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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein System zum Betreiben einer elektrischen Beleuchtungsvorrichtung,
ein Schnittstellenmodul, ein elektrisches Betriebsgerät sowie
ein Verfahren zum Betreiben einer elektrischen Beleuchtungsvorrichtung.
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Stand der Technik
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Ein
derartiges System ist beispielsweise bereits aus der
DE 20 2005 011 950 U1 als
bekannt zu entnehmen, welches ein elektrisches Betriebsgerät für eine strombetriebene
Beleuchtungsvorrichtung umfasst. Um ein gezieltes Ansteuern der
Beleuchtungsvorrichtung zu ermöglichen,
ist in die Hardware des Betriebsgeräts ein Schnittstellenmodul
integriert, welches zum Verbinden des Betriebsgeräts mit einem
Bussystem dient. Bei der Beleuchtungsvorrichtung kann es sich dabei
um eine einzelne Lampe, eine Anordnung mehrerer Lampen oder ein
komplexes lichttechnisches System, beispielsweise eine Beleuchtungsanlage
eines Gebäudemanagementsystems,
handeln. Über
das Bussystem können
in einem dem jeweiligen Busstandard entsprechenden Protokoll organisierte
Kommunikationssignale an das Schnittstellenmodul übermittelt
werden, welche von diesem in das Betriebsgerät steuernde Steuersignale umwandelt
werden. Aus den Steuersignalen werden schließlich mittels des Betriebsgeräts Ansteuersignale
zum Steuern der Beleuchtungsvorrichtung abgeleitet und zum gezielten
Ansteuern eines oder mehrerer Leuchtelemente der Beleuchtungsvor richtung
verwendet. Das Ansteuern kann beispielsweise ein Ein-, Ausschalten
oder Dimmen der entsprechenden Lampe umfassen, vorgesehen sein können jedoch
auch eine Steuerung der Lampenfarbe oder dergleichen. Um eine einheitliche
Kommunikation gewährleisten zu
können,
sind die Kommunikationssignale des Bussystems in einem dem firmenübergreifenden Standard
DALI („Digital
Addressable Lighting Interface")
entsprechenden Protokoll organisiert. Am Gehäuse des Betriebsgeräts sind
entsprechende, standardisierte Anschlusselemente vorgesehen, über welche
das Betriebsgerät
bzw. dessen Schnittstellenmodul mit dem Bussystem verbunden werden
kann.
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Als
nachteilig bei diesem bekannten System ist dabei der Umstand anzusehen,
dass das in die Hardware des Betriebsgeräts integrierte Schnittstellenmodul
nur an gemäß dem DALI-Standard
ausgebildete Bussysteme angeschlossen bzw. an diesen betrieben werden
kann. Bei einer Veränderung
des Busprotokolls oder bei einem Wechsel des Bussystems, beispielsweise
auf ein EIB, LON, DMX oder Ethernet-Bussystem, sind daher aufwendige und kostspielige
Maßnahmen
wie das Vorschalten von Gateways oder dergleichen erforderlich,
um das System entsprechend anzupassen und Weiterbetreiben zu können.
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Darstellung der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein System der eingangs
genannten Art so zu verbessern, dass es einfacher, flexibler und
kostengünstiger
an unterschiedlichen Bussystemen betrieben bzw. mittels unterschiedlicher
Kommunikationsprotokolle angesteuert werden kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
System zum Betreiben einer elektrischen Beleuchtungsvorrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, ein Schnittstellenmodul
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6, ein elektrisches Betriebsgerät mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 14 sowie ein Verfahren zum Betreiben
einer elektrischen Beleuchtungsvorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 22 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen
ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen,
wobei vorteilhafte Ausgestaltungen der einzelnen Vorrichtungen,
soweit anwendbar, als vorteilhafte Ausgestaltungen untereinander sowie
gegenüber
dem Verfahren zu verstehen sind.
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Erfindungsgemäß ist bei
dem System zum Betreiben einer elektrischen Beleuchtungsvorrichtung
vorgesehen, dass das Schnittstellenmodul und das Betriebsgerät lösbar miteinander
gekoppelt sind. Mit anderen Worten ist es also vorgesehen, dass
das System modular aufgebaut und das mit dem Betriebsgerät gekoppelte
Schnittstellenmodul von diesem abkoppelbar ist. Die lösbare Kopplung
kann dabei mittels mechanischer und/oder elektrischer und/oder optischer
und/oder magnetischer Kopplungsmechanismen bewerkstelligt sein.
