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Die
Erfindung betrifft ein Servoventil mit einer Ventilhülse und
einer Eingangswelle, die innerhalb der Ventilhülse angeordnet und relativ
zur Ventilhülse um
eine gemeinsame Achse verdrehbar ist, wobei die Ventilhülse und
die Eingangswelle jeweils axial ausgerichtete Steuernuten aufweisen,
und wobei eine Steuernut der Ventilhülse bzw. Eingangswelle über jeweils
einen Steuerspalt mit zwei angrenzenden Steuernuten der Eingangswelle
bzw. Ventilhülse in
Verbindung steht.
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Derartige
Servoventile sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden üblicherweise
in hydraulische Hilfskraftlenkungen von Fahrzeugen eingebaut, um
bei Lenkbewegungen eines Fahrzeugführers eine hydraulische Unterstützungskraft
bereitzustellen. Fahrbahnunebenheiten können sich über das Fahrwerk auf die Fahrzeuglenkung
auswirken und vom Fahrzeugführer
am Lenkrad als unerwünschte „Stößigkeit
der Lenkung" wahrgenommen werden.
Infolge einer direkteren Auslegung des Fahrwerks und einer starren
Kopplung zwischen Lenkgetriebe und Fahrwerk ist die in Stößigkeit
der Lenkung bei heute üblichen
Servolenksystemen verstärkt wahrnehmbar.
Außerdem
werden in den Servolenksystemen zunehmend energiesparende Pumpen
eingesetzt, um den Energiebedarf zu reduzieren. Insbesondere bei
Geradeausfahrt ist der Volumenstrom solcher Pumpen und damit auch
der Systemdruck des Servolenksystems reduziert. Mit zurückgehendem
Systemdruck verringert sich auch der druckabhängige Ersatzkompressionsmodul
E'Öl und
damit die Systemsteifigkeit, welche dämpfend auf die Stößigkeiten
wirkt. Folglich sind bei Geradeausfahrt (also in einer Mittenstellung
des Servoventils) auftretende Stößigkeiten
in der Lenkung besonders deutlich am Lenkrad spürbar.
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Die
auftretenden Stößigkeiten
müssen
mechanisch oder hydraulisch gedämpft
werden. Aus dem Stand der Technik ist hierzu ein sogenanntes 9-Land-Servoventil
bekannt, welches bei einer Verdrehung des Ventils, d.h. bei einer
Kurvenfahrt des Fahrzeugs, einen Staudruck auf der Niederdruckseite
erzeugt und somit die Stößigkeiten
im Lenkrad dämpft.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Servoventil für Servolenksysteme zu schaffen,
bei dem auftretende Stößigkeiten
im Lenkrad, insbesondere bei Geradeausfahrt, besser gedämpft werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch ein Servoventil der eingangs genannten Art gelöst, bei
dem wenigstens eine Steuernut mit ihren angrenzenden Steuernuten
zwei Steuerspalte ausbildet, die in einer Ventilmittenstellung unterschiedliche
Spaltbreiten aufweisen. Durch diese Maßnahme kann mit geringem Aufwand
ein Systemdruck in der Mittenstellung des Servoventils, d.h. bei
Geradeausfahrt, erhöht
werden. Durch diesen erhöhten
Systemdruck steigt die Steifigkeit des Servolenksystems an, wodurch
eine verstärkte
Dämpfung
der Stößigkeiten
erreicht wird. Im Rahmen dieser Schrift ist die Spaltbreite eines
Steuerspalts im Querschnitt des Servoventils als Abstand zweier
Projektionspunkte definiert. Die Projektionspunkte entstehen dabei
durch radiale Projektion von Punkten zusammenwirkender Steuerkanten
auf eine Kreislinie, die genau zwischen dem Innenumfang der Ventilhülse und
dem Außenumfang
der Eingangswelle verläuft.
Als Punkte zusammenwirkender Steuerkanten werden dabei der radial
innerste Nutflankenpunkt der Ventilhülse und der radial äußerste Nutflankenpunkt
der Eingangswelle bezeichnet.
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Verglichen
mit einem bekannten 9-Land-Servoventil bleibt die Eingangswelle
oder die Ventilhülse in
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Servoventils
unverändert.
