DE102006049574A1 - Medizinisches Diagnosesystem - Google Patents

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Abstract

Das medizinische Diagnosesystem (2) umfasst einen aus zumindest zwei Ringbogenelementen (4, 6) zusammensetzbaren Ringbogen. An zumindest einem der Ringbogenelemente (4, 6) ist ein Röntgenmesssystem angeordnet, das eine Röntgenquelle (8) und einen Röntgendetektor (10) umfasst. Am Ringbogen ist zusätzlich ein nuklearmedizinisches Messsystem mit zumindest einem Gammastrahlendetektor (12, 14) angeordnet. Auf diese Weise ist die Erfassung einer röntgenmedizinischen und einer nuklearmedizinischen Bildinformation in einem Arbeitsgang möglich.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein medizinisches Diagnosesystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Das Medizinische Diagnosesystem umfasst einen aus zumindest zwei Ringbogenelementen zusammensetzbaren Ringbogen sowie ein an zumindest einem der Ringbogenelemente angeordnetes Röntgenmesssystem mit einer Röntgenquelle und einem Röntgendetektor.
  • Ein Medizinisches Diagnosesystem mit zwei zu einem Ringbogen zusammensetzbaren Ringbogenelementen ist in der DE 198 39 825 C1 beschrieben. Es umfasst ein erstes Ringbogenelement, an dem das Röntgenmesssystem mit der Röntgenquelle und dem Röntgendetektor angeordnet ist. In einem ersten Betriebsmodus ist das Röntgenmesssystem nach Art eines C-Bogens positionierbar. Auf diese Weise ist die Aufnahme insbesondere angiographischer Röntgenaufnahmen durchführbar. In einem zweiten Betriebsmodus ist das erste Ringbogenelement mittels eines zweiten Ringbogenelements zu einem Ringbogen zusammengesetzt. Es sind Verstellmittel und Energieversorgungsmittel derart vorgesehen, dass Röntgenquelle und Röntgendetektor einander gegenüber liegend um eine zu untersuchende Person rotierbar sind. Auf diese Weise ist das Messen von Schnittbildfolgen nach Art eines Computertomographen möglich. Es können jedoch auch weiterhin angiographische Bildinformationen gemessen werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein medizinisches Diagnosesystem anzugeben, das für die Befundung einer Person umfangreiche Informationen liefert.
  • Hierzu umfasst das nuklearmedizinische Messsystem einen aus zumindest zwei Ringbogenelementen zusammengesetzten Ringbogen. Zumindest an einem der Ringbogenelemente ist ein Rönt genmesssystem mit einer Röntgenquelle und einem Röntgendetektor angeordnet. Weiterhin ist am Ringbogen zusätzlich ein nuklearmedizinisches Messsystem mit zumindest einem Gammastrahlendetektor angeordnet. Somit ist eine gleichzeitige Positionierung beider Messsysteme und somit eine gleichzeitige Erfassung einer röntgenmedizinischen und einer nuklearmedizinischen Bildinformation möglich. Zwei Messdurchläufe für das Gewinnen der röntgenmedizinischen Bildinformation und der nuklearmedizinischen Bildinformation sind nicht notwendig. Durch das nuklearmedizinische Messsystem lassen sich also zeitgleich zusätzlich zu der Messung mit dem Röntgenmesssystem weitere Bildinformationen bezüglich der Stoffwechselfunktion einer gemessenen Körperregion erhalten. Mit dieser Zusatzinformation ist eine medizinische Diagnose präziser oder überhaupt erst erstellbar. Auch bei der Durchführung einer medizinischen Intervention kann das nuklearmedizinische Messsystem unterstützend eingesetzt werden.
