DE102008043315A1 - Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine und Steuer- und/oder Regeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine - Google Patents

Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine und Steuer- und/oder Regeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine Download PDF

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Axel Loeffler
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren (71) zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (11), wobei die Brennkraftmaschine (11) ein Luft- und Abgassystem (17) zum Zuleiten von Luft (40) zu mindestens einen Brennraum (15) der Brennkraftmaschine (11) und zum Ableiten von Abgasen (70) aus dem Brennraum (15) aufweist und das Verfahren (71) folgende Schritte umfasst: Erfassen (77) eines Brennraumdrucks (p) innerhalb des Brennraums (15) der Brennkraftmaschine (11) und Berechnen (67, 95) einer Stellgröße (s1, s2, s3) zum Einstellen mindestens eines Aktors (29, 33, 35) der Brennkraftmaschine (11) in Abhängigkeit von mindestens einer physikalischen Größe (mL, p2, t2, lambda) der dem Brennraum zugeleiteten Luft (40) und/oder der von dem Brennraum abgeleiteten Abgase (70). Um ein Verfahren (71) zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (11) anzugeben, mit dem physikalische Größen der Brennkraftmaschine (11), insbesondere des Luft- und Abgassystems (17), geregelt werden können und das mit geringem Aufwand und somit kostengünstig realisierbar ist, wird vorgeschlagen, dass das Verfahren (71) folgenden weiteren Schritt umfasst. Ermitteln (85) der physikalischen Größe (mL, p2, t2, lambda) in Abhängigkeit von dem Brennraumdruck (p).

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, wobei die Brennkraftmaschine ein Luft- und Abgassystem zum Zuleiten von Luft zu mindestens einen Brennraum der Brennkraftmaschine und zum Ableiten von Abgasen aus dem Brennraum aufweist und das Verfahren folgende Schritte umfasst: Erfassen eines Brennraumdrucks innerhalb des Brennraums der Brennkraftmaschine und Berechnen einer Stellgröße zum Einstellen mindestens eines Aktors der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von mindestens einer physikalischen Größe der dem Brennraum zugeleiteten Luft und/oder der von dem Brennraum abgeleiteten Abgase.
  • Die Publikation A. Gotter, S. Pischinger: "Flexibler Forschungssteuerrechner mit pmi-geführter Softwarestruktur für Benzin-Direkteinspritzung", Tagungsband 2 des 7. Internationalen Stuttgarter Symposiums Automobil- und Motorentechnik, März 2007, Vieweg-Verlag, S. 27–45, zeigt eine Steuer- oder Regeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine. Beim Betrieb dieser Steuer- oder Regeleinrichtung wird mittels eines Brennraumdruckaufnehmers ein Brennraumdruck erfasst und ein entsprechendes Brennraumdrucksignal erzeugt, das an die Steuer- und/oder Regeleihrichtung weitergeleitet wird.
  • Ferner sind aus dem Fachbuch E. Rasmussen, C. K. I. Williams: "Gaussian processes for machine learning", MIT Press, 2006, Verfahren des maschinellen Lernens, die auf Gauß-Prozessen beruhen, bekannt.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine anzugeben, mit dem physikalische Größen der Brennkraftmaschine, insbesondere des Luft- und Abgassystems, geregelt werden können und das mit geringem Aufwand und somit kostengünstig realisierbar ist.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bei der Steuerung und/oder Regelung einer Brennkraftmaschine geht es vor allem darum, eine optimale Verbrennung innerhalb des Brennraums der Brennkraftmaschine sicherzustellen, um beispielsweise geringe Schadstoffemissionen und geringe Kraftstoffverbräuche zu erreichen. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass zum Steuern oder Regeln eines untergeordneten Systems oder Teilsystems wie das Luft- und Abgassystem der Brennkraftmaschine Größen, die einen Verbrennungsprozess im Brennraum unmittelbar charakterisieren, wie der Brennraumdruck herangezogen werden können und dass die Verbrennung lediglich indirekt charakterisierende Hilfsgrößen, wie beispielsweise ein Frischluftmassenstrom, eine Abgasrückführungsrate (AGR-Rate) oder ein Saugrohr- beziehungsweise Ladedruck nicht erfasst werden müssen. Ein Kerngedanke der Erfindung besteht also darin, das Luft- und Abgassystem der Brennkraftmaschine unmittelbar in Abhängigkeit von dem Brennraumdruck zu steuern beziehungsweise zu regeln.
  • Durch die Erfindung wird erreicht, dass zumindest ein Teil der messbaren physikalischen Größen der dem Brennraum zugeleiteten Luft und/oder der vom Brennraum angeleiteten Abgase nicht mittels spezieller Sensoren wie beispielsweise ein Luftmassenstromsensor, ein Drucksensor, eine Lambdasonde oder dergleichen erfasst werden müssen, sondern einfach unter Verwendung des Brennraumdrucks, der beispielsweise mittels eines Brennraumdrucksensors erfasst werden kann, ermittelt werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ersetzt somit real vorhandene Sensoren mit Ausnahme des Brennraumdrucksensors durch modellbasierte virtuelle Sensoren. Somit können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Brennkraftmaschinen betrieben werden, die relativ wenige Sensoren aufweisen und somit besonders kostengünstig hergestellt werden können.
  • Bei der Brennkraftmaschine kann es sich um eine Hubkolbenmaschine, beispielsweise um eine Diesel-Brennkraftmaschine oder um eine Otto-Brennkraftmaschine handeln.
  • Es ist besonders bevorzugt, dass ein Drehwinkel einer Welle, vorzugsweise einer Kurbelwelle, der Brennkraftmaschine erfasst wird, anhand des Drehwinkels ein momentanes Volumen des Brennraums ermittelt wird und die physikalische Größe in Abhängigkeit von dem Volumen gebildet wird. Bei dem Drehwinkel und dem Volumen handelt es sich vorzugsweise um Momentanwerte, wobei das momentane Volumen in Anhängigkeit von dem momentanen Drehwinkel ermittelt wird. Das von dem Drehwinkel abhängige Volumen des Brennraums ist von dem geometrischen Aufbau der Brennkraftmaschine, insbesondere des Brennraums und eines sich innerhalb des Brennraums hin und her bewegbaren Kolbens, abhängig. Zum Ermitteln des Volumens kann eine Volumenfunktion beispielsweise in Form einer Berechnungsvorschrift oder einer Tabelle vorgehalten werden, die den Drehwinkel auf das Volumen abbildet. Vorzugsweise werden der Brennraumdruck und das Volumen während einer Rotation der Welle für bestimmte Werte des Drehwinkels, vorzugsweise in Schritten zu jeweils einem Grad, erfasst. Auf diese Weise kann der Verlauf des Brennraumdrucks und des Volumens, die Zustandsgrößen des Verbrennungsprozesses innerhalb des Brennraums bilden, erfasst werden. Der Brennraumdruck und der Drehwinkel beziehungsweise das Volumen bilden Eingangsgrößen zum Ermitteln der physikalischen Größe. Als weitere Eingangsgrößen können von der Brennkraftmaschine erzeugter Körperschall, ein Ionenstrom im Brennraum und/oder eine Last der Brennkraftmaschine erfasst oder ermittelt werden.