Am jeweils anderen Bauteil (Ventilhülse bzw. Eingangswelle) sind
lediglich geringe bauliche Änderungen
notwendig. Die Produktion der Servoventilbauteile kann somit einfach
und problemlos umgestellt werden. Außerdem können bereits existierende Ventilbauteile weiterverwendet
werden, um mit neuen, veränderten Bauteilen
ein erfindungsgemäßes Servoventil
zu bilden.
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Vorteilhafte
und zweckmäßige Ausgestaltungen
des Erfindungsgedankens sind in den Unteransprüchen beschrieben. Weitere Einzelheiten
werden anhand der in den 1 bis 7 dargestellten
Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Prinzipskizze zur allgemeinen Funktion eines 9-Land-Servoventils;
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2 einen
Querschnitt durch ein Servoventil gemäß dem Stand der Technik in
einer Ventilmittenstellung;
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3 einen
Querschnitt durch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Servoventils
in einer Ventilmittenstellung;
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4 einen
Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Servoventils
in einer Ventilmittenstellung;
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5 einen
schematischen Detailschnitt durch ein erfindungsgemäßes Servoventil
in einer Ventilmittenstellung;
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6 ein
Diagramm für
ein Servoventil gemäß dem Stand
der Technik, bei dem ein Staudruck über einem Verdrehwinkel des
Servoventils aufgetragen ist; und
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7 ein
Diagramm für
ein erfindungsgemäßes Servoventil,
bei dem ein Staudruck über
einem Verdrehwinkel des Servoventils aufgetragen ist.
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Die 1 zeigt
eine Prinzipskizze eines Servolenksystems 8 mit einem Servoventil 10,
das eine Ventilhülse 12 und
eine Eingangswelle 14 aufweist, wobei die Eingangswelle 14 innerhalb
der Ventilhülse 12 angeordnet
und relativ zur Ventilhülse 12 um
eine gemeinsame Achse A verdrehbar ist. Die Ventilhülse 12 und
die Eingangswelle 14 weisen jeweils axial ausgerichtete
Steuernuten 16, 18 auf, wobei eine Steuernut 16, 18 der
Ventilhülse 12 bzw.
Eingangswelle 14 über
jeweils einen Steuerspalt 20 mit zwei angrenzenden Steuernuten 18, 16 der
Eingangswelle 14 bzw. Ventilhülse 12 in Verbindung
steht.
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Das
Servoventil 10 ist im vorliegenden Fall ein sogenanntes
9-Land-Ventil, bei dem sowohl in der Ventilhülse 12 als auch in
der Eingangswelle 14 neun Steuernuten 16, 18 vorgesehen
sind. Es sollte jedoch klar sein, daß die Erfindung nicht auf Servoventile 10 mit
einer bestimmten Anzahl von Steuernuten 16, 18 beschränkt ist;
insbesondere kann die Anzahl der Steuernuten 16, 18 in
anderen Ausführungsformen
ein Vielfaches von drei betragen. In 1 wird deutlich,
daß in
drei Steuernuten 16 der Ventilhülse 12 jeweils ein
Anschluß zu
einer ersten Arbeitskammer 22 einer Zylinder-Kolben-Einheit 24,
in drei weiteren Steuernuten 16 jeweils ein Anschluß zu einer
zweiten Arbeitskammer 26 der Zylinder-Kolben-Einheit 24 und
in den übrigen
drei Steuernuten 16 jeweils ein Anschluß zu einem Reservoir 28 des Servolenksystems 8 ausgebildet
ist. Außerdem
ist jeweils zwischen einer Steuernut 16 der Ventilhülse 12, die
einen Anschluß zur
ersten Arbeitskammer 22 aufweist und einer benachbarten
Steuernut 16 der Ventilhülse 12, die einen
Anschluß zur
zweiten Arbeitskammer 26 aufweist, ein Pumpenanschluß 30 vorgesehen.
Insgesamt ergeben sich damit drei Pumpenanschlüsse 30, über die
das Servolenksystem 8 mit einer Pumpe 32, insbesondere
einer energiesparenden Pumpe 32, in Verbindung steht. Die
Zylinder-Kolben-Einheit 24 ist in bekannter Weise mit einer
Zahnstange 34 gekoppelt, welche die manuell durch einen Fahrzeugführer aufgebrachte
Lenkkraft und die hydraulische Unterstützungskraft des Servolenksystems 8 auf
lenkbare Räder
eines Fahrzeugs überträgt.
