DE102006049696A1 - Sollbruchstelle in einer Kunststoffträgerstruktur - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Versteifungsvorrichtung zur Versteifung von Innenverkleidungsteilen von Fahrzeugen mit einer Sollbruchstelle sowie ein Bauteil, insbesondere eine Innenverkleidung, das eine derartige Versteifungsvorrichtung aufweist. Erfindungsgemäß enthält die Versteifungsvorrichtung eine Struktur (2) mit einer Sollbruchstelle (3), durch die zumindest eine bevorzugte Bruchrichtung der Struktur (2) festgelegt ist, und einen Versteifungseinsatz (4), der im Bereich der Sollbruchstelle (3) mit der Struktur (2) fest verbunden ist, wobei der Versteifungseinsatz (4) derart ausgebildet ist und derart mit der Struktur (2) verbunden ist, dass er sich zumindest bei Überschreiten einer zuvor festgelegten, auf die Sollbruchstelle (3) in Richtung (F) der bevorzugten Bruchrichtung ausgeübten Maximalbelastung aufgrund der durch eine derartige Belastung bewirkten Formänderung der Struktur (2) von der Struktur (2) löst und im mit der Struktur (2) verbundenen Zustand die Struktur (2) zumindest in einer zur bevorzugten Bruchrichtung anderen Richtung und/oder Achse zusätzlich versteift.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Versteifungsvorrichtung für die Versteifung von Innenverkleidungsteilen von Fahrzeugen mit einer Sollbruchstelle sowie ein Bauteil, insbesondere eine Innenverkleidung, das eine derartige Versteifungsvorrichtung aufweist.
  • Es ist bekannt, Innenverkleidungsteile, beispielsweise Instrumententafeln, Mittelkonsolen oder Türverkleidungen, mit geeigneten Versteifungsvorrichtungen auszubilden, um deren Eigenschaften insbesondere bezüglich Betriebs- und Crashlasten gezielt zu verbessern.
  • Des Weiteren ist bekannt, derartige Versteifungsvorrichtungen als Rippenstrukturen auszubilden. Rippenstrukturen haben den Vorteil, dass diese gezielt an Ort, Stärke und Richtung der Belastung angepasst werden können und dennoch nur ein relativ geringes Gewicht besitzen. Rippenstrukturen ermöglichen beispielsweise die Ausbildung von selbsttragenden Instrumententafeln, d.h., Instrumententafeln mit genügend hoher Stabilität, die ohne Stützung durch einen Querträger auskommen.
  • Diese verrippten Bereiche wirken sich aber negativ auf die Sicherheit der Insassen aus. Die Instrumententafel stellt auch ein Polster dar, das zur Energieabsorption und sanftes Abbremsen des Passagiers beiträgt. Ein Auftreffen des Passagiers auf eine harte Struktur führt zu hohen Beschleunigungen und zu daraus resultierenden hohen Kräften, die auf den Passagier wirken und zu einem erhöhten Verletzungsrisiko führen. Dabei sind die Fälle, bei denen der Insasse mit dem Kopf oder mit den Knien mit der I-Tafel in Kontakt kommt besonders kritisch. Damit die Aufschlagenergie auf einem bestimmten Kraftniveau abgebaut werden kann, muss die Struktur einen Mindestdeformationsweg bei der vorgegebenen maximalen Kraft erlauben (bei einem Knieaufschlag bis zu 150mm). Mit einer beispielsweise durch Rippen stark verstärkten Struktur sind solch Deformationswege schwer zu realisieren. Oft werden die hierfür erforderlichen Maßnahmen in Form von unterschiedlichen Airbags umgesetzt, was allerdings zu erhöhtem Gewicht, Bauraumanforderungen und Kosten führt.
