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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine,
bei dem ein Drucksignal eines in dem Abgastrakt der Brennkraftmaschine
angeordneten Drucksensors ausgewertet wird.
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Ferner
betrifft die Erfindung ein Computerprogramm, ein elektronisches
Speichermedium und ein Steuergerät
für eine
Brennkraftmaschine.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, dass eine flexible Anwendbarkeit
gegeben ist.
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Diese
Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
von dem Drucksignal abhängige
Druckwerte über
mehrere Zündperioden
verschiedener Zylinder der Brennkraftmaschine gemittelt werden,
wobei ein Druckmittelwert erhalten wird, und dass aus dem Druckmittelwert
auf einen Betriebszustand der Brennkraftmaschine geschlossen wird.
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Die
erfindungsgemäße Bildung
des Druckmittelwerts über
die Zündperioden
mehrerer Zylinder der Brennkraftmaschine hinweg ermöglicht vorteilhaft
eine Analyse des Betriebs der Brennkraftmaschine, die beispielsweise
zu deren Steuerung und/oder Regelung oder auch zu Diagnosezwecken
eingesetzt werden kann, wobei insbesondere keine in die Zylinder
direkt integrierten Drucksensoren zur Erfassung des Brennraumdrucks
erforderlich sind.
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Bei
einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
der die zu mittelnden Druckwerte zylinderindividuell in Abhängigkeit
zweier innerhalb eines dem Zylinder zugeordneten Kurbelwinkelintervalls
auftretender Extrema ermittelt werden, ist eine besonders gute Korrelation
des Druckmittelwerts mit einem indizierten Mitteldruck einer Hochdruckschleife
und/oder eines gesamten Arbeitsspiels der Brennkraftmaschine gegeben,
so dass aus dem Druckmittelwert auf den Brennraumdruck geschlossen
werden kann.
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Eine
besonders effiziente Ermittlung des Druckmittelwerts, die insbesondere
auch ressourcenschonend in einer Recheneinrichtung eines die Brennkraftmaschine
steuernden Steuergeräts
ausgeführt
werden kann, ist gegeben, wenn der Druckmittelwert als gleitender
Mittelwert über
Druckwerte einer vorgebbaren Zahl vorhergehender Zündperioden
gebildet wird.
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Die
Einhaltung von für
den Betrieb der Brennkraftmaschine vorgegebenen Emissionsgrenzwerten
wird erfindungsgemäß dadurch
vereinfacht, dass der erfindungsgemäß gebildete Druckmittelwert verwendet
wird, um die zur Einhaltung vorgebbarer Emissionsgrenzwerte, insbesondere
eines Rauchgasgrenzwerts, maximal einzuspritzende Kraftstoffmenge
zu ermitteln und/oder zu regeln.
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Eine
ganz besonders einfache und effizient durchführbare Regelung ergibt sich
dadurch, dass die einem Fahrerwunsch entsprechende einzuspritzende
Kraftstoffmenge um eine von dem Druckmittelwert abhängige Korrekturmenge
geändert
wird.
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Eine
weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht vorteilhaft
die Erkennung von Verbrennungsaussetzern der Brennkraftmaschine
unter Verwendung des erfindungsgemäß ermittelten Druckmittelwerts.
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Besonders
zuverlässig
kann erfindungsgemäß dann auf
einen Verbrennungsaussetzer geschlossen werden, wenn eine zeitliche Änderung
des Druckmittelwerts einen vorgebbaren Schwellenwert unterschreitet
und wenn die einem Fahrerwunsch entsprechende einzuspritzende Kraftstoffmenge
größer ist
als eine vorgebbare Mindesteinspritzmenge.
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Einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zufolge kann der Druckmittelwert ferner dazu verwendet werden, um
ein unerwünschtes
Beschleunigen der Brennkraftmaschine zu erkennen.
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Eine
besonders zuverlässige
Erkennung eines unerwünschten
Beschleunigens der Brennkraftmaschine ist vorteilhaft dann gegeben,
wenn ein Verhältnis
aus einer zeitlichen Änderung
des Druckmittelwerts und einer zeitlichen Änderung einer einem Fahrerwunsch
entsprechend einzuspritzenden Kraftstoffmenge einen vorgebbaren
Grenzwert überschreitet.
