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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Entschwefelung eines
Speicherkatalysators und von einer Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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In
der
DE 197 39 848
A1 sind verschiedene Betriebsverfahren einer Brennkraftmaschine
beschrieben, in deren Abgasbereich ein NOx-Speicherkatalysator angeordnet
ist. Aufgrund der endlichen Speicherkapazität des NOx-Speicherkatalysators muss
zwischendurch eine Regeneration des NOx-Speicherkatalysators vorgesehen
werden. Die Regeneration des NOx-Speicherkatalysators erfolgt durch
ein Angebot von Kohlenwasserstoffen/Kohlenmonoxid/Wasserstoff, die
innermotorisch bereitgestellt werden. Die Bereitstellung von Kohlenwasserstoffen/Kohlenmonoxid
wird dadurch erreicht, dass die Brennkraftmaschine während der
Regeneration mit einer Luftzahl Lambda kleiner 1 oder höchstens gleich
1 fett betrieben wird.
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Aufgrund
des Schwefelgehalts von Kraftstoffen tritt eine Schwefelvergiftung
des NOx-Speicherkatalysators
auf, welche das Speichervermögen
von NOx-Verbindungen vermindert.
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In
der
DE 198 43 859
A1 ist ein Verfahren zur Entschwefelung eines NOx-Speicherkatalysators
beschrieben. Die Schwefelvergiftung kann weitgehend dadurch beseitigt
werden, dass der NOx-Speicherkatalysator bei einer hohen Betriebstemperatur
von beispielsweise 600 °C – 800 °C mit Kohlenwasserstof fen/Kohlenmonoxid/Wasserstoff
beaufschlagt wird, die beispielsweise innermotorisch durch einen
fetten Betrieb der Brennkraftmaschine bereitgestellt werden.
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In
der
DE 100 40 010
A1 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem das Entschwefelungsende
aus dem zeitlichen Verlauf des von einem Lambda-Messsignal eines
stromabwärts
nach dem NOx-Speicherkatalysator angeordneten Lambdasensors ermittelt werden
kann.
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Das
Erreichen der erforderlichen Betriebstemperatur des Speicherkatalysators
zur Durchführung
der Regeneration kann beispielsweise durch eine Erhöhung der
Abgastemperatur oder durch eine unmittelbare Beheizung des Speicherkatalysators
erfolgen. Die Erhöhung
der Abgastemperatur kann beispielsweise durch eine Verschlechterung
des Wirkungsgrads der Brennkraftmaschine erreicht werden. Eine vorteilhafte
Möglichkeit
sieht die Einbringung von brennbaren Abgasbestandteilen in den Abgasbereich
der Brennkraftmaschine vor, die an einer im Speicherkatalysator
vorhandenen katalytisch wirksamen Fläche exotherm reagieren.
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Das
rechtzeitige Erkennen zumindest eines günstigen Zeitpunkts zum Beenden
des Entschwefelungsvorganges vermindert die thermische Belastung
des Speicherkatalysators. Weiterhin vermindert das Erkennen des
günstigen
Zeitpunkts zum Beenden des Entschwefelungsvorgangs den Bedarf an Reagenzmittel
und begrenzt die Umweltbelastung.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
zur Entschwefelung eines Speicherkatalysators, insbesondere eines
NOx-Speicherkatalysators weist den Vorteil auf, dass der Entschwefelungsvorgang
nicht unnötig
lang aufrechterhalten wird. Gegebenenfalls fällt das Beenden des Entschwefelungsvorgangs
mit der vollständigen
Regeneration des Katalysators von einer Schwefelvergiftung zusammen.
Der Entschwefelungsvorgang nimmt dadurch eine geringst mögliche Menge
an Reagenzmittel in Anspruch, welches beispielsweise aus Kraftstoff
gewonnen wird.