  • Es ist bekannt, Strukturen mit Sollbruchstellen vorzusehen, um zu gewährleisten, dass unter bestimmten Bedingungen das durch die Struktur versteifte Bauteil ausreichend nachgibt oder bricht. Derartige Sollbruchstellen können beispielsweise durch Querschnittsreduzierungen, scharfe Übergänge oder Aus schnitte in der Struktur realisiert sein.
  • Nachteil bekannter mit Sollbruchstellen ausgebildeter Strukturen ist, dass diese Sollbruchstellen die Struktur nicht nur für Belastungen schwächen, die in einer gewünschten Richtung/Achse auf die Sollbruchstelle wirken (die beispielsweise durch axiale Kräfte oder Drehmomente hervorgerufen werden), sondern auch für Belastungen, die in andere Richtungen/Achsen wirken. Für massive Bauteile, die Lasten in bestimmten Richtungen tragen müssen, wie beispielsweise oben angegebene Instrumententafel, können derartige Sollbruchstellen ungeeignet sein, da diese, was insbesondere Höhe und Richtung der Last betrifft, zu Funktionseinschränkungen führen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Versteifungsvorrichtung zur Versteifung von Innenverkleidungsteilen von Fahrzeugen mit einer Sollbruchstelle zu schaffen, die mit einer gezielten Schwächung in im Wesentlichen nur einer Richtung ausgebildet werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bauteil mit einer derartigen Versteifungsvorrichtung zu schaffen.
  • Diese Aufgaben werden durch eine Versteifungsvorrichtung und ein Bauteil nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
  • Die Erfindung schafft eine Versteifungsvorrichtung zur Versteifung von Innenverkleidungsteilen in Fahrzeugen, enthaltend eine Struktur mit einer Sollbruchstelle, durch die zumindest eine bevorzugte Bruch richtung der Struktur festgelegt ist, und einen Versteifungseinsatz, der im Bereich der Sollbruchstelle mit der Struktur fest verbunden ist, wobei der Versteifungseinsatz derart ausgebildet ist und derart mit der Struktur verbunden ist, dass er sich zumindest bei Überschreiten einer zuvor festgelegten, auf die Sollbruchstelle in Richtung der bevorzugten Bruchrichtung ausgeübten Maximalbelastung aufgrund der durch eine derartige Belastung bewirkten Formänderung der Struktur von der Struktur löst, und im mit der Struktur verbundenen Zustand die Struktur zumindest in einer zur bevorzugten Bruchrichtung anderen Richtung und/oder Achse zusätzlich versteift.
  • Durch den Versteifungseinsatz kann gewährleistet werden, dass die Versteifungsvorrichtung im Bereich der Sollbruchstelle der Struktur eine ausreichende Verstärkung auch in durch die Sollbruchstelle geschwächten Richtungen und/oder Achsen hat, vorzugsweise die durch die Sollbruchstelle verursachte Schwächung auf die bevorzugte Bruchrichtung der Versteifungsvorrichtung beschränkt. Dabei kann der Versteifungseinsatz die Struktur im Bereich der Sollbruchstelle insbesondere gegen Stauchungen und Dehnungen sowie gegen Torsinn verstärken.
  • Durch die Formänderung der Struktur im Bereich des Versteifungseinsatzes ist bestimmt, wann sich der Versteifungseinsatz von der Struktur löst und damit ein weiteres Öffnen der Struktur in der bevorzugten Sollbruchrichtung nicht mehr behindert. Versteifungseinsatz und Struktur sind deswegen so ausgelegt, dass die im Falle eines Überschreitens einer in Richtung der bevorzugten Bruchrichtung ausgeübten Maximalbelastung bewirkte Formänderung der Struktur ausreichend für das Freigeben des Versteifungseinsatzes ist.
  • Unter „Loslösen des Versteifungseinsatzes" soll im Rahmen dieser Erfindung verstanden werden, dass die feste Verbindung von Versteifungseinsatz und Struktur aufgehoben wird und der Versteifungseinsatz das Öffnen der Struktur in Richtung der bevorzugten Bruchrichtung nicht mehr behindern kann. Eine vollständige Trennung der beiden Elemente ist möglich, aber nicht zwingend notwendig.
