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Die
Erfindung betrifft einen Airbag mit einer flexiblen Befestigungslasche
mit einer Befestigungsöffnung
zur Festlegung an einem Kraftfahrzeug mit einem Formschlusselement.
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Airbags,
insbesondere so genannte aufblasbare Vorhänge (Inflatable Curtains) werden über Befestigungslaschen
in einer Fahrzeugstruktur oberhalb der Fensterlinie an dem Dachrahmen
des Kraftfahrzeuges befestigt. Dabei werden die flexiblen Befestigungslaschen
in der Regel über
Formschlusselemente an dem Dachrahmen gehalten und gewährleisten,
dass der eingerollte Airbag in der montierten, zusammengelegten
oder zusammengefalteten Stellung verbleibt, bis er gezündet wird.
Um den Bauraum möglichst
gut auszunutzen und den Raumgegebenheiten im Dachrahmenbereich Rechnung
zu tragen, wird der Airbag oberhalb der Befestigungslaschen untergebracht.
Eine solche Anbringung ist aus der
WO 2005/094390 A1 bekannt. Das Problem bei einer
solchen Anordnung besteht darin, dass das Formschlusselement in
der Regel eine scharfe Kante ausbildet, an der die Befestigungslasche
geknickt wird, wenn der Airbag sich während des Entfaltens nach unten
erstreckt und sich vor die Fenster legt. Dies kann zu lokalen Überbelastungen
in der Lasche und dem Formschlusselement und zu einem Ausreißen bzw.
Abreißen
führen,
was aus Sicherheitsgründen
zu vermeiden ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Airbag bereitzustellen,
der ein solches Risiko vermindert oder vermeidet. Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch einen Airbag mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Der
erfindungsgemäße Airbag
mit einer flexiblen Befestigungslasche, die eine Befestigungsöffnung zur
Festlegung an einem Kraftfahrzeug mittels eines Formschlusselementes
aufweist, sieht vor, dass eine C-förmige Materialausnehmung um
die Befestigungsöffnung
herum ausgebildet ist, deren Mittelschenkel zwischen der Befestigungsöffnung und
dem Gassack angeordnet ist und deren Seitenschenkel sich bis zum
Formschlusselement erstreckt. Dadurch ist es möglich, dass die Befestigungslasche
eine Klapp- und Scharnierfunktion ausübt, mittels der es ermöglicht wird,
dass die Befestigungslasche und damit der gesamte Airbag an dem Formschlusselement,
beispielsweise einem Befestigungsclip oder einer Schraube, vorbeiklappt,
so dass keine scharfen Kanten und Knickbelastungen auf die Befestigungslasche
in der Betriebsstellung einwirken.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich die
Seitenschenkel der Materialausnehmung Gassack-abgewandt über das
Formschlusselement hinaus erstrecken, um sicherzustellen, dass kein
Kontakt während
des Herumschwenkens um eine Achse, die durch die Endpunkte der Seitenschenkel
geht, stattfindet. Zur Sicherheit ist es vorgesehen, dass die Seitenschenkel
zumindest eine Länge
aufweisen, die der Erstreckung des Formschlusselementes in Zugrichtung
entspricht, wobei davon ausgegangen wird, dass die Erstreckung in Zugrichtung
nicht größer als
die Erstreckung senkrecht zur Befestigungsebene des Airbags ist.
Die Länge
der Seitenschenkel ist so groß zu
wählen, dass
ein Vorbeiklappen ohne Kontakt mit dem Formschlusselement möglich ist.
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Die
Befestigungslasche kann separat ausgebildet und an dem Airbag befestigt
sein, wobei die Lasche aus einem Gewebe ausgebildet sein kann, das dem
Airbaggewebe entspricht. Sofern keine hohen thermischen Belastungen
in dem Befestigungsbereich auftreten, kann die Lasche aus einem
Gewebe ausgebildet sein, dass von dem Airbaggewebe verschieden ist.
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Die
Materialausnehmung kann eingestanzt, ausgeschnitten oder herausgeschmolzen
sein, wobei die Materialausnehmung bevorzugt abgerundet ausgebildet
sein kann. Im Montagezustand ist der Airbag auf einer ersten Seite,
z.B. oberhalb der Formschlusselemente angeordnet, wobei bei einer
nicht im Wesentlichen waagerechten Anordnung der Befestigungslaschen
und entsprechend waagerechten Ausgestaltung des Mittelschenkels
der C-förmigen
Materialausnehmung vorgesehen ist, dass der Airbag im Entfaltungszustand
auf einer anderen Seite des Formschlusselementes angeordnet ist
als im Montagezustand.
