DE102006052368A1

DE102006052368A1 - System und Verfahren zur Fahrspurüberwachung

Info

Publication number: DE102006052368A1
Application number: DE102006052368A
Authority: DE
Inventors: Bruno Praunsmändel
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2006-11-07
Filing date: 2006-11-07
Publication date: 2008-05-08

Abstract

Ein Fahrspurüberwachungssystem für oder in einem Kraftfahrzeug umfasst eine Sensoreinrichtung, eine Beurteilungseinrichtung, einen Schwingungsanreger und eine Aktivierungseinrichtung. Die Sensoreinrichtung weist zumindest einen Sensor auf, der dazu ausgelegt ist, eine Fahrspur des Fahrzeugs zu erfassen. Die Beurteilungseinrichtung ist dazu ausgelegt, zu beurteilen, ob das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen droht und/oder verlässt. Der Schwingungsanreger ist dazu ausgelegt, bei Aktivierung das Fahrzeug zu Schwingungen anzuregen, und die Aktivierungseinrichtung aktiviert den Schwingungsanreger, wenn das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen droht bzw. verlässt. Die Schwingungen werden an einem Schwingungsübertragungspfad angeregt, der Radschwingungen mindestens eines Rades des Fahrzeugs in eine Fahrgastkabine des Fahrzeugs überträgt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Fahrspurüberwachungssystem, im Sinne einer Vorrichtung, für ein oder in einem Kraftfahrzeug, mit einer Sensoreinrichtung zum Erfassen der Fahrspur des Fahrzeugs und einem Mittel zum Warnen des Fahrzeuglenkers in dem Fall, dass das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen droht und/oder verlässt. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Fahrspurüberwachungssystems.
Bei einem System der genannten Art wird die Fahrspur, auf der das Fahrzeug sich bewegt, durch die Sensoreinrichtung erfasst. Zum Beispiel kann ein Videobild der vor dem Fahrzeug liegenden Straße durch eine nach vorn gerichtete Videokamera aufgenommen werden, wobei die Lage der Fahrspurbegrenzungen durch geeignete Bildanalyseverfahren aus dem Videobild extrahiert wird. Droht das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen, wird eine Warnung an den Fahrzeuglenker abgegeben. Diese Warnung kann auf verschiedene Arten und Weisen erfolgen.
So kann beispielsweise, wie aus der DE 103 50 779 A1 bekannt, als eine akustische Warnung ein so genanntes Nagelbandrattergeräusch seitenspezifisch auf derjenigen Fahrzeugseite abgegeben werden, auf der das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen droht. Ein derartiges Ge räusch, das das Überfahren einer mit Nägeln versehenen Fahrbahnbegrenzung akustisch nachbildet, erfasst der Fahrzeuglenker intuitiv meist rasch, so dass er frühzeitig durch eine geeignete Lenkbewegung reagieren kann. Allerdings werden die übrigen Fahrzeuginsassen durch die abgegebenen Geräusche oft stark gestört und verunsichert.
Die DE 103 50 779 A1 schlägt vor, als Warnung eine durch den Fahrzeuglenker spürbare Vibration im Fahrersitz zu bewirken, derart, dass die Vibration auf der Seite spürbar ist, zu der das Verlassen der Spur droht bzw. erfolgt. Aus der DE 102 49 354 A1 ist als Warnsignal eine Vibration des Lenkrads bekannt, wobei im Lenkrad eine Wanderwelle erzeugt wird, deren Verlauf die Richtung angibt, in der eine Fahrspurüberschreitung droht. Weiterhin wird vorgeschlagen, den Fahrersitz als Ganzes leicht nach rechts oder links zu verkippen, wobei die Kipprichtung die Richtung angibt, in der die Fahrspurüberschreitung droht. Diese Art von Warnsignalen werden zwar nur durch den Fahrer wahrgenommen, so dass die übrigen Fahrzeuginsassen nicht gestört werden. Sie sind allerdings nicht rein intuitiv verständlich, sondern müssen vom Fahrzeuglenker während einer Eingewöhnungsphase erlernt werden.
Die DE 103 22 557 A1 schlägt vor, bei Verlassen bzw. drohendem Verlassen der Fahrzeugspur zunächst ein Blinkergeräusch auszugeben. Reagiert der Fahrzeuglenker nicht, kann eine weitere optische, akustische oder haptische Warnung erfolgen. Durch die Verzögerung bis zur weiteren Warnung verlängert allerdings die Reaktionszeit des Fahrzeuglenkers entsprechend.