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Insgesamt
kann der erfindungsgemäß ermittelte
Druckmittelwert aufgrund seiner besonders guten Korrelation mit
einem indizierten Mitteldruck einer Hochdruckschleife der Brennkraftmaschine
für eine Vielzahl
verschiedener Steuer- und/oder Regelverfahren sowie Diagnoseverfahren
verwendet werden.
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Von
besonderer Bedeutung ist die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Form eines Computerprogramms, das auf einem Computer beziehungsweise
einer Recheneinheit eines Steuergeräts ablauffähig und zur Ausführung des
Verfahrens geeignet ist. Das Computerprogramm kann beispielsweise
auf einem elektronischen Speichermedium abgespeichert sein, wobei
das Speichermedium seinerseits zum Beispiel in dem Steuergerät enthalten
sein kann.
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Weitere
Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind.
Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung
sowie unabhängig
von ihrer Formulierung beziehungsweise Darstellung in der Beschreibung
beziehungsweise in der Zeichnung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 ein
schematisches Blockdiagramm einer Brennkraftmaschine, bei der das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Einsatz kommt,
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2 einen
zeitlichen Verlauf eines Drucksignals eines im Abgastrakt der Brennkraftmaschine aus 1 angeordneten
Drucksensors aufgetragen über
einem Kurbelwinkel der Brennkraftmaschine, und
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3a bis 3c jeweils
ein Funktionsdiagramm einer Reglerstruktur, der das erfindungsgemäße Verfahren
zur Ermittlung eines Druckmittelwerts zugrundeliegt.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt
schematisch eine Brennkraftmaschine 100, bei der das nachstehend
beschriebene erfindungsgemäße Verfahren
zur Ermittlung eines Druckmittelwerts durchgeführt wird. Der Brennkraftmaschine 100 wird
Luft über
eine Ansaugleitung 110 zugeführt, und die Abgase der Brennkraftmaschine 100 werden über einen
der Brennkraftmaschine 100 nachgeordneten Abgastrakt 120 abgeleitet.
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Der
Brennkraftmaschine 100 ist eine Stelleinrichtung 150 zugeordnet, über die
der Brennkraftmaschine 100 Kraftstoff zugeführt wird
und die eine der Brennkraftmaschine 100 zugeführte Kraftstoffmenge
einstellt. Jedem der in dem vorliegenden Beispiel vier Zylinder
der Brennkraftmaschine 100 kann hierbei eine individuelle
Kraftstoffmenge zugemessen werden, was in 1 durch
vier unterschiedliche, der Stelleinrichtung 150 zugeordnete,
Stellelemente 151,.., 154 angedeutet ist. Die
einzelnen Stellelemente 151,.., 154 werden von
einem Steuergerät 160 mit
Ansteuersignalen beaufschlagt. Bei den Stellelementen 151,.., 154 handelt
es sich beispielsweise um Piezoaktoren, die die Kraftstoffzumessung
in dem jeweiligen Zylinder der Brennkraftmaschine 100 steuern.
Alternativ kann die Stelleinrichtung 150 auch eine Verteilerpumpe
oder ein anderes, die eingespritzte Kraftstoffmenge bestimmendes
Element, das den Zylindern individuell und abwechselnd Kraftstoff zumisst,
aufweisen.
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Das
Steuergerät 160 verarbeitet
die Ausgangssignale verschiedener Sensoren 170, die zum Beispiel
die Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise Temperatur- und Druckwerte
sowie einen Fahrerwunsch und eine Drehzahl der Brennkraftmaschine 100 charakterisieren.
Das Steuergerät 160 verarbeitet
darüberhinaus
ein Drucksignal p eines in dem Abgastrakt 120 der Brennkraftmaschine 100 angeordneten
Drucksensors 180.