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Neben
dem Einbringen einer Materialausnehmung in einer angenähten Lasche
bzw. in einer am Gassack ausgebildeten Lasche besteht die Möglichkeit,
dass die Materialausnehmung um das Formschlusselement zwischen einem
Materialausschnitt in dem Gassack und einer an dem Gassack befestigten
Lasche, in der die Befestigungsöffnung
zur Aufnahme des Formschlusselementes eingebracht ist, ausgebildet
ist. Die Materialausnehmung besteht dann aus einem Freiraum, der
zwischen der angenähten,
angeschweißten
oder angeklebten Lasche und dem Gassack ausgebildet ist. Eine Ausgestaltungsform
dieser Lösung
sieht vor, dass die Lasche einen Materialstreifen aufweist, in dem
die Befestigungsöffnung
ausgebildet ist und zumindest einen weiteren Materialstreifen aufweist,
der an dem Gassack befestigt ist. Bevorzugt sind zwei weitere Materialstreifen
neben dem Materialstreifen mit der Befestigungsöffnung ausgebildet und an dem
Gassack angenäht,
so dass eine Form der Lasche ausgebildet ist, die einem E ähnelt. Der
korrespondierende Gassackbereich weist eine Ausnehmung im Bereich
des Mittelstreifens auf, so dass der Gassack um den Mittelstreifen
herum, in dem die Befestigungsöffnung
mit dem Formschlusselement angeordnet ist, frei verschwenkbar ist.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der beigefügten
Figuren näher erläutert. Es
zeigen:
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1 – eine schematische
Seitenansicht eines herkömmlichen
Airbags;
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2 – eine perspektivische
Ausschnittsdarstellung gemäß 1;
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3 – eine schematische
Darstellung eines Gassackes gemäß dem Stand
der Technik im entfalteten Zustand;
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4 – eine schematische
Schnittdarstellung eines Gassackes gemäß der vorliegenden Erfindung;
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5 – eine schematische,
perspektivische Ansicht gemäß 4;
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6 bis 8 – Ausführungsvarianten
der Befestigungseinrichtung;
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9 – eine schematische
Darstellung des erfindungsgemäßen Gassackes
im entfalteten Zustand; sowie
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10 – eine Detaildarstellung
des Gassackes in Draufsicht im entfalteten Zustand.
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In
der 1 ist ein Airbag mit Gassack 1 in aufgerolltem
Zustand in Schnittdarstellung gezeigt. Der Airbag ist über einen
Befestigungsclip 2 formschlüssig an einer nicht dargestellten
Fahrzeugstruktur gehalten. In der dargestellten Stellung, mit dem eingerollten
Gassack 1 oberhalb des Formschlusselementes 2,
ist der Airbag, bevorzugt als Inflatable Curtain ausgebildet, unterhalb
einer Dachverkleidung oberhalb eines Fensterausschnittes eines Fahrzeuges
montiert. An dem Gassack 1 bzw. im Randbereich sind Laschen 3 vorhanden,
die einstückig
mit dem Gassack 1 ausgebildet sein können oder daran angenäht sind.
Innerhalb der Laschen 3 ist jeweils eine Befestigungsöffnung 4 angeordnet, durch
die das Formschlusselement 2, vorliegend der Befestigungsclip
hindurchgesteckt wird. Dies ist in der perspektivischen Darstel lung
gemäß 2 dargestellt.
Wird der Gassack 1 durch den nicht dargestellten Gasgenerator
befüllt,
entrollt sich der Gassack 1 und erstreckt sich nach unten,
was in der 3 dargestellt ist. Die Entfaltungsbewegung
ist durch den Pfeil angedeutet. Während des Entfaltens treten
hohe Zugkräfte
und Belastungen, insbesondere auf den oberen Teil des Formschlusselementes 2 auf,
so dass dieses beschädigt
werden kann. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass durch die scharfe Kante
des Formschlusselementes 2, die an dem Material der Lasche 3 anliegt,
das Airbaggewebe bzw. das Laschenmaterial hohen Belastungen ausgesetzt ist,
die zu einem Materialversagen führen
können. Das
Formschlusselement 2 kann entweder versagen oder schneidet
in das Airbaggewebe ein, so dass es zu Unsicherheiten bei der Befestigung
kommen kann.