Aufgabe der Erfindung ist das Bereitstellen eines Fahrspurüberwachungssystems der genannten Art, das ein Warnsignal abgibt, das für den Fahrzeuglenker rasch und intuitiv unmittelbar verständlich ist, ohne die übrigen Insassen zu verunsichern.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Fahrspurüberwachungssystem für oder in einem Kraftfahrzeug bereitgestellt. Das FahrspurUberwachungssystem umfasst eine Sensoreinrichtung, eine Beurteilungseinrichtung, einen Schwingungsanreger und eine Aktivierungseinrichtung. Die Sensoreinrichtung weist zumindest einen Sensor auf, der dazu ausgelegt ist, eine Fahrspur des Fahrzeugs zu erfassen. Die Beurteilungseinrichtung ist dazu ausgelegt, zu beurteilen, ob das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen droht und/oder verlässt. Der Schwingungsanreger ist dazu ausgelegt, bei Aktivierung das Fahrzeug zu Schwingungen anzuregen, und die Aktivierungseinrichtung aktiviert den Schwingungsanreger, wenn das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen droht bzw. verlässt.
Im normalen Fahrbetrieb wird das Fahrzeug insbesondere beim Überfahren von Bodenunebenheiten in Schwingungen versetzt, die von den Fahrzeuginsassen im Kontext der gesamten optischen, akustischen und haptischen Sinneseindrücke der Fahrt wahrgenommen werden. Fährt beispielsweise das Fahrzeug über einen mit hervorstehenden Nägeln oder anderen Unebenheiten versehenen Begrenzungsstreifen, ein so genanntes Nagelband, entstehen Schwingungen des gesamten Fahrzeugs, die die Insassen sowohl akustisch als auch haptisch wahrnehmen und intuitiv der überfahrenen Bodenunebenheit zuordnen. Blickt der Fahrzeuglenker oder ein anderer Insasse auf die Straßenoberfläche, decken sich zudem die akustischen und haptischen Wahrnehmungen mit der optischen Wahrnehmung des Begrenzungsstreifens, was den intuitiven Sinneseindruck weiter verstärkt.
Dadurch, dass gemäß der vorliegenden Erfindung der Schwingungsanreger das Fahrzeug zu Schwingungen anregt, wird es möglich, bei den Fahrzeuginsassen vorzugsweise sowohl akustische als auch haptische Wahrnehmungen zu erzeugen, die den beim Überfahren von Bodenunebenheiten auftretenden Schwingungen gleichen. Dadurch, dass die Aktivierungseinrichtung den Schwingungsanreger aktiviert, wenn das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen droht bzw. verlässt, wird eine Korrelation der akustischen und haptischen Wahrnehmung mit der optischen Wahrnehmung erreicht.
Da die unterschiedlichen Sinneseindrücke in der gleichen Verbindung wahrgenommen werden, wie sie auch beim Überfahren eines Nagelbands auftreten, erfolgt ihre intuitive Interpretation durch den Fahrzeuglenker besonders rasch und sicher, so dass der Fahrzeuglenker mit besonders geringer Verzögerung eine korrigierende Lenkbewegung vornehmen kann.
Aufgrund der der intuitiven Erwartung entsprechenden Kombination von Sinneseindrücken kann die Intensität der Schwingungen, insbesondere die Lautstärke der Schwingungen im hörbaren Bereich, zudem niedriger eingestellt werden, als dies beispielsweise bei einer rein akustischen Abgabe eines Nagelbandgeräusches durch einen Lautsprecher möglich wäre. Dies hat den Vorteil, dass die Schwingungen durch die übrigen Insassen des Fahrzeugs generell als kaum oder nicht störend empfunden werden. Da auch die Insassen die Schwingungen intuitiv bekannten Wahrnehmungen beim Überfahren eines Nagelbands zuordnen können, kommt es auch dann zu keiner Irritation, wenn die Insassen von der Existenz des Fahrspurüberwachungssystems nichts wissen.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Taktgeber vorgesehen, der regelmäßige Taktintervalle erzeugt, wobei die Aktivierungseinrichtung dazu ausgebildet ist, den Schwingungsanreger im Takt der Taktintervalle zu aktivieren. Auf diese Weise wird ermöglicht, das Überfahren einer Begrenzungslinie mit einer Kette von in regelmäßigen Abständen angeordneten Nägeln zu simulieren. Bevorzugt ist dabei der Taktgeber in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit so geregelt, dass die Taktintervalle umgekehrt proportional zur Fahrgeschwindigkeit sind. Auf diese Weise wird auch bei Beschleunigung und Verzögerung des Fahrzeugs ein räumlich konstanter Abstand der Nägel simuliert.