  • Weiter ist bevorzugt, dass zum Ermitteln der mindestens einen physikalischen Größe mindestens eine Kenngröße in Abhängigkeit von dem Brennraumdruck und/oder dem Drehwinkel berechnet wird. Die Kenngröße entspricht also einem Verbrennungsmerkmal, das den im Brennraum ablaufenden Verbrennungsprozess charakterisiert. Hierdurch wird erreicht, dass viele Wertepaare, die jeweils einen Wert für den Brennraumdruck und einen Wert für den Drehwinkel umfassen, zu einer oder einigen wenigen Kenngrößen verdichtet werden. Es kann vorgesehen werden, dass die Kenngröße für einen bestimmten Zylinder und/oder für die Dauer eines Arbeitsspiels der Brennkraftmaschine berechnet wird. Anhand dieser Kenngröße wird dann die physikalische Größe ermittelt. Bevor die physikalische Größe ermittelt wird, wird also zunächst in Anhängigkeit von den Eingangsgrößen die Kenngröße berechnet, die dann zum Ermitteln der physikalischen Größe herangezogen wird. Es ist auch denkbar, anstelle die Kenngröße bzw. die physikalische Größe für die Dauer eines Arbeitsspiels zu ermitteln, einen Verlauf der physikalischen Größe und/oder der Kenngröße in Abhängigkeit von dem Verlauf des Drehwinkels innerhalb des Arbeitsspiels zu ermitteln.
  • Als Kenngröße können beispielsweise die folgenden Größen herangezogen werden: Ein indizierter Mitteldruck; ein Drehwinkel, bei dem zumindest in etwa die Hälfte der Energie eines im Brennraum befindlichen Kraftstoffs umgesetzt wurde (z. B. Lage des 50-Prozent-Umsatzpunktes); eine Verbrennungsdauer; ein maximaler Druckgradient des Brennraumdrucks; ein maximaler Brennraumdruck; ein Druck bei einem vorgegebenen Drehwinkel vor dem Einsetzen der Verbrennung; der Drehwinkel, bei dem der maximale Brennraumdruck auftritt; und/oder der Drehwinkel, bei dem der Druckgradient maximal ist. Darüber hinaus kann zum Ermitteln der physikalischen Größe ein von einer Drehzahl der Welle und einer Last, insbesondere eines Lastmoments, der Brennkraftmaschine charakterisierter Betriebspunkt der Brennkraftmaschine berücksichtigt werden.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die physikalische Größe mittels eines datenbasierten Modells eines Zusammenhangs zwischen der Kenngröße und der physikalischen Größe, vorzugsweise als Mittelwert über einen vorgegebenen Bereich des Drehwinkels, ermittelt wird. Der vorgegebene Bereich des Drehwinkels kann einem Arbeitsspiel der Brennkraftmaschine entsprechen. Ein datenbasiertes Modell umfasst eine Datenbasis, mit deren Hilfe mittels eines Regressionsverfahrens anhand der Kenngröße auf einen Wert der physikalischen Größe geschlossen werden kann. Es kann also auf eine aufwändige und komplizierte explizite Modellierung der komplexen physikalischen Zusammenhänge zwischen dem Verbrennungsprozess und den physikalischen Größen der dem Brennraum zugeleiteten Luft verzichtet werden, wodurch die Realisierung des Verfahrens erheblich erleichtert wird. Es wird also zunächst anhand des Verlaufs des Brennraumdrucks und des Volumens, vorzugsweise mittels Signalverarbeitungsmittel, die mindestens eine Kenngröße berechnet und anschließend in Abhängigkeit von der Kenngröße mittels des datenbasierten Modells die physikalische Größe ermittelt.
  • Hierbei ist bevorzugt, dass mittels des datenbasierten Modells ein Vertrauensmaß ermittelt wird, das ein Vertrauensintervall der ermittelten physikalischen Größe charakterisiert. Hierdurch kann beim Betrieb der Brennkraftmaschine die Güte der mittels des datenbasierten Modells geschätzten Werte der physikalischen Größe überprüft werden. Falls das Vertrauensmaß außerhalb eines zulässigen Bereichs liegt, können geeignete Aktionen ausgelöst beziehungsweise durchgeführt werden.
  • Es kann vorgesehen werden, dass zum Erfassen des Zusammenhangs zwischen der Kenngröße und der physikalischen Größe das Modell kalibriert wird, indem die Kenngröße und die physikalische Größe zusammen, vorzugsweise gleichzeitig, erfasst werden und Trainingsdaten für das Modell aus der erfassten Kenngröße und der erfassten physikalischen Größe berechnet werden. Es wird also ein Verfahren des maschinellen Lernens zum Kalibrieren des Modells verwendet. Geeignete Verfahren sind beispielsweise Support-Vektor-Machines (SVM), neuronale Netze und/oder Gauss-Prozesse.
  • Vorzugsweise wird das datenbasierte Modell global, d. h. zumindest weitgehend im gesamten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine kalibriert.
  • Es ist besonders bevorzugt, dass das für einen bestimmten Typ der Brennkraftmaschine vorkalibriert wird. Hierbei kann vorgesehen werden, dass das Vorkalibrieren mit einer speziellen Brennkraftmaschine, die denselben Grundaufbau aufweist wie diejenige Brennkraftmaschine, mit der die weiteren Schritte des Verfahrens ausgeführt werden soll, jedoch zusätzlich Sensoren zum Erfassen der mindestens einen physikalischen Größe aufweist. Die spezielle Brennkraftmaschine kann in ein speziell ausgerüstetes Probefahrzeug, das sich von in einer Serie hergestellten Kraftfahrzeugen unterscheidet, eingebaut sein. Hierbei können Werte der physikalischen Größe zusammen mit Werte für den Verlauf des Brennraumdrucks und des Brennraumvolumens und/oder zusammen mit Werte der Kenngröße während des Betriebs der Brennkraftmaschine gespeichert werden und nach dem Betrieb der Brennkraftmaschine, das heißt offline, ausgewertet werden, um die Trainingsdaten zu berechnen.