  • Die Struktur kann beispielsweise durch eine Rippenstruktur gegeben sein. Auch massive Strukturen sind denkbar. Insbesondere können die Strukturen in Form eines länglichen Steges ausgebildet sein.
  • Vorzugsweise ist der Versteifungseinsatz in der Struktur eingespritzt oder eingepresst.
  • Vorzugsweise ist die Struktur aus einem polymeren Material, insbesondere einem polymeren Kunststoff, aufgebaut. Der Kunststoff kann insbesondere Zusätze wie Mineralien oder Fasern aufweisen.
  • Der Versteifungseinsatz kann aus einem Metall und/oder aus einem polymeren Kunststoff bestehen. Dem Kunststoff können Zusätze, insbesondere Mineralien oder Fasern, beigefügt sein.
  • Es ist grundsätzlich möglich, dass Versteifungseinsatz und Struktur aus demselben Material bestehen. Um eine Materialverbindung zwischen den beiden Bauteilen zu verhindern, die ein Loslösen des Versteifungseinsatzes behindern könnte, kann an geeigneten Stellen zwischen Versteifungselement und Struktur ein Trennmittel vorgesehen sein.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Versteifungseinsatz über einen Formschluss mit der Struktur verbunden ist, und der Formschluss von Versteifungseinsatz und Struktur derart ausgebildet ist, dass der Formschluss sich bei Überschreiten einer zuvor festgelegten, auf die Sollbruchstelle in Richtung der bevorzugten Bruchrichtung ausgeübten Maximalbelastung aufgrund der hierdurch bewirkten Formänderung der Struktur zur Freigabe des Versteifungseinsatzes aufhebt.
  • Durch einen derartigen Formschluss ist gewährleistet, dass der Versteifungseinsatz sich nicht unerwünscht von der Struktur ablöst.
  • Vorzugsweise ist der Formschluss im Bereich der Sollbruchstelle der Struktur realisiert, da in diesem Bereich die Formänderung der Struktur üblicherweise am größten ist, und somit ein Formschluss von Versteifungseinsatz und Struktur aufgrund der Formänderung der Struktur relativ einfach lösbar ist.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Sollbruchstelle in der Struktur in Form einer Aussparung, vorzugsweise als keilförmige Aussparung, ausgebildet ist.
  • Vorzugsweise ist die die Sollbruchstelle definierende Aussparung in Richtung der bevorzugten Bruchrichtung offen wodurch gewährleistet ist, dass sich die Sollbruchstelle bei Krafteinwirkung in Richtung der bevorzugten Bruchrichtung ohne wesentliche Behinderung aufbiegen und brechen kann. Die im Bereich der Sollbruchstelle in ihrer Stärke reduzierte Struktur bildet in diesem Falle ein Scharnier. Grundsätzlich ist es ebenfalls möglich, dass die Struktur durch die Aussparung vollständig unterbrochen ist.
  • Vorzugsweise verjüngt sich die Aussparung gegen die bevorzugte Bruchrichtung und ist besonders bevorzugt keilförmig ausgebildet. Auch andere Formen sind möglich, beispielsweise Aussparungen mit rechteckförmigem oder halbkreisartigem Profil.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Aussparung in ihren Seitenwänden einen Einschnitt aufweist, durch den ein Hinterschnitt gebildet wird, und in diesen Einschnitt der Versteifungseinsatz zur Bildung eines Formschlusses mit der Struktur eingreift.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Versteifungseinsatz zumindest bereichsweise die die Sollbruchstelle der Struktur bildende Aussparung ausfüllt.