  • Eine Durchführung von Messungen mit zwei unterschiedlichen medizinischen Diagnosesystemen ist demnach nicht notwendig. Somit fallen keine Wartezeiten auf ein Untersuchungsergebnis an, die eine zu untersuchende Person zusätzlich physisch und psychisch belasten. Aufgrund der Gewinnung von Bildinformationen mit beiden Messsystemen ist das Risiko einer Fehlbefundung herabgesetzt, da nunmehr zusätzlich zu der röntgenmedizinischen Bildinformation eine nuklearmedizinische Bildinformation vorliegt. So kann beispielsweise bei einer Körperregion, die aufgrund ihrer röntgenmedizinischen Bildinformation einen Kandidat für einen Tumor darstellt, eine direkte Überprüfung anhand ihrer nuklearmedizinischen Bildinformation erfolgen.
  • Bei dem nuklearmedizinischen Messsystem handelt es sich bevorzugt um einen Single-Photon-Emissionstomographen (SPECT) mit einem oder zwei Gammastrahldetektoren oder um einen Positronenemissionstomographen (PET) mit zwei Gammastrahlendetektoren. Vorzugsweise liegt wenigstens ein Gammastrahlendetektor abschnittsweise an einer Innenbegrenzung des C-Bogens an und ist ringsegmentförmig ausgebildet. Dies erlaubt eine Abdeckung eines vergrößerten Winkelbereichs für eine SPECT- oder PET-Messung, was die Genauigkeit der Messung verbessert, da mehr Messdaten erfasst werden. Vorteilhafterweise erstreckt sich der ringsegmentförmige Gammastrahlendetektor längs der Innenbegrenzung des C-Bogens im Wesentlichen auf die gesamte Bogenlänge des C-Bogens zwischen Röntgendetektor und Röntgenquelle.
  • Die mittels PET oder SPECT gemessenen Schnittbilder weisen eine sehr wichtige unterstützende Funktion bei der Bewertung der röntgenmedizinischen Bildinformation auf. Im Gegensatz zum Röntgenmesssystem liefern PET oder SPECT zwar sehr viel weniger detaillierte anatomische Informationen mit einer Ortsunschärfe von mehreren Millimetern. Die röntgenmedizinische und die nuklearmedizinische Bildinformation werden jedoch für eine Befundung gemeinsam heran gezogen. Anatomische Strukturen, die mittels der röntgenmedizinischen Bildinformation nur schwer beurteilbar sind, können nun anhand der zusätzlichen nuklearmedizinischen Bildinformation sicherer befundet werden. Anhand der nuklearmedizinischen Bildinformation ist eine medizinische Befundung sicherer erstellbar. Auch das Ergebnis einer medizinischen Intervention ist unmittelbar nachvollziehbar. Beispielsweise lässt sich die Entfernung eines Tumors anhand der Bildinformation von PET oder SPECT unmittelbar mit verfolgen. Somit ist gewährleistet, dass sich der Tumor schnell und vollständig entfernen lässt.
  • In einer Weiterbildung ist das eine Ringbogenelement ein C-Bogen und das andere Ringbogenelement ein Ergänzungsbogen.
  • Zweckmäßig ist hierbei das Röntgenmesssystem am C-Bogen angeordnet. Damit ist ein Betrieb des Röntgenmesssystems nach Art eines angiographischen Messsystems möglich. Der C-Bogen gewährleistet eine weitgehend freie Zugänglichkeit einer zu untersuchenden Person. So kann der Fortschritt einer medizinischen Intervention, bei der Sonden oder Werkzeuge in die Per son eingeführt sind, während ihrer Durchführung ständig kontrolliert werden.
  • Vorteilhaft ist am C-Bogen zumindest ein Gammastrahlendetektor angeordnet. Wird das Medizinische Diagnosesystem als angiographisches Messsystem betrieben, so ist zusätzlich eine Messung nuklearmedizinischer Bildinformationen nach Art eines SPECT möglich. Sollen die röntgenmedizinische und die nuklearmedizinische Bildinformation aus exakt der selben Position registriert werden, so wird die selbe Position mit beiden Messsystemen hintereinander gemessen, da der Röntgenstrahlendetektor und der Gammastrahlendetektor an unterschiedlichen Positionen am C-Bogen angeordnet sind. Die gute Zugänglichkeit einer untersuchten Person ist auch hier gewährleistet.