  • Für den Fall, dass die Brennkraftmaschine einen Sensor zum Erfassen zumindest einer physikalischen Größe aufweist, kann das Modell während des Betriebs der Brennkraftmaschine nachkalibriert werden. Bei einer solchen Nachkalibrierung wird das Modell durch ein so genanntes Online-Training aktualisiert.
  • Das Nachkalibrieren kann ausgelöst werden, wenn das Vertrauensmaß der physikalischen Größe außerhalb eines zulässigen Bereichs liegt. Durch das Nachkalibrieren wird die Datenbasis des Modells korrigiert und/oder erweitert, so dass es in der Lage ist, die physikalische Größe mit einem besseren Vertrauensmaß zu ermitteln.
  • Vorzugsweise weist die Brennkraftmaschine mehrere Brennräume auf, und der Brennraumdruck beziehungsweise die Kenngröße werden nur für einen Brennraum erfasst beziehungsweise ermittelt. Eine solche Leitzylinder-Lösung ermöglicht eine relativ kostengünstige Realisierung des Verfahrens.
  • Um das Verfahren vergleichsweise zuverlässig ausführen zu können und um eine Diagnose der einzelnen Brennräume der Brennkraftmaschine zu ermöglichen, kann alternativ hierzu vorgesehen werden, dass der Brennraumdruck beziehungsweise die Kenngröße für jeden Brennraum der Brennkraftmaschine gesondert ermittelt wird. Hierbei kann ein zeitlicher Mittelwert der Kenngrößen der einzelnen Brennräume berechnet werden, so dass die physikalische Größe individuell für jeden Brennraum berechnet werden kann (zylinderindividuelle Berechnung). Alternativ oder ergänzend hierzu kann auch ein Mittelwert der Kenngröße über die einzelnen Brennräume der Brennkraftmaschine hinweg gebildet werden. Auf diese Weise wird die physikalische Größe global für die Brennkraftmaschine in ihrer Gesamtheit berechnet (zylinderglobale Berechnung).
  • Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können eine Vielzahl von physikalischen Größen des Luft- und Abgassystems ermittelt werden. Es ist jedoch bevorzugt, dass als physikalische Größe ein Luftmassenstrom der über ein Saugrohr zum Brennraum zugeleiteten Luft, ein Saugrohrdruck zwischen einer Drosselvorrichtung des Saugrohrs zum Drosseln des Luftmassenstroms und dem Brennraum, ein Abgasrückführanteil und/oder ein Luftzahl der Abgase ermittelt werden. Das Luft- und Abgassystem der Brennkraftmaschine kann eine Aufladevorrichtung aufweisen. In diesem Fall kann anstelle des Saugrohrdrucks oder zusätzlich zum Saugrohrdruck als physikalische Größe ein Ladedruck, das heißt ein Druck in einem Bereich des Saugrohrs zwischen der Aufladevorrichtung und der Drosselvorrichtung ermittelt werden. Dadurch dass die Luftzahl direkt anhand des Brennraumdrucks ermittelt wird, kann eine in dem Luft- und Abgassystem üblicherweise vorgesehene Lambdasonde entfallen.
  • Es ist bevorzugt, dass als Stellgröße ein erstes Stellsignal zum Einstellen eines Öffnungsgrades der Drosselvorrichtung, ein zweites Stellsignal zum Einstellen eines Öffnungsgrades eines Abgasrückführventils und/oder eine dritte Stellgröße zum Einstellen eines Ladedruckstellers der Aufladevorrichtung der Brennkraftmaschine berechnet werden. Bei der Aufladevorrichtung kann es sich um einen Abgasturbolader, vorzugsweise um einen Abgasturbolader mit variabler, mittels des Ladedruckstellers verstellbaren Turbinengeometrie oder mit einem mittels des Ladedruckstellers einstellbaren Bypass-Ventil handeln.
  • Als weitere Lösung der Aufgabe wird eine Steuer- oder Regeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 14 vorgeschlagen. Wird eine Brennkraftmaschine mit einer solchen Steuer- und/oder Regeleinrichtung ausgestattet, dann können die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einfache Weise realisiert werden. Insbesondere kann die Anzahl der Sensoren des Luft- und Abgassystems reduziert werden. Im Idealfall kann auf diese Sensoren sogar vollständig verzichtet werden. Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung kann somit in Verbindung mit relativ kostengünstigen Brennkraftmaschinen eingesetzt werden.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in welcher exemplarische Ausführungsformen anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine;
  • 2 eine schematische Darstellung eines Steuergeräts der Brennkraftmaschine aus 1;
  • 3 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine;
  • 4 ein Diagramm eines Brennraumdrucks und eines Brennraumvolumens in Abhängigkeit von einem Drehwinkel einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine;
  • 5 ein Diagramm eines Heizverlaufs eines Verbrennungsvorgangs in einem Brennraum der Brennkraftmaschine; und
  • 6 ein Diagramm eines Druckgradienten des Brennraumdrucks in Abhängigkeit von dem Drehwinkel der Kurbelwelle.
  • Die in 1 gezeigte als Dieselbrennkraftmaschine ausgeführte Brennkraftmaschine 11 weist einen Motorblock 13 mit mehreren Brennräumen 15 auf, von denen jedoch nur einer dargestellt ist. An dem Brennraum 15 ist ein Luft- und Abgassystem 17 angeordnet. Das Luft- und Abgassystem 17 umfasst ein Saugrohr 19, ein Abgasrohr 21 und einen Abgasrückführungskanal 23.
  • Das Saugrohr 19 endet an einem Einlass des Brennraums 15, der mittels eines nicht dargestellten Einlassventils verschließbar ist. In dem Saugrohr 19 ist ein Verdichter 25 eines Abgasturboladers 27 angeordnet. Zwischen dem Verdichter 25 und dem Brennraum 15 weist das Saugrohr 19 eine Drosselvorrichtung 29 auf. Das Abgasrohr 21 ist an einem Auslass des Brennraums 15 angeordnet, der mit einem nicht gezeigten Auslassventil verschließbar ist. Innerhalb des Abgasrohrs 21 ist eine Turbine 31 des Abgasturboladers 27 angeordnet. Die Turbine 31 weist eine variable Turbinengeometrie auf, welche mittels eines Ladedruckstellers 33 des Abgasturboladers 27 verstellbar ist.
