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Die
Erfindung bezieht sich auf Feldgerät mit zumindest einem Sensor
zum Erfassen wenigstens eines chemischen und/oder physikalischen
Prozessparameters und/oder mit zumindest einem Aktor, wobei im Feldgerät eine Geräteelektronik
zum Erfassen der Messwerte des Sensors und/oder zum Regeln bzw.
Einstellen des Aktors vorgesehen ist, wobei die Versorgung des Feldgeräts und dessen
Geräteelektronik
mit Energie zumindest teilweise oder ausschließlich über einen Schleifenstrom einer
Zweidrahtleitung erfolgt, wobei die Geräteelektronik die Betriebszustände und
Mess- oder Regelzustände
des Feldgeräts
zumindest partiell und/oder zeitweise über die Zweidrahtleitung signalisiert
und kommuniziert.
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Die
Fortschritte der Mikroelektronik in den letzten Jahren haben zu
einer Integration der Funktionalitäten geführt, die in der Automatisierungstechnik eine
effektive und kostengünstige
Anwendung von integrierten dezentralen Systemen bewirkte. So werden
in den Sensoren und Aktoren nicht nur die Messwerte ermittelt, sondern
schon die Messwerte vorverarbeitet, linearisiert und sogar eine
Selbstdiagnosen des Sensors oder Aktors implementiert. Die Vorraussetzung
für das
Einbringen dieser dezentralen Funktionalitäten in ein geschlossenes Automatisierungskonzept
mit „intelligenten" Sensoren und Aktoren
ist ein erhöhter
Informations- und Datenaustausch dieser dezentralen Einheiten untereinander
und mit einem Leitsystem. In der Automatisierungstechnik sind aus
diesem Grund in den letzten Jahren eine Fülle von Feldbussystemen entstanden,
die entweder firmenspezifische Anwendungsbereiche (z.B. BITBUS, CAN,
MODBUS, RACKBUS) abdecken oder solche, die einer internationalen
Normung (z.B. HART, PROFIBUS-PA, Foundation FIELDBUS, Ethernet)
unterliegen. Die große
Zahl von Feldbussystemen, die derzeit in der industriellen Automatisierungstechnik und Prozessleittechnik
eingesetzt sind, werden weiterhin nur noch mit dem allgemeingültigen Begriff „Feldbus
bzw. Feldbussystem" bezeichnet.
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Die üblichen
Feldgeräte
sind netzgespeiste Vierleiter-Messgeräte und müssen hierfür mindestens zwei elektrische
Zuleitungen bzw. Leiter zur Energieversorgung des Feldgerätes haben.
Des Weiteren sind zwei weitere Signalleitungen erforderlich, die das
Messwert abbildende Messsignal oder sonstige Kommunikationsdatensignale
zwischen den dezentralen Einheiten und der Leitstelle übertragen.
Allgemein wird dieses Messsignal oder Kommunikationsdatensignal
entsprechend einem hierfür üblichen Standard,
z.B. entsprechend dem zwischen 4 mA und 20 mA liegenden Stromschleifen-Standard, einem üblichen
Frequenz-Standard oder einem digitalen Standard, erzeugt und übermittelt.
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Darüber hinaus
ist es in der Automatisierungstechnik auch üblich, die Feldgeräte in einer
so genannten Zweileiter-Technik aufzubauen und miteinander zu verbinden,
so dass die Energiespeisung und die Kommunikation zwischen den Geräten über ein
einziges Paar Leitungen erfolgen kann, wodurch der Verdrahtungsaufwand
und somit die Verdrahtungskosten von vernetzten dezentralen Automatisierungssystemen
verringert werden kann.