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Das
in 1 gezeigte Schaltprinzip des Servolenksystems 8 gilt
sowohl für
ein bekanntes 9-Land-Servoventil 10' gemäß dem Stand der Technik (vgl. 2 und 6)
als auch für
ein erfindungsgemäßes 9-Land-Servoventil 10 (vgl. 3, 4, 5 und 7).
Einander entsprechende Bauteile oder Abmessungen sind im folgenden
mit identischen Bezugszeichen versehen, wobei alle Bezugszeichen,
die sich auf den Stand der Technik beziehen, mit einem Strich versehen
sind.
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Die 2 zeigt
einen Querschnitt durch die Ventilhülse 12', die Eingangswelle 14' und einen Torsionsstab 15' eines 9-Land-Servoventils 10' gemäß dem Stand
der Technik. Entlang dem Innenumfang der Ventilhülse 12' und dem Außenumfang der Eingangswelle 14' sind axial
ausgerichtete Steuernuten 16', 18' vorhanden.
Zwei benachbarte Steuernuten 16', 18' der Ventilhülse 12' bzw. Eingangswelle 14' sind durch
Stege 36', 38' voneinander
getrennt. Jede Steuernut 16', 18', sowie jeder
Steg 36', 38' ist bezüglich einer
radialen Nut- bzw. Stegebene symmetrisch, wobei eventuell vorhandene
Anschliffe der Steuernuten 16', 18' bzw. Stege 36', 38' vernachlässigt werden.
Die Winkelangaben in den 2 bis 5 beziehen
sich auf diese radialen Nut- bzw. Stegebenen. Das Servoventil 10' ist in einer
Mittenstellung dargestellt, die einer Geradeausfahrt des Fahrzeugs
entspricht. Im Stand der Technik nach 2 stimmen
in dieser Ventilmittenstellung die radialen Nutebenen der Ventilhülse 12' mit den radialen
Stegebenen der Eingangswelle 14' überein, und umgekehrt. Die
Maßkette
mit den Winkeln α1' bis α3' gilt dementsprechend
sowohl für
die Ventilhülse 12' als auch für die Eingangswelle 14'. Mit anderen
Worten liegen die Steuernuten 18' der Eingangswelle 14' also genau
mittig gegenüber
den Stegen 36' der
Ventilhülse 12' und umgekehrt.
Die Steuernuten 16', 18' und Stege 36', 38' sind dabei
so ausgebildet, daß eine
Steuernut 16', 18' der Ventilhülse 12' bzw. Eingangswelle 14' über jeweils
einen Steuerspalt 20' mit zwei
angrenzenden Steuernuten 18', 16' der Eingangswelle 14' bzw. Ventilhülse 12' in Verbindung steht.
Der Steuerspalt 20' ist
so definiert, daß er
in axialer Richtung eine Spaltlänge
und in tangentialer Richtung eine Spaltbreite s aufweist, wobei
auf die genaue Definition der Spaltbreite bei der Beschreibung zu 5 näher eingegangen
wird. Alle Steuernuten 18' der
Eingangswelle 14',
die einem Pumpenanschluß 30' der Ventilhülse 12' gegenüberliegen, bilden
mit ihren angrenzenden Steuernuten 16' der Ventilhülse in der Ventilmittenstellung
Steuerspalte 20' mit
gleicher Spaltbreite s1' aus. Alle anderen Steuernuten 18' der Eingangswelle 14' bilden jeweils mit
ihren beiden angrenzenden Steuernuten 16' der Ventilhülse 12' einen Steuerspalt 20' mit der Spaltbreite
s2' und
einen Steuerspalt 20' mit
der Spaltbreite s3' aus, wobei im Stand der Technik stets
s2' =
s3' ist
(2).
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Die 3 zeigt
eine erste Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Servoventils 10 in
seiner Ventilmittenstellung, genauer einen Querschnitt durch eine
Ventilhülse 12,
eine Eingangswelle 14 und einen Torsionsstab 15 des
Servoventils 10. Im vorliegenden Beispiel ist dabei die
Ventilhülse 12 mit
der Ventilhülse 12' gemäß dem Stand
der Technik (2) identisch, d.h. die Maßkette mit
den Winkeln α1' bis α3' gemäß 2 gilt
auch für
die Vermaßung der
Ventilhülse 12 gemäß 3.