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Erfindungsgemäß werden
von dem Drucksignal p des Drucksensors 180 abhängige Druckwerte über mehrere
Zündperioden
verschiedener Zylinder der Brennkraftmaschine 100 gemittelt,
um einen nachfolgend als Druckmittelwert bezeichneten Mittelwert
zu erhalten. Erfindungsgemäß ist erkannt
worden, dass aus dem Druckmittelwert vorteilhaft auf einen Betriebszustand
der Brennkraftmaschine geschlossen werden kann, insbesondere auch
auf einen Brennraumdruck.
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2 zeigt
beispielhaft einen zeitlichen beziehungsweise über einem Kurbelwinkel α der Brennkraftmaschine 100 aufgetragenen
Verlauf des Drucksignals p, wie es von dem vorstehend beschriebenen und
in 1 abgebildeten Drucksensor 180 erhalten wird.
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Erfindungsgemäß werden
zur Bildung des Druckmittelwerts zunächst von dem Drucksignal p abhängige Druckwerte Δp gebildet,
die bevorzugt als Differenz zweier innerhalb eines dem jeweiligen
Zylinder zugeordneten Kurbelwinkelintervalls auftretender Extrema
MIN, MAX erhalten werden. Den jeweiligen Kurbelwinkelintervallen
entsprechen die in 2 durch geschweifte Klammern
angedeuteten Zündperioden
ZP1,.., ZP4.
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Wie
aus 2 ersichtlich, wird in der Zündperiode ZP2 ein dem entsprechenden
Zylinder zugeordneter Druckwert Δp
dadurch gebildet, dass ein dem lokalen Minimum MIN des Drucksignals
p entsprechender Drucksignalwert von dem einem lokalen Maximum MAX
des Drucksignals p entsprechenden Drucksignalwert subtrahiert wird.
Das lokale Minimum MIN tritt üblicherweise
vor dem Öffnen
eines dem betrachteten Zylinder zugeordneten Auslassventils auf,
während
das lokale Maximum MAX nach dem Öffnen
eines dem betrachteten Zylinder zugeordneten Auslassventils auftritt.
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Der
auf diese Weise erhaltene Druckwert Δp wird erfindungsgemäß zu weiteren
Druckwerten (nicht gezeigt) addiert, die anderen Zündperioden ZP1,
ZP3, ZP4 entsprechen, und schließlich wird die hierbei erhaltene
Summe im Sinne der Bildung eines gleitenden Mittelwerts durch die
entsprechende Anzahl N betrachteter Druckwerte Δp bzw. Zündperioden dividiert.
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Für den hierbei
erhaltenen erfindungsgemäßen Druckmittelwert
Δp gilt demnach:
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Alternative
Verfahren zur Ermittlung des Druckmittelwerts können beispielsweise eine Auswertung
von mehr als zwei Drucksignalwerten MIN, MAX je Zündperiode
umfassen. Beispielsweise kann bei hinreichender Rechenleistung in
dem Steuergerät 160 auch
ein über
die betrachtete Zündperiode ZP2
oder Teilbereiche hiervon gebildetes Zeitintegral des Drucksignals
p ausgewertet werden oder dergleichen.
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Ein
Beispiel für
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei der unter Verwendung des erfindungsgemäß ermittelten Druckmittelwerts
auf einen Betriebszustand der Brennkraftmaschine 100 (1)
geschlossen wird, ist nachstehend unter Bezugnahme auf die in 3a abgebildete
Reglerstruktur näher
beschrieben.
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Die
in 3a abgebildete Reglerstruktur weist einen die
Brennkraftmaschine 100 symbolisierenden Funktionsblock
auf und dient dazu, eine zur Einhaltung vorgebbarer Emissionsgrenzwerte
maximal einzuspritzende Kraftstoffmenge zu ermitteln, was insbesondere
in einem Volllastbetrieb der Brennkraftmaschine 100 z.B.
zur Einhaltung von Rauchgasgrenzwerten geboten ist.