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Weiterhin
wird der Speicherkatalysator thermisch so wenig wie möglich mit
gegenüber
der Nenn-Betriebstemperatur erhöhten
Entschwefelungs-Temperatur belastet.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
verhindert darüber
hinaus nahezu vollständig
die Freisetzung von Schwefelwasserstoff. Außerdem wird eine geringere
Belastung der Umwelt mit unerwünschten
Stoffen erreicht.
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Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorgehensweise liegt darin,
dass der Entschwefelungsvorgang des Speicherkatalysators während des
Betriebs der Brennkraftmaschine durch Messgrößen anstelle von anhand von
Modellen berechneten Größen überwacht
und beeinflusst werden kann.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
ergeben sich aus abhängigen
Ansprüchen.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass wenigstens eine Signaldifferenz zwischen
beiden Messsignalen ermittelt wird und dass der günstigste
Zeitpunkt zum Beenden des Entschwefelungsvorgangs erkannt wird,
wenn die Signaldifferenz einen Signaldifferenz-Schwellenwert unterschreitet.
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Eine
Weiterbildung dieser Ausgestaltung sieht vor, dass wenigstens eine
Signaldifferenzänderung
wenigstens einer in einer vorhergehenden Entschwefelungsphase erfassten
Signaldifferenz zwischen den beiden Messsignalen und wenigstens
einer in einer nachfolgenden Entschwefelungsphase erfassten Signaldifferenz
zwischen den beiden Messsignalen ermittelt wird und dass der günstigste
Zeitpunkt zum Beenden des Entschwefelungsvorgangs erkannt wird,
wenn die Signaldifferenzänderung
einen Signaldifferenzänderungs-Schwellenwert
unterschreitet.
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Das
Erkennen zumindest des günstigsten Zeitpunkts
zum Beenden des Entschwefelungsvorgang des anhand eines Vergleichs
eines stromaufwärts
vor dem Speicherkatalysator erfassten Eingangs-Lambda-Messsignals
mit einem stromabwärts nach
dem Speicherkatalysator erfassten Ausgangs-Lambda-Messsignal ist
signaltechnisch mit einfachen Mitteln realisierbar. Vorzugsweise
wird anstelle der wenigstens einen Signaldifferenz ein Mittelwert
von wenigstens zwei Signaldifferenzen der weiteren Signalbe wertung
zugrunde gelegt. Die Mittelwertbildung vermindert den Einfluss von
Rauschen und/oder von Störsignalen
auf das Erkennen des Regenerationsendes.
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Eine
andere Ausgestaltung sieht vor, dass die Fläche zwischen den beiden Messsignalen
ermittelt wird und dass das Entschwefelungsende erkannt wird, wenn
die Fläche
einen Flächen-Schwellenwert unterschreitet.
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Eine
Weiterbildung dieser Ausgestaltung sieht vor, dass wenigstens eine
Flächenänderung zwischen
einer in einer vorhergehenden Entschwefelungsphase und einer in
einer nachfolgenden Entschwefelungsphase erfassten Fläche zwischen
beiden Messsignalen ermittelt wird und dass der günstigste
Zeitpunkt zum Beenden des Entschwefelungsvorgangs erkannt wird,
wenn die Flächenänderung einen
Flächenänderungs-Schwellenwert unterschreitet.
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Das
Erkennen zumindest eines günstigen Zeitpunkts
zum Beenden des Entschwefelungsvorgang aufgrund einer Bewertung
einer zwischen den beiden Messsignalen auftretenden Fläche gewährleistet
eine hohe Genauigkeit, da die Flächenermittlung
einer Mittelwertbildung entspricht. Vorzugsweise wird die gesamte
während
einer Entschwefelungsphase zwischen den beiden Messsignalen auftretende
Fläche
ermittelt und der Bewertung zugrunde gelegt. Mit dieser Maßnahme kann
das beste Signal-Rausch-Verhältnis erreicht
werden.
