-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein RFID-System sowie ein RIFD-Verfahren
mit wenigstens einem Lesegerät
zum Identifizieren von Transpondern, die sich in einem räumlichen
Erfassungsbereich des Lesegeräts
befinden.
-
Die
RFID ("radio frequency
identification")
ist eine Technik zur drahtlosen Identifikation von Objekten, die
seit geraumer Zeit im Bereich der so genannten Auto-ID, also der
automatischen Bereitstellung von Informationen zu Personen, Tieren,
Gütern
und Waren eingesetzt wird.
-
Jedes
Auto-ID-System basiert auf der Verwendung künstlicher Identifikationsmerkmale
zur Ermöglichung
einer maschinengerechten Identifizierung. Die heute noch weit verbreiteten
Barcode-Etiketten, die schon vor vielen Jahren den Bereich der Auto-ID
revolutionierten, werden für
gegenwärtig
an Bedeutung gewinnende Anwendungsfälle zunehmend uninteressant.
Nachteilig bei Barcodes ist oftmals deren geringe Speicherkapazität für Informationen,
die zudem auch nicht nachträglich
verändert werden
können.
Außerdem
ist das Auslesen bzw. Ablesen ("Scannen") von Daten relativ
umständlich
und zeitaufwändig
(Sichtkontakt erforderlich).
-
Diese
Nachteile können
mit der RFID beseitigt werden. Daher ist davon auszugehen, dass RFID-Systeme
und -Verfahren in Zukunft z. B. Barcodes in vielen Anwendungsfällen ersetzen
werden und darüber
hinaus durch deren Einsetzbarkeit in ganz neuen Anwendungsfällen den
Bereich der Auto-ID in ähnlicher
Weise revulotionieren werden.
-
RFID-Systeme
und -Verfahren sind in großer Vielfalt
an sich bekannt. Lediglich beispielhaft sei hierzu verwiesen auf
das
"RFID-Handbuch", 3. Auflage, Klaus
Finkenzeller, Carl Hanser Verlag München Wien, 2002.
-
Ein
RFID-System besteht aus zumindest einem Lesegerät zum Auslesen von Daten, die
in einem Transponder gespeichert sind, wobei die Datenübertragung
zwischen Transponder und Lesegerät mittels
elektromagnetischer Wellen stattfindet. Bei niedrigeren Frequenzen
geschieht dies induktiv über das
Nahfeld, bei höheren
Frequenzen über
das elektromagnetische Fernfeld. Das Lesegerät kann wie auch der Transponder
sowohl als Sender als auch Empfänger
für die
elektromagnetische Strahlung fungieren. Induktiv gekoppelte Systeme
besitzen eine vergleichsweise geringe Reichweite. Typische Vertreter
dieser Variante sind z. B. kontaktlose Chipkarten und automatische
Zugangssysteme. Demgegenüber
besitzen Systeme mit elektromagnetischer Fernfeldkopplung eine vergleichsweise
große
Reichweite. Die vorliegende Erfindung bezieht sich speziell auf
diese Gruppe von RFID-Systemen bzw. -Verfahren. Gängige Frequenzen
der RFID-Systeme
mit Fernfeldkopplung liegen in der Größenordnung von einigen hundert
MHz. Gesetzlich sind oftmals ganz bestimmte Frequenzbereiche vorgeschrieben,
wie z. B. 865-869,5 MHz oder 2,45 GHz.
-
Bei
den Transpondern, die z. B. in Form von Etiketten oder dergleichen
insbesondere an Gütern oder
Waren angebracht oder in deren Verpackung integriert sein können, unterscheidet
man verschiedene Arten:
Aktive Transponder besitzen eine eigene
Energieversorgung, z. B. in Form einer Batterie.
-
Passive
Transponder nutzen hingegen die Strahlungsenergie eines RFID-Senders
(der z. B. im Lesegerät
integriert sein kann) zum Senden der eigenen Information an das
Lesegerät.
Die Erfindung ist insbesondere für
diese Art von Transpondern sehr vorteilhaft einsetzbar.
-
Eine
Mischform stellen so genannte semi-passive Transponder dar, die
z. B. lediglich mit einer schwachen Stützbatterie ausgestattet sind,
die zum Senden der eigenen Information genutzt wird, sobald der
Transponder durch das RFID-System (z. B. durch das Lesegerät) "aus dem Schlaf geweckt" worden ist.
-
Bei
den gegenwärtig
im Einsatz befindlichen RFID-Systemen und -Verfahren ergibt sich
in der Praxis eine Vielzahl von Problemen, welche die Nutzung der
RFID-Technologie in manchen Anwendungsbereichen erschweren wenn
nicht unmöglich machen.
-
Eine
erste Reihe von Problemen betrifft die Zuverlässigkeit der Technologie. Diesbezüglich besteht
der Wunsch, sämtliche
im Erfassungsbereich des jeweiligen Lesegeräts befindliche Transponder zu
identifizieren und in diesen Transpondern gespeicherte Daten fehlerfrei
auszulesen (und gegebenenfalls fehlerfrei zu verändern). Dies wird in der Praxis jedoch
z. B. durch Interferenzen mehrerer RFID-Lesegeräte untereinander, Störungen durch
spontane Funkemissionen in der Umgebung, Störungen durch andere Funkgeräte und manchmal
durch eine Sabotage durch Störsender
verhindert.
-
Einen
weiteren Problemkreis stellt die Datensicherheit dar. Diesbezüglich besteht
z. B. die Gefahr eines Abhörens
der Datenkommunikation und die Gefahr eines Vortäuschens von Information. Die Kommunikation
zwischen einem RFID-Lesegerät und
Transpondern ist im Wesentlichen einer normalen Funkverbindung zwischen
einem Sender und einem Empfänger
vergleichbar. Ein externer Lauscher kann einzelne Bitmuster mithören, fälschen,
vorspielen oder den Empfänger
durch eine Überhäufung von Information ähnlich einem
so genannten Denial-of-Service (DoS)-Angriff betriebsunfähig machen. Besonders
paradox wird die Situation in Anbetracht der Tatsache, dass RFID
von vielen namenhaften Herstellern zum Plagiatschutz eingesetzt
werden soll. Lauschangriffe und Einspielen von gefälschten Informationen
von außen
sind hier vorprogrammiert.
-
Die
beiden vorstehend erläuterten
Problemkreise haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass RFID-Systeme
immer komplexer wurden, einen hohen Implementationsaufwand erfordern,
also letztlich die Kosten für
Implementation und Betrieb sich tendenziell vergrößert haben.