Auf diese Weise ist eine einfache, flexible und kostengünstige Möglichkeit
geschaffen, die Beleuchtungsvorrichtung unabhängig vom vorhandenen Bussystem
zu betreiben, da lediglich ein dem jeweiligen Bussystem entsprechend
ausgebildetes Schnittstellenmodul mit dem Betriebsgerät gekoppelt
werden muss. Dies bietet den Vorteil, dass ein einheitliches, vom
jeweiligen Bussystem unabhängiges
Betriebsgerät,
dessen Hardware nicht an das jeweilige Bussystem angepasst werden
muss, bereitgestellt und mit dem zum jeweiligen Bussystem passenden
Schnittstellenmodul gekoppelt werden kann. Dadurch wird eine erhebliche
Einsparung an Herstellungs- und Montagekosten des Systems erzielt,
da im Gegensatz zum Stand der Technik nur eine Variante des Betriebsgeräts hergestellt
werden muss. Zudem ermöglicht
der modulare Aufbau des Systems einen verringerten Verkablungsaufwand
und aufgrund der einfachen Austauschbarkeit des Schnittstellenmoduls
ein flexibles und zukunftssicheres Betreiben des Systems an unterschiedlichen
bestehenden und kommenden Bussystemen.
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Eine
besonders einfache und betriebssichere Ausgestaltung des Systems
wird dadurch erzielt, dass dem Betriebsgerät und dem Schnittstellenmodul
jeweils ein eigenes Gehäuse
zugeordnet ist. Auf diese Weise sind beide Einheiten des Systems
jederzeit einfach zu handhaben und vor mechanischer Beschädigung geschützt. Zudem
kann es vorgesehen sein, dass die für den Anschluss an das jeweilige Bussystem
erforderlichen Anschlussklemmen oder dergleichen stabil und gut
zugänglich
am Gehäuse des
zugeordneten Schnittstellenmoduls angeordnet sind. In Abhängigkeit
des vorhandenen Bussystems (z.B. DALI, LON, EIB, DMX, Powerline,
Ethernet etc.) kann somit das entsprechend ausgebildete Schnittstellenmodul
mit dem Betriebsgerät
gekoppelt und die Beleuchtungsvorrichtung unabhängig vom vorhandenen Bussystem
betrieben werden.
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Weiterhin
hat es sich als vorteilhaft gezeigt, dass das Gehäuse des
Betriebsgeräts
eine Aufnahme umfasst, welche ausgebildet ist, das Gehäuse des
Schnittstellenmoduls zumindest bereichsweise aufzunehmen. Dies ermöglicht es,
das zum jeweiligen Bussystem passende Schnittstellenmodul in eine
beispielsweise als Einschub ausgebildete Aufnahme im Gehäuse des
Betriebsgeräts
aufzunehmen und gegebenenfalls dort lösbar festzulegen. Dabei kann
insbesondere vorgesehen sein, dass die beiden einzelnen Gehäuse so ausgebildet
sind, dass sie bündig
zu einem einheitlichen Systemgehäuse zusammengefügt werden
können.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Betriebsgerät ausgebildet
ist, unabhängig
vom Schnittstellenmodul die Beleuchtungsvorrichtung steuernde Ansteuersignale
zu erzeugen. Auf diese Weise kann das System auch ohne ein angeschlossenes
Bussystem oder bei einem Defekt des Bussystems zumindest als statisches
System verwendet werden. Auch im Fall eines Defekts des Steuermoduls
kann die Beleuchtungsvorrichtung zumindest manuell gesteuert weiter
betrieben werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Betriebsgerät und
das Schnittstellenmodul galvanisch getrennt miteinander gekoppelt
sind. Mit anderen Worten ist also vorgesehen, dass der Übergang
vom Betriebsgerät auf
das Schnittstellenmodul galvanisch getrennt ausgebildet ist, wobei
unter Übergang
sowohl Stromversorgung als auch Signalkopplung zu verstehen ist. Dies
ermöglicht
einen zuverlässigen
Schutz des Schnittstellenmoduls sowie des Bussystems gegen eventuelle