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Eine
Ausgestaltung sieht eine Verzögerungszeit
vor, während
welcher der Entschwefelungsvorgang nach einer Unterschreitung des Schwellenwerts
weitergeführt
wird. Die Einführung der
Verzögerung
stellt sicher, dass der Entschwefelungsvorgang des Speicherkatalysators
so vollständig
wie möglich
ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Entschwefelung eines Speicherkatalysators sieht ein zur Durchführung des
Verfahrens speziell hergerichtetes Steuergerät vor.
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Das
Steuergerät
enthält
vorzugsweise wenigstens einen elektrischen Speicher, in welchem
die Verfahrensschritte als Programmablauf abgelegt sind.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Programm, das alle Schritte des
Verfahrens ausführt, wenn
es in einem Steuergerät
abläuft.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Programmprodukt mit einem auf einem
maschinenlesbaren Träger
gespeicherten Programmcode zur Durchführung des Verfahrens, wenn
das Programm in einem Steuergerät
ausgeführt
wird.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen und
aus der folgenden Beschreibung.
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Zeichnung
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Es
zeigen:
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1 ein
technisches Umfeld, in welchem ein erfindungsgemäßes Verfahren abläuft und
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2 und 3 Signalverläufe in Abhängigkeit
von der Zeit.
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1 zeigt
eine Brennkraftmaschine 10, in deren Ansaugbereich 11 eine
Lufterfassung 12 und in deren Abgasbereich 13 ein
Speicherkatalysator 14 angeordnet sind. Stromaufwärts vor
dem Speicherkatalysator 14 ist ein erster Lambdasensor 15 und stromabwärts nach
dem Speicherkatalysator 14 ein zweiter Lambdasensor 16 angeordnet.
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Die
Lufterfassung 12 stellt einem Steuergerät 20 ein Luftsignal
ms_L, die Brennkraftmaschine 10 eine Drehzahl n, der erste
Lambdasensor 15 ein Eingangs-Lambda-Messsignal lam_vK_mess und der zweite
Lambdasensor 16 ein Ausgangs-Lambda-Messsignal lam_nK_mess zur Verfügung. Das Steuergerät 20 stellt
einer Kraftstoff-Zumessung 21 ein
Kraftstoffsignal m_K zur Verfügung.
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Das
Steuergerät 20 enthält eine
Kraftstoffsignal-Ermittlung 22, welcher das Luftsignal
ms_L, die Drehzahl n, ein Drehmoment-Sollwert Md_Soll sowie ein
Entschwefelungs signal Reg_Sig zur Verfügung gestellt werden und welche
das Kraftstoffsignal m_K bereitstellt.
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Das
Entschwefelungssignal Reg_Sig stellt eine Entschwefelungs-Steuerung 30 in
Abhängigkeit von
einer Entschwefelungs-Anforderung Reg bereit. Das Entschwefelungssignal
Reg_Sig wird weiterhin einem Signaldifferenz-Speicher 40,
einem Signaldifferenz-Vergleicher 41, einem Integrator 50,
einem Flächen-Speicher 51 sowie
einem Flächen-Vergleicher 52 zur
Verfügung
gestellt.
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Das
Eingangs-Lambda-Messsignal lam_vK_mess und das Ausgangs-Lambda-Messsignal lam_nK_mess
werden einer Differenz-Ermittlung 60 zur Verfügung gestellt,
die eine Signaldifferenz d_lam bereitstellt, welche dem Signaldifferenz-Speicher 40 und
dem Integrator 50 zur Verfügung gestellt wird.
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Der
Signaldifferenz-Speicher 40 stellt dem Signaldifferenz-Vergleicher 41 eine
erste Signaldifferenz d_n sowie eine zweite Signaldifferenz d_n-1
zur Verfügung.
Dem Signaldifferenz-Vergleicher 41 werden weiterhin ein
Signaldifferenz-Schwellenwert D_Lim sowie ein Signaldifferenzänderungs-Schwellenwert
DD_Lim zur Verfügung
gestellt. Der Signaldifferenz-Speicher 41 stellt der Entschwefelungs-Steuerung 30 ein
erstes Entschwefelungsvorgang-Beendigungssignal E1 zur Verfügung.