-
Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein RFID-System
bzw. -Verfahren anzugeben, welches eine zuverlässige Erfassung der Transponder
bei geringen Installations- und Betriebskosten ermöglicht.
-
Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
eine Abschirmung des Erfassungsbereiches gelöst.
-
Bei
dem erfindungsgemäße RFID-System
ist der Erfassungsbereich des Lesegeräts durch die Abschirmung begrenzt,
so dass die Zuverlässigkeit
beträchtlich
verbessert werden kann, ohne das System nennenswert zu verkomplizieren.
-
Mit
der Abschirmung wird einerseits eine mehr oder weniger große Unempfindlichkeit
des Identifizierungsprozesses gegenüber externen Störstrahlungen
geschaffen und an dererseits die Möglichkeit für Angriffe von außen (z.
B. Sabotage, Abhören,
Einspielen von Falschinformation) beträchtlich verringert oder sogar
ausgeschlossen. Für
die technische Realisierung der Abschirmung stehen dem Fachmann
vorteilhaft eine Vielzahl von Möglichkeiten zur
Verfügung.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umgibt die Abschirmung den Erfassungsbereich größtenteils, insbesondere im
Wesentlichen vollständig.
-
In
einer Ausführungsform
ist die Abschirmung derart ausgebildet, dass diese mindestens 50 %,
insbesondere mindestens 60 % einer Strahlungsleistung des Systems
absorbiert.
-
In
den meisten Ländern
unterliegen RFID-Systeme als funktechnische Anlagen sehr restriktiven
gesetzlichen Vorschriften. Diese Vorschriften können sich z. B. auf die verwendeten
Frequenzen der elektromagnetischen Strahlung und/oder die Leistung
beziehen, mit welcher der oder die Sender des Systems betrieben
werden. In dieser Hinsicht besteht ein überraschender Vorteil der Erfindung
darin, dass das RFID-System je nach Ausführung praktisch unabhängig von
solchen gesetzlichen Vorschriften betrieben werden kann. Vorteilhaft
lässt sich
ein solches System weltweit an jedem Ort, zu jeder Zeit und mit
beliebiger Funkwellenlänge
und -leistung realisieren.
-
In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass eine Strahlungswellenlänge des Systems in einem Bereich
von 0,8 bis 8 GHz liegt.
-
In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass eine Strahlungswellenlänge des Systems in einem Bereich
liegt, der für
den Betrieb von funktechnischen Anlagen gesetzlich untersagt ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine Strahlungsleistung des Systems so groß bemessen, dass der Betrieb
des Systems ohne die Abschirmung gesetzlich untersagt wäre. Diese
Strahlungsleistung kann z. B. um mindestens einen Faktor 2, insbesondere
um mindestens einen Faktor 5 größer als
die (ohne Abschirmung) zulässige
Strahlungsleistung sein.
-
In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die RFID-Sendeleistung eines Lesegeräts wenigstens
5 W, insbesondere wenigstens 10 W beträgt.
-
Neben
einer erhöhten
Sendeleistung jenseits der einschlägigen Norm (für bessere
RFID-Leseergebnisse)
kommt vorteilhaft auch die Möglichkeit in
Betracht, RFID-Sende- und Lesegeräte einfacher, billiger und
robuster hinsichtlich ihres HF-technischen Aufbaus vorzusehen.
-
In
an sich bekannter Weise kommt als Abschirmung eine flächig ausgedehnte,
elektrisch leitfähige
Materialschicht z. B. ein Metallblech oder eine Metallfolie in Betracht.
Für die
meisten der hier besonders interessierenden Anwendungsfälle bzw. Strahlungswellenlängen kann
im Rahmen der Erfindung jedoch vorteilhaft das Prinzip des "Faraday-Käfigs" genutzt werden und die Abschirmung
aus einer elektrisch leitfähigen
Gitter- bzw. Netzstruktur gebildet werden.
-
Eine
solche Gitter- bzw. Netzstruktur kann vorteilhaft mit vergleichsweise
einfachen, insbesondere sogar handelsüblichen Materialien realisiert werden.
In einer Ausführungsform
umfasst die Struktur z. B. Metallstangen und/oder gelochtes Metallblech
und/oder Maschendraht und/oder Drahtgeflecht. Beispielsweise können zur
Bildung eines Abschirmmoduls einzelne mit Maschendraht bespannte Elemente
(z. B. Metallrahmen) in variabler Größe vorgefertigt werden.
-
Insbesondere
mit den vorstehend genannten Abschirmungskomponenten lassen sich
Abschirmungswände
oder ganze Abschirmungskäfige
unterschiedlicher Größe modular,
aus vorgefertigten Teilen, zusammensetzen.
-
Bei
Verwendung einer nicht flächig
durchgehend elektrisch leitfähigen
Abschirmungskomponente sondern einer Gitter- bzw. Netzstruktur ist
ein charakteristischer Strukturabstand (z. B. der gegenseitige Abstand
von Metallstangen, die Maschenweite eines Maschendrahts oder ein
Lochdurchmesser eines gelochten Metalls) bevorzugt um mindestens
einen Faktor 2, insbesondere um mindestens einen Faktor 5 kleiner
als die Wellenlänge
einer elektromagnetischen Strahlung des Systems bemessen. Für eine Frequenz
von etwa 870 MHz, entsprechend einer Wellenlänge von etwa 30 cm, ergibt
sich damit z. B. ein charakteristischer Abstand (z. B. Maschenweite) von
etwa 15 cm oder weniger (z. B. 3 cm).
-
In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Abschirmung mehrere hintereinander angeordnete
Abschirmlagen umfasst, z. B. zwei oder drei Gitter- bzw. Netzstrukturen
der vorstehend genannten Art. Ein solcher mehrlagiger Abschirmungsaufbau
ermöglicht
z. B. eine vergrößerte Absorption
von Strahlungsleistung im Abschirmmaterial. Die mehreren Abschirmlagen
können
hierbei gleichartig oder verschiedenartig (z. B. mit verschiedenem
charakteristischen Abstand wie z. B. Maschenweite) vorgesehen sein.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kommt einem mehrlagigen Aufbau
der Abschirmung bzw. einzelner Abschirmkomponenten jedoch noch eine
ganz andere, wesentliche Bedeutung zu: Wenn der gegenseitige Abstand
von hintereinander angeordneten Abschirmlagen etwa in der Größenordnung der
betreffenden Strahlungswellenlänge
liegt, was bei den hier besonders interessierenden Anwendungsfällen ohne
weiteres bewerkstelligt werden kann, so lässt sich die Abschirmungswirkung
in gezielter Weise durch Wahl eines bestimmten gegenseitigen Abstands
drastisch verändern.