Störspannungen
(Surge, Burst), die ansonsten über
das Betriebsgerät
einkoppeln könnten. Zudem
gewährleistet
die galvanische Trennung eine hohe elektromagnetische Verträglichkeit
mit weiteren elektrischen Vorrichtungen. Die galvanische Trennung
kann dabei beispielsweise durch eine optische Kopplung von Betriebsge rät und Schnittstellenmodul bewerkstelligt
werden, dem Fachmann sind allerdings auch weitere technische Mittel
aus dem Stand der Technik bekannt.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Schnittstellenmodul,
welches ein erstes Kopplungselement, das ausgebildet ist, das Schnittstellenmodul mit
einem Bussystem zu koppeln, eine Umwandlungseinheit, die mit dem
ersten Kopplungselement gekoppelt ist und ausgelegt ist, in einem
ersten Protokoll organisierte, über
die elektrische Kopplung des ersten Kopplungselements empfangene
Kommunikationssignale in einem zweiten Protokoll organisierte Steuersignale
umzuwandeln und ein zweites Kopplungselement, das ausgebildet ist,
das Schnittstellenmodul mit einem elektrischen Betriebsgerät zu koppeln
umfasst. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Umwandlungseinheit mit dem zweiten Kopplungselement derart
gekoppelt ist, dass sie die im zweiten Protokoll organisierten Steuersignale an
der elektrischen Kopplung des zweiten Kopplungselements bereitstellt,
wobei das zweite Kopplungselement ausgebildet ist, eine lösbare Kopplung zu
dem elektrischen Betriebsgerät
zu ermöglichen. Die
lösbare
Kopplung kann dabei mittels mechanischer und/oder elektrischer und/oder
optischer und/oder magnetischer Kopplungsmechanismen bewerkstelligt
werden. Ein derartiges Schnittstellenmodul bietet den Vorteil, dass
es aufgrund seiner lösbaren
Koppelbarkeit flexibel mit einem Betriebsgerät verbunden werden kann und
somit ein gezieltes Ansteuern des Betriebsgeräts mittels des jeweils angeschlossenen
Bussystems ermöglicht.
Weitere Vereinfachungen und Kostensenkungen ergibt sich daraus,
dass bei einem Wechsel des Bussystems bzw. des Kommunikationsstan dards
im Gegensatz zum Stand der Technik lediglich das Schnittstellenmodul angepasst
werden muss, das Betriebsgerät
hingegen unverändert
bleiben kann. Die lösbare
Koppelbarkeit ermöglicht
zudem eine Reduzierung von Reparaturkosten, da im Gegensatz zum
Stand der Technik bei einem Defekt des Steuermoduls nicht das komplett
integrierte System aus Steuermodul und Betriebsgerät repariert
bzw. getauscht werden muss.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das erste Kopplungselement zumindest ein Anschlusselement umfasst, mittels
welchem die lösbare
Kopplung zum Bussystem zu bewerkstelligen ist. Ein derartiges Anschlusselement
bietet dabei den Vorteil, dass das Schnittstellenmodul besonders
einfach und kostengünstig an
den Anschlussstandard des jeweiligen Bussystems angepasst und mit
dem Bussystem gekoppelt werden kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Anschlusselement zumindest bereichsweise in einer dem ersten Protokoll
zugeordneten Farbe gefärbt
ist. Ein derartiges Einfärben
ermöglicht
eine besonders einfache Zuordnung des Schnittstellenmoduls zum jeweiligen, das
erste Protokoll verwendenden Bussystem. Dies erleichtert sowohl
die Montage als auch den Verkauf, da eine Auswahl eines für das jeweilige
Bussystem ungeeigneten Schnittstellenmoduls verhindert wird. Dabei
kann ebenfalls vorgesehen sein, dass ein Gehäuse und/oder weitere Bauelemente
des Schnittstellenmoduls in der dem ersten Protokoll zugeordneten
Farbe gefärbt
sind.