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Der
Integrator 50 stellt dem Flächen-Speicher 51 ein
Flächen-Signal
a_lam zur Verfügung.
Der Flächen-Speicher 51 stellt
dem Flächen-Vergleicher 52 eine
erste Fläche
a_n sowie eine zweite Fläche a_n-1
zur Verfügung.
Dem Flächen-Vergleicher 52 werden
weiterhin ein Flächen-Schwellenwert
A_Lim sowie ein Flächenänderungs-Schwellenwert AA_Lim zur
Verfügung
gestellt. Der Flächen-Vergleicher 52 stellt
der Entschwefelungs-Steuerung 30 ein zweites Entschwefelungsvorgang-Beendigungssignal
E2 zur Verfügung.
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2 zeigt
Signalverläufe
in Abhängigkeit von
der Zeit t. Im oberen Teilbild von 2 sind das im
Bereich von 0,89 – 1,04
liegende Eingangs-Lambda-Messsignal lam_vK_mess sowie das Ausgangs-Lambda-Messsignal
lam_nK_mess gezeigt. Im unteren Teilbild von 2 ist ein
Maß für die von 0 – 500 ppm
liegende Schwefel-Konzentration
%S stromabwärts
nach dem Speicherkatalysator 14 gezeigt.
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Innerhalb
einer Periodendauer ti_p tritt in zeitlichem Wechsel eine Entschwefelungsphase ti_Reg
sowie eine Entschwefelungspause ti_Pause auf. Die Entschwefelungsphase
und Entschwefelungspause ti_Reg, ti_Pause treten in zeitlichem Wechsel
während
der Entschwefelung auf, wobei in 2 ein Zeitraum
von 0–150
Sekunden gezeigt ist. Im oberen Teil Bild sind eine Signaldifferenz
d_lam sowie eine Fläche 70 eingetragen,
welche zwischen den beiden Messsignalen lam_vK_mess, lam_nK_mess
auftreten.
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Die
in 3 gezeigten Signalverläufe in Abhängigkeit von der Zeit t entsprechen
den in 2 gezeigten Signalverläufen, wobei ein Zeitraum zwischen
450 – 600
Sekunden zugrunde gelegt ist.
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Erfindungsgemäß wird folgendermaßen vorgegangen:
Die
Brennkraftmaschine 10 kann zumindest in einer kaftstoffsparenden
Betriebsart (Magerbetrieb) betrieben werden, bei der erhöhte NOx-Emissionen
auftreten können.
Zur Beseitigung der NOx-Emissionen ist der Speicherkatalysator 14,
vorzugsweise ein NOx-Speicherkatalysator vorgesehen, der eine bestimmte
Speicherkapazität
aufweist, die unter anderem von der Temperatur des Speicherkatalysators 14 abhängt. Der
Speicherkatalysator 14 wird zyklisch mit NOx beladen und
im Rahmen der Regeneration vom eingelagerten NOx befreit.
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Die
kraftstoffsparende Betriebsart wird unter anderem mit dem Kraftstoffsignal
m_K festgelegt, das den Zeitpunkt wenigstens einer Kraftstoffeinspritzung
und die zuzumessende Menge des Kraftstoffs pro Arbeitstakt der Brennkraftmaschine 10 festlegt. Gleichbedeutend
mit der Festlegung wenigstens eines Kraftstoff-Einspritzzeitpunkts
ist die Festlegung der Kraftstoffeinspritzung auf wenigstens eine
vorgegebene Position einer Welle der Brennkraftmaschine 10.
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Das
Kraftstoffsignal m_K wird von der Kraftstoffsignal-Festlegung 22 zumindest
in Abhängigkeit vom
Luftsignal ms_L, vom Drehsignal n und vom Drehmoment-Sollwert Md_Soll
sowie vom Entschwefelungs-Signal Reg_Sig festgelegt.