Je nach konkreter Bemessung dieses gegenseitigen Abstands können an
den verschiedenen Abschirmlagen reflektierte elektromagnetische
Wellen z. B. destruktiv oder konstruktiv interferieren. Im ersten
Fall ergibt sich eine minimale Reflektion und maximale Absorption, wohingegen
im zweiten Fall die Abschirmwirkung einen maximalen Reflektionsanteil
beinhaltet. Die Dämpfung,
d. h. die Verringerung der Strahlungsleistung auf Grund des Durchtritts
durch die Abschirmung bleibt davon unberührt.
-
Eine
maximale Reflektion kann z. B. dann sinnvoll sein, wenn man innerhalb
eines durch die Abschirmung begrenzten Erfassungsbereichs funktechnisch
betrachtet keine "toten
Winkel" haben möchte, so
dass besonders zuverlässig
alle im Erfassungsbereich befindlichen Transponder identifiziert werden
können.
-
Der
Begriff "Identifikation" (von Transpondern)
ist im Sinne der vorliegenden Erfindung sehr breit zu verstehen
und soll alle Arten von Informations- und/oder Datenübertragung
vom Transponder zum Lesegerät
umfassen. Im einfachsten Fall handelt es sich z. B. um eine "1 Bit-Information" (Transponder im
Erfassungsbereich oder nicht). Von größerer praktischer Bedeutung
sind jedoch komplexere Daten, die im Bereich des Transponders gespeichert sind
und wenigstens teilweise ausgelesen werden (z. B. so genannter EAN-Code einer Ware oder "tracking code" eines Produkts im
Produktions-Materialfluss). Dabei ist es keineswegs ausgeschlossen
und oftmals sogar bevorzugt, dass während des "Identifikationsprozesses" auch eine Informations-
bzw. Datenübertragung
in umgekehrter Richtung erfolgt.
-
Im
Gegensatz dazu kann es Fälle
geben, beispielsweise wenn die Strahlungsleistung eines Lesegeräts exakt
auf die Antenne des Transponders angepasst bzw. abgestimmt werden
soll, in denen eine möglichst
große
Absorption von Sendeleistung in der Abschirmung zweckmäßig ist.
-
In
einer Ausführungsform
ist vorgesehen, dass wenigstens ein Teil der Abschirmung als ein
Tor ausgebildet ist, welches in einer Öffnungsstellung ein Einbringen
und Ausbringen von mit Transpondern versehenen Gegenständen gestattet
und welches in einer Schließstellung
abschirmt.
-
Der
Begriff "Tor" ist hierbei sehr
breit zu verstehen und umfasst beispielsweise plattenartige bzw. türartige
bewegbare Abschirmkomponenten wie z. B. schwenkbare Türen, Schiebetüren, Schwingtüren, aber
z. B. auch Rolltore, Rollos, Falttore etc. Als torartig ausgebildeter
Abschirmungsteil können
außerdem
z. B. folgende Konstruktionen verwendet werden: Metallbeschichtetes
Lamellenrolltor, das automatisch geöffnet und geschlossen wird;
Lamellenvorhang aus metallbeschichtetem Kunststoff (oder kunststoffbeschichtetem
Metall); Schwingtüren
aus Maschendrahtelementen; (Lamellen-)Vorhang mit eingewebtem Drahtnetz
etc.
-
In
einer Weiterbildung sind wenigstens zwei Tore vorgesehen, von welchen
eines zum Einbringen und ein anderes zum Ausbringen der Gegenstände vorgesehen
ist.
-
Eine
besonders bevorzugte Verwendung des erfindungsgemäßen RFID-Systems
bzw. -Verfahrens ist die automatische Identifikation von Gütern oder Waren,
insbesondere z. B. im Bereich der Beschaffungs- und Distributionslogistik,
im Handel, in Produktionsbetrieben oder anderen Materialflusssystemen.
-
Vorteilhaft
lässt sich
die Erfindung in die Fördertechnik
im Bereich Produktion und/oder Logistik integrieren und kann in
jeweils speziell angepassten Varianten eingesetzt werden (z. B.
auch im Transportwesen).
-
In
einer Weiterbildung der Erfindung ist das RFID-System in einem Fahrzeug
ausgebildet. Bevorzugt befindet sich hierbei der Erfassungsbereich
des RFID-Systems innerhalb eines Laderaums des Fahrzeugs bzw. bildet
diesen Laderaum. Ein wesentlicher Vorteil dieser Weiterbildung besteht
darin, dass das RFID-Verfahren während
eines Transports der betreffenden Gegenstände, insbesondere Waren, im Fahrzeug
durchgeführt
werden kann.
-
Bei
dem Fahrzeug kann es sich z. B. um einen LKW handeln. Bei einem
LKW von herkömmlicher
Bauart kann z. B. der quaderförmige
Laderaum als Erfassungsbereich eines RFID-Systems genutzt werden,
indem eine LKW-Plane mit abschirmender Wirkung verwendet wird (z.
B. Plane mit eingewebtem Drahtgeflecht). Auch könnte der Laderaum des betreffenden
Fahrzeugs, insbesondere LKW, z. B. mit Abschirmteilen bzw. Abschirmmodulen
ausgekleidet werden.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug
auf die beigefügten
Zeichnungen weiter beschrieben. Es stellen dar:
-
1 bis 6 ist
eine Darstellung zur Veranschaulichung eines störungsfreien RFID-Verfahrens gemäß eines
ersten Ausführungsbeispiels,
-
7 bis 12 ist
eine entsprechende Darstellung für
ein modifiziertes RFID-System gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels,
-
13 bis 15 ist
eine entsprechende Darstellung gemäß eines dritten Ausführungsbeispiels,
-
16 zeigt
ein viertes Ausführungsbeispiel eines
RFID-Systems,
-
17 zeigt
ein weiter modifiziertes, fünftes Ausführungsbeispiel
eines RFID-Systems,
-
18 und 19 sind
Darstellungen zur Veranschaulichung einer Abschirmung mit vorwiegend
absorbierender Abschirmwirkung (18) bzw. vorwiegend
reflektierender Abschirmwirkung (19),
-
20 bis 25 sind
Darstellungen zur Veranschaulichung verschiedener technischer Realisierungen
der Abschirmwirkung,
-
27 zeigt
ein sechstes Ausführungsbeispiel
eines RFID-Systems, und
-
26 zeigt
ein siebtes Ausführungsbeispiels
eines RFID-Systems.