  • Der Abgasrückführungskanal 23 verbindet einen Abschnitt des Abgasrohrs 21 zwischen dem Auslass des Brennraums 15 und der Turbine 31 mit einem Abschnitt des Saugrohrs 19 zwischen dem Verdichter 25 und dem Einlass des Brennraums 15. Ein Öffnungsgrad des Abgasrückführungskanals 23 ist mittels eines am Abgasrückführungskanal 23 angeordneten einstellbaren Abgasrückführungsventils 35 einstellbar. Bei Bedarf kann der Abgasrückführungskanal 23 mittels des Abgasrückführungsventils 35 vollständig verschlossen werden.
  • In Strömungsrichtung (Pfeil 37) vor dem Verdichter 25 ist im Saugrohr 19 ein Luftmassenstromsensor 39 zum Erfassen eines Luftmassenstroms mL von in das Saugrohr 19 einströmender Luft 40 angeordnet. Ferner weist das Saugrohr 19 zwischen der Drosselvorrichtung 29 und dem Einlass des Brennraums 15 einen Temperatursensor 41 zum Erfassen einer Ladelufttemperatur t2 sowie einen Saugrohrdrucksensor 43 zum Erfassen eines Saugrohrdrucks p2 im Abschnitt des Saugrohrs 19 zwischen dem Verdichter 25 und dem Einlass des Brennraums 15 auf. In der gezeigten Ausführungsform ist der Saugrohrdrucksensor 43 in Strömungsrichtung 37 nach einer Mischstelle, das heißt in Strömungsrichtung 37 hinter einer Mündung des Abgasrückführungskanals 23 in das Saugrohr 19 angeordnet. Abweichend hiervon kann der Saugrohrdrucksensor 43 auch in Strömungsrichtung 37 vor dieser Mischstelle angeordnet werden. Anstelle des Saugrohrdruckssensors 43 kann auch ein Ladedrucksensor (nicht gezeigt) zum Erfassen eines Laderucks p2 innerhalb des Saugrohrs 19 zwischen dem Verdichter 25 und der Drosselvorrichtung 29 vorgesehen werden.
  • Der Brennraum 15 weist einen Brennraumdrucksensor 45 zum Erfassen eines Brennraumdrucks p auf. Der Brennraum 15 ist derart mechanisch mit einer Kurbelwelle 47 der Brennkraftmaschine 11 gekoppelt, dass ein eindeutiger Zusammenhang zwischen einem Drehwinkel φ der Kurbelwelle 47 und einem Volumen V des Brennraums 15 besteht. An der Kurbelwelle 47 ist ein Kurbelwellensensor 49 zum Erfassen des momentanen Drehwinkels φ der Kurbelwelle 47 angeordnet.
  • Ferner weist die Brennkraftmaschine 11 ein nicht näher beschriebenes Kraftstoffsystem 51 auf, das beispielsweise als ein Einspritzsystem ausgebildet sein kann.
  • Der Luftmassenstromsensor 39, der Temperatursensor 41, der Saugrohrdrucksensor 43, der Brennraumdrucksensor 45 sowie der Kurbelwellensensor 49 sind mit einem Steuergerät 53 der Brennkraftmaschine 11 verbunden. Ausgänge des Steuergeräts 53 sind mit den Aktoren der Brennkraftmaschine 11, nämlich der verstellbaren Drosselvorrichtung 29, dem verstellbaren Abgasrückführungsventil 35 und mit dem Ladedrucksteller 33 verbunden.
  • Wie in 2 dargestellt ist, umfasst das Steuergerät 53 Signalverarbeitungsmittel 55. Die Signalverarbeitungsmittel 55 weisen einen Eingang auf, an welchem ein Ausgang des Brennraumdrucksensors 45 angeschlossen ist. An einem weiteren Eingang der Signalverarbeitungsmittel 55 ist ein Ausgang des Kurbelwellensensors 49 angeschlossen.
  • Ferner weisen die Signalverarbeitungsmittel 55 mehrere Ausgänge zum Ausgeben von Kenngrößen 57 eines im Brennraum 15 ablaufenden Verbrennungsprozesses auf. Die Kenngrößen 57 werden weiter unten im Detail beschrieben.
  • Die Ausgänge der Signalverarbeitungsmittel 55 zum Ausgeben der Kenngrößen 57 sind mit entsprechenden Eingängen von Schätzmitteln 59 zum Schätzen physikalischer Größen insbesondere des Luft- und Abgassystems 17 der Brennkraftmaschine 11 verbunden. Ein weiterer Eingang der Schätzmittel 59 ist mit einem Ausgang von Rechenmittel 61 zum Berechnen einer Last l der Brennkraftmaschine 11 verbunden. Die Schätzmittel 59 weisen ein datenbasiertes Modell 63 mit einer Datenbasis 65 auf. Die Schätzmittel 59 weisen einen Ausgang zum Ausgeben geschätzter Istwerte 60 der physikalischen Größen, insbesondere zum Ausgeben eines geschätzten Istwerts p2i des Saugrohrdrucks p2 (bzw. des Ladedrucks p2), einen Ausgang zum Ausgeben eines geschätzten Istwerts einer Abgasrückführungsrate rAGRi und einen Ausgang zum Ausgeben eines geschätzten Istwerts mLi des Luftmassenstroms mL auf. Die letztgenannten Ausgänge sind an entsprechende Eingänge eines Regelelements 67 zum Regeln des Luft- und Abgassystems 17 angeschlossen.
  • Das Steuergerät 53 weist außerdem einen Sollwertgeber 69 auf, wobei ein Ausgang des Sollwertgebers 69 zum Ausgeben eines Sollwertvektors R, der mindestens einen Sollwert umfasst, an einen weiteren Eingang des Regelelements 67 angeschlossen ist. Eingänge des Sollwertgebers 69 sind mit dem Ausgang der Rechenmittel 61 sowie mit dem Brennraumdrucksensor 45 und dem Kurbelwellensensor 49 verbunden.