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Solche
Zweileiter-Feldgeräte
sind unter anderem den Schriften
EP 0 883 097 B1 ,
EP 0 895 209 B1 ,
EP 1 158 274 A1 zu
entnehmen. Diese Zweileiter-Feldgeräte erzeugen
als Messsignal einen Ausgangsstrom, dessen Momentanwerte ein mittels
eines physikalisch-elektrischen Messwandlers erzeugtes Messwandlersignal
möglichst
proportional abbilden. Die beiden Leiter dienen sowohl für die gesteuerte
und geregelte Energiespeisung, wozu an die zwei Leiter von außen eine
Gleichspannungsquelle anzulegen ist, als auch für die Übertragung des Messsignals.
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Historisch
bedingt sind solche Zweileiter-Feldgeräte überwiegend so ausgelegt, dass durch
einen zwischen 4 mA bis 20 mA Strom gleichzeitig die Energieversorgung
und die Kommunikation des Feldgeräts bewerkstelligt werden. Im
schlechtesten Fall müssen
diese Zweileiter-Feldgeräte
mit einer minimalen, verfügbaren
Niedrigenergie von 50 mW die Funktionalität der einzelnen Bauteile, wie
z.B. Mikrocontroller, Sensorelektronik und Auswerteelektronik, im
Feldgerät
aufrechterhalten. Dadurch ist es für die Betriebsicherheit und
Verfügbarkeit
der Feldgeräte
notwendig den Energieverbrauch der einzelnen Bauteile in den Feldgeräten auf
ein minimales Maß zu
beschränken.
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Ein
weiterer Aspekt, der in der Automationstechnik und besonders in
der Prozess-Automationstechnik beachtet werden muss, ist dass die
Betriebsmöglichkeit
des Feldgerätes
in einem explosionsgefährdeten
Umfeld in dem die Eigensicherheit des Feldgerätes und des Feldbusses gewahrt
wird. Solche eigensicheren, reflexionsarmen Feldbussysteme ist aus
der
DE 100 49 233
A1 bekannt. Bei diesen eigensicheren Feldgeräten werden
der Strom und/oder die Spannung in soweit begrenzt, dass die Mindestzündenergie
eines explosiven Gasgemisches nicht erreicht werden kann. Infolgedessen
wird der gesamte Energieverbrauch von einem eigensicheren Feldgerät auf eine
Niedrigenergieleistung von maximal 1 W beschränkt.
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Aufgrund
der dezentralen Funktionalitäten der
Feldgeräte
in ein geschlossenes Automatisierungssystemkonzept und folglich
einer größeren Belastung
des Feldbusses durch das Auftreten eines erhöhtes Datenvolumen ist es für sicherheitsrelevante Anforderungen,
wie beispielsweise eine Alarmsignalisierung, erforderlich geworden,
dass die Feldgeräte die
Möglichkeit
besitzen direkt und schnell eine einfache Signalisierung oder Steuerung
durchführen
zu können,
ohne dass ein Informations- und Datenaustausch der dezentralen Einheiten
untereinander und mit einem Leitsystem über den Feldbus erfolgt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine unabhängige, energiesparende Signalisierung von
Zustandsgrößen und
Messgrößen am Feldgerät bereitzustellen.
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Die
Erfindung löst
die Aufgabe dadurch, dass ein potentialfreier Schaltausgang als
ein Schaltelement im Feldgerät
zur Signalisierung von Betriebszuständen und/oder Mess- oder Regelzuständen vorgesehen
ist.
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Gemäß einer
vorteilhafte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Lösung wird
vorgeschlagen, dass der Schleifenstrom der Zweidrahtleitung zur Kommunikation
der Betriebszustände
und Mess- oder Regelzustände
des Feldgeräts
im Bereich von 4–20
mA einstellbar ausgestaltet ist.
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Eine
zweckmäßige Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Feldgeräts besteht
darin, dass ein Energiespeicher im Feldgerät vorgesehen ist, der das Schaltelement
zumindest teilweise und/oder zeitweise mit Energie versorgt.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Feldgeräts schlägt vor, dass das Schaltelement
im Feldgerät
mit zumindest zwei stabilen leistungsfreien Schaltzuständen ausgestaltet
ist und dass das Schaltelement nur in der Umschaltphase von einem
in den anderen stabilen Schaltzustand Energie verbraucht.