-
Die 1 bis 6 veranschaulichen
den Ablauf eines RFID-Verfahrens unter Verwendung eines RFID-Systems 10 mit
einem Lesegerät 12 zum Identifizieren
von Transpondern, die sich in einem räumlichen Erfassungsbereich 16 des
Lesegeräts 12 befinden.
-
Der
Einfachheit der Darstellung halber ist in den Figuren lediglich
ein solcher Transponder 14 symbolisiert, bei dem es sich
z. B. um ein Identifikationsetikett auf der Verpackung einer Ware 18 handelt.
-
Eine
Besonderheit des Systems 10 besteht darin, dass der Erfassungsbereich 16 durch
eine Abschirmung 20 begrenzt ist, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel
die Seitenwände
eines insgesamt etwa quaderförmigen
Erfassungsbereichs 16 bildet und somit den Erfassungsbereich 16 größtenteils umgibt.
Abweichend davon könnte
die Abschirmung 20 den Erfassungsbereich 16 auch
z. B. vollständig umgeben,
etwa indem auch oben und unten Abschirmkomponenten vorgesehen werden.
-
Ein
den Erfassungsbereich 16 seitlich begrenzender Teil der
Abschirmung 20 ist als eine Türe 22 ausgebildet,
welche zum Einbringen und Ausbringen der mit Transpondern 14 versehenen
Waren 18 in den Erfassungsbereich 16 und wieder
heraus dient.
-
1 zeigt
die Situation vor Beginn des eigentlichen Identifikationsprozesses.
Die zu identifizierende Ware 18 befindet sich außerhalb
des Erfassungsbereichs 16. Sodann wird die Türe 22 geöffnet und
die Ware 18 in den Erfassungsbereich 16 verbracht,
wie in 2 dargestellt.
-
Wenngleich
in den 1 bis 6 lediglich eine Ware 18 dargestellt
ist, so handelt es sich in der Praxis tatsächlich um eine größere Anzahl
von Waren, etwa einen gefüllten
Einkaufswagen, einen großen
Karton mit einer Vielzahl von darin befindlichen Artikeln, eine
Palette von Waren etc.
-
Sodann
wird die Türe 22 geschlossen (3)
und die eigentliche RFID durchgeführt (4).
-
Die
dargestellte RFID erfolgt unter Verwendung des Lesegeräts 12,
welches in einem vorbestimmten Frequenzbereich (hier: UHF) elektromagnetische
Strahlung gemäß eines
RFID-Standards aussendet. Das Lesegerät 12 ist hierfür mit einer oder
mehreren entsprechenden Antennen versehen. Die elektromagnetische
Strahlung wird im Fernfeld von einer Antenne des Transponders 14 empfangen. Wie
von herkömmlichen
RFID-Systemen an
sich bekannt, wird durch einen im Bereich der Transponderantenne
induzierten Strom ein Mikrochip des Transponders 14 aktiviert
und gleichzeitig ein Kondensator aufgeladen, welcher für eine temporäre Stromversorgung
des Mikrochips sorgt. Sodann ist der Transponder 14 z.
B. in der Lage, Befehle vom Lesegerät 12 zu empfangen
und zu verarbeiten. Noch während
der Bestrahlung des Transponders 14, oder danach in einer "Funkpause", erfolgt eine Datenübertragung
vom Transponder 14 zum Lesegerät 12. Auch diese Datenübertragung
in umgekehrter Richtung findet mittels der elektromagnetischen Kopplung
statt, wofür es
in der Praxis eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt. Eine weit
verbreitete Methode ist z. B. die so genannte "Lastmodulation", bei welcher der Transponder 14 seine
Identifikation (und gegebenenfalls weitere Daten) nicht durch eine
eigene Abstrahlung übermittelt sondern
lediglich in modulierter Weise mehr oder weniger Energie des elektromagnetischen
Feldes verbraucht, was wiederum von dem Lesegerät 12 detektiert wird.
-
In
dieser Situation ist es sehr vorteilhaft, dass auf Grund der Abschirmung 20 das
Auslesen der Daten aus den einzelnen Transpondern 14 nicht
durch Umgebungseinflüsse
gestört
wird und der Auslesevorgang somit sehr zuverlässig ist. Auch ist jegliche Form
der Datenverschlüsselung
entbehrlich, da die Abschirmung 20 auch einen "Lauschangriff" von außen verhindert.
Ferner ist die dargestellte RFID vorteilhaft praktisch unabhängig von
gesetzlichen Einschränkungen
hinsichtlich der verwendeten Betriebsfrequenz und Strahlungsleistung,
insbesondere für den
Fall einer im Wesentlichen vollständigen Absorption der Strahlungsleistung
durch die Abschirmung 20 bzw. innerhalb des davon begrenzten
Erfassungsbereichs.
-
Mit
der beschriebenen Konstruktion kann z. B. ein Abschirmkäfig für eine LKW-Laderampe mit Abmessungen
(Höhe,
Breite, Tiefe) jeweils im Bereich einiger Meter gebildet werden.
-
Sobald
der eigentliche Identifikationsprozess gemäß 4 abgeschlossen
ist, wird die Türe 22 wieder
geöffnet
(5) und die Ware 18 aus dem Erfassungsbereich 16 herausgenommen
(6).
-
Die
Verwendung der Abschirmung 20 ermöglicht einen störungsfreien
Betrieb im Hinblick auf etwaige externe Störquellen wie z. B. Elektromotoren (z.
B. in Gabelstaplern, Ventilatoren, Bohrmaschinen etc.), Leuchtstoffröhren, Bewegungsmeldern
etc. Ganz allgemein sind hier elektrische und elektronische Geräte problematisch,
die nicht über
eine entsprechende Abschirmung verfügen und im Betrieb elektromagnetische
Strahlung emittieren. Derartige Störquellen emittieren oftmals über einen
sehr großen
Frequenzbereich. Erschwerend kommt hinzu, dass deren Störaktivität sich oftmals
nicht vorhersagen lässt,
man also über
einen Arbeitstag verteilt mit zufälligen Störungen aus unterschiedlichen
Quellen rechnen muss.