Gemäß einer Ausführungsform ist der Schwingungsanreger an einem Schwingungsübertragungspfad angeordnet, auf dem die Radschwingungen mindestens eines Rades des Fahrzeugs in die Fahrgastkabine übertragen werden. Dadurch unterliegen die durch das System erzeugten Schwingungen der gleichen charakteristischen Bedämpfung und scheinen für die Fahrzeuginsassen aus der gleichen Richtung zu kommen wie solche Schwingungen, die an den Rädern durch Überfahren von Bodenunebenheiten entstehen. In konkreten Ausführungsformen ist der Schwingungsanreger an einer Feder-Dämpfer-Einheit, einem Lenker, einer Lenkung, einem Rahmen, der Karosserie des Fahrzeugs und/oder an einem oder mehreren Befestigungs- und Verbindungspunkten dieser Teile befestigt.
Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Schwingungsanreger ein schlagendes Teil, das zur Schwingungsanregung gegen ein geschlagenes Teil schlägt oder klopft. Dabei wird das schlagende Teil in konkreten Ausführungsformen durch einen Elektromagneten oder durch eine von einem Elektromotor angetriebene Nockenwelle betätigt. Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst der Schwin gungsanreger einen Elektromotor, der eine Unwucht antreibt, um das Fahrzeug zu Schwingungen anzuregen.
Gemäß einer Ausführungsform sind ein linker und ein rechter Schwingungsanreger vorgesehen, die jeweils in der linken und rechten Fahrzeughälfte angeordnet sind. Dies ermöglicht es, durch wahlweises Aktivieren des linken oder rechten Schwingungsanregers dem Fahrzeuglenker eine Richtungsinformation zu geben, die es ihm erlaubt, intuitiv auf ein Warnsignal mit Richtungsinformation durch eine Lenkbewegung in gegensätzlicher Richtung zu reagieren. Bevorzugt ist dabei der linke Schwingungsanreger an einem Schwingungsübertragungspfad angeordnet, der Radschwingungen mindestens eines linken Rades des Fahrzeugs in die Fahrgastkabine des Fahrzeugs überträgt und der rechte Schwingungsanreger an einem Schwingungsübertragungspfad, der Radschwingungen mindestens eines rechten Rades des Fahrzeugs in die Fahrgastkabine des Fahrzeugs überträgt. Dies ermöglicht es, wahlweise ein Warnsignal zu erzeugen, das der Fahrzeuglenker intuitiv mit den Rädern auf der linken bzw. rechten Seite assoziiert.
Unter einem anderen Gesichtspunkt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrspurüberwachungssystems für oder in einem Kraftfahrzeug bereit, insbesondere eines wie vorstehend beschriebenen Fahrspurüberwachungssystems. Dabei wird das Fahrzeug an einem Schwingungsübertragungspfad zu Schwingungen angeregt, der Radschwingungen mindestens eines Rades des Fahrzeugs in die Fahrgastkabine überträgt, wenn das Fahrzeug die Fahrspur verlässt und/oder wenn es die Fahrspur zu verlassen droht.
Gemäß einer Ausführungsform wird festgestellt, ob das Verlassen der Fahrspur zur linken oder zur rechten Seite erfolgt bzw. droht, wobei das Anregen des Fahrzeugs an einem Schwingungsübertragungspfad erfolgt, der Radschwingungen mindestens eines Rades auf der Seite des Fahrzeugs, zu der das Verlassen der Fahrspur erfolgt bzw. droht, in die Fahrgastkabine überträgt. Dies ermöglicht eine intuitive Lenkbewegung des Fahrzeuglenkers in der entgegengesetzten Richtung.
Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Anregen des Fahrzeugs in regelmäßigen Taktintervallen, wobei insbesondere die Taktintervalle umgekehrt proportional zur Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs sind. In einer konkreten Ausführungsform wird das Fahrzeug durch Schlagen oder Klopfen im Takt der Taktintervalle auf ein im Schwingungsübertragungspfad angeordnetes Teil des Fahrzeugs zu Schwingungen angeregt. Bei diesem Teil kann es sich um eine Feder-Dämpfer-Einheit, einen Lenker, eine Lenkung, einen Rahmen und/oder die Karosserie des Fahrzeugs handeln.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die zugehörigen Figuren der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen dabei:
1 ein Blockdiagramm eines Fahrspurüberwachungssystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
2 eine schematische Darstellung von Schwingungsübertragungspfaden, an denen Schwingungen eines Rades eines Fahrzeugs in die Fahrzeugkabine übertragen werden; und
3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Fahrspurüberwachungssystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Das in 1 in Blockdarstellung gezeigte Fahrspurüberwachungssystem gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besteht aus einer Sensoreinrichtung 202, die Informationen liefert, einem Steuermodul 226, das diese Informationen verarbeitet, und je einem linken 206 und rechten 207 Schwingungsanreger, die vom Steuermodul 206 abhängig von den verarbeiteten Informationen aktiviert werden. Die gezeigten Bestandteile des Systems werden zum Gebrauch in einem Kraftfahrzeug (nicht gezeigt) installiert.
Die Sensoreinrichtung 202 weist einen Sensor 203 auf, der ein Bildsignal der vor dem Fahrzeug liegenden Fahrbahn liefert. Alternativ können auch mehrere Sensoren vorgesehen sein, die Bild- oder andere zur Erfassung der vor, unter oder seitwärts des Fahrzeugs liegenden Fahrbahn geeignete Signale liefern und an entsprechend geeigneter Stelle im Fahrzeug installiert sind.
Das Steuermodul 226 fasst eine Beurteilungseinrichtung 204, eine Aktivierungseinrichtung 208 und einen Taktgeber 210 zusammen, die der Informationsverarbeitung dienen und an beliebiger Stelle im Fahrzeug installiert sein können. Im Betrieb empfängt die Beurteilungsrichtung 204 das Signal der Sensoreinrichtung 202 und beurteilt aufgrund des empfangenen Signals, ob das Fahrzeug die Fahrspur verlässt oder sie zu verlassen droht. Beispielsweise ermittelt die Beurteilungseinrichtung 204 fortlaufend aus empfangenen Bildinformationen die Lage der Fahrspurbegrenzungen relativ zur Position des Fahrzeugs und entscheidet, ob das Fahrzeug die Fahrspurbegrenzungen überfährt oder ob es ihnen so nahe kommt, dass ein Verlassen der Fahrspur droht. Die Beurteilungseinrichtung kann zu diesem Zweck weitere Daten auswerten, wie z.B. den Status des Blinkers, um so ein bewusstes Wechseln der Fahrspur von unbeabsichtigtem Verlassen zu unterscheiden.
Die Beurteilungseinrichtung 204 ist mit der Aktivierungseinrichtung 208 verbunden. Sie liefert im Betrieb der Aktivierungseinrichtung 208 ein Ausgangssignal, das sowohl anzeigt, ob das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen droht, als auch, ob das Verlassen nach rechts oder nach links erfolgt bzw. zu erfolgen droht.
Die Aktivierungseinrichtung ist mit dem linken 206 und mit dem rechten 207 Schwingungsanreger so verbunden, dass sie diese bei Bedarf aktivieren kann. Weiterhin empfängt sie ein Signal des Taktgebers 210. Wenn z.B. im Betrieb die Beurteilungseinrichtung 204 signalisiert, dass das Fahrzeug die Fahrbahn nach links zu verlassen droht, aktiviert die Aktivierungseinrichtung den linken Schwingungsanreger 206 wiederholt im Takt des Taktgebers 210. Analog aktiviert die Aktivierungseinrichtung den rechten Schwingungsanreger 206, wenn die Beurteilungseinrichtung 204 signalisiert, dass das Fahrzeug die Fahrbahn nach rechts zu verlassen droht.
Der Taktgeber 210 empfängt ein Signal eines Tachometers 228 des Fahrzeugs, das die Fahrgeschwindigkeit übermittelt. Im Betrieb liefert der Taktgeber 210 ein Taktsignal, dessen Taktintervalle der Fahrgeschwindigkeit umgekehrt proportional sind.
Die linken 206 und rechten 207 Schwingungserzeuger sind im Fahrzeug jeweils an einem oder mehreren Schwingungsübertragungspfaden installiert, die Schwingungen der linken bzw. rechten Räder des Fahrzeugs in die Fahrzeugkabine übertragen. Die gezeigten Schwingungsanreger 206, 207 umfassen jeweils beispielhaft drei verschiedene Mittel (220, 213, 215; 216, 218, 212, 214; 222, 224) zum Anregungen von Schwingungen des Fahrzeugs. Alternativ kann auch nur jeweils ein einzelnes der Mittel vorgesehen sein. Die gezeigten Mittel werden nun im Einzelnen beschrieben.