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Gemäß einer
zweckdienlichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Feldgeräts wird angeregt, dass das
Schaltelement als ein bistabiles Relais ausgestaltet ist, das über zumindest
eine Erregerspule den potentialfreien Schaltausgang in den anderen
Schaltzustand umschaltet.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Feldgerätes wird vorgeschlagen, dass
das Schaltelement als ein Photo-MOS-Relais ausgestaltet ist, das über eine Leuchtdiode
zumindest ein Photo-Halbleiterelement als
potentialfreier Schaltausgang ansteuert und schaltet.
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Eine
besonders vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung schlägt vor,
dass eine in dem Photo-MOS-Relais integrierte Leuchtdiode direkt
in die Zweidrahtleitung eingefügt
ist und dass ein Überbrückungsschaltelement
vorgesehen ist, das die Leuchtdiode kurzschließt um das Photo-Halbleiterelement
als potentialfreier Schaltausgang in den hochohmigen Zustand zu
schalten.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung schlägt vor, dass zumindest ein
MOS-Transistor oder zumindest ein komplementärer MOS-Transistor als Photo-Halbleiterelement vorgesehen
ist.
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Ein
zweckmäßiges Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Feldgeräts besteht
darin, dass zumindest ein Photo-Triac als Photo-Halbleiterelement
vorgesehen ist.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Lösung sieht
vor, dass das Feldgerät in
der Prozess und Automatisierungstechnik zur Ermittlung und/oder Überwachung
des Füllstandes, des
Drucks, des Durchflusses, der Temperatur oder einer analytischen
Größe vorgesehen
ist.
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Die
Erfindung und ausgewählte
Ausführungsbeispiele
werden anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert. Zur Vereinfachung sind in
den Zeichnungen identische Teile mit dem gleichen Bezugszeichen
versehen worden, die jedoch nur dann wiederholt wurden, wenn es
als sinnvoll erachtet wurde. Es zeigt:
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1:
ein schematisches Schaltbild der ersten erfindungsgemäßen Variante
eines potentialfreien Schaltausgangs in einem Feldgerät,
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2:
ein schematisches Schaltbild der zweiten erfindungsgemäßen Variante
eines potentialfreien Schaltausgangs in einem Feldgerät,
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3:
ein schematisches Schaltbild der dritten erfindungsgemäßen Variante
eines potentialfreien Schaltausgangs in einem Feldgerät, und
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4:
ein schematisches Schaltbild der vierten erfindungsgemäßen Variante
eines potentialfreien Schaltausgangs in einem Feldgerät, und
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5:
ein schematisches Schaltbild der fünften erfindungsgemäßen Variante
eines potentialfreien Schaltausgangs in einem Feldgerät.
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Die
in den 1 bis 5 dargestellten, erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele
eines Feldgerät 1 beinhalten
zumindest eine Geräteelektronik 2 zur
Steuerung des Feldgeräts 1 und
zum Erfassen der Messwerte eines Sensors 18 und/oder zum
Regeln bzw. Einstellen eines Aktors 19. Diese Geräteelektronik 2 wird
beispielsweise über
eine Zweidrahtleitung 3 mit der benötigten Energie versorgt und kommuniziert über diese
Zweidrahtleitung mit einer entfernten Leitstelle oder weiteren Feldgeräten 1 beispielsweise
nach einem 4–20
mA Stromschleifen Standard oder nach einem Standard der zuvor angeführten Feldbusse
bzw. Feldbussysteme der Busschnittstelle. Mittels einer Zweidrahtanschlussklemme 8 lässt sich
das Feldgerät 1 über eine
Zweidrahtleitung 3 mit einer Leitstelle oder weiteren Feldgeräten 1 verbinden.