-
Im
Sinne von funktechnischen gesetzlichen Vorschriften werden RFID-Geräte oftmals
als kurzreichweitige Geräte
("short range devices" (SRD)) klassifiziert
und für
einen oder mehrere ganz bestimmte Frequenzbereiche zugelassen. Wenn
das RFID-System 10 in einem dieser gesetzlich zugelassenen
Frequenzbereiche arbeitet, so besteht in der Praxis die Gefahr,
dass die Umgebung des Systems eine Vielzahl von Drahtlosanwendungen
enthält,
denen die gleiche Frequenz zugewiesen ist. Bei diesen Geräten kann
es sich z. B. Funkthermometer, Handfunkgeräte, drahtlose Kopfhörer etc.
handeln. Durch die Abschirmung 20 wird jedoch auch die
potenzielle Störung
durch solche Funkgeräte
vermieden.
-
Dasselbe
gilt für
gezielte Sabotageangriffe mittels Störsendern von außen. Beispielsweise
wäre es
denkbar, dass ein ganzes Logistikzentrum durch gezielte Bestrahlung
mit einem Störsender
von außen,
der noch nicht einmal geltende Funkvorschriften verletzen muss,
lahm gelegt werden soll. Auch diese Gefahr ist durch die Verwendung
der Abschirmung 20 gebannt.
-
Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass der Betrieb des RFID-Systems 10 letztlich
unabhängig von
gesetzlichen Vorschriften betreffend Funkwellenlängen und Strahlungsleistungen
betrieben werden kann, so dass im Einzelfall die Zuverlässigkeit
des Identifizierungsprozesses beispielsweise noch weiter dadurch
erhöht
werden kann, dass ein Sender (z. B. im Lesegerät 12 integriert) für eine Strahlungsleistung
ausgelegt ist, die so groß bemessen
ist, dass der Betrieb des Systems ohne die Abschirmung 20 gesetzlich
untersagt wäre.
-
Für den UHF-Bereich
existieren als Regulativen in vielen Ländern beispielsweise ISO 18000-6a/b/c,
ETSI EN 302 208 und ETSI EN 300 220, EPCglobal Class 1 Generation
2 etc. Allerdings gibt es, z. B. für RFID im Frequenzband von
865 bis 869,5 MHz, keineswegs weltweit einheitliche Normen. So sind
die in westlichen Ländern
gültigen
Normen von Ländern
des asiatisch-pazifischen-Raums, insbesondere China, noch nicht übernommen.
Vorteilhaft können
mit der vorliegenden Erfindung RFID-Systeme praktisch unabhängig von
der Gesetzeslage weltweit eingesetzt werden.
-
Ein
weiterer Vorteil des RFID-Systems 10 besteht darin, dass
Interferenzen beim simultanen Betrieb mehrerer RFID-Lesegeräte bzw.
mehrerer RFID-Systeme in enger räumlicher
Nachbarschaft nicht mehr wie bisher zu folgenden typischen Problemen
führen:
Reduzierung der Leserate (gelesene Transponder pro Sekunde), Fehllesungen
z. B. aus benachbarten Bereichen und somit Einschränkung der
Zuverlässigkeit,
Reduzierung der Lesegenauigkeit, z. B. beim schnellen Transport
von Waren oder Gütern
auf Förderbändern etc.
Dadurch ergaben sich bisher für
den Betrieb in der Praxis signifikante Einschränkungen, die sich auf den produktiven
Betrieb sehr nachteilig auswirken.
-
Die
vorstehend erläuterten
Vorteile des Systems 10 setzen lediglich voraus, dass elektromagnetische
Strahlungsleistung im betreffenden Frequenz- bzw. Wellenlängenbereich beim
Eintritt in den Erfassungsbereich 16 bzw. beim Austritt
aus dem Erfassungsbereich 16 mehr oder weniger stark gedämpft wird.
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform
beträgt
diese Dämpfung
(für beide
Durchgangsrichtungen) mindestens 60 %, weiter bevorzugt mindestens 80
%.
-
Die
Vorteile sind jedoch im Wesentlichen unabhängig von dem Umstand, ob die
Wirkung der Abschirmung 20 nennenswert oder sogar größtenteils auf
einer Reflektion der elektromagnetischen Strahlung beruht oder nicht.
Anschaulich ausgedrückt spielt
es keine Rolle, ob Störstrahlung
von außen
im Bereich der Abschirmung 20 absorbiert oder reflektiert
wird.
-
Eine
Reflektion der im Inneren des Erfassungsbereiches 16 erzeugten
RFID-Betriebsstrahlung
an der Abschirmung 20 beeinflusst den RFID-Identifikationsprozess
jedoch erheblich und ermöglicht
einige weitere überraschende
Vorteile bei der Verwendung einer Abschirmung, die im Betriebswellenlängenbereich
nennenswert reflektiert.
-
Ein
erster Vorteil einer reflektierenden Abschirmung bzw. Abschirmungskomponente
(z. B. Seitenwand) besteht darin, dass ansonsten "tote Winkel" innerhalb des Erfassungsbereichs 16 mit
Betriebsstrahlungsleistung versorgt werden können, indem Strahlung gezielt
zu diesen Bereichen hin reflektiert wird.
-
Ein
weiterer Vorteil, der sich insbesondere für eine Abschirmung 20 ergibt,
welche den Erfassungsbereich 16 größtenteils umgibt, besteht darin, dass
durch das Reflektionsvermögen
der Abschirmung die Strahlungsenergiedichte im Erfassungsbereich 16 nennenswert
erhöht
werden kann (Dieser Effekt wird in ähnlicher Weise z. B. bei Laserresonatoren
genutzt bzw. ist dort zwingend für
die Funktion des Lasers ("confining")). Bei der vorliegenden
Erfindung kann durch diesen Effekt z. B. bei vorgegebener RFID-Strahlungsleistung
der räumliche
Erfassungsbereich beträchtlich
vergrößert werden.
Alternativ kann der Effekt bei vorgegebener Größe des Erfassungsbereiches
dazu genutzt werden, die RFID-Strahlungsleistung zu verringern.
Diese Überlegungen
gelten gleichermaßen
für die
Energie- bzw. Datenübertragung
von einem RFID-Sender zu den Transpondern und von den Transpondern
zum Lesegerät.
Wesentlich ist lediglich, dass Strahlungsleistung im jeweiligen
Wellenlängenbereich
durch deren Reflektion innerhalb des Erfassungsbereiches nennenswert
in der Energiedichte überhöht wird.