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Besonders
einfach und zuverlässig
kann die lösbare
Kopplung mit dem elektrischen Betriebsgerät dadurch ermög licht werden,
dass das zweite Kopplungselement einen Steckkontakt umfasst, welcher ausgebildet
ist, mit einem korrespondierenden Steckkontakt des Betriebsgeräts zusammenzuwirken
und dadurch die lösbare
Kopplung zu bewerkstelligen. Ein derartiger Steckkontakt bietet
zudem den Vorteil, dass er derart ausgebildet werden kann, dass
er nach einer korrekten Kopplung von Schnittstellenmodul und Betriebsgerät lösbar am
Gehäuse
des Betriebsgeräts
festliegt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Umwandlungseinheit ausgebildet ist, die im ersten Protokoll organisierten
Kommunikationssignale in im ersten Protokoll organisierte Steuersignale
umzuwandeln. Auf diese Weise kann das Schnittstellenmodul auch dann
verwendet werden, wenn das Bussystem und das Betriebsgerät ihre jeweiligen
Kommunikations- bzw. Steuersignale im selben Protokoll organisieren. In
einfachster Ausgestaltung kann es dabei vorgesehen sein, dass das
Schnittstellenmodul die Kommunikationssignale lediglich durchschleift.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das erste Kopplungselement mit unterschiedlichen Bussystemen koppelbar
ist. Ein derartiges Kopplungselement erlaubt eine besonders flexible
und kostensenkende Nutzung des Schnittstellenmoduls für verschiedene Bussysteme.
Zudem werden damit sowohl Verkabelungsaufwand und als auch Bauraumbedarf
des Gesamtsystem verringert, da keine externen Komponenten wie Gateways
oder dergleichen erforderlich sind, um das Schnittstellenmodul an
unterschiedliche Bussysteme anschließen zu können.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich dabei gezeigt, dass die Umwandlungseinheit
ausgebildet ist, in zumindest einem dritten Protokoll organisierte Kommunikationssignale
in im zweiten Protokoll und/oder in zumindest einem vierten Protokoll
organisierte Steuersignale umzuwandeln. Mit anderen Worten ist es
demnach vorgesehen, dass das Schnittstellenmodul unterschiedliche
Kommunikationsstandards beherrscht und/oder in in unterschiedlichen
Protokollen organisierte Steuersignale umwandeln kann. Insbesondere
in Kombination mit einem mit unterschiedlichen Bussystemen koppelbaren
Kopplungselement kann das Schnittstellenmodul dadurch einfach mit
unterschiedlichen Bussystemen und/oder Betriebsgeräten gekoppelt
werden, wodurch ein besonders hohes Maß an Flexibilität bei deutlich
reduzierten Herstellungskosten gegeben ist.
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Besonders
komfortabel kann das Schnittstellenmodul dadurch an das jeweils
vorhandene Bussystem und/oder Betriebsgerät angepasst werden, dass zumindest
ein einstellbares Auswahlelement vorgesehen ist, mittels welchem
das erste und/oder zumindest das zweite und/oder zumindest das dritte und/oder
zumindest das vierte Protokoll auszuwählen ist. Neben mechanischen
Auswahlelementen wie Schaltern, Drehreglern oder dergleichen kann
es dabei ebenfalls vorgesehen sein, dass eine Hardware und/oder
eine Software des Schnittstellenmoduls ausgebildet ist, automatisch
das oder die jeweils erforderlichen Protokolle auszuwählen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein elektrisches Betriebsgerät, welches
ein erstes Kopplungselement umfasst, das ausgebildet ist, das Betriebsgerät mit einem
Schnittstellenmodul zu koppeln, eine Ansteuereinheit, welche mit
dem ersten Kopplungselement gekoppelt ist und ausgebildet ist, aus
in einem ersten Protokoll organisierten und über die elektrische Kopplung
des ersten Kopplungselements empfangenen Steuersignale eine elektrische Beleuchtungsvorrichtung
steuernde Ansteuersignale abzuleiten und ein zweites Kopplungselement,
das ausgebildet ist, das Betriebsgerät mit der Beleuchtungsvorrichtung
zu koppeln, wobei die Ansteuereinheit mit dem zweiten Kopplungselement
derart gekoppelt ist, dass es die Ansteuersignale an der elektrischen
Kopplung des zweiten Kopplungselements bereitstellt. Erfindungsgemäß ist dabei
vorgesehen, dass das erste Kopplungselement ausgebildet ist, eine
lösbare
Kopplung zu dem Schnittstellenmodul zu ermöglichen. Mit anderen Worten
ist demnach ein elektrisches Betriebsgerät vorgesehen, welches zum Empfangen
von Steuersignalen lösbar
mit einem Schnittstellenmodul koppelbar ist. Die lösbare Kopplung
kann dabei mittels mechanischer und/oder elektrischer und/oder optischer
und/oder magnetischer Kopplungsmechanismen bewerkstelligt werden.