Die in 3 angegebene Maßkette mit den Winkeln α1 bis α3 gilt
nur für die
dargestellte Eingangswelle 14, welche gegenüber der
Eingangswelle 14' gemäß dem Stand
der Technik verändert
ist. Bei einem Vergleich der beiden Maßketten fällt auf, daß die radialen Nut- und Stegebenen
der Ventilhülse 12 nicht
mehr mit den Steg- bzw. Nutebenen der Eingangswelle 14 übereinstimmen.
Dies bedeutet, daß bei
dem erfindungsgemäßen Servoventil 10 gemäß 3 in
der Ventilmittenstellung Steuerspalte 20 mit unterschiedlichen
Spaltbreiten s1, s2,
s3, insbesondere mit unterschiedlichen Spaltbreiten
s2 und s3 auftreten.
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Im
vorliegenden Beispiel ist es so, daß die Steuernuten 18 der
Eingangswelle 14, die einem Pumpenanschluß 30 gegenüberliegen,
mit ihren angrenzenden Steuernuten 16 der Ventilhülse 12 in
der Ventilmittenstellung zwei Steuerspalte 20 mit gleicher Spaltbreite
s1 ausbilden. Die Spaltbreite s1 kann
dabei insbesondere identisch mit der Spaltbreite s1' im Stand der Technik
sein. Ferner bildet auch jede Steuernut 16 der Ventilhülse 12,
in der ein Anschluß zu
einem Hydraulikfluid-Reservoir 28 ausgebildet
ist (vgl. 1), mit ihren angrenzenden Steuernuten 18 der Eingangswelle 14 in
der Ventilmittenstellung zwei Steuerspalte 20 mit gleicher
Spaltbreite s2 aus.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik bildet jedoch eine Steuernut 18 der
Eingangswelle 14, vorzugsweise jede Steuernut 18 der
Eingangswelle 14, die keinem Pumpenanschluß 30 gegenüberliegt,
mit ihren angrenzenden Steuernuten 16 der Ventilhülse 12 in
der Ventilmittenstellung zwei Steuerspalte 20 mit unterschiedlicher
Spaltbreite s2, s3 aus,
wobei s2 in den 3 bis 5 größer als
s3 ist.
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In
einer alternativen Ausführungsvariante des
Servoventils 10 ist es denkbar, daß der wenigstens eine Pumpenanschluß 30 in
der Eingangswelle 14 ausgebildet ist. Dementsprechend gilt
dann, daß eine
Steuernut 16 der Ventilhülse 12, die keinem Pumpenanschluß 30 gegenüberliegt,
mit ihren angrenzenden Steuernuten 18 der Eingangswelle 14 in der
Ventilmittenstellung zwei Steuerspalte 20 mit unterschiedlicher
Spaltbreite s2, s3 ausbildet.
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Die
in den 2 und 3 angegebenen Zahlenwerte dienen
lediglich als Beispiele und sollen einen Eindruck von der Größenordnung
vermitteln, um die einzelne Nut- bzw. Stegebenen der Eingangswelle 14 gegenüber den
Steg- bzw. Nutebenen der Ventilhülse 12 in
der Ventilmittenstellung verdreht sind. Im angegebenen Beispiel
unterscheiden sich die beiden Winkel α2, α3 zwischen
der radialen Nutebene wenigstens einer Steuernut 18 und
den radialen Nutebenen der angrenzenden Steuernuten 16 in
der Ventilmittenstellung um genau 1°.
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Wie
oben erwähnt,
blieb in der 3 die Ventilhülse 12 gegenüber dem
Stand der Technik nach 2 unverändert, wohingegen die Eingangswelle 14 einige
radiale Nut- bzw. Stegebenen aufweist, die gegenüber dem Stand der Technik in
Umfangsrichtung verdreht sind. Es sollte klar sein, daß auch Ausführungsformen
denkbar sind, bei denen die Eingangswelle 14 gegenüber dem
Stand der Technik unverändert
bleibt und einzelne Nut- bzw. Stegebenen der Ventilhülse 12 entsprechend
in Umfangsrichtung verdreht werden. Darüber hinaus sind selbstverständlich auch
Ausführungsvarianten
vorstellbar, bei denen sowohl die Eingangswelle 14 als auch
die Ventilhülse 12 gegenüber dem
Stand der Technik verändert
ist, um in der Ventilmittenstellung unterschiedliche Spaltbreiten
zu erhalten.