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Während des
Betriebs des Speicherkatalysators 14 tritt eine Schwefelvergiftung
auf, deren Fortschreiten von der Schwefelkonzentration im Kraftstoff
und Schmierstoff der Brennkraftmaschine abhängt. Die Schwefelvergiftung
vermindert das NOx-Speichervermögen des
Speicherkatalysators 14. Zur Wiederherstellung des NOx-Speichervermögens ist
deshalb eine Entschwefelung des Speicherkatalysators 14 von
Zeit zu Zeit zweckmäßig.
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Das
Erfordernis einer Entschwefelung kann nach dem eingangs genannten
Stand der Technik gemäß der Patentanmeldung
DE 100 40 010 erkannt werden.
Eine erforderliche Entschwefelung wird mit der Entschwefelungs-Anforderung
Reg signalisiert.
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Der
im Kraftstoff enthaltene Schwefel kann gezielt in einer im Abgasbereich 13 der
Brennkraftmaschine 10 stromaufwärts vor dem Speicherkatalysator 14 nicht
näher gezeigten
Schwefelfalle eingelagert werden. Die Entschwefelung der Schwefelfalle erfolgt
in analoger Weise zu der Entschwefelung des Speicherkatalysators 14.
Die Schwefelfalle wird deshalb im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung funktionsmäßig einem
Speicherkatalysator 14 gleichgesetzt.
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Die
Entschwefelung des Speicherkatalysators 14 erfolgt mit
einem Reagenzmittel, das beispielsweise Kohlenmonoxid/Kohlenwasserstoffe/Wasserstoff
enthält.
Vorzugsweise wird das Reagenzmittel innermotorisch erzeugt, sofern
das Abgas der Brennkraftmaschine 10 durch eine geeignete Steuerung
der Brennkraftmaschine 10 das erforderliche Reagenzmittel
bereitstellen kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen,
dass die Brennkraftmaschine 10 das Reagenzmittel durch einen
fetten Betrieb bereitstellen kann, bei welchem im Abgas der Brennkraftmaschine 10 eine
Luftzahl Lambda von höchstens
gleich 1 auftritt. Alternativ oder zusätzlich kann das Reagenzmittel
stromabwärts
von der Brennkraftmaschine 10 unmittelbar in den Abgasbereich 13 eingebracht
werden.
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Der
fette Betrieb der Brennkraftmaschine 10, bei welchem ein
Abgas-Lambda von höchstens gleich
1 auftritt, wird mit einem nicht näher gezeigten Lambdaregler
erzielt, welchem als Ist-Wert das vom ersten Lambdasensor 15 bereitgestellte
Eingangs-Lambda-Messsignal
lam_vK_mess zur Verfügung
gestellt wird. Bei dem ersten Lambdasensor 15 handelt es
sich um einen Breitband-Lambdasensor, der sowohl bei fettem als
auch bei magerem Abgas-Lambda ein Maß für die Luftzahl Lambda bereitstellen
kann.
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Nach
dem Auftreten der Entschwefelungs-Anforderung Reg stellt die Entschwefelungs-Steuerung 30 das
Entschwefelungssignal Reg_Sig bereit, welches die Kraftstoffsignal-Ermittlung 22 zu
einer entsprechenden Änderung
des Kraftstoffsignals m_K veranlasst, um die Entschwefelung des
Speicherkatalysators 14 zu ermöglichen. In einem ersten, nicht
näher gezeigten
Schritt, wird die Betriebstemperatur des Speicherkatalysators 14 von der
Nenn-Betriebstemperatur auf eine erforderliche Entschwefelungs-Betriebstemperatur
erhöht,
die beispielsweise zwischen etwa 600 °C – 800 °C liegt. Wenn der Speicherkatalysator 14 die
Entschwefelungs-Betriebstemperatur erreicht hat, wird der Speicherkatalysator 14 in
zeitlichem Wechsel mit einem Regenerationsgas und sauerstoffhaltigen
Gas beaufschlagt, welche – wie
bereits beschrieben – innermotorisch
bereitgestellt werden können.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
wird davon ausgegangen, dass während
der Entschwefelung, die im allgemeinen mehrere Minuten dauern kann,
die zeitlichen Wechsel zwischen der Entschwefelungsphase ti_Reg
und Entschwefelungsphase ti_Pause mit einer Periodendauer ti_p auftreten,
die bei beispielsweise 10 Sekunden liegt. Die Entschwefelungsphase
ti_Reg kann beispielsweise bei 5 Sekunden und die Entschwefelungsphase
ti_Pause ebenfalls bei beispielsweise 5 Sekunden liegen. Die angegebenen
Zeiten können
während
der Entschwefelung variieren.