Das erfindungsgemäße Betriebsgerät kann daher
im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Betriebsgeräten, bei
welchen das Schnittstellenmodul in die Hardware des Betriebsgeräts integriert
und mit diesem voll vergossen ausgebildet ist, unabhängig vom
vorhandenen Bussystem betrieben werden, indem es mit einem an das
jeweilige Bussystem angepassten Schnittstellenmodul lösbar gekoppelt wird.
Weiterhin erlaubt die lösbare
Koppelbarkeit die Produktion eines einheitlichen Betriebsgeräts, dessen
Hardware nicht an unterschiedliche Bussystem angepasst werden muss.
Aufgrund der dadurch verringerten Anzahl an erforderlichen Varianten,
lässt sich
eine deutliche Senkung der Produktions kosten erzielen. Zudem kann
das Betriebsgerät
zukunftssicher betrieben werden, da es aufgrund der Austauschbarkeit
des Schnittstellenmoduls sowohl über unterschiedliche
vorhandene als auch über
kommende Bussysteme angesteuert werden kann.
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Eine
besonders betriebssichere und kompakte Ausgestaltung des Betriebsgeräts kann
dadurch erzielt werden, dass eine Aufnahme vorgesehen ist, welche
ausgebildet ist, das Schnittstellenmodul zumindest bereichsweise
aufzunehmen und/oder lösbar
festzulegen. Durch eine derartige, beispielsweise als Einschub ausgebildete
Aufnahme kann das Schnittstellenmodul kostenssenkend und bauraumsparend
in ein Gehäuse
des Betriebsgeräts
integriert werden. Dabei kann es ebenfalls vorgesehen sein, dass
dem Betriebsgerät
und dem Schnittstellenmodul jeweils eigene Gehäuse zugeordnet sind, die nach
der lösbaren
Kopplung ein einheitliches Systemgehäuse bilden.
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Besonders
kostengünstig
und einfach wird die lösbare
Kopplung von Betriebsgerät
und Schnittstellenmodul dadurch bewerkstelligt, dass das erste Kopplungselement
einen Steckkontakt umfasst, welcher ausgebildet ist, mit einem korrespondierenden Steckkontakt
des Schnittstellenmoduls zusammenzuwirken und dadurch die lösbare Kopplung
zu ermöglichen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Betriebsgerät ausgebildet
ist, unabhängig
vom Schnittstellenmodul die Beleuchtungsvorrichtung steuernde Ansteuersignale
zu erzeugen. Dies erlaubt eine vom Schnittstellenmodul oder dem
Bussystem unabhängige
Nutzung des Betriebsgeräts
als statisches Betriebsgerät.
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Um
eine besonders einfache und bauraumsparende Ausgestaltung des Betriebsgeräts zu ermöglichen,
ist es weiterhin vorgesehen, dass das erste Kopplungselement eine
Signalleitung umfasst, welche ausgebildet ist, die Steuersignale
zu empfangen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Versorgungsleitung vorgesehen, welche ausgebildet ist, das Schnittstellenmodul mit
elektrischer Energie zu versorgen. Auf diese Weise kann die ohnehin
vorhandene Energieversorgung des Betriebsgeräts zur elektrischen Versorgung
des Schnittstellenmoduls mitverwendet werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Versorgungsleitung galvanisch getrennt von einer elektrischen Stromversorgung
des Betriebsgeräts
ausgebildet ist, so dass ein Einkoppeln von Spannungsspitzen in
die Hardware des Schnittstellenmoduls ausgeschlossen werden kann.
