-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Mobilfunkverbindung
zwischen mindestens zwei mobilen Endgeräten in einem ausländischen
Gastnetz, das sich von einem jeweiligen Heimatnetz jedes der mindestens
zwei mobilen Endgeräte
unterscheidet.
-
Unter
einem mobilen Endgerät
wird beispielsweise ein Mobiltelefon, Smart Phone, PDA (Personal
Digital Assistant) mit Mobiltelefonfunktion oder dergleichen verstanden.
Ein mobiles Endgerät wird
mit einem Teilnehmeridentitätsmodul
betrieben, beispielsweise im GSM-System mit der SIM-Karte, oder
im UMTS-System mit der USIM-Karte.
-
Jedes
mobile Endgerät
hat ein zugeordnetes Heimatnetz, d.h. dasjenige Mobilfunknetz, bei
dem die relevanten Daten des Endgeräts und des Inhabers des mobilen
Endgeräts
verwaltet werden. Das Heimatnetz kann in der Regel nur im Inland
genutzt werden, da der Mobilfunkbetreiber des Heimatnetzes nur im
Inland für
Netzabdeckung sorgt. Sobald ein mobiles Endgerät im Ausland benutzt wird,
muss ein ausländisches
Mobilfunknetz genutzt werden, das für das Endgerät als Gastnetz
bezeichnet wird, in Unterscheidung zum Heimatnetz und zu anderen
inländischen
Mobilfunknetzen. Das Verfahren der Nutzung eines Gastnetzes zum
Mobiltelefonieren im Ausland wird als Roaming bezeichnet. Dafür, dass
das mobile Endgerät
im ausländischen
Gastnetz genutzt wird, muss der Betreiber des Heimatnetzes an den
Betreiber des Gastnetzes Roaming-Gebühren zahlen, die der Heimatnetzbetreiber
um einen Aufschlag erhöht an
den Inhaber des mobilen Endgeräts
weiterreicht. Hierdurch ist die Nutzung eines mobilen Endgeräts im Ausland
für den
Inhaber teuer.
-
Bei
einem Anruf mit dem mobilen Endgerät aus dem Ausland beispielsweise
leitet der Gastnetzbetreiber den Anruf mittels eines sogenannten
internatio nalen Transfers an das Heimatnetz weiter. Wird mit dem
mobilen Endgerät
im Ausland ein Anruf entgegengenommen, leitet der Heimatnetzbetreiber
den Anruf mittels internationalen Transfers vom Heimatnetz an dasjenige
Gastnetz weiter, das beim mobilen Endgerät für das Roaming als Gastnetz
eingestellt ist. In beiden Fällen
fallen als Roaming-Gebühren
internationale Transfergebühren
für den
internationalen Transfer an. Zusätzlich
fallen beim Telefonieren in einem Gastnetz stets die Verbindungskosten
im Gastnetz an.
-
In
dem Fall, wenn mit einem ersten mobilen Endgerät – dem des Anrufers – ein Anruf
an ein zweites mobiles Endgerät – das des
Angerufenen – getätigt wird,
und beide mobile Endgeräte
im Ausland sind, wird zunächst
der Anruf vom Gastnetz des ersten mobilen Endgeräts an das Heimatnetz des ersten mobilen
Endgeräts
weitergeleitet. Hierfür
fallen internationale Transfergebühren an. Anschließend wird der
Anruf an das Heimatnetz des zweiten mobilen Endgeräts weitergeleitet.
Nachfolgend wird der Anruf vom Heimatnetz des zweiten mobilen Endgeräts an das
Gastnetz des zweiten mobilen Endgeräts weitergeleitet, wofür ebenfalls
internationale Transfer-Gebühren anfallen,
und schließlich
an das zweite Endgerät
weitergeleitet. Die Gastnetze des ersten und zweiten mobilen Endgeräts können unterschiedliche Gastnetze
sein, oder es kann sich um ein und dasselbe Gastnetz handeln. Ein
derartiges Verfahren nach dem Stand der Technik ist in 3 veranschaulicht, mit
ein und demselben Gastnetz bei beiden Endgeräten.
-
DE 197 81 899 T1 offenbart
ein Verfahren und ein System, mit dem mit Mobiltelefonen in einer Hauszone
zu einem günstigen
Hauszonentarif telefoniert werden kann. Die Hauszone umfasst einen
Bereich von beispielsweise einigen wenigen Häuserblöcken um das Haus bzw. den Arbeitsplatz
eines Mobilfunkteilnehmers, typischerweise das Zellengebiet, in dem
sich das Haus bzw. der Arbeitsplatz befindet. Bei dem Verfahren
wird überprüft, ob sich
mehrere Mobiltelefone im gleichen Gebiet oder Mobilfunk-Zellengebiet
oder in der gleichen Hauszone befinden. Falls ja, wird zwischen
den Mobiltelefonen eine Verbindung, z.B. eine Konferenzschaltung,
zum Hauszonentarif hergestellt. Günstiges Roaming im Ausland ist
nicht offenbart.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zum Herstellen
einer Verbindung zwischen mindestens zwei mobilen Endgeräten in einem ausländischen
Gastnetz zu schaffen, bei dem die Verbindungskosten gegenüber dem
herkömmlichen Roaming
in einem Gastnetz verringert sind.