  • In einer Weiterbildung ist am Ergänzungsbogen ein Gammastrahlendetektor angeordnet. Das nuklearmedizinische Messsystem ist somit als SPECT betreibbar, mit dem aus zwei verschiedenen Messpositionen zeitgleich eine nuklearmedizinische Bildinformation gemessen wird. Es ist aber, wenn sich die beiden Gammastrahlendetektoren im Ringbogen exakt gegenüber liegen, auch als PET betreibbar.
  • In einer zweckmäßigen Weiterbildung sind die Röntgenquelle, der Röntgendetektor und der zumindest eine Gammastrahlendetektor bei geschlossenem Ringbogen in Umfangrichtung verfahrbar an einer Führungseinrichtung angeordnet. Auf diese Weise ist das zeitgleiche Erfassen von einzelnen Bildinformationen oder von Bildfolgen mit beiden Messsystemen möglich. Somit lassen sich Schnittbildfolgen nach Art eines CT zeitgleich für das röntgenmedizinische Messsystem und für das nuklearmedizinische Messsystem aufnehmen. Bei einer geeigneten Aufbereitung dieser Schnittbildfolgen mittels einer Auswerteeinheit sind so für eine Körperregion mit beiden Messsystemen räumliche Bildinformationen gewinnbar. Anhand der räumlichen Bildinformation kann ein Befunder beispielsweise eine medizinische Intervention besonders gut planen. Er kann aber auch während einer medizinischen Intervention immer wieder das Er gebnis der Intervention auf einfache Weise mit beiden Messsystemen kontrollieren.
  • Im Gegensatz zu einer Gantry eines CT baut der Ringbogen wesentlichen schmäler. So ist eine Person, bei der eine medizinische Intervention durchgeführt werden soll, weitgehend für diese Intervention zugänglich. In vielen Situationen ist daher kein Herausfahren aus dem Messbereich notwendig, wie es bei einem CT wegen der Bauform der Gantry oftmals notwendig ist. Viele medizinische Interventionen lassen sich somit ohne eine permanente Unlagerung der Person durchführen. Dadurch ist die medizinische Intervention schneller durchführbar und die physische und psychische Belastung für die behandelte Person niedriger.
  • In einer bevorzugten Variante ist das eine Ringbogenelement von dem anderen Ringbogenelement baulich getrennt. Unter einer baulichen Trennung ist eine getrennten Lagerung oder Führung zu verstehen. Das eine Ringbogenelement ist beispielsweise ortsfest und das andere Ringbogenelement verfahrbar ausgebildet. Auf diese Weise ist eine vollständige Entfernung des anderen Ringbogenelements möglich. Soll das eine Ringbogenelement nach Art eines C-Bogens eingesetzt werden, ist somit das andere Ringbogenelement derart positionierbar, dass es die Positionierung des einen Ringbogenelements nicht behindert.
  • Gemäß einer vorteilhaften alternativen Ausgestaltung ist das eine Ringbogenelement an dem anderen Ringbogenelement gelagert. Auf diese Weise ist ein einfaches Zusammensetzen der Ringbogenelemente zum Ringbogen durchführbar. Die Lagerung ist beispielsweise mittel eines oder mehrerer Scharniere schwenkbar ausgeführt. Die Ringbogenelemente weisen hierbei bevorzugt die gleichen Querschnitte auf. Es handelt sich hier um eine vergleichsweise kostengünstige Ausführung, bei der das Schließen des Ringbogens einfach ist. Alternativ zur schwenkbaren Lagerung ist das eine Ringbogenelement am anderen Ringbogenelement teleskopartig verschiebbar gelagert. In diesem Fall ist eine Positionierung beider Ringbogenelemente gemeinsam so durchführbar, als wenn es sich dabei um ein einzelnes Bauteil handeln würde. Das gelagerte Ringbogenelement behindert eine gemeinsame Positionierung nicht. Weiterhin baut diese Variante schmäler als die schwenkbare Variante, so dass bei einer Positionierung nach Art eines C-Bogens eine bessere Zugänglichkeit einer untersuchten Person für die Durchführung einer medizinischen Intervention gegeben ist.