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Hierzu
wird, wie bereits vorstehend beschrieben, das Drucksignal p des
in dem Abgastrakt 120 (1) der Brennkraftmaschine 100 enthaltenen Drucksensors 180 ausgewertet,
was vorliegend durch den eine entsprechende Signalverarbeitung repräsentierenden
Funktionsblock 10 erfolgt. Die Signalverarbeitung 10 bildet
in der vorstehend beschriebenen Weise einen Ist-Wert Δp ist für
den erfindungsgemäß erhaltenen
Druckmittelwert Δp, der – ebenso
wie ein Soll-Wert Δp soll für
den Druckmittelwert Δp – einem
Addierer 11 zugeführt
wird, der aus diesen beiden Größen die
Regeldifferenz Δp soll – Δp ist ermittelt.
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Der
Soll-Wert Δp soll wird
in Abhängigkeit
einer Drehzahl n der Brennkraftmaschine 100 unter Verwendung
einer entsprechenden Kennlinie beziehungsweise eines entsprechenden
Kennfelds, vergleiche den Funktionsblock 12, erhalten.
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In
einem dem Addierer 11 nachgeordneten weiteren Funktionsblock 13 wird
die Regeldifferenz auf ihr Vorzeichen hin überprüft und, falls die Regeldifferenz
einen positiven Wert aufweist, dem nachgeordneten Regler 20 zugeführt. Andernfalls,
das heißt bei
negativer beziehungsweise verschwindender Regeldifferenz, wird dem
Regler 20 der Wert Null zugeführt.
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Der
Regler 20 bildet in Abhängigkeit
der ihm zugeführten
nichtverschwindenden Regeldifferenz einen eine Korrekturmenge repräsentierenden
Korrekturwert K, der vorzugsweise negativ ist und unter Verwendung
des dem Regler 20 nachgeordneten Addierers 14 zu
einer einzuspritzenden Kraftstoffmenge q_Fahrer hinzuaddiert wird,
die in Abhängigkeit
eines Fahrerwunsches gebildet worden ist.
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Eine
dementsprechend um den Korrekturwert K korrigierte, von dem Fahrerwunsch
abhängige,
Kraftstoffmenge q_Fahrer + K wird schließlich der Brennkraftmaschine 100 zugeführt. Durch
das vorstehend beschriebene Verfahren ist vorteilhaft eine adaptive
Regelung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge gewährleistet,
die das Einhalten von Emissionsgrenzwerten, insbesondere eines Rauchgasgrenzwerts
abhängig
von unterschiedlichen Betriebszuständen, insbesondere abhängig von
einer Drehzahl n der Brennkraftmaschine 100, ermöglicht.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist ein drehzahlabhängiges
Korrekturkennfeld 15 vorgesehen, das in Abhängigkeit
einer ihm zugeführten
Drehzahl n der Brennkraftmaschine 100 und des Korrekturwerts
K entsprechende Zusammenhänge
zwischen den verarbeiteten Betriebsgrößen lernt bzw. speichert, und
das beispielsweise zur Initialisierung des Reglers 20 eingesetzt
werden kann. Die für
den Einsatz des Korrekturkennfelds 15 erforderlichen Signale
beziehungsweise Signalpfade sind der Übersichtlichkeit halber in 3a durch
gestrichelte Linien angedeutet. Alternativ zu der Implementierung des
Korrekturfelds 15 in dem Regler 20 beziehungsweise
eingangsseitig desselben kann das Korrekturkennfeld 15 auch
direkt mit dem in dem Funktionsblock 12 vorhandenen Kennfeld
kombiniert werden.
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Eine
weitere sehr vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
ermöglicht
unter Berücksichtigung
des erfindungsgemäß gebildeten Druckmittelwerts
eine Erkennung von Verbrennungsaussetzern der Brennkraftmaschine
100.