  • Durch zumindest bereichsweises Ausfüllen der die Sollbruchstelle der Struktur bildenden Aussparung ist es möglich, effektiv Kräfte über die Aussparung hinweg weiterzuleiten, insbesondere von einer Seitenwand der Aussparung an die gegenüberliegenden Seitenwand weiterzugeben. Auf diese Weise kann die Versteifungsvorrichtung im Bereich der Sollbruchstelle der Struktur durch den Versteifungseinsatz effektiv gegen Belastung auf Druck und somit gegen Stauchungen verstärkt werden, sowie gegen Torsinnen, die zu einer zumindest bereichsweisen Reduzierung der Aussparung führen würden.
  • Vorzugsweise ist der Versteifungseinsatz derart ausgebildet, dass er den gesamten Raum der die Soll bruchstelle definierenden Aussparung (bei unbelasteter Struktur) ausfüllt.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Struktur im Bereich des Sollbruchstelle ein quaderförmiges Profil aufweist und der Versteifungseinsatz ein U-förmiges Profil aufweist, und der Versteifungseinsatz derart angeordnet ist, dass dieser die Sollbruchstelle rückseitig, also die Seite der Struktur, die der Seite gegenüberliegt, an die eine in der bevorzugten Belastungsrichtung wirkende Kraft angreifen würde, unterseitig und oberseitig abdeckt.
  • Der Versteifungseinsatz verstärkt auf diese Weise die Versteifungsvorrichtung im Bereich der Sollbruchstelle gegen Torsinn.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Versteifungseinsatz zwei Seitenflächen aufweist, die dem Verlauf der Struktur folgend rechts- und linksseitig der Sollbruchstelle in die Struktur eingreifen.
  • Der Versteifungseinsatz verstärkt auf diese Weise die Versteifungsvorrichtung im Bereich der Sollbruchstelle der Struktur gegen Zugbelastung (Dehnung) und/oder Druckbelastung (Stauchung), sowie gegen Torsinn.
  • Vorzugsweise sind die Innenflächen der Seitenflächen des Versteifungseinsatzes und die einer Innenfläche gegenüberliegende Oberfläche der Struktur spaltfrei nebeneinander angeordnet. Auf diese Weise wird eine Belastung der Struktur im Bereich der Sollbruchstelle auf Zug sofort vom Versteifungseinsatz aufgefangen und über die Sollbruchstelle hinweg an den zur Soll bruchstelle benachbarten Teil der Struktur weitergeleitet.
  • Vorzugsweise sind die Außenflächen der Seitenflächen des Versteifungseinsatzes und die einer Außenfläche gegenüberliegende Oberfläche der Struktur spaltfrei nebeneinander angeordnet. Auf diese Weise wird eine Belastung der Struktur im Bereich der Sollbruchstelle auf Druck sofort aufgefangen und über die Sollbruchstelle hinweg an den zur Sollbruchstelle benachbarten Teil der Struktur weitergeleitet.
  • Die Winkel, unter denen die Seitenwände in die Struktur eingreifen sind dabei an die Auslegung der Struktur anzupassen, damit gewährleistet ist, dass die Seitenwände die Öffnung der Sollbruchstelle im Falle einer in der bevorzugten Bruchrichtung wirkenden Belastung nicht blockieren.
  • Des Weiteren schafft die Erfindung ein Bauteil, insbesondere eine Innenverkleidung eines Fahrzeuginnenraums, enthaltend eine Versteifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und ein flächiges Element, wobei die Vorrichtung auf einer Seite des flächigen Elementes zur Verstärkung des flächigen Elementes angeordnet ist.
  • Mittels der erfindungsgemäßen Versteifungsvorrichtung ist es möglich, ein flächiges Element geeignet zu verstärken, gleichzeitig aber zu gewährleisten, dass ein derartiges Bauteil im Falle des Überschreitens einer definierten Maximalbelastung in einer festgelegten Richtung genügend nachgibt.