Bei Zweileiter-Feldgeräten 1 entsprechend
dem erwähnten,
zwischen 4 mA und 20 mA liegenden Stromschleifen-Standard, entspricht ein
bestimmter Stromwert innerhalb dieses Strombereichs genau einem
elektrischen Sensorsignal oder einem elektrischen Stellsignal. Deshalb
kann im Extremfall lediglich mit einem Strom von ca. 4 mA zur Gewährleistung
der Energieversorgung der Geräteelektronik 2 des
Feldgeräts 1 mittels
einer Zweidrahtleitung 3 eingeplant werden. Dies bedingt,
dass für die
Energieversorgung im schlechtesten Fall nur eine Leistung in der
Größenordnung
von 50 mW zur Verfügung
steht, die im Folgenden als Niedrigleistung bezeichnet wird. Zweileiter-Feldgeräte 1 mit
dem erwähnten,
zwischen 4 mA und 20 mA liegenden Stromschleifen-Standard sind aufgrund
dieser Sachverhalte – geringer
Strom, geringes Zündverhalten – besonders
gut geeignet für
den Einsatz in explosionsgefährdeten
Umgebungen. Gleichwohl dem Feldgerät nur eine Niedrigleistung
zur Versorgung zur Verfügung
steht, ist es mittels der erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele aus den 1 bis 5 möglich einen
potentialfreien Schaltausgang 4 an dem Feldgerät 1 durch
ein Schaltelement 5 zu verwirklichen, das nur in der Umschaltphase
in die entsprechenden Schaltzustände
einen minimalen Energieverbrauch bewirkt. Der potentialfreie Schaltausgang 4 ist
beispielsweise als Wechselschalter mit drei Anschlüssen ausgebildet,
es sind jedoch auch andere Formen von Schaltern, wie beispielsweise Schließer oder Öffner, möglich. Über eine
Schaltausgangsanschlussklemme 7 lassen sich Leitungen anschließen, die
den Schaltzustand des potentialfreien Schaltausgangs 4 zur
Signalisierung von Betriebszuständen
und/oder Mess- oder Regelzuständen
an weitere entfernte Feldgräte 1,
Motoren, Ventile oder Leitwarten übermitteln. Durch diesen potentialfreien Schaltausgang 4 ist
es möglich,
dass das Feldgerät 1 abhängig von
den ermittelten Betriebszuständen und/oder
Messzuständen
direkt eine Pumpe oder ein Ventil in einer Prozessanlage ansteuert.
Beispielsweise ist es möglich,
dass bei einem maximalen Grenzstand des Mediums in einem Behälter über den potentialfreien
Schaltausgang 4 des Feldgeräts als Füllstands-/Grenzstandsmessgerät ein Pumpe
eingeschaltet wird oder ein Ventil geöffnet wird und somit der Stand
des Mediums im Behälter
verringert wird. Dies hat den Vorteil, dass das Feldgerät 1 nicht zuerst
den kritischen Grenzstand über
die Zweidrahtleitung 3 oder über einen Feldbus an eine Leitstelle weiterleiten
muss und die Leitstelle dann zeitverzögert das Ventil oder die Pumpe
veranlasst den Stand des Mediums im Behälter zu verringern, sondern
die Regelung und Ansteuerung der Pumpe oder des Ventils direkt vom Feldgerät 1 aus
ohne Zeitverzögerung
und mit einer sehr hohen Sicherheit erfolgt. Diese erweiterte Funktionalität des Feldgeräts 1,
zu welchem Zeitpunkt und in welcher Situation der potentialfreie
Schaltausgang 4 schalten soll, ist in der Geräteelektronik 2 abgelegt
und kann durch Parameter vom Bediener eingestellt werden. Zusätzlich zu
dieser Signalisierung des Betriebszustands oder des Messzustands über das
Schaltelement 5 im Feldgerät 1 werden die Betriebszustände und/oder
Messzustände,
die zur Änderung
des Schaltzustands am potentialfreien Schaltausgang 4 des
Feldgeräts 1 führten, über den
Feldbus oder die Stromschleife an ein Leitsystem übermittelt
und signalisiert.