-
Bei
der nachfolgenden Beschreibung von weiteren Ausführungsbeispielen werden für gleichwirkende
Komponenten die gleichen Bezugszahlen verwendet, jeweils ergänzt durch
einen kleinen Buchstaben zur Unterscheidung der Ausführungsform. Dabei
wird im Wesentlichen nur auf die Unterschiede zu dem bzw. den bereits
beschriebenen Ausführungsbeispielen
eingegangen und im Übrigen
hiermit ausdrücklich
auf die Beschreibung vorangegangener Ausführungsbeispiele verwiesen.
-
Die 7 bis 12 zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel
eines RFID-Systems 10a.
-
Im
Unterschied zu der oben mit Bezug auf die 1 bis 6 beschriebenen
Ausführungsform sind
zwei einander entgegengesetzte Teile einer Abschirmung 20a jeweils
als eine Türe 22a-1 bzw. 22a-2 ausgebildet.
-
Mit
Transpondern 14a versehene Waren 18a werden durch
die Türe 22a-1 in
einen Erfassungsbereich 16a eingebracht (8)
und nach dem eigentlichen Identifikationsprozess durch die Türe 22a-2 ausgebracht
(12). Ansonsten läuft das RFID-Verfahren wie
bei dem oben mit Bezug auf die 1 bis 6 beschriebenen
System ab.
-
Diese
Ausführungsform
eignet sich z. B. besonders gut zur Verwendung bei der Kontrolle
von Materialflüssen
im Handel oder der Produktion, z. B. für einen Wareneingang bzw. Warenausgang.
-
Die
beschriebenen Türen 22a-1 und 22a-2 sind
selbstverständlich
nur beispielhaft zu betrachten und können je nach Anwendungsfall
auch z. B. durch Schwingtüren,
Rolltoreinrichtungen, Metalldraht- oder Metallseilvorhänge etc.
ersetzt werden.
-
Die 13 bis 15 zeigen
ein drittes Ausführungsbeispiel
eines RFID-Systems 10b, welches ähnlich dem zuvor beschriebenen
System 10a arbeitet.
-
Bei
diesem Ausführungsbeispiel
wird jedoch auf torartige Abschirmungskomponenten zum Einschleusen
und Ausschleusen der betreffenden Gegenstände bzw. Waren ver zichtet.
Stattdessen besitzt eine Abschirmung 20b Durchgangsöffnungen (Aussparungen) 24b-1 und 24b-2 zum
Einbringen bzw. Ausbringen von Waren 18b.
-
13 zeigt
die Situation beim Einbringen einer mit einem Transponder 14b versehenen
Ware 18b in einen Erfassungsbereich 16b, 14 die
Situation während
des eigentlichen Identifikationsprozesses und 15 die
Situation beim Ausschleusen der Ware 18b.
-
In
den 13 bis 15 ist
auch ein für
alle beschriebenen Ausführungsbeispiele
vorteilhafter weiterer Aspekt veranschaulicht. Dieser besteht darin,
dass Personal bzw. Bedienungspersonen wie die dargestellte Person 26b durch
die verwendete Abschirmung (20b in den 13 bis 15)
vor einer Strahlenbelastung geschützt wird, welche von dem System 10b ausgeht.
Dieser Aspekt besitzt somit Bedeutung im Zusammenhang mit dem Arbeitsschutz. Als
typisches Beispiel stelle man sich einen Wareneingang oder Warenausgang
vor, bei welchem Arbeiter LKWs entladen bzw. beladen und an einer
Laderampe einzelne Paletten an RFID-Lesegeräten vorbeigezogen werden, um
hierbei alle RFID-Transponder
automatisch zu erfassen. Dies führt
dazu, dass die Arbeiter permanent einer elektromagnetischen Bestrahlung
ausgesetzt sind. Dies ist unproblematisch, solange die Strahlungsleistung
des Systems entsprechend gering (und konform mit gesetzlichen Vorschriften)
bemessen ist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es jedoch
gerade ein interessanter Aspekt, die für die Erfassung zur Verfügung stehende
Strahlungsleistung nennenswert zu erhöhen, sei es durch eine erhöhte Sendeleistung und/oder
durch ein Reflektionsvermögen
der Abschirmung. Jedenfalls kann jedoch gerade durch die Verwendung
der Abschirmung eine Strahlungsbelastung für Personal drastisch reduziert
werden, im Prinzip sogar weit unter die Belastung eines herkömmlichen
RFID-Systems, selbst wenn das erfindungsgemäße System mit weit höherer Strahlungsleistung
arbeitet.
-
Auch
im Zusammenhang mit dem erläuterten
Arbeitsschutz ist für
alle Ausführungsformen
eine Weiterbildung interessant, bei welcher die Anwesenheit von
mit den Transpondern versehenen Gegenständen (z. B. Waren) im Erfassungsbereich
bzw. das Einbringen solcher Gegenstände in den Erfassungsbereich
detektiert wird (unabhängig
von der RFID-Erfassung), um z. B. das RFID-System zu aktivieren
(die Sendeleistung einzuschalten), torartige Abschirmungskomponenten
zu schließen,
die Anwesenheit der Gegenstände
akustisch und/oder optisch zu signalisieren etc. Dies kann in vielfältiger Weise durch
eine geeignete Sensorik bewerkstelligt werden. Auch das Ausbringen
von Gegenständen
wie z. B. gefüllten
Warenpaletten aus dem Erfassungsbereich kann in dieser Weise detektiert
und signalisiert und/oder zur Auslösung von bestimmten Vorgängen genutzt
werden.
-
16 zeigt
ein viertes Ausführungsbeispiel eines
RFID-Systems 10c, welches ähnlich dem mit Bezug auf die 1 bis 6 beschriebenen
Beispiel funktioniert.
-
Eine
Besonderheit besteht jedoch darin, dass innerhalb des von einer
Abschirmung 20c umgrenzten Erfassungsbereichs 16c eine
Positioniereinrichtung, hier in Form eines Drehtellers 28c vorgesehen
ist, welche dazu dient, auf dem Drehteller befindliche zu identifizierende
Gegenstände
während des
eigentlichen RFID-Erfassungsvorganges in verschiedene Positionen
und/oder Orientierungen zu bringen. Die Drehscheibe 28c kann
vorteilhaft in die Abschirmungskonstruktion integriert werden und/oder
mit Hilfe von Sensoren automatisch angesteuert werden.