  • Das Regelelement 67 weist einen ersten Ausgang zum Erzeugen eines ersten Stellsignals s1 auf, der an die Drosselvorrichtung 29 angeschlossen ist. Ein zweiter Ausgang des Regelelements 67 zum Erzeugen eines zweiten Stellsignals s2 ist mit dem Abgasrückführungsventil 35 verbunden. Ein dritter Ausgang des Regelelements 67 zum Erzeugen eines dritten Stellsignals s3 ist an den Ladedrucksteller 33 angeschlossen.
  • Es kann vorgesehen werden, dass die Schätzmittel 59 zusätzlich Eingänge aufweisen, an die der Luftmassenstromsensor 39, der Temperatursensor 41 und der Saugrohrdrucksensor 43 angeschlossen sind.
  • Ferner kann vorgesehen werden, dass die Schätzmittel 59 zusätzlich einen weiteren Ausgang zum Ausgeben eines Signals, das einen geschätzten Ist-Wert λi einer Luftzahl charakterisiert. Dieser Ausgang kann mit einem entsprechenden Eingang des Regelelements 67 verbunden sein.
  • Beim Betrieb der Brennkraftmaschine 11 wird über das Saugrohr 19 Frischluft angesaugt und mittels des Verdichters 25 verdichtet. Falls das Abgasrückführungsventil 35 nicht vollständig geschlossen ist, wird der Frischluft ein gewisser Anteil an Abgasen 70 zugemischt, so dass die dem Brennraum 15 zugeführte Luft 40 ein Gemisch aus Frischluft und den Abgasen 70 darstellt. Während das Luft- und Abgassystem 17 dem Brennraum 15 Luft zuführt und über das Abgasrohr 21 Abgase 70 abführt, führt das Kraftstoffsystem 51 dem Brennraum 15 Kraftstoff zu, der dann bei geschlossenem Einlassventil und Auslassventil verbrannt wird. Die bei dem entsprechenden Verbrennungsprozess innerhalb des Brennraums 15 entstehende Energie wird in ein Drehmoment an der Kurbelwelle 47 bzw. in eine Drehbewegung der Kurbelwelle 47 umgesetzt. Zur Steuerung und/oder Regelung des Luft- und Abgassystems 17 stellt das Steuergerät 53 die Aktoren 29, 33 und 35 so ein, dass sich bestimmte Zielgrößen des Luft- und Abgassystems 17, wie beispielsweise der Luftmassenstrom mL, die Ladelufttemperatur t2 oder der Saugrohrdruck p2 (bzw. der Ladedruck p2), auf einen gewünschten Wert einstellen. Der gewünschte Wert kann mittels des Sollwertgebers 69 vorgegeben werden, wobei der Sollwertgeber 69 den gewünschten Wert als Sollwert innerhalb des Sollwertvektors R dem Regelelement 67 zu Verfügung stellt. Als Eingangsgröße verwendet das Steuergerät 53 lediglich den Brennraumdruck p für verschiedene Werte des Drehwinkels φ. Hierzu erfasst das Steuergerät 53 mittels des Brennraumdrucksensors 45 für vorgegebene Drehwinkel φ, nämlich in Schritten zu jeweils 1°, den Brennraumdruck p. Abweichend von den Schritten von jeweils 1° können auch Schritte von beispielsweise 0,5° 2°, 2,5° usw. vorgesehen werden.
  • Im Folgenden wird anhand der 36 ein von dem Steuergerät 53 ausgeführtes Verfahren 71 zum Betreiben der Brennkraftmaschine 11 näher erläutert. Nach einem Start 73 des Verfahrens 71 werden in einem ersten Schritt 75 die Schätzmittel 59 vorkalibriert. Dieses Vorkalibrieren 75 kann nur in Verbindung mit einer solchen Brennkraftmaschine 11 ausgeführt werden, die die Sensoren 39, 41 und 43 sowie gegebenenfalls eine am Abgasrohr 21 angeordnete Lambdasonde (nicht gezeigt) aufweist. Bei einer solchen Brennkraftmaschine 11 kann es sich um eine speziell für Prüfzwecke hergestellte Brennkraftmaschine 11 handeln, die beispielsweise in einem Prüfstand oder in einem Probefahrzeug betrieben wird. Beim Vorkalibrieren 75 werden für verschiedene Betriebszustände der Brennkraftmaschine 11 die Kenngrößen 57 mittels der Signalverarbeitungsmittel 55 berechnet und anhand der berechneten Kenngrößen 57 und den mittels der Sensoren 39, 41 und 43 erfassten Sensorgrößen mL, t2 und p2 Trainingsdaten berechnet und in die Datenbasis 65 des datenbasierten Modells 63 eingefügt. Beim Vorkalibrieren 75 wird nach Möglichkeit zumindest annähernd der gesamte Betriebsbereich der Brennkraftmaschine 11 durchlaufen, so dass für eine möglichst große Zahl an möglichen Betriebspunkten der Brennkraftmaschine 11 Trainingsdaten für das datenbasierte Modell 63 generiert werden.
  • Es kann vorgesehen werden, dass bei serienmäßig hergestellten Exemplaren der Brennkraftmaschine 11 die Sensoren 39, 41 und 43 nicht vorgesehen sind oder nur ein Teil dieser Sensoren 39, 41, 43 vorhanden ist. In diesem Fall ist bei dem für eine solche Brennkraftmaschine 11 ausgeführten Verfahren 71 der Schritt 75 zum Vorkalibrieren der Schätzmittel 59 nicht vorhanden. Der Schritt 75 muss nur dann ausgeführt werden, wenn die Datenbasis 65 noch nicht eine ausreichende Menge von Trainingsdaten umfasst. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein bestimmter Typ der Brennkraftmaschine 11 erstmals mit dem Verfahren 71 betrieben wird.
  • Anschließend wird in einem Schritt 77 der Verlauf des Drehwinkels φ zusammen mit dem Verlauf des Brennraumdrucks p erfasst. Hierbei werden einzelne Wertepaare des Drehwinkels φ und des Brennraumdrucks p in konstanten Intervallen des Drehwinkels von beispielsweise Δφ = 1° erfasst. In einer anderen Ausführungsform kann auch ein anderes Intervall Δφ vorgesehen werden, das nicht konstant sein muss, sondern auch variabel sein kann.
  • Im oberen Diagramm der 4 ist ein im Schritt 77 erfasster Verlauf p(φ) des Brennraumdrucks p in Abhängigkeit von dem Drehwinkel φ für ein gesamtes Arbeitsspiel der Brennkraftmaschine 11, das heißt für einen Drehwinkelbereich von 720° der Kurbelwelle 47 dargestellt.