-
Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
gemäß dem unabhängigen Anspruch
1 ist zum Herstellen einer Mobilfunkverbindung zwischen mindestens
zwei mobilen Endgeräten,
z.B. zwei Mobiltelefonen, vorgesehen. Die mobilen Endgeräte befinden
sich innerhalb des Abdeckungsbereichs eines ausländischen Gastnetzes, das sich
von einem jeweiligen Heimatnetz jedes der mindestens zwei mobilen
Endgeräte unterscheidet.
Ausländisch
bedeutet hierbei unterschiedlich vom Land, zu dem das Heimatnetz
gehörig ist.
Die mobilen Endgeräte
befinden sich dabei beispielsweise alle im selben Ausland. Die mobilen
Endgeräte
können
folglich nur im Roaming-Betrieb genutzt werden. Für herkömmliche
Roaming-Verbindungen der mobilen Endgeräte in dem Gastnetz würden somit
Roaming-Gebühren
anfallen, insbesondere internationale Transfergebühren. Gemäß der Erfindung
wird die Mobilfunkverbindung zwischen den mindestens zwei mobilen
Endgeräten
ohne Zwischenschaltung des jeweiligen Heimatnetzes des jeweiligen
mobilen Endgeräts
direkt im Gastnetz hergestellt. Hierdurch entfallen die internationalen Transfergebüh ren für die Weiterleitungen
der Mobilfunkverbindung zwischen dem Gastnetz und dem jeweiligen
Heimatnetz des jeweiligen Endgeräts.
Folglich sind die Verbindungskosten beim erfindungsgemäßen Verfahren
gegenüber
dem herkömmlichen Roaming
in einem Gastnetz verringert.
-
Vorzugsweise
ist bei allen mobilen Endgeräten
für das
Roaming dasselbe Gastnetz ausgewählt, d.h.
am Endgerät
eingestellt. Wahlweise wird, bevor bei einem ersten Endgerät ein Gastnetz
ausgewählt wird,
eine Nachricht an das erste Endgerät versandt, mit einer Einladung
an das erste Endgerät,
das Gastnetz auszuwählen.
Die Nachricht mit der Einladung kann beispielsweise durch das Hintergrundsystem des
Gastnetzes automatisch an alle ausländischen Mobiltelefonkunden
versandt werden, die in den Abdeckungsbereich des Gastnetzes kommen.
Die Nachricht kann beispielsweise als Kurznachricht SMS vom Hintergrundsystem
des Gastnetzes an das mindestens eine zweite Endgerät versandt
werden. Herkömmlicherweise
werden häufig
Begrüßungs-SMS
an ausländische
Mobiltelefonkunden versandt, die in den Abdeckungsbereich eines
Gastnetzes kommen, nachdem das Gastnetz automatisch für das Roaming
ausgewählt
worden ist.
-
Wahlweise
wird, vor dem Herstellen der Verbindung direkt im Gastnetz, bei
einem ersten Endgerät
von den mindestens zwei Endgeräten
ein vorbestimmtes Gastnetz als Gastnetz ausgewählt. Die Auswahl des Gastnetzes
kann wahlweise manuell durch den Inhaber des mobilen Endgeräts erfolgen, z.B.
durch Tastatureingaben am Endgerät,
oder automatisch erfolgen. Die Auswahl des Gastnetzes erfolgt wahlweise
wie oben beschrieben auf eine Nachricht mit einer Einladung hin,
beispielsweise auf eine Nachricht des Gastnetzes hin, z.B. auf eine
SMS des Hintergrundsystems des Gastnetzes hin. An mindestens ein
zweites Endgerät
von den mindestens zwei Endgeräten
wird eine Nachricht mit einer Einladung übermittelt, ebenfalls das vor bestimmte
Gastnetz als Gastnetz auszuwählen.
Die Nachricht mit der Einladung kann beispielsweise durch Kurznachricht
SMS an das mindestens eine zweite Endgerät versandt werden. Bei dem
zweiten Endgerät
wird auf die Einladung hin bedarfsweise das vorbestimmte Gastnetz als
Gastnetz ausgewählt,
außer
es ist ohnehin schon das vorbestimmte Gastnetz als Gastnetz ausgewählt. Die
Verbindung im vorbestimmten Gastnetz wird hergestellt.
-
Wahlweise
wird die Nachricht an das zweite Endgerät vom ersten Endgerät versandt,
beispielsweise als SMS.
-
Wahlweise
wird zum Versenden der Nachricht an das zweite Endgerät die zuvor
an das erste Endgerät
versandte Nachricht an das zweite Endgerät weitergeleitet. Beispielsweise
wird also die SMS, die das erste Endgerät zuvor erhalten hat, z.B.
vom Hintergrundsystem des Gastnetzes, an das zweite Endgerät weitergeleitet.
-
Wahlweise
wird die Mobilfunkverbindung zwischen den mobilen Endgeräten zumindest
teilweise dadurch ohne Zwischenschaltung des jeweiligen Heimatnetzes
des jeweiligen mobilen Endgeräts
direkt im Gastnetz hergestellt, dass eine spezifische Vorwahl gewählt wird.