  • Das Medizinische Diagnosesystem ist bevorzugt insgesamt als mobiles System ausgeführt. Damit ist es beispielsweise innerhalb einer Klinik oder zwischen mehreren Kliniken einfach transportierbar. So ist das medizinische Diagnosesystem auf einer Intensivstation für die Untersuchung Schwerstkranker einsetzbar. Einem Schwerstkranken muss daher kein belastender Transport zum medizinischen Diagnosesystem für die Durchführung einer Untersuchung zugemutet werden.
  • Zweckmäßig ist der Gammastrahlendetektor im wesentlichen 90° gegen den Röntgendetektor und gegen die Röntgenquelle versetzt. Auf diese Weise behindern sich die einzelnen Messsysteme bei einem gemeinsamen Verschieben nicht. Weiterhin ist gewährleistet, dass der Gammastrahlendetektor nicht oder kaum mit von der Röntgenquelle generierter Röntgenstrahlung beaufschlagt wird. Eine Verfälschung der mit dem Gammastrahlendetektor gemessenen Bildinformation durch die von der Röntgenquelle generierte Röntgenstrahlung wird so weitgehend vermieden. Damit sind aufwändige Korrekturen der mit dem Gammastrahlendetektor gemessenen Bildinformation nicht notwendig.
  • In einer Weiterbildung ist eine Auswerteeinheit vorgesehen, die eingerichtet ist, mit dem röntgenmedizinischen Messsystem und mit dem nuklearmedizinischen Messsystem gemessene Bildinformationen miteinander zu verrechnen und als fusionierte Bildinformation an einem Anzeigeelement darzustellen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wird das medizinische Diagnosesystem nach Art eines CT genutzt, rotieren die beiden Messsysteme zur Generierung von Schnittbildfolgen um eine zu untersuchende Person. Es können daher zeitgleich in einem Messvorgang aus identischen Positionen Bildinformationen mit beiden Messsystemen gemessen werden. Werden komplette Rotationen beider Messsysteme am Ringbogen entlang ausgeführt, so werden hierbei identische Messpositionen von beiden Messsystemen mit einem leichten Zeitversatz eingenommen. Für die Durchführung von einzelnen Messungen wird mit beiden Messsystemen die gleiche Messposition zeitlich unmittelbar hintereinander eingenommen. In beiden Fällen ist es daher möglich, die nuklearmedizinische Bildinformation durch Umrechnung mit der im Submillimeterbereich liegenden Bildinformation des röntgenmedizinischen Messsystems zu versehen. Somit ist beispielsweise eine Lokalisierung eines Tumors und eine sich anschließende medizinische Intervention zur Entfernung dieses Tumors sehr präzise durchführbar.
  • Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
  • 1 schematisch ein medizinisches Diagnosesystem
  • 2 schematisch ein weiteres medizinisches Diagnosesystem
  • Gemäß 1 weist ein medizinisches Diagnosesystem 2 ein erstes Ringbogenelement 4 und ein zweites Ringbogenelement 6 auf. Das erste Ringbogenelement 4 ist nach Art eines C-Bogens ausgeführt. An ihm sind ein Röntgenmesssystem, bestehend aus einer Röntgenquelle 8 und einem Röntgendetektor 10, und ein erster Gammastrahlendetektor 12 angeordnet. Am zweiten Ringbogenelement 6 ist ein zweiter Gammastrahlendetektor 14 angeordnet.
