fahrtroute, wird vorzugsweise
eine Neuberechnung der Fahrtroute durchgeführt und die zu der neu zu berechnenden
Route R' zugehörigen Videosequenzen
werden automatisch von dem Videosequenzserver 5 heruntergeladen.