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Die
Vorgabe von Entschwefelungsphase ti_Reg und Entschwefelungspause
ti_Pause während
der Entschwefelung verhindert zuverlässig die Entstehung von Schwefelwasserstoff
H2S. In den Entschwefelungspausen ti_Pause wird der Speicherkatalysator 14 mit
sauerstoffreichem Abgas beaufschlagt, um den Sauerstoff-Speicher
des Speicherkatalysators aufzufüllen.
Das Abgaslambda während der
Entschwefelungspausen ti_Pause wird beispielsweise auf 1,1 – 1,4 festgelegt.
Während
der Entschwefelungsphasen ti_Reg liegt das Abgaslambda stromaufwärts vor
dem Speicherkatalysator 14 bei beispielsweise 0,94.
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Stromabwärts nach
dem Speicherkatalysator 14 erfasst der zweite Lambdasensor 16,
der ebenfalls einen Breitband-Lambdasensor ist, das Ausgangs-Lambda-Messsignal lam_nK_mess,
dessen Verlauf jeweils im oberen Teilbild der 2 und 3 gezeigt
ist.
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Experimentell
wurde festgestellt, dass ein günstiger
Zeitpunkt zum Beenden des Entschwefelungsvorgangs des Speicherkatalysators
14 anhand lediglich
eines Vergleichs der beiden Messsignale lam_vK_mess, lam_nK_mess
erkannt werden kann, wobei vorausgesetzt wird, das beide Messsignale lam_vK_mess,
lam_nK_mess von einem geeigneten Lambdasensor
15,
16 erfasst
werden, welche zumindest ein Maß für die jeweiligen
tatsächlich
auftretenden Abgaslambdas bereitstellen. Geeignete Lambdasensoren
sind Breitband-Lambdasensoren, die beispielsweise in dem Fachbuch
"Ottomotor-Management/Bosch", Verlag Vieweg,
1. Auflage, 1998, Seite 22 – 23 beschrieben
sind.
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Sofern
der Sauerstoffspeicher des Speicherkatalysators 14 während des
Entschwefelungsvorgangs zumindest teilweise deaktiviert wird, kann
mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
der Entschwefelungsvorgang beendet werden, da die weitere Durchführung der
Regeneration keine weitere Entschwefelung ergibt.
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Gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel wird
wenigstens eine Differenz zwischen den beiden Messsignalen lam_vK_mess,
lam_nK_mess während
einer Entschwefelungsphase ti_Reg von der Differenz-Ermittlung 60 erfasst
und als Signaldifferenz d_lam dem Signaldifferenz-Speicher 40 zur
Verfügung
gestellt. Rein prinzipiell reicht bereits der Vergleich einer Signaldifferenz
d_lam mit dem Signaldifferenz-Schwellenwert
D_Lim aus. In diesem Fall wird die erste Signaldifferenz d_n identisch
mit der zweiten Signaldifferenz d_lam. Vorzugsweise wird jedoch der
Mittelwert von mehreren Signaldifferenzen d_lam vor dem Vergleich
mit dem Signaldifferenz-Schwellenwert
lam_vK_mess gebildet, um den Einfluss einerseits von Störimpulsen
und andererseits von Signalschwankungen der Messsignale lam_vK_mess, lam_nK_mess
auf das Vergleichsergebnis zu minimieren.