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Die
Nutbreiten der Ventilhülse 12 bzw.
der Eingangswelle 14, d.h. die Abmessungen in tangentialer
Richtung (vgl. Bemaßung
in 2), wurden genau wie die jeweiligen Stegbreiten
(nicht vermaßt)
in der ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Servoventils 10 (3)
aus dem Stand der Technik übernommen.
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Die 4 zeigt
eine zweite Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Servoventils 10,
bei der neben den oben für
die erste Ausführungsform
beschriebenen Änderungen
gegenüber
dem Stand der Technik zusätzlich
noch einzelne Nutbreiten verändert
wurden. Im vorliegenden Beispiel sind insgesamt sechs Steuernuten 18 der
Eingangswelle 14 verändert
worden, indem jeweils die Nutbreite von 2,9 mm (vgl. 2)
auf 2,85 mm verringert wurde. Durch die Abnahme der Nutbreiten dieser
sechs Steuernuten 18 verringern sich auch die Spaltbreiten s2, s3 um jeweils
0,025 mm. Mit derartigen Veränderungen
einzelner Nutbreiten können
letztlich Druckniveaus einer Druckkurve des Servoventils 10 quantitativ
eingestellt werden; prinzipielle, qualitative Veränderungen
des Kurvenverlaufs sind durch die Variation von Nutbreiten nicht
möglich.
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Die 5 zeigt
einen schematischen Detailschnitt durch das Servoventil 10 im
Bereich einer Steuernut 18 der Eingangswelle 14 (vgl.
eingekreister Bereich in 4), der aus darstellungstechnischen
Gründen
nicht maßstäblich ist.
Der radiale Abstand x zwischen dem Innenumfang der Ventilhülse 12 und
dem Außenumfang
der Eingangswelle 14 ist beispielsweise stark übertrieben
dargestellt, um eine Kreislinie 40, die genau zwischen
diesen Umfängen verläuft, gut
erkennen zu können.
In der Realität
liegt der Innenumfang der Ventilhülse 12 fast am Außenumfang
der Eingangswelle 14 an, um den Durchfluß von einer
Steuernut 16, 18 zu einer angrenzenden Steuernut 18, 16 bei
entsprechender Verdrehung der Eingangswelle 14 relativ
zur Ventilhülse 12 zu
minimieren. Der Abstand x ist gerade so groß, daß sich die Eingangswelle 14 und
die Steuernut 12 noch problemlos relativ zueinander verdrehen
lassen.
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Die
Spaltbreite s eines Steuerspalts 20 ist hier als Abstand
zweier Projektionspunkte P1, P2 bzw. P3, P4 definiert.
Die Projektionspunkte P1 bis P4 entstehen
dabei durch radiale Projektion von Punkten P1*
bis P4* zusammenwirkender Steuerkanten auf
die Kreislinie 40, die genau zwischen dem Innenumfang der
Ventilhülse 12 und
dem Außenumfang
der Eingangswelle 14 verläuft. Als Punkte P1*
bis P4* zusammenwirkender Steuerkanten werden
dabei die jeweils radial innersten Nutflankenpunkte der Ventilhülse 12 bzw.
die radial äußersten
Nutflankenpunkte der Eingangswelle 14 bezeichnet, wobei
die Verbindungsflächen
zwischen einem Nutgrund der Steuernuten 16, 18 und
dem Innenumfang der Ventilhülse 12 bzw.
dem Außenumfang
der Eingangswelle 14 als Nutflanken 42 bezeichnet
werden. Eine oder mehrere Steuerkanten der Ventilhülse 12 und/oder
der Eingangswelle 14 können
Anschliffe zum Einstellen der Ventilkurve (vgl. 6 und 7)
aufweisen. In der 5 ist an der rechten Steuerkante
der Eingangswelle 14 beispielhaft eine Anschliffläche 44 dargestellt.
Im vorliegenden Fall ist demzufolge der maßgebende, zu projizierende
Punkt also nicht P2*, sondern P2**,
was an der Spaltbreite s gemäß obiger
Definition nichts ändert.
In einigen Ausführungsvarianten
erstrecken sich die Nutflanken 42 nicht, wie in 5 gezeigt,
exakt in radialer Richtung. Auch in diesen Varianten werden die
jeweils radial innersten Nutflankenpunkte der Ventilhülse 12 und
die radial äußersten
Nutflankenpunkte der Eingangswelle 14 radial auf die Kreislinie 40 projiziert,
um die Spaltbreite s zu bestimmen. In diesen Fällen können eventuell vorhandene Anschliffe
die Spaltbreite s minimal beeinflussen, was jedoch zu vernachlässigen ist.