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1 und 2 zeigen
ein erstes und zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines potentialfreien
Schaltausgangs 4 in einem Feldgerät 1 mittels eines
Schaltelements 5, das als ein bistabiles Relais 10 mit
zumindest einer Erregerspule 15, 16 ausgestaltet
ist. Bistabile Relais 10 sind elektromagnetisch betätigte Schalter,
die bei jedem elektrischen Stromimpuls an einer Erregerspule 15, 16 eine Schaltzustandsänderung
am potentialfreien Schaltausgang 4 bewirken, welche bis
zum folgenden Stromimpuls mechanisch gehalten wird. Man unterscheidet
ungepolte bistabile Relais 10 bzw. ungepolte Stromstoßschalter,
die aufgrund beispielsweise einer ausgeklügelten Mechanik bei jedem Stromimpuls
in den jeweilig anderen Zustand wechseln, wie in 1 dargestellt,
und gepolte bistabile Relais 10 bzw. gepolte Stromstoßschalter,
die mittels polaritätsabhängiger Stromimpulse
an der Erregerspule 15, 16 in den entsprechenden
Schaltzustand des potentialfreien Schaltausgangs 4 wechseln,
wie in 2 dargestellt. Es ist auch möglich dass ein bistabiles Relais 10 mehrere
potentialfreie Schaltausgänge 4 ausweist.
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In 1 ist
ein bistabiles Relais 10 als Schaltelement 5 dargestellt,
das nur eine gepolte, erste Erregerspule 15 aufweist, die
einen potentialfreien Schaltausgang 4 ansteuert. Diese
gepolte, erste Erregerspule 15 schaltet polaritätsabhängig den
potentialfreien Schaltausgang 4 in den jeweiligen anderen Schaltzustand,
d.h. je nach Polarität
der angelegten Spannung an der gepolten, ersten Erregerspule 15 schaltet
diese den potentialfreien Schaltausgang 4 in einen vorgegebenen
Schaltzustand. Den Wechsel der Polarität der an der gepolten, ersten
Erregerspule 15 angelegten Spannung wird im ersten Ausführungsbeispiel
dadurch erreicht, dass die die gepolte, erste Erregerspule 15 durch
die in einer Brückenschaltung
angeordneten Ansteuerelementen 11, 12, 13, 14 von
der Geräteelektronik 2 entsprechend
angesteuert werden. Um das bistabile Relais 10 des Schaltelements 5 in
den ersten Schaltzustand zu bringen, steuert die Geräteelektronik 2 kurzzeitig
und gleichzeitig das erste Ansteuerelement 11 und das vierte
Ansteuerelement 14 an, so dass ein kurzzeitiger Stromfluss über den
ersten Strompfad des ersten und vierten Ansteuerelements 11, 14 und
der ersten Erregerspule 15 erfolgt. Um das bistabile Relais 10 des
Schaltelements 5 in den anderen, zweiten Schaltzustand
zu bringen, steuert die Geräteelektronik 2 entsprechend
das zweite Ansteuerelement 12 und das dritte Ansteuerelement 13 kurzzeitig
und gleichzeitig an, und bildet somit einen durch die erste Erregerspule 15 konträr verlaufenden
zweiten Strompfad aus. Die Ansteuerung der Ansteuerelemente 11, 12, 13, 14 erfolgt
hierbei, beispielsweise mittels zumindest einer Ansteuerleitung 17 von
der Geräteelektronik
zum jeweiligen Ansteuerelement 11, 12, 13, 14.
Als Ansteuerelemente 11, 12, 13, 14 können beispielsweise
MOS-Feldeffekttransistoren eingesetzt werden. Die Ansteuerelemente 11, 12, 13, 14 werden von
der Geräteelektronik 2 so
angesteuert, dass kurzzeitig, möglichst
wenig Strom durch den geschalteten ersten oder zweiten Strompfad
fließt.