-
Mit
dem dargestellten Drehteller 28c kann während des Identifikationsprozesses
z. B. eine darauf befindliche Ware 18c ein- oder mehrmals
um 360° gedreht
werden (vgl. Pfeil). Dies trägt
dem Umstand Rechnung, dass abhängig
von den Materialien und geometrischen Anordnungsverhältnissen
der betreffenden Waren bzw. Warenverpackungen oftmals "funktechnisch abgeschattete
Bereiche" existieren, so
dass die zuverlässige
Erfassung sämtlicher
Transponder einer Warenlieferung erschwert wird. Eine schrittweise
und/oder kontinuierliche Drehung der betreffenden Gegenstände (z.
B. einer Palette mit einigen hundert metallischen Konservendosen)
schafft hier Abhilfe.
-
Alternativ
oder zusätzlich
zu einer Drehung der mit den Transpondern versehenen Gegenstände kommt
auch eine Verkippung und/oder eine translatorische Positionsänderung
bzw. Bewegung in Betracht. Der in 16 symbolisierte
Drehteller 28c könnte
daher z. B. auch als Hub/Dreh-Teller ausgebildet sein.
-
17 zeigt
ein fünftes
Ausführungsbeispiel eines
RFID-Systems 10d, bei welchem ähnlich dem Beispiel gemäß 16 wieder
eine Positioniereinrichtung 28d vorgesehen ist. Das System 10d besitzt jedoch ähnlich dem
Beispiel gemäß der 7 bis 12 einander
entgegengesetzte, jeweils entweder zum Einbringen oder zum Ausbringen
der Ge genstände 18d vorgesehene
Türen 22d-1 bzw. 22d-2. Diese
Türen sind
als zweiflügelige
Schwingtüren ausgebildet
und werden durch Federkraft in Schließstellung gehalten und unter Überwindung
der Federkraft durch die passierenden Gegenstände 18d selbst aufgestoßen.
-
Eine
weitere Besonderheit des Systems 10d besteht darin, dass
durch eingangsseitige und ausgangsseitige Förderbänder 30d-1 und 30d-2 das
Einbringen und Ausbringen der Gegenstände 18d automatisiert
erfolgt. Im Betrieb des Systems 10d können z. B. Paletten auf das
Förderband 30d-1 gestellt,
automatisch in den Erfassungsbereich 16d transportiert,
alle Transponder 14d erfasst (während einer Rotation der Drehscheibe 28d),
um danach auf der entgegengesetzten Seite wieder aus dem Erfassungsbereich 16d herausbefördert zu
werden.
-
Die 18 und 19 veranschaulichen nochmals
den oben bereits erläuterten
Unterschied einer Abschirmungswirkung hinsichtlich des Reflektionsvermögens der
betreffenden Abschirmung. In den beiden Figuren dargestellt ist
jeweils ein Bereich einer Abschirmung 20e eines RFID-Systems 10e. 18 veranschaulicht
den Fall einer absorbierenden Abschirmung 20e, wohingegen
in 19 eine reflektierende Abschirmwirkung der Abschirmung 20e dargestellt
ist.
-
Die 20 bis 25 veranschaulichen verschiedene
technische Realisierungen einer Abschirmung bzw. einer Abschirmungskomponente
(z. B. flächig
ausgedehntes Abschirmungsmodul). Diese Abschirmstrukturen können vorteilhaft
bei allen beschriebenen Systembeispielen eingesetzt werden.
-
20 veranschaulicht
eine Abschirmung 20f in Form einer einfachen Metallplatte
(z. B. Stahlblech). Abweichend von diesem Beispiel taugt z. B. auch
eine dünne
Metallfolie (z. B. Dicke kleiner als 0,2 mm), mit welcher eine Trägerplatte
(z. B. aus Kunststoff) beschichtet ist, oder eine Abschirmplane, wie
sie z. B. für
EMV-Testaufbauten an sich bekannt ist.
-
Für die besonders
interessanten RFID-Frequenzen in der Größenordnung einiger hundert
MHz liegen die entsprechenden Wellenlängen in der Größenordnung
von einigen Zentimetern bis etwa einem Meter. Unter Nutzung des
Prinzips eines "Faraday-Käfigs" taugt daher als
Abschirmung auch eine elektrisch leitfähige Gitter- bzw. Netzstruktur.
Beispiele hierfür
sind in den 21 bis 25 dargestellt.
Abgesehen von den niedrigeren Beschaffungs- und Installationskosten
sind solche Strukturen oftmals auch deshalb besonders vorteilhaft,
weil man durch solche Strukturen "hindurchsehen kann".
-
21 veranschaulicht
eine Abschirmung 20g bestehend aus einer Reihe von einzelnen
Metallprofilstäben.
Die Metallstäbe
sind äquidistant
mit einem gegenseitigen Abstand a angeordnet, beispielsweise in
einer Räumlichkeit
vertikal von einem Raumboden bis zu einer Raumdecke. Bevorzug ist
der für diese
Abschirmungsstruktur "charakteristische
Abstand", hier die
lichte Weite zwischen den Metallstäben, um mindestens einen Faktor
2 kleiner als die Wellenlänge
der abzuschirmenden elektromagnetischen Strahlung. Zur Erzielung
einer möglichst
guten Abschirmung sollte der charakteristische Gitter- bzw. Netzabstand
um mindestens einen Faktor 5, noch besser um mindestens einen Faktor
10 kleiner als diese Wellenlänge
bemessen sein.
-
Eine
einfache Möglichkeit,
die Abschirmung deutlich zu erhöhen,
besteht in der Verwendung von zwei oder noch mehr hintereinander
angeordneten Abschirmlagen. Ein Beispiel hierfür zeigt 22. Bei diesem
Ausführungsbeispiel
sind zwei Metallstablagen (jeweils entsprechend 21)
mit einem Gitterabstand a1 bzw. a2 in einem Lagenabstand d angeordnet.
Der Abstand d lässt
sich (in Abhängigkeit
von der betreffenden Wellenlänge)
so variieren, dass entweder die absorbierende oder die reflektierende
Abschirmwirkung maximiert wird. Die beiden charakteristischen Abstände a1,
a2 in der Abschirmebene können
gleich oder verschieden groß gewählt werden.
-
23 zeigt
eine Abschirmlage 20i bestehend aus einem einfachen Drahtgeflecht
bzw. Maschendrahtzaun. Damit erhält
man eine sehr kostengünstige
Abschirmung.