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Wie
bereits weiter oben beschrieben, sind die radialen Nut- bzw. Stegebenen
zur Bestimmung der Winkel α1 bis α3 bzw. α1' bis α3' so festgelegt, daß jede Steuernut 16, 16', 18, 18', sowie jeder
Steg 36, 36', 38, 38' bezüglich einer
radialen Nut- bzw. Stegebene symmetrisch ist. Durch unterschiedliche
Anschliffe an den Nutflanken 42 einer Steuernut 16, 16', 18, 18' bzw. eines
Stegs 36, 36', 38, 38' kann es genaugenommen
zu geringen Unsymmetrien bezüglich der
Nut- bzw. Stegebenen kommen, die für die Festlegung der Nut- bzw.
Stegebenen jedoch vernachlässigbar
sind. Im Zweifelsfall werden die Nut- bzw. Stegebenen bereits vor
dem Herstellen der Anschliffe festgelegt.
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In
der 5 sind jeweils drei Nut- und Stegebenen der Ventilhülse 12 und
der Eingangswelle 14 vermaßt. Die Maßkette mit den Winkeln α2, α3 bezieht sich
dabei auf die Nut- und Stegebenen der Eingangswelle 14 und
die Maßkette
mit den Winkeln α2', α3' auf die Nut- und
Stegebenen der Ventilhülse 12. Dabei
ist gut zu erkennen, daß die
dargestellte Nutebene der Eingangswelle 14 aufgrund der
unterschiedlichen Spaltbreiten s2, s3 nicht mit der dargestellten Stegebene der
Ventilhülse 12 zusammenfällt.
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Die 6 zeigt
ein Diagramm für
ein Servoventil 10' gemäß dem Stand
der Technik, bei dem ein Staudruck p in den Arbeitskammern 22, 26 über einem
Verdrehwinkel ß des
Servoventils 10 aufgetragen ist. Die dünn eingezeichnete Kurve stellt
dabei den Druckverlauf in der ersten Arbeitskammer 22 und die
fett eingezeichnete Kurve den Druckverlauf in der zweiten Arbeitskammer 26 dar.
Der Verdrehwinkel ß gibt
die jeweilige Relativdrehung zwischen der Ventilhülse 12 und
der Eingangswelle 14 an. Es fällt auf, daß der Staudruck p im Niederdruckbereich
der jeweiligen Arbeitskammer 22, 26, also im Bereich
negativer Verdrehwinkel ß für die erste
Arbeitskammer 22 und im Bereich positiver Verdrehwinkel ß für die zweite
Arbeitskammer 26, von einem lokalen Druckminimum bei ß ≈ 0° bis auf etwa
16 bar ansteigt, bevor er gegen 0 bar abklingt. Der Winkelbereich,
in dem dieser Druckanstieg bzw. Druckabfall stattfindet und das
dabei erreichte maximale Druckniveau lassen sich durch einen geeigneten
Anschliff der Steuerkanten an den Nutflanken 42 einstellen.
Durch diesen Druckverlauf auf der Niederdruckseite wird aufgrund
der Druckabhängigkeit
des Ersatzkompressionsmoduls E'Öl die
Systemsteifigkeit des Servolenksystems 8' erhöht, so daß bei Kurvenfahrt (β ≠ 0) bereits
im Stand der Technik eine gute Dämpfung
der Stößigkeiten
gegeben ist.
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Die 7 zeigt
das entsprechende Diagramm für
ein erfindungsgemäßes Servoventil 10. Bei
Geradeausfahrt, d.h. in einer Mittenstellung des Servoventils (β ≈ 0), ist deutlich
zu erkennen, daß der Systemdruck
p durch die veränderte
Geometrie der Ventilhülse 12 und/oder
der Eingangswelle 14 gegenüber dem Systemdruck p im Stand
der Technik erhöht
ist. Im vorliegenden Beispiel wurde der Systemdruck p in der Ventilmittenstellung
von ungefähr
5 bar auf etwa 9 bar erhöht.
Aus dieser Systemdruckerhöhung
resultiert eine erhöhte
Systemsteifigkeit im Bereich der Ventilmittenstellung (–0,5° ≤ β ≤ 0,5°), woraus
sich eine verbesserte Dämpfung
der Stößigkeiten
ergibt.