  • Die Sollbruchstelle der Struktur definiert den Bereich, an dem das Bauteil nachgibt. Ein wirkliches mechanisches „Brechen" der Sollbruchstelle bei jedwedem Überschreiten der Maximalbelastung in Richtung der bevorzugten Belastungsrichtung kann, muss aber nicht auftreten. Beispielsweise ist auch ein bloßes Aufbiegen der Struktur in einem begrenzten, über der Maximalbelastung liegenden Bereich ohne Auftreten eines Bruchs grundsätzlich möglich und auch erfindungsgemäß bevorzugt.
  • Vorzugsweise sind flächiges Element und Struktur einstückig ausgebildet.
  • Vorzugsweise bestehen flächiges Element und Struktur aus dem selben Material. Als Material eignet sich beispielsweise ein polymerer Kunststoff, der zu dem Zusätze wie Mineralien und/oder Fasern enthalten kann.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das flächiges Element und die Versteifungsvorrichtung derart ausgebildet sind, dass sich bei einer in der bevorzugten Richtung wirkenden über die Maximalbelastung hinausgehenden Kraft die Versteifungsvorrichtung an der Sollbruchstelle unter Loslösung des Versteifungseinsatzes zumindest teilweise öffnet, das flächige Element aber ohne zu brechen flexibel nachgibt.
  • Vorteil ist, dass durch ein Öffnen der Struktur der Versteifungsvorrichtung möglicherweise entstehende scharfe Kanten in einem Belastungsbereich, der über die Maximalbelastung hinausgeht, durch das flächige Element verdeckt bleiben und somit kein Verletzungsrisiko darstellen.
  • Eine geeignete Flexibilität des flächigen Elementes kann beispielsweise durch die Wahl des Materials und die Formgebung des flächigen Elementes, insbesondere der Wandstärke des flächigen Elementes, erreicht werden.
  • Ein derartiges Bauteil eignet sich als Bestandteil einer Innenverkleidung für Fahrzeuge, insbesondere als Bestandteil einer Instrumententafel, Mittelkonsole oder Türverkleidung.
  • Das Bauteil kann insbesondere als Träger einer Instrumententafel ausgebildet werden, insbesondere als Träger einer selbsttragenden Instrumententafel. Auf der der Versteifungsvorrichtung gegenüber liegenden Oberfläche des flächigen Elementes können weitere Schichten wie eine Schaumschicht und eine die Sichtseite der I-Tafel bildende Deckschicht aus beispielsweise einer Folie oder einer Haut aufgebracht sein.
  • Die Erfindung ermöglicht es, die Instrumententafel mit einer den Hauptbelastungsrichtungen angepassten ausreichenden Stabilität auszubilden. Im gleichen Zuge ist es möglich, zu gewährleisten, dass insbesondere bei einem harten Auftreffen von einem Fahrzeuginsassen auf die Oberfläche der Instrumententafel die Instrumententafel genügend nachgeben kann.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels, welches durch drei Figuren dargestellt ist, näher erläutert. Dabei zeigt:
  • 1 einen Ausschnitt einer Instrumententafel mit einer erfindungsgemäßen Versteifungsvorrichtung,
  • 2 den Ausschnitt der Instrumententafel mit einer erfindungsgemäßen Versteifungsvorrichtung unter Weglassung des zur Versteifungsvorrichtung gehörenden Versteifungseinsatzes, und
  • 3 den Versteifungseinsatz der Versteifungsvorrichtung.
  • 1 zeigt einen Ausschnitt einer selbststragenden Instrumententafel 1, die eine erfindungsgemäße Versteifungsvorrichtung enthält.
  • Die Versteifungsvorrichtung enthält eine stegförmig mit Rippen ausgebildete Struktur 2 mit einer Sollbruchstelle 3, durch die eine bevorzugte Bruchrichtung der Struktur 2 festgelegt ist, und einen Versteifungseinsatz 4, der im Bereich der Sollbruchstelle 2 mit der Struktur 2 verbunden ist (siehe auch schon 2 und 3). Die Versteifungsvorrichtung ist mit einem flächigen Element 7 auf einer Seite des flächigen Elementes 7 mit diesem fest verbunden und bildet mit diesem zusammen den Träger der Instrumententafel 1.