-
24 zeigt
eine Abschirmung 20j bestehend aus zwei Abschirmlagen,
die jeweils wieder als Gitter- bzw. Netzstruktur ausgebildet sind.
Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass eine der beiden Lagen zick-zack-förmig angeordnet
ist. Damit lässt
sich z. B. eine erhöhte
Absorptionswirkung erzielen, insbesondere wenn die Differenz der
eingezeichneten Abstände
d1, d2 in der Größenordnung
der betreffenden Wellenlänge
liegt.
-
25 zeigt
eine Abschirmung 20k, bei welcher abweichend von der Ausführung gemäß 24 die
Zick-Zack-Lage durch eine Anordnung von elektrisch leitfähigen Dämpfungslamellen
ersetzt ist, die jeweils quer zur Erstreckungsebene der Abschirmung 20k und äquidistant
zueinander angeordnet sind.
-
26 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines RFID-Systems 10l mit zwei Lesegeräten 12l-1 und 12l-2 zum
Identifizieren von Transpondern 14l-1 bzw. 14l-2.
-
Die
Lesegeräte 12l-1 und 12l-2 sind
beispielsweise jeweils im Bereich einer Supermarkt-Kasse angeordnet
und dienen dazu, die den jeweiligen Kassenbereich passierenden Waren 18l-1 bzw. 18l-2 zu
identifizieren, wenn diese am jeweiligen Lesegerät vorbeigeführt werden (vgl. Pfeile in 26).
-
Ein
Erfassungsbereich 16l-1 eines ersten Kassenbereiches wird
durch eine Abschirmlage 20l-1, insbesondere z. B. eine
Gitter- bzw. Netzstruktur der oben bereits erläuterten Art, in Richtung zu
einem zweiten Kassenbereich hin begrenzt. Dieselbe Abschirmlage 20l-1 begrenzt
den zweiten Kassenbereich bzw. Erfassungsbereich 16l-2 in
gleicher Weise in Richtung zum ersten Kassenbereich hin. Eine weitere
Begrenzung des Erfassungsbereiches 16l-2 wird durch eine
zweite Abschirmlage 20l-2 gebildet.
-
27 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines RFID-Systems 10m mit einem Lesegerät 12m zum
Identifizieren von Transpondern 14m in einem räumlichen
Erfassungsbereich 16m.
-
Bei
diesem Beispiel ist ein RFID-Sender nicht im Lesegerät 12m integriert
sondern als separater UHF-Sender 13m vorgesehen. Sowohl
der Sender 13m als auch das eigentliche Lesegerät 12m stehen
in Kommunikationsverbindung mit einem Rechner 40m, welcher
das System 12m in programmgesteuerter Weise kontrolliert.
-
Der
Rechner 40m bewirkt beispielsweise das Einschalten und
Ausschalten der RFID-Komponenten 12m, 13m,
wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel
hierfür
das Sensorsignal eines Sensors 42m genutzt wird, welcher
die Anwesenheit von Ware im Erfassungsbereich 16m detektiert.
-
44m bezeichnet
einen bei diesem Ausführungsbeispiel
vorgesehenen Lastdipol zum Absorbieren von Strahlungsleistung. Derartige "Verbraucher" können abhängig von
den konkreten geometrischen Verhältnissen
z. B. vorteilhaft dazu eingesetzt werden, eine möglichst gleichmäßige Strahlungsverteilung
innerhalb des Erfassungsbereiches zu erzielen.
-
Selbstverständlich lassen
sich die einzelnen in 27 dargestellten Besonderheiten
des Systems 10m vorteilhaft auch in Verbindung mit anderen
Systemausführungen
kombinieren, wie z. B. mit den oben bereits beschriebenen Systembeispielen.
-
Die
obigen Ausführungsbeispiele
veranschaulichen, dass mit der Erfindung eine vollständige RFID-Lösung zum
störungsfreien
Betrieb mittels einer lokalen Abschirmung geschaffen werden kann. Für alle Ausführungen
ist es zumeist vorteilhaft, die betreffende Abschirmung modulartig
aus Modulen gleicher oder verschiedener Größe zusammenzusetzen. Vorteilhaft
können
hierbei Funktionselemente des betreffenden Systems an oder in den
Modulen integriert werden. (z. B. RFID-Sender, RFID-Lesegeräte, Sensoren,
Lastdipole, elektrische Verkabelung etc.).
-
In
besonders vorteilhaften Ausführungsformen
wird eine Abschirmung mit einfachsten, insbesondere handelsüblichen
Mitteln wie Maschendraht oder Profilstangen aus Metall realisiert.
Modular aufgebaute Abschirmkäfige
unterschiedlicher Größe können aus
vorgefertigten Teilen aufgebaut werden. Darin lassen sich zusätzliche
Elemente für
einen automatisierten Produktionsbetrieb oder Materialfluss vorteilhaft
integrieren.
-
Beispielsweise
können
in die Abschirmungskomponenten bereits Antennen für die RFID-Lesegeräte, je nach
Bedarf in beliebiger Anzahl oder Ausführung, integriert werden. Besonders
hervorzuheben ist die Möglichkeit,
speziell auf die konkreten Gegebenheiten angepasste Antennen gleich
serienmäßig einzubauen.
Auch können
Sensoren unterschiedlichster Art eingebaut oder bereits vorinstalliert
(z. B. verkabelt) in plattenförmigen
Abschirmkomponenten vorinstalliert werden. Bei den Sensoren kann
es sich z. B. um Bewegungsmelder, Lichtschranken, Lichtvorhänge, Ultraschallsensoren,
Temperatur- oder
Radarsensoren handeln. Mittels der Sensoren kann beispielsweise
die Antennenposition gesteuert werden, ein Lesegerät ein- und
ausgeschaltet werden, ein als torartiger Abschirmbereich dienendes
Falttor etc. geöffnet
und geschlossen werden.
-
Der
Arbeitsablauf des RFID-Verfahrens ist vorteilhaft so gestaltbar,
dass das Personal sich während
einer automatischen Pulkerfassung von Ware (z. B. beladene Paletten)
außerhalb
des Erfassungsbereichs (z. B. Käfigs)
im strahlungsfreien Raum befindet. Somit können sehr strenge Anforderungen
an den Arbeitsschutz eingehalten werden. Des weiteren sind Leseraten
keinen Schwankungen durch äußere Einflüsse unterworfen.