  • Das erste Ringbogenelement 4 ist mittels einer Führungseinrichtung 16 mit einer ersten Stativeinheit 18 verbunden. Das zweite Ringbogenelement 6 ist als Ergänzungsbogen ausgeführt und ergänzt das als C-Bogen ausgeführte erste Ringbogenelement 4 zu einem Ringbogen. Das zweite Ringbogenelement 6 ist an zwei Kopplungsstellen 20 mit dem ersten Ringbogenelement 4 verbunden. Es ist an diesen Kopplungsstellen 20 vom ersten Ringbogenelement 4 entkoppelbar und mittels einer zweiten Stativeinheit 22 vom ersten Ringbogenelement 4 räumlich trennbar. Die Position des zweiten Ringbogenelements 6 nach der räumlichen Trennung ist in der 1 gestrichelt angedeutet. Die zweite Stativeinheit 22 ist hingegen nur einmal gezeichnet. Der Trennvorgang erfolgt in einer Verschieberichtung 24 mittels einer Bewegung der als Schwenkarm ausgeführten zweiten Stativeinheit 22. Beide Stativeinheiten 22 sind bevorzugt als mehrarmige Robotereinheiten ausgebildet. Die zweite Stativeinheit 22 ist mit dem zweiten Ringbogenelement 6 insbesondere lösbar gekoppelt, so dass bei zusammengesetztem Ringbogen die Stativeinheit 22 vom Ringbogen entfernt werden kann. Alternativ sind das zweite Ringbogenelement 6 und die Stativeinheit 22 nicht trennbar miteinander verbunden.
  • Sind das erste Ringbogenelement 4 und das zweite Ringbogenelement 6 räumlich voneinander getrennt, so ist das erste Ringbogenelement 6 nach Art eines C-Bogens einsetzbar. Mittels der als Schwenkarm ausgeführten ersten Stativeinheit 18 ist eine nahezu freie Positionierung des Ringbogenelements 4 durchführbar. Dabei wird das Ringbogenelement 4 derart positioniert, dass eine auf einer Patientenliege liegende zu untersuchende Person, die in der 1 nicht dargestellt ist, im Strahlengang zwischen Röntgenquelle 8 und Röntgendetektor 10 liegt. Mittels des Röntgenmesssystems werden röntgenmedizinische Bildinformationen gemessen. Gleichzeitig ist das Messen nuklearmedizinischer Bildinformationen mittels des Gammastrahlendetektors 12 nach Art eines Single-Photon-Emissionstomographen möglich. Über die erste Stativeinheit 18 werden Röntgenquelle 8, Röntgendetektor 10 und Gammastrahlendetektor 12 elektrisch versorgt. Über ebenfalls in der Stativeinheit 18 verlaufende in der 1 nicht dargestellte Datenleitungen werden die gemessenen Bildinformationen an eine Auswerteeinheit 25 übergeben. Insgesamt erfolgt die Messung wie bei einem angiographischen Messsystem mit einem C-Bogen, wobei jedoch eine zusätzliche nuklearmedizinische Information gemessen wird.
  • Wird eine einzelne Bildinformation gemessen, unterscheiden sich die Positionen des Röntgenmesssystems und des nuklearmedizinischen Messsystems. Sollen Bildinformationen beider Messsysteme aus der selben Messposition gemessen und miteinander rechnerisch überlagert werden, wird zunächst die gewünschte Messposition für das Röntgenmesssystem eingestellt. Dies kann manuell oder automatisch mittels einer Steuereinheit 26 erfolgen. Nach der Erfassung der röntgenmedizinischen Bildinformation wird das erste Ringbogenelement 4 automatisch mittels der Steuereinheit 26 derart positioniert, dass das Gammastrahlenspektrometer eine nuklearmedizinische Bildinformation aus der gleichen Messposition erfasst. Anschließend erfolgt die rechnerische Überlagerung der röntgenmedizinischen Bildinformation und der nuklearmedizinischen Bildinformation in der Auswerteeinheit 25. Die fusionierte Bildinformation wird an einem Anzeigeelement 27 angezeigt. Auf diese Weise lassen sich auch mehrere Messungen hintereinander ausführen.