Hierbei wird der Druckmittelwert
Δp in
einem Differenzierer
16, der Bestandteil der in
3b abgebildeten
Reglerstruktur ist, differenziert, das heißt, an dem Ausgang des Differenzierers
16 ist
die erste zeitliche Ableitung
verfügbar. Der dem Differenzierer
16 nachgeordnete Funktionsblock
17 überprüft die erste
zeitliche Ableitung
auf das Unterschreiten eines
vorgebbaren negativen Schwellwerts und gibt in Abhängigkeit
hiervon eine logische Ausgangsgröße mit einem
entsprechenden Wert aus. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Funktionsblock
17 einen
Wert von logisch eins ausgibt, wenn die erste zeitliche Ableitung
kleiner ist als der bereits
erwähnte
negative Schwellwert. Bei einer dementsprechend starken zeitlichen Verringerung
des Druckmittelwerts
Δp wird
von einem Anzeichen für
eine unerwünschte
Verlangsamung, das heißt
eine Verringerung der Drehzahl n der Brennkraftmaschine
100,
ausgegangen. Eine weitere Eingangsgröße der in
3b abgebildeten Reglerstruktur
ist die einem Fahrerwunsch entsprechend einzuspritzende Kraftstoffmenge
q_Fahrer. Diese Kraftstoffmenge q_Fahrer wird in dem ebenfalls in
3b abgebildeten
Funktionsblock
18 auf das Überschreiten einer vorgebbaren
Mindesteinspritzmenge hin überprüft. Sofern
die einem Fahrerwunsch entsprechend einzuspritzende Kraftstoffmenge
q_Fahrer größer ist
als die vorgebbare Mindesteinspritzmenge, gibt der Funktionsblock
18 den Wert
logisch Eins aus; andernfalls gibt der Funktionsblock
18 den
Wert logisch Null aus.
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Die
von den Funktionsblöcken 17, 18 gelieferten
logischen Signale werden in einem nachgeordneten UND-Glied 19 entsprechend
miteinander verknüpft,
so dass an einem Ausgang des UND-Glieds 19 ein Logiksignal
VA erhalten wird, das durch einen Signalwert von logisch Eins einen
Verbrennungsaussetzer anzeigt.
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Durch
eine geeignete Wahl der in den Funktionsblöcken 17, 18 verarbeiteten
Schwellenwerte beziehungsweise Mindesteinspritzmenge kann die Empfindlichkeit
des vorstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erkennung
von Verbrennungsaussetzern in Abhängigkeit des Druckmittelwerts Δp angepasst werden. Die
Berücksichtigung weiterer
Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 100 bei der Auswertung, z.B. die Verwendung
von drehzahlabhängigen
Schwellenwerten usw., ist ebenfalls denkbar.
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Die
in 3c abgebildete Reglerstruktur wird bei einer weiteren
sehr vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dazu verwendet, um in Abhängigkeit
des Druckmittelwerts Δp ein
unerwünschtes
Beschleunigen der Brennkraftmaschine 100 zu erkennen und
kann dementsprechend zu Diagnose- bzw. Überwachungszwecken eingesetzt
werden.
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Als
Eingangsgrößen werden
der in 3c abgebildeten Reglerstruktur – ebenso
wie der in 3b abgebildeten und vorstehend
beschriebenen Reglerstruktur – der
erfindungsgemäß ermittelte Druckmittelwert ΔP sowie eine einem Fahrerwunsch entsprechend
einzuspritzende Kraftstoffmenge q_Fahrer zugeführt.
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Durch
einen zu dem in
3b mit dem Bezugszeichen
16 bezeichneten
vergleichbaren Differenzierer
21 wird bei der in
3c abgebildeten
Reglerstruktur zunächst
die erste zeitliche Ableitung
des Druckmittelwerts
Δp gebildet. Der nachgeordnete
Funktionsblock
22 leitet die erste zeitliche Ableitung
an ein nachgeordnetes Auswertungsglied
23 weiter.
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Die
einem Fahrerwunsch entsprechende einzuspritzende Kraftstoffmenge
q_Fahrer wird ebenfalls – durch
den Differenzierer 24 – differenziert, so
dass an dem Ausgang des Differenzierers 24 die erste zeitliche
Ableitung q_Fahrer . verfügbar
ist. Erfindungsgemäß wird auch
diese Größe dem Auswertungsglied 23 zugeführt.