  • Anschließend wird in einem Schritt 79 ein Verlauf V(φ) des momentanen Volumens V des Brennraums 15 in Abhängigkeit von dem Drehwinkel φ ermittelt. Der Zusammenhang zwischen dem Drehwinkel φ und dem Volumen V hängt vom Aufbau der Brennkraftmaschine 11 ab. Dieser Zusammenhang kann beispielsweise in Form einer Tabelle, eines Kennfelds oder einer Berechnungsvorschrift im Steuergerät 53 gespeichert sein. Der Verlauf V(φ) des Volumens V ist im unteren Diagramm der 4 dargestellt. Man erkennt, dass das Volumen V in unteren Totpunkten UT minimal ist und an einem oberen Totpunkt OT einer Gaswechselphase oder einem oberen Totpunkt einer Arbeitsphase (Zünd-OT, ZOT) maximal ist. Ein Hubvolumen ΔV entspricht einer Differenz des Volumens V an den oberen Totpunkten OT, ZOT und einem Volumen Vor an dem unteren Totpunkt OT, d. h. ΔV = VOT – VUT.
  • In einem auf den Schritt 79 folgenden Schritt 81 werden in Abhängigkeit von dem Druckverlauf p(φ) und dem Volumenverlauf V(φ) die Kenngrößen 57 berechnet.
  • Als erste Kenngröße wird ein indizierter Mitteldruck pmi unter Verwendung der Formel
    Figure 00120001
    berechnet.
  • Als weitere Kenngröße wird der Winkel AQ50, bei dem in etwa die Hälfte des im Brennraum 15 befindlichen Kraftstoffs verbrannt ist, berechnet. Dieser Winkel wird auch als ”Verbrennungslage MFB50” oder als ”Lage des 50%-Umsatzpunktes” bezeichnet. Zu diesem Zweck wird zunächst aus dem Druckverlauf p(φ) und dem Volumenverlauf V(φ) ein Heizverlauf Q(φ) unter Verwendung der Gleichung
    Figure 00120002
    berechnet, wobei k einem konstanten Polytropenexponenten entspricht. Hierbei kann beispielsweise über ein Intervall J integriert werden, das etwa 70° vor dem oberen Totpunkt der Arbeitsphase ZOT beginnt und in etwa 70° danach endet, d. h. J = [ZOT – 70°, ZOT + 70°].
  • Der auf diese Weise berechneter Heizverlauf Q(φ) ist in der 5 dargestellt. In dieser Darstellung sind auch ein vorgegebener minimaler Wert Qmin und ein vorgegebener maximaler Wert Qmax des Heizverlaufs Q von φ eingetragen. Der Winkel AQ50 ist derjenige Winkel φ, für den der Heizverlauf den Wert Q(φ) = Qmin + ΔQ/2 aufweist, wobei ΔQ = Qmax – Qmin die Differenz zwischen dem maximalen Wert Qmax und dem minimalen Wert Qmin ist.
  • Als weiterer Parameter wird die Verbrennungsdauer deltaAQ ermittelt. Die Kenngröße deltaAQ ist eine Winkeldifferenz zwischen dem Winkel AQ90 und dem Winkel AQ10. Der Winkel AQ90 ist derjenige Winkel, bei dem der Heizverlauf Q(φ) = Qmin + 0,9·ΔQ beträgt. Dementsprechend ist der Winkel AQ10 der Winkel, bei dem der Heizverlauf Q(φ) = Qmin + 0,1·ΔQ beträgt. Abweichend hiervon können in anderen Ausführungsformen auch andere Winkelwerte zum Berechnen der Verbrennungsdauer deltaAQ herangezogen werden. Beispielsweise kann die Verbrennungsdauer gemäß der Gleichung deltaAQ = AQ85 – AQ15 berechnet werden. Hierbei ist AQ15 der Winkel, bei dem Q(φ) = Qmin + 0,15·ΔQ gilt und AQ85, der Winkel für den Q(φ) = Qmin + 0,85·deltaQ gilt.
  • Ferner kann als Kenngröße ein Maximalwert pmax des Brennraumdrucks und ein dazu gehöriger Wert des Drehwinkels φ = Apmax ermittelt werden (siehe oberes Diagramm der 4).
  • Als weitere Kenngröße wird ein Druck p0 bei einem vorgegebenen Winkel φ0 vor Einsetzen der Verbrennung ermittelt. In der gezeigten Ausführungsform wird der Winkel p0 nicht direkt aus dem Druckverlauf p von φ ermittelt, sondern im Bereich des vorgegebenen Winkels φ0 wird beispielsweise unter Verwendung der Methode der kleinsten Quadrate eine Adiabate 83 berechnet, die dem Verlauf des Brennraumdrucks p(φ) näherungsweise entspricht. Auf diese Weise werden Fehler von einzelnen Werten des Druckverlaufs p von φ, die von einem Rauschen herrühren, das einem von dem Brennraumdrucksensor 45 erzeugten Sensorsignal überlagert ist (Sensorrauschen), zumindest weitgehend eliminiert. In einer nicht gezeigten Ausführungsform wird der Druckwert p0 direkt aus dem Druckverlauf p(φ) für φ = φ0 ermittelt.
  • Außerdem werden auch Kenngrößen, die aus einer Ableitung (Druckgradient) des Druckverlaufs p(φ) nach dem Drehwinkel φ abgeleitet sind, verwendet. Der Verlauf des Druckgradienten dp/dφ ist in 6 schematisch dargestellt. Als Kenngrößen werden zum einen ein maximaler Wert dpmax des Druckgradienten und zum anderen ein zugehöriger Winkel Adpmax ermittelt.
  • Nachdem die Kenngrößen 57 im Schritt 81 berechnet worden sind, werden die Kenngrößen 57 den Schätzmitteln 59 zugeleitet. Anschließend berechnen die Schätzmittel 59 in einem Schritt 85 geschätzte Istwerte mLi, t2i, p2i und rAGRi für die einzelnen physikalischen Größen, das heißt für den Luftmassenstrom mL im Saugrohr 19, für die Ladelufttemperatur t2, für den Saugrohrdruck p2 sowie für die Abgasrückführrate rAGR, berechnet. Anschließend wird in einem Schritt 87 für die einzelnen physikalischen Größen jeweils ein Vertrauensmaß L(mL), L(t2), L(p2) sowie L(rAGR) ermittelt. Zusätzlich kann auch ein Wert λi der Luftzahl λ sowie ein zugehöriges Vertrauensmaß L(λ) berechnet werden. Die ermittelten Werte, mLi, p2i, rAGRi, λi und vorzugsweise auch die zugehörigen Vertrauensmaße L(p2), L(rAGR), L(mL) und L(λ) werden dem Regelelement 67 zugeleitet. Das Regelelement 67 regelt in Abhängigkeit von dem Sollwertvektor R und den geschätzte Istwerte mLi, t2i, P2i und rAGRi der physikalischen Größen das Luft- und Abgassystem 17, indem es die Drosselvorrichtung 29, das Abgasrückführungsventil 35 und den Ladedrucksteller 33 mit den Stellsignalen s1, s2 beziehungsweise s3 entsprechend ansteuert.