Ein erstes schwingungsanregendes Mittel (220, 213, 215) umfasst ein schlagendes Teil 213, das von einem Elektromagneten 220 angetrieben wird und bei Aktivierung auf ein geschlagenes Teil 215 schlägt. Im Betrieb aktiviert die Aktivierungseinrichtung 208 den Elektromagneten 220 im Takt des Taktgebers 210, so dass das schlagende Teil 213 im Takt des Taktgebers auf das geschlagene Teil 215 schlägt.
Ein zweites schwingungsanregendes Mittel (216, 218, 212, 214) umfasst ebenfalls ein schlagendes 212 und ein geschlagenes Teil 214. Das schlagende Teil 212 wird in diesem Fall von einem Elektromotor betätigt, der eine Nockenwelle 218 antreibt.
Ein drittes schwingungsanregendes Mittel (222, 224) umfasst einen Exzentermotor 222, der ebenfalls ein Elektromotor sein kann. Der Exzentermotor 222 treibt bei Aktivierung eine Unwucht 224, um so das Fahrzeug am Installationsort in Vibrationen zu versetzen.
2 zeigt einen vereinfachten Querschnitt einer üblichen Aufhängung eines Rads 300 eines Kraftfahrzeugs. Hervorgehoben sind zwei Schwingungsübertragungspfade 303, 302, entlang derer Schwingungen des Rades 300 in die Fahrzeugkabine übertragen werden.
Ein erster Schwingungsübertragungspfad 303 verläuft über eine Feder-Dämpfer-Einheit 304 und die Karosserie 312 des Fahrzeugs. Ein zweiter Schwingungsübertragungspfad 303 verläuft über einen Lenker 306, und von dort weiter über einen Rahmen 310 und eine Lenkung 308 des Fahrzeugs. Die konstituierenden Teile der Schwin gungsübertragungspfade stellen geeignete Anbringungsorte für Schwingungsanreger gemäß der vorliegenden Erfindung dar.
3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Fahrspurüberwachungssystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. In Schritt 400 wird die Fahrspur des Fahrzeugs erfasst, z.B. mittels eines geeigneten Bildsensors. In Schritt 402 wird beurteilt, ob das Fahrzeug die Fahrspur verlässt oder sie zu verlassen droht.
Unter der Voraussetzung, dass dies der Fall ist, wird in Verzweigungsschritt 406 weiterhin festgestellt, ob das Verlassen der Fahrspur nach links oder nach rechts erfolgt bzw. zu erfolgen droht. Wenn das Verlassen nach links erfolgt bzw. zu erfolgen droht, wird in Schritt 404 ein Schwingungsanreger in der linken Fahrzeughälfte aktiviert. Wenn das Verlassen nach rechts erfolgt bzw. zu erfolgen droht, wird in Schritt 405 ein Schwingungsanreger in der rechten Fahrzeughälfte aktiviert.

200: Fahrspurüberwachungssystem
202: Sensoreinrichtung
203: Sensor
204: Beurteilungseinrichtung
206, 207: Schwingungsanreger
208: Aktivierungseinrichtung
210: Taktgeber
212, 213: Schlagendes Teil
214, 215: Geschlagenes Teil
216: Elektromotor
218: Nockenwelle
220: Elektromagnet
222: Exzentermotor
224: Unwucht
226: Steuermodul
228: Tachometer
300: Rad
302, 303: Schwingungsübertragungspfad
304: Feder-Dämpfer-Einheit
306: Lenker
308: Lenkung
310: Rahmen
312: Karosserie
400: Erfassen der Fahrspur
402: Beurteilen
404: Anregen zu Schwingungen links
405: Anregen zu Schwingungen rechts
406: Feststellen der Seitenrichtung

Claims

Fahrspurüberwachungssystem (200) für oder in einem Kraftfahrzeug (100) mit: einer Sensoreinrichtung (202), die zumindest einen Sensor (203) aufweist, der dazu ausgelegt ist, eine Fahrspur des Fahrzeugs zu erfassen; einer Beurteilungseinrichtung (204), die dazu ausgelegt ist, zu beurteilen, ob das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen droht und/oder verlässt; einem Schwingungsanreger (206), der dazu ausgelegt ist, bei Aktivierung das Fahrzeug zu Schwingungen anzuregen; und einer Aktivierungseinrichtung (208), die den Schwingungsanreger aktiviert, wenn das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen droht bzw. verlässt.