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Die
wenigstens eine Signaldifferenz d_lam wird aus Abtastwerten der
beiden Messsignale lam_vK_mess, lam_nK_mess ermittelt, wobei die Abtast-Periodendauer
gegenüber
der Periodendauer ti_p erheblich kürzer ist. Besonders vorteilhaft
ist es, die Signaldifferenz d_lam gegen Ende der Entschwefelungsphase
ti_Reg zu erfassen, da je weils zu diesen Zeitpunkten die beiden
Messsignale lam_vK_mess, lam_nK_mess, insbesondere das Ausgangs-Lambda-Messsignal
lam_nK_mess stabilisierte Werte aufweisen.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist vorgesehen, Signaldifferenzen d_lam in unterschiedlichen
Entschwefelungsphasen ti_Reg zu erfassen und hinsichtlich einer Änderung
zu bewerten. Die in unterschiedlichen Entschwefelungsphasen ti_Reg
jeweils ermittelte wenigstens eine Signaldifferenz d_lam wird im
Signaldifferenz-Speicher 40 hinterlegt, der die erste und
zweite Signaldifferenz d_n, d_n-1 gleichzeitig bereitstellt, wobei
die erste Signaldifferenz d_n in einer anderen Entschwefelungsphase
ti_Reg ermittelt wurde als die zweite Signaldifferenz d_n-1. Vorzugsweise
ist auch hier vor einem Vergleich jeweils eine Mittelwertbildung
von Signaldifferenzen d_lam vorgesehen, die innerhalb einer Entschwefelungsphase ti_Reg
ermittelt wurden. Der Signaldifferenz-Vergleicher 41 bildet
zunächst
die Differenz zwischen der ersten und zweiten Signaldifferenz d_n,
d_n- die ermittelte Differenz, die einer Änderung von Differenzen entspricht,
mit dem Signaldifferenzänderungs-Schwellenwert
DD_Lim.
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Sofern
der Signaldifferenz-Vergleicher 41 entweder eine Schwellenunterschreitung
des Signaldifferenz-Schwellenwerts D_Lim und/oder des Signaldifferenzänderungs-Schwellenwert DD_Lim
feststellt, stellt der Signaldifferenz-Vergleicher 41 das erste
Entschwefelungsvorgang-Beendigungssignal E1 bereit, welches die
Entschwefelungs-Steuerung 30 veranlasst,
das Entschwefelungssignal Reg_Sig zurückzunehmen und damit den Entschwefelungsvorgang
des Speicherkatalysators 14 zu beenden.
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Das
erste Entschwefelungsvorgang-Beendigungssignal E1 wird vorzugsweise
erst nach einer vorgegebenen Zeitverzögerung wirksam.
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Gemäß einer
ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung, die alternativ oder
zusätzlich
zur ersten Ausgestaltung vorgesehen sein kann, beruht der Vergleich
der beiden Messsignale lam_vK_mess, lam_nK_mess auf einer Bewertung
der zwischen beiden Messsignalen lam_vK_mess, lam_nK_mess aufgespannten
Fläche 70.
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Gemäß einer
einfachen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass zumindest ein
Teil der Fläche 70 in
einer Entschwefelungsphase ti_Reg zwischen den beiden Messsigna len
lam_vK_mess, lam_nK_mess ermittelt wird. Vorzugsweise wird jedoch
die gesamte Fläche 70 in
einer Entschwefelungsphase ti_Reg zwischen beiden Messsignalen lam_vK_mess,
lam_nK_mess der Bewertung zugrunde gelegt.
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Zu
diesem Zweck wird die von der Differenz-Ermittlung 60 beispielsweise
in Form von einzelnen Abtastwerten bereitgestellten Signaldifferenzen d_lam
dem Integrator 50 zugeführt,
der während
eines Teils oder während
der gesamten Entschwefelungsphase ti_Reg eine Integration der Signaldifferenzen
d_lam vornimmt, die einer Flächenermittlung entspricht.