Dies kann beispielsweise durch die Verwendung eines Trenntrafos
gewährleistet
werden. Dem Fachmann sind allerdings auch weitere geeignete Mittel
zur Gewährleistung
einer galvanischen Trennung aus dem Stand der Technik zu entnehmen.
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Ein
störungsfreier
Betrieb des elektrische Betriebsgerät wird vorteilhafter Weise
dadurch gewährleistet,
dass die Versorgungsleitung und die Signalleitung des ersten Kopplungselements
galvanisch voneinander getrennt ausgebildet sind. Die galvanische
Trennung ist dabei konstruktiv vorteilhaft auf der Hardware des
Betriebsgeräts
vorgesehen.
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Denkbar
ist aber auch eine Ausbildung der galvanischen Trennung auf der
Hardware des Schnittstellenmoduls. Dem Fachmann sollen dabei keine
einengenden Grenzen gesetzt werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben
einer elektrischen Beleuchtungsvorrichtung an einem System mit einem
elektrischen Betriebsgerät
zur Ansteuerung der Beleuchtungsvorrichtung und einem mit einem
Bussystem koppelbaren Schnittstellenmodul, welches ausgebildet ist,
mittels des Bussystems übertragene,
in einem ersten Protokoll organisierte Kommunikationssignale in
das Betriebsgerät
steuernde, in einem zweiten Protokoll organisierte Steuersignale
umzuwandeln, wobei das Schnittstellenmodul und das Betriebsgerät lösbar miteinander
koppelbar sind, wobei die Beleuchtungsvorrichtung mit dem Betriebsgerät koppelbar
und durch dieses steuerbar ausgebildet ist und wobei das Betriebsgerät ausgebildet
ist, aus den Steuersignalen die Beleuchtungsvorrichtung steuernde
Ansteuersignale abzuleiten, wobei das Verfahren folgende Schritt
umfasst:
- a) Bereitstellen der Beleuchtungsvorrichtung;
- b) Bereitstellen des Bussystems, welches ausgebildet ist, die
im ersten Protokoll organisierten Kommunikationssignale bereitzustellen;
- c) Bereitstellen des Schnittstellenmoduls;
- d) Bereitstellen des elektrischen Betriebsgeräts;
- e) Koppeln des Bussystems mit dem Schnittstellenmodul, des Schnittstellenmoduls
mit dem Betriebsgerät
und des Betriebsgeräts
mit der Beleuchtungsvorrichtung;
- f) Bereitstellen der im ersten Protokoll organisierten Kommunikationssignale
mittels des Bussystems;
- g) Empfangen der im ersten Protokoll organisierten Kommunikationssignale
mittels des Schnittstellenmoduls;
- h) Umwandeln der Kommunikationssignale in die im zweiten Protokoll
organisierten Steuersignale mittels des Schnittstellenmoduls;
- i) Bereitstellen der Steuersignale mittels des Schnittstellenmoduls;
- j) Empfangen der Steuersignale mittels des Betriebsgeräts;
- k) Ableiten der Ansteuersignale aus den Steuersignalen mittels
des Betriebsgeräts;
- l) Bereitstellen der Ansteuersignale mittels des Betriebsgeräts und
- m) Steuern der Beleuchtungsvorrichtung mittels der Ansteuersignale
des Betriebsgeräts.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik ist es mit Hilfe des Verfahrens
demnach möglich,
eine Beleuchtungsvorrichtung unabhängig vom jeweils vorhandenen
Bussystem mittels des das Betriebsgerät sowie das lösbar mit
diesem koppelbare Schnittstellenmodul umfassenden Systems über entsprechende
Kommunikationssignale zu steuern. Dies wird dadurch ermöglicht,
dass das Betriebsgerät
und das Schnittstellenmodul lösbar
miteinander koppelbar sind und daher lediglich das im Verfahrensschritt
c.) bereitgestellte Schnittstellenmodul entsprechend dem im Verfahrensschritt b.)
bereitgestellten Bussystem ausgebildet sein muss. Die lösbare Kopplung kann
dabei mittels elektrischer und/oder mechanischer und/oder optischer
und/oder magnetischer Kopplungsmechanismen bewerkstelligt werden.