Fahrspurüberwachungssystem (200) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Taktgeber (210) vorgesehen ist, der regelmäßige Taktintervalle erzeugt, die insbesondere umgekehrt proportional zur Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs sind, wobei die Aktivierungseinrichtung (208) dazu ausgebildet ist, den Schwingungsanreger (206) im Takt der Taktintervalle zu aktivieren.
Fahrspurüberwachungssystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungen Frequenzen umfassen, die geeignet sind, von einem Fahrer des Fahrzeugs akustisch und/oder haptisch wahrgenommen zu werden.
Fahrspurüberwachungssystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsanreger (206) an einem Schwingungsübertragungspfad (302, 303) angeordnet ist, der Radschwingungen mindestens eines Rades (300) des Fahrzeugs in eine Fahrgastkabine des Fahrzeugs überträgt.
Fahrspurüberwachungssystem (200) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsanreger (206) an einer Feder-Dämpfer-Einheit (304), einem Lenker (306), einer Lenkung (308), einem Rahmen (310) und/oder einer Karosserie (312) des Fahrzeugs befestigt ist.
Fahrspurüberwachungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsanreger (206) ein schlagendes Teil (212, 213) umfasst, das zur Schwingungsanregung gegen ein geschlagenes Teil (214, 215) schlägt oder klopft.
Fahrspurüberwachungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsanreger (206) einen Elektromotor (216) und eine von dem Elektromotor angetriebene Nockenwelle (218) umfasst, die das schlagende Teil (212) betätigt.
Fahrspurüberwachungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsanreger (206) einen Elektromagneten (220) umfasst, der das schlagende Teil (213) betätigt.
Fahrspurüberwachungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsanreger (206) einen Exzentermotor (222) umfasst, der eine Unwucht (224) antreibt, um das Fahrzeug zu Schwingungen anzuregen.
Fahrspurüberwachungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein linker (206) und ein rechter (207) Schwingungsanreger vorgesehen sind, die jeweils in der linken und rechten Fahrzeughälfte angeordnet sind.
Fahrspurüberwachungssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der linke Schwingungsanreger (206) an einem Schwingungsübertragungspfad angeordnet ist, der Radschwingungen mindestens eines linken Rades des Fahrzeugs in die Fahrgastkabine des Fahrzeugs überträgt und der rechte Schwingungsanreger (207) an einem Schwingungsübertragungspfad angeordnet ist, der Radschwingungen mindestens eines rechten Rades des Fahrzeugs in die Fahrgastkabine des Fahrzeugs überträgt.
Verfahren zum Betreiben eines Fahrspurüberwachungssystems (200) für oder in einem Kraftfahrzeug, insbesondere eines Fahrspurüberwachungssystems nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit den Schritten: (400) Erfassen einer Fahrspur des Fahrzeugs; (402) Beurteilen, ob das Fahrzeug die Fahrspur zu verlassen droht und/oder verlässt; und (404, 405) Anregen des Fahrzeugs zu Schwingungen an einem Schwingungsübertragungspfad, der Radschwingungen mindestens eines Rades des Fahrzeugs in eine Fahrgastkabine des Fahrzeugs überträgt, wenn das Fahrzeug die Fahrspur verlässt bzw. zu verlassen droht.
Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren weiterhin einen Schritt des Feststellens (406) umfasst, ob das Verlassen der Fahrspur zur linken oder zur rechten Seite erfolgt bzw. zu erfolgen droht, wobei das Anregen (404, 405) des Fahrzeugs an einem Schwingungsübertragungspfad (302, 303) erfolgt, der Radschwingungen mindestens eines Rades (300) auf der Seite des Fahrzeugs, zu der das Verlassen der Fahrspur erfolgt bzw. zu erfolgen droht, in die Fahrgastkabine überträgt.
Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Anregen (404) des Fahrzeugs in regelmäßigen Taktintervallen erfolgt, wobei insbesondere die Taktintervalle umgekehrt proportional zur Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs sind.
Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Anregen (404) des Fahrzeugs durch Schlagen oder Klopfen im Takt der Taktintervalle auf ein im Schwingungsübertragungspfad (302, 303) angeordnetes geschlagenes Teil (214, 215) des Fahrzeugs erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlagene Teil (214, 215) eine Feder-Dämpfer-Einheit (304), ein Lenker (306), eine Lenkung (308), ein Rahmen (310) und/oder eine Karosserie (312) des Fahrzeugs ist.