Des Weiteren werden unerlaubte Stellungen der Ansteuerungselemente 11, 12, 13, 14,
die einen Kurzschluss-Strompfad verursachen würden, von der Geräteelektronik 2 nicht
angesteuert und sogar überwacht.
Zur Pufferung der Energie zum Umschalten des bistabilen Relais 10 in
den jeweils andern Schaltzustand ist ein Energiespeicher 6,
beispielsweise in Form eines Speicherkondensators oder Akkumulators,
vorgesehen. Dieser Energiespeicher 6 wird zu Zeiten, in
denen dem Feldgerät 1 überschüssige Energie
zur Verfügung
steht, aufgeladen. Üblicherweise darf
bei eigensicheren Feldgeräten 1 die
elektrische Gesamtleistung 1 Watt nicht übersteigen, so dass der Energiespeicher 6 bei
einer Verwendung der Feldgeräte 1 in
den eigensicheren Bereichen auf eine maximale Energie beschränkt werden
kann.
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Es
ist natürlich
auch möglich,
was jedoch nicht explizit in den einzelnen Ausführungsbeispielen der 1 bis 3 gezeigt
ist, dass die Geräteelektronik 2 die
gepolte, erste Erregerspule 15 über separate Leitungen direkt
ansteuert und somit die Ansteuerungselemente 11, 12, 13, 14 entweder
in der Geräteelektronik 2 integriert
sind oder sogar entfallen. In diesem Fall ist der Energiespeicher 6 direkt
mit der Geräteelektronik 2 verbunden
und puffert die Gesamtenergie des Feldgeräts 1. Auf dem Display 9 werden die
Schaltzustände
des potentialfreien Schaltausgangs 4 des Schaltelements 5 durch
beispielsweise ein Symbol dargestellt oder in einer Textform ausgegeben.
Ferner werden die Schaltzustände
des potentialfreien Schaltausgangs 4 des Schaltelements 5 über den
Feldbus an ein Leitsystem übermittelt.
Hierzu und zur Kontrolle des Schaltelements 5 ist es notwendig,
dass die einzelnen Schaltzustände
des potentialfreien Schaltausgang 4 und der einzelnen Ansteuerelemente 11, 12, 13, 14 von
der Geräteelektronik 2,
beispielsweise über
separate Messleitungen, erfasst und überwacht werden.
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In 2 ist
ein bistabiles Relais 10 als Schaltelement 5 dargestellt,
das nur eine ungepolte, erste Erregerspule 15 aufweist,
die einen potentialfreien Schaltausgang 4 ansteuert. Dieses
ungepolte, bistabilen Relais 10 bzw. dieser ungepolten
Stromstossschalter schalten bei jedem Stromimpuls an der ungepolten,
ersten Erregerspule 15 in den jeweilig anderen Schaltzustand.
Diese ungepolten, bistabilen Relais 10 bzw. diese ungepolten
Stromstossschalter weisen meist eine besondere mechanische Ausgestaltung
auf, dass der Anker des potentialfreien Schaltausgangs 4 über eine
Wechselmechanik so gelagert ist, dass dieser bei jedem Stromstoß an der ersten
Erregerspule 15 den potentialfreien Schaltausgang 4 in
den jeweils anderen Schaltzustand schaltet.