  • Der Versteifungseinsatz 4 ist derart ausgebildet und derart mit der Struktur 2 verbunden, dass er sich zumindest bei Überschreiten einer zuvor festgelegten, auf die Sollbruchstelle 3 in Richtung F (x-Achse in den Figuren) der bevorzugten Bruchrichtung ausgeübten Maximalbelastung bewirkten Formänderung der Struktur 2 von der Struktur löst, und im mit der Struktur 2 verbundenen Zustand die Struktur 2 zumindest in einer zur bevorzugten Bruchrichtung anderen Richtung und in einer anderen Achse zusätzlich versteift.
  • Die Sollbruchstelle 3 (siehe 2) in der Struktur 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel als keilförmige Aussparung in einem massiven, quaderförmigen Teilabschnitt der ansonsten rippenförmigen Struktur 2 ausgebildet. Die Aussparung ist in Richtung der bevorzugten Bruchrichtung geöffnet und verjüngt sich in Richtung flächiges Element 7 (x-Achse). Die rechts- und linksseitig der Sollbruchstelle 3 liegenden Abschnitte der Struktur 2 bleiben dabei über einen stark in seiner Wandstärke reduzierten, an der Spitze der V-förmigen Aussparung liegenden Bereich 8 der Struktur 2 miteinander verbunden.
  • Des Weiteren weist die die Sollbruchstelle 3 bildende Aussparung in ihren gegenüberliegenden Seitenwänden einen Einschnitt 5 auf, durch den ein Hinterschnitt gebildet wird. Der Einschnitt 5 ist ebenfalls keilförmig ausgebildet und weist dieselbe Orientierung wie die Aussparung 3 auf, besitzt allerdings einen größeren Öffnungswinkel, wodurch der Hinterschnitt gebildet wird.
  • Rechts- und linksseitig der Sollbruchstelle 3 sind im massiven Teilabschnitt der Struktur 2 zwei in Richtung der bevorzugten Bruchrichtung orientierte (xz-Ebene) schmale Einschnitte 9a, 9b eingebracht. Die Tiefe der Einschnitte beträgt die Hälfte der Höhe der Struktur 2.
  • Der Versteifungseinsatz 4 (siehe 1 und 3) ist über Formschluss mit der Struktur 2 verbunden, wobei der Formschluss von Versteifungseinsatz 4 und Struktur 2 derart ausgebildet ist, dass der Formschluss sich bei Überschreiten der zuvor festgelegten auf die Sollbruchstelle 3 in Richtung F der bevorzugten Bruchrichtung ausgeübten Kraft aufgrund der hierdurch bewirkten Formänderung der Struktur 2 zur Freigabe des Versteifungseinsatzes 4 aufhebt.
  • In diesem Falle weist der Versteifungseinsatz eine massive keilförmige Ausformung 10 auf, die in ihrer Form der Aussparung 3 einschließlich des Hinterschnitts 5 der Struktur 2 entspricht (im unbelasteten Zustand der Struktur 2). Im mit der Struktur verbundenen Zustand greift diese Ausformung 10 in die Aussparung 3 ein und füllt diese vollständig aus, wodurch auch der Formschluss zwischen Versteifungseinsatz 4 und Struktur 2 gebildet wird.
  • Der Versteifungseinsatz weist drei U-förmig angeordnete flächige Außenwände 11a, 11b und 11c auf, welche die Ausformung 10 umschließen. Die Außenwände 11a, 11b und 11b sind derart ausgebildet, dass diese die drei restlichen Außenflächen des quaderförmigen massiven Teilabschnitts der Struktur 2, also die Rückseite der Sollbruchstelle 3, die Unter- und die Oberseite, im Bereich der Sollbruchstelle 3 und etwas über diesen Bereich hinaus nahezu spaltfrei überdecken (die vierte Außenfläche liegt am flächigen Element 7).