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Vorliegend
ist das Auswertungsglied
23 beispielsweise als Dividierer
ausgebildet, der einen Quotienten aus der ersten zeitlichen Ableitung
des Druckmittelwerts
Δp und aus der ersten zeitlichen
Ableitung q_Fahrer . der dem Fahrerwunsch entsprechenden Kraftstoffmenge
q_Fahrer bildet und an seinem Ausgang in Form eines entsprechenden Quotientensignals
Q zur Verfügung
stellt.
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Das
von dem Dividierer 23 ausgegebene Quotientensignal Q wird
durch einen nachgeordneten Funktionsblock 25 auf das Überschreiten
eines vorgebbaren positiven Schwellwerts hin überprüft. Sofern das Quotientensignal
Q größer ist
als der vorgebbare positive Schwellwert, gibt der Funktionsblock 25 ein
dem Zustand logisch eins entsprechendes Logiksignal aus, das das
Vorliegen einer unerwünschten
Beschleunigung der Brennkraftmaschine 100 (1)
anzeigt. Dementsprechend weist das Ausgangssignal des Funktionsblocks 25 einen
Wert von logisch Null auf, wenn das Quotientensignal Q kleiner als
der zu überprüfende vorgebbare
Schwellwert ist und daher nicht auf eine unerwünschte Beschleunigung der Brennkraftmaschine 100 zu
schließen ist.
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Zur
Vermeidung numerischer Probleme bei der Auswertung der ersten zeitlichen
Ableitung q_Fahrer . kann erfindungsgemäß ferner
ein weiterer Funktionsblock 26 vorgesehen sein, der dem
Differenzierer 24 nachgeordnet ist, und der im Falle einer verschwindenden
ersten zeitlichen Ableitung q_Fahrer . anstelle des Werts Null einen von
Null verschiedenen und durch den Funktionsblock 27 zur Verfügung gestellten
Mindestwert an das Auswerteglied 23 ausgibt, um eine Division
durch Null zu vermeiden.
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Bei
alternativen, dem Fachmann bekannten Ausgestaltungsformen des Auswerteglieds 23,
die nicht auf einer Division der zugeführten Größen beruhen, kann auf die Funktionsblöcke 26, 27 verzichtet werden.
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Die
vorstehend unter Bezugnahme auf den Drucksignalverlauf p in 2 beschriebene
Bildung des Druckmittelwerts Δp kann
vorteilhaft auch eine Filterung des messtechnisch erfassten Drucksignals p
aufweisen, wobei, der entsprechend gefilterte Drucksignalverlauf
zur Bildung der Druckwerte Δp herangezogen
wird. Die zeitliche Lage der in 2 mit den
geschweiften Klammern ZP1,.., ZP4 bezeichneten Zündperioden kann beispielsweise
in Abhängigkeit
einer Ansteuerung entsprechender Auslassventile der Brennkraftmaschine 100 (1)
ermittelt werden, wobei insbesondere bei vier Zylinder aufweisenden
Brennkraftmaschinen eine verhältnismäßig große Präzision hinsichtlich
der Zylinderzuordnung erzielt wird, weil sich deren Gaswechselphasen
nicht signifikant überschneiden
und sich dementsprechend die Effekte der in den einzelnen unterschiedlichen
Zylindern stattfindenden Verbrennungen auf das Drucksignal p eindeutig
zuordnen lassen.
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Generell
wird zur Steigerung der Präzision des
erfindungsgemäßen Verfahrens
eine Vielzahl von aufeinander folgenden Zündperioden der Brennkraftmaschine 100 betrachtet,
um den erfindungsgemäßen Druckmittelwert Δp zu bilden. Bei einer alternativen
Verfahrensvariante, die die Erkennung von Verbrennungsaussetzern
der Brennkraftmaschine 100 zum Gegenstand hat, kann jedoch
vorteilhaft auch eine verhältnismäßig geringe
Zahl zeitlich aufeinander folgender Zündperioden oder sogar nur eine
einzelne Zündperiode
betrachtet werden. In diesem Fall ist der Druckmittelwert Δp identisch mit dem in 2 durch
den Doppelpfeil symbolisierten Druckwert Δp.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann vorteilhaft sowohl bei selbstzündenden wie auch bei fremdgezündeten Brennkraftmaschinen
eingesetzt werden.