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3 zeigt
das Schaltelement 5 als ein Doppelspulenrelais mit einer
ersten Erregerspule 15 zum Setzen des potentialfreien Schaltausgangs 4 in
den ersten Schaltzustand und einer zweiten Erregerspule 16 zum
Rücksetzen
des potentialfreien Schaltausgangs 4 in den konträren zweiten
Schaltzustand. Zum Setzen des potentialfreien Schaltausgangs 4 steuert
hierbei die Geräteelektronik 2 ein
erstes Ansteuerelement 11 über eine entsprechende Ansteuerleitung 17 an,
das einen ersten Strompfad über
die erste Erregerspule 15 schaltet. Demgegenüber steuert
die Geräteelektronik 2 zum
Rücksetzen
des potentialfreien Schaltausgangs 4 ein zweites Ansteuerelement 12 über eine
entsprechende Ansteuerleitung 17 an, das einen zweiten
Strompfad über
die zweite Erregerspule 16 schaltet. Die Geräteelektronik 2 steuert
in diesem erfindungsgemäßen dritten
Ausführungsbeispiel
die Ansteuerelement 11, 12 nie gemeinsam an, womit
gewährleistet
ist, dass die der potentialfreie Schaltausgang 4 sicher
in den entsprechenden Schaltzustand wechselt.
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In 4 und 5 sind
ein viertes und fünftes
Ausführungsbeispiel
für ein
Photo-MOS-Relais 20, die auch als Photovoltaikrelais bezeichnet
werden, aufgezeigt. Vorteilhaft an dieser Art von Relais ist, dass
diese Photo-MOS-Relais 20 schon
ab einem Bereich von 5 mW Verbrauchsleistung betrieben werden können und
eine recht kompakte und kleine Bauweise aufweisen. In 4 ist
ein Ausführungsbeispiel
eines solchen Photo-MOS-Relais 20 aufgezeigt. Die Geräteelektronik 2 steuert
in diesem Ausführungsbeispiel über eine
Ansteuerleitung 17 ein erstes Ansteuerelement 11 im Eingangsschaltkreis des
Photo-MOS-Relais 20 so an, dass der Strompfad über den
Vorwiderstand 22 und die Leuchtdiode 21 geschlossen
wird und somit die Leuchtdiode 21 leuchtet. Wird das erste
Ansteuerelement 11, z.B. ein MOS-Feldeffekttransistor,
von der Geräteelektronik 2 nicht
entsprechend angesteuert, so ist der Strompfad über den Vorwiderstand 22 und
die Leuchtdiode 21 nicht geschlossen bzw. hochohmig und
die Leuchtdiode 21 leuchtet nicht. Eine weitere, nicht
explizit gezeigte Ausführungsmöglichkeit
ist, dass die Geräteelektronik 2 die
Leuchtdiode 21 im Eingangsschaltkreis des Photo-MOS-Relais 20 direkt
ansteuert, indem ein Strom am Ausgang der Geräteelektronik 2 aus
die separate Leitung zur Ansteuerung der Leuchtdiode 21 ausgegeben
wird und die Leuchtdiode 21 somit zum Leuchten bringt.
In diesem Fall ist das erste Ansteuerelement 11 direkt
in der Geräteelektronik 2 integriert
oder entfällt
ganz.
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Beim
Photo-MOS-Relais 20 erzeugt das Licht der Leuchtdiode 21 des
Eingangskreises in einer Solarzelle bzw. einem lichtempfindlichen
Bereich eines Photo-Halbleiterelement 24 im Lastkreis,
das beispielsweise als MOS-Transistor 26,
als komplementärer
MOS-Transistor 27 und/oder als Photo-Triac 25 ausgebildet
ist, eine Spannung, die in der Drain-Source-Strecke frei Ladungsträger erzeugt und
somit diese niederohmig macht. Die von der Solarzelle bzw. von dem
lichtempfindlichen Bereich erzeugte Spannung am Gate ist völlig unabhängig von der
Schaltspannung an der Drain-Source-Strecke und somit unabhängig von
der Spannung am potentialfreien Schaltausgang 4.