  • Zum Berechnen der Werte der physikalischen Größen mL, t2, p2, rAGR, λ und der zugehörigen Vertrauensmaße L(mL), L(12), L(p2), L(rAGR), L(λ) greifen die Schätzmittel 59 auf das datenbasierte Modell 63 mit der durch das Vorkalibrieren 75 trainierten Datenbasis 65 zurück. Hierbei kann ein Regressionsverfahren angewendet werden, das auf einem probabilistischen, Bayes-basierten Ansatz der Interpretation der in der Datenbasis 65 vorhandenen Trainingsdaten beruht, verwendet werden. Derartige Verfahren eignen sich auch für verrauschte Daten, das heißt wenn das Sensorsignal p des Brennraumdrucksensors 45 und/oder die Sensorsignale des Luftmassenstromsensors 39, des Temperatursensors 41 oder des Saugrohrdrucksensor 43 von einem Rauschen überlagert sind. Hierbei wird basierend auf den Trainingsdaten eine bestimmte Wahrscheinlichkeit für eine Ausgabe des Modells 63 ermittelt. Die hierzu notwendigen Parameter des Modells 63 werden durch eine Maximierung einer Posteriori-Wahrscheinlichkeit, das heißt einer so genannten Likelihood-Funktion, beispielsweise mittels eines Gradientenverfahrens berechnet. Die Likelihood-Funktion gibt die Wahrscheinlichkeit dafür an, mit der das Modell 63 die beim Kalibrieren beobachteten Trainingsdaten reproduzieren kann. Ein solcher Modellierungsansatz, auf dem das datenbasierte Modell 63 beruhen kann, ist im Fachbuch E. Rasmussen, C. K. I. Williams: "Gaussian processes for machine learning", MIT Press, 2006 allgemein, d. h. ohne Bezugnahme auf die hier gezeigte Anwendung in der Kraftfahrzeugtechnik, beschrieben.
  • Was den Zusammenhang zwischen den Kenngrößen 57 und den physikalischen Größen mL, t2, p2, rAGR, λ angeht, ist zu erwarten, dass der Luftmassenstrom mL und die Abgasrückführrate rAGR vor allem von der Lage des 50%-Umsatzpunktes AQ50, dem maximalen Wert dpmax des Druckgradienten und der Verbrennungsdauer deltaAQ abhängt, wobei eine Gewichtung, der einzelnen Größen mL, AQ50, deltaAQ untereinander beim Zusammenhang dieser Größen mit dem Luftmassenstrom mL sich von der Gewichtung dieser Größen beim Zusammenhang dieser Größen mit der Abgasrückführrate rAGR unterscheidet. Ferner ist zu erwarten, dass der Saugrohrdruck p2 vor allem von dem Druck p0 bei dem vorgegebenen Winkel φ0, dem Maximalwert pmax des Brennraumdrucks, dem maximalen Wert dpmax des Druckgradienten sowie vom indizierten Mitteldruck pmi abhängt.
  • In einem Schritt 89 wird überprüft, ob zumindest ein Teil der ermittelten Vertrauensmaße L(mL), L(t2), L(p2), L(rAGR), L(λ) innerhalb eines zulässigen Bereichs Z liegt. Ist dies nicht der Fall (n), dann wird ein Nachkalibrierungsschritt 91 ausgeführt, bei dem die Datenbasis 65 unter Verwendung der mittels der Sensoren 39, 41 und 43 erfassten Größen mL, t2 und p2 aktualisiert beziehungsweise erweitert wird. Der im Nachkalibrierungsschritt 91 durchgeführte Ablauf entspricht im Wesentlichen dem oben bereits beschriebenen Vorkalibrieren 75. Die Schritte 89 und 91, die das Nachkalibrieren betreffen, sind im Verfahren 71 nur dann vorgesehen, wenn in der mit dem Verfahren 71 betriebenen Brennkraftmaschine 11 die zum Kalibrieren des datenbasierten Modells 63 benötigten Sensoren 39, 41 und 43 vorhanden sind. Soll die Brennkraftmaschine 11 also kostengünstig ohne die Sensoren 39, 41 und 43 realisiert werden, entfallen die Schritte 89 und 91.
  • Schließlich kehrt das Verfahren 71 zum Schritt 77 zurück, so dass neue Werte für den Druckverlauf p von φ erfasst werden können und die Istwerte der physikalischen Größen beziehungsweise die zugehörigen Vertrauensmaße neu berechnet werden können.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass alternativ oder zusätzlich zu den physikalischen Größen des Luft- und Abgassystems 17 weitere physikalische Größen (in 2 dargestellt als Vektor X) des Kraftstoffsystems 51 mittels der Schätzmittel 59 ermittelt werden. Diese können, wie in 2 gestrichelt eingezeichnet, einem weiteren Regelelement 95 zum Regeln des Kraftstoffsystems 51 zugeleitet werden. Das weitere Regelelement 95 erzeugt insbesondere in Abhängigkeit von den weiteren physikalischen Größen X weitere Stellsignale (dargestellt als Stellsignalvektor Y). Der Vektor X kann Vertrauensmaße der weiteren physikalischen Größen umfassen.