  • Wird das zweite Ringbogenelement 6 an das erste Ringbogenelement an den beiden Kopplungsstellen 20 angekoppelt, so ergänzen sich beide Ringbogenelemente 4 und 6 zu einem geschlossenen Ringbogen. In diesem Ringbogen sind als Röntgenmesssystem die Röntgenquelle 8 und der Röntgendetektor 10 einander genau gegenüber angeordnet. Weiterhin sind die beiden Gammastrahlendetektoren 12 und 14 einander genau gegenüber zur Bildung des nuklearmedizinischen Messsystems angeordnet. Sie lassen sich entweder als PET oder SPECT nutzen. Jeder Gammastrahlendetektor 12 bzw. 14 weist zur Röntgenquelle 8 und zum Röntgendetektor 10 jeweils einen 90°-Winkel auf.
  • Der Ringbogen weist einen in der FIG nicht sichtbaren inneren Haltering auf, der im entkoppelten Zustand auf die beiden Ringbogenelemente 4 und 6 aufgeteilt ist. An diesem inneren Haltering sind die Röntgenquelle 8, der Röntgendetektor 10 und die beiden Gammastrahlendetektoren 12 und 14 befestigt. Über die Führungseinrichtung 16 ist der innere Haltering mit den daran befestigten Messsystemen in Umfangsrichtung 26 mittels der Steuereinheit bewegbar.
  • Die Messsysteme können sukzessive in Umfangsrichtung 28 um eine zentrale Drehachse 29 zur Messung von Bildinformationen positioniert werden. Zudem ist der Ringbogen mittels der ersten Stativeinheit 18 senkrecht zur Papierebene in Richtung der Drehachse 29 positionierbar. Auf diese Weise lassen sich Schnittbildfolgen messen. Auch hier lassen sich die röntgenmedizinischen Bildinformationen und die nuklearmedizinischen Bildinformationen miteinander fusionieren. Letztlich lassen sich so in einem Arbeitsschritt dreidimensionale fusionierte Bildinformationen nach Art eines CT erzeugen. Diese Bildinformationen weisen nicht nur eine hohe Ortsauflösung auf, sondern zusätzlich eine Information über eine Stoffwechselaktivität oder eine Durchblutung einer untersuchten Körperregion.
  • Da die beiden Gammastrahlendetektoren 12 und 14 jeweils mit einem Streustrahlenfilter 30 versehen sind, werden die Messungen mit ihnen nicht von der von der Röntgenquelle 8 generierten Röntgenstrahlung beeinflusst.
  • Bei der in 2 dargestellten alternativen Ausgestaltung des medizinischen Diagnosesystems 2 sind der Ausgestaltung nach das erste Ringbogenelement 4 nach Art eines C-Bogens mit der Röntgenquelle 8, dem Röntgendetektor 10 und dem ersten Gammastrahlendetektor 12 vorgesehen. Das zweite Ringbogenelement 6 ist ebenfalls als Ergänzungsbogen mit dem zweiten Gammastrahlendetektor 14 versehen.
  • Das zweite Ringbogenelement 6 ist am ersten Ringbogenelement 4 mittels einer Dreheinrichtung, welche in 2 als Scharnier 31 ausgebildet ist, schwenkbar gelagert. In der 2 ist eine gestrichelte Lagerposition des zweiten Ringbogenelements 6 gezeigt, aus der es in Schwenkrichtung 32 ge schwenkt und mittels zweier Kopplungselemente 20 mit dem ersten Ringbogenelement 4 zur Bildung eines Ringbogens verbunden ist.