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Die
Photo-Halbleiterelement 24 als Schaltelement 5 zu
verwenden bringt einige Vorteile mit sich, so können – wie beim mechanischen bistabilen
Relais 10 auch – sowohl
Gleichströme
als auch Wechselströme
in Abhängigkeit
von der angelegten Spannung von bis zu 6 Ampere am potentialfreien
Schaltausgang 4 geschalten werden, es verfügt über einen stabilen,
konstanten Durchgangswiderstand während der gesamten Lebensdauer,
der Leckstrom beträgt
weniger als 1 μA
und es neigt nicht zum selbständigen
Schalten bei einer schwankenden Last am potentialfreien Schaltausgang 4 und
mechanischen Erschütterungen.
Somit sind Eigenschaften der Photo-MOS-Relais 20 den mechanischen
bistabilen Relais 10 annähernd gleich zu bewerten. Ferner
lassen sich bei den Photo-MOS-Relais 20 zwischen dem Eingangskreis
und dem Lastkreis Isolationswerte von 5000 VAC erreichen, die eine
gute galvanische Trennung zwischen Eingangskreis und Lastkreis belegen.
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Wie
in dem Ausführungsbeispiel
in 4 dargestellt, können mehrere Photo-Halbleiterelemente 24 im
Lastkreis des Schaltelements 5 integriert sein, die alle über das
Licht einer gemeinsamen Leuchtdiode 21 angesteuert werden.
Folglich sind in einem Schaltelement 5 mehrere Variationen
von Kontaktanordnungen mit einem oder mehreren Schließern bzw.
Arbeitskontakten und/oder Öffnern bzw.
Ruhekontakten möglich.
Durch eine Schutzbeschaltung mit beispielsweise Schutzdioden 28 werden
die Photo-Halbleiterelemente 24 vor Überspannungen
im Lastkreis geschützt.
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In 5 ist
eine fünfte
erfindungsgemäße Variante
eines potentialfreien Schaltausgangs 4 in einem Feldgerät 1 dargestellt,
bei der zumindest eine Leuchtdiode 21 als Eingangskreis
des Photo-MOS-Relais 20 direkt in die Zweidrahtleitung 3 integriert
ist. Die Leuchtdiode 21 wird somit direkt vom Schleifenstrom,
der zur Versorgung und Kommunikation der Geräteelektronik 2 des
Feldgeräts 1 über die Zweidrahtleitung 3 bereitgestellt
wird, versorgt und zum Leuchten gebracht. Über einen zur Leuchtdiode 21 parallel
geschalteten Überbrückungskontakt 23, der
von der Geräteelektronik 2 über eine
Ansteuerungsleitung 17 angesteuerte wird, ist es möglich die Leuchtdiode 21 niederohmig
zu überbrücken und
somit auszuschalten. Dieses erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel eines Photo-MOS-Relais
ist so ausgelegt, dass es ungeachtet einem variierenden Strom von
4 mA bis 20 mA auf der Zweidrahtleitung 3 sicher schaltet
und dass eine möglichst
geringe Spannung an der stromdurchflossenen, leuchtenden Leuchtdiode 21 abfällt.
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- 1
- Feldgerät
- 2
- Geräteelektronik
- 3
- Zweidrahtleitung
- 4
- Potentialfreier
Schaltausgang
- 5
- Schaltelement
- 6
- Energiespeicher
- 7
- Schaltausganganschlussklemme
- 8
- Zweidrahtanschlussklemme
- 9
- Display
- 10
- bistabiles
Relais
- 11
- Erstes
Ansteuerelement
- 12
- Zweites
Ansteuerelement
- 13
- Drittes
Ansteuerelement
- 14
- Viertes
Ansteuerelement
- 15
- Erste
Erregerspule
- 16
- Zweite
Erregerspule
- 17
- Ansteuerleitung
- 18
- Sensor
- 19
- Aktor
- 20
- Photo-Mos-Relais
- 21
- Leuchtdiode
- 22
- Vorwiderstand
- 23
- Überbrückungsschaltelement
- 24
- Photo-Halbleiterelement
- 25
- Photo-Triac
- 26
- MOS-Transistor
- 27
- komplementärer MOS-Transistor
- 28
- Schutzdioden