  • Des Weiteren weist der Versteifungseinsatz 4 zwei flächige Seitenwände 6a und 6b auf. Diese Seitenwände schließen die U-förmig angeordneten Außenflächen 11a, 11b und 11c an deren Seiten bis zu halben Höhe ab. Im mit der Struktur 2 verbundenen Zustand greifen die Seitenwände 6a und 6b nahezu vollständig und nahezu spaltfrei in die rechts- und linksseitig der Sollbruchstelle 3 liegenden Einschnitte 9a bzw. 9b des massiven Teilabschnitts der Struktur ein.
  • In diesem Ausführungsbeispiel ist der Versteifungseinsatz 4 aus Metall, hier aus Aluminium, ausgebil det. Die Struktur 2 und das flächige Element 7 sind einstückig aus demselben Material, hier ein Polypropylen mit einem Anteil an Langglasfasern, gebildet. Der Versteifungseinsatz wurde im Rahmen eines Spritzgussverfahrens zur Herstellung des flächigen Elements 7 und der Struktur 2 mittels Umspritzens in das Bauteil 1 integriert. Das flächige Element hat eine Wandstärke von 2 mm. Es ist genügend flexibel, dass die Maximalbelastung in einem ausreichenden Bereich überschritten werden kann, ohne dass das flächige Element bricht.
  • Im Folgenden soll kurz die Wirkungsweise des Versteifungseinsatzes bei unterschiedlichen Lastfällen erläutert werden.
  • Kraft in x-Richtung – Biegung um die z-Achse: Dieser Lastfalls entspricht dem Aufprall eines Insassen auf das Innenverkleidungsteil, dargestellt durch die Kraft F in der 1. Eine derartige Kraft normal zum flächigen Element 7 verursacht eine Biegung um die z-Achse. Durch die in dieser Richtung orientierte Sollbruchstelle 3 der Struktur 2 ist die Steifigkeit des Bauteils genügend reduziert, so dass das Bauteil bei Überschreiten der Maximalbelastung unter Loslösung des Versteifungseinsatzes 4 genügend deformieren kann.
  • Kraft in y-Richtung – Zug/Druck-Belastung: Als Ursachen hierfür zählen die normalen Betriebslasten sowie Crashlasten, insbesondere Seitencrashlasten. Bei einer Druckbeanspruchung wird die Kraft durch die Seitenwände der keilförmigen Ausformung 10 des Versteifungseinsatzes über die Sollbruchstelle 3 hinweg weitergeleitet. Bei einer Zugbeanspruchung werden die Kräfte durch die Seitenwände 6a, 6b des Versteifungs einsatzes 4, die das U-Profil des Einsatzes 4 schließen, übertragen.
  • Kraft in z-Richtung – Biegung um die x-Achse: Als Ursachen hierfür zählen vor allem Lasten, die durch das Gewicht, das die Struktur tragen muss, verursacht werden. In diesem Fall werden die Kräfte hauptsächlich von den zwei gegenüberliegenden Außenwänden 11a, 11c des Versteifungseinsatzes 4 weitergeleitet, aber auch durch die Seitenwände der keilförmigen Ausformung 10 sowie durch die Seitenwände 6a, 6b, die das U-Profil schließen.
  • Torsinn um die y-Achse: In diesem Falle werden die Kräfte durch die drei Außenwände 11a, 11b und 11c des Versteifungseinsatzes übertragen.
  • Die zusätzliche Spitze der keilförmigen Ausformung 10 gewährleistet einen Formschluss zwischen Versteifungseinsatz 4 und Struktur 2 bei allen Betriebs- und Crashlasten. Nur im Falle eines Aufschlages eines Insassens, d.h., bei Überschreiten einer festgelegten Maximalbelastung, wird dieser Formschluss durch die Öffnung der Sollbruchstelle 3 aufgehoben, so dass der Versteifungseinsatz 4 die Deformation des Bauteils nicht blockieren kann.