Die Vorwahl besteht beispielsweise aus einer Zeichenkombination,
wie z.B. „#0" oder dergleichen.
-
Wahlweise
wird die Vorwahl, sobald am mobilen Endgerät das Gastnetz ausgewählt ist,
einer gewählten
Verbindungsnummer automatisch vorangestellt, ohne dass die Vorwahl
am Endgerät
eingegeben zu werden braucht. Das automatische Voranstellen der
Vorwahl wird wahlweise durch das Endgerät oder durch ein in dem Endgerät betriebenes
Teilnehmeridentitätsmodul,
beispielsweise SIM-Karte oder USIM-Karte, bewerkstelligt, insbesondere
eine im Teilnehmeridentitätsmodul
implementierte Applikation.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen und unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert,
in der zeigen:
-
1 ein
Diagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung;
-
2 eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Herstellens einer Mobilfunkverbindung;
-
3 eine
schematische Darstellung des Herstellens einer Mobilfunkverbindung
im Roaming-Betrieb, gemäß dem Stand
der Technik.
-
1 zeigt
ein Diagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung. 1 zeigt genauer ein Gastnetz XX 100,
einen Server 110 des Hintergrundsystems des Gastnetzes
XX 100, sowie ein erstes mobiles Endgerät 200 und ein zweites
mobiles Endgerät 300, die
sich beide in X-Land befinden, wo sie nur im Roaming-Betrieb lauffähig sind.
In einem ersten Schritt S1 wird eine erste SMS A von dem Hintergrundsystem
des Gastnetzes 100 aus an das erste mobile Endgerät 200 gesendet.
Die erste SMS A enthält
die folgende Einladung an den Inhaber des ersten mobilen Endgeräts 200: „Willkommen
bei XX, Ihrem Mobilfunkpartner Nr. 1 in X-Land. Roamen und sparen Sie und Ihr
Reisebegleiter, indem Sie beide für Ihre Mobiltelefonate in X-Land
das Netz von XX als Ihr persönliches
Gastnetz nutzen. So werden alle Ihre Mobiltelefonate als lokale
Anrufe im XX-Netz
zum günstigen
XX-Lokal-Tarif abgerechnet. Bitte wählen Sie hierzu an Ihrem Mobile
XX-Netz als Gastnetz für das
Roaming in X-Land aus und leiten Sie diese Nachricht an Ihren Gesprächspartner
weiter. Vielen Dank und bis bald, Ihr XX-Netz-Team." Nachdem der Inhaber
des ersten mobilen Endgeräts 200 an
seinem Endgerät 200 das
Gastnetz XX 100 als Gastnetz für das Roaming ausgewählt (d.h.
eingestellt) hat, leitet er in einem Schritt S2 die erste SMS A
als zweite SMS B an das zweite Endgerät 300 weiter. Der
Inhaber des zweiten mobilen Endgeräts 300 wählt an seinem
Endgerät 300 ebenfalls
das Gastnetz XX 100 als Gastnetz für das Roaming aus. Wahlweise
sendet er eine weitere SMS an das erste mobile Endgerät 200, mit
einer Bestätigung,
dass am zweiten mobilen Endgerät 300 nun
das Gastnetz XX 100 als Gastnetz für das Roaming ausgewählt (eingestellt)
ist (in 1 nicht dargestellt). In einem
dritten Schritt S3 wird mit dem ersten mobilen Endgerät 200 ein
Mobiltelefonanruf an das zweite mobile Endgerät 300 getätigt. Der
Inhaber des ersten mobilen Endgeräts 200 gibt als Telefonnummer
beispielsweise „<CC><No>" ein, wobei „<CC>" die Ländervorwahl des Heimatlandes des
zweiten mobilen Endgeräts 300 bezeichnet
und „<No>" die Mobiltelefonnummer des zweiten
mobilen Endgeräts 300.
Das erste mobile Endgerät 200 oder ein
darin eingesetztes Teilnehmeridentitätsmodul (z.B. SIM-Karte oder
USIM-Karte) stellt der Telefonnummer „<CC><No>" automatisch die spezifische Vorwahl „#0" voran, so dass das
zweite mobile Endgerät 300 insgesamt
mit der Gesamt-Telefonnummer „#0<CC><No>" angewählt wird.
Hierdurch wird die Verbindung direkt im XX-Netz 100 hergestellt.
-
2 zeigt
eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Herstellens einer Mobilfunkverbindung
zwischen einem ersten mobilen Endgerät 200 und einem zweiten
mobilen Endgerät 300,
direkt in einem Gastnetz 100.
-
3 zeigt
eine schematische Darstellung des Herstellen einer Mobilfunkverbindung
zwischen einem ersten mobilen Endgerät 200 und einem zweiten
mobilen Endgerät 300 im
Roaming-Betrieb, mit Zwischenschalten des Heimatnetzes 400 des
ersten mobilen Endgeräts 200 und
des Heimatnetzes 500 des zweiten mobilen Endgeräts 300,
nach dem Stand der Technik.