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In
der 4 ist die erfindungsgemäße Befestigung eines Airbags
dargestellt, bei der der eingerollte Gassack 1 wieder oberhalb
des Formschlusselementes 2 angeordnet ist. In der 4 ist
die Befestigungslasche 3 als ein separates Gewebe ausgebildet,
das über
eine Befestigungsnaht 5 an dem Airbaggewebe befestigt ist.
Alternativ zu einer Befestigung über
eine Naht 5 kann die Lasche 3 auch angeschweißt oder
angeklebt sein, grundsätzlich
sind auch einstückige
Ausbildungen der Befestigungslasche 3 vorgesehen.
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In
der 5 ist ein Airbag mit aufgerolltem Gassack 1 vor
der Montage gezeigt. An dem Gassack 1 ist die Lasche 3 über zwei
Befestigungsnähte 5 angenäht. Die
Befestigungslasche 3 ist dabei wie ein liegendes E ausgebildet
und weist drei Streifen oder Laschen auf, von denen in der Mittellasche
die Befestigungsöffnung 4 ausgebildet
ist. Die beiden Seitenlaschen sind über die Befestigungsnähte 5 an dem
Gassack 1 angenäht.
In dem Gassack 1 ist eine Ausnehmung 16 dergestalt
vorhanden, dass zusammen mit der Mittellasche eine C-förmige Materialausnehmung 6 ausgebildet
ist, die sich zwischen dem Gassack 1 und der Befestigungsöffnung 4 erstreckt. Der
Mittelschenkel der Materialausnehmung 6 liegt dabei zwischen
der Befestigungsöffnung 4 und
dem Gassack 1, die Seitenschenkel erstrecken sich beiderseits
der Befestigungsöffnung 4 und
im montierten Zustand beiderseits des Formschlusselementes 2.
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In
der 6 ist eine einstückige Ausgestaltung der Lasche 3 mit
einer C-förmigen
Materialausnehmung um die Befestigungsöffnung 4 gezeigt,
die Materialausnehmung 6 weist dabei im Wesentlichen rechtwinklig
zueinander ausgerichtete Schenkel auf. In der 7 ist
eine abgerundete, halbkreisförmige Ausgestaltung
der Materialausnehmung 6 gezeigt.
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In
der 8 ist in einer vergrößerten Detaildarstellung die
Ausführungsform
gemäß der 5 dargestellt.
Die beiden Seitenlaschen sind über
Nähte 5 an
dem Gassack 1 befestigt. Die Mittellasche mit der Befestigungsöffnung 4 ragt
in einen Materialausschnitt 16 innerhalb des Gassackes 1 hinein
und bildet somit die C-förmige
Materialausnehmung 6, deren Seitenschenkel so lang ausgebildet
sind, dass der oberhalb der Befestigungsöffnung 4 angeordnete Gassack 1 nach
unten klappen kann, ohne dass eine Zugbelastung isoliert auf das
obere Ende des Formschlusselementes 2 ausgeübt werden
würde.
Weiterhin sind die Seitenschenkel so lang ausgebildet, dass der
Gassack 1 ohne Kontakt mit dem Formschlusselement 2,
das als Clip oder Schraube ausgebildet sein kann, vorbeiklappen
kann. Vielmehr fungiert die Lasche 3 als ein Scharnier,
so dass der Gassack 1 komplett nach dem Zünden des
Gasgenerators und der einsetzenden Entfaltung nach unten klappen kann.
Dies ist in der 9 dargestellt.
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In
der 10 ist der heruntergeklappte bzw. umgeklappte
Gassack 1 in Draufsicht gezeigt. Die Seitenlaschen der
Lasche 3 sind auf Höhe
der Seitenschenkel der Materialausnehmung 6 umgeklappt und
liegen unterhalb des Gassackes 1, was durch die unterbrochene
Linie angedeutet ist. Die Befestigungsnähte 5 sind weiterhin
zu erkennen. Statt einer hohen Materialbelastung für das Formschlusselement 2 und
das Airbaggewebe kommt es nun zu einer gleichmäßigen Zugbelastung auf die
Mittellasche, ohne dass eine ungleichmäßige Belastungsverteilung vorliegen
würde.
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Die
Ausführungsformen
des Airbags sind nicht nur auf dachmontierte Airbags beschränkt, sondern
können überall dort
eingesetzt werden, wo der Airbag in der Montageposition jenseits
des Befestigungselementes bzw. des Formschlusselementes angeordnet
ist und sich während
des Entfaltens auf die andere Seite des Formschlusselementes bewegen
muss.