Das resultierende Flächensignal
a_lam wird dem Flächensignal-Speicher 51 zur
Verfügung gestellt.
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Gemäß einer
einfachen Ausgestaltung ist vorgesehen, das Flächensignal a_lam unmittelbar
im Flächen-Vergleicher 52 mit
dem Flächen-Schwellenwert
A_Lim zu vergleichen. Gemäß einer
anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine gegebenenfalls aufgetretene Änderung
von Flächen 70 zwischen
verschiedenen Entschwefelungsphasen ti_Reg bewertet wird. Der Flächen-Speicher 51 speichert
deshalb zumindest zwei in unterschiedlichen Entschwefelungsphasen
ti_Reg, beispielsweise unmittelbar aufeinander folgenden Entschwefelungsphasen
ti_Reg ermittelte Flächensignale
a_lam und stellt sie als erstes und zweites Flächensignal a_n, a_n-1 dem Flächen-Vergleicher 52 zur
Verfügung, der
die Differenz zwischen dem ersten und zweiten Flächensignal a_n, a_n-1 ermittelt
und die einer Änderung
der Fläche
entsprechende Differenz mit dem Flächenänderungs-Schwellenwert AA_Lim
vergleicht.
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Sofern
der Flächen-Vergleicher 52 eine
Unterschreitung des Flächen-Schwellenwerts
A_Lim und/oder Unterschreitung des Flächenänderungs-Schwellenwerts AA_Lim
feststellt, stellt der Flächen-Vergleicher 52 das
zweite Entschwefelungsvorgang-Beendigungssignal
E2 bereit, welches die Entschwefelungs-Steuerung 30 veranlasst,
das Entschwefelungssignal Reg_Sig zurückzunehmen und damit den Entschwefelungsvorgang
des Speicherkatalysators 14 zu beenden.
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Vorzugsweise
wird das zweite Entschwefelungsvorgang-Beendigungssignal E2 erst
nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitverzögerung wirksam.
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Im
unteren Teilbild von 2 ist ein Maß für die Schwefelkonzentration
%S in ppm eingetragen, die stromabwärts nach dem Speicherkatalysator 14 während der
Entschwefelung festgestellt werden kann. Die Spitzenwerte des Maßes der
Schwefel-Konzentration
%S treten jeweils zeitversetzt in Bezug auf den Beginn von Entschwefelungsphasen ti_Reg
auf. Nach einem anfänglichen
Anstieg des Spitzenwertes des Maßes der Schwefelkonzentration
%S bis beispielsweise zur 50. Sekunde findet eine kontinuierliche
Abnahme statt, bis nach einigen wenigen Minuten ein Maß für die Schwefel-Konzentration %S
erreicht ist, das für
eine erfolgreiche Entschwefelung nicht mehr unterschritten werden
braucht.
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In 3 ist
die Situation gezeigt, wie sie beispielsweise zwischen der 450. – 600. Sekunde
auftreten kann. Im oberen Teilbild von 3 ist zu
sehen, dass beide Messsignale lam_vK_mess, lam_nK_mess nahezu zusammenfallen.
Eine Ausdehnung des Entschwefelungsvorgangs bis in diesem Zeitbereich
würde daher – wenn überhaupt – nur noch
eine marginale Verbesserung des Entschwefelungs-Ergebnisses bewirken.
Der optimale Zeitpunkt würde
deshalb im gezeigten Ausführungsbeispiel zwischen
der 150. – 450.
Sekunde, beispielsweise bei 300 Sekunden liegen. Der optimale Zeitpunkt
für das
Erkennen des günstigsten
Zeitpunkts zum Beenden des Entschwefelungsvorgangs, bei welchem
das erste und/oder zweite Entschwefelungsvorgang-Beendigungssignal E1, E2 auftritt, kann
durch eine geeignete Festlegung des wenigstens einen Schwellenwerts
D_Lim, DD_Lim, A_Lim, AA_Lim gefunden werden, wobei zweckmäßigerweise
experimentell vorgegangen wird.