  • Ferner kann vorgesehen werden, dass zusätzlich oder alternativ zum mittels des Brennraumdrucksensors 45 erfassten Brennraumdrucks p(φ) weitere Größen, die den Verbrennungsprozess innerhalb des Brennraums 15 charakterisieren, zum Ermitteln der Kenngrößen 57 herangezogen werden. Beispielsweise kann hierzu ein Signal eines Körperschallsensors zum Erfassen eines durch den Verbrennungsprozess erzeugten Körperschalls am Brennraum 15 und/oder am Motorblock 13, ein Signal eines Ionenstromsensors zum Erfassen eines Ionenstroms im Brennraum 15 und/oder Signal eines Drehzahlsensors, insbesondere des Kurbelwellensensors 49, zum Erfassen einer Drehzahl einer Welle der Brennkraftmaschine 11 herangezogen werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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    • - Fachbuch E. Rasmussen, C. K. I. Williams: ”Gaussian processes for machine learning”, MIT Press, 2006 [0003]
    • - Fachbuch E. Rasmussen, C. K. I. Williams: ”Gaussian processes for machine learning”, MIT Press, 2006 [0059]

Claims (14)

  1. Verfahren (71) zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (11), wobei die Brennkraftmaschine (11) ein Luft- und Abgassystem (17) zum Zuleiten von Luft (40) zu mindestens einen Brennraum (15) der Brennkraftmaschine (11) und zum Ableiten von Abgasen (70) aus dem Brennraum (15) aufweist und das Verfahren (71) folgende Schritte umfasst: Erfassen (77) eines Brennraumdrucks (p) innerhalb des Brennraums (15) der Brennkraftmaschine (11) und Berechnen (67, 95) einer Stellgröße (s1, s2, s3) zum Einstellen mindestens eines Aktors (29, 33, 35) der Brennkraftmaschine (11) in Abhängigkeit von mindestens einer physikalischen Größe (mL, p2, t2, λ) der dem Brennraum zugeleiteten Luft (40) und/oder der von dem Brennraum abgeleiteten Abgase (70), dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren (71) folgenden weiteren Schritt umfasst: Ermitteln (85) der physikalischen Größe (mL, p2, t2, λ) in Abhängigkeit von dem Brennraumdruck (p).
  2. Verfahren (71) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drehwinkel (φ) einer Welle, vorzugsweise einer Kurbelwelle (47), der Brennkraftmaschine (11) erfasst (77) wird, anhand des Drehwinkels (φ) ein Volumen (V) des Brennraums (15) ermittelt wird und die physikalische Größe (mL, p2, t2, λ) in Abhängigkeit von dem Volumen (V) gebildet wird.
  3. Verfahren (71) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln der mindestens einen physikalischen Größe (mL, p2, t2, λ) mindestens eine Kenngröße (57) in Abhängigkeit von dem Brennraumdruck (p) und/oder dem Drehwinkel (φ) berechnet wird.
  4. Verfahren (71) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die physikalische Größe (mL, p2, t2, λ) mittels eines datenbasierten Modells (63) eines Zusammenhangs zwischen der Kenngröße (57) und der physikalischen Größe (mL, p2, t2, λ), vorzugsweise als Mittelwert über einen vorgegebenen Bereich des Drehwinkels, ermittelt wird.
  5. Verfahren (71) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des datenbasierten Modells (63) ein Vertrauensmaß (L(mL), L(p2), L(t2), L(λ)) ermittelt wird, das ein Vertrauensintervall der ermittelten physikalischen Größe (mL, p2, t2, λ) charakterisiert.
  6. Verfahren (71) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erfassen des Zusammenhangs zwischen der Kenngröße (57) und der physikalischen Größe (mL, p2, t2, λ) das Modell (63) kalibriert wird, indem die Kenngröße (57) und die physikalische Größe (mL, p2, t2, λ) zusammen erfasst werden und Trainingsdaten für das Modell (63) aus der erfassten Kenngröße (57) und der erfassten physikalischen Größe (mL, p2, t2, λ) berechnet werden.
  7. Verfahren (71) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Modell (63) für einen bestimmten Typ der Brennkraftmaschine (11) vorkalibriert (75) wird.
  8. Verfahren (71) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Modell (63) während des Betriebs der Brennkraftmaschine (11) nachkalibriert wird.
  9. Verfahren (71) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Modell (63) nachkalibriert wird, wenn das Vertrauensmaß (L(mL), L(p2), L(t2), L(λ)) außerhalb eines vorgegebenen zulässigen Bereichs (Z) liegt.
  10. Verfahren (71) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine (11) mehrere Brennräume (15) aufweist und der Brennraumdruck (p) bzw. die Kenngröße (57) nur für einen Brennraum (15) erfasst bzw. ermittelt werden.
  11. Verfahren (71) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennraumdruck (p) bzw. die Kenngröße (57) für jeden Brennraum (15) der Brennkraftmaschine (11) gesondert ermittelt wird.
  12. Verfahren (71) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als physikalische Größe ein Luftmassenstrom (mL) der über ein Saugrohr (19) zum Brennraum zugeleiteten Luft (40), ein Saugrohrdruck (p2) zwischen einer Drosselvorrichtung (29) des Saugrohrs zum Drosseln des Luftmassenstroms (mL) und dem Brennraum (15), ein Abgasrückführanteil (rAGR) und/oder ein Luftzahl (λ) der Abgase (70) ermittelt werden.
  13. Verfahren (71) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Stellgröße eine erstes Stellsignal (s1) zum Einstellen eines Öffnungsgrades der Drosselvorrichtung (29), ein zweites Stellsignal (s2) zum Einstellen eines Öffnungsgrades eines Abgasrückführventils (35) und/oder eine dritte Stellgröße (s3) zum Einstellen eines Ladedruckstellers (33) einer Aufladevorrichtung (27) der Brennkraftmaschine (11) berechnet werden.
  14. Steuergerät (53) zum Steuern und/oder Regelen einer Brennkraftmaschine (11), wobei die Brennkraftmaschine (11) ein Luft- und Abgassystem (17) zum Zuleiten von Luft (40) zu mindestens einen Brennraum (15) der Brennkraftmaschine (11) und zum Ableiten von Abgasen (70) aus dem Brennraum (15) aufweist und das Steuergerät (53) zum Ausführen der folgenden Schritte eingerichtet ist: Erfassen (77) eines Brennraumdrucks (p) innerhalb des Brennraums (15) der Brennkraftmaschine und Berechnen (67, 95) einer Stellgröße (s1, s2, s3) zum Einstellen mindestens eines Aktors (29, 33, 35) der Brennkraftmaschine (11) in Abhängigkeit von mindestens einer physikalischen Größe (mL, p2, t2, λ) der dem Brennraum (15) zugeleiteten Luft und/oder der von dem Brennraum abgeleiteten Abgase (70), dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (53) zum Ausführen eines Verfahrens (71) nach einem der vorhergehenden Ansprüche eingerichtet ist.
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