Als im Rahmen der Erfindung mitoffenbart ist es ebenfalls zu betrachten,
dass die Verfahrensschritte a.) bis d.) beliebig vertauscht werden
können.
Ebenso können
die in Schritt e.) zusammengefassten Kopplungsschritte der einzelnen
Elemente in beliebiger Abfolge vorgenommen werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung(en)
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Weiterer
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in:
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1 eine
schematische Ansicht mehrerer elektrischer Betriebsgeräte zum Betreiben
einer Beleuchtungsvorrichtung, welche über jeweils zugeordnete Schnittstellenmodule
mit jeweils einem von zwei unterschiedlichen Bussystemen gekoppelt
sind, wobei die Schnittstellenmodule lösbar mit den Betriebsgeräten gekoppelt
sind.
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Bevorzugte Ausführung der
Erfindung
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In 1 sind
in einer schematischen Ansicht mehrere elektrische Betriebsgeräte 10a–e zum Betreiben
einer nicht abgebildeten Beleuchtungsvorrichtung dargestellt, welche über jeweils
zugeordnete Schnittstellenmodule 12a–e mit jeweils einem von zwei
unterschiedlichen Bussystemen 14a, b gekoppelt sind. Das
erste Bussystem 14a ist dabei im vorliegenden Ausführungsbeispiel
gemäß dem DALI-Standard, das zweite
Bussystem 14b gemäß dem LON-Standard
ausgebildet. Jeder Busstandard umfasst dabei entsprechend ausgebildete
Anschlusselemente sowie jeweils zugeordnete Protokolle zur Organisierung
der zu übermittelnden
Kommunikationssignale. Es ist dabei allerdings zu betonen, dass
auch alternative Bussysteme wie EIB, Powerline, Ethernet, 1–10 V oder
dergleichen in beliebiger Anzahl und Kombination vorgesehen sein
können
und die Erfindung nicht als auf die genannten Bussysteme beschränkt anzusehen
ist.
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Die
Schnittstellenmodule 12a–e sind lösbar mit ihren jeweils zugeordneten
Betriebsgeräten 10a–e gekoppelt.
Die Betriebsgeräte 10a–e selbst sind
dabei einheitlich ausgebildet, können
jedoch aufgrund der flexiblen, lösbaren
Kopplung mit den jeweiligen Schnittstellenmodulen 12a–e an den
unterschiedlich ausgebildeten Bussystemen 14a, b betrieben
werden. Zur Bewerkstelligung der lösbaren Kopplung besitzen die
jeweiligen Gehäuse
der Betriebsgerät 10a–e als Einschub
ausgebildete Aufnahmen mit einheitlich ausgebildeten Anschlusselementen
für die
Schnittstellenmodule 12a–e. Die Gehäuse der jeweiligen Schnittstellenmodule 12a–e können damit
als Steckmodul in die Aufnahme eingeschoben und mittels des Anschlusselements
mechanisch festgelegt und elektrisch kontaktiert werden. Denkbar sind
aber auch optische Kopplungsmechanismen, beispielsweise zum Anschluss
des Systems an ein optisches Bussystem, oder auch magnetisch bewerkstelligte
Kopplungen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind die jeweiligen Gehäuse
der Betriebsgeräte 10a–e und Schnittstellenmodule 12a–e derart
aufeinander abgestimmt, dass nach einem kor rekten Koppeln ein kompaktes,
einheitliches und bündig
geschlossenes Systemgehäuse
entsteht. Denkbar ist allerdings auch, dass nur die Betriebsgeräte 10a–e ein eigenes
Gehäuse
besitzen, in welche die Schnittstellenmodule 12a–e aufgenommen
werden. Zur Bewerkstelligung der lösbaren mechanischen Kopplung
können
auch Arretierungselemente vorgesehen sein, durch welche die Gehäuse der
Betriebsgeräte 10a–e und Schnittstellenmodule 12a–e lösbar gegeneinander
festgelegt werden. Als Arretierungselemente eignen sich dabei beispielsweise Rasthaken,
Clipsverbindungen, Steckverbindungen oder dergleichen, wobei die
Arretierungselemente auch einteilig mit den Anschlusselementen ausgebildet
sein können.