Claims (9)

  1. Versteifungsvorrichtung zur Versteifung von Innenverkleidungsteilen in Fahrzeugen, enthaltend eine Struktur (2) mit einer Sollbruchstelle (3), durch die zumindest eine bevorzugte Bruchrichtung der Struktur (2) festgelegt ist, und einen Versteifungseinsatz (4), der im Bereich der Sollbruchstelle (3) mit der Struktur (2) fest verbunden ist, wobei der Versteifungseinsatz (4) derart ausgebildet ist und derart mit der Struktur (2) verbunden ist, dass er sich zumindest bei Überschreiten einer zuvor festgelegten, auf die Sollbruchstelle (3) in Richtung (F) der bevorzugten Bruchrichtung ausgeübten Maximalbelastung aufgrund der durch eine derartige Belastung bewirkten Formänderung der Struktur (2) von der Struktur (2) löst, und im mit der Struktur (2) verbundenen Zustand die Struktur (2) zumindest in einer zur bevorzugten Bruchrichtung anderen Richtung und/oder Achse zusätzlich versteift.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Versteifungseinsatz (4) über einen Formschluss mit der Struktur (2) fest verbunden ist, und der Formschluss von Versteifungseinsatz (4) und Struktur (2) derart ausgebildet ist, dass der Formschluss sich bei Überschreiten einer zuvor festgelegten, auf die Sollbruchstelle (3) in Richtung (F) der bevorzugten Bruchrichtung ausgeübten Maximalbelastung aufgrund der hierdurch bewirkten Formänderung der Struktur (2) zur Freigabe des Versteifungseinsatzes (4) aufhebt.
  3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (3) in der Struktur (2) in Form einer Aussparung, vorzugsweise als keilförmige Aussparung (3), ausgebildet ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3 in Verbindung mit Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung in ihren Seitenwänden einen Einschnitt (5) aufweist, durch den ein Hinterschnitt gebildet wird, und in diesen Einschnitt (5) der Versteifungseinsatz (4) zur Bildung eines Formschlusses mit der Struktur (2) eingreift.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Versteifungseinsatz (4) zumindest bereichsweise die die Sollbruchstelle (3) der Struktur bildenden Aussparung ausfüllt.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (2) im Bereich des Sollbruchstelle (3) ein quaderförmiges Profil aufweist und der Versteifungseinsatz (4) ein U-förmiges Profil aufweist, und der Versteifungseinsatz (4) derart angeordnet ist, dass dieser die Sollbruchstelle (3) rückseitig, also die Seite der Struktur, die der Seite gegenüberliegt, an die eine in der bevorzugten Belastungsrichtung wirkende Kraft (F) angreifen würde, unterseitig und oberseitig abdeckt.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Versteifungseinsatz (4) zwei Seitenwände (6a, 6b) aufweist, die dem Verlauf der Struktur (2) folgend rechts- und linksseitig der Sollbruchstelle (3) in die Struktur (2) eingreifen.
  8. Bauteil, insbesondere Innenverkleidung eines Fahrzeuginnenraums, enthaltend eine Versteifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und ein flächiges Element (7), wobei die Vorrichtung auf einer Seite des flächigen Elementes (7) zur Verstärkung des flächigen Elementes (7) angeordnet ist.
  9. Bauteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige Element (7) und die Versteifungsvorrichtung derart ausgebildet sind, dass bei einer in der bevorzugten Richtung (F) wirkenden über die Maximalbelastung hinausgehenden Kraft die Versteifungsvorrichtung sich an der Sollbruchstelle (3) unter Loslösung des Versteifungseinsatzes (4) zumindest teilweise öffnet, das flächige Element (7) aber ohne zu brechen flexibel nachgibt.
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