  • Das erste Ringbogenelement 6 ist ebenfalls die Führungseinrichtung 16 mit der Stativeinheit 18 verbunden. Diese ist in diesem Ausführungsbeispiel verfahrbar auf einem Wagen 34 angeordnet. Bestimmte Wagenparameter, insbesondere die Standstabilität des Diagnosesystems betreffende Wagenparameter, sind auf eine wechselnde Gewichtsverteilung derart einstellbar, dass das Diagnosesystem stabil steht.
  • Auch das in 2 gezeigte medizinische Diagnosesystem 2 lässt sich, wie in 1 beschrieben, als C-Bogen-System oder nach Art eines CT nutzen. Dabei ist der Ablauf einer Messung zu dem für 1 beschriebenen Ablauf identisch. Aufgrund seiner Verfahrbarkeit lässt es sich einfach bewegen.

Claims (13)

  1. Medizinisches Diagnosesystem (2) mit einem aus zumindest zwei Ringbogenelementen (4, 6) zusammensetzbaren Ringbogen und mit einem zumindest an einem der Ringbogenelemente (4, 6) angeordneten, eine Röntgenquelle (8) und einen Röntgendetektor (10) umfassenden Röntgenmesssystem, dadurch gekennzeichnet, dass am Ringbogen zusätzlich ein nuklearmedizinisches Messsystem mit zumindest einem Gammastrahlendetektor (12, 14) angeordnet ist.
  2. Medizinisches Diagnosesystem (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das nuklearmedizinische Messsystem ein Single-Photon-Emissionstomograph mit einem oder zwei Gammastrahlendetektoren (12, 14) oder ein Positronenemissionstomograph mit zwei Gammastrahlendetektoren (12, 14) ist.
  3. Medizinisches Diagnosesystem (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Ringbogenelement (4, 6) ein C-Bogen und das andere Ringbogenelement (4, 6) ein Ergänzungsbogen ist.
  4. Medizinisches Diagnosesystem (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Röntgenmesssystem am C-Bogen angeordnet ist.
  5. Medizinisches Diagnosesystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass am C-Bogen zusätzlich ein Gammastrahlendetektor (12, 14) angeordnet ist.
  6. Medizinisches Diagnosesystem (2) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Ergänzungsbogen ein Gammastrahlendetektor (12, 14) angeordnet ist.
  7. Medizinisches Diagnosesystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Röntgenquelle (8), der Röntgendetektor (10) und der zumindest eine Gammastrahlendetektor (12, 14) bei geschlossenem Ringbogen in Umfangsrichtung (26) verfahrbar an einer Führungseinrichtung (16) angeordnet sind.
  8. Medizinisches Diagnosesystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Ringbogenelement (4, 6) im entkoppelten Zustand von dem anderen Ringbogenelement (4, 6) baulich getrennt ist.
  9. Medizinisches Diagnosesystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Ringbogenelement (4, 6) an dem anderen Ringbogenelement (4, 6) gelagert ist.
  10. Medizinisches Diagnosesystem (2) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Ringbogenelement (4, 6) an dem anderen Ringbogenelement (4, 6) schwenkbar gelagert ist oder gegen das andere Ringbogenelement (4, 6) teleskopartig verschiebbar ist.
  11. Medizinisches Diagnosesystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es als mobiles System ausgeführt ist.
  12. Medizinisches Diagnosesystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gammastrahlendetektor (12, 14) im wesentlichen 90° gegen den Röntgendetektor (8) und gegen die Röntgenquelle (10) versetzt ist.
  13. Medizinisches Diagnosesystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswerteeinheit (25) vorgesehen ist, die eingerichtet ist, mit dem röntgenmedizinischen Messsystem zeitgleich gemessene Bildinformationen und mit dem nuklearmedizinischen Messsystem gemessene Bildinformationen miteinander zu verrechnen und als fusionierte Bildinformation an einem Anzeigeelement (27) darzustellen.
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