Die Anschlusselemente sowie die die Steuersignale verarbeitenden
Ansteuereinheiten der Betriebsgeräte 10a–e sind
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
selbst entsprechend dem DALI-Standard ausgebildet. Dadurch ist eine
besonders einfache und kostensenkende Möglichkeit gegeben, Hardware-Elemente
des DALI-Bussystems
kostensenkend bei der Ausgestaltung der Betriebsgeräte 10a–e zu verwenden
und gleichzeitig einen einheitlichen Anschlussstandard für unterschiedliche
Schnittstellenmodule 12a–e bereitzustellen. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, dass die Betriebsgeräte 10a–e auf diese
Weise auch ohne Schnittstellenmodule 12a–e zumindest
an DALI-Bussysteme angeschlossen bzw. an diesen betrieben werden
können.
Es ist jedoch zu betonen, dass der Anschlussstandard zwischen Schnittstellenmodul 12a–e und Betriebsgerät 10a–e frei
gewählt
werden kann und nicht als auf einen bestimmten Standard beschränkt anzusehen
ist, so dass dem Fachmann bei der Wahl des Anschlussstandards keine
einschränkenden
Grenzen gesetzt sind.
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Die
Betriebsgeräte 10a–e sind
im vorliegenden Fall derart ausgebildet, dass sie auch unabhängig von
den Schnittstellenmodulen 12a–e oder den Bussystemen 14a,
b als statische Betriebsgeräte 10a–e verwendet
werden können.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
umfassen die Schnittstellenmodule 12a–e die zur Kopplung mit dem
jeweiligen Bussystem 14a, b erforderlichen Anschlusselemente. Zur
Vereinfachung der Zuordnung sind die Anschlusselemente mit einer
dem jeweiligen Bussystem zugeordneten Farbe gefärbt. Beispielsweise können dem DALI-Standard
zugeordnete Anschlusselemente gelb, dem LON-Standard zugeordnete
Anschlusselemente hingegen rot gefärbt sein. In einfachster Ausgestaltung
können
die Schnittstellenelemente 12a–e jeweils nur mit einem der
beiden Bussysteme 14a, b gekoppelt werden. In einer alternativen
Ausgestaltung kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Schnittstellenmodule 12a–e mit beiden
Bussystemen 14a, b und/oder mit weiteren, nicht angeführten Bussystemen
koppelbar sind und die in den jeweiligen Protokollen organisierten
Kommunikationssignale dieser Bussysteme in entsprechende, die Betriebsgeräte 10a–e steuernde
Steuersignale umzuwandeln können.
Dies ermöglicht
die Herstellung von universell einsetzbaren Steuermodulen, die beispielsweise an
alle gängigen
Bussysteme angeschlossen werden können. Die Auswahl des jeweiligen
Eingangs- bzw. Ausgangsprotokoll kann dabei mit Hilfe von manuellen
Auswahlelementen wie Schaltern, Drehreglern oder dergleichen erfolgen.
Denkbar ist jedoch auch eine in Hard- und Software verwirklichte
automatische Auswahl.
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Soll
beispielsweise das vorliegend mit dem zweiten, gemäß dem LON-Standard
ausgebildeten Bussystem 14b gekoppelte Betriebsgerät 10b entkoppelt
und an das erste, gemäß dem DALI-Standard ausgebildete
Bussystem 14a angeschlossen werden, kann dies für den Fall,
dass das Schnittstellenmodul 12b lediglich mit dem zweiten
Bussystem 14b koppelbar ist, durch Lösen und Austauschen des Schnittstellenmoduls 12b gegen
ein geeignetes weiteres Schnittstellenmodul mit anschließendem Verbinden
des weiteren Schnittstellenmoduls mit dem Bussystem 14a erfolgen.
Ist das Schnittstellenmodul 12b hingegen mit mehreren Bussystemen
koppelbar, kann dieses einfach vom zweiten Bussystem 14b getrennt
und mit dem ersten Bussystem 14a gekoppelt werden. Die
Anpassung an das jeweils verwendete Protokoll der Kommunikationsdaten
kann dann wie zuvor beschrieben manuell